Forum: Fahrzeugelektronik Zündmodul Jaguar XJ 12 5.3 1992


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von Guido S. (flatsix)


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Guten Tag die Herren,

ich hoffe, ihr hattet ein geruhsames und friedliches Weihnachtsfest.

Zum Thema:

Wir haben aktuell ein Problem mit einem Jaguar XJ Series III, 5.3 V12 
aus 1992. Das Fahrzeug geht während der Fahrt plötzlich aus oder springt 
unvermittelt nicht an. Der Fehler ist kaum reproduzierbar, Temperatur 
scheint eine gewisse Rolle zu spielen, er ist aber auch schon kalt 
aufgetreten.

Relativ sicher ist es aber ein Zündungsproblem.

Wir werden deshalb zunächst ein Bauteil tauschen, das sehr oft solche 
Ausfälle verursachen soll und nicht allzu teuer ist, einen 
Zündverstärker (Ignition Amplifier) von GM/Delco. Im Bild ist es das 
schwarze Bauteil mit den jeweils zwei Steckkontakten rechts und links. 
Soweit ich verstanden habe ist die Funktion eine Verstärkung des 
induktiven Triggersignals vom Zündverteiler vor Weitergabe an die 
Zündspule. Soweit so gut.

Fragen habe ich zu dem Kondensator und der Diode im Gehäuse, die beide 
auf Masse liegen.

Kondensator ist klar, aber welchen Sinn hat die Diode? Und was passiert, 
wenn eines von beiden defekt ist? Ich würde gerne vermeiden, das wir das 
Delco Modul tauschen um dann päter festzustellen das die Diode oder der 
Kondensator das Problem verursacht hat.

Danke und Grüße,

Guido

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Guido S. schrieb:
> welchen Sinn hat die Diode?

Das ist eine Zenerdiode. Wenn der Zündfunke nicht zündet, entsteht nicht 
nur sekundär an der Zündspule eine hohe Spannung, sondern auch primär 
und würde das

Guido S. schrieb:
> einen Zündverstärker (Ignition Amplifier) von GM/Delco. Im Bild ist es
> das schwarze Bauteil mit den jeweils zwei Steckkontakten rechts und
> links. Soweit ich verstanden habe ist die Funktion eine Verstärkung des
> induktiven Triggersignals vom Zündverteiler vor Weitergabe an die
> Zündspule

Ding beschädigen, der Transistor hat nur eine begrenzte 
Spannungsfestigkeit. Die Z-Diode wird irgendwo zwischen 150 - 400V 
liegen.


Ja, 'heat sensitivity' ist ein häufiger Problemfall dieser Kisten, 
obwohl das nur ein Transistorschaltverstärker ist.

von H. H. (hhinz)


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Da wird kein induktiver Zündgeber, sondern ein Hallsensor im Einsatz 
sein. Und der sporadische Ausfall spricht eher für einen Defekt eben 
dieses Sensors

von Guido S. (flatsix)


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H. H. schrieb:
> Da wird kein induktiver Zündgeber, sondern ein Hallsensor im Einsatz
> sein. Und der sporadische Ausfall spricht eher für einen Defekt eben
> dieses Sensors

Die Überlegung ist schon richtig, ich bin mir aber relativ sicher, das 
es ein induktiver Geber ist, siehe Foto. Die fallen zwar auch schon mal 
aus, aber viel wahrscheinlicher ist der Signalverstärker (lt- US Jaguar 
Forum).

@ Michael B. (laberkopp)

Danke für die Erläuterung, kannst du etwas dazu sagen, ob der 
Kondensator oder die Diode einen Ausfall verursachen können, auch wenn 
der Signalverstärker i.O. ist?

Grüße, Guido

von Arno H. (arno_h)


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von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Danke für die Erläuterung, kannst du etwas dazu sagen, ob der
> Kondensator

Ein defekter Kondensator fuehrt zu einer staerkeren Belastung der
Schutzdiode oder eventuell auch des Schalttransistor.
Da die Teile ja nix kosten wuerde ich den auf jedenfall auch ersetzen.

Vanye

von Max I. (powermeter)


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Reparieren ist nett. Aus leidvoller Erfahrung: Dauerhaft will man den 
Kram aber durch eine (programmierbare) elektronische Zündung wie z.B. 
von 123ignition ersetzen. Die Optik bleibt erhalten.

von Mani W. (e-doc)


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Guido S. schrieb:
> Das Fahrzeug geht während der Fahrt plötzlich aus oder springt
> unvermittelt nicht an. Der Fehler ist kaum reproduzierbar, Temperatur
> scheint eine gewisse Rolle zu spielen, er ist aber auch schon kalt
> aufgetreten.

Zündspulendefekt wäre möglich, bei meinen 29 PKWs gab es das vier
Mal mit genau diesen Effekten...

Bei allen davon gab es Haarrisse, wobei sich manchmal Temperatur
oder Feuchtigkeit auswirkten...

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Vanye R. schrieb:
> Ein defekter Kondensator fuehrt zu einer staerkeren Belastung der
> Schutzdiode oder eventuell auch des Schalttransistor.

Der Kondensator hängt an Klemme 15!

von Gustav (ne-555)


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Ich würde zunächst auch mal die schon genannten Möglichkeiten checken. 
Vielleicht mal nachsehn ob im Fehlerfall überhaupt Spannung am Modul 
anliegt.

Ich selbst hatte solche sporadischen Komplettausfälle der Zündung die 
letzten 45 Jahre nur zweimal, in beiden Fällen wurde die Zündung vom 
Steuergerät abgeschaltet. Bei einem Alfa wegen sporadischen Ausfalls des 
Kraftstoffrelais. Bei einem VW aufgrund eines defekten Temperatursensors 
>> Motor überhitzt-Zündung aus.

Das ist alles so elend zeitintensiv.
Glückliche Hand und Guten Rutsch!

von Guido S. (flatsix)


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Vanye R. schrieb:
> Da die Teile ja nix kosten wuerde ich den auf jedenfall auch ersetzen.

Ja, das sind Cent-Artikel, Problem ist die passende Spezifikation und 
Bauform. Ich schau mal, ob die Beschriftung der Originale noch was 
hergibt.

Max I. schrieb:
> Dauerhaft will man den
> Kram aber durch eine (programmierbare) elektronische Zündung wie z.B.
> von 123ignition ersetzen. Die Optik bleibt erhalten.

Wenn das meiner wäre würde ich das wohl machen, steht aber im Moment 
nicht zur Debatte. Kostet auch gut 2,5 k nur für Teile beim V12.

Mani W. schrieb:
> Zündspulendefekt wäre möglich, bei meinen 29 PKWs gab es das vier
> Mal mit genau diesen Effekten...
>
> Bei allen davon gab es Haarrisse, wobei sich manchmal Temperatur
> oder Feuchtigkeit auswirkten...

Ja, es gibt noch weitere mögliche Fehlerursachen, wir konzentrieren uns 
jetzt erstmal auf die wahrscheinlichste Variante, und das ist nach 
herrschender Meinung der Amplifier.

H. H. schrieb:
> Der Kondensator hängt an Klemme 15!

Richtig, aber was genau ist die Konsequenz?

Grüße, Guido

von Michael B. (laberkopp)


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Gustav schrieb:
> Das ist alles so elend zeitintensiv

Ja, obwohl moderne Elektronik zigtausend Probleme in den Steuermodulen 
erkennt, werden die wenigsten als Fehlermarker registriert, davon nur 
ein Bruchteil per Auslesen des Steuergeräts zugänglich gemacht und von 
denen fast keiner dem Besitzer des Autos über eine Klartextanzeige 
zugänglich gemacht.

Alle Fehler werden vor dem rechtmässigen Besitzer des Autos versteckt 
der nur eine Lampe bekommt hinter der sich hunderte an 
Fehlermöglichkeiten verstecken, sind nur mit fahrzeugspezifischem 
Spezialgerät das nur die Markenwerkstätten besitzen auslesbar und selbst 
deren Fehlercodes sind unzureichend um simple Ursachen klar angezeigt zu 
bekommen.

Hab hier gerade einen Mazda in dem sporadisch die Motorkontrollleuchte 
an geht. Auslesen nur mit Mazda OBD kostet in der Markenwerkstatt 90€. 
Letztlich also Totalschaden.

von H. H. (hhinz)


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Guido S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Der Kondensator hängt an Klemme 15!
>
> Richtig, aber was genau ist die Konsequenz?

Er ist unverdächtig.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> moderne Elektronik

In einem mehr als 30 Jahre alten Jaguar?

von Guido S. (flatsix)


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Moin Jungs,

danke für eure Beiträge. In der Tat ist die Zündelektronik im XJ 
überschaubar, die Einspritzsteuerung ist schon etwas komplexer, sie 
basiert auf der D-Jetronic von Bosch.

Was mir fehlt ist ein Schaltplan, die gibt es nur für den V12 des XJ-S, 
und der hat im gleichen Baujahr eine völlig andere Zündelektronik von 
Marelli mit OT- und Drehzahlgebern.

Ich habe auch alle Möglichkeiten die erforderlichen Signale von der 
Entstehung bis zum Steuergeräteeingang zu prüfen und zu messen. Unser 
Problem ist auch nicht Zeit, sondern die Tatsache, das der Fehler nicht 
reproduzierbar ist. Und wenn er dann zufällig auftritt ist das Problem 
meist erledigt bis man alles freigelegt hat und zum messen bereit ist.

Grüße, Guido

: Bearbeitet durch User
von Max I. (powermeter)


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Guido S. schrieb:
> Relativ sicher ist es aber ein Zündungsproblem.

Relativ :)

Guido S. schrieb:
> D-Jetronic

Grundig!
(Gerät rundum nachlöten dann ist gut)
IIRC waren in einigen Versionen noch Tantal-Elkos verbaut. Raus damit. 
MAP-Sensoren aus der Zeit machen auch gerne mal sporadisch Blödsinn.

Guido S. schrieb:
> Wenn das meiner wäre würde ich das wohl machen, steht aber im Moment
> nicht zur Debatte. Kostet auch gut 2,5 k nur für Teile beim V12.

Ja, billig ist es nicht, aber wirksam ;)

von Geert H. (geerth)


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Hier gibt es ein Jaguarspezialist https://www.hovri.nl/

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> > Der Kondensator hängt an Klemme 15!

> Richtig, aber was genau ist die Konsequenz?

Das er dann egal ist und ich mich frage was der soll. :-D

Ich war eigentlich der Meinung das er wie bei klassischen 
Unterbrecherzuendanlagen einen Teil der Zuendenergie von der Spule 
(abklingende Schwingung) aufnehmen soll. Aber wenn er nur an der 
Versorgung haengt dann soll er wohl nur das Verhaeltnis zur Nachbarin 
mit Radio verbessern.

Andererseits, frueher hat das Teil mal nur 6DM gekostet, also raus 
damit. Heute sind es aber 15Euro, also drin lassen. .-)

Vanye

von Heinrich K. (minrich)


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Vanye R. schrieb:
> er wohl nur das Verhaeltnis zur Nachbarin mit Radio verbessern.

zum eigenen Radio an Bord, an derselben Versorgung, derselben Masse.

von H. H. (hhinz)


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Max I. schrieb:
> Guido S. schrieb:
>> D-Jetronic
>
> Grundig!
> (Gerät rundum nachlöten dann ist gut)
> IIRC waren in einigen Versionen noch Tantal-Elkos verbaut. Raus damit.
> MAP-Sensoren aus der Zeit machen auch gerne mal sporadisch Blödsinn.

Der Jag des TE ist zwölf Jahre zu jung für eine D-Jetronic.

von Thomas R. (thomasr)


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Wenn der Schaltplan stimmt ließe sich doch der Kondensator und die 
Zenerdiode durch irgendetwas passendes provisorisch ersetzen? Muß ja 
nicht exakt an derselben Stelle sein, ggf genügt auch einige 10cm weiter 
weg im Kabelbaum. Diese Zenerdiodenbauform kommt als Gleichrichterdiode 
in modernen Limas vor.

