Forum: Offtopic Farbenblinde aufgepasst - die Lösung, doch Farben vollständig zu sehen


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Facebook ist nicht unbedingt dafür bekannt, das technische Wissen in der 
Bevölkerung zu vergrößern und wissenschaftliche Fakten zu verbeiten, 
aber manchmal kann man doch noch etwas lernen!

Mir war die Methode bisher nicht bekannt und ich denke, dass auch hier 
das einige noch nicht kennen dürften, daher teile ich zum ersten mal 
überhaupt einen facebook-link:

Hier wird gezeigt, wie ein Herr mittels einer Spezialbrille erstmals 
vollständig Farben erkennt, so wie wir sie sehen, die wir 3 Farben 
unterscheiden:
https://www.facebook.com/reel/28077411638570758

Ich konnte das erst nicht so recht nachvollziehen, habe dann aber 
recherchiert, wie sie es machen und bin hierauf gestoßen:
https://enchroma.com/pages/farbenblinde-brille-und-farbenblindheitstest

Finde ich eine glänzende Idee! Angeblich sind 8% der Männer in DE von 
einer Form der Farbenblindheit betroffen (das wären hier im Forum wohl 
schon eine mittlere zweitstellige Zahl) und ein recht großer Anteil 
davon könnte gfs. von einer solchen Brille profitieren.

Frage: Hat jemand so eine Brille und Erfahrungen damit?

Wenn jemand eine Person im Bekanntenkreis hat, gfs darauf aufmerksam 
machen.

Ich sehe das durchaus als ein lohnendes Hilfsmittel im Alltag - auch bei 
PCs, der Büroarbeit und als Sicherheitsmerkmal im Umgang mit Technik:

Beispiel: Beitrag "Farbfilter für Rot/Grün LED bei Rot/Grün Blindheit"

: Verschoben durch Moderator
von Ralf X. (ralf0815)


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J. S. schrieb:
> Ich konnte das erst nicht so recht nachvollziehen, habe dann aber
> recherchiert, wie sie es machen und bin hierauf gestoßen:
> https://enchroma.com/pages/farbenblinde-brille-und-farbenblindheitstest

Wenn ich versuche, mir das zu Gemüte zu führen, habe ich das Gefühl, 
dass der Seitenersteller seine Leser total blind machen möchte.

von O. D. (odbs)


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Ist Quatsch. Eine geschickte Marketing-Kampagne, zusammen mit 
hochemotionalen Social-Media-Posts, die zu entsprechendem Umsatz führen 
soll. Die große Enttäuschung kommt dann hinterher.

https://phys.org/news/2018-10-scientists-debunk-effectiveness-enchroma-glasses.html

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Angeblich sind 8% der Männer in DE von
> einer Form der Farbenblindheit betroffen

Das heisst offiziell "Farbsehschwäche" und nicht Farbblindheit.

Echte Farbblindheit ist weitaus seltener als der grobe Schätzwert für 
Rot/Grün-Farbsehschwäche von "10% der Männer".

Die Rot-Grün-Schwäche wird durch Betroffene meist nur nach einem Test 
(bspw. Farbtafel nach Ishihara) bemerkt und ist im Alltag (im 
Unterschied zur Farbblindheit, also dem Totalausfall der 
Farbwahrnehmung) wenig bis garnicht störend.
Früher, als ein Farbsehtest Bestandteil der Medizinischen Prüfung für 
manche Berufe wie Pilot, Berufskraftfahrer oder Fluglotse am Sichtgerät 
(Radarschirm) war, wurden Leute mit Farbschwäche für den jeweiligen 
Beruf aussortiert (Bspw. Vermerk "Keine Sichtgeräte"), heute sieht man 
das relaxter.

* https://de.wikipedia.org/wiki/Rot-Gr%C3%BCn-Sehschw%C3%A4che
* https://de.wikipedia.org/wiki/Farbenblindheit
* https://de.wikipedia.org/wiki/Anomaloskop

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das einzige, was funktioniert ist eine Gleitsichtbrille, statt 
Brechungsaenderung, mit Farbfilteraenderung. D.h. rot und gruen aendern 
die Helligkeitswerte zwischen oben und unten (fern und nah).

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Bradward B. schrieb:
> Das heisst offiziell "Farbsehschwäche" und nicht Farbblindheit.
Stimmt, ess gibt aber beides, daher habe ich oben auch einschränkend 
dargestellt, daß es für einen Anteil der Betroffenen eine Lösung sein 
kann - und nicht etwa für alle. Klar ist, dass für eine Nichterkennung 
von Grün da nicht funktionieren kann, wenn man sich die Spektren der 
Brille ansieht.

Das sagt der Hersteller aber auch: "results vary depending on the type 
and extent of color vision deficiency per individual." was logisch ist, 
weil jeder Farbdefekt anders ist.

O. D. schrieb:
> ine geschickte Marketing-Kampagne, zusammen mit
> hochemotionalen Social-Media-Posts,
Das Facebook Video hat mit dem Hersteller nichts zu tun. Ich habe auch 
nur den genannt, weil ich ihn zufällig gefunden habe. Gfs gibt es da 
auch andere Anbieter.

Für den Herrn im Video scheint es zu funktionieren.

Und wenn ich das lese:

Walta S. schrieb:
> rgendwie sehen
> andere Leute rot und grün in mehr Schattierungen als ich. Oft brauche
> ich auch einfach mehr Licht um zu erkennen dass es rot ist - scheint
> auch hier das Problem zu sein. Sobald die Led stärker leuchtet erkenne
> ich auch die Farbe. Wenn es aber darum geht ob das Weinrot oder dunkles
> Orange ist - da steige ich meist aus.

scheint mir auch da ein Versuch wert.

Letztlich kommt es ja auf die Farbseparation an. Mit Filtern in der 
Optik machen wir - z.B. in der Mikroskopie und Astronomie - ja das 
dasselbe: Wir ziehen die best beobachtbaren Spektralteile heraus und 
bilden sie ins Vollspektrum ab. Damit verbessert sich der Farbkontrast.

Ich kann mir vorstellen, dass das mit Kameras noch besser funktioniert.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


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J. S. schrieb:
> Hier wird gezeigt, wie ein Herr mittels einer Spezialbrille erstmals
> vollständig Farben erkennt, so wie wir sie sehen, die wir 3 Farben
> unterscheiden:
> https://www.facebook.com/reel/28077411638570758

Dahinter steckt m.E. nur eine Masche schnelles Geld zu verdienen.

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> wenig bis garnicht störend.

Gibt schon ein paar Fälle. Etwa Farbringe von Widerständen, manche 
Spielsteine, wenn Flaschen in den richtigen Müllcontainer sollen, 
rot-grüne LEDs als Statusanzeige von Akkuladern.

In Android gibt es eine Display-Einstellung, die bei Farbschwächen 
helfen soll. Hat es nicht. Aber eine App, die die Farbe benennt, hilft 
bei den Flaschen.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Was genau sollte die Brille ermöglichen, was nicht z.B. ein Bildschirm 
auch kann oder könnte?

Die Erklärungen waren tendenziös, das Video halte ich für Werbung. Mit 
anderer Synchronisation kann es auch eine gleitsicht- oder Röntgenbrille 
sein.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Die Brille ist ein millionenschwerer Scam voller Betrug, falschen 
Versprechen und perfiden Marketingstrategien.

MegaLag hat vor einizger Zeit sehr, sehr gute und tiefgehende Recherche 
dazu angestellt und als Videoreihe veröffentlicht:

Exposing the Color Blind Glasses Scam (Part 1)
https://www.youtube.com/watch?v=Ppobi8VhWwo

Exposing the Fake Science behind Color Blind Glasses (Part 2)
https://www.youtube.com/watch?v=_QQtOv2PlOE

EnChroma CEO Responds to my Exposé (Part 3)
https://www.youtube.com/watch?v=oFqDsE2-aFo

Fazit: Es ist nicht möglich, verlorene Farbsehstärke irgendwie extern zu 
kompensieren, Studien wurden gefälscht, es gibt keine wissenschaftlichen 
Arbeiten, die eine Wirkung bestätigen, angebliche Erfolgsstories sind 
manipuliert (auf den Luftballons stehen die falschen Farben mit Edding 
geschrieben) und negative Bewertungen werden systematisch blockiert und 
gelöscht.

