Forum: FPGA, VHDL & Co. MAX10 SC nur mit 3.3V Versorgt differentieller HSTL 1.8V Input?


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von Max M. (fpga_eth)


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Mal angenommen ich habe alle I/O Banks des FPGA mit 3.3V versorgt und 
ich habe eine differentielle HSTL 1.8V Clockquelle (AD9912) am CLK input 
des FPGAs (MAX10 SC).

Funktioniert dies wenn ich den input als 1.8V HSTL Differentiell im 
Pinplaner auswähle. Oder geht das nicht/ gar die I/O Logik des Chips 
kaputt, da 1.8V erwartet und 3.3V anliegen?

Und 2. Frage (etwas OT aber ähnliches Thema): Wie versorge ich den 
AD9912 mit einem OCXO? Alle OCXO welche ich finde haben min 3.3V, Sine 
out etc. aber nicht die direkt benötigten 1.8V.

von Rick D. (rickdangerus)


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Max M. schrieb:
> Funktioniert dies wenn ich den input als 1.8V HSTL Differentiell im
> Pinplaner auswähle. Oder geht das nicht/ gar die I/O Logik des Chips
> kaputt, da 1.8V erwartet und 3.3V anliegen?
Das verrät Dir das Datenblatt. Dort gibt es üblicherweise eine Tabelle, 
welcher IO-Standard mit welcher Bankspannung kompatibel ist.

von Max M. (fpga_eth)


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Rick D. schrieb:
> Das verrät Dir das Datenblatt. Dort gibt es üblicherweise eine Tabelle,
> welcher IO-Standard mit welcher Bankspannung kompatibel ist.

Ja die bezieht sich auf In/Output daher ists logisch dass diese 1.8V 
benötigt und ist so ausgeweisen. Die Frage bezieht sich: Wenn nur input 
benötigt geht 3.3V - ist so im DB nicht angegeben.

von Rick D. (rickdangerus)


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Max M. schrieb:
> Wenn nur input
> benötigt geht 3.3V - ist so im DB nicht angegeben.
Doch. Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
Bei 3.3 V Bankspannung (V_CCIO) muß der Eingangs-High-Pegel (V_IH) 
mindestens 1.7 V betragen (Zeile 1 und 2 in der Tabelle).

Falls die Gegenstelle auch ein MAX-FPGA ist, beträgt der garantierte 
Ausgangs-High-Pegel bei 1.8 V LVTTL/LVCMOS aber nur 1.26 V.
Das ergibt sich aus Zeile 6 der Tabelle. Die V_CCIO könnte auf 1.71 V 
runter gehen und V_OH ist mit V_CCIO-0.45 V spezifiziert.

Idealerweise sortiert man die Peripherie entsprechend Spannung und 
schließt sie an entsprechend versorgte FPGA-IO-Bänke an.

Außerdem wäre es höflich, wenn Du bei einer Frage gleich den Link zum 
passenden Datenblatt bereitstellst.
Ich habe das hier verwendet:
https://cdrdv2-public.intel.com/666319/m10_datasheet-683794-666319.pdf

von Max M. (fpga_eth)


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Rick D. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> Wenn nur input
>> benötigt geht 3.3V - ist so im DB nicht angegeben.
> Doch. Wer lesen kann ist klar im Vorteil:
> Bei 3.3 V Bankspannung (V_CCIO) muß der Eingangs-High-Pegel (V_IH)
> mindestens 1.7 V betragen (Zeile 1 und 2 in der Tabelle).

Nun meine Frage bezieht sich auf Differentiell HSTL 1.8V Input (nicht 
CMOS) bei einer versorgung der Bank mit 3.3V anstelle der dafür 
vorgesehenen 1.8V. Signalquelle ist der AD9912 Signalsenke der MAX10 
CLKin (differentiell)- kopplung ist AC mässig vorgesehen.
(Der AD9912 könnte auch CMOS aber differentiell HSTL würde bevorzugt)

von Rick D. (rickdangerus)


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Max M. schrieb:
> bei einer versorgung der Bank mit 3.3V anstelle der dafür
> vorgesehenen 1.8V.
Dann wird das FPGA außerhalb der Spezifikation betrieben.
Wer HSTL 1,8V differential verwenden will, muß die richtige Bankspannung 
anlegen und sich auch um V_ref kümmern.

Ich finde im Datenblatt des FPGA keinen differentiellen IO-Standard, der 
mit einer Bankspannung von 3,3 V arbeitet.

von Antti L. (trioflex)


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Rick D. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> bei einer versorgung der Bank mit 3.3V anstelle der dafür
>> vorgesehenen 1.8V.
> Dann wird das FPGA außerhalb der Spezifikation betrieben.
jaein, der bank ist schon 3.3V tauglich, ist alles ok mit spez.

> Wer HSTL 1,8V differential verwenden will, muß die richtige Bankspannung
> anlegen und sich auch um V_ref kümmern.
>
> Ich finde im Datenblatt des FPGA keinen differentiellen IO-Standard, der
> mit einer Bankspannung von 3,3 V arbeitet.

vhdplus hat MIPI und HDMI in einer Bank mit 3.3V VCCIO gemacht, da 
sollte differential bei 3.3V doch gehen. Ist aber nicht ok laut 
Datenblatt.

Aber wenn es mit Quartus compile keine Fehler kommen, dann wird es auch 
gehen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> vhdplus hat MIPI und HDMI in einer Bank mit 3.3V VCCIO gemacht, da
> sollte differential bei 3.3V doch gehen. Ist aber nicht ok laut
> Datenblatt.
>
> Aber wenn es mit Quartus compile keine Fehler kommen, dann wird es auch
> gehen.

Das "compile" weiss aber nicht welche Spannung an den 
Stromversorgungs-pins auf dem PCB liegt.

Und dann wäre noch die Frage, wie lange es funktioniert.
Ein FAE erklärt das gerne so, das man die Werte im Datenblatt schon 
verletzen kann, dann "verliert man aber die Garantie/Zuverlässigkeit" 
über die Lebenszeit.
Heisst der FPGA kann früher ausfallen, muß aber nicht (kann ja ein 
besonders robustes Exemplar) sein. Oder der FPGA fällt in Kombination 
mit anderen Parameter aus, bspw. dann schon bei Umgebungstemperaturen 
deutlich unterhalb des eigentlichen Maxcimums.
Beispielsweise ist die Baugruppe dann mal nach einigen Monaten kaputt 
und muss ausgetauscht werden - sowas akzeptiert kein Kunde auf Dauer. 
Oder es zeigen sich sporadische Fehler im Betrieb, auch nicht gut, wenn 
die Baugruppe in Medizintechnik oder Flugzeugelektronik steckt.

von Max M. (fpga_eth)


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Also zusammengefasst sollte differentiell HSTL 1.8V gehen wenn Vref 
korrekt angelegt wird und die Bank mit 3.3V gespiesen wird. Nur die 
Lebensdauer vom FPGA ist evtl verkürzt? Oder dies ist der aktuelle Stand 
der Vermutung. Intels Dokumentation mangelt wieder mal an detailinfos, 
deja vu!

Bank 1.8V Speisen wäre natürlich die Lösung aber habe nicht genügend 
spare I/S um eine ganze Bank für wenige HSTL "zu opfern".

: Bearbeitet durch User
von Gustl B. (gustl_b)


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Max M. schrieb:
> Also zusammengefasst sollte differentiell HSTL 1.8V gehen wenn Vref
> korrekt angelegt wird und die Bank mit 3.3V gespiesen wird. Nur die
> Lebensdauer vom FPGA ist evtl verkürzt?

Das kann und wird dir niemand garantieren. Vielleicht geht das gar 
nicht, vielleicht geht es nur wenige Minuten, vielleicht dauerhaft.
Was spricht gegen Pegelwandler?

von Max M. (fpga_eth)


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Gustl B. schrieb:
> Was spricht gegen Pegelwandler?

1. Kosten
2. Glitch bei powerup, rail-failure etc.
3. Mag ich nicht

Dann noch lieber einfach den den CMOS (anstelle diff HSTL) des AD9912 
nutzen und dafür ordentlich jitter kassieren :-(

von Gustl B. (gustl_b)


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Moment, du willst einen DDS Bausteine als Taktquelle verwenden? Wieso 
das denn? Das ist doch ein super unsauberer Takt.

Wieso nicht eine externe PLL oder einen programmierbaren Taktgeber wie 
die Si570 oder ... einen festen Taktgeber und dahinter einen 
programmierbaren Taktbuffer mit Teiler wie den AD9508?

Und dann gibt es echt viele Bauteile die Differentiell nach LVCMOS 
wandeln. Auch Taktbuffer. Und das ohne viel zusätzlichen Jitter.

von Max M. (fpga_eth)


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Gustl B. schrieb:
> Moment, du willst einen DDS Bausteine als Taktquelle verwenden?

Ja: Soll gesagt sein dass dies eine gute DDS mit Analoger Filerung 
höherer Ordnung ist.

Gustl B. schrieb:
> Wieso nicht eine externe PLL oder einen programmierbaren Taktgeber wie
> die Si570 oder ...

Weil bei denen Taktanpassungen im Betrieb übertriebene Phasensprünge 
machen; Frequenzwechsel übertrieben lange dauern, unsauber ausgeführt 
werden etc.
Was alles für diese Anwendung vermieden werden sollte. Ein Ziehbarer 
Quarz wäre ideal aber meistens sind die sehr schmalbandig.

Gustl B. schrieb:
> einen festen Taktgeber und dahinter einen
> programmierbaren Taktbuffer mit Teiler wie den AD9508?

Nun dies wäre auch eine Möglichkeit, zusätzlich jitter cleaner etc. Aber 
auch unsauber - aber halt an einer anderen Stelle als mit dem AD9912.

Gustl B. schrieb:
> Und dann gibt es echt viele Bauteile die Differentiell nach LVCMOS
> wandeln. Auch Taktbuffer. Und das ohne viel zusätzlichen Jitter.

Der 9912 kann direkt CMOS 3.3V output. Also nicht nötig. HSTL 
differentiell (kann der AD9912 ebenfalls) wäre halt entsprechend besser.

Der 9912 kann direkt CMOS 3.3V output. Also nicht nötig. HSTL 
differentiell (kann der AD9912 ebenfalls) wäre halt entsprechend besser.

Also im Rahmen der Gesamtperformance (auch bei Frequenzwechseln) ist der 
AD9912 aus meiner Sicht konkurenzfähig - und (weiterer wichtiger 
Vorteil) die Performance ist einigermaßen abschätzbar.

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