Ich würde aber auch eher auf einen Ausfall des induktiven OT Gebers 
setzen. Die dünnen Drähtchen darin....

von Guido S. (flatsix)


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Moin,

wir waren heute wieder am Tatort und haben uns die Geschichte angesehen. 
Der V12 hat ein fürchterliches Gewirr aus Kabeln und Schläuchen im V, 
Verteiler, Zündgeschirr, Einspritzrail mit Spritleitungen und Kabeln 
sowie Unterdruck und Kühlmittelschläuche sind dort untergebracht.

Jedenfalls sind uns bei leichter Berührung schonmal 2 Kabel von den 
Steckern des Zündmoduls abgegangen, die hingen vielleicht noch mit einem 
oder zwei Einzeldrähtchen der Litze am Stecker. Irgendjemand hat sich 
offenbar auch in der Vergangenheit schon daran vergangen zu haben, das 
war nicht original.

Wir werden jetzt erstmal die Verkabelung in Ordnung bringen und 
wahrscheinlich die Zündspule und den Verstärker austauschen. Außerdem 
habe ich vor den Kondensator und die Diode mal probeweise von der Masse 
zu trennen.

Dann muss erst das Wetter deutlich besser und die Strassen salzfrei 
werden, damit man eine etwas längere Testrunde drehen kann.

Danke erstmal für eure Beteiligung, ich werde weiter berichten.

Grüße, Guido

von H. H. (hhinz)


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Guido S. schrieb:
> Diode mal probeweise von der Masse
> zu trennen.

Ganz blöde Idee.

von Uwe B. (uwebre)


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H. H. schrieb:
> Guido S. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Der Kondensator hängt an Klemme 15!
>>
>> Richtig, aber was genau ist die Konsequenz?
>
> Er ist unverdächtig.

Ja. Er dient nur der Entstörung. (des Radioempfangs der Nacbarin an der 
Ampel)
Die Zenerdiode soll 350 Volt "klemmen", als Schutz falls keine 
Zündkerzen kontaktiert sind. Angeblich wird diese Diode in der 
Tunerszene oft entfernt. (Was ich für gefährlich für den 
Ausgangstransistor des Verstärkers halte)

Ein bisschen Erklärung:
https://www.youtube.com/watch?v=BreBqYSBBqs

Uwe

von Hans (ths23)


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Thomas R. schrieb:
> Diese Zenerdiodenbauform kommt als Gleichrichterdiode
> in modernen Limas vor.
Die gab es auch schon in Drehstromlimas vor 50 Jahren - sogar im "Osten"

von H. H. (hhinz)


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Hans schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Diese Zenerdiodenbauform kommt als Gleichrichterdiode
>> in modernen Limas vor.
> Die gab es auch schon in Drehstromlimas vor 50 Jahren - sogar im "Osten"

Einpressdioden schon, aber nicht als Z-Diode.

von Thomas (kosmos)


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check den Kabelbaum auf Kabelbrüche speziell im Bereich der 
Einspritzung. Hatte bei einem LE-Jetronic Fahrzeug vor Jahren auch 
Probleme, da haben sich immer alle auf das Zündmodul und den Hallgeber 
im Zündverteiler versteift, mehrfachen wechseln brachte aber keine 
Besserung, habe am Ende den Kabelbaum mit einer Last durchgecheckt und 
ein Kabelbruch an der Einspritzleiste gefunden. Da war immer plötzlich 
die Leistung weg und auf einen Schlag wieder da als ob nichts wäre. Mit 
dem Ohmmeter fand man den Fehler nicht.

So bin ich vorgegangen verschiedene starke Lampen vorbereitet 
(Drahtstücke angelötet/gesteckt). Bremslicht mit 5W/21W, ne H4 
Halogenlampe 55/60W und dann noch ne 80/100W H4 Lampe. Für die 
verschiedenen Kabel müssten alle zw. 0,25mm² bis 1mm² gewesen sein.

Stecker am Steuergerät abgezogen und dann an den Pin zu einem Aktor 12V 
angeschlossen, am Stecker des Aktors dann je nach Kabelquerschnitt eine 
der vorbereiteten Lampen angeklemmt und das 2te Kabel der Lampe auf 
Masse geklemmt. Lampe dunkel, Kabel defekt(war nie der Fall); Lampe 
leuchtete hell Kabel in diesem statischen Zustand i.O. jetzt muss man am 
Kabel entlang das Kabel bewegen(durchbiegen), wenn jetzt die Lampe 
dunkler wird hat man das Kabel mit einem internem Bruch gefunden.

Wenn man das ohne Last(Lampe) macht wird man den Fehler höchst 
wahrscheinlich nicht finden. Denn 12V auf einer Seite ergibt auch 12V 
auf der anderer Seite wenn eine einzelne Litze den Kabelbruch 
überbrückt.

Habe mir damals alle Pins und Stecker bei Herth und Buss bestellt die 
waren da gut aufgestellt und den Kabelbaum komplett neu gefertigt.

Zu den Zündmodul, das bestimmt günstig bei Hüco geben, gehören jetzt zu 
Hitachi, meinst kostetet mit integrierter Schließwinkelregelung um die 
25€ und beim Kfz-Hersteller das 6fache.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> wir waren heute wieder am Tatort und haben uns die Geschichte angesehen.
> Der V12 hat ein fürchterliches Gewirr aus Kabeln und Schläuchen im V,
> Verteiler, Zündgeschirr, Einspritzrail mit Spritleitungen und Kabeln
> sowie Unterdruck und Kühlmittelschläuche sind dort untergebracht.

Hehe..ich haette Anfang der 2000er mal so eine Kiste fuer 2-3tDM kaufen 
koennen. Fand aber das es der letzte Mist ist. Und zwar nicht wegen 
Jaguar! Das gilt genauso fuer Mercedes oder BMW. Bei alten Autos ist es 
EXTREM wichtig das man Platz im Motorraum zum schrauben und Fehler 
suchen hat. Es ist fuer einen selber wichtig weil man sich so einen Mist 
nicht antun will und wenn man nichts selber kann, also sowieso besser 
die Finger von solchen Konzepten laesst, ist es doppelt wichtig weil man 
sonst VIELE Arbeitsstunden von Mechanikern bezahlen muss die auch keinen 
rechten Bock haben und das fuehrt dann als Folge dazu das es viele 
schraeg dahingebastelte Kisten gibt.

Und nach 30Jahren? Eigentlich gibt es irgendwann den Moment wo man den 
Motor ausbauen muss, alles an Gummischlaeuchen, Dichtungen ersetzt, 
eventuell auch Kabel und Stecker MEGAKRITISCH betrachtet und ersetzt und 
ein halbes Dutzend Nebenschauplaetze behebt. Die Frage ist da nur, war 
der Zeitpunkt ab dem sowas angesagt ist eigentlich schon letztes Jahr, 
oder ist er erst naechstes Jahr. :)

Aber natuerlich wenn man alles durchzieht ist das Ergebnis umso 
schoener! Lieber einen alten Jaguar als einen neuen Golf!

Vanye

von Guido S. (flatsix)


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Moin,

@ Thomas

Ja richtig, eine Durchgangs- oder Widerstandsmessung hilft da meist 
nicht viel, auch wenn nur noch ein Draht der Litze i.O. ist liefern die 
"noch OK" Ergebnisse. Eine Spannungsfallmessung mit unterschiedlich 
stark belastenden Verbrauchern ist wesentlich aussagefähiger.

Wenn ich an den Zustand der wenigen Kabel denke die wir getrennt haben 
wird mir ganz schlecht...

@Vanye

Viel Platz und gute Zugänglichkeit wäre schön, bei einem V12 ist eher 
das Gegenteil der Fall. Und das Alter geht an uns ja auch nicht spurlos 
vorbei.

Ich bewundere eigentlich den Mut der Eigner, die sich soetwas heute noch 
antun, und dabei auf Werkstätten angewiesen sind.

Man braucht sich den bildschönen XJ (eigentlich Daimler Double Six) in 
british racing green mit dem seidenweich laufenenden V12 auch nur kurz 
anzusehen um zu wissen: Ja, muss MANN machen!

Kommt gut rein und alles Gute für das neue Jahr!

Grüße, Guido

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich bewundere eigentlich den Mut der Eigner, die sich soetwas heute noch
> antun, und dabei auf Werkstätten angewiesen sind.

Ja, eine komplizierte Art von Selbstmord. :-D

Der Spass besteht wohl auch darin nachdem man wochenlang geschraubt hat 
mit dem Teil durch die Gegend zu saeuseln. Erst dann weiss man es 
wirklich zu schaetzen.

Es gibt uebrigens eine Sache die mich wundert. In den 90ern hast du 
grosse Autos praktisch nachgeschmissen bekommen wenn die >14Jahre alt 
waren weil die sich keiner leisten konnte. Und damit waren letztlich die 
Reparaturkosten gemeint.
Deshalb habe ich damals sowas als Student gefahren. (1000DM im Einkauf 
und etwas reparieren).
Heute sind alte Kisten die aelter wie 20Jahre sind und solche grossen 
Motoren haben oftmals erstaunlich teuer. Dabei musstet du frueher in der 
Hauptsache schweissen koennen, heute brauchst du erstaunlich viel Ahnung 
von Etechnik. Ich wuerde vermuten das damit heute viel mehr Besitzer 
ueberfordert sind. Und der Jaguar hat ja IMHO eine interessante Mischung 
aus Etechnik und Vacuumsteuerung.

Vanye

von Guido S. (flatsix)


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Vanye R. schrieb:
> Es gibt uebrigens eine Sache die mich wundert. In den 90ern hast du
> grosse Autos praktisch nachgeschmissen bekommen wenn die >14Jahre alt
> waren weil die sich keiner leisten konnte. Und damit waren letztlich die
> Reparaturkosten gemeint.


Das ist eigentlich nicht verwunderlich. Es gibt ja meist wenig 
Überlebende in gutem Zustand, also ist das Angebot eher knapp. Geld ist 
auf jeden Fall genug da, Nachfrage damit auch, zumal wenn es um 
Stilikonen wie die Jaguar Limousine geht. Die XJ Coupés der Series I 
sind nochmals deutlich teurer und seltener.

Vanye R. schrieb:
> Dabei musstet du frueher in der
> Hauptsache schweissen koennen, heute brauchst du erstaunlich viel Ahnung
> von Etechnik. Ich wuerde vermuten das damit heute viel mehr Besitzer
> ueberfordert sind. Und der Jaguar hat ja IMHO eine interessante Mischung
> aus Etechnik und Vacuumsteuerung.

Alles richtig, geschweisst sind die meisten heute schon. Und der 
typische Jaguarfahrer schraubt nicht und hat keine Ahnung, der bringt 
das Auto in die Werkstatt.

Ich bin erst über den Ausdruck "Vacuumsteuerung" gestolpert, aber stimmt 
schon, die Hauptstellgröße für die Gemischbildung der Lucas-Einspritzung 
ist ein Saugrohrdruckfühler, der den Unterdruck im Ansaugtrakt misst.

Grüße, Guido

von Matthias B. (turboholics)


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Vanye R. schrieb:
> s gibt uebrigens eine Sache die mich wundert. In den 90ern hast du
> grosse Autos praktisch nachgeschmissen bekommen wenn die >14Jahre alt
> waren weil die sich keiner leisten konnte. Und damit waren letztlich die
> Reparaturkosten gemeint.
> Deshalb habe ich damals sowas als Student gefahren. (1000DM im Einkauf
> und etwas reparieren).
> Heute sind alte Kisten die aelter wie 20Jahre sind und solche grossen
> Motoren haben oftmals erstaunlich teuer. Dabei musstet du frueher in der
> Hauptsache schweissen koennen, heute brauchst du erstaunlich viel Ahnung
> von Etechnik. Ich wuerde vermuten das damit heute viel mehr Besitzer
> ueberfordert sind.

Solche Autos gehen heutzutage mit 5-9 Jahren gen Osten, spätestens wenn 
beim Drittbesitzer die ersten großen Reparaturen losgehen. Die paar, die 
dann nach 15 Jahren noch hier sind, sind dann entsprechend gesucht und 
teuer.

VG

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Solche Autos gehen heutzutage mit 5-9 Jahren gen Osten, spätestens wenn
> beim Drittbesitzer die ersten großen Reparaturen losgehen.

Ja, das sind die Theorien die man gerne hoert. Hatten frueher vielleicht 
ihre Berechtigung weil man halt ueberwiegend schweissen musste oder 
einen neuen und reichlich verfuegbaren (aus weggerosteten Kisten) Motor 
eingebaut hat und schweissen kann "jeder" und die Arbeitskosten sind 
dort niedriger. Aber natuerlich auch der Kontostand von Autobesitzern.

Aber so ab den 90ern kannst du bei Oberklassekisten auch mit 
signifikanten Etechnikproblemen rechnen mit denen sich unsere 
Werkstaetten in einer Kombination aus Expertise und notwendigen 
Stundeneinsatz schwer tun.

Und wenn ich frueher einen neuen Motor brauchte hab ich fuer 200DM aus 
dem Reviermarkt einen hoffnungsvollen Rosthaufen gekauft und den schnell 
umgebaut. Und der lief dann auch! Seitdem die Autos aber nicht mehr 
Rosten, sind zum einen die Preise fuer Motore durch die Decke gegangen 
und zum anderen fahren die Leute auch mehr. Alte Kisten mit 300tkm sind 
also eher die Regel.
Also hat sich also schon signifikant was geaendert was die weiterfahrt 
alter Kisten 15+Jahre angeht.

Aber wenn deine Theorie stimmt, vielleicht ist der Mittelwert des 
deutschen Bastlers einfach doofer als der des "Oestlichen"? :)

Vanye

von Thomas R. (thomasr)


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Vanye R. schrieb:
>
> Aber wenn deine Theorie stimmt, vielleicht ist der Mittelwert des
> deutschen Bastlers einfach doofer als der des "Oestlichen"? :)
>
Als Wessi mit Stasiakte wegen der vielen, vielen Besuche in der DDR habe 
ich immer die Findigkeit und Ausdauer der "Ossis" bewundert die mit dem 
wenigen zur Verfügung stehenden trotzdem ihre Fahrzeuge wieder flott 
bekommen haben. Das wirkt wohl bis heute nach :-))

von Carl D. (jcw2)


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Mein Vater hatte in den 90ern einen XJ6, der irgendwann genau so 
reagiert hat. Da wurden diverse Teile getauscht, bis er mir von dem 
Problem erzählte. Ich hatte so was zuvor an einen Fiat Spider von einem 
Freund gesehen und das Zündschloß als Fehler ermittelt. Und 
überraschenderweise war auch der XJ daran erkrankt. Ein Kunstoffteil in 
der Schaltereinheit war gebrochen und wurde von mir ganz im Stil anderer 
Teile des Interieurs durch ein Holzteil ersetzt.
Symptom: geht unvermittelt beim Fahren oder an einer Ampel einfach aus.
Muß nicht das Zündschloß sein, aber bevor man sich mit der 70er Jahre 
Zünd-/Einspritz-Elektronik auseinander setzt, sicher mal einen Blick 
wert.

von H. H. (hhinz)


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Carl D. schrieb:
> 70er Jahre
> Zünd-/Einspritz-Elektronik

Etwas jünger ist die des TE schon.

von Guido S. (flatsix)


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Carl D. schrieb:
> Symptom: geht unvermittelt beim Fahren oder an einer Ampel einfach aus.
> Muß nicht das Zündschloß sein, aber bevor man sich mit der 70er Jahre
> Zünd-/Einspritz-Elektronik auseinander setzt, sicher mal einen Blick
> wert.

Eine der ersten Fragen, die ich gestellt habe als die Sypmtome 
beschrieben wurden war, ob beim ausrollen auf der Autobahn mit stehendem 
Motor die Kontrollampen in Armaturembrett angegangen sind. Wenn nicht 
hätte das auf eine fehlende Klemme 15 hingewiesen.

Leider konnte der Eigentümer das nicht mehr sicher sagen. Komischerweise 
hat auch der ADAC Mann nicht mal versucht, das schon etwas abgekühlte 
Fahrzeug wieder zu starten, die haben den ungeprüft aufgeladen.

Ich denke, wenn das Zündschloss das Problem verursacht hätte man schon 
öfter Aussetzer bemerkt, z.B. beim Überfahren von Unebenheiten oder beim 
Zuschalten von Verbrauchern.

Ich werde aber trotzdem mal versuchen, am Zündschloss bzw. der Zuleitung 
zu wackeln und schauen, ob es einen Effekt hat.

Grüße, Guido

von Ralf X. (ralf0815)


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Guido S. schrieb:
> Leider konnte der Eigentümer das nicht mehr sicher sagen. Komischerweise
> hat auch der ADAC Mann nicht mal versucht, das schon etwas abgekühlte
> Fahrzeug wieder zu starten, die haben den ungeprüft aufgeladen.

Ob ein offensichtlicher Fehler erstmal nach Abkühlung beseitigt ist, 
dafür ist die BAB die falsche Testumgebung.

von B. (overdrive)


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Guido S. schrieb:
> Temperatur scheint eine gewisse Rolle zu spielen,
...
  ist die Funktion eine Verstärkung des
> induktiven Triggersignals vom Zündverteiler vor Weitergabe an die
> Zündspule.

Servus,
offensichtlich gibt es hier keine Dwell-Kontrolle (wie Kontakt-Zdg), 
dadurch kommt es bei falscher Wahl der Zündspule zu Überwärmungs- bzw. 
Funkenschwächungseffekten (Bild). Bei schwachen Funken kommt es schnell 
zu schwarzen Kerzen, was auch einen Ausfall bedeuten kann.

Im Bild ist eine Z-Spule für einen V2-Motor.
Ein V12 müsste eine Spule mit etwa ~1,5 Ω und ~6mH haben.
Hat aber ohne Dwell-Kontrolle gleiche Probleme.

Welche Z-Spule ist aktuell eingebaut?
Oder ist das schon auf 2 Spulen aufgeteilt?

: Bearbeitet durch User
von Guido S. (flatsix)


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B. schrieb:
> Welche Z-Spule ist aktuell eingebaut?
> Oder ist das schon auf 2 Spulen aufgeteilt?

Welche ZS dort verbaut ist weiss ich noch nicht, jedenfalls ist es nur 
eine, die beide Bänke versorgt.

Es hört sich vielleicht etwas bisschen blöd an, aber mittlerweile habe 
ich herausgefunden, dass im Fahrzeug ein nachträglich eingebauter 
Ignition Conversion Kit installiert ist (siehe Foto). Das Kit ist von 
mehreren Jaguar Teile-Händlern unter der Bezeichnung  DAB113HE /F 
vertrieben worden und besteht aus Verteiler(mit HALL-Geber), Zündspule, 
Zündverstärker und Vorwiderstand.

Ursprünglich wurde der Kit entwickelt als Alternative zu der anfälligen 
OPUS Zündanlage von Lucas, die in den frühen Vergaser E-Type V12 und 
Serie I XJ verbaut war.
In unseren Auto macht der Kit überhaupt keinen Sinn, weil in der letzten 
Ausbaustufe nur Zündelektronik gegen gleichwertige Zündelektronik 
getauscht wird, und das recht aufwändig. Vermutlich ist es sogar eher 
nachteilig, weil die letzten V12 eine angepasste Frühzündungskurve 
hatten, die von dem anderen Verteiler wohl nicht abgebildet wird.

Sei's drum, wir werden erst mal die Verkabelung i.O. bringen und 
wahrscheinlich den Zündverstärker aus dem V an eine kühleren Ort 
verlegen.

Grüße, Guido

von B. (overdrive)


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Guido S. schrieb:
> Welche ZS dort verbaut ist weiss ich noch nicht

Mit einem Ohmmeter kann man näherungsweise die Primärspule messen.
Und mit einem LCR-Messgerät die Induktivität (mH).
Mit nur einer Spule wird´s >6000 RPM knapp ...

Ganz ohne ZZP-Verstellung (@RPM und @Last) verschenkt man guten 
Motorlauf (Drehmoment-Nm ==> PS), weil mit zu fetter Gasereinstellung 
das Ruckeln/Klingeln etc. ausgeglichen werden muss.

von Guido S. (flatsix)


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B. schrieb:
> Mit nur einer Spule wird´s >6000 RPM knapp ...

Die Nenndrehzahl beträgt 5.250 U/min, die Schaltpunkte bei kick down 
werden auch in diesem Bereich liegen.

B. schrieb:
> Ganz ohne ZZP-Verstellung (@RPM und @Last) verschenkt man guten
> Motorlauf (Drehmoment-Nm ==> PS), weil mit zu fetter Gasereinstellung
> das Ruckeln/Klingeln etc. ausgeglichen werden muss.

Es ging nicht um "ganz ohne" Frühzündung, sondern um eine nicht 
angepasste, die mit dem ursprünglichen Verteiler vorhanden war.

Grüße, Guido

von Guido S. (flatsix)


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Update:

Nach den Feiertagen und wetterbedingter Pause haben wir uns heute mal 
wieder um den XJ12 gekümmert.

Mittlerweile haben wir den Vorteil, dass der Fehler zuverlässig 
reproduzierbar ist. Wenn er ca. 10 - 15 min im Leerlauf läuft geht er 
sang und klanglos aus und springt nicht wieder an bis er vollständig 
abgekühlt ist.
Folgendes lässt sich dann feststellen:

- weder Einspritzsignal noch Zündfunke ist vorhanden.

- vom Induktivgeber (nicht Hallgeber) im Verteiler zum Zündverstärker 
ist ein Signal im Bereich von 13 -14 Hz (Anlasserdrehzahl) messbar

- vom Zündverstärker zum Last-Widerstand (Ballast Resistor), also am 
Eingang Widerstand haben wir 260 -340 Hz

- Ausgang Widerstand zum Einspritzsteuergerät (geschirmtes Signalkabel) 
erst 3, kHz, abfallend auf ca. 800 Hz

- Ausgang Widerstand zur Primärwicklung der ZS ca. 6 -7 kHz stabil


Die letztgenannten Signalausgänge vom Lastwiderstand zu ECU und ZS sind 
messbar wenn das Auto anspringt, beide jedoch fehlen komplett, wenn er 
nicht anspringt.

Wir konnten also das OT Signal relativ gut bis zum Ballast Resistor 
nachvollziehen, wenn der Fehler vorhanden ist endet das Signal dort.

Wir würden demnach jetzt den Ballast Resitor austauschen, gibts in 
England für ca 150 €. Alternativ könnte man das Gehäuse öffnen zu 
schauen was drin ist.

Mir ist u.a nicht ganz klar warum die Signalfrequenz durch den Resistor 
so stark ansteigt. Ausserdem müsste der Widerstand eine vollständige 
Unterbrechung durch Wärmeeinwirkung haben, wenn das Signal am Eingang 
messbar ist aber am Ausgang nichts mehr.

Ist das soweit plausibel? Irgendetwas, was wir noch überprüfen sollten?

Grüße, Guido

von H. H. (hhinz)


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Guido S. schrieb:
> Ballast Resitor

Ein einfacher Drahtwiderstand.


> Mir ist u.a nicht ganz klar warum die Signalfrequenz durch den Resistor
> so stark ansteigt.