J. S. schrieb:
> Wenn jemand eine Person im Bekanntenkreis hat, gfs darauf aufmerksam
> machen.

Bitte darauf aufmerksam machen, dass es sich um einen Betrug handelt und 
die genannten Effekte nicht eintreten können und man davon großen 
Abstand halten sollte.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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J. S. schrieb:
> Das sagt der Hersteller aber auch: "results vary depending on the type
> and extent of color vision deficiency per individual." was logisch ist,
> weil jeder Farbdefekt anders ist.

Das bedeutet vor allem: sie versprechen viel, wollen aber auf nichts 
fest genagelt werden. Das ist reines Marketing BlaBla.

Ich habe eine Farbsehschwäche. Aber nicht so, dass ich Farben nicht 
unterscheiden könnte. Ich kann alle Farben sehen, die normale Menschen 
sehen können. Bei rot, gelb, grün, blau, weiß und sogar orange habe ich 
keine Zweifel.

Bei nicht eindeutigen Matsch-Farben tendiert meine Wahrnehmung jedoch 
oft in eine andere Richtung, als normal. Also zum Beispiel bei den 
Varianten von lila bis rosa.

Und auf diesen Testbildern aus bunten Punkten sehe ich teilweise nichts. 
Ich kann aber bei jeden einzelnen Punkt seine Farbe richtig ansagen.

: Bearbeitet durch User
von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Fangen Nutzer mit >5k Beiträgen jetzt auch zu spammen an?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> wenig bis garnicht störend.
>
> Gibt schon ein paar Fälle. Etwa Farbringe von Widerständen, manche
> Spielsteine, wenn Flaschen in den richtigen Müllcontainer sollen,
> rot-grüne LEDs als Statusanzeige von Akkuladern.

Ich wüsste nicht, das 10% der Männer die Farbringe auf den Widerständen 
nicht unterscheiden können.

Bei Rot/Grün-Sehschwäche sind "1" und "2" (Farbringe rot/braun) im 
FarbKontrast nicht weit weit auseinander, können aber auch von diesen 
Personenkreis auseinander gehalten werden. "3" und "4" (orange/gelb) 
ähnlich.

Die Statistik "10% Männer farbschwach" sind recht hoch, das bedeudet, 
das bei einem Fussballspiel 2 bis 3 der Balltreter auf dem Rasen 
betroffen sind. Trotzdem ist es ohne Test unmöglich bei bloßer 
Betrachtung des Spiels die Jeweiligen zu benennen. Ebenso Schulklassen, 
bei gemischten Klassen wäre es auch mindestens einer - den aber ein 
Lehrer ohne speziellen Test nicht herauspicken kann.

Leider wird bei Farbschwachen nicht gross unterschieden und diese gerne 
mit den "Farbblinden" "in einem Topf geworfen".

> In Android gibt es eine Display-Einstellung, die bei Farbschwächen
> helfen soll. Hat es nicht. Aber eine App, die die Farbe benennt, hilft
> bei den Flaschen.

Interessanter Hinweis, würd ich gern mal testen/testen lassen. Kann man 
da eine konkrete App benennen ?

von Soul E. (soul_eye)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Bei nicht eindeutigen Matsch-Farben tendiert meine Wahrnehmung jedoch
> oft in eine andere Richtung, als normal. Also zum Beispiel bei den
> Varianten von lila bis rosa.

Das ist normal. Männer können nur 16 Farben sehen, wie die 
Standardeinstellung von Windows. "Pfirsich" ist eine Frucht und keine 
Farbe.

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> Ich wüsste nicht, das 10% der Männer die Farbringe auf den Widerständen
> nicht unterscheiden können.

Ich Einzelfall bin keine Statistik.

von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> . Kann man da eine konkrete App benennen ?

Color Blind Pal

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Fangen Nutzer mit >5k Beiträgen jetzt auch zu spammen an?

Die Anzahl der abgedrückten Beiträge sag nichts über die 
intellektuellen Fähigkeiten des jeweiligen Nutzer.
Auch im Akademischen Bereich ist es nicht so, das der Doktorand mit den 
meisten Publikationen auch der Smarteste, eher das Gegenteil (Reden ist 
Silber, Schweigen ist Gold").
Siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/H-Index#Probleme_und_Kritik

Der Beitragscounter des Forums ist wie die Lesenswert-Bewertung ne 
sinnbefreite (Pseudo-)Messgröße.

von Georg M. (g_m)


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von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> . Kann man da eine konkrete App benennen ?
>
> Color Blind Pal

Danke, ist installiert und läuft - jetzt heisst es u.a. englische 
Farbbezeichnungen lernen ...
"very dull purple" für die Schreibunterlage ... wobei das eindeutig 
"schwarz" und nicht "sehr stumpfes Lila" ist.

Ich meld mich später nach gründlichen Einstellen und Testen wieder.

von O. D. (odbs)


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Bradward B. schrieb:

> Früher, als ein Farbsehtest Bestandteil der Medizinischen Prüfung für
> manche Berufe wie Pilot, Berufskraftfahrer oder Fluglotse am Sichtgerät
> (Radarschirm) war, wurden Leute mit Farbschwäche für den jeweiligen
> Beruf aussortiert (Bspw. Vermerk "Keine Sichtgeräte"), heute sieht man
> das relaxter.

Also bei Piloten wird die Farbsicherheit weiterhin geprüft. Wenn du die 
Ishihara-Tafeln nicht schaffst, wird es echt eng. Besonders Europa ist 
da streng. In anderen Ländern reicht es, wenn man mittels Laternentest 
die Farben von Warnlampen sicher auseinanderhalten kann.

"Barrierefreie" Flugzeuge sind noch nicht erfunden leider.

von Stephan S. (uxdx)


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Auch bei LKW-Fahrern und Personenbeförderung wird geprüft, hat aber 
ausser einer Aufklärung keine Konsequenzen 
https://www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/FeV.pdf Seite 100, Nr. 2.2.2

In der Schifffahrt muss weiterhin Ishihara o.ä. bestanden werden 
https://www.bootspruefung.de/blog/sportbootfuehrerschein-aerztliches-attest

von Bruno V. (bruno_v)


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Bradward B. schrieb:
> Die Statistik "10% Männer farbschwach" sind recht hoch, das bedeudet,
> das bei einem Fussballspiel 2 bis 3 der Balltreter auf dem Rasen
> betroffen sind. Trotzdem ist es ohne Test unmöglich bei bloßer
> Betrachtung des Spiels die Jeweiligen zu benennen

Warum auch. Die meisten merken es ja selber nicht. Meist durch den 
Farbtest oder einen Zufall.

Wenn man mit Schwarzweiß-Fernseher aufgewachsen ist, dann vermisst man 
Farben auch nicht (abgesehen von 3D-Sendungen). Für das Verständnis von 
Filmen ist es egal. Ich könnte nach 3 Wochen kaum sagen, ob ein Film sw 
oder Farbe war. Bei Schindlers Liste erinnere ich mich nur, weil die 
Szene mit dem Mantel in den Medien Thema war. Bei Tanz der Vampire weiß 
ich es nicht, es gibt wohl beide Versionen.

(Der erste Farbfernseher war für mich nicht beeindruckend, im 
Gegensatz z.B. zum ersten Stereo)

von Harald W. (wilhelms)


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Bruno V. schrieb:

> Es kann es auch eine Gleitsichtbrille sein.

Die gibt es bereits im Netz (Ohne Begutachtung durch einen Optiker).

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Bruno V. schrieb:
> Ich könnte nach 3 Wochen kaum sagen, ob ein Film sw
> oder Farbe war.

Meinen ersten DVD Player kaufte ich zusammen mit dem Film Matrix (den 
ich zuvor nicht gesehen habe). Da sah alles grün-braun aus, bis auf die 
eine rote Frau. Du kannst du kaum vorstellen, wie verunsichert ich da 
war, ob das Gerät kaputt ist oder meine Augen. Am Ende hat Warner 
Brothers mir versichert, dass das so sein soll.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Bradward B. schrieb:
> Ich wüsste nicht, das 10% der Männer die Farbringe auf den Widerständen
> nicht unterscheiden können.

