Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heizleistung regulieren


von Slava M. (slava_m)


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Hallo Leute,
ich möchte die Heizleistung eines Einkochautomaten (2000 W) mit dem 
Arduino regulieren. Durch eine PID-Routine sollen die An/Au-Phasen 
gesteuert werden. Meine Frage bezieht sich auf die Hardware. Ich dachte 
an eine Lösung mit einem Relais (5V/230V), welches an einen Pin (logic 
High 5V) angeschlossen wird. Nun die typschen "Arduino kompatiblen" 
Relais im Netz mit max. 10A Strom scheinen mir nicht ganz sicher zu 
sein. Vor allem, ich kann mir vorstellen, dass der Strom durch das 
Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann. Es 
gibt vernünftige 5V/230V 16A Relais (z.B. OMRON G2R-1-E DC5 BY OMI), 
aber sie brauchen ca. 100 mA Spullenstrom, was der Arduino nicht liefern 
kann. Könnt ihr mir empfehlen, wie ich die Schaltung realisiere?

Schöne Grüße
Slava

[Edit Mod: Titel korrigiert]

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Es gibt einige Möglichkeiten, bspw.:

1.) Kleinen Schalttransistor + Widerstand zwischen Pin und Relais, der 
dann die 100mA aufbringen kann (Freilaufdiode nicht vergessen!)

2.) Triac mit entsprechender galvanisch getrennter Ansteuerung 
(günstigerweise im Nulldurchgang), bspw. mit MOC3063 oder ähnlichen.

3.) Elektronisches Relais - ich meine, da gäbe es auch Typen, die man 
direkt mit 5V und wenigen mA ansteuern kann.

: Bearbeitet durch Moderator
von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Nimm einfach ein SSR wie z.B. das RA 2425-D 06
230V AC, 25A, Steuerspannung 3V-32V DC

von Michael B. (laberkopp)


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Slava M. schrieb:
> Könnt ihr mir empfehlen, wie ich die Schaltung realisiere?

Warum nicht fertig kaufen ?

https://www.ebay.de/itm/205223945137

Ein SSR ist geeigneter als ein Relais. Eine Übertemperatursicherung 
sollte sn die Heizung dran, wenn Dauerlauf bei ihr zur Überhitzung 
führt. Ein echter Netzschalter sollte vor den Temperaturregler, damit 
man im Falle eines SSR Ausfalls abschalten kann.

Wenn du einen Arduino mit Autotune-PID programmieren willst, brauchst du 
eine Stromversorgung  (z.B. HLK PM12), und eben ein Schaltelement  Die 
billigen Songle Relais taugen nichts. Ein Omron/Finder hingegen schon. 
Heizelemente produzieren keinen 'Einschaltstromstoss'.

https://www.ebay.de/itm/132891418523
https://www.ebay.de/itm/266300772794 überleben sogar einen Kurzschluss 
im Heizelement bis der 16A LSS auslöst.

Dieses https://www.ebay.de/itm/153803445467 müsste mit einer extra 
Feinsicherung vor Überstrom geschützt werden wenn das Heizelement 
kurzschlussgefährdet wäre.

Für 12V muss davor ein Transistor 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Funksteckdose nehmen und den Sender an den Arduino hängen.

Slava M. schrieb:
> dass der Strom durch das
> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.

Dem ist nicht so.

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von Andrew T. (marsufant)


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Slava M. schrieb:
> Vor allem, ich kann mir vorstellen, dass der Strom durch das
> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.

Das typische Heizelement ist ein rein ohmscher Widerstand. Somit liegst 
Du mit 10A bereits auf der sicheren Seite (2000W @ 230V  vs. 253V bei 
Netzüberspannung).
Wenn Du noch beruhigter bauen willst: 16A Eltako wie z.B. ELTAKO R12-100 
ist ein Relais, das Dir 3500W ohmsch schaltet.

von H. H. (hhinz)


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Andrew T. schrieb:
> ELTAKO R12-100

Braucht aber recht viel Steuerleistung.

von Obelix X. (obelix)


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Slava M. schrieb:
> Könnt ihr mir empfehlen, wie ich die Schaltung realisiere?