Mit was gemessen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Guido S. schrieb:
> Irgendetwas, was wir noch überprüfen sollten?

Ihr solltest unbedingt mal ein Oszilloskop zum Messen der Signale 
verwenden.
> 260 -340 Hz
> ca. 800 Hz

Das klingt nämlich ziemlich durcheinander. Es ist eben auch nicht 
plausibel, warum da plötzlich 260 bzw. 800Hz anstehen sollen.

von Gerd E. (robberknight)


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Guido S. schrieb:
> Mir ist u.a nicht ganz klar warum die Signalfrequenz durch den Resistor
> so stark ansteigt.

Wie hast Du das genau gemessen?

Hast Du mit dem Oszilloskop das tatsächliche Signal gegen Masse gemessen 
und der Signalpegel war im zu erwartenden Bereich?

Sagen wir mal Du hast nur nen Multimeter oder ne AC-Stromzange oder 
ähnliches zum Messen genommen, dann kann es sehr gut sein dass der 
Signalpegel einfach nach dem (defekten) Widerstand eingebrochen ist und 
Du dann die Frequenz des Grundrauschens des Fahrzeugs auf der Masse 
gemessen hast.

von Guido S. (flatsix)


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H. H. schrieb:
> Mit was gemessen?
--> Anhang


Ich habe sonst nur ein Handheld Oszilloskop, damit kann man das Signal 
zwar sichtbar machen, aber auswerten ist kaum sinnvoll möglich.

von Thomas (kosmos)


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Wenn sowohl Einspritzung als auch Zündung komplett weg ist, wird das ein 
Problem in der Stromversorgung sein, wie hier schonmal jemand 
geschrieben hat, könnte das ein Problem am Zündschloß sein evtl. auch 
ein Relais welches vom Zündschloß angesteuert wird. Ihr könntet ja mal 
die Arbeitskontakte am Zündschluß brücken (nicht aber zum Magnetschalter 
des Anlassers dauerhaft brücken). Auch ein Kabelbruck kann sich nach 
einer Weile erst zeigen wenn das Kabel durch die Wärme im Motorraum 
wärmer und flexibler wird und sich dann etwas mehr durchbiegt.

Bei der LE-Jetronic wird die Benzinpumpe erst bei Ausschlag des 
Luftmengenmesser vom Luftmengenesser über ein Relais aktiviert, die 
D-Jetronic steuert diese anscheinend selber oder über ein Relais an. 
Dann gäbe es aber wie gesagt nur ein Problem beim Einspritzen und die 
Zündung wäre weiterhin da.

Eine Frequenzmessung bringt hier aber auch wenig, damit stellt ihr fest 
ob überhaupt Impulse anliegen oder nicht, wenn einzelne Impulse fehlen 
seht ihr das nicht, da bräuchte man ein Oszi mit passendem 
Tastkopf(teiler) um Anomalien im Signal zu sehen wenn es also kurzzeitig 
weg ist.

Mach doch mal ein paar Fotos vom Motorraum, dafür wird dich keiner 
schlachten.

von Gerd E. (robberknight)


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Guido S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Mit was gemessen?
> --> Anhang

Das Multimeter macht keine sauber kontrollierbare Triggerung so wie ein 
ordentliches Oszi. Das schaut einfach nach irgendwelchen Pulsen und 
misst deren Frequenz. Das können aber auch ganz andere Pulse oder 
Rauschen sein die es zufällig fängt. Nur wenn die Signale wirklich 
sauber und stark genug sind bekommst Du da was brauchbares angezeigt. Du 
weisst aber nicht ob die Signale sauber sind, Du musst also raten ob Du 
was brauchbares gemessen hast oder nicht. Sehr unschön für die 
Fehlersuche.

Besorg Dir ein Oszi für solche Messungen.

von Thomas (kosmos)


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ah ja das Zündsystem läuft ja getrennt, gibt aber die Hall-Impulse an 
das D-Jetronic Steuergerät, wenn hier das Problem mit der 
Stromversorgung ist und die Zündung ausfällt bekommt das STG auch keine 
Infos mehr über die Drehzahl und stellt dadurch die Einspritzung ein. Du 
müsstest mal feststellen, von wo der Hallsensor im Verteiler seine 
Versorgung herbekommt, wenn die vom STG kommt müsste der Hallgeber trotz 
Ausfall der Zündung weiter seine Impulse ausgeben. Schaltpläne hast du 
keine?

von Guido S. (flatsix)


Angehängte Dateien:

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Ich habe fast nur Detailfotos, keine Gesamtansicht.

Das Fahrzeug hat eine LUKAS ECU auf Basis Bosch D-Jetronic und die 
beschriebene, davon unabhängige Zündanlage.

Das Ding im zusammengenieteten Alublech ist der Ballast Resistor. Von 
dort geht wie gesagt ein geschirmtes Signalkabel zur Lucas ECU, haben 
wir aber nur auf Durchgang gemessen. Außerdem zur ZS, die beiden 
Ausgänge links.

Wenn wir bei laufendem Motor am Ausgang Resistor zur ECU und zur ZS ein 
Signal welcher Qualität auch immer messen, wenn der Fehler auftritt und 
die  gleichen Ausgänge aber mausetot sind, ist das doch relativ 
eindeutig oder nicht?

Grüße, Guido

Ach ja, Schaltpläne habe ich nicht gefunden, das Fahrzeug ist im Bereich 
Zündanlage aber auch nicht mehr serienmässig.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Guido S. schrieb:
> Wenn wir bei laufendem Motor am Ausgang Resistor zur ECU und zur ZS ein
> Signal welcher Qualität auch immer messen, wenn der Fehler auftritt und
> die  gleichen Ausgänge aber mausetot sind, ist das doch relativ
> eindeutig oder nicht?

ja sieht ziemlich eindeutig nach

Thomas schrieb:
> Wenn sowohl Einspritzung als auch Zündung komplett weg ist, wird das ein
> Problem in der Stromversorgung sein

von Thomas (kosmos)


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was soll der "Ballast Resistor" sein ist das für die 
Startspannungsanhebung der Zündspule, also ein Widerstand auf der 
Primärseite der Spule der beim Starten überbrückt wird? Falls diese 
Überbrückung nach dem Start nicht mehr Rückgängig gemacht wird, wird das 
Zündmodul zu heiß und schaltet ab, vielleicht liegt hier euer Problem, 
weil ich da ein abgezwicktes Kabel in dem einem Bild sehe.

von Guido S. (flatsix)


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- Ja, der Lastwiderstand reduziert auch die Eingangsspannung für die 
Primärwicklung der ZS. Das ist genau das lose Kabel links am Resistor, 
fiel uns bei leichter Berührung entgegen, ist mittlerweile ordentlich 
befestigt.

- der Verteiler hat keinen Hallgeber mit eigener Spannungsversorgung, 
sondern einen Induktivgeber, zweipolig. Sieht man auch hier, dieser Kit 
ist installiert:

https://www.limora.com/de/limora-einbauanleitung/491876/

Die beiden roten und schwarzen Kabel aus dem Verteiler sind auch auf 
einem der Bilder zu sehen.
Die ZS hat eine funktionierende Klemme 15 über das Zündschloss, auch 
wenn er nicht anspringt.

- Ich muss nochmals nachfragen : Bei vorhandenem Fehler, am Eingang des 
Resistor Signal vom Verteiler/Zündverstärker vorhanden, am Ausgang 
Resistor zur ZS und ECU nichts mehr,bleibt da Interpretationsspielraum?

von Heinrich K. (minrich)


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Guido S. schrieb:
> Ich muss nochmals nachfragen : Bei vorhandenem Fehler, am Eingang des
> Resistor Signal vom Verteiler/Zündverstärker vorhanden, am Ausgang
> Resistor zur ZS und ECU nichts mehr,bleibt da Interpretationsspielraum

Nein.
Heize mit einer Heissluftpistole ausschliesslich den Vorwiderstand vor, 
rund 180 Grad Celsius und ordentlich draufhalten! Lange genug, intensiv 
genug, dann gucken, ob sich die 15 Sekunden Laufzeit des ansonsten 
völlig abgekühlten Motors merklich verkürzt haben.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Guido S. schrieb:
> Ja, der Lastwiderstand reduziert auch die Eingangsspannung für die
> Primärwicklung der ZS.

Das klingt nach Startanhebung, im Anlassvorgang per Relais überbrückt.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich habe sonst nur ein Handheld Oszilloskop, damit kann man das Signal
> zwar sichtbar machen, aber auswerten ist kaum sinnvoll möglich.

Aender das! Ich verstehe nicht wie man ohne am Auto rummachen kann. Das 
ist einfach Murks. Du bekommst doch heute fuer 100Euro schon ein kleines 
Teil das fuer Autokram vollkommen ausreichend ist.
Es kann naemlich sehr gut sein das die Amplitude zu klein ist oder 
sonstwie komischt aussieht und dein Steuergeraet das dann nicht mag.

Vanye

von B. (overdrive)


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Guido S. schrieb:
> Mittlerweile haben wir den Vorteil, dass der Fehler zuverlässig
> reproduzierbar ist. Wenn er ca. 10 - 15 min im Leerlauf läuft geht er
> sang und klanglos aus und springt nicht wieder an bis er vollständig
> abgekühlt ist.

Hallo,
also sehr wahrscheinlich ein Wärmefehler.

Kommt man an die Spule, um die Temperatur zu fühlen/messen?

Es könnte sein, dass nach einer gewissen Zeit (10-15min) dieselbige zu 
warm wird, weil der/die Ballast-Wid zwischen "W" und "WG" Null-Ohm 
hat/haben.
Das bitte mit dem Ohmmeter nachprüfen.

Und wieviel Ohm hat die Primärspule?

von Guido S. (flatsix)


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B. schrieb:

> Hallo,
> also sehr wahrscheinlich ein Wärmefehler.
> Kommt man an die Spule, um die Temperatur zu fühlen/messen?
> Es könnte sein, dass nach einer gewissen Zeit (10-15min) dieselbige zu
> warm wird, weil der/die Ballast-Wid zwischen "W" und "WG" Null-Ohm
> hat/haben.
> Das bitte mit dem Ohmmeter nachprüfen.
> Und wieviel Ohm hat die Primärspule?

An die Spule kommt man gut dran, ich habe aber weder den Widerstand noch 
die Temperatur gemessen, werde ich noch machen. Wir haben uns bisher auf 
das OT Signal konzentriert, weil nicht nur der Zündfunke sondern auch 
das Einspritzsignal fehlt.

Vanye R. schrieb:
> Aender das! Ich verstehe nicht wie man ohne am Auto rummachen kann. Das
> ist einfach Murks. Du bekommst doch heute fuer 100Euro schon ein kleines
> Teil das fuer Autokram vollkommen ausreichend ist.
> Es kann naemlich sehr gut sein das die Amplitude zu klein ist oder
> sonstwie komischt aussieht und dein Steuergeraet das dann nicht mag.

Ja, dass genau ist das Problem, wann genau ist denn die Amplitude zu 
klein oder sieht "sonstwie komisch" aus? Mir fehlt die Erfahrung und die 
Ausbildung zu beurteilen ob eine Sinuskurve oder ein Rechtecksignal i.O. 
oder fehlerhaft ist, und ein "known good" zum Vergleich gibt es in den 
meisten Fällen auch nicht. Wir sind auch Hobbyschrauber und so häufig 
haben wir nicht mit vergleichbaren Problemen zu tun. Soviel zum Thema 
"rummachen" und "Murks".
Ich werde mir aber wohl trotzdem mal ein Oszilloskop zulegen, man lernt 
ja gerne dazu.

Grüße Guido

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ja, dass genau ist das Problem, wann genau ist denn die Amplitude
> zu klein oder sieht "sonstwie komisch" aus?