Seit wann hängt das von Deinem Wissen ab, ob diese 10% die 
Widerstandsringe unterscheiden können?
Einen Vorteil haben Elektronik-Kundige dieser 10% gegenüber den 
nicht-Elektronik-Kundigen: die können im Fluge einen Plausibilitätscheck 
anhand der E-Reihen durchführen ...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Der Grad der Rotschwäche kann unterschiedlich ausfallen. Obendrein sind 
die Farbringe nicht bei allen Herstellern identisch.

von Soul E. (soul_eye)


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Um Farbringe nicht mehr unterscheiden zu können, reicht schon billiges 
CFL- oder LED-Licht mit einem CRI <80. Da sieht orange, rot, braun und 
lila dann sehr ähnlich aus.

Es gibt Leute, denen macht ein mieser CRI überhaupt nichts aus. 
Vielleicht sind das genau diese 10% farbseherisch Geforderten? Für mich 
geht solches Licht überhaupt nicht. Daher sind an manchen Stellen immer 
noch Halogenlampen drin, trotz Energiekosten. Vollspektrum muss sein.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Bruno V. schrieb:
> Warum auch. Die meisten merken es ja selber nicht. Meist durch den
> Farbtest oder einen Zufall.

Bei der Musterung zur Bundeswehr gab es einen Farbsehtest mit dem 
Ergebnis, dass ich unter anderem für die Elektronikinstandsetzung 
untauglich war. Ein sehr naheliegendes Ergebnis für jemanden mit 
Berufsabschluß als Radio- und Fernsehtechniker - soweit zur 
Sinnhaftigkeit.

Ich kann Farbringe und Kabelfarben unterscheiden!

Jens G. schrieb:
> Seit wann hängt das von Deinem Wissen ab, ob diese 10% die
> Widerstandsringe unterscheiden können?
> Einen Vorteil haben Elektronik-Kundige dieser 10% gegenüber den
> nicht-Elektronik-Kundigen: die können im Fluge einen Plausibilitätscheck
> anhand der E-Reihen durchführen ...

Wird bei den 1%-ern mit fünf Ringen schon problematisch. Wer es braucht, 
es gibt Widerstandstester-Selbstbauprojekte, wo der µC die Normreihen 
kennt und die Anzeige passend einrastet.

Wenn ich unsicher bin, Digitalmultimeter sind schon seit vielen Jahren 
bezahlbar. Wir hatten Umschüler, die überfordert waren, wenn das DMM 
1200 Ohm anstatt 1,2k oder 980 Ohm anstatt 1k zeigte - die mussten 
Maßeinheiten und Toleranzen erst noch lernen.

Soul E. schrieb:
> Um Farbringe nicht mehr unterscheiden zu können, reicht schon billiges
> CFL- oder LED-Licht mit einem CRI <80. Da sieht orange, rot, braun und
> lila dann sehr ähnlich aus.
>
> Es gibt Leute, denen macht ein mieser CRI überhaupt nichts aus.

Ich gehöre dazu, vielleicht, weil ich seit Kindheit aus Vaters Werkstatt 
Leuchtstofflampen gewohnt war. Ich habe auch heute noch eine 
Kompaktleuchtstofflampe (aka Energiesparlampe) mit KVG am Tisch und eine 
Lupenleuchte mit Ringröhre.

Mit LED in meiner Küche sehen z.B. sauer eingelegte Rote Bete gammelig 
aus oder mit LEDs auf dem Flur ist blau deutlich kräftiger als bei 
Tageslicht. Das weiß ich und habe damit kein Problem.

von Michael L. (nanu)


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Soul E. schrieb:
> Um Farbringe nicht mehr unterscheiden zu können, reicht schon billiges
> CFL- oder LED-Licht mit einem CRI <80. Da sieht orange, rot, braun und
> lila dann sehr ähnlich aus.

Och nö, bei neuen Bauteilen sicherlich nicht, höchstens bei alten, die 
schon an Farbintensität verloren haben.

Und wie ging das eigentlich früher? Überall, wo ich unterwegs war in 
Praktikum, Uni, diversen Firmen: Überall Leuchtstoffröhren, selbst in 
den Lupenleuchten.

von Xxx X. (blubbb)


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Hier ist so ein Test:
https://www.colorblindnesstest.org/de/farnsworth-munsell-100-farbton-test/
Aber irgendwie hängt das natürlich auch vom Monitor ab und wie er 
eingestellt ist (auch von der Helligkeit)...

von Peter N. (alv)


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Bradward B. schrieb:
> Die Rot-Grün-Schwäche wird durch Betroffene meist nur nach einem Test
> (bspw. Farbtafel nach Ishihara) bemerkt

Ich habe gehört, daß es Farbtests gehen soll, die Normalfarbsichtige 
nicht bestehen, Farbfehlsichtige dagegen schon. Wie kann sowas 
funktionieren?

(prx) A. K. schrieb:
> wenn Flaschen in den richtigen Müllcontainer sollen

Da gibts doch nur Weißglas, Braunglas und alles andere kommt in 
Grünglas...?

Bruno V. schrieb:
> Wenn man mit Schwarzweiß-Fernseher aufgewachsen ist, dann vermisst man
> Farben auch nicht (abgesehen von 3D-Sendungen).

Ich finde SW-Filme immer extrem anstrengend. Da fehlt einfach eine 
Dimension.
SW-Filme tue ich mir nur an, wenns was Besonderes ist.

Bradward B. schrieb:
> Bei Rot/Grün-Sehschwäche sind "1" und "2" (Farbringe rot/braun) im
> FarbKontrast nicht weit weit auseinander, können aber auch von diesen
> Personenkreis auseinander gehalten werden. "3" und "4" (orange/gelb)
> ähnlich.

Ich habe manchmal Schwierigkeiten Braun / Orange zu unterscheiden, Das 
liegt aber an den Widerständen. :)

von Soul E. (soul_eye)


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Peter N. schrieb:
> Ich habe gehört, daß es Farbtests gehen soll, die Normalfarbsichtige
> nicht bestehen, Farbfehlsichtige dagegen schon. Wie kann sowas
> funktionieren?

Es gibt diese Tafeln mit den Zahlen in einer Punktewolke. Je nach 
Fehlsichtigkeit sieht man da eine andere Zahl als die "normale", oder 
kann überhaupt nichts erkennen.

> Da gibts doch nur Weißglas, Braunglas und alles andere kommt in
> Grünglas...?

Wobei grün und braun ein fließender Übergang ist...


> Ich habe manchmal Schwierigkeiten Braun / Orange zu unterscheiden, Das
> liegt aber an den Widerständen. :)

Oder am Licht. Am Fenster klappt das besser als unter der Lupenleuchte.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter N. schrieb:
> Da gibts doch nur Weißglas, Braunglas und alles andere kommt in
> Grünglas...?

Eben. Und der spektrale Unterschied zwischen braun und grün ist?

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo

Peter N. schrieb:
> Ich finde SW-Filme immer extrem anstrengend. Da fehlt einfach eine
> Dimension.
> SW-Filme tue ich mir nur an, wenns was Besonderes ist.

SW bedeutet doch generell Anspruch, Kultur, künstlerisch wertvoll wenn 
es  in Zeiten Produziert wurden und natürlich auch "jetzt" wird  wo 
Farbe kein Kostenfaktor mehr war bzw. ist.   ;-)

Mir kommt es allerdings (bis auf sehr wenige Ausnahmen) aber so vor als 
wenn bei "modernen" Filmen oder gar YT Videos  SW hin Warnhinweis auf: 
"Langweilig" und "Ich hab nicht genug eigene Probleme, da ich zieh mir 
auch noch die Probleme von anderen rein, tja bin halt ein Depressions 
Masochist" und selbsternannte Künstlerinen  mit einer "wichtigen" 
Botschaft (aber tatsächlich totaler weinerlicher  Schrott) ist...