Einfach mal bei Google "arduino relais 230v schaltplan" eingeben. Gibt 
jeden Tag jemanden der hier im Forum so etwas (Relais schalten) 
ähnliches fragt.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Obelix X. schrieb:
> Einfach mal bei Google "arduino relais 230v schaltplan" eingeben.

Da kommt aber zu 99% der Mist mit den Würfelrelais.

von Slava M. (slava_m)


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Danke euch für die Antworten. SSR klingt für mich ganz gut. SSR-40DA 
scheint auch nicht besonders teuer zu sein. Den könnte ich mit 5V 
ansteuern und er braucht nur 7,5 mA zum Auslösen. Ich denke langsames 
PWM (0.1 - 1 Hz ) müsste damit problemlos gehen.

Schöne Grüße
Slava

von H. H. (hhinz)


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Slava M. schrieb:
> SSR-40DA
> scheint auch nicht besonders teuer zu sein.

Vor allem die vielen Fälschungen...

von Michael B. (laberkopp)


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Slava M. schrieb:
> SSR-40DA scheint auch nicht besonders teuer zu sein.

Die ganzen Chinafakes halten nur 12A aus, reicht dir aber.

> Ich denke langsames
> PWM (0.1 - 1 Hz ) müsste damit problemlos gehen.

Ist aber für 2kW Heizgeräte verboten, muss >4s sein.

Denke an echten Schalter, Übertemperatursicherung, Feinsicherung für 
Kurzschlusschutz und Snubber.

von Sebastian S. (amateur)


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Ich würde ein SSD verwenden.

Es gibt Teile, die von sich aus im Nulldurchgang schalten und in Sachen 
Ansteuerung mikroprozessorkompatibel sind.

Da es sich um ein zu heizendes System handelt, sind auch keine schnellen 
Schaltvorgänge zu erwarten/nötig. Deine Nachbarn werden es Dir danken.

Also eine einfache Paketsteuerung reicht aus.

von J. T. (chaoskind)


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Michael B. schrieb:
>> Ich denke langsames
>> PWM (0.1 - 1 Hz ) müsste damit problemlos gehen.
>
> Ist aber für 2kW Heizgeräte verboten, muss >4s sein.

Und wie lange dauert eine Periode bei 0.1 Hz? Und sind 10s länger als 
4s?

von Rainer W. (rawi)


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J. T. schrieb:
> Und wie lange dauert eine Periode bei 1 Hz? Und ist 1s länger als 4s?

Nein, IRGENDETWAS im Bereich 0.1 - 1 Hz ist nicht zulässig.

Slava M. schrieb:
> Ich denke langsames PWM (0.1 - 1 Hz ) müsste damit problemlos gehen.

Du willst nicht irgendein SSR, sondern eins mit Nulldurchgangsschalter.
SSR-40DA passt also.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Rainer W. schrieb:
> Nein, IRGENDETWAS im Bereich 0.1 - 1 Hz ist nicht zulässig.

Falsch, irgendwas im Bereich 0.25 - 1Hz ist unzulässig, soweit die Info 
größer 4s richtig ist.

Und 0.1 bis 0.25 wäre zulässig, da 0.1 - 0.25 auh im Bereich 0.1 - 1 
liegt, ist schon irgendwas aus dem Bereich 0.1 - 1 zulässig, eben genau 
der Bereich 0.1 - 0.25 Hz.

Was ist daran so schwer zu verstehen?

Selbstverständlich beinhaltet der Bereich 0.1 - 1 auch unerlaubtes, aber 
eben nicht den gesamten genannten Bereich.

Warum fällt es euch so schwer, sich präzise auszudrücken?

von Slava M. (slava_m)


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Ja, der SSR-40DA arbeitet als Nuldurchgangsschalter.

Michael B. schrieb:
> Die ganzen Chinafakes halten nur 12A aus, reicht dir aber.
Das wusste ich nicht. Auch wenn 40A drauf steht?


J. T. schrieb:
>> Ist aber für 2kW Heizgeräte verboten, muss >4s sein.

Was muss größer als 4s sein? Die PWM-Periode oder die An/Aus-Phase?