Korrekt, genau das kann dir dann noch passieren. Aber dann kannst
du hier ein Bild posten und nachfragen. .-)

Ausserdem kann man konstruktiv raten!

Wenn z.B die Stromversorgung eines Moduls bei 5V liegt dann wuerde ich 
bei sowas auch ein Signal etwas in dieser Groesse erwarten. (bei 12V 
dann vergleichbar) Gerne auch mal nur Werte von 1V bis 4V, damit ein 
Steuergeraet Fehlerzustaende erkennen kann. Und bei einem Hallsensor 
wuerde ich erwarten das da der Verstaerker integriert ist, also das da 
ein huebsches Rechteck rauskommt. Bei einem induktiven Geber nicht 
zwangslaeufig.

Also gesunde Mischung aus Bauchgefuehl, Google und rumfragen. :-D

Ausserdem gehe bitte so vor:

1. mit Prueflampe, also so das ein bisschen Strom fliesst(!) feststellen 
das GND am Sensor da ist.
2. Dann ebenfalls mit Prueflampe feststellen ob Vcc da ist und messen ob 
5V oder 12V.
3. Danach mit dem Oszi das Signal aufnehmen und uns hier mitteilen.

Dazu kommt noch das dein Problem ja nicht immer auftritt. Also machst du 
die Messung ein mal gut und einmal schlecht. Genau das sollte es dir 
relativ einfach machen den Sensor als gut/schlecht zu diagnostizieren.

Vanye

von Guido S. (flatsix)


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Vanye R. schrieb:
> 1. mit Prueflampe, also so das ein bisschen Strom fliesst(!) feststellen
> das GND am Sensor da ist.
> 2. Dann ebenfalls mit Prueflampe feststellen ob Vcc da ist und messen ob
> 5V oder 12V.

Wir haben den Verteiler noch nicht gezogen, ich bin mir aber relativ 
sicher, dass der OT-Geber kein Hall-Geber mit Versorgungs oder 
Referenzspannung sondern ein rein induktiver Geber ist. Masse muss da 
sein, sonst würde ja kein Signal kommen auch wenn das Auto gerade nicht 
anspringt. Schau ich mir aber nochmal an.

Vanye R. schrieb:
> Also machst du
> die Messung ein mal gut und einmal schlecht. Genau das sollte es dir
> relativ einfach machen den Sensor als gut/schlecht zu diagnostizieren.

So bin ich ja vorgegangen, nur eben nicht mit dem Oszi sondern ich habe 
die Signalfrequenz gemessen, alle oben angegebenen Hz Werte sind bei 
laufendem Motor gemessen. Die müssen also i.O., auch wenn sie nicht 
vollständig plausibel erscheinen. Die Messung "schlecht" ergab dann, 
alles wie bei "gut" ist, nur am Ausgang Resistor (zu ECU und ZS) kein 
Signal mehr vohanden, Hz Wert = 0.

Ich werde wohl die Woche nochmal in die Halle kommen, dann sehe ich mir 
das nochmal an.

Danke für eure Anregungen und Hinweise,

Guido

von Vanye R. (vanye_rijan)


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>  Masse muss da
> sein, sonst würde ja kein Signal kommen auch wenn das Auto gerade nicht
> anspringt.

Gerade solche Annahmen sind EXTREM schlecht! Bei solchen alten Kisten 
muss das immer uebeprueft werden und zwar mit Strom. Nicht mit dem 
Multimeter! Es kann naemlich schnell sein das du irgendwo einen 
schlechten Kontakt hast und dann ist die Masse mal mehr oder weniger 
gut, je nachdem wie warm, feucht oder vibrativ der Stecker gerade ist. 
Eigentlich sind gerade solche Kontaktfehler der klassiger ueberhaubt.
Und auch bei induktiven Gebern solltest du sofort ein anderes Signal 
sehen wenn da bei Erwaermung ploetzlich zwei Wicklungslagen einen 
Kurzschluss bekommen oder sich da ein Haarriss oeffnet oder schliesst.

Grundsaetzlich keine Annahmen machen sondern streng logisch durchmessen.

Vanye

von Thomas (kosmos)


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Schau mal hier
https://vi.aliexpress.com/item/1005005644784105.html?

soetwas habe ich mir fürs Auto geholt , da braucht man nicht das Oszi 
aus dem Büro holen wenn man mal kurz etwas prüfen will.

von Thomas (kosmos)


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so wie das Bild das zeigt, läuft die Zündspule im Normalbetrieb mit 
einem Vorwiderstand von 1,8 Ohm (0,8+1 Ohm) und bei der Startanhebung 
nur mit 1 Ohm Vorwiderstand da der 0,8 Ohm Widerstand vom Relais 
gebrückt wird) vielleicht sollen die eingezeichneten 1 Ohm im Bild den 
Widerstand der Spule darstellen.

Prüfe mal ob das Relais korrekt anzieht und wieder abfällt. Nicht das 
hier etwas defekt ist und die haben das, dann dauerhaft anders 
angeklemmt. Vielleicht sind auch die Relais verschweißt.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> soetwas habe ich mir fürs Auto geholt , da braucht man nicht das Oszi
> aus dem Büro holen wenn man mal kurz etwas prüfen will.

Ja, 25Euro, da gibt es schon fast keine Entschuldigung sowas nicht zu 
haben und 10Mhz Bandbreite sind fuers Auto auch total ausreichend.

Was mich mal interessieren wuerde, wie ist dann die langsamste Zeitbasis 
und gibt es einen Rollmodus? Gerade fuers Auto wuerde man sich oft 
wuenschen ein Signal auch mal ueber viele Minuten aufzeichnen zu 
koennen.

Noch cooler waere aber eigentlich so eine billigkiste die ein Wlan 
aufmacht und eine App auf dem Tablett benutzt. Dann koennte man sich die 
Daten anschauen wenn man im Auto den Schluessel dreht oder sonst was 
macht. Sowas wuerde ich auch noch suchen.

Vanye

von Gerd E. (robberknight)


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Thomas schrieb:
> Schau mal hier
> https://vi.aliexpress.com/item/1005005644784105.html?
>
> soetwas habe ich mir fürs Auto geholt , da braucht man nicht das Oszi
> aus dem Büro holen wenn man mal kurz etwas prüfen will.

Och nö. Das ist kein richtiges Oszi. Da hast Du keine richtige Kontrolle 
über die Trigger, Du hast nur einen Kanal - also nix mit 
Signalvergleichen. Auch keine Trendanzeige für die Messwerte etc.

Ich würde für den Einsatz in der Autowerkstatt dagegen sowas hier 
empfehlen:
Siglent SHS810X
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Siglent-SHS810X.html

Das ist schön robust. CAN-Decoder ist schon drin. Auch kannst Du schöne 
Trend-Auswertungen und -Protokollierung über längere Zeit machen, das 
ist gerade nützlich wenn ein Fehler erst nach ner Zeit oder nur 
sporadisch auftritt.

Natürlich gibts viele der Features auch in billigeren Scopes, aber die 
sind eher für das Elektroniklabor gedacht. Wenn ich das öfters in der 
Werkstatt benutzen wollte dann wollte ich es schon in mechanisch 
robuster haben.

Ne Alternative wäre noch das hier:
https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Micsig-SATO2002.html
Nicht ganz so mechanisch robust, dafür aber noch spezielle 
Automotive-Messautomatiken für Zündungseinstellungen etc. mit drin.

: Bearbeitet durch User
von Guido S. (flatsix)


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Thomas schrieb:
> so wie das Bild das zeigt, läuft die Zündspule im Normalbetrieb
> mit
> einem Vorwiderstand von 1,8 Ohm (0,8+1 Ohm) und bei der Startanhebung
> nur mit 1 Ohm Vorwiderstand da der 0,8 Ohm Widerstand vom Relais
> gebrückt wird) vielleicht sollen die eingezeichneten 1 Ohm im Bild den
> Widerstand der Spule darstellen.
>
> Prüfe mal ob das Relais korrekt anzieht und wieder abfällt. Nicht das
> hier etwas defekt ist und die haben das, dann dauerhaft anders
> angeklemmt. Vielleicht sind auch die Relais verschweißt.

Das Bild bezieht sich auf eine relativ frühe LUKAS Anlage mit Namen 
OPUS, die direkt nach der kontaktgesteuerten Zündanlage kam. Die OPUS 
Zündanlage war für ihre Unzuverlässigkeit bekannt und der Conversion Kit 
den ich verlinkt habe sollte das Problem beseitigen. Unser Fahrzeug ist 
mit Ende 1992 einer der letzten gebauten XJ und der hatte OPUS schon 
lange nicht mehr, die Installation des Conversion Kit machte deshalb 
keinerlei Sinn, das war eher wieder ein Rückschritt mit dem 
Zündverstärker im V des Motors.
Also, die Werte auf dem Bild geben die Verhältnisse nur annähernd 
wieder, das ist nicht 1:1 in unserem Fahrzeug installiert.

Danke für die Hinweise zum Oszi, wie man sieht gehen die Meinungen ja 
fröhlich auseinander. Von den Möglichkeiten und dem Leistungsumfang des 
Batronix sind wir jedenfalls meilenweit entfernt, wir sind keine 
Profiwerkstatt mit Schwerpunkt Fahrzeugdiagnose.

Trotzdem danke für eure Meinungen.

Grüße, Guido

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Danke für die Hinweise zum Oszi, wie man sieht gehen die Meinungen ja
> fröhlich auseinander.

Ja, denke ich auch. Die meisten hier haben ja ein richtiges Oszi und 
koennen das zum Auto runtertragen wenn das alle paar Jahre mal notwendig 
ist.

Man braucht was kleines preiswertes und kann dann mit Grenzen leben. Hab 
gerade mal kurz gegoogelt und das hier gefunden:

https://www.cnx-software.com/2023/02/23/wifi-oscilloscope-raspberry-pi-pico-w/

Im Prinzip eine durchaus ansprechend App fuer wenige Euro, 1kanal 
kostenlos, Hardware ist ein RP2040 mit Wlan. Braucht leichtes gebastel, 
aber das koennen wir ja. Dafuer halt drahtlos. Bandbreite sind 2Mhz. 
Wenig, aber fuers Auto vermutlich okay.
Die Software macht, soweit man das nach 1min sagen kann, einen durchaus 
netten und schnellen Eindruck. Da hat jemand viel Liebe reingesteckt.

Vanye

von Gerd E. (robberknight)


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Vanye R. schrieb:
> Ja, denke ich auch. Die meisten hier haben ja ein richtiges Oszi und
> koennen das zum Auto runtertragen wenn das alle paar Jahre mal notwendig
> ist.

Das wäre ein Kompromiss den ich akzeptieren könnte. Ist halt jedesmal 
etwas aufwand das runterzutragen, ne stabile Standfläche dafür 
herzurichten und alles zu verkabeln. Wollte ich nicht ständig machen, 
aber wenns nur seltener gebraucht wird meinetwegen. Aber ich bekomme 
hinterher brauchbare Ergebnisse auf die ich mich verlassen kann.

> Man braucht was kleines preiswertes und kann dann mit Grenzen leben. Hab
> gerade mal kurz gegoogelt und das hier gefunden:
>
> https://www.cnx-software.com/2023/02/23/wifi-oscilloscope-raspberry-pi-pico-w/

Das ist auch wieder kein richtiges Oszi.

Sowas ist wie die Schraubenzieher-Sets vom Aldi: aus irgendwelchem 
Weichmetall und grenzwertige Geometrie. Bei der ersten fester sitzenden 
Schraube dreht das durch und Du darfst dann mit dem Linksausdreher oder 
Bohrer ran. Sowas zu benutzen macht keinen Spaß und meist viel mehr 
Aufwand. Hast Du dagegen ordentliche Qualität geht das gleich viel 
leichter und deutlich schneller von der Hand.