Oder wie es so treffend in einer Comedy Serie über die Werke einer 
selbsternannten "Künstlerin " an einen Community collage (USA System) zu 
einen "Kriegsgeschehen" (Junge Erwachsene spielen "Der Boden ist Lava" - 
klingt albern war aber wie es dargestellt wurde sehr witzig und 
unterhaltsam)  kommentiert wurde:

Unscharf und Schwarzweiß - es muß Kunst sein...

von Darius (dariusd)


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Michael L. schrieb:
> Und wie ging das eigentlich früher? Überall, wo ich unterwegs war in
> Praktikum, Uni, diversen Firmen: Überall Leuchtstoffröhren, selbst in
> den Lupenleuchten.

Es gibt und gab durchaus auch LS Röhren bzw. eine bewußt gewählte 
Mischbestückung mit (sehr) guten CRI und bewußt ausgesuchter 
Farbtemperatur.

Allerdings:
Teuer, nicht im Baumarkt (oft auch nicht mal Online bei "Wir haben alles 
und nichts" Versendern) zu bekommen, schlechterer Wirkungsgrad als die 
Allerwelts LS Röhren, kurze Lebensdauer wenn die Lichtqualität 
beibehalten werden muss und "Vorglühen" notwendig  damit das Licht auch 
entsprechend der Daten abgestrahlt wird und vor allem:

Der  Nutzer muß genau wissen was er braucht und will.

Das das bei der Raumbeleuchtung in öffentlichen Einrichtungen, bei 
"Tante Erna" oder der reinen Nutz- und Sicherheitsbeleuchtung in der 
Industrie, in der Tiefgarage usw. vom Hausmeister, der "Bezahlabteilung" 
usw. nicht beachtet wird  (werden kann) ist nun mal Tatsache.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Soul E. schrieb:
> Oder am Licht. Am Fenster klappt das besser als unter der Lupenleuchte.

Spielkarten Rommé/Canasta, die üblichen 2 Sätze Karten mit verschiedenen 
Rückseiten, Rot und Grün. Bei Sonnenlicht grosser Unterschied. Mit 
Beleuchtung durch Glühlampen praktisch nicht zu unterscheiden.

Wichtig ist auch die Breite von Linien oder Farbringen. Schmal ist 
schlecht.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Darius schrieb:
> Es gibt und gab durchaus auch LS Röhren bzw. eine bewußt gewählte
> Mischbestückung mit (sehr) guten CRI und bewußt ausgesuchter
> Farbtemperatur.

Damals, Ende 70er, gab es diese dicken Leuchtstoffröhren, die machten 
ein gutes Weiß.
Später gab es dünne Leuchtstoffröhren, die waren ziemlich grell und 
verursachten Kopfschmerzen, und mit den warmweißen war es dann ganz 
vorbei...

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter N. schrieb:
> Damals, Ende 70er, gab es diese dicken Leuchtstoffröhren, die machten
> ein gutes Weiß.

früher war noch ein Tröpfchen Quecksilber extra drin.

von Bruno V. (bruno_v)


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Peter N. schrieb:
> Ich finde SW-Filme immer extrem anstrengend. Da fehlt einfach eine
> Dimension.
> SW-Filme tue ich mir nur an, wenns was Besonderes ist.

Vermutlich bist Du mit Farbe aufgewachsen. Das ist ähnlich wie mit gutem 
Essen oder gutem Sound.

Wächst Du mit Dosenravioli auf oder mit miesem Sound, dann sind 
Edelprodukte zwar ganz nett, aber "braucht kein Mensch". Umgekehrt 
möchte man Schmerzensgeld.

Für mich ist es wirklich gleich. Ich "sehe" die Farben. Genauso wie 
jemand sie "sieht", der das Buch liest.

von Peter N. (alv)


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Bruno V. schrieb:
> Vermutlich bist Du mit Farbe aufgewachsen.

Als Kinder hatten die Eltern nur SW. Farb-Fernseher waren viel zu teuer.
Ich erinnere mich noch dran, Sonntag Nachmittags war der Kontrast 
dermaßen schlecht, daß man kaum etwas erkennen konnte...

von Florian (flori_n)


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Peter N. schrieb:
> Ich habe gehört, daß es Farbtests gehen soll, die Normalfarbsichtige
> nicht bestehen, Farbfehlsichtige dagegen schon. Wie kann sowas
> funktionieren?
In einem Testbild habe ich auch mal nichts gesehen und mich schon damit 
abgefunden, dass ich wohl doch eine Farbsehschwäche habe, bevor ich in 
der Lösung gelesen habe: "Normalsichtige erkennen hier nichts. Personen 
mit einer Farbsehschwäche erkennen eventuell eine Zahl."

Meine Vermutung ist, dass Personen mit einer Farbsehschwäche leichte 
Kontraste in Form einer Zahl erkennen, während bei Normalsichtigen der 
Kontrastunterschied durch die unterschidlichen Farben überdeckt wird.

Ganz interessant ist in dem Zusammenhang noch, dass etwa ein Zehntel der 
Frauen vier Farbrezeptoren hat: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Tetrachromat#Sekund%C3%A4re_Tetrachromasie_beim_Menschen

von (prx) A. K. (prx)


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Florian schrieb:
> Meine Vermutung ist, dass Personen mit einer Farbsehschwäche leichte
> Kontraste in Form einer Zahl erkennen, während bei Normalsichtigen der
> Kontrastunterschied durch die unterschidlichen Farben überdeckt wird.

"Im Zweiten Weltkrieg hatten die Spionageflugzeuge der Alliierten häufig 
farbenblinde Späher an Bord. Ihre Aufgabe bestand darin, nach getarnten 
Militärlagern der Nazis Ausschau zu halten."

https://www.tagesspiegel.de/gesundheit/unter-den-spahern-ist-der-farbenblinde-konig-899143.html

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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(prx) A. K. schrieb:
> Peter N. schrieb:
>> Da gibts doch nur Weißglas, Braunglas und alles andere kommt in
>> Grünglas...?
>
> Eben. Und der spektrale Unterschied zwischen braun und grün ist?

Das Problem bei der rot/grün-Schwäche ist, dass auch grüne Flaschen 
einen minimalen Braunanteil beinhalten können, der normalsichtigen gar 
nicht auffällt. Oder sie sieht für den Betroffenen blau aus.

Die Flasche würde dann im Braunglas landen, auch wenn sie noch ins Grüne 
dürfte.
Ist aber schon rein aus der Auftretenswahrscheinlichkeit her eher ein 
akademisches Problem.

von Bruno V. (bruno_v)


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Roland E. schrieb:
> Das Problem bei der rot/grün-Schwäche ist, dass auch grüne Flaschen
> einen minimalen Braunanteil beinhalten können, der normalsichtigen gar
> nicht auffällt. Oder sie sieht für den Betroffenen blau aus.
>
> Die Flasche würde dann im Braunglas landen, auch wenn sie noch ins Grüne
> dürfte.

Da scheint mir der Wurm drin. Wenn ein Glas ganz sicher braun ist, darf 
es ins Braunglas. Alles andere kommt ins Grünglas.

Braune Flaschen sind recht selten. Abgesehen von Einweg-Bierflaschen 
vielleicht 1% bei mir. Auf die kommt es nicht an. Und wenn man Bier in 
Einwegflaschen kauft, beschränkt man sich ja meist auf wenige Marken.

von (prx) A. K. (prx)


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Roland E. schrieb:
> Ist aber schon rein aus der Auftretenswahrscheinlichkeit her eher ein
> akademisches Problem.

Liegt es also daran, dass ich Akademiker bin, wenn ich vor den 
Containern stehe, und nicht immer weiss, wohin die Flasche soll? Meine 
Putzfrau ist keine, und hat vielleicht deshalb kein Problem. ;))

Bruno V. schrieb:
> Braune Flaschen sind recht selten.

Das hängt wohl auch davon ab, welche Weinregion man bevorzugt.

Recherche kommt zum Ergebnis, dass man gut damit fährt, alles Farbige in 
Grün zu werfen. Weil häufiger und toleranter.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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(prx) A. K. schrieb:
> Recherche kommt zum Ergebnis, dass man gut damit fährt, alles Farbige in
> Grün zu werfen.

Weiße Odol-Flaschen gehören ja auch in grün...

