Hallo zusammen, ich habe eine ältere Tischbandsäge und würde diese gerne Drehzahlregeln um auch Kunststoffe und Co zu sägen. Der Motor ist wie ich es verstehe ein Einphasen-Kondensatormotor mit ~250W (1/3 HP) 230V und einem Kondensator mit 8µF 450V. Ich habe diverse Foreneinträge gefunden die alle darauf rausliefen "es gibt keine Allgemeine Lösung" das ist individuell. Falls es doch eine Allgemeine Lösung gibt die ich nicht gefunden habe, bitte ich um Entschuldigung! Der Beitrag ist sehr ähnlich, allerdings 11 Jahre alt und die Links funktionieren i.d.R. nicht. Ist das technisch noch auf Stand? Beitrag "Drehzahlsteuerung für 230V Bandsäge" Was müsste ich nun tun, um bei diesem Motor die Drehzahl zu regeln? In der Range habe ich keine fixen vorgaben, ggf ist auch eine Lösung mit 3-4 Stufen eine Option wenn stufenlos nicht möglich ist. Ich bin um jeden guten Vorschlag dankbar! Schöne Grüße!
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Du brauchst einen speziell dafür gebauten Frequenzumrichter.
Ge O. schrieb: > Was müsste ich nun tun, um bei diesem Motor die Drehzahl zu regeln? Einen FU für Kondensatormotore kaufen https://de.aliexpress.com/item/33012264241.html
Ge O. schrieb: > Der Beitrag ist sehr ähnlich, allerdings 11 Jahre alt und die Links > funktionieren i.d.R. nicht. Ist das technisch noch auf Stand? MaWin und Hinz hatten in dem alten Thread die Lösungen aufgezeigt. das gilt immer noch.
Okay, danke für die schnellen Antworten! Der 3 Phasige Drehstrommotor aus dem verlinkten Beitrag kommt erstmal nicht in Frage, ich werde zunächst die FU Variante probieren. Da gibts sicherlich Qualitätsunterschiede, @laberkopp hattest du einfach den erstbesten genommen oder war der von dir verlinkte speziell ausgewählt? https://de.aliexpress.com/item/1005006638988723.html Die 1,5kW 1 Phasen Variante hätte ich spontan genommen. Und hier nehme ich an den FU lieber überdimensioniert als zu knapp? Kann der auch deutlich zu groß sein? Hier 250W zu 1500W, also Faktor 6
Ge O. schrieb: > Was müsste ich nun tun, um bei diesem Motor die Drehzahl zu regeln? Zum Regeln brauchst du eine Rückmeldung vom Motor, hast du die? Sonst dranbauen, technisch eben so dass sie die passenden Signale an deine Regelung liefert! Nur eine Steuerung ist einfacher, es gibt dann aber keine Nachregelung wenn die Drehzahl geringer wird!
Andreas M. schrieb: > Ge O. schrieb: >> Was müsste ich nun tun, um bei diesem Motor die Drehzahl zu regeln? > > Zum Regeln brauchst du eine Rückmeldung vom Motor, hast du die? Sonst > dranbauen, technisch eben so dass sie die passenden Signale an deine > Regelung liefert! > Nur eine Steuerung ist einfacher, es gibt dann aber keine Nachregelung > wenn die Drehzahl geringer wird! Die Schlupfregelung des FU reicht für eine Säge völlig.
Andreas M. schrieb: > Zum Regeln brauchst du eine Rückmeldung vom Motor Nein. Genau so, wie er beim Verstärker seine Ohren hat um zu überprüfen ob ihm die Lautstärke gefällt die er am Lautstarkeregler eingestellt hat darf auch bei der Bandsäge der Bediener Teil der Regelschleife sein. Mir gehen diese Pseudo-Besserwisser so was von gepflegt auf den Sack..
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Ge O. schrieb: > Hier 250W zu 1500W, also Faktor 6 Kann sein, dass er sich nicht auf 250W parametrieren lässt.
Andreas M. schrieb: > Zum Regeln brauchst du eine Rückmeldung vom Motor, hast du die? Für eine Regelung ohne Rückkopplung habe ich mal das Wort "Vorwärtsregelung" gelernt.