Das gilt vor allem wenn man mit der Materie (hier: Oszis) noch nicht so 
vertraut ist. Wenn man da ein so nen Minimalst-Ding für 25 EUR hat, ist 
es viel schwieriger damit umzugehen und ne Signalform sichtbar zu machen 
als wenn Du ein richtiges Oszi hast.

von Hans (ths23)


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Gerd E. schrieb:
> Ich würde für den Einsatz in der Autowerkstatt dagegen sowas hier
> empfehlen:
> Siglent SHS810X
> https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Siglent-SHS810X.html
Hast Du mal auf den Preis geschaut? Vermutlich nicht.Für einen 
Hobbyschrauber der das vielleicht einmal im Monat nutz viel zu teuer.
Das von "kosmos" empfohlene Aliteil ist hier völlig ausreichend. Es geht 
darum die Signalamplitude und die Signalformzu beurteilen und das kann 
das billige Teil allemal. Die Investition ist mit 25€ nun auch nicht so 
groß, das es einen in den finaziellen Ruin stürzt, dafür bekommt man mit 
dem Teil auf alle Fälle mehr Information als dem Multimeter des TO.
Die Signalform muß allerdings schon beurteilen können und zwar bei dem 
Billigheimer und auch bei Deinem 800€-Teil, oder lefert das Batronix 
auch gleich die passende Auswertun der Kurvenform? - wohl eher nicht. 
CAN-Bus Decoder braucht der TO für diese Kiste vermutlich nicht.

von Gerd E. (robberknight)


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Hans schrieb:
>> Siglent SHS810X
>> https://www.batronix.com/versand/oszilloskope/Siglent-SHS810X.html
> Hast Du mal auf den Preis geschaut? Vermutlich nicht.

natürlich habe ich das.

> Für einen
> Hobbyschrauber der das vielleicht einmal im Monat nutz viel zu teuer.

So wie ich den TO verstanden habe ist das nicht sein Auto, sondern das 
von Kunden/Bekannten/etc. - also für mich klingt das so nach 
Nebengewerbe oder in die Richtung. Das wird also Teil seiner 
Werkstattausrüstung, genauso wie die Hebebühne, das Schweißgerät, 
Diagnosegeräte, etc. und über viele Jahre regelmäßig genutzt werden. Von 
daher kauft man natürlich kein überteuertes Gerät für 10.000 EUR, macht 
keine unnötigen Kalibrierungen etc., möchte aber schon zuverlässiges 
Gerät auf das man sich verlassen kann.

> CAN-Bus Decoder braucht der TO für diese Kiste vermutlich nicht.

Für diese jetzt vielleicht nicht. Aber dafür dann bei der nächsten oder 
übernächsten.

von Hans (ths23)


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Gerd E. schrieb:
> Das gilt vor allem wenn man mit der Materie (hier: Oszis) noch nicht so
> vertraut ist. Wenn man da ein so nen Minimalst-Ding für 25 EUR hat, ist
> es viel schwieriger damit umzugehen und ne Signalform sichtbar zu machen
> als wenn Du ein richtiges Oszi hast.
Wer mit einem einfachen Oszi nicht umgehen kann, kann i.d.R. auch nicht 
mit einem Hochwertigen (besser) umgehen. Im Gegenteil die Vielfalt die 
die besseren Teile bieten erschlagen den Anfänger, weil er nicht weis 
was er mit der (den) angebotenen Funktion(en) anfangen soll. Das 
Resultat sind dann oft Fehler beim Einstellen des Gerätes und am Ende 
Messergebnisse mit wenig Aussagekraft.

Das worum es beim TO geht ist keine Raketenwissenschaft. Es geht erst 
mal darum was für ein Signal überhaupt da ist. Das kleine empfohlene 
Oszi zeigt alles an was relevant ist.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Das ist auch wieder kein richtiges Oszi.

Ich hab vermutlich mehr Oszis als du dir vorstellen kann, seufz. 
Trotzdem hab ich gerade 3.60Euro ausgegeben und die app gekauft und 
schon kurz mit einem Pico-W rumgespielt. Klar, hat Grenzen, ist fuer 
Bastler, sind wir hier aber und man muss noch etwas Huehnerfutter fuer 
den Tastkopf dran werfen. Koennen wir hier aber. .-)
Sicher 10Mhz und 4kanal waeren besser, aber fuer 3.60Euro? Da spiel ich 
erstmal mit 2Kanal/2Mhz.  Und Leute potentialfrei!

Aber klar, alles nur fuer am Auto/Motorrad. Auf dem Schreibtisch wuerde 
ich das jetzt nicht verwenden. Einfach mal kurz die App runterladen, 
Demomode einschalten und 3min mit spielen!

Vanye

von Thomas (kosmos)


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das war nur ein Vorschlag für den kleinen Geldbeutel oder als erstes 
Oszi wo man noch nicht soviel Geld ausgeben möchte. Wenn ich an mein 
erstes Oszi denke Röhre, 5 MHz, ein Trigger der sich nicht so nennen 
dürfte...300 DM. Da ist dieses 40€ Teil ein Segen dagegen.

+-400V
20Sek/div - 50nSek/div
10mV/div - 10V/div
Nachleuchten: 500mS, 1Sek, unendlich
14 Messungen die gleichzeitig angezeigt werden können, z.B. Frequenz, 
Duty Clycle, Vrms,Vp-p.....
USB Sharing (hab ich noch nicht probiert, denke das geht dann über eine 
PC Software
Teiler: 1x, 10x
Trigger: Normal, Auto, Single Shot und Flanken Trigger für fallende oder 
steigende Flanke
Bilder lassen sich speichern, vermutlich auf einen USB-C Stick

und einen 50kHz Signalgenerator gibts noch on top also man kann da 
nichts falsch machen, und klar die Skale ist nach oben offen.

von Thomas (kosmos)


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das Teil hat einen Automodus, da stellt sich die Vertikal- und 
Horizontalablenkung passen ein falls jemand Bedenken hat, dass man es 
nicht passend einstellen könnte.

von Guido S. (flatsix)


Angehängte Dateien:

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Auch wenn ich nicht alles kommentiere, ich folge der Diskussion 
aufmerksam.

Ich habe seit 2 - 3 Jahren das Hantek im Bild, aber es gelingt nur sehr 
selten, eine manierliches Sinus- oder Rechtecksignal darzustellen. Ich 
arbeite auch nicht oft damit.

Zur besseren Einordung, wir sind eine Hobbyschraubergemeinschaft und so 
gut ausgestattet, das wir bis auf Lack fast alles selber machen können. 
Fahrzeuge quer durch die Bank, meist 80er und 90er, aber auch aktuellere 
Alltagsautos.

Der hier zur Rede stehende XJ 12 ist ein Kundenfahrzeug und ich helfe 
einem befreundeten Oldtimerwerkstatt-Betreiber, der das eigentlich mit 
der Fehlerbeschreibung nicht hätte annehmen dürfen. Ich bin aber 
bezüglich Fahrzeugdiagnostik der Einäugige unter den Blinden und lerne 
gerne dazu, deshalb versuche ich eben zu helfen.

Also bitte um etwas Nachsicht, wenn hier Anfängerfehler gemacht werden.

Grüße, Guido

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich find auch, das die Nummer mit dem Pico W doch recht elegant ist. So 
ein wireless Oszi hätte mir früher bei der Schrauberei an Schiffen 
richtig geholfen. Und wenn man schon ein Android Dings hat, sind die 
Kosten doch vernachlässigbar. Immerhin schrauben die Jungs da an einer 
Luxuskarosse.

von Andreas S. (andi-s)


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Servus,

das Motorsteuergerät ist laut dem Bild ein 16CU ("Digital P"), im 
folgenden Link sind Stromlaufpläne zu verschiedenen Varianten (z.B. ohne 
/ mit Lambdasonde) und auch typische Fehler zu diesem Steuergerät 
beschrieben:
https://www.jagweb.com/aj6eng/lucas_efi.php

Weitere Infos:
https://www.jag-lovers.org/books/xj-s/07-FuelEFI.html

von Gerd E. (robberknight)


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Guido S. schrieb:
> Ich habe seit 2 - 3 Jahren das Hantek im Bild, aber es gelingt nur sehr
> selten, eine manierliches Sinus- oder Rechtecksignal darzustellen.

Genau das meine ich mit "kein richtiges Oszi" und "gerade für Anfänger 
schwer zu bedienen".

> Ich
> arbeite auch nicht oft damit.

...Und das ist dann die Folge davon.

Wenn man das schnell angeklemmt hätte und sofort brauchbare Wellenformen 
damit sieht, ist das gleich ein viel nützlicheres Werkzeug was an viel 
mehr Stellen zum Einsatz kommt.

Das Siglent was ich oben empfohlen habe hat vor allem auch diesen 
Trend-Anzeigemodus. Du kannst damit nicht nur die Oszi-typischen 
schnellen Wellenformen sehen, sondern auch längerfristige Trends im 
Sekunden- oder Minutenbereich. Also z.B. beobachten wie die 
Batteriespannung einbricht wenn Du den Anlasser betätigst oder wenn ein 
größerer Verbraucher startet etc. Und das auch alles abgespeichert und 
nachträglich abrufbar, also kann man auch selbst am anderen Ende des 
Fahrzeugs bedienen und nachträglich sich das Ergebnis anschauen. Das ist 
also zu viel mehr nützlich als nur für diese eine Messung.

> Zur besseren Einordung, wir sind eine Hobbyschraubergemeinschaft und so
> gut ausgestattet, das wir bis auf Lack fast alles selber machen können.

Natürlich schmeißt man nicht mit Geld um sich, aber ich könnte mir 
vorstellen die 800 EUR wären für ein sinnvolles Messgerät durchaus noch 
im Rahmen. Und desto neuer die Autos, desto mehr Elektronik und damit 
verbundene Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Guido S. (flatsix)


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Andreas S. schrieb:
> Servus,
> das Motorsteuergerät ist laut dem Bild ein 16CU ("Digital P"), im
> folgenden Link sind Stromlaufpläne zu verschiedenen Varianten (z.B. ohne
> / mit Lambdasonde) und auch typische Fehler zu diesem Steuergerät
> beschrieben:
> https://www.jagweb.com/aj6eng/lucas_efi.php
> Weitere Infos:
> https://www.jag-lovers.org/books/xj-s/07-FuelEFI.html

Ich kenne die Seiten von AJ6 Engineering, die enthält wirklich 
brauchbare Informationen. Leider stolpert man auch dabei über Eigenarten 
der englischen Automobilindustrie, z.B hat es im XJ-S V12 besagte Lucas 
Einspritzung in Kombination mit einer Marelli Zündsteuerung gegeben, im 
zeitgleich gebauten XJ V12 verblieb aber die weiterentwickelte Lucas 
Zündung. Der XJ-S hat einen OT Geber an der Schwungscheibe und 
zusätzlich einen Drehzahlgeber an der Riemenscheibe, der XJ nur einen 
Hallgeber im Verteiler. Schaltpläne für den XJ-S habe ich, für den XJ 
Series III V12 gibt es weder in US noch in britischen Foren eine Quelle.

Hier haben wir kein Problem mit dem Lucas Motorsteuergerät, dass nur die 
Einspritzung kontrolliert. Der Fehler ist vorgelagert und betrifft das 
OT Signal aus dem Verteiler, dass kommt am Motorsteuergerät garnicht an.

