Nach dem Neuigkeits-Feuerwerk von STMicroelectronics und Lattice Semiconductor ist es an der Zeit, ein Auge auf Funktechnologien zu werfen. Antenom schickt ein faszinierendes Baukastensystem ins Rennen, das die Experimentation mit Antennengeometrien erleichtert. Von Google gibt es ein neues Android-SDK für virtuelle Realität, während bei MediaTek Informationen zu WiFi 8 leaken. Zu guter Letzt dienen SLA-Printer nun auch zur Erzeugung von Platinen.
Antenom: Antennen-Baukasten für Lehre und Experimentation
Das Experimentieren mit neuartigen Antennen-Geometrien ist insofern schwierig, als Versuche mit 3-D-gedruckten Antennen (siehe beispielsweise https://antennatestlab.com/3dprinting) nur leidlich erfreulich sind. Das in Ankara ansässige Unternehmen Antenom bietet neben Consultingdienstleistungen im Bereich der Antennen Baukästen an, die sich - wie in den Abbildungen gezeigt - um die Realisierung von mehr oder weniger beliebigen Antennen-Geometrien kümmern.
Bildquelle: Antenom, via https://www.antenom.com/microwave_and_antenna_design_concept/
Wer mehr Interesse an diesem Antennen-Lego hat, findet unter der URL https://www.antenom.com/microwave_and_antenna_design_concept/ Informationen zur Thematik.
Würth: Vierte Ausgabe des Steckverbinder-Buches erschienen.
Würth leistet sich seit einiger Zeit einen hauseigenen Fachverlag, der einige nach Meinung des News-Autors durchaus lesenswerte (und von ihm in Cash bezahlte) Bücher anbietet. Das Standardwerk zu Steckverbindern ist nun in einer vierten Version verfügbar, die unter anderem auf USB-C und USB-PD eingeht.
Bildquelle: https://www.we-online.com/en/components/products/TRILOGY_OF_CONNECTORS_ENGLISH
Sigfox-Provider Heliot Europe: Lasset uns Einkaufswagen tracken!
Nach dem Ende des Bieterkrieges um Sigfox und dem Verenden einiger zentraleuropäischer Netzbetreiber wurde es ruhig um Sigfox. Beim im Allgemeinen gut informierten Branchennewsdienst RCR vermeldete ein Manager von Heliot Europe - das Unternehmen betreibt in verschiedensten Ländern Sigfox-Netze - die Intention, fortan verloren gegangene Einkaufswagen unter Nutzung von Sigfox-Technologie tracken zu wollen:
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Using IoT technology to track trolleys offers retailers a comprehensive, data-driven approach to trolley asset tracking management. With geo-fencing, real-time location tracking, and preventative maintenance insights, retailers can reduce lost trolleys, improve operational efficiency, and even gain valuable customer behaviour insights |
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--- via https://www.rcrwireless.com/20241210/uncategorized/iot-shopping-carts |
STMicroelectronics: Mehr Informationen zum QualComm-Funkmodul
Im Rahmen der unter Beitrag "STMicroelectronics stellt STM32N6 vor, Lattice kündigt neue FPGA-Familien an" im Detail beschriebenen Ankündigung versprach man, ein auf QualComm-Technologie basierendes Funkmodul zu lancieren. In einer nun nachgelegten Presseaussendung finden sich weitere Informationen zum Produkt. Erstens finden sich da die beiden gezeigten Abbildungen.
Bildquelle: ST Microelectronics.
Im Rahmen der Presseaussendung sind auch die beiden folgenden Aussagen zur „Verfügbarkeit“ und zum am Modul befindlichen Speicher interessant:
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Als erstes dieser Module enthält das ST67W611M1 ein mehrprotokollfähiges Konnektivitäts-SoC (System-on-a-Chip) des Typs Qualcomm® QCC743, fertig bestückt mit Unterstützung für Wi-Fi6, Bluetooth-5.3-Qualifikation und Thread. Das Modul lässt sich problemlos mit beliebigen Mikrocontrollern (MCUs) oder Mikroprozessoren (MPUs) der STM32-Familie integrieren. Im Interesse einer zukunftssicheren Konnektivität wird das Modul per Wi-Fi Unterstützung für das Matter-Protokoll bieten, wodurch für die Matter-Welt ein nahtloser Zugang zum STM32-Portfolio geschaffen wird. Günstig für die Systemintegration ist die Tatsache, dass das Modul mit 4 MByte Flash-Speicher für die Code- und Datenspeicherung sowie einem 40-MHz-Quarz ausgestattet ist. Neben einer integrierten Leiterplatten-Antenne ist darüber hinaus ein Mikro-HF-Steckverbinder (uFL) zum Anschluss einer externen Antenne vorhanden. |
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Muster des ST67W611M1 sind bereits lieferbar. Die Verfügbarkeit startet für OEMs im ersten Quartal 2025 und allgemein im zweiten Quartal 2025 |
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Weitere Informationen finden Sie auf www.st.com/st67w |
kurt.energy: Lokale Samples in Arbeit.
Die vor einigen Tagen besprochene „neuartige“ Batterie-Chemie aus dem Hause kurt.energy wird über kurz oder lang auch in Sample-Quantitäten zur Verfügung stehen. Dass dies bisher noch nicht der Fall ist, liegt vor allem an hohen Transportkosten. Wer Interesse am Erwerb von Samples hat, soll dem Autor unter der URL tamhan@tamoggemon.com eine E-Mail schicken - er kümmert sich dann um die Weiterleitung des Antrags. Für Privatpersonen (die Altreonic normalerweise nicht beliefert) lässt sich ebenfalls eine Lösung finden.
Android XR - SDK für virtuellen Realitäst-Variante von Android verfügbar.
Ob der im Vergleich zur iOS einfacheren Programmierbarkeit ist Android in vielen Anwendungsfällen die erste Wahl für alle Arten von Companionapplikation. Die als Android XR bezeichnete Variante, die für VR-Hardware aller Arten vorgesehen ist, steht nun unter der URL https://android-developers.googleblog.com/2024/12/introducing-android-xr-sdk-developer-preview.html in Form einer Developer Preview bereit. Interessant ist außerdem, dass sich Google im Bereich der unterstützten Entwicklungsumgebungen - wie im folgenden Snippet gezeigt - durchaus offen zeigt:
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Building with Kotlin and Android Studio? You'll feel right at home with the Jetpack XR SDK, a suite of familiar libraries and tools to simplify development and accelerate productivity. |
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◦ Using Unity’s real-time 3D engine? The Android XR Extensions for Unity provides the packages you need to build or port powerful, immersive experiences. |
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◦ Developing on the web? Use WebXR to add immersive experiences supported on Chrome. |
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◦ Working with native languages like C/C++? Android XR supports the OpenXR 1.1 standard. |
SeeedStudio: QuecTel-basiertes Funkmodul für den Raspberry Pi, das per UART kommuniziert.
Dank der vergleichsweise einfachen Integrierbarkeit von USB-Funkmodulen in Raspberry Pi OS und Co. dürfte der Gutteil der „als Selbstlaborate“ entwickelten Funkmodule auf diese Technologie setzen. Die Verwendung von einem UART-Links erweist sich aus mechanischer Sicht als besser, weil dieser über den 40 Pin-Connector des Raspberry Pis verfügbar ist und keine vibrationsempfindlichen Kabel zwischen den Modulen voraussetzt. Das in der Abbildung gezeigte Modul implementiert Kommunikation per UART.
Bildquelle: https://www.seeedstudio.com/LTE-CAT-4-EG25-GL-HAT-for-Raspberry-Pi-p-6325.html.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die unter der URL https://wiki.seeedstudio.com/getting_started_raspberry_pi_4g_lte_hat/ bereitstehende Getting Startet-Dokumentation, die - unter anderem - die Aktivierung des Linux-Treibers für die Kommunikation mit dem QuecTel-Funkmodul demonstriert.
Lesestoff: Murata über verschiedene Anwendungen von AI im Bereich der Fertigung.
Dass Murata dem Gutteil der Mikrocontroller.net-Leserschaft vor allem als Verursacher der MLCC-Krise im Gedächtnis geblieben sein dürfte, ist dem Newsautor durchaus klar. Trotzdem gilt, dass sich die Japaner im Laufe der letzten Jahre ein Portfolio verschiedenster Angebote, viele davon auch abseits der Kondensatorfertigung zugelegt haben. Wer inmitten des Weihnachtskrieges ein wenig Zeit findet, wird die URL https://www.mynewsdesk.com/murata/blog_posts/annual-conference-of-japanese-society-for-artificial-intelligence-2024-a-report-on-murata-manufacturings-data-science-case-study-presentations-and-corporate-booth-120691 interessant finden. Murata listet dort einige Studien von hauseigenen Forschern und Entwickelern auf, die sich mit Methoden der Nutzung der künstlichen Intelligenz im Bereich der Fertigung auseinandersetzen.
Lesestoff, zur Zweiten - „bessere“ Textdarstellung für kleine Oled-Displays.
Die auf dem SSD1306-Controller basierenden organischen Displays haben sich im Bereich verschiedenster Projekte als Quasistandard etabliert. Unschön ist an ihnen lediglich, dass die Textdarstellung ab einer gewissen Größe der Schriftarten entweder sehr hochauflösende Font-Informationen, oder Toleranz für pixelige Darstellung voraussetzt. Unter der URL http://www.technoblogy.com/show?53BK findet sich nun eine durchaus interessante Anwendung, die - wie in der Abbildung gezeigt - eine wesentliche Steigerung der Textqualität erreicht.
Bildquelle: http://www.technoblogy.com/show?53BK
Die dort vorgestellte Technologie ist unter anderem deshalb interessant, weil sie mit vergleichsweise wenig Speicherverbrauch auskommt. Wer sich für Topographie und Co. interessiert, wird den Besuch der als Bildquelle angegebenen URL mit Sicherheit nicht bereuen.
Lesestoff, zur Dritten - Fertigung von einseitigen Platinen mit SLA-Druckern.
SLA-3D-Drucker sind unlustig - anders als FDM-Systeme sind sie nur in manchen Situationen wirklich interessant. Außerdem verursacht der Betrieb erhebliche Latenzen (Stichwort Trocknungszeit). Hackster.io berichtet nun über einen neuen Einsatzzweck für diese Maschinen. Die „dahinterstehende“ Idee ist primitiv - die Lichtquelle des SLA-Druckers wird als Futter für einen Fotoprozess verwendet, die an die vor der Zeit von PCBway und Co verwendete Ätz-Technologie erinnert. Nach Ansicht des Autors, der seit einigen Jahren eine SLA-Station im Unternehmen hat, ist diese Vorgehensweise im Prinzip gangbar. Kritisch ist allerdings neben den Problemen bei der Erzeugung von Dukos auch, dass die „Lichtquelle“ eines SLA-Druckers erstens der teuerste Teil des Druckers und zweitens ein reines Verbrauchsmaterial ist - wer viele Platinen schießt, verkürzt die Lebenszeit des Druckers erheblich. Weitere Informationen finden sich jedenfalls unter https://www.hackster.io/news/use-your-resin-3d-printer-to-fabricate-pcbs-2e3699345208 .
Lesestoff, zur Vierten - AMD möchte Standard-C++ auf GPUs ausführen.
Wer stumm ist, bevorzugt Problemlösungen, die ohne Gewefze und Gemaule umsetzbar sind. Aus diesem Blickwinkel lässt sich AMDs von Phoronix unter der URL https://www.phoronix.com/news/AMD-Standard-C-Code-GPUs vorgestellte Vorstoß erklären, der sich um Möglichkeiten zur Ausführung von C++-Code auf GPUs dreht.
Bildquelle: https://www.phoronix.com/news/AMD-Standard-C-Code-GPUs
Im Prinzip dürfte es sich dabei um eine Methode zur Umgehung von CUDA handeln - der „Gutteil“ der KI-Anwendungen ist er nach wie vor auf NVIDIA-Chips beschränkt, weil die Programmierschnittstelle sich im Bereich der KI-Programmierung als Standard etablieren konnte.
Protokoll-Updates zur Ersten: Matter 1.4 verfügbar.
Aus Gründen der Überlastung mit Nachrichten - der Newsautor entschuldigt sich - können wir die unter der URL https://csa-iot.org/newsroom/matter-1-4-enables-more-capable-smart-homes/ seit einiger Zeit bereitstehende Ankündigung von Matter 1.4 erst an dieser Stelle veröffentlichen. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um ein Maintenance Update, das verschiedenste Quality of Life-Verbesserungen durchführt. Der Changelog fast die „Neuerungen“ der aktuellsten Version nach folgendem Schema zusammen:
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Support for Syncing Across Ecosystems, Home Network Infrastructure, New Energy Management Devices and Features, and Other Important Enhancements |
Wer weitere Informationen zur Thematik begehrt, wird - wie immer - unter der genannten URL bedient.
Funkstandards, zur Zweiten - Informationen zu WiFi 8.
Funkinformation Nummero zwei stammt via CNX-Software (siehe https://www.cnx-software.com/2024/12/02/wi-fi-8-802-11bn-to-focus-on-reliability-and-efficiency-while-maintaining-wi-fi-7-performance/) aus dem unter der URL https://728015.fs1.hubspotusercontent-na1.net/hubfs/728015/MediaTek%20Assets/Pdfs/White_Papers/MDT3011_Pioneering_the_Future_with_WiFi8_WhitePaper_v6.pdf bereitstehenden Whitepaper aus dem Hause MediaTek. Der einst als Hersteller von Prozessoren für Shanzhai-Handys berühmt gewordene Chiphersteller informiert - wie in der Abbildung gezeigt - darüber, welche Verbesserungen die Version 8 von WiFi für die Nutzerschaft in petto hält.
Bildquelle: MediaTek