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Peter N. schrieb:
> Weiße Odol-Flaschen gehören ja auch in grün...

Danke! Es glaubt mir jetzt keiner: Ich schaute gerade gestern eine 
uralte Odol-Flasche an. Und fragte mich, wie ich diese wohl regelgerecht 
entsorge, wenn sie leer ist.

von Peter N. (alv)


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Es gibt/gab auch mal braunglasierte Keramik-Flaschen. Wo gehören die 
denn hin?

von (prx) A. K. (prx)


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Peter N. schrieb:
> Weiße Odol-Flaschen gehören ja auch in grün...

Alles was nicht braun oder völlig klar ist, geht nach grün, las ich.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Bradward B. schrieb:
> Die Statistik "10% Männer farbschwach" sind recht hoch, das bedeudet,
> das bei einem Fussballspiel 2 bis 3 der Balltreter auf dem Rasen
> betroffen sind.

Solange die Spieler den Unterschied zwischen Rasen und Trikot des 
Gegners beherzigen, sollte das kein Problem sein. :)

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter N. schrieb:
> Es gibt/gab auch mal braunglasierte Keramik-Flaschen.

In gar keinen Glas-Container.

von Darius (dariusd)


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Sondern in die teure und kleine graue(schwarze) Tonne wenn der 
Gemeindefürst (Oder manchmal der private Abfall Overloard) es zuläßt...

Wenn man in "Geldgeil -privater Entsorger- oder kleinlich Hausen - 
"Umweltschützer mit zu hohen Einkommen und  zuviel Einfluss" wohnt darf 
man nicht nur so was (sondern z.B. auch einen Spiegel, Möbel- bzw. 
lackiertes Holz, demontierte Elektronik...)  dann selbst im 
Abfallentsorgungszentrum vorbei bringen (natürlich gegen Gebühr und in 
der Schlange stehen) und ist mit etwas Pech (gerade bei den privaten, 
weniger den städtischen Entsorgungshöfen)  dann auch noch auf das 
Gutdünken eines selbsternannten "Abfallmanagers" (Mini Nepoleon) des 
Typen wie sie Louis de Funes gespielt hatte angewiesen und wird gegeben 
falls an den Spezialentsorger in 50 km Entfernung verwiesen.

Das ist jetzt bezüglich der Glas Keramik überspitzt dargestellt, zeigt 
aber vom Prinzip schon sehr gut warum es nicht noch bei 
Altglascontainern fast zwangsweise zu "Fehlwürfen" und "Leseproblemen" 
kommt.

Fast nichts war früher besser (man war nur jünger und es war einen 
persönlich noch nicht so viel schlechtes passiert) aber der Aufwand (die 
Einfachheit)  für Abfallentsorgung und die kosten für uns "normale" 
Konsumenten war viel besser, da mußte  auch niemand auf die Idee kommen 
Abfalltonnen abzuschließen.

: Bearbeitet durch User
von Al. K. (alterknacker)


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Darius schrieb:
> Unscharf und Schwarzweiß - es muß Kunst sein...
oder einfach alt (Dokumentationen)

MfG
alterknacker

von Al. K. (alterknacker)


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Darius schrieb:
> Unscharf und Schwarzweiß - es muß Kunst sein...
oder einfach Alt(e) (Dokumentationen)

MfG
alterknacker

von Xxx X. (blubbb)


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https://asada.website/webCVS/
Mit dem Smartphone aufrufen. Ist ein Simulator für Protanopie, 
Deuteranopie und die viel seltenere Tritanopie. Die ist übrigens 
seltener, weil das Gen für das blaue Pigment nicht auf dem X-Chromosom 
sitzt. Da hat also jeder, auch Männer, die doppelte Chance auf zumindest 
eine intakte Kopie des Gens.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Angehängte Dateien:

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> Der Grad der Rotschwäche kann unterschiedlich ausfallen.

Bei Farbschwäche wird aber keine (brauchbare) Unterteilung in 
verschiedenen Schweregrade angegeben, zumindest früher nicht.

Bei der Untersuchung mit dem Anomaloskop purzelt zwar ein Zahlenpärchen 
raus ("Anomaliequotient"), das aber nur sehr vage interpretiert wird: 
"Komplett farbenblind ist der nicht, aber ein paar Prozente müsste man 
schon abziehen". Aber da kein Mediziner soviel Arsch in der Hose hat zu 
entscheiden, "für die xyz - Tätigkeit sind so und so viel Prozente 
ausreichend" läuft es dann doch auf das Attest (fast) "Farbenblind" 
hinaus.
(siehe Anhang)

https://de.wikipedia.org/wiki/Anomaloskop#Anomaliequotient

> Auch bei LKW-Fahrern und Personenbeförderung wird geprüft, hat aber
> ausser einer Aufklärung keine Konsequenzen

Macht IMHO Sinn den Betroffenen über seine Sensorischen Grenzen in 
Kenntniss zu setzen, damit er selbst die Chance zur Entscheidung hat, 
das er nicht mehr für diesen speziellen Job gut genug ist.

> In der Schifffahrt muss weiterhin Ishihara o.ä. bestanden werden
Ishihara schafft, meines Wissens, keine Abstufungen im Schweregrad, da 
ist man schon mit einer "Schwäche" raus.

: Bearbeitet durch User
von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Sebastian R. schrieb:
> Die Brille ist ein millionenschwerer Scam voller Betrug, falschen
> Versprechen und perfiden Marketingstrategien.

Das sehe ich inzwischen ähnlich. Da habe ich mich wohl im Eifer etwas zu 
sehr blenden lassen. Ich hatte da die Analogie zur Spektralmikroskopie 
im Hinterkopf.

Bruno V. schrieb:
> Was genau sollte die Brille ermöglichen, was nicht z.B. ein Bildschirm
> auch kann oder könnte?
Genau, mit Kamera, Spektralfilter und Darstellung in dem Spektrum 
dessen, was der Nutzer erkennen kann, wäre da mehr drin.

von Carypt C. (carypt)


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Tja , wenn die Farbenblinden im Dunkeln besser sehen können, dann ist ja 
eine kriminelle Karriere vorgeprägt. Es kann ja auch nicht jeder vom 
Pfandsammeln leben, wo kämen wir denn da auch hin.

Leider gibt es die alten Schwarzweißfilme nicht mehr zu sehen, 
amerikanische Gangsterfilme mit Cagney und Robinson und davor, aber auch 
Monstren, Mumien, Mutationen, das Gruselkabinett. Die Stummfilme sind 
allerdings schon ziemlich langweilig, allerdings kann man nebenbei Radio 
hören.

Wenn die Farbenblindheit nicht einen tTotalausfall von Farbrezeptoren 
sondern nur eine schwächere Reaktion darstellt, kann man die anderen 
Farbbereiche natürlich auch abschwächen, um die Gesamtempfindlichkeit 
wieder glattzubügeln.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Carypt C. schrieb:
> Tja , wenn die Farbenblinden im Dunkeln besser sehen können,

Anatomisch gesehen, ist das nah dran am Birne-Äpfelvergleich, da für 
Farbsehen andere Gewebestrukturen ("Zapfen") dienlich sind als für das 
Helligkeitsehen ("Stäbchen"). 
https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4bchen_(Auge)#Aufbau_und_Funktion

In der Fauna gibt es auch Beispiele für Augen mit reinem 
Helligkeitssehen ( https://de.wikipedia.org/wiki/Scheitelauge ).
BTW, was Wissen über die Unterschiede in der biologischen Funktion von 
"Stäbchen" und "Zäpfchen" wird im Schulunterricht bereits in der 
Sechsten Klasse vermittelt.

> Wenn die Farbenblindheit nicht einen tTotalausfall von Farbrezeptoren
> sondern nur eine schwächere Reaktion darstellt, kann man die anderen
> Farbbereiche natürlich auch abschwächen, um die Gesamtempfindlichkeit
> wieder glattzubügeln.

Wenn man die Amplitude abschwächt, hat das aber keinen Einfluß auf die 
Frequenz. Darauf wurde schon hingewiesen.

> "Im Zweiten Weltkrieg hatten die Spionageflugzeuge der Alliierten häufig
> farbenblinde Späher an Bord. Ihre Aufgabe bestand darin, nach getarnten
> Militärlagern der Nazis Ausschau zu halten."