Ich werde das mit dem FU nun probieren, vielen Dank euch!
Ge O. schrieb: > Ich werde das mit dem FU nun probieren, vielen Dank euch! Wäre nett wenn du das Ergebnis hier posten könntest. Das hilft vielleicht anderen die das gleiche Problem haben.
Harald W. schrieb: > Für eine Regelung ohne Rückkopplung habe ich mal das Wort > "Vorwärtsregelung" gelernt. Ja, so bis in die 1960er Jahre. Später unterschied man etwas sprachökonomischer zwischen zwischen "Regelung" (mit Rückkopplung) und "Steuerung" (ohne Rückkopplung). Leider heißt im Englischen (also in DER Elektronik-Sprache) beides "control", was dazu geführt hat, dass viele Schreiber nicht mehr richtig unterscheiden (können). Viele Leser auch nicht. Manche übersetzen "to control" sogar mit "kontrollieren".
Rolf schrieb: > Harald W. schrieb: > >> Für eine Regelung ohne Rückkopplung habe ich mal das Wort >> "Vorwärtsregelung" gelernt. > > Ja, so bis in die 1960er Jahre. Später unterschied man etwas > sprachökonomischer zwischen zwischen "Regelung" (mit Rückkopplung) und > "Steuerung" (ohne Rückkopplung). > > Leider heißt im Englischen (also in DER Elektronik-Sprache) beides > "control", was dazu geführt hat, dass viele Schreiber nicht mehr richtig > unterscheiden (können). Viele Leser auch nicht. Manche übersetzen "to > control" sogar mit "kontrollieren". Da würde man aber auch noch open und closed loop unterscheiden.
Rolf schrieb: > Harald W. schrieb: > >> Für eine Regelung ohne Rückkopplung habe ich mal das Wort >> "Vorwärtsregelung" gelernt. Ich werd mich mal bei meinem Dozenten für Regelungstechnik beschweren. Derb hat das wohl mal in den 1960ern so gelernt. :-)
Der FU kam nun an, grundsätzlich hat es auch funktioniert, jedoch ab ~35Hz hat der Motor einfach abgeschalten. Also lohnen tut sich der Spaß nicht, da kaum eine Veränderung feststellbar ist.
Ge O. schrieb: > jedoch ab > ~35Hz hat der Motor einfach abgeschalten. ?? Hast du den FU denn richtig parametriert?
Wenn ein Motor für 50Hz ausgelegt worden ist, bekommt er bei tieferen Frequenzen aus einem Wechselrichter Schwierigkeiten. Seine für 50Hz ausgelegte Wicklung verträgt bei genauer bzw. knapper Auslegung bei 25Hz nur noch die halbe Spannung ohne in Sättigung zu kommen. Und bei Sättigung geht der Ruhestrom schnell in erstaunlich Werte aufwärts. Ge O. schrieb: > edoch ab > ~35Hz hat der Motor einfach abgeschalten. Das dürfte wohl die Ursache für das Abschalten sein. Da muss man den Motorschutzschalter loben, dass er auf diese Misshandlung reagiert hat. Denn die für 230V ausgelegte Windungszahl müsste bei 230V/35Hz das 50/35 -fache betragen oder der Wechselrichter darf bei 35 Hz nur 160V liefern. und der Kondensator müsste auch den 35 Hz angepasst werden.
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Peter R. schrieb: > oder der Wechselrichter darf bei 35 Hz nur 160V liefern. Ein FU wird bei 35Hz nur 160V liefern. Wenn er richtig parametrisiert ist. Zudem ist vollkommen unklar, welchen FU, den 450, 750 oder 1500W, und ib der Kondensator entfernt wurde, und wer nun eigentlich abschaltet, der Motor jedenfalls würde das nicht tun es sei denn er hat einen vergessenen Motorschutzschalter vorgeschaltet, eher kann der FU abschalten, aber das wie gesagt spricht für falsche aparametrisierung.
Miss mal den Strom. Beim runterfahren muß der auch runter gehen. Hier war ein kleineres Maschinchen das nur 60V bei 25Hz bekommen durfte, ein anderes 90V. Beide wären durch die vorgegebenen 120V überlastet worden. Doppelter Nennstrom bei 20HZ :-( Dann lässt auch die Lüfterleistung stark nach. Wenn sie lange langsam laufen soll wäre ein externer Ventilator nötig.