Grüsse Guido

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Schaltpläne für den XJ-S habe ich, für den XJ
> Series III V12 gibt es weder in US noch in britischen Foren eine Quelle.

https://www.ebay.de/itm/313506191317?srsltid=AfmBOoq0v_-OXIzLRu3wbMeexXtNs8gRfWYj5SDoxzDhgyPD9bmCYmkS

Das hier? Ich meine es ist schwer vorzustellen das Haynes nix fuer 
Jaguar gemacht hat. Das laesst der der britische Nationalstolz garnicht 
zu. :)

Vanye

von Christian M. (likeme)


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Für alle beginnenden Schrauber an Oldtimern. Eine Kombination aus zwei 
und auch noch mehreren Fehlern könnte unter Umständen den Weg in die 
Psychiatrie ebnen ;-) Aus diesem Grund zerpflücken erfahrene 
Restauratoren das Gerät bis hin zur letzten Schraube. Motor raus, 
zerlegen, neu aufbauen. In dieser Zeit kann man dann auch die mit 
Sicherheit vergammelte Karo komplett überholen. (Jaguar hat auch ein 
Rostproblem.)

Eine Restauration ist meiner Meinung nach nur rentabel bei XJ Serie 1 
und 2 da das wunderbare mechanische Oldtimer sind. Die dreier Serie ist 
schon zu modern und komplex, super viel E-Geraffel und e-technisches 
Niveau auf DDR Level. Diese mag robust sein, aber die Zeit nagt 
trotzdem.

Außerdem, jeder Gewerbetreibender der horizontalen Branche hatte die 
Serie 3 mit V12. Du benötigst also eine blonde Dauerwelle bis zu den 
Schultern um die Serie 3 standesgemäß zu bewegen ;-)

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Für alle beginnenden Schrauber an Oldtimern. Eine Kombination aus zwei
> und auch noch mehreren Fehlern könnte unter Umständen den Weg in die
> Psychiatrie ebnen ;-)

Das ist der Grund weshalb ich oben sagte das es EXTREM wichtig ist alles 
der Reihe nach zu pruefen und nichts auszulassen...

> Aus diesem Grund zerpflücken erfahrene
> Restauratoren das Gerät bis hin zur letzten Schraube. Motor raus,
> zerlegen, neu aufbauen.

Das ist aber nur cool wenn man es anderen sagt. :-) Es nicht cool wenn 
man es selber bezahlt! Selbst wenn man es selber macht, ueberlegt mal 
was du alles an Sensoren, Steckverbindern und Kabel hat. Kleine 
Gummituellen, Plastikteile. Manches davon nicht mehr beschaffbar!

Genau das ist ja der Grund wieso diese grossen ehemals teuren Autos im 
Alter so billig waren. Entweder man kann alles selbst, oder man braucht 
eine SEHR grosse Geldboerse und muss noch jemanden finden der es drauf 
hat. Gerade bei Elektrik! Daher hab ich mich oben gewundert das heute so 
viele alte Autos erstaunlich teuer geworden sind. Ich hab naemlich nicht 
den Eindruck als wenn die Anzahl der faehigen Schrauber fuer 20-30Jahre 
alte Kisten enorm angestiegen ist. Dafuer ist aber die Komplexizitaet 
dieser alten Kisten enorm angestiegen!

Vanye

von Guido S. (flatsix)


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Vanye R. schrieb:
> Das hier? Ich meine es ist schwer vorzustellen das Haynes nix fuer
> Jaguar gemacht hat. Das laesst der der britische Nationalstolz garnicht
> zu. :)

Darin ist der Schaltplan vom XJ-S V12, den habe ich. Den XJ gab es in 
der letzten Ausbaustufe nur mit V12 und der ist in USA nicht mehr 
angeboten worden, der Nachfolger XJ40 war schon auf dem Markt.
Deshalb ist die Aktenlage bei unserem Fahrzeug sehr dünn und 
unübersichtlich. Ich habe mich bezüglich Motorsteuerung trotz hohem 
Zeitaufwand fürs Einlesen auch mehrfach korrigieren müssen. Viele 
Dokumentationen betreffen den V12, es wird aber nicht zwischen XJ-S und 
XJ unterschieden. Hinzu kommt, daß unser Expemplar beim Zündsystem nicht 
mehr serienmäßig ist.

Grüße Guido

von Thomas (kosmos)


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"Kompletter Neuaufbau? " Man will ja dem Kunden helfen und nicht sagen, 
da hilft nur eins, Opel Corsa abgegen und Porsche kaufen.

Ich denke das Problem ist doch jetzt eingekreist, Zündmodul schaltet 
wegen Übertemperatur aufgrund von Überlastung ab.

Um das zu verifizieren würde ich jetzt einen 10W Widerstand kaufen sagen 
wir mal mit 0,5 Ohm, in die Plusleitung der Zündspule mit reinschleifen 
und dann schauen ob das Teil dann nicht ab 15 Minuten sondern später 
oder garnicht abschaltet.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Hab gerade mal ein bisschen mit dem Wlan-Oszi rumgespielt. .-)

Beitrag "Scoppy for automotive :-)"

Also ich sag fuer am Auto reicht das erstmal. Klar besser geht immer, 
aber fuer den Preis?

Vanye

von Guido S. (flatsix)


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Moin, wir waren heute nochmal am XJ, wegen eines schwindeligen Fiat 
Spider mit etwas verkürztem Programmm.

Auto kalt, springt gut an. Abgestellt, Ballast resitor ausgebaut und im 
Schraubstock mit der Heissluftpistole warmgemacht. Konnte man noch 
anfassen, wieder rein, Auto springt an.

Das gleiche nochmal, diesmal aber nicht das Alublech erwärmt, sondern 
seitlich die Kontakte und das Kunststoffgehäuse frittiert.

Eingebaut, und springt diesmal tatsächlich nicht mehr an. Ich denke, 
damit sind die Ergebnisse der Signalmessung bestätigt. Ehrlich gesagt 
hatte ich Zweifel, was soll an einem einfachen Drahtwiderstand schon 
kaputt gehen? Der Zündverstärker wäre mein erster Kandidat gewesen, 
Signalgeber im Verteiler vielleicht auch.

Ich habe die ZS Widerstände noch gemessen, prmär 1,0 Ohm, sekundär 7,0 
Ohm.
Im Rahmen also, aber eben kalt.

Sei's drum, ich habe den Ballast Resitor bestellt, Preis 140€ ist 
erträglich. Ich denke, dass wir das Auto guten Gewissens an den Eigner 
zurückgeben können.

Noch ein Wort zum Reparaturumfang, weil das hier anklang: Wir hatten 
kein Mandat für eine Restaurierung gleich welcher Art, es gab den 
Auftrag den Fehler zu finden und zu tun was notwendig ist, ihn zu 
beseitigen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass der V12 bezüglich 
Komplexität und Zugänglichkeit relativ weit weg ist von einem Corsa.

Wenn das mein Auto wäre hätte ich zuerst den Ignition Conversion Kit 
rausgeworfen und die originalen Bauteile wieder verwendet, ggfs. hätte 
man über einen 123-Verteiler nachdenken können, die gibt es auch für den 
V12. Und sicher hätte ich auch Teile des Kabelbaumes ersetzt.

Ich hoffe, das es das jetzt erst mal war, wenn nicht, verspreche ich 
Meldung zu machen.

Grüße, Guido

von B. (overdrive)


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Guido S. schrieb:
> Ich habe die ZS Widerstände noch gemessen, prmär 1,0 Ohm, sekundär 7,0
> Ohm.

Wahrscheinlich sind´s 7 kΩ.

Den erwärmten Ballast-Wid hättest mim Ohmmeter durchmessen können => 
evtl. siehste eine Unterbrechung.

Könnte repariert werden.

von Heinrich K. (minrich)


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Na, da hab ich ja jetzt bei Gelegenheit "einen" gut: Geschüttelt bitte, 
nicht gerührt 😄

von Guido S. (flatsix)


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B. schrieb:
> Wahrscheinlich sind´s 7 kΩ.

Ja, stimmt natürlich. :-)

Heinrich K. schrieb:
> Na, da hab ich ja jetzt bei Gelegenheit "einen" gut: Geschüttelt bitte,
> nicht gerührt 😄

Richtig, der Ansatz war initial von dir, sehr hilfreich zur 
Verifizierung der ursprünglichen Diagnose. Bei nächster Gelegenheit 
dann.... ;-)

Grüße, Guido

von Heinrich K. (minrich)


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in einem Serie 1 oder 2 serviert, "of course" 😄

von Guido S. (flatsix)


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Heinrich K. schrieb:
> in einem Serie 1 oder 2 serviert, "of course" 😄

Habe ich im Moment leider nicht im Angebot, ein X358 stände noch 
bereit....

von Heinrich K. (minrich)


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hat kein herunterklappbares hölzernes Serviertablett! 😁

von B. (overdrive)


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B. schrieb:
> Wahrscheinlich sind´s 7 kΩ.

Nur zur Info:
Diese 7 kΩ ergeben ein Übersetzungsverhältnis von 84.
Bei einer primären Induktionsspitze von 300...400V wären das sek. 
25...34 kV.
Also ausreichend für einen Funkenüberschlag.

Ähm - im "dry january" nur ein herzliches "hi 5".

von Thomas (kosmos)


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B. schrieb:
> B. schrieb:
>> Wahrscheinlich sind´s 7 kΩ.
>
> Nur zur Info:
> Diese 7 kΩ ergeben ein Übersetzungsverhältnis von 84.
> Bei einer primären Induktionsspitze von 300...400V wären das sek.
> 25...34 kV.
> Also ausreichend für einen Funkenüberschlag.
>
> Ähm - im "dry january" nur ein herzliches "hi 5".

Ja sekundärseitig ist man bei Zündspulen mit kOhm unterwegs.

Kann man das wirklich so sehen? Die Primärwicklung hat einen viel 
dickeren Draht als die Sekundärwicklung, deswegen kann man nicht direkt 
von dem Widerstandsverhältnisse auf das Wicklungsverhältnis schließen.

Angenommen es gibt ein Wicklungsverhältnis von 1:100 nun lege ich den 
Primardraht doppelt so stark aus(Platzprobleme mal aussen vor gelassen), 
dann hätte dieser einen geringeren Widerstand aber das 
Wicklungsverhältnis wäre trotzdem noch 1:100

Was habt ihr jetzt für 140€ bestellt, einen neuen simplen Widerstand? 
Verrückt.
https://www.google.com/search?q=widerstand+f%C3%BCr+Z%C3%BCndspule&rlz=1C1ONGR_deDE1100DE1100&oq=widerstand+f%C3%BCr+Z%C3%BCndspule&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUyBggAEEUYOTIICAEQABgWGB4yCAgCEAAYFhgeMggIAxAAGBYYHjIICAQQABgWGB4yCAgFEAAYFhgeMggIBhAAGBYYHjIICAcQABgWGB4yCAgIEAAYFhgeMgoICRAAGKIEGIkF0gEINjM0OWowajeoAgiwAgE&sourceid=chrome&ie=UTF-8

Ihr hättet erstmal prüfen sollen ob das Zündmodul wegen des defekten 
Widerstandes zu warm wird oder ob es auch mit Widerstand(z.b. ein 
dünneres Kabel) zu warm wird, könnte ja sein das das Zündmodulmodul 
einen Defekt aufweist.

von B. (overdrive)


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Thomas schrieb:
> deswegen kann man nicht direkt
> von dem Widerstandsverhältnisse auf das Wicklungsverhältnis schließen.

Hier ist mit dem Wid-Verhältnis gerechnet worden:
Sek = Prim x ܲ

von Christian M. (likeme)


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Ich hatte letztens bei meinem Triumpf Motorrad (1999) zwei defekte 
Zündspulen (von drei), wenn man damit paar Minuten gefahren ist 
stotterte das Teil plötzlich obenrum. Es kam kein Funke mehr und die 
Möhre lief dann auf einem Topf heim.

Meine Vermutung, im Zündungsbetrieb schlägt irgendwo in der Spule die 
Isolierung auf dem Draht durch. Lösung war alle drei erneuern. Seitdem 
ist Ruhe. Du hast das Glück nur eine wechseln zu müssen ;-)

von Joachim B. (jar)


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B. schrieb:
> Den erwärmten Ballast-Wid hättest mim Ohmmeter durchmessen können =>
> evtl. siehste eine Unterbrechung.
>
> Könnte repariert werden.

dachte ich auch, warum schmilzt man ein Gehäuse, warum gibt man 140,-€ 
für einen Widerstand aus der nicht kaputt ist?

Guido S. schrieb:
> sondern
> seitlich die Kontakte und das Kunststoffgehäuse frittiert.
>
> Eingebaut, und springt diesmal tatsächlich nicht mehr an.
Guido S. schrieb:
> Sei's drum, ich habe den Ballast Resitor bestellt, Preis 140€

von Thomas (kosmos)


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Man könnte die Zündspule mit einem Isolationstester mal prüfen. Wenn der 
Verdacht an der Spule liegt.

Das kann dir jeder Elektriker machen da diese das passende Gerät haben, 
ansonsten die günstigsten Ausführungen gehen bei 100€ los ist so eine 
Bauform wie ein Multimeter.

von Guido S. (flatsix)


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Thomas schrieb:
> Was habt ihr jetzt für 140€ bestellt, einen neuen simplen Widerstand?
> Verrückt.
> 
https://www.google.com/search?q=widerstand+f%C3%BCr+Z%C3%BCndspule&rlz=1C1ONGR_deDE1100DE1100&oq=widerstand+f%C3%BCr+Z%C3%BCndspule&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUyBggAEEUYOTIICAEQABgWGB4yCAgCEAAYFhgeMggIAxAAGBYYHjIICAQQABgWGB4yCAgFEAAYFhgeMggIBhAAGBYYHjIICAcQABgWGB4yCAgIEAAYFhgeMgoICRAAGKIEGIkF0gEINjM0OWowajeoAgiwAgE&sourceid=chrome&ie=UTF-8
>
> Ihr hättet erstmal prüfen sollen ob das Zündmodul wegen des defekten
> Widerstandes zu warm wird oder ob es auch mit Widerstand(z.b. ein
> dünneres Kabel) zu warm wird, könnte ja sein das das Zündmodulmodul
> einen Defekt aufweist.

Ich weiss, dass Widerstände Cent-Artikel sind, aber bei dem hier zur 
Rede stehenden handelt es sich um mehrere Widerstände in einem Gehäuse 
mit drei Eingängen und drei Ausgängen. Die Widerstände sind Teil des 
Conversion Kit  bestehend aus aufeinander abgstimmtem Verteiler mit 
OT-Geber, Zündverstärker, Zündspule und Ballast Resistor. Soll ich jetzt 
für 140€ die der Kunde bezahlt das basteln anfangen und versuchen, das 
Bauteil Ballast Resistor nachzubilden und 3 Widerstände im Motorraum 
verteilen? Um wieviel zu sparen nach Verrechnung der Arbeitszeit?

Das Zündmodul wird nicht zu warm, die OT- Signalkette ist Verteiler - 
Zündverstärker - Ballast Resistor - ZS und ECU. Wenn der Fehler auftrat 
war am Eingang Ballast Resitor (BR) ein Signal vorhanden (vom 
Verstärker), aber am Ausgang ZS/ ECU nicht mehr.
Wir haben dann den BR (abgekühlt, Auto springt an) ALLEINE erwärmt und 
wieder eingebaut, damit war der Fehler wieder da, das Auto sprang nicht 
mehr an.

Das Problem ist sicher auch nicht die ZS, die hängt an einem der 
Ausgänge des BR, kommt also erst nach dem Fehler.

Grüße, Guido

von Ralf S. (cmyk61)


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Spannend den Thread mitzulesen.

Ich hatte in der Vergangenheit auch den ein oder anderen kuriosen 
Elektrikfehler an 7er und 5er BMWs, an Jags, an Citroen aber auch an 
Ford und anderen Kisten.
Gefühlt am häufigsten kommen Kabel- und Kontaktfehler innerhalb der 
Steckverbinder, Steuergeräte etc vor.
BMW 525e - kalte Löststellen im Leerlaufregelventil
BMW 735 - Zündanlassschalter - hoher Übergangswiderstand
Ford Fusion: gerissener Verguss der ZSP
BMW 735 - abgefaulte Adern (im Stecker) an Nockenwellensensor
Citroen C5: Kabelbaumbruch Heckklappe - der machte am meisten Laune weil 
er über CAN-Bus andere Fehler erzeugte. Hier war die Ursache in 
verfaulten Adern gelegen. Die sah man nicht - aber nachdem ich die Adern 
ausgebaut hatte konnte ich die Cu-Litze rausziehen - schönes grün...
BMW 735 E65 krasse Fehler im Bereich Powermanagement - misserable 
Batterie - Steuergeräte ziehen im Testermodus mind 40A aus der Batterie.

Von mir vielfach verwendete Methode zur Fehlersuche: 55W Halogenbirne 
zum durchklingeln von Leitungen verwenden.
Kleinen Kabelbaum vom Motorraum in den Innenraum und dort dann div. 
Messgeräte und Oszi anschließen-. Insbesondere bei den älteren 
Fahrzeugen hilfreich. Und natürlich auch ne 2-adrige 10m 
Messverlängerung für zB ABS-Sensoren.
Klar dass auch die Foren hilfreich waren - insbes. 7er.com mit dem User 
Rottaler (r.i.p.)- ein begnadeter E-Schrauber.

Gruß
Ralf

von Thomas (kosmos)


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mich würds jetzt mal interessieren, bei kalten Widerstand ist ein 
Widerstand messbar und bei warmen Widerstand ist dieser unendlich also 
unterbrochen?

@all: Früher so 60-70er Jahre kam das ja oft zum Einsatz 
alsoniederohmige Zündspulen mit Widerstand, der zur Anhebung überbrückt 
wurde, habe aber keine Infos wie die das angesteuert haben, könnte mir 
nur vorstellen dass das beim Ansteuern des Anlassers geschah. Oder war 
das vielleicht sogar bordspannungsabhängig und/oder zeitgesteuert? Weiß 
da jemand näheres. Inzwischen wird das ja durch die Schließzeit 
geregelt, die abhängig von der Bordspannung ist.

von H. H. (hhinz)


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Thomas schrieb:
> beim Ansteuern des Anlassers

Genau dann wurde der Widerstand überbrückt.

von Joachim B. (jar)


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H. H. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> beim Ansteuern des Anlassers
>
> Genau dann wurde der Widerstand überbrückt.

beim Anlasserstrom sinkt auch die Batteriespannung und deswegen ist die 
Zündung auf 8V ausgelegt um den Spannungsabfall am Innenwiderstand der 
Batterie auszugleichen, denn auch beim Anlassen soll die Zündung ja 
funktionieren.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Gefühlt am häufigsten kommen Kabel- und Kontaktfehler innerhalb der
> Steckverbinder, Steuergeräte etc vor.

Genau meine Meinung und Erfahrung. Deshalb werden neuere, aber trotzdem 
alte Autos "interessanter" wie alte Alte-Autos weil da viel mehr 
Elektronik und Elektrik drin ist. Und deshalb braucht man heute etwas 
mehr Wissen und diverse Test und Diagnosegeraete. Und mehr Zeit, was den 
Unterhalt SEHR teuer macht wenn man es nicht selber kann. Ausserdem muss 
man vermutlich beten das man keine Karre von einem Schwachkopf kauft der 
glaubte mit der grossen Buddel Kontaktspray alles loesen zu koennen.

Deshalb schaut euch mal ein paar Video von Ivan an:

https://www.youtube.com/c/PineHollowAutoDiagnostics/videos

Die Art wie er Fehler sucht/findet sollte man sich aneignen!

Vanye

von B. (overdrive)


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Thomas schrieb:
> bei kalten Widerstand ist ein
> Widerstand messbar und bei warmen Widerstand ist dieser unendlich also
> unterbrochen?

Es muss jetzt nicht der Wid selber sein, eher kommt es durch die 
Wärmeausdehnung zu einer Kontaktunterbrechung in der Umgebung des Wid.

von Joachim B. (jar)


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B. schrieb:
> Thomas schrieb:
>> bei kalten Widerstand ist ein
>> Widerstand messbar und bei warmen Widerstand ist dieser unendlich also
>> unterbrochen?
>
> Es muss jetzt nicht der Wid selber sein, eher kommt es durch die
> Wärmeausdehnung zu einer Kontaktunterbrechung in der Umgebung des Wid.

auch an Steckverbinder in Verbindung mit Kontaktkorrusion.

von Guido S. (flatsix)


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Thomas schrieb:
> mich würds jetzt mal interessieren, bei kalten Widerstand ist ein
> Widerstand messbar und bei warmen Widerstand ist dieser unendlich also
> unterbrochen?

Ich muss gestehen, dass ich die Widerstände nicht gemessen habe, sondern 
nur ob das OT-Signal durchgeht oder nicht. Das einmal in den Zuständen 
"startet-startet nicht" und ausgebaut "kalt-heiss". Das Ergebnis war 
eindeutig und reproduzierbar, ich werde aber interessehalber den alten 
Wid mal öffnen wenn der neue da ist.

Ralf S. schrieb:
> Gefühlt am häufigsten kommen Kabel- und Kontaktfehler innerhalb der
> Steckverbinder, Steuergeräte etc vor.

Vanye R. schrieb:
> Genau meine Meinung und Erfahrung. Deshalb werden neuere, aber trotzdem
> alte Autos "interessanter" wie alte Alte-Autos weil da viel mehr
> Elektronik und Elektrik drin ist.

Wir bewegen uns in einer "Marken-Blase" mit meist 30-40 Jahre alten 
Fahrzeugen, auch ein paar jüngere sind dabei. Alle gut bis sehr gut 
gewartet und instandgehalten, teilweise seit jahrzehnten im Erst- oder 
Zweitbesitz.

Wir haben also ein etwas eingeschränktes Sichtfeld und ich kann Kabel-, 
Stecker- oder Isolierungsprobleme überhaupt nicht nachvollziehen. Oft 
wundere ich mich eher, dass ein 30 Jahre alter Stecker und seine 
Kontakte beim öffnen aussehen wie neu. Ich erinnere mich nur an einen 
einzigen Fehler durch Kabel, da hatte sich durch ständige Bewegung die 
Isolierung durchgescheuert und die Seele lag auf Masse.
Relativ häufig kommen dagegen kalte Lötstellen auf Platinen vor, auch 
schon mehrere Mosfets, die den Geist aufgeben haben und natürlich Geber 
und Sensoren mit unplausiblen Signalen. Ich habe tatsächlich nur sehr 
selten  Spannungsfallmessungen gemacht, als Verbraucher diente mir eine 
21W Leuchtmittel, das funktioniert auch.

Vanye R. schrieb:
> Deshalb schaut euch mal ein paar Video von Ivan an:
>
> https://www.youtube.com/c/PineHollowAutoDiagnostics/videos
>
> Die Art wie er Fehler sucht/findet sollte man sich aneignen!

Danke für den Tip, ich sehe öfter bei "Diagnose Dan" rein, aber der hat 
fast nur mit moderneren Fahrzeugen zu tun.

Grüße, Guido

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Danke für den Tip, ich sehe öfter bei "Diagnose Dan" rein, aber der hat
> fast nur mit moderneren Fahrzeugen zu tun.

Das ist ja von ein paar wenigen speziellen Sachen relativ egal was die 
Fehlersuche angeht. Ivan macht die komplette Bandbreite vom trockenlegen 
eines abgesoffenen E-Auto-Akkus bis zur alten Russenkiste vom Onkel in 
der alten Heimat.
Wobei ich es manchmal erstaunlich finde mit was fuer Kisten die Amis so 
rumfahren. Haette man bei uns alles schon laengst verschrottet.

Vanye

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