Hallo Mitforisten, Ich habe grade glaube ich irgendwo einen Denkfehler. Mein U1232A hat einen LowZ Option für die Spannungsmessung. Da sind 3k als Eingangsimpedanz angegeben. Da das für Ac in einem größeren Frequenzbereich gut ist kann es ja keine Kapazitive Impedanz sein. Ohmsch entstehen doch aber zum Beispiel an 230v viel zu große Verlustleistungen - wo ist da grade mein Denkfehler?
DATA SHEET: "After VZʟᴏᴡ (low input impedance) voltage measurements, wait at least 20 minutes for thermal impact to cool before proceeding with any other measurement."
Für den Low-Z Messmodus wird ein PTC Thermistor zwischen die beiden Eingangsbuchsen geschaltet. Bei 230V wird der heiß und dann hast Du deutlich mehr als die ursprünglichen 3kOhm.
Gerd E. schrieb: > Für den Low-Z Messmodus wird ein PTC Thermistor zwischen die beiden > Eingangsbuchsen geschaltet. Bei 230V wird der heiß und dann hast Du > deutlich mehr als die ursprünglichen 3kOhm. Hast Du da eine Quelle ?
Georg M. schrieb: > DATA SHEET: > > "After VZʟᴏᴡ (low input impedance) voltage measurements, wait at least > 20 minutes for thermal impact to cool before proceeding with any other > measurement." Im manual steht davon leider nichts. Und bei 230V reden wir von 17W sofern die 3k zutreffen. Das hält das Ding doch nicht mal Kurzfristig aus..
Christoph K. schrieb: > Ich habe grade glaube ich irgendwo einen Denkfehler. Mein U1232A hat > einen LowZ Option für die Spannungsmessung. Da sind 3k als > Eingangsimpedanz angegeben. Da das für Ac in einem größeren > Frequenzbereich gut ist kann es ja keine Kapazitive Impedanz sein. > Ohmsch entstehen doch aber zum Beispiel an 230v viel zu große > Verlustleistungen - wo ist da grade mein Denkfehler? Der LowZ-Messbereich ist auch nicht für Dauermessungen gedacht. Der geringe Widerstand, im Gegensatz zu normal 10MOhnm, soll die zu messende Spannung belasten. Der niedrige Widerstand unterdrückt Geisterspannung, ein Lügenstift würde hier noch glimmen, ein hochohmiges Multimeter würde irgendetwas anzeigen. Es geht also vor allem um das Hausnetz, und da halt um kurze Messungen. Wenn der Messbereich LowZ gewählt wird ist das Messgerät automatisch im 600V Bereich.
Jörg R. schrieb: > Christoph K. schrieb: >> Ich habe grade glaube ich irgendwo einen Denkfehler. Mein U1232A hat >> einen LowZ Option für die Spannungsmessung. Da sind 3k als >> Eingangsimpedanz angegeben. Da das für Ac in einem größeren >> Frequenzbereich gut ist kann es ja keine Kapazitive Impedanz sein. >> Ohmsch entstehen doch aber zum Beispiel an 230v viel zu große >> Verlustleistungen - wo ist da grade mein Denkfehler? > > Der LowZ-Messbereich ist auch nicht für Dauermessungen gedacht. Der > geringe Widerstand, im Gegensatz zu normal 10MOhnm, soll die zu messende > Spannung belasten. Der niedrige Widerstand unterdrückt Geisterspannung, > ein Lügenstift würde hier noch glimmen, ein hochohmiges Multimeter würde > irgendetwas anzeigen. Es geht also vor allem um das Hausnetz, und da > halt um kurze Messungen. > > Wenn der Messbereich LowZ gewählt wird ist das Messgerät automatisch im > 600V Bereich. Das ist nett, beantwortet die Frage aber nullkomma gar nicht. Tatsächlich scheint sich der PTC zu bestätigen: https://www.eevblog.com/forum/testgear/fluke-loz-limitations/
Christoph K. schrieb: > Hast Du da eine Quelle ? Ich hab jetzt nicht nach dem Schaltplan für Dein U1232A gesucht, aber das so zu machen ist die gängige Implementation bei Handmultimetern. Z.B. vom 121GW ist der Schaltplan veröffentlicht: https://github.com/tpwrules/121gw-re/blob/master/pdfs/121GW%20EEVBlog%20Circuit%20diagram.pdf Da siehst Du die beiden PTC1 und PTC2 mit je 1.5kOhm im Kaltzustand in Reihe, ergibt insg. 3kOhm kalt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es es im U1232A genauso umgesetzt.
Gerd E. schrieb: > Christoph K. schrieb: >> Hast Du da eine Quelle ? > > Ich hab jetzt nicht nach dem Schaltplan für Dein U1232A gesucht, aber > das so zu machen ist die gängige Implementation bei Handmultimetern. > > Z.B. vom 121GW ist der Schaltplan veröffentlicht: > https://github.com/tpwrules/121gw-re/blob/master/pdfs/121GW%20EEVBlog%20Circuit%20diagram.pdf > > Da siehst Du die beiden PTC1 und PTC2 mit je 1.5kOhm im Kaltzustand in > Reihe, ergibt insg. 3kOhm kalt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es es > im U1232A genauso umgesetzt. Cool, danke. Nachdem ich keine einschaltdauerangabe im Manual finde gehe ich davon aus, dass das Dauerlastfest ist. Natürlich ist direkt danach mV messen wohl erstmal thermisch ungünstig.