Naja, die Farbtafel nach Ishihara belegen, wie man (taktische) Ziffern 
mit verschiedenen Farben anfertigen kann, so das ein Farbblinder sie 
nicht erkennt. In den Fällen, in denen der (groß-)flächige Charakter von 
Militärgerät durch einen Farbnstrich "vertuscht" werden soll, mag der 
Farbenblinde einen taktischen Vorteil haben. ( bspw.: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Dazzle_camouflage ) Halt am besten den 
Spähtrupp aus Farblinden und "Farbstarken" zusammensetzen (und anderen 
"Sernsorischen Inselbegabten" ). Wobei heutzutage  auch SIGINT 
erfolgreicher durch den Einsatz von Elektronischen Hilfsmitteln (Filter, 
Spektrum, Wasserfall) ist.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Bradward B. schrieb:
> bspw.: https://de.wikipedia.org/wiki/Dazzle_camouflage )

Bei Zebras führt das gleiche zu einem etwas anderen Effekt: Es wird 
nicht mehr unterscheidbar von anderen Tieren der Herde.

Damit kann ein Löwe es nicht verfolgen, geschweige denn eine Gruppe von 
Löwen oder ein Forscher.

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Bradward B. schrieb:
> Früher, als ein Farbsehtest Bestandteil der Medizinischen Prüfung für
> manche Berufe wie Pilot, Berufskraftfahrer oder Fluglotse am Sichtgerät
> (Radarschirm) war, wurden Leute mit Farbschwäche für den jeweiligen
> Beruf aussortiert (Bspw. Vermerk "Keine Sichtgeräte"), heute sieht man
> das relaxter.

Bei uns bei der Bahn ist der Sehtest noch immer Bestandteil der 
regelmäßigen medizinischen Untersuchung. Bestehst Du nicht, bist Du 
raus.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Bruno V. schrieb:
> Bei Zebras führt das gleiche zu einem etwas anderen Effekt: Es wird
> nicht mehr unterscheidbar von anderen Tieren der Herde.
>
> Damit kann ein Löwe es nicht verfolgen, geschweige denn eine Gruppe von
> Löwen oder ein Forscher.

So ein Blödsinn, der schon seit ewigen Zeiten so erzählt wird. Hast Du 
einen Löwen diesbezüglich schon mal interviewt?
Das mag zwar dem Löwen das Jägerleben etwas erschweren, aber mit 
Sicherheit nicht verhindern.

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Bruno V. schrieb:
>> Bei Zebras führt das gleiche zu einem etwas anderen Effekt: Es wird
>> nicht mehr unterscheidbar von anderen Tieren der Herde.
>>
>> Damit kann ein Löwe es nicht verfolgen, geschweige denn eine Gruppe von
>> Löwen oder ein Forscher.
>
> So ein Blödsinn, der schon seit ewigen Zeiten so erzählt wird. Hast Du
> einen Löwen diesbezüglich schon mal interviewt?
> Das mag zwar dem Löwen das Jägerleben etwas erschweren, aber mit
> Sicherheit nicht verhindern.

ich frag mich, warum dann nicht alle Tiere dort gestreift sind

von (prx) A. K. (prx)


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Jens G. schrieb:
> Hast Du einen Löwen diesbezüglich schon mal interviewt?

Wurde natürlich schon getan, aber der Interviewer konnte die Antwort 
leider nicht mehr weitergeben.

https://www.br.de/kinder/zebra-warum-hat-das-zebra-streifen-kinder-lexikon-100.html

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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●Des|ntegrator ●. schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Bruno V. schrieb:
>>> Bei Zebras führt das gleiche zu einem etwas anderen Effekt: Es wird
>>> nicht mehr unterscheidbar von anderen Tieren der Herde.
>>>
>>> Damit kann ein Löwe es nicht verfolgen, geschweige denn eine Gruppe von
>>> Löwen oder ein Forscher.
>>
>> So ein Blödsinn, der schon seit ewigen Zeiten so erzählt wird. Hast Du
>> einen Löwen diesbezüglich schon mal interviewt?
>> Das mag zwar dem Löwen das Jägerleben etwas erschweren, aber mit
>> Sicherheit nicht verhindern.
>
> ich frag mich, warum dann nicht alle Tiere dort gestreift sind

Damit die Lebensmittellieferkette für Löwen nicht total unterbrochen 
werden soll?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Bei uns bei der Bahn ist der Sehtest noch immer Bestandteil der
> regelmäßigen medizinischen Untersuchung. Bestehst Du nicht, bist Du
> raus.

Ja, das hat wohl mit der Tradition zu tun, der Farbtest wurde wohl 
eingeführt, nachdem ein farbenblinder Bahner einen 1875 Riesenschlamasel 
anrichtete (jedenfalls so die Schlußfolgerung des 
Untersuchungsberichtes):

https://vision.psychol.cam.ac.uk/jdmollon/papers/MollonCavoniusOnLagerlundaCollision.pdf

Wobei die Frage ist, wieviel Signalisierung heute noch rein auf 
Farbsignalen beruht. Die wichtigsten Verkehrsschilder sind ja auch an 
ihrer Form erkennbar und damit weitgehend "schneefest".

von (prx) A. K. (prx)


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Neben Signalisierung spielt Rot als (angeblich) auffällige Warnfarbe 
eine wichtige Rolle. Für Rotschwache ist sie das aber nicht unbedingt.

: Bearbeitet durch User
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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(prx) A. K. schrieb:
> Neben Signalisierung spielt Rot als auffällige Warnfarbe eine wichtige
> Rolle.

Ja, deshalb hat ja der Russki seinem Machtzenrum einen "Roten Platz" und 
eine "Rote Armee" verpasst. SCNR

Und wie beschrieb Ostdeutschland seine Flagge?!

"Schwarz war die Stunde als uns die Roten Goldene Zeiten versprachen. 
Jetzt müßen wir auf dem Feld der Ähre mächtig zirkeln, um nicht unter 
den Hammer zu kommen...."

dann lieber Flaggen für Farbenblinde wie die der Planetenförderation: 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/United_Federation_of_Planets_Flag.svg

von Bruno V. (bruno_v)


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Jens G. schrieb:
> So ein Blödsinn, der schon seit ewigen Zeiten so erzählt wird. Hast Du
> einen Löwen diesbezüglich schon mal interviewt?
Warum Blödsinn? Weil es von 2016 eine Studie gibt, die einen anderen 
Aspekt widerlegt?

> Das mag zwar dem Löwen das Jägerleben etwas erschweren, aber mit
> Sicherheit nicht verhindern.
Das gilt für so ziemlich jeden Schutz. Dass ein Löwe kein Zebra von 
der Herde unterscheiden kann, egal wie weit weg oder wie viele Zebras 
da sind, wäre albern zu implizieren.

●Des|ntegrator ●. schrieb:
> ich frag mich, warum dann nicht alle Tiere dort gestreift sind
Viele erfolgreiche Strategien werden nur von einer oder wenigen Spezies 
perfektioniert.

von Marci W. (marci_w)


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Peter N. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Recherche kommt zum Ergebnis, dass man gut damit fährt, alles Farbige in
>> Grün zu werfen.
>
> Weiße Odol-Flaschen gehören ja auch in grün...

Nur zur Info: die gehören NICHT in einen Altglascontainer, sondern in 
den Hausmüll!

ciao

Marci

von Peter N. (alv)


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Bradward B. schrieb:
> dann lieber Flaggen für Farbenblinde wie die
ostfriesische: Weißer Adler auf weißem Grund. :)

Marci W. schrieb:
> Nur zur Info: die gehören NICHT in einen Altglascontainer, sondern in
> den Hausmüll!

Hausmüll? Was ist das? Hier gibts nur Restmüll-Tonnen, und der Inhalt 
wird verbrannt...

Außerdem steht (oder stand) auf den Odol-Flaschen, daß sie in 
Grünglas-Container gehören.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Außerdem steht (oder stand) auf den Odol-Flaschen, daß sie in
> Grünglas-Container gehören.

Da würde man Geld zum Fenster rauswerfen: 
https://www.ebay.de/itm/275377031468

von Manfred P. (pruckelfred)


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Bradward B. schrieb:
> Wobei die Frage ist, wieviel Signalisierung heute noch rein auf
> Farbsignalen beruht.

Eher heute als früher. Da gab es diese weiße Kelle mit rotem Rand, die 
schräg oder waagerecht steht oder die rund orangene Tafel, die entweder 
senkrecht sichtbar ist oder waagerecht weggeklappt wird. Dann sehe ich 
dreieckige Tafeln ... so wirklich farbabhängig war da wenig.

Zur Bauart aktueller Signale sollte René H. (mumpel) Details beschreiben 
können.

Marci W. schrieb:
> Nur zur Info: die gehören NICHT in einen Altglascontainer, sondern in
> den Hausmüll!

Peter N. schrieb:
> Außerdem steht (oder stand) auf den Odol-Flaschen, daß sie in
> Grünglas-Container gehören.

Google fragen und dann sucht es Euch aus:

https://stadtpflege.dessau-rosslau.de/entsorgung/glasentsorgung/ :
"Farbiges Glas, beispielsweise blaue oder rote Flaschen gehören in den 
Grünglascontainer. Dies gilt auch für weißes (opalisierendes) Glas, zum 
Beispiel die bekannten Odolflaschen."

https://www.friesland.de/abfallabc/abfallart/opalisiertes-glas-odol-flasche-restabfall-900001585-20800.html 
:
"Opalisiertes Glas (Odol ®-Flasche) → Restabfall"

Es reicht hin, Vorschriften für jeden Scheiß. Hauptsache, ich zahle 
Müllgebühren und den Grünen Punkt ohne etwas wegzuwerfen.

von Carypt C. (carypt)


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in Leer soll ein Kaiabschnitt sein, wo Containerglas gelagert wird, 
alles wieder durcheinander.

Zum Sehen (astronomisches Sehen) ist von Reiner Vogel eine nette 
Zusammenfassung geschrieben(, geht unten noch weiter). Die Zapfen sind 
für schwaches Licht nicht schlechter, sie rauschen leider mehr.
 http://www.reinervogel.net/index.html?/tipps.html

von Manfred P. (pruckelfred)


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Carypt C. schrieb:
> in Leer soll ein Kaiabschnitt sein, wo Containerglas gelagert wird,
> alles wieder durcheinander.

Es gab / gibt Systeme, wo die Sammlung nicht getrennt erfolgt bzw. alle 
drei Sorten ungetrennt auf den LKW gekippt werden. In der Anlage wird 
das Glas gebrochen und nach optischer Erkennung in die drei Fraktionen 
geteilt. Die erste Pilotanlage war in Hannover, ich weiß nicht, ob das 
inzwischen allgemeiner Stand der Technik ist.

von Carypt C. (carypt)


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Ok, dann muß ich mir das wohl mal merken, Farbsortierer, kommt man wohl 
sowieso nicht drum herum.

Die Odol-Flasche, da läuft nichts an der Flasche herunter, selten so 
etwas in der Anwendung.

von Florian (flori_n)


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Manfred P. schrieb:
> Eher heute als früher.
Es gibt heute Signale, bei denen die gleiche Optik unterschiedliche 
Farben anzeigt. Ohne Erkennung der Farbe kann man gar nichts ablesen.
"Teilweise werden an Ks-Signalen Mehrfarbenoptiken verwendet, bei denen 
an einem Lichtaustrittspunkt statt einer bis zu drei Farben dargestellt 
[...] werden können"
https://de.wikipedia.org/wiki/Ks-Signalsystem

von René H. (mumpel)


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Manfred P. schrieb:
> Zur Bauart aktueller Signale sollte René H. (mumpel) Details beschreiben
> können.

Rot, gelb, grün und weiß. Also die üblichen 4 Signalfarben. Mit der 
Bauart hat das aber nichts zu tun. Im Eisenbahnbetriebsdienst darf man 
keine Farbsehschwäche haben, und mindestens 80% Sehkraft (mit oder ohne 
Sehhilfe).

von Udo S. (urschmitt)


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Manfred P. schrieb:
> Carypt C. schrieb:
>> in Leer soll ein Kaiabschnitt sein, wo Containerglas gelagert wird,
>> alles wieder durcheinander.
>
> Es gab / gibt Systeme, wo die Sammlung nicht getrennt erfolgt bzw. alle
> drei Sorten ungetrennt auf den LKW gekippt werden. In der Anlage wird
> das Glas gebrochen und nach optischer Erkennung in die drei Fraktionen
> geteilt. Die erste Pilotanlage war in Hannover, ich weiß nicht, ob das
> inzwischen allgemeiner Stand der Technik ist.

Zumindest bei uns gibt es keine Sammelcontainer mehr, sondern jeder 
Haushalt hat Glassammelboxen die alle paar Wochen geleert werden. Da 
wird nichts getrennt, Trennung muss dann wohl in einer Sortieranlage 
passieren.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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René H. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Zur Bauart aktueller Signale sollte René H. (mumpel) Details beschreiben
>> können.
>
> Rot, gelb, grün und weiß. Also die üblichen 4 Signalfarben.

Also nach dem Bild aus der wikipedia hat es noch eine fünfte Farbe - 
"orange" - welche, meiner Meinung nach, hinsichtlich des Farbkontrastes 
suboptimal ist.

BTW, lt. beschreibung heisst das orange Licht in der Wikipedia "Gelb"
https://de.wikipedia.org/wiki/Ks-Signalsystem#Ks_2_%E2%80%93_%E2%80%9EHalt_erwarten%E2%80%9C

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Bradward B. schrieb:
> BTW, lt. beschreibung heisst das orange Licht in der Wikipedia "Gelb"
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Ks-Signalsystem#Ks_2_%E2%80%93_%E2%80%9EHalt_erwarten%E2%80%9C

Das orange Licht heisst "Gelb", und das glühbirnenfarbig gelbe heisst 
"Weiss".

Vielleicht gibt es ja irgendwann LED-Signale mit echten "kaltweiss"?

: Bearbeitet durch User
von René H. (mumpel)


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Soul E. schrieb:
> Vielleicht gibt es ja irgendwann LED-Signale mit echten "kaltweiss"?

Technisch gibt es das bereits. Ob das Geld investiert wird ist fraglich. 
Das Zulassungsverfahren dauert bekanntlich ewig, und kostet viel Geld.

von Florian (flori_n)


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Bradward B. schrieb:
> Also nach dem Bild aus der wikipedia hat es noch eine fünfte Farbe -
> "orange" - welche, meiner Meinung nach, hinsichtlich des Farbkontrastes
> suboptimal ist.
Das ist in dem Fall egal, weil die drei gelben Lichter nur zusammen 
leuchten. Drei v-förmig angeordnete Lichter sollten sich doch relativ 
leicht von einem einzelnen Licht unterscheiden lassen, selbst bei 
ähnlicher Farbe. ;-)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Bruno V. schrieb:
> Damit kann ein Löwe es nicht verfolgen, geschweige denn eine Gruppe von
> Löwen oder ein Forscher.

Das wird immer wieder behauptet, wie auch das Thema der 
Temperaturegelung mit den Mikrowirbeln. Das sind aber alles 
Sekundäreffekte. Die Farbe der Tiere hat hauptsächlich mit Zuchtwahl zu 
tun. Es setzt sich das durch, was die Weibchen cool finden.

Tatsache ist, dass keine der beiden Farben weiss und schwarz so richtig 
als Tarnung in der Savanne taugt. Löwen können zwar nur 2 Farben sehen, 
aber da bildet sich schwarz/weiß genau so ab wie im 3-Farbraum. Sie 
sehen aber insgesamt besser und genauer, als wir und wir können schon 
ein schwarzweißes Zebra sehr gut erkennen. Wir können sogar die Muster 
der Tiere unterscheiden!

Da bräuchte es schon die Farbe, die die Löwen haben, nämlich 
Sanvanna-Braun.