Peter R. schrieb: > Wenn ein Motor für 50Hz ausgelegt worden ist, bekommt er bei tieferen > Frequenzen aus einem Wechselrichter Schwierigkeiten. > Seine für 50Hz ausgelegte Wicklung verträgt bei genauer bzw. knapper > Auslegung bei 25Hz nur noch die halbe Spannung ohne in Sättigung zu > kommen. > Und bei Sättigung geht der Ruhestrom schnell in erstaunlich Werte > aufwärts. Genau diese Funktionalität liefert ein, korrekt parametrierter, Frequenzumrichter. Informiere dich mal besser was es so alles gibt. FUs sind mittlerweile Standard für diese Anwendungen bei drehzahlvariablen Antrieben.
Hi, dazu hätte ich auch noch einge Fragen. Wie sieht dann der Drehmomentverlauf mit FU aus? Wird das Drehmoment dann mit kleiner werdender Drehzahl auch kleiner? Und wird der Motor dann weiterhin mit oder ohne Kondensator am FU betrieben? Ich würde gerne eine Ständerbohrmaschine, deren Drehzahl im Moment über unterschiedliche Riemenübersetzungen eingestellt wird, mit FU ausrüsten wenn es Sinn macht. Damit könnte ich mir dann eventuell das lästige ändern der Übersetzung sparen. Danke W.
Wolfgang S. schrieb: > Damit könnte ich mir dann eventuell das lästige ändern der Übersetzung > sparen. Nein. Also nur wenn du einen viel stärkeren Motor einbaust. Denn im Gegensatz zum (Riemen)Getriebe steigt das Drehmoment NICHT wenn du die Geschwindigkeit runterregelst. Bei ganz gering gestellter Drehzahl sinkt es sogar, bei deutlich höher eingestellter Drehzahl auch. Wabeco hat den 450W Motor gegen 1.4kW ersetzt um wenigstens etwas Drehmoment bei 1/10 der Geschwindigkeit übrig zu haben. Also: Drehmoment bleibt weitgehend gleich bei reduzierter Geschwindigkeit während es beim Getriebe ansteigt. Mit deinem vielleicht 250W Motor wirst du bei 1/4 oder gar 1/10 der Geschwindigkeit nicht glücklich.
Wolfgang S. schrieb: > Und wird der Motor dann weiterhin mit oder ohne Kondensator am FU > betrieben? > > Ständerbohrmaschine, Die haben oft nur einen Anlaufkondensator, keinen Betriebskondensator. Und wegen des Fliehkraftschalters kann man dann mit der Drehzahl nur begrenzt runter gehen.
H. H. schrieb: > Die haben oft nur einen Anlaufkondensator, keinen Betriebskondensator. > Und wegen des Fliehkraftschalters kann man dann mit der Drehzahl nur > begrenzt runter gehen. diese Spielzeugmotore haben keinen Fliehkraftschalter H. H. schrieb: > Kann sein, dass er sich nicht auf 250W parametrieren lässt. wozu? Das Netz weis auch nichts davon, ob der Motor 250 oder 1500W hat. wie aber schon erwähnt wird eine Drehzahlreduktion nur wenig Sinn machen da das Motordrehmoment eh nicht berauschend ist und mit Frequenzreduktion noch weiter sinken wird.
Armin X. schrieb: > H. H. schrieb: >> Die haben oft nur einen Anlaufkondensator, keinen Betriebskondensator. >> Und wegen des Fliehkraftschalters kann man dann mit der Drehzahl nur >> begrenzt runter gehen. > diese Spielzeugmotore haben keinen Fliehkraftschalter Gerade die. > H. H. schrieb: >> Kann sein, dass er sich nicht auf 250W parametrieren lässt. > wozu? Das Netz weis auch nichts davon, ob der Motor 250 oder 1500W hat. Motorschutz. > wie aber schon erwähnt wird eine Drehzahlreduktion nur wenig Sinn machen > da das Motordrehmoment eh nicht berauschend ist und mit > Frequenzreduktion noch weiter sinken wird. Eine Frage der Parametrierung und der Kühlung.
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