Grüße

von Rainer W. (rawi)


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J. T. schrieb:
> Selbstverständlich beinhaltet der Bereich 0.1 - 1 auch unerlaubtes, aber
> eben nicht den gesamten genannten Bereich.

Eben - da könnte er auf Grund deiner Aussage glatt irgendeine 
Schaltfrequenz aus dem Bereich wählen und es besteht eine mehr als 
vernachlässigbare Chance, dass er damit auf der Schnauze landet.

> Warum fällt es euch so schwer, sich präzise auszudrücken?

Das musst du gerade fragen.

Lies das "IRGENDETWAS" einfach als "irgendein beliebiger Wert" - der 
Wert muss eben größer als 0.25 s sein. Sprache ist manchmal etwas 
unscharf.

: Bearbeitet durch User
von J. T. (chaoskind)


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Slava M. schrieb:
> Was muss größer als 4s sein?

Das musst du den Laberkopf fragen, der hat die 4s ausm Hut gezaubert, 
ich gehe aber von PWM-Periode aus.

Rainer W. schrieb:
> der Wert muss eben größer als 0.25 s sein

also wohl doch nicht irgendein beliebiger Wert aus dem Bereich 0.1 - 1, 
sondern eben einer aus dem Bereich 0.25-1.
Das es Überschneidungen gibt, sagte ich auch, und vor allem nannte ich 
spezifisch 0.1 und nicht "irgendeinen".

Und so pauschal wie die Aussage getätigt wurde, ist sie eben falsch.

von Reiner O. (elux)


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Michael B. schrieb:

> Ist aber für 2kW Heizgeräte verboten, muss >4s sein.

Ist das tatsächlich so? Und wenn ja: warum?

Gruß
Elux

von H. H. (hhinz)


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Reiner O. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>
>> Ist aber für 2kW Heizgeräte verboten, muss >4s sein.
>
> Ist das tatsächlich so? Und wenn ja: warum?

DIN EN 61000-3-3, Oberwellen im Netz.

von Reiner O. (elux)


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H. H. schrieb:
> DIN EN 61000-3-3, Oberwellen im Netz.

Aha, danke!

von Rocco F. (rocco122)


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Michael B. schrieb:
> Slava M. schrieb:
>> Könnt ihr mir empfehlen, wie ich die Schaltung realisiere?
> Ein SSR ist geeigneter als ein Relais. Eine Übertemperatursicherung
> sollte sn die Heizung dran, wenn Dauerlauf bei ihr zur Überhitzung
> führt.
> Wenn du einen Arduino mit Autotune-PID programmieren willst, brauchst du
> eine Stromversorgung  (z.B. HLK PM12), und eben ein Schaltelement  Die
> billigen Songle Relais taugen nichts. Ein Omron/Finder hingegen schon.
> Heizelemente produzieren keinen 'Einschaltstromstoss'.
> Dieses https://www.ebay.de/itm/153803445467 müsste mit einer extra
> Feinsicherung vor Überstrom geschützt werden wenn das Heizelement
> kurzschlussgefährdet wäre.
> https://holzboden-bauer.de/parkett-schleifen/ hilft, das ursprüngliche Aussehen 
von Holzböden wiederherzustellen und verleiht ihnen Langlebigkeit
> Für 12V muss davor ein Transistor
> https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern

Ganz genau. Der Austausch von Billigrelais gegen Qualitätsrelais wie 
Omron oder Finder ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und 
Kurzschlussschutz ist eine notwendige Maßnahme

von Manfred P. (pruckelfred)


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Slava M. schrieb:
> ich möchte die Heizleistung eines Einkochautomaten (2000 W) mit dem
> Arduino regulieren. Durch eine PID-Routine sollen die An/Au-Phasen
> gesteuert werden. Meine Frage bezieht sich auf die Hardware.

Die Schaltung von kann das,
Beitrag "Re: MOIC ---> Triac, 115V, 400 Hz, 4A"
wobei der BTA24 einen Kühlkörper braucht. Auch ein fertiges SSR will 
seine Wärme los werden!

Ein Drehpoti müsste durch einen NTC-Fühler ersetzt werden, den Rest 
sollte man direkt übernehmen können und wäre mein Ansatz zum kompletten 
Selbstbau.
https://www.mikrocontroller.net/attachment/340760/LTP_B_1200_70.jpg

Die Taktzeiten, der Kocher ist träge, da reicht ein Zyklus von 10 oder 
sogar nehr Sekunden.

von Holger R. (holgerr)


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Slava M. schrieb:
> ich möchte die Heizleistung eines Einkochautomaten (2000 W) mit dem
> Arduino regulieren.
Tut mir leid, ich verstehe den Sinn nicht. Wenn ich etwas einkochen 
möchte muß ich die Masse für eine gewisse Zeit auf eine gewisse 
Temperatur bringen.
Deine Frage ist so ähnlich wie mein Porsche fährt zu schnell.
Wenn Du Deinen Einkochautomaten zum Glühwein erwären erhitzen möchtes, 
kauf Dir einen Regelbaren, die sind billiger als das rumgebastelte.
HolgerR

von Manfred P. (pruckelfred)


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Holger R. schrieb:
> Slava M. schrieb:
>> ich möchte die Heizleistung eines Einkochautomaten (2000 W) mit dem
>> Arduino regulieren.
> Tut mir leid, ich verstehe den Sinn nicht.

Musst Du auch nicht.

von Holger R. (holgerr)


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Manfred P. schrieb:
> Holger R. schrieb:
>> Slava M. schrieb:
>>> ich möchte die Heizleistung eines Einkochautomaten (2000 W) mit dem
>>> Arduino regulieren.
>> Tut mir leid, ich verstehe den Sinn nicht.
>
> Musst Du auch nicht.

Danke

von Thomas S. (thommi)


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Mein erster Gedanke war, dass er damit Bier brauen möchte, da kommt es 
aufs °C genau an :-)

von Slava M. (slava_m)


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Hallo nochmal

Thomas S. schrieb:
> Mein erster Gedanke war, dass er damit Bier brauen möchte, da kommt es
> aufs °C genau an :-)

genau, ich nutze den Einkochautomaten zum Bierbrauen. Der interne 
Temperaturregler ist zu ungenau und ich mache zur Zeit die Regelung 
manuell.
Das würde ich gerne dem Arduino überlassen.

Grüße

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Slava M. schrieb:
> Ja, der SSR-40DA arbeitet als Nuldurchgangsschalter.
>
> Michael B. schrieb:
>> Die ganzen Chinafakes halten nur 12A aus, reicht dir aber.
> Das wusste ich nicht. Auch wenn 40A drauf steht?

Ja, das kann sein.

Diese Dinger sind einfach eine Wundertüte, sofern nicht WIRKLICH 
original.

Daher würde ich zu meiner Version 2 raten:

Drei Widerstände, MOC3063, 16A-Triac - fertig.

Da weisst Du, was drin ist, im E-Relais ist üblicherweise auch nicht 
mehr drin. Und günstiger ist es auch noch. Wir hatten diese Kombi auch 
mal für eine größere Charge Wasserbäder (siehe Schaltplan, ist übrigens 
auch für 5V-Ansteuerung). Nie Probleme gehabt. Der Triac muss halt 
vernünftig gekühlt sein. Da es die oft isoliert gibt, ist die Montage 
auch nicht so aufwändig. Beim MOC3063 in DIL die Beinchen entsprechend 
spreizen und Schlitz einbringen. Dann passen auch da die 
Isolationsabstände.

Alles besser als irgendein Noname-Teil. Immerhin arbeitest Du mit 
Netzspannung.

Edit: Ich sehe gerade, dass der MOC3063 im Schaltplan nicht benannt ist. 
Ist aber einer :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Chris D. schrieb:
> dass der MOC3063 im Schaltplan nicht benannt ist. Ist aber einer

Ein 800V TRIAC und 600V MOC ist irgendwie - inkonsequent. MOC3083.

Zudem ist deine Schaltung noch etwas schlechter als die der chinesischen 
Fälscher: kein VDR, hein Snubber, keine Temperatursicherung, keine 
Feinsicherung (wie bei denen, und TRIAC statt 2 Thyristoren wie im 
Original), 50mA TRIAC an einem ZeroCross MOC der nicht mehr über 16V 
zündet mit 360 Ohm also gerade mal 45mA liefert.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> dass der MOC3063 im Schaltplan nicht benannt ist. Ist aber einer
>
> Ein 800V TRIAC und 600V MOC ist irgendwie - inkonsequent. MOC3083.

Jepp. Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Lagerbestand ;-)

> Zudem ist deine Schaltung noch etwas schlechter als die der chinesischen
> Fälscher: kein VDR, hein Snubber, keine Temperatursicherung, keine
> Feinsicherung

Doch, gibt es alles, aber  auf der "anderen" Seite der Heizelemente.
Braucht man so oder so - es ging hier ja nur um den Relaisersatz.

Und die Schaltung verträgt eben gesichert 16A, nicht bloß vermutete 12, 
wenn der Chinese gnädig war. Vielleicht. Sonst weniger. 
Isolationsstrecken im Relais stimmen eben auch nur, wenn man Glück hat. 
Usw.

von Klaus F. (klaus27f)


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Slava M. schrieb:
> genau, ich nutze den Einkochautomaten zum Bierbrauen. Der interne
> Temperaturregler ist zu ungenau und ich mache zur Zeit die Regelung
> manuell.

Gut dass wir das jetzt nach 50 Beiträgen schon erfahren.
Aber wie soll die REGELUNG denn die IST-Temperatur erfahren?
Da wäre der Vorschlag ziemlich am Anfang, von laberkopf, mit dem 
https://www.ebay.de/itm/205223945137 doch sinnvoller.
Oder haste bereits Erfahrung mit PID-Regler programmieren?

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Ein 800V TRIAC und 600V MOC ist irgendwie - inkonsequent. MOC3083.

Laberkopp, schon mal ins Datenblatt geguckt?

Aus dem Datenblatt des MOC3063: DIN VDE 0884:1992-06 wird erfüllt.

Das sollte doch für Einsatz am 230V-Netz erstmal reichen, egal ob die 
TriAC mit 800V überdimensioniert ist oder nicht.

: Bearbeitet durch User
von Slava M. (slava_m)


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Klaus F. schrieb:
> Gut dass wir das jetzt nach 50 Beiträgen schon erfahren.
> Aber wie soll die REGELUNG denn die IST-Temperatur erfahren?
> Da wäre der Vorschlag ziemlich am Anfang, von laberkopf, mit dem
> https://www.ebay.de/itm/205223945137 doch sinnvoller.
> Oder haste bereits Erfahrung mit PID-Regler programmieren?

Ja, meine Frage bezog sich auch nicht darauf. Ich habe einen 
Temperatursensor für die IST-Temperatur und PID-Regler ist auch kein 
Problem. Habe ich auch schon mehrmals programmiert.

Grüße
Slava

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer W. schrieb:
> Laberkopp, schon mal ins Datenblatt geguckt?
> Aus dem Datenblatt des MOC3063: DIN VDE 0884:1992-06 wird erfüllt.

Und wie willst du einen MOC3063 vor Überspannung aus dem Netz schützen ?

Laut VDE ein 300V~ VDR aber der begrenzt erst bei 775V kräftig.

Da platzt der MOC3063, ein MOC3083 hätte überlebt.

Aber woher soll der ahnungslose Rainer Praxiserfahrung haben.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Chris D. schrieb:
>>> Die ganzen Chinafakes halten nur 12A aus, reicht dir aber.
> Diese Dinger sind einfach eine Wundertüte, sofern nicht WIRKLICH
> original.
>
> Daher würde ich zu meiner Version 2 raten:
> Drei Widerstände, MOC3063, 16A-Triac - fertig.

Da weiß man, was man hat - wenn BTA und MOC nicht gerade vom Ali bezogen 
wurden.

Michael B. schrieb:
> Zudem ist deine Schaltung noch etwas schlechter als die der chinesischen
> Fälscher: kein VDR, hein Snubber,

Ein Snubber dürfte bei ohmscher Last verzichtbar sein.

Michael B. schrieb:
> keine Temperatursicherung, keine
> Feinsicherung (wie bei denen, und TRIAC statt 2 Thyristoren wie im
> Original), 50mA TRIAC an einem ZeroCross MOC der nicht mehr über 16V
> zündet mit 360 Ohm also gerade mal 45mA liefert.

Beschwere Dich bei Motorola und Nachfolgern, dass deren 
Beispielschaltungen falsch sind. Chris' Schaltung entspricht meiner, und 
die funktioniert einfach. Na gut, ich habe einen MOC3083 verwendet, weil 
er preisgleich zum 3063 war und auch der BTA24 war nicht teurer.

Hast Du ZC und Triac wirklich verstanden - ich bezweifele das.

Der MOC ist dauerhaft bestromt, sobald die Netzspannung irgendwas um 4V 
erreicht, beginnt Gatestrom zum BTA16 zu fließen. Die 16V sind 
irrelevant, weil der MOC-Ausgang ein ist, bis der BTA durchzündet und 
der Haltestrom des MOC-Triacs unterschritten wird - das kann auch bis 
über 16V gehen.

von H. H. (hhinz)


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AN-3004 könnte gegen Eigentore helfen.

von Thomas S. (thommi)


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Slava M. schrieb:
> Hallo nochmal
>
> Thomas S. schrieb:
>> Mein erster Gedanke war, dass er damit Bier brauen möchte, da kommt es
>> aufs °C genau an :-)
>
> genau, ich nutze den Einkochautomaten zum Bierbrauen. Der interne
> Temperaturregler ist zu ungenau und ich mache zur Zeit die Regelung
> manuell.
> Das würde ich gerne dem Arduino überlassen.
>
> Grüße

Die Brauerei in unserer Stadt bietet auch Braukurse an, und sie 
verwendet dafür auch elektrische Einkochtöpfe.

Ich braue lieber auf einem Gasherd mit einem normalen Einkochtopf, da 
lässt sich die Heizleistung sofort abschalten, der elektrische ist mir 
zu träge.

Ich weiss nicht, ob es solche Brenner, wie die in einem Gasherd auch 
einzeln gibt, aber je nach der Häufigkeit, wie oft du braust, könntest 
du das evtl auch mal in Betracht ziehen. Da reicht ein Druckminderer, 
zwei Drosseln und ein Magnetventil. Die eine Drossel für die Pilotflamme 
(kleinste Leistung), die andere für die Arbeitsflamme (hohe 
Heizleistung), und da das Ventil zwischenschalten.

Das ganze aus einer Gasbuddel speisen und mit dem Arduino kontrollieren.

Dass mit Gas nicht zu spassen ist, sollte dir dann aber bewusst sein. 
Das ist dann aber kein Projekt für die Küche, dass sollte dann in einer 
Garage oder in einem belüfteten Raum statt finden, wo es wenig Zugluft 
gibt, aber ein geringer Durchzug muss dennoch stattfinden.

So kannst du den Sud relativ schnell auf die Eiweiss- und 
Verzuckerungsrasttemperaturen bringen, und die Wärme sehr viel schneller 
auch wieder wegnehmen. Mit dem Arduino kannst du auch ein Rührwerk 
kontrollieren, um die Temperatur gleichmässig im Sud zu verteilen, was 
ja auch sehr wichtig ist, denn sonst sterben die Enzyme unten im Topf, 
und oben arbeiten sie nicht richtig.

Du kannst dir ja mal Gedanken drüber machen. Die mache ich mir auch 
gerade, weil ich mich mit dem Gedanken trage, auszuwandern, und die 
Bierpreise im Systembolaget doch recht hoch sind. In den Supermärkten 
gibt es nur Dünnbier bis 3.5 % :-)

von Michael B. (laberkopp)


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Manfred P. schrieb:
> Beschwere Dich bei Motorola und Nachfolgern, dass deren
> Beispielschaltungen falsch sind.

Die sind nicht falsch, dir gehen nur von einem sauberen Netz aus - so 
sauber wie es in der Realität enen nicht ist, wir die Geschichte lehrt.

Es ist wirklich nicht kompliziert, die richtige Typennummer auf den 
Bestellzettel zu schreiben.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael B. schrieb:
> Es ist wirklich nicht kompliziert, die richtige Typennummer auf den
> Bestellzettel zu schreiben.

Was hat der Bestellzettel mit Deiner Aussage des ungenügenden 
Triggerstroms für den BTA16 zu tun?

von Otto K. (opto_pussy)


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H. H. schrieb:
> AN-3004 könnte gegen Eigentore helfen.

Was ist überhaupt ein AN-3004, und warum sollte ausgerechnet DER helfen 
und gegen was überhaupt?

Äußer dich mal dazu!

Falls der AN-3004 nichts anderes ist, als ein MOC3083 nur mit dem 
Unterschied, dass er eine Zero Crossing Circuit enthält, dann muss ich 
dich leider enttäuschen. Der MOC3083 enthält ebenfalls eine Zero 
Crossing Circuit!

von Matthias S. (dachs)


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von Michael B. (laberkopp)


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Manfred P. schrieb:
> Was hat der Bestellzettel mit Deiner Aussage des ungenügenden
> Triggerstroms für den BTA16 zu tun?

Einfach einen BTA16-800C draufschreiben und alles wird gut.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Slava M. schrieb:
>aber sie brauchen ca. 100 mA Spullenstrom, was der Arduino nicht liefern
>kann. Könnt ihr mir empfehlen, wie ich die Schaltung realisiere?

Ja, siehe hier:

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1201131.htm

von Jens B. (dasjens)


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H. H. schrieb:
> Funksteckdose nehmen und den Sender an den Arduino hängen.
>
> Slava M. schrieb:
>> dass der Strom durch das
>> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.
>
> Dem ist nicht so.

Ach, bei Glühlampen ist das aber so, und das sind auch rein Ohmsche 
Verbraucher.

von H. H. (hhinz)


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Jens B. schrieb:
>>> dass der Strom durch das
>>> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.
>>
>> Dem ist nicht so.
>
> Ach, bei Glühlampen ist das aber so, und das sind auch rein Ohmsche
> Verbraucher.

Welcher Einkochkessel wird mit Glühlampen beheizt?

von H. H. (hhinz)


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Otto K. schrieb:
> Äußer dich mal dazu!

Du hast gleich mehrere Eigentore geschossen.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Slava M. schrieb:
> ich kann mir vorstellen, dass der Strom durch das
> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.

Du kannst den Widerstand im kalten Zustand ausmessen und dann mit dem 
Ohmschen Gesetz die Stromstärke berechnen.

Diese "Zuckerwürfel" Relais sind in der Tat ungeeignet. Allerdings 
weniger wegen der Stromstärke, sondern wegen der unzureichenden 
Isolation. Siehe dazu 
http://stefanfrings.de/transistoren/index.html#relais

> aber sie brauchen ca. 100 mA Spulenstrom, was der Arduino nicht liefern
kann.

Eigentlich liefert ein Netzteil den Strom. Ein normales 5V Netzteil 
liefert mindestens 500mA, was für die meisten Arduino Boards und ein 
Relais ausreicht. Du kannst alternativ ein 12 V Netzteil in Kombination 
mit einem 12 V Relais verwenden. Da ist die Auswahl an Relais deutlich 
größer.

> Könnt ihr mir empfehlen, wie ich die Schaltung realisiere?

Siehe die gerade genannte Webseite.

Falls du ein SSR oder TRIAC verwendest: Achte auf die 
Spannungsfestigkeit. Ich habe dutzende Geräte mit 400V TRIAC reparieren 
müssen, weil das für unser Stromnetz zu wenig ist. Wir haben oft Spitzen 
die deutlich darüber liegen.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas S. schrieb:
> Ich braue lieber auf einem Gasherd mit einem normalen Einkochtopf, da
> lässt sich die Heizleistung sofort abschalten, der elektrische ist mir
> zu träge.

Du könntest Dir mal ansehen, was es bei Elektroherden in den letzten 70 
für Fortschritte gab ... Stichwort "Induktion". Als jemand, der 
jahrzehntelang mit Gas gekocht und darauf geschwört hat, bereue ich den 
Wechsel zu einem Induktionskochfeld nicht. Das hat das gleiche 
Regelverhalten wie ein Gaskochfeld, aber es ist "knackiger", weil 
praktisch alle umgesetzte Energie im Kochtopf landet und nicht die Küche 
drumherum aufheizt.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Thomas S. schrieb:
> der elektrische ist mir zu träge.

????

Wenn du die Stromzufuhr abschaltest, hört er sofort mit dem Heizen auf.

Möglicherweise meinst du die Trägheit alter Heizplatten mit viel Masse. 
Allerdings werden auch die nicht wärmer, wenn man abschaltet. Ein 
Problem bekommst du nur, wenn du sie vorher schon mit viel zu viel 
Leistung auf erheblich zu hohe Temperatur gebracht hast. Ungeduldige 
Personen neigen dazu.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Sherlock schrieb:
>> ich kann mir vorstellen, dass der Strom durch das
>> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.
> Du kannst den Widerstand im kalten Zustand ausmessen und dann mit dem
> Ohmschen Gesetz die Stromstärke berechnen.

Ich habe im Forum letztes Jahr ein .mp4 gezeigt, Energiekostenmesser vor 
meinem Wasserkocher. Das zeigt eindeutig, dass keine relevante Änderung 
stattfindet.

Sherlock schrieb:
>> der elektrische ist mir zu träge.
> Wenn du die Stromzufuhr abschaltest, hört er sofort mit dem Heizen auf.
>
> Möglicherweise meinst du die Trägheit alter Heizplatten mit viel Masse.
> Allerdings werden auch die nicht wärmer, wenn man abschaltet. Ein
> Problem bekommst du nur, wenn du sie vorher schon mit viel zu viel
> Leistung auf erheblich zu hohe Temperatur gebracht hast.

Das Problem wird auch sein Kocher haben und mit einer simplen 
Zweipunktregelung heftig überschwingen. Da muß er die Trägheit ermitteln 
und kurz vorher abschalten, wird er schon hinbekommen:

Slava M. schrieb:
> Temperatursensor für die IST-Temperatur und PID-Regler ist auch kein
> Problem. Habe ich auch schon mehrmals programmiert.

von Rainer W. (rawi)


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Jens B. schrieb:
> Ach, bei Glühlampen ist das aber so, und das sind auch rein Ohmsche
> Verbraucher.

Ein Heizelement ist keine Glühlampe.
Guck dir einfach einmal an, wie der Widerstand von der Temperatur 
abhängt und welche Temperaturen bei Glühlampe bzw. Heizelement erreicht 
werden.

von Jens B. (dasjens)


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H. H. schrieb:
> Jens B. schrieb:
>>>> dass der Strom durch das
>>>> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.
>>>
>>> Dem ist nicht so.
>>
>> Ach, bei Glühlampen ist das aber so, und das sind auch rein Ohmsche
>> Verbraucher.
>
> Welcher Einkochkessel wird mit Glühlampen beheizt?

Hab ich das behauptet?
Widerstand von kaltem Heizdraht vs. Widerstand von heißem Heizdraht.
Na, was macht das mit dem Einschaltstrom?

von H. H. (hhinz)


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Jens B. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Jens B. schrieb:
>>>>> dass der Strom durch das
>>>>> Heizelement beim Einschalten deutlich mehr als 10A betragen kann.
>>>>
>>>> Dem ist nicht so.
>>>
>>> Ach, bei Glühlampen ist das aber so, und das sind auch rein Ohmsche
>>> Verbraucher.
>>
>> Welcher Einkochkessel wird mit Glühlampen beheizt?
>
> Hab ich das behauptet?
> Widerstand von kaltem Heizdraht vs. Widerstand von heißem Heizdraht.
> Na, was macht das mit dem Einschaltstrom?

Nix. Der Heizdraht hat keinen nennenswerten TK.

von Thorsten S. (thosch)


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Jo. Ganz im Gegensatz zum Wolframdraht in Glühlampen.
Bei denen kommt dann auch noch ein viel größeres ΔT hinzu, so daß bei 
einer Glühlampe der Kaltwiderstend nur etwa 1/20 des Betriebswertes 
entspricht.
Beim Heizstab ändert sich der Widerstand praktisch nicht.

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