Gerd E. schrieb: > Z.B. vom 121GW ist der Schaltplan veröffentlicht: > https://github.com/tpwrules/121gw-re/blob/master/pdfs/121GW%20EEVBlog%20Circuit%20diagram.pdf > > Da siehst Du die beiden PTC1 und PTC2 mit je 1.5kOhm im Kaltzustand in > Reihe, ergibt insg. 3kOhm kalt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es es > im U1232A genauso umgesetzt. Mea culpa, hätte ich so nie erwartet. Scheint mir aber auch recht unpraktisch, oder gibts da auch noch einen Temperatursensor?
Christoph K. schrieb: > Nachdem ich keine einschaltdauerangabe im Manual finde gehe > ich davon aus, dass das Dauerlastfest ist. Ja, sollte es. > Natürlich ist direkt danach > mV messen wohl erstmal thermisch ungünstig. mV kannst Du im LowZ-Modus sowieso vergessen, das ist immer im 600V-Messbereich.
Gerd E. schrieb: > Christoph K. schrieb: >> Nachdem ich keine einschaltdauerangabe im Manual finde gehe >> ich davon aus, dass das Dauerlastfest ist. > > Ja, sollte es. >> Natürlich ist direkt danach >> mV messen wohl erstmal thermisch ungünstig. > > mV kannst Du im LowZ-Modus sowieso vergessen, das ist immer im > 600V-Messbereich. ^^ ich meinte damit eher, dass die aufgeheizte Kiste vllt nicht mehr das non plus Ultra an Stabilität und Genauigkeit ist..
H. H. schrieb: > noch einen Temperatursensor? Scheint so, im Schaltplan ganz rechts auf mittlerer Höhe.
Christoph K. schrieb: > Da sind 3 RT zu sehen und 2 eingeschrumpfte widerstände Und Temperatursensoren.
H. H. schrieb: > Scheint mir aber auch recht > unpraktisch, oder gibts da auch noch einen Temperatursensor? Warum unpraktisch? Weil man die momentane Impedanz nicht angezeigt bekommt? Klar, wenn man erst 230V misst, ne Weile eingeschaltet lässt bis das Ding gut durchgewärmt ist, und dann direkt danach im Kleinspannungsbereich unterwegs ist, passen die Messwerte nicht. Darauf wird ja im Handbuch hingewiesen. Aber in den meisten Fällen geht es ja darum irgendwelche über die Leitungen eingekoppelte Geisterspannung loszuwerden und dann zu entscheiden spannungsfrei oder nicht. Meinetwegen noch zwischen 24VAC und 230VAC zu unterscheiden. Und das geht alles auch noch ausreichend gut mit eine paar Kiloohm mehr.
Christoph K. schrieb: >> Für den Low-Z Messmodus wird ein PTC Thermistor > Hast Du da eine Quelle ? Christoph K. schrieb: > Und bei 230V reden wir von 17W sofern die 3k zutreffen. Das hält das > Ding doch nicht mal Kurzfristig aus.. Du hast hoffentlich ein weiteres Multimeter. Wenn es rein Ohmsch ist, sollte eine Ohmmessung in den Eingang die 3k zeigen. Dann einen Stelltrafo her und bei AC den Eingangsstrom messen. Christoph K. schrieb: > Natürlich ist direkt danach > mV messen wohl erstmal thermisch ungünstig. Auch das würde sich am Stelltrafo messen lassen.
Christoph K. schrieb: > ^^ ich meinte damit eher, dass die aufgeheizte Kiste vllt nicht mehr das > non plus Ultra an Stabilität und Genauigkeit ist.. Es heizen sich nur die PTCs wirklich auf, der Rest des Multimeters nur nen bisschen. Solange Du es nicht übertreibst wird das vermutlich noch innerhalb der Spezifikationen bleiben, selbst wenn die was von 20 Minuten abkühlen schreiben. Wenn Du in einen anderen Messmodus schaltest sind die PTCs nicht mehr im Signalweg.
So ein PTC hat doch keine große Wärmekapazität, der ist ruckzuck heiß, und dann fließt ein viel geringerer Strom. Und eine Reihenschaltung von PTCs ist auch ganz besonders clever.
H. H. schrieb: > Und eine Reihenschaltung > von PTCs ist auch ganz besonders clever. Ich vermute die machen sie aus Sicherheitsgründen. Wenn einer niederohmig kaputt geht hast Du immer noch den anderen übrig.
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Bearbeitet durch User
Gerd E. schrieb: > H. H. schrieb: >> Und eine Reihenschaltung >> von PTCs ist auch ganz besonders clever. > > Ich vermute die machen sie aus Sicherheitsgründen. Wenn einer kaputt > geht hast Du immer noch den anderen übrig. Ohne eine Anzeige des Defekts nicht wirklich sinnvoll.
H. H. schrieb: > Ohne eine Anzeige des Defekts nicht wirklich sinnvoll. Tja, erzähl das mal den Entwicklern von den Sicherheitsnormen... Wenn Du da für jede einzelne Schutzmaßnahme ne Überwachung einbauen willst wird die Komplexität durch die Decke gehen. Ich bin mir nicht sicher ob dadurch dann die Sicherheit am Ende wirklich besser werden würde oder die neuen Fehlermöglichkeiten, die durch die zusätzliche Komplexität hinzukommen, dominieren.
H. H. schrieb: > So ein PTC hat doch keine große Wärmekapazität, der ist ruckzuck heiß, > und dann fließt ein viel geringerer Strom. 2021 habe ich einen Spannungsprüfer gezeigt, der offenbar nach dem gleichen Prinzip arbeitet: Beitrag "Re: Meßgerät, Minitester, zulässiger Ableitstrom?" Die LEDs sind ab wenigen Volt sichtbar und das Gerät wirft kalt einen 30mA-FI raus. Direkt an 230V geht der Strom zügig auf 3mA herunter.
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