Optimal wäre wahrscheinlich ein dunkles Fell, nahe an schwarz, damit es 
nichts mehr reflektiert, weil die Löwen meistens in der Dunkelheit 
jagen.

von Ralf X. (ralf0815)


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J. S. schrieb:
> Das wird immer wieder behauptet, wie auch das Thema der
> Temperaturegelung mit den Mikrowirbeln. Das sind aber alles
> Sekundäreffekte. Die Farbe der Tiere hat hauptsächlich mit Zuchtwahl zu
> tun. Es setzt sich das durch, was die Weibchen cool finden.

Und nach welchen Kriterien bildet sich das coole Empfinden der Damenwelt 
evolotionsbedingt wohl aus?
Mir scheint, dass Du da einfach mal die Kausalität frei nach Deiner 
Überzeugung ordnest.
Tatsache ist doch, dass in der Natur sich für quasi jede Art spezielle 
Merkmale durchsetzen, die die höchste Überlebenschance bietet.
Und das ist dann, was Weibchen "cool" findet.
Beim Menschen ist das anders..:-)

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>  Die Farbe der Tiere hat hauptsächlich mit Zuchtwahl zu
> tun. Es setzt sich das durch, was die Weibchen cool finden.


Soso, der Zebra-Mann denkt also:
"Ich mach hier den Tiger, das kommt bei den Weibern gut an"

Hat er sich wohl bei den Flamingos abgeschaut ;-)

* https://youtu.be/vojEWV13BQc?t=350

von Bruno V. (bruno_v)


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J. S. schrieb:
> Tatsache ist, dass keine der beiden Farben weiss und schwarz so richtig
> als Tarnung in der Savanne taugt.

Dann hast Du die Ausgangs-Aussage nicht gelesen:

Bruno V. schrieb:
>> bspw.: https://de.wikipedia.org/wiki/Dazzle_camouflage )
>
> Bei Zebras führt das gleiche zu einem etwas anderen Effekt: Es wird
> nicht mehr unterscheidbar von anderen Tieren der Herde.

Ein Rudel sieht natürlich die Zebras. Es ist eine Herde. Die ist nicht 
zu übersehen, weder aus 5m, noch aus 500m.

Das Rudel kann aber nur schlecht eines "verfolgen". Z.B. eines, das 
lahmt, aus der Puste ist, von seiner Mutter getrennt etc.

Das Gegenteilige Experiment soll sein: Markiere eines mit Painball und 
es wird bei nächster Gelegenheit gefressen. (Egal, ob es sich vorher 
noch ein paar Mal vermehrt oder nicht)

von ●Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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J. S. schrieb:
> Es setzt sich das durch, was die Weibchen cool finden.

da gehört schon noch etwas mehr dazu.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Also nach dem Bild aus der wikipedia hat es noch eine fünfte Farbe -
>> "orange" - welche, meiner Meinung nach, hinsichtlich des Farbkontrastes
>> suboptimal ist.
> Das ist in dem Fall egal, weil die drei gelben Lichter nur zusammen
> leuchten. Drei v-förmig angeordnete Lichter sollten sich doch relativ
> leicht von einem einzelnen Licht unterscheiden lassen, selbst bei
> ähnlicher Farbe. ;-)

Danke für die Erläuterungen, mir sind hier zwei Dinge wichtig:

a) Ich trau hier der Wikipedia nicht ganz, wenn sie 5 Farben 
präsentiert, aber aus anderer Quelle von vier Signalfarben gesprochen 
wird. Ich habs mal mit der empfohlenen Handyapp von oben an zwei 
Monitoren getestet. An einem Monitor wird der große Kreis rechts von der 
App als "vivid orange" (vivid ... lebhaft) gemessen,
an einem anderen Monitor der selbe Kreis als "vivid yellow", 
gelegentlich auch als "mustard yellow"  (Senf-Gelb). Aber an beiden 
Fällen eine andere Farbe ald die drei kleinen Kreise unten ("Yellow").

b) Ich stell mir auch die Frage wie wichtig diese klassische 
Signalisierung bei "modernisierter" Bahntechnik ist, da man allenthalben 
von "Zwangsbremsung" liest, die automatisch ausgelöst wird, falls der 
Triebwagenführer mal ein Signal "übersehen" resp. missachtet hat.

von Peter N. (alv)


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Bradward B. schrieb:
> An einem Monitor wird der große Kreis rechts von der
> App als "vivid orange" (vivid ... lebhaft) gemessen,

Für mich ist das einwandfrei (leicht gedecktes) Orange.

Bradward B. schrieb:
> an einem anderen Monitor der selbe Kreis als "vivid yellow",

Mit "Gelb" hat diese Farbe gar nichts zu tun!

Bradward B. schrieb:
> gelegentlich auch als "mustard yellow"  (Senf-Gelb).

Es gibt zwar verschiedene Senfsorten, aber normalerweise geht "Senfgelb" 
in Richtung Ocker...

von Florian (flori_n)


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Bahnbetrieb ist ein sehr komplexes Thema, bei dem selbst Profis 
teilweise über richtig und falsch diskutieren. Es gibt alleine in 
Deutschland mindestens fünf Signal- und mindestens drei 
Sicherungssysteme.

Bradward B. schrieb:
> Ich trau hier der Wikipedia nicht ganz
Wikipedia musst du ja nicht vertrauen. Du musst (in dem Fall) nur den 
Triebfahrzeugführern vertrauen. ;-)

Ich bin Laie, also nicht hundertprozentig auf meine Aussage verlassen 
und gerne korrigieren. Folgend gelb und orange zur Unterscheidung.
Bradward B. schrieb:
> Aber an beiden Fällen eine andere Farbe ald die drei kleinen Kreise
> unten ("Yellow").
Wie gesagt, das macht nichts, weil die sich in der Form deutlich 
unterscheiden.
Ich fände es interessant zu wissen, ob das gelbe V und der orange 
Leuchtpunkt gleichzeitig an sein können, mir fällt kein Fall ein.
Üblicherweise ist es sicher mit erlaubter Geschwindigkeit 
vorbeizufahren, wenn der organge Punkt leuchtet.
Wenn das gelbe V leuchtet, zeigt das Signal sonst rot, gar nichts oder 
etwas Ungültiges an, was alles zum Anhalten vor dem Signal anweist. Dann 
wurde der Zug aber schon deutlich runtergebremst, so dass genug Zeit 
bleibt, das gelbe V sicher zu erkennen.

Bradward B. schrieb:
> Ich stell mir auch die Frage wie wichtig diese klassische
> Signalisierung bei "modernisierter" Bahntechnik ist, da man allenthalben
> von "Zwangsbremsung" liest, die automatisch ausgelöst wird, falls der
> Triebwagenführer mal ein Signal "übersehen" resp. missachtet hat.
Sehr wichtig. Wo Signale stehen, stellen sie die Sicherheit her. Die 
Zugbeeinflussung stellt eine zusätzliche Sicherheitsebene dar, auf die 
man sich nicht verlassen darf. ('Ich habe das Signal nicht erkannt, aber 
die Zugbeeinflussung wird schon bremsen' ist nicht zulässig.)
Soweit ich weiß, werden Zwangsbremsungen aber eher zu oft als zu selten 
ausgelöst.
Es gibt auch Systeme, die den Zug dauerhaft überwachen und immer die 
erlaubte Geschwindigkeit und kommende Geschwindigkeitsänderungen 
anzeigen. Die sind über 160 km/h auch notwendig. Allerdings sind die 
aufwendig und teuer, weswegen ein Großteil der Strecken mit Signalen 
oder auch gar nicht streckenseitig gesichert ist.

Problematisch wird es in Fehlerfällen, wenn der Faktor Mensch 
dazukommen. Zum Beispiel kann der Fahrdienstleister (der die Signale 
stellt) durch zwei oder drei Knopfdrücke sämtliche Sicherheitssysteme 
übergehen. Dafür gibt es natürlich vorgaben, aber Faktor Mensch beachtet 
die nicht immer, wie in Bad Aibling geschehen.
Anderes Beispiel: Nach einer Zwangsbremsung muss der Fahrdienstleiter 
kontaktiert werden (es gibt Ausnahmen). Das wird oft nicht gemacht, was 
zum Beispiel zum Zugunfall von Schäftlarn geführt oder mindestens 
beigetragen hat.

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