Forum: /dev/null Conti Stellenstreichungen 2025 [Endet 1.3.]


von Maxi Z. (maxi_z)


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Moin, gerade gelesen dass Conti Tausende Stellen abbauen will, dabei 
auch einige Entwicklerstellen. Auch bei der "Softwaretocher Elektrobit" 
sollen Hunderte Stellen wegfallen. Ich frage mich, ob jetzt die Zeit 
beginnt, in der Softwareentwickler bzw. Hardwareentwickler um ihre Jobs 
bangen müssen. Es kommen demnächst hunderte Entwickler auf der Jobmarkt, 
das drückt natürlich die Gehälter. Ist hier jemand direkt betroffen und 
kann seine Gedanken teilen? Wie geht ihr vor, wenn ihr jetzt entlassen 
werdet?

: Gesperrt durch Moderator
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Maxi Z. schrieb:
> Moin, gerade gelesen dass Conti Tausende Stellen abbauen will, dabei
> auch einige Entwicklerstellen.

Ja auch die Maler streichen täglich vergilbte Stellen ...

https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/wieder-stellenabbau-bei-continental-so-viele-jobs-fallen-in-regensburg-und-ingolstadt-weg-18028747

> Wie geht ihr vor, wenn ihr jetzt entlassen
> werdet?

Gähn, was wohl, das übliche:
-stempeln gehen resp. online arbeitssuchend melden und AlG beantragen
-CV updaten

Aber da die Stellen teilweise erst nächste Jahr wegfallen, könnte man 
mittelfristig ein Sabbatical einplanen  ... Neuseeland soll schön sein.

* https://www.personio.de/hr-lexikon/sabbatical/
* 
https://spontanumdiewelt.de/reise-planen/job-kuendigen-weltreise-arbeitsamt-arbeitslos-melden/
* 
https://www.monster.ch/de/karriereberatung/artikel/wenn-manager-entlassen-werden

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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"Fachkräfte werden doch gesucht!"

Aber so was von 'händeringendst'. - Wenigstens noch vor der Wahl?!

von Uwe (neuexxer)


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Vor langer Zeit fing ich als Entwickler in einem grossen Konzern
an; mit 1100 Kollegen/iNNen am betreffenden Standort.

Dann wurde in mehreren Schritten die Zahl der Arbeitskräfte 'angepasst'.
Wegen meiner 2 Kinder hatte ich jeweils das Glück, nicht entlassen
zu werden (Sozialplan).

Als ich dann die Fa. (aus anderen Gründen) verliess, waren dort noch
200 Leute, aktuell gibt es dort noch einen Briefkasten...

---

Viel hat sich da auch in 3 Dekaden nicht geändert!

Eines ist aber geblieben:
Selbst wenn die Entlassenen (öfters) wieder eine Stelle finden,
so ist diese aber i.d.R. VIEL niedriger eingruppiert.

Zwangsläufig mit der Folge, dass in die Sozialversicherungen
relativ weniger Beiträge fliessen, als früher.

Diese vom "System" verursachten bzw. sogar gerne in Kauf genommenen (?) 
Finanzprobleme der Renten- und Krankenversicherung kommen zu dem uns als 
"Demographie-Horror" verkauften Schwierigkeiten hinzu.

Genau das wird aber in der Öffentlichkeit praktisch nicht thematisiert.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Maxi Z. schrieb:
> Moin, gerade gelesen dass Conti Tausende Stellen abbauen will, dabei
> auch einige Entwicklerstellen.

"Stellen abbauen" ist nicht gleichbedeutend mit "Entlassungen". 
Stellenabbau kann sukzessive in der Weise geschehen, dass frei werdende 
Stellen (wegen Verrentung oder Kündigung eines/einer 
Arbeitnehmers/Arbeitnehmerin) nicht wieder besetzt werden. Vor 
Entlassungen werden Aufhebungsverträge mit Abfindung angeboten etc.

Maxi Z. schrieb:
> Es kommen demnächst hunderte Entwickler auf der Jobmarkt,
> das drückt natürlich die Gehälter.

Das ist nicht auszuschließen. Klar. Willkommen in der Realität.

von Uwe (neuexxer)


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> "Stellen abbauen" ist nicht gleichbedeutend mit "Entlassungen".

Tatsächlich, wer hätte das gedacht?         SCNR

Was hier Continental betrifft:
Die hatten schon vorher x Stellen "abgebaut",
der Spielraum für Frühverrentungen etc. wird also eher dünner.

Und beim zu schliessenden Standort Nürnberg sind nicht alle
140 Leute über 60...

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Es kommen demnächst hunderte Entwickler auf der Jobmarkt,
>> das drückt natürlich die Gehälter.

Eher unwahrscheinlich, das Gehaltsniveau wird durch Markt-Einsteiger 
gedrückt, also Ausbildungs-Absolventen/-Abbrecher, die erst mal einen 
Fuß in das Berufsleben bekommen wollen.

Entwickler mit Berufserfahrung geben sich nicht mit Einstiegsgehältern 
zufrieden (haben ja oft finanzielle Verpflichtungen wg. Familie, 
Leasingwagen oder Hausfinanzierung) und verlangen auch noch die übliche 
10% Steigerung bei Jobwechsel on top.
Die haben es meist auch nicht sonderlich eilig mit Wiedereinstieg, weil 
von der Arbeitsagentur bezahlt.

Ganz abgesehen von der fachlichen/charakterlichen Eignung für eine 
andere Branche wie bspw. Medizintechnik durch 
einen"Automotive-Geschädigten".

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Bradward B. schrieb:
> Die haben es meist auch nicht sonderlich eilig mit Wiedereinstieg, weil
> von der Arbeitsagentur bezahlt.

Bei 60% des Beitragsbemessungsgrenzen-Nettos ist die Lücke bei deinem 
erfahrenem Emtwickler dann aber doch schon erkennbar groß.

Oliver

von Philipp (philipp_ppiliph)


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Ich bin seit 3 Monaten auf Jobsuche mit E-Technik Master an der UNI. Es 
stellt so gut wie niemand mehr ein. Nur die Rüstungsindustrie und da 
bewerben sich alle drauf. Die UNIs pumpen weiter Absolventen auf den 
Markt während sich das Land seit 3 Jahren in der Rezession befindet. Es 
bleibt für viele eigentlich nur noch das Ausland, wo die Stellen 
hingehen. Ich schau jetzt in Polen und Schweiz. Jetzt fährt man zum 
Arbeiten ins Ausland. Ging echt schnell.

von Roland E. (roland0815)


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Uwe schrieb:
> "Fachkräfte werden doch gesucht!"
>
> Aber so was von 'händeringendst'. - Wenigstens noch vor der Wahl?!

Akademiker sind keine Fachkräfte.
Fachkräfte haben einen Gesellen- oder Meisterbrief.

Nur mal so zur Begriffsdeutung.

Und die Softwarehampels sind eh' zu 100% austauschbar. Frameworks sei 
dank, müssen die ja nicht mal mehr die Zielhardware kennen. Die 
Ergebnisse kann man dann in den Autos bewundern...

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Philipp schrieb:
> seit 3 Monaten auf Jobsuche mit E-Technik Master

Es ist noch kein Master vom Himmel gefallen. Jede Firma hat auch noch 
ein paar Spezialitäten, die man sich erarbeiten muß. Wenn Firmen so 
schnell alle entlassen möchten, geht meist auch wertvolles Fachwissen 
und Erfahrungen verloren. Ganz früher hat man Wert darauf gelegt, dass 
Wissen in der Firma bleibt, heute rennen sogenannte "Manager" dem DAX 
hinterher bis die Firma ausgeblutet ist, statt sich neue Geschäftsfelder 
zu suchen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Für Automotive-Geschädigte könnte der öffentliche Dienst eine 
Alternative sein. Der ist zwar viel agiler und weniger bürokratisch, 
bietet aber dennoch Möglichkeiten sich mit Formularen auszutoben, sie 
auszudrucken, zu unterschreiben, einzuscannen usw.

Zuletzt gab es eine Neuregelung zur Gefährdungsbeurteilung von 
Unterrichtsräumen. Betroffen sind nicht nur Labore, sondern auch normale 
Vorlesungsräume und nicht nur die Räume... Aktuell existiert eine 
Vorgabe, dass jede Permutation aus Unterrichtsraum, Dozent und Seminar 
einer eigenen expliziten Gefährdungsbeurteilung in Schriftform bedarf. 
Das können schnell mal 200 A4-Seiten pro Beurteilung werden.

Wer Softwareentwicklung im Automotive OEM ist wird sich da wohlfühlen. 
Er hat sicher in den letzten 20 Jahren keine Zeile code geschrieben. 
Automotive Softwareentwicklung ist ja eher so etwas wie 
Projektmanagement. Man macht nur CMMI, SPICE, malt W-Modelle, hat 3 
Videokonferenzen täglich und benutzt fast ausschließlich Powerpoint.

von Lu (oszi45)


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Stefan H. schrieb:
> könnte der öffentliche Dienst

Der ÖD muß jetzt sparen. Also keine gute Lösung. Besser Friseur werden, 
die müssen auch mit dem Kopf arbeiten.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Stefan H. schrieb:
> Automotive Softwareentwicklung ist ja eher so etwas wie
> Projektmanagement. Man macht nur CMMI, SPICE, malt W-Modelle, hat 3
> Videokonferenzen täglich und benutzt fast ausschließlich Powerpoint.

Und ist dann wie genau besser zu gebrauchen als ein Lehrer??

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Der ÖD muß jetzt sparen. Also keine gute Lösung. Besser Friseur werden,
> die müssen auch mit dem Kopf arbeiten.

Nee, die "alten weißen Männer", die heutzutage "den ganzen Laden 
schmeißen" brauchen mangels Haare keinen Friseur. ;-)

* 
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-06/glatze-maenner-geschaeft-loesungen-normalzustand
* https://images.computerwoche.de/bdb/3338582/840x473.jpg

: Bearbeitet durch User
von Uwe (uhi)


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Die 2025er Aktion ist ja nur die Fortsetzung von dem was wir 2024 schon 
hatten: Personalkosten sparen, Beschäftigten Geld bieten dafür dass sie 
gehen. Je erfahrener umso mehr. Und man freut sich, dass man die 
Abbauziele erreicht hat, um dann gleich zu verkünden, dass es neue 
Abbauziele gibt. Für das Unternehmen ist das kurzfristig hilfreich, 
langfristig wird's auffallen, dass ohne Entwickler nix läuft.
Schwierig wird's für die Kollegen, die auf einen stabilen Job gesetzt 
haben, wo die Bank im Nacken sitzt und Ortswechsel schwierig ist. Da 
hängen Existenzen dran. Bedrückend. Persönlich seh ich's lockerer, 
irgendwas geht immer, etwas kürzer treten find ich gut, mehr Zeit für 
open source, neue Wege einschlagen.

von Philipp (philipp_ppiliph)


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Denkt ihr ich finde einen Job? Will Elektronik machen, aber hab koi 
Erfahrung

von Reinhard S. (rezz)


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Philipp schrieb:
> Denkt ihr ich finde einen Job?

Bei Conti wohl eher nicht.


> Will Elektronik machen, aber hab koi
> Erfahrung

Nicht mal nen Lötkolben in der Hand gehabt?

von Ein T. (ein_typ)


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Uwe schrieb:
> Selbst wenn die Entlassenen (öfters) wieder eine Stelle finden,
> so ist diese aber i.d.R. VIEL niedriger eingruppiert.

Oh, dann habe ich wohl irgendwas flashc gemacht. :-)

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Philipp schrieb:
> Denkt ihr ich finde einen Job?

Wenn Du was mit Beratung machst, sicherlich oder im Bereich 
Promptengineering. Am besten beides kombinieren: beratender 
Promptengineer.

von Harald W. (wilhelms)


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Bradward B. schrieb:

> ... Neuseeland soll schön sein.

Das ist mir zu neu. Ginge Altaussee auch?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Maxi Z. schrieb:
> Wie geht ihr vor, wenn ihr jetzt entlassen werdet?
Wenn ich bei Conti wäre und dort entlassen würde, dann würde ich es so 
machen:
1. Ich bewerbe mich wieder woanders.
2. Ich bewerbe mich nicht in der Automotive Branche.
3. Ich habe von Anfang an 2. gemacht.

Oder nein, ich hatte mich tatsächlich mal in der Elektronikentwicklung 
bei einem Automobilbauer beworben. Es war das deprimierendste 
Bewerbungsgespräch, das ich hatte: die "Elektronikentwicklung" dort war 
nur Papierarbeit (Spezifikationen schreiben, Übergabe an Bosch, 
Beantworten von Fragen, Kontrolle der Zwischenschritte, Empfang des 
fertigen Geräts, Tests im Versuch leiten und kontrollieren, 
Zertifizierungen initiieren und überwachen, Normen, Normen, Normen, 
Reglen, Vorschriften, blablabla). Ich habe dem, der mich eingeladen 
hatte, gleich beim Vorstellungsgespräch abgesagt.

Philipp schrieb:
> Ich bin seit 3 Monaten auf Jobsuche mit E-Technik Master an der UNI. Es
> stellt so gut wie niemand mehr ein.
Ja, dann kommt jetzt halt mal der etwas schwierigere Teil des Lebens. 
Aber keine Sorge: solche Phasen gabs schon öfter.

Philipp schrieb:
> Denkt ihr ich finde einen Job?
Du musst nur richtig was suchen, das zu deinem Profil passt. Wenn du 
aber mangels Interesse kein solches Profil aufgebaut hast, dann kommst 
du halt schnell ins Rutschen, wenns mal glatt wird.

> Will Elektronik machen, aber hab koi Erfahrung
Selber Schuld. Nie war es so einfach wie heute, **sich selber** solche 
Erfahrungen anzueignen. Aber wenn du jetzt den Master hast und bisher 
nicht den inneren Spieltrieb hattest, was mit Elektronik anzufangen, 
dann bist du in der Entwicklung falsch.

Uwe schrieb:
> "Fachkräfte werden doch gesucht!"
> Aber so was von 'händeringendst'.
Ja, aber eben keine, die vom 6.-26. Lebensjahr nur in der Schule 
herumgehockt haben. Und meinen, sie wären mit 27 dann diese gesuchten 
Fachkräfte.

: Bearbeitet durch Moderator
von Erwin R. (erwin_92)


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Maxi Z. schrieb:
> Wie geht ihr vor, wenn ihr jetzt entlassen
> werdet?

Auf jeden Fall nicht in diesem Forum um Rat bitten.

von Franko S. (frank_s866)


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Maxi Z. schrieb:
> Wie geht ihr vor, wenn ihr jetzt entlassen werdet?
Ich eröffne eine Herrenboutique in Wuppertal.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das sind nur die Folgen von dem, was sich das Volk waehlte bei jeder 
neuen Wahl. Es geht nicht alles haben zu wollen, weil die Realitaeten im 
globalen Markt gnadenlos zurueckschlagen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Franko S. schrieb:
> Ich eröffne eine Herrenboutique in Wuppertal

Das laeuft auch nicht mehr. Die Leute probieren es bei Dir an und aber 
kaufen billiger im Internet woanders.

Hauptgrund sind aber die fehlenden Parkplaetze. Wenn man einen hat, muss 
man ewig weit laufen um sein Zeug im Auto zu deponieren bevor es in den 
naechsten Laden geht. Da laesst man sich es besser nach Hause liefern.

von Christian M. (likeme)


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ich bin einer in dem betroffenen Bereich, seit einem Jahr wird 
reduziert, entlassen was das Zeug hält. Jetzt startet eine neue Welle. 
Es kommt nix mehr neues an Aufträgen rein. Die Automobilindustrie 
nebenan schockt auch mit enormen Abbauzahlen. Hier trotten alle immer 
noch hinter dem Autonomes-E-Hype her, obwohl die Zahlen täglich sagen: 
Nein!!!.... Planwirtschaft ist immer schon zum Scheitern verurteilt!

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Philipp schrieb:
> Denkt ihr ich finde einen Job? Will Elektronik machen, aber hab koi
> Erfahrung

Ich hab auch Koi-Erfahrung.
Die Schwimmen bei mir im Teich.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Christian M. schrieb:
> Autonomes-E-Hype

Logisch. Ist doch das EAuto doch nur der Übergang zu keinem Auto. Keine 
öffentlichen Parkplaaetze fuer Autos mehr und Abschaffung der Pflicht zu 
Stellplaetzen beim Wohnungsbau.

Wer das nicht erkennt und wer dahinter steckt, muss ganz schoen blind 
sein.

von Thomas W. (goaty)


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Bradward B. schrieb:
... Neuseeland soll schön sein.
>
Nur lassen die nicht jeden rein.
Max 9 Monate visitor visum...

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Mein ehemaliger Arbeitgeber ist 2020 bereits pleite gegangen. Aber 
sicherlich wird da jetzt einiges im Zuge des Sterbens der 
Automobilindustrie wegfallen.

Es gibt eh viel zu viele Entwickler.

von Maxi Z. (maxi_z)


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Christian M. schrieb:
> ich bin einer in dem betroffenen Bereich, seit einem Jahr wird
> reduziert, entlassen was das Zeug hält. Jetzt startet eine neue Welle.
> Es kommt nix mehr neues an Aufträgen rein. Die Automobilindustrie
> nebenan schockt auch mit enormen Abbauzahlen. Hier trotten alle immer
> noch hinter dem Autonomes-E-Hype her, obwohl die Zahlen täglich sagen:
> Nein!!!.... Planwirtschaft ist immer schon zum Scheitern verurteilt!

-> Für mich persönlich sehr bitter, dass es dort abwärts geht

Während meines Studiums habe ich mit der Uni den Conti-Standort in 
Schwalbach besucht und wollte eigentlich auch nach dem Studium in die 
Automobilbranche, gerne auch zu Conti nach Schwalbach oder Babenhausen. 
Habe mich dann aber auf Microsoft-Softwareentwicklung spezialisiert 
(.NET etc.) und bin dann in einer anderen Branche gelandet. Ich fand 
hardwarenahe Softwareentwicklung aber immer spannend und ebenso die 
Autobranche und wäre auch bereit gewesen in die Branche zu wechseln, 
allerdings sieht es jetzt mager aus. Wenn ich die neuen Autos so 
betrachte, dann habe ich das Gefühl je weiter weg von 
Hardwareentwicklung, also je mehr reine Software, desto schlechter die 
Qualität. Beispiel: Golf 8 (Bj 2020): Display-Aussetzer, unerklärliche 
Fehler, keine Funktion des Schlüssels bei Kälte (< 3 Grad). Ich weiß 
jetzt nicht in wie weit Conti da mitentwickelt hat, aber die Qualität 
ist nicht die beste

Philipp schrieb:
> Denkt ihr ich finde einen Job? Will Elektronik machen, aber hab koi
> Erfahrung

Schwierig ohne Erfahrungen. Würde dir den Rat geben Erfahrungen zu 
sammeln, evtl. bei einem Dienstleister anfangen oder kleine Buden 
aufsuchen und sich dann dort auf Stellen bewerben. Mit Erfahrung wächst 
das Knowhow, man weiß was man will und dann findet sich eine Möglichkeit 
woanders zu wechseln mit ordentlich Gehalt

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Philipp schrieb:
> Ich schau jetzt in Polen und Schweiz.

Mein Nachbar ist als Mechaniker jetzt in die Schweiz gegangen. Der 
verdient dort das dreifache netto bei weniger Arbeitsstress. Ich glaube 
so 6000 Franken.

: Bearbeitet durch User
von Maxi Z. (maxi_z)


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Ada J. Quiroz schrieb:
> Mein Nachbar ist als Mechaniker jetzt in die Schweiz gegangen. Der
> verdient dort das dreifache netto bei weniger Arbeitsstress. Ich glaube
> so 6000 Franken.

und wie viel höher sind denn die Ausgaben dort? Miete, Lebensmittel, 
etc.

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Maxi Z. schrieb:
> und wie viel höher sind denn die Ausgaben dort? Miete, Lebensmittel,
> etc.

Natürlich höher. Aber er sagt er hat immernoch ein vielfaches Mehr. Und 
das trotz zweifacher Belastung, denn das eigene Haus steht hier noch und 
eine Wohnung in der Schweiz. Ich denke aber, dass die bald endgültig 
dort hin  ziehen.

: Bearbeitet durch User
von Franko S. (frank_s866)


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Die Automobilindustriebeamten sind am heulen wenn Personal entlassen 
wird. Als gäbe es keine anderen Firmen aber dort müsste man ja dann mal 
was arbeiten und weniger Geld gäbe es auch noch.
Die Tage im TV ein Bericht über einen Boschjunging. war am heulen weil 
er Haus gebaut hat und Bosch die Leute rauswirft. Mit 30 das Häulse noch 
nicht abbezahlt, Paniksituation für jeden Schwaben.

von Udo S. (urschmitt)


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Dieter D. schrieb:
> Hauptgrund sind aber die fehlenden Parkplaetze.

Du fährst mit dem Auto in München Klamotten kaufen?
Sonst tönst du doch immer rum dass du immer Öffies fährst?
hattest du nicht gepostet du hättest gar kein Auto?

Vielleicht solltest du mal eine Psychiater aufsuchen, irgendwie scheinen 
hier im Forum mehrere Persönlichkeiten unter deiner Anmeldung zu 
existieren.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Udo S. schrieb:
> Du fährst mit dem Auto in München Klamotten kaufen?

Das bezieht sich auf die Kundschaft, die viele Klamotten kaufen.

> Sonst tönst du doch immer rum dass du immer Öffies fährst?

Heute zum Beispiel. Leckeres Essen und viel Ouzo.

Aufmerksamer lesen und nicht die Phantasie zuegellos laufen lassen, dann 
verstrickst Du Dich nicht so schicksalhaft.

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thomash2)


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Franko S. schrieb:
> Die Automobilindustriebeamten sind am heulen wenn Personal
> entlassen
> wird. Als gäbe es keine anderen Firmen aber dort müsste man ja dann mal
> was arbeiten und weniger Geld gäbe es auch noch.
> Die Tage im TV ein Bericht über einen Boschjunging. war am heulen weil
> er Haus gebaut hat und Bosch die Leute rauswirft. Mit 30 das Häulse noch
> nicht abbezahlt, Paniksituation für jeden Schwaben.

Der Beitrag spiegelt die deutsche Neidkultur wider.
Blöd gesagt stell Dir vor die haben bis 30 das Häusle noch nicht 
abbezahlt (Was üblicherweise wohl eh nicht so sein wird), aber nehmen 
wir es an, dann läuft die Wirtschaft in der Region deutlich langsamer 
und es gibt auch weniger allgemeine Beschäftigung.

1. sei froh wenn jemand viel verdient und in Deiner Umgebung wohnt, sei 
selbst dann froh wenn er nichts arbeitet und das Glück hat viel zu 
verdienen.
2. kümmere Dich um Dein eigenes Leben, glaub mir das macht glücklicher.

Ich für meinen Teil: diese Angestellten treten mir nicht auf die Füße, 
warum sollte ich mich dann darüber aufregen.

Wie Du erwähnst der baut ein Haus und ist eine Verpflichtung 
eingegangen, solche Rückschläge sind zwar einfacher wegzustecken wenn 
man jünger ist aber es wird trotzdem nicht besser. Außerdem finanziert 
er das Gehalt von anderen - das fehlt jetzt erst mal von seiner Seite.

Ich habe keinen IGM Job, und arbeite auch in keinem Konzern.

: Bearbeitet durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Bradward B. schrieb:
> Eher unwahrscheinlich, das Gehaltsniveau wird durch Markt-Einsteiger
> gedrückt

Nein, wird es nicht. Absolventen tun sich im Moment schwer damit 
überhaupt einen Job zu finden. Viele Firmen wollen sie nicht einstellen. 
Der Bewerber soll bitteschön genau die passende Berufserfahrung für die 
Stelle mitbringen.

von Jura K. (juristischer_zensor)


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Thomas H. schrieb:
> Ich für meinen Teil: diese Angestellten treten mir nicht auf die Füße,
> warum sollte ich mich dann darüber aufregen.

Naja, sie nehmen mit den überdurchschnittlich großen Gehältern aber die 
Ressourcen lokal denen weg, die weniger Kohle verdienen.
Und wenn dann die Mehrkohle nicht verdient ist, sondern nur, weil man es 
in eine Firma geschafft hat, die durch Marktmacht/Größe und Unterjochung 
anderer Firmen bessere Gehälter als der Rest zahlen kann, kann man ein 
bisschen Schadenfreude nicht verdenken. Zudem tut denen ein bisschen 
Erdung gut, die hängen oft in ner IGM-Wohlstandsbubble fest. Und selbst 
wenn sie es noch wissen, dass sie außerhalb des Werkstors in ner 
kleineren Firma fast immer deutlich weniger Geld für die gleiche 
Leistung bekämen, ist es ihnen gleichgültig.
Aber wenn der aktuelle Trend anhält, gibt es in 25-35 Jahren fast eh nur 
noch paar große Firmen, wo die Massen beschäftigt sein werden, aber die 
werden eher nach chinesischem Vorbild vergüten und Leistung einfordern.

: Bearbeitet durch User
von Thomas H. (thomash2)


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Jura K. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> Ich für meinen Teil: diese Angestellten treten mir nicht auf die Füße,
>> warum sollte ich mich dann darüber aufregen.
>
> Naja, sie nehmen mit den überdurchschnittlich großen Gehältern aber die
> Ressourcen lokal denen weg, die weniger Kohle verdienen.
> Und wenn dann die Mehrkohle nicht verdient ist, sondern nur, weil man es
> in eine Firma geschafft hat, die durch Marktmacht/Größe und Unterjochung
> anderer Firmen bessere Gehälter als der Rest zahlen kann, kann man ein
> bisschen Schadenfreude nicht verdenken. Zudem tut denen ein bisschen
> Erdung gut, die hängen oft in ner IGM-Wohlstandsbubble fest. Und selbst
> wenn sie es noch wissen, dass sie außerhalb des Werkstors in ner
> kleineren Firma fast immer deutlich weniger Geld für die gleiche
> Leistung bekämen, ist es ihnen gleichgültig.
> Aber wenn der aktuelle Trend anhält, gibt es in 25-35 Jahren fast eh nur
> noch paar große Firmen, wo die Massen beschäftigt sein werden, aber die
> werden eher nach chinesischem Vorbild vergüten und Leistung einfordern.

Nein das ist ein reines Neidverhalten. Microsoft und Apple haben es aus 
der Garage heraus geschafft - sicherlich war die Zeit damals auch eine 
andere aber auch damals gab's bereits Konzerne.
Sieh es anders, diese Leute werden mit diversen Nischen wohl nicht in 
Konkurrenz treten. Auch sorgen sie dafür dass Geld in der jeweiligen 
Umgebung vorhanden ist.

In Deutschland fehlt es leider auch an Unternehmerkultur, zugegeben der 
Hauptgrund dafür ist der Staat mit seinen Regulierungen und seiner 
unnötigen Bürokratie, dort sollte man ansetzen und nicht unbedingt bei 
den anderen Arbeitnehmern.
Ich werde in meinem Leben wohl keinen Fuß mehr auf deutschen Boden 
setzen da ich davon einfach genug habe und einfach keinen Wert hinter 
den hohen Steuerabgaben in Deutschland sehe - weder gesellschaftlich 
noch sonst irgendwie. Im Ausland (außerhalb der EU)kann man mit dem 
gesparten Geld wenigstens etwas bewegen, und die allgemeinen 
Kostenstrukturen sind einfach anders.

Ich war zwar "nur" 10 Jahre beruflich aktiv in Deutschland, aber im 
Nachhinein betrachtet war das wohl einer der größten Fehler meines 
Lebens.
Habe erst in Asien mitbekommen wie viel Steuern / Lebenszeit ich mir 
ersparen hätte können, und nochmals vor allem die Bürokratie - da hat 
man in Deutschland mit Leuten zu tun die absolut keine Ahnung von 
irgendwas haben und die wollen einem dann irgendwelche Dinge 
vorschreiben im Leben - ja solange man in Deutschland bleibt muss man 
sich dran halten - im Ausland interessiert das keinen Menschen da wird 
auf Eigeninitiative und Selbstverantwortung gesetzt (und Dinge wie 
Krankenkasse (für die gesamte Familie) und Sozialsystem bekommt man dort 
auch noch deutlich günstiger)..

Wer wirklich selber etwas erreichen möchte im Leben packt am Besten 
"gestern" seine Sachen und geht gleich nach Asien, und sucht sich dort 
eventuell deutsche Verbindungen die dort bereits in der Wirtschaft aktiv 
sind und sich entsprechend auskennen.

Der gute Durchschnitt in Deutschland kann überwiegend nicht mal jeden 
Tag gut und abwechslungsreich auswärts essen gehen.. man stelle sich die 
Frage warum ist dem so.

IGM? Das sind wirklich eure kleinsten Probleme in Deutschland - bei 
denen kann ich nur sagen seid froh dass die das Geld in Umlauf bringen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas M. (elo-ocho)


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Moinsen,

mal ganz abgesehen davon, dass sich Deutschland mit starren Regularien 
seit Jahrzehnten selbst im Weg steht und Firmen wie MS, Apple oder  H. 
Davidson während der Gründungphase gegen die Garagennutzungsverordnung 
verstoßen hätten:

"
Nach der Garagenverordnung NRW ist es nicht erlaubt, eine Garage für 
andere Zwecke zu verwenden, als darin Kraftfahrzeuge und Zubehör 
abzustellen. Eine Zweckentfremdung wäre zum Beispiel auch die Nutzung 
als Werkstatt, als Hobbyraum oder Partykeller, als Lagerraum oder als 
Abstellraum. Auch wenn nicht alle Garagen in NRW permanent kontrolliert 
werden, so werden doch empfindliche Bußgelder von bis zu 500 Euro 
verhängt, wenn eine Garage beispielsweise als Geräteschuppen verwendet 
wird.

Sehr viele Garagenvermieter sind dazu übergegangen, unmissverständlich 
darauf hinzuweisen, dass sie die Garage oder den Stellplatz in einer 
Garage nur zum Zweck als Abstellplatz für Kraftfahrzeuge nebst möglichem 
Zubehör bereitstellen, und machen dies im Rahmen einer entsprechenden 
Vertragsklausel. So werden Missverständnisse und Gefahren durch 
Fehlnutzung vermieden und gleichzeitig hat der Vermieter die 
Möglichkeit, den Mietvertrag bei Missachtung aufzukündigen.
"

aus: 
https://sicherheitsingenieur.nrw/garagenverordnung-in-nordrhein-westfalen/

Die deutsche Wirtschaft sollte, wenn man den Berichten aus Print und 
Funk glauben schenken kann, seit mind. 1990 völlig im Arsch sein.

Von Massen-Einstellungen habe ich wenig gelesen, Massen-Entlassungen 
scheint es ja jeden Tag mehrere zu geben. Wie kann das sein?

Soll hier, ein Schelm wer dabei böses denkt, ein schlechteres Bild der 
Lage gezeichnet werden als es wirklich ist?

Wem nützt es, wenn der "deutsche Volkskörper" pessimistisch und 
ängstlich in die Zukunft blickt?

Vielleicht sollte ich meinen Kindern statt Programmieren und 
Elekrotechnik schießen und Ackerbau beibringen.

Zwar hat Deutschland mit Kartenzahlung und Wärmepumpen nicht viel an der 
Brause, dafür sind aber Fax-Anfragen an Chat-GPT möglich...

https://simple-fax.de/fax-ki


Man könnte meinen, es wäre schon wieder Freitag...

von Joachim B. (jar)


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Maxi Z. schrieb:
> Gedanken teilen

welche Farbe?

Das sich Arbeit in Jahrzehnten ändert sollte doch nicht verwundern außer 
man ist beim Finanzamt oder im Knast als Schliesser, da ändern sich 
höchstens die Gebäude und Standorte.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Thomas H. schrieb:
> In Deutschland fehlt es leider auch an Unternehmerkultur, zugegeben der
> Hauptgrund dafür ist der Staat mit seinen Regulierungen und seiner
> unnötigen Bürokratie,

Das klingt teilweise wie eine Ausrede. Wenn Du in den USA Kaffee 
verkaufst und den Kunden nicht nachweislich aufgeklärt hast, dass der 
Kaffee heiß sein könnte und sich der Kunde daran verbrüht, bist Du 
erstmal ein paar Mio. USD Schmerzensgeld los. An vielen anderen Orten 
der Welt gibt es sicherlich ähnliche Bürokratie, Risiken etc.

Außedem muss man auch die Gesetze des Ziellandes beachten. Stellt Apple 
für den deutschen Markt her, gelten auh die deutschen Gesetze.

Irgendwie schaffen es trotzdem so viele Unternehmen in Deutschland 
erfolgreich zu sein, auch im Berech Medizin und Flugzeugbau, wo es noch 
bürokratischer wird. Wie kann das denn sein, wenn alles so 
bedingungsfeindlich ist?

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas M. schrieb:
> Nach der Garagenverordnung

Ja das ist ein großer Witz, leider einer von vielen.

Und bestimmt >75% haben den ganzen Krempel in der Garage und das Auto 
davor. Verstoßen also gegen diese tolle Verordnung.

Sowas gehört einfach abgeschafft. Die Welt lacht über uns bei solchen 
Gesetzen.

Beitrag #7833097 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7833215 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas H. (thomash2)


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Stefan H. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> In Deutschland fehlt es leider auch an Unternehmerkultur, zugegeben der
>> Hauptgrund dafür ist der Staat mit seinen Regulierungen und seiner
>> unnötigen Bürokratie,
>
> Das klingt teilweise wie eine Ausrede. Wenn Du in den USA Kaffee
> verkaufst und den Kunden nicht nachweislich aufgeklärt hast, dass der
> Kaffee heiß sein könnte und sich der Kunde daran verbrüht, bist Du
> erstmal ein paar Mio. USD Schmerzensgeld los. An vielen anderen Orten
> der Welt gibt es sicherlich ähnliche Bürokratie, Risiken etc.
>
> Außedem muss man auch die Gesetze des Ziellandes beachten. Stellt Apple
> für den deutschen Markt her, gelten auh die deutschen Gesetze.
>
> Irgendwie schaffen es trotzdem so viele Unternehmen in Deutschland
> erfolgreich zu sein, auch im Berech Medizin und Flugzeugbau, wo es noch
> bürokratischer wird. Wie kann das denn sein, wenn alles so
> bedingungsfeindlich ist?

Es geht um den Weg hin zu einem Produkt, nahezu alles was mit 
Massenproduktion zu tun hat ist weg aus Deutschland oder hat man sich 
wegnehmen lassen.
Müller & Co, wie viele Produkte Made in Germany sind dort zu finden? Es 
sind nicht viele.
Spielwaren für Kinder, man muss schon sehr genau suchen um die 
Leuchttürme dort zu finden.
DIe Inflation heizt jetzt noch zusätzlich an, vor allem da die Inflation 
in Asien niedriger ist als in Deutschland, somit werden Arbeitskosten im 
Ausland weiter gesenkt.
Energiepreise, 10Ct/KWh... vor über 10 Jahren sind mir da die Augen 
rausgefallen das war in Österreich auch mal nahezu bei der Hälfte als in 
Deutschland, und was hat der ganze Schmu in Deutschland gebracht? Nicht 
sonderlich viel.
Die Regierung hat auf gesamter Länge versagt in Deutschland.

So Dinge wie Rundfunkabgabe, Handelskammer-Mitgliedschaften erwähnen wir 
lieber nicht... dafür kann sich der Unternehmer in Asien 1-3 Monate eine 
Arbeitskraft leisten welche ihn entlastet.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Thomas H. schrieb:
> dafür kann sich der Unternehmer in Asien 1-3 Monate eine
> Arbeitskraft leisten welche ihn entlastet.

Es wäre nur zu klären, ob er wegen jeder Kleinigkeit eine Dienstreise 
dorthin unternehmen muß. Manchmal sind die Reisekosten höher als der 
Nutzen.

von Thomas H. (thomash2)


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Lu schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> dafür kann sich der Unternehmer in Asien 1-3 Monate eine
>> Arbeitskraft leisten welche ihn entlastet.
>
> Es wäre nur zu klären, ob er wegen jeder Kleinigkeit eine Dienstreise
> dorthin unternehmen muß. Manchmal sind die Reisekosten höher als der
> Nutzen.

Es gibt viele aus Deutschland welche Kontakte nach Asien pflegen, z.B.: 
wenn ein Bekannter abgewandert ist. Kenne da unter anderem 
Fitnessgerätehersteller wo ein Freund von einem Geschäftsführer auf's 
Land in Taiwan gezogen ist, die fertigen dort dann die Geräte und 
exportieren sie in die Welt / bzw. importieren sie nach Deutschland. 
Somit gibt's dort bereits eine Vertrauensperson.

Die Unterhaltskosten auf dem Land sind erheblich günstiger als in der 
Stadt.
Ein Flug nach Japan  Korea  Taiwan bekommt man mit etwas Glück 
Roundtrip für 700/800 EUR pro Person.
Im Metallbereich arbeiten Leute bereits ab 1000 EUR/Monat.

von Richard W. (richardw)


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Wo die nächste Regierung tatsächlich mal was tun könnte, wäre das Thema 
Scheinselbstständigkeit. Mal angenommen ich will mich als ehemaliger 
Conti-Entwickler jetzt selbstständig machen. Dann lauern ein Haufen 
Fußangeln die besonders für die potentiellen Kunden schmerzhaft werden 
können. Es wäre schön wenn da endlich Rechtssicherheit herrschen würde. 
Es wäre doch ein leichtes zu sagen, dass wenn Freelancer in alle 
Sozialversicherungen einzahlen, dann ist der Drops gelutscht. Dann gäbe 
es sicherlich auch mehr Geschäftsgründungen und man würde sich außerdem 
einiges an Bürokratie sparen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Thomas H. schrieb:
> Im Metallbereich arbeiten Leute bereits ab 1000 EUR/Monat.

Solange die Mehrheit dort bestellt, wo es am günstigsten ist, bleibt den 
Herstellern nur übrig dort hin zu gehen, wo am günstigsten produziert 
werden kann.

Einfach nur den Thread dort lesen und die Widersprüche im Vergleich 
erkennen:
Beitrag "AliExpress - Käuferschutz mittlerweile für die Tonne"

Die ersten Firmen haben nun ihre ersten "Hallo Erlebnisse" mit 
Lieferketten- und CSR, sowie die Angebote der Unternehmensberatungen, 
die dabei helfen sollen.

Erstens stellen diese nun fest, dass dies als Preissteigerungen auf dem 
Weltmarkt nicht durchsetzbar sind.

Zweitens stellen diese nun fest, dass die letzten Erhöhungen der 
IGM-Gehälter abzudecken auf dem Weltmarkt nicht durchsetzbar sind.

Drittens ....

von Oliver S. (oliverso)


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Richard W. schrieb:
> Es wäre doch ein leichtes zu sagen, dass wenn Freelancer in alle
> Sozialversicherungen einzahlen, dann ist der Drops gelutscht.

Du hast das mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil schon verstanden? 
Wenn du dein eigener Arbeitgeber bist, wirds halt einfach doppelt so 
teuer.
Ansonsten passt deine Idee schon;)

Oliver

von Richard W. (richardw)


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Oliver S. schrieb:
> Du hast das mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil schon verstanden?
> Wenn du dein eigener Arbeitgeber bist, wirds halt einfach doppelt so
> teuer.
> Ansonsten passt deine Idee schon;)

Habe ich. So schlimm ist das mit den Sozialabgaben nicht, das geht schon 
in Ordnung. Ohne die Scheinselbstständigsproblematik wäre Deutschland 
viel gründerfreundlicher und dann wären solche Entlassungen wie bei 
Conti auch weniger furchtbar.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Richard W. schrieb:
> Ohne die Scheinselbstständigsproblematik wäre Deutschland
> viel gründerfreundlicher

Das geht echt schnell. Im Bekanntenkreis hatte jemand einen Handwerker, 
der sich nach Entlassung selbstständig machte als erste Unterstützung 
als Unterauftragnehmer bei einigen Arbeiten mitarbeiten lassen. Wegen 
eines Verletzungpechs konnte er selbst wenige Wochen nicht alles machen. 
Dieser hatte noch einen anderen Auftrag mit geringerem Volumen, jedoch 
brach dieser überraschend mittendrin weg. Damit hatten plötzlich beide 
die Behörden im Nacken und brauchten Rechtsunterstützung. Er hatte den 
Fehler gemacht, bei Wegfall des anderen Auftrages den Unterauftragnehmer 
nicht sofort fristlos gekündigt zu haben.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> ... Absolventen tun sich im Moment schwer damit
> überhaupt einen Job zu finden. Viele Firmen wollen sie nicht einstellen.
> Der Bewerber soll bitteschön genau die passende Berufserfahrung für die
> Stelle mitbringen.

Die Chance, auch als Absolvent diese Erfahrungen mitzubringen, gibt es:
-Werksstudent
-duales Studium
-Abschlussarbeit in Präsesenz bei ner Firma
...

Aber natürlich hätte es ein "Rückkehrer" einfacher als ein Frischling.

: Bearbeitet durch User
von Uwe (neuexxer)


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> Die Chance, auch als Absolvent diese Erfahrungen mitzubringen, gibt es:
> -Werksstudent
> -duales Studium
> -Abschlussarbeit in Präsesenz bei ner Firma

Wenn's noch in Deutschland sein soll, dann aber beeilen!    SCNR

Oder schon mal einen Reisepass beantragen...

(Weit unvollständige) Beispiele:

- Daimler (in Düsseldorf hatte ich dort Praktikum gemacht),
https://www.merkur.de/wirtschaft/benz-kritik-luxus-strategie-investoren-verbrenner-elektroauto-werksschliessungen-mercedes-zr-93055704.html

- BASF, stellen z.B. wesentliche Betriebsteile in Ludwigshafen infrage
https://www.kettner-edelmetalle.de/news/industriegigant-basf-plant-schliessung-von-kernbetriebsteilen-das-ende-einer-ara-in-ludwigshafen-22-05-2024

- Henkel
  (Chemie, nicht Henkell-trocken-, die aber auch,)
  plant Stellenabbau/Werksschliessungen
https://industriemagazin.at/news/henkel-plant-umfassenden-stellenabbau-im-rahmen-groesster-umstrukturierung/

- uvm., siehe Internet,
  aber erst NACH der Wahl kommt da eher noch viel mehr heraus...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Uwe schrieb:
> - uvm., siehe Internet,
>   aber erst NACH der Wahl kommt da eher noch viel mehr heraus...

Jede Firmenaufgabe vermindert die CO2-Emissionen!
Warum kapiert Ihr das nicht!
Warum feiert Ihr das nicht!
Geht mit Ökos auf die Straße und jubelt!
Feierte mit den Freitagskindern jeden Tag!
Laßt das unqualifizierte sinnieren.
Blickt freudig in die Zukunft!

Es ist Karneval!
Darauf ein dreifaches
Helau!
Helau!
Helau!
🤡,🤡,🤡
🥳,🥳,🥳

Schönes Wochende!
Alles wird Gut!

von Uwe (neuexxer)


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> Schönes Wochende!
> Alles wird Gut!

qed.       ;-)

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


Angehängte Dateien:

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Uwe schrieb:
>> Die Chance, auch als Absolvent diese Erfahrungen mitzubringen, gibt es:
>> -Werksstudent
>> -duales Studium
>> -Abschlussarbeit in Präsesenz bei ner Firma
>
> Wenn's noch in Deutschland sein soll, dann aber beeilen!    SCNR


> - Daimler (in Düsseldorf hatte ich dort Praktikum gemacht),

> - uvm., siehe Internet,
>   aber erst NACH der Wahl kommt da eher noch viel mehr heraus...

Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolvent ist nun mal geringer als bei 
anderen Bildungswegen, aber auch dort nicht null. Hirn ist halt nicht 
gleichmäßig verteilt.

von Sergey Z. (sergeyz)


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Zu meiner Situation kann ich etwas erzählen. Obwohl ich nichts mit 
Automotive zu tun habe, kann ich nicht sagen, dass es allzu rosig 
aussieht.

Ich habe mehrere Jahre Arbeitserfahrung in der Embedded Entwicklung, in 
unterschiedlichen Branchen. Aktuell bekomme ich Projekt bzw. Jobangebote 
(fast) ausschließlich im Ausland: Irland (US-Chipentwickler), oder 
Schweiz (Diverse Industrien). Abgesehen von Rüstungskonzerne, es läuft 
nicht viel gerade in Dland, aus meiner Perspektive. Die weltweite 
Rezession und die Konkurrenz aus Asien scheint gerade sogar die 
einheimische Biomedizinische Geräte Industrie geschlagen zu haben.

Die Jobs sind nicht weg, die sind nur woanders.

von Marx (marx_t)


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Sergey Z. schrieb:
> aus Asien scheint gerade sogar die
> einheimische Biomedizinische Geräte Industrie geschlagen zu haben.

warum wohl weil man auf der Uni meint mit bisschen Lötkolben schwingen 
und bisschen wissen eintrichtern, kann man alles..

Wie DUMM muss man ende der 60er gewesen sein?, wie DUMM!?!?
Sorry für die geistige Überforderungen, aber wer diese Frührentenschaft 
noch weiter ernähren muss, darf sich heute nicht wundern. Es kommen 
Entwickler aus dem Ausland, die jeden jungen Absolventen in die Tasche 
stecken, weil das Land lieber mit Kamellen rumreiten will in Zukunft.

So nun raucht mal schnell euer Gras weiter...

von Richard W. (richardw)


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Marx schrieb:
> Es kommen
> Entwickler aus dem Ausland, die jeden jungen Absolventen in die Tasche
> stecken, weil das Land lieber mit Kamellen rumreiten will in Zukunft.
> So nun raucht mal schnell euer Gras weiter...

Ich war einige Jahre im Ausland unterwegs und unter anderem in 
internationalen Konzernen tätig. Ich kann nicht sagen dass die 
Entwicklerschaft im Ländervergleich wahnsinnig unterschiedlich wäre. Die 
meisten sind Durchschnitt und ab und zu ist ein Überflieger dabei. 
Bemerkbare kulturelle Unterschiede gibt’s schon. Wie man in Diskussionen 
auftritt, wie man kritisiert und wie man auf Kritik reagiert. Wie 
Entscheidungen getroffen werden. Die Arbeitsatmosphäre in Skandinavien 
ist super. In den USA weniger.

Und von den deutschen Unis kann ich nichts schlechtes sagen. Je größer 
die Uni und je größer der Studentenpool, desto anspruchsvoller auch die 
Veranstaltungen und die Lehrkräfte.

Eines empfand ich an den Deutschen immer beispielhaft: das Gemecker und 
die Rechthaberei.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sergey Z. schrieb:
> Die Jobs sind nicht weg, die sind nur woanders.

dann ist ja alles gut :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Der gute Durchschnitt in Deutschland kann überwiegend nicht mal jeden
> Tag gut und abwechslungsreich auswärts essen gehen.. man stelle sich die
> Frage warum ist dem so.

Mentalitätsfrage. Leisten könnten sich das natürlich sehr viele hier. 
Auch wir. Aber wir haben dazu schlicht keine Lust, ständig auswärts 
essen zu gehen. Wir entscheiden lieber selbst, was genau wir essen und 
kochen fast immer frisch - am WE gerne auch zusammen mit Freunden. Das 
war meiner Schwägerin von Java bspw. komplett fremd.

Und natürlich liegt es auch am Wetter. In Südeuropa ist das Essengehen 
auch deutlich verbreiteter.

In Asien hat man die vielen kleinen Restaurants und Straßenstände, bspw. 
in Indonesien. Man isst dort durchaus lecker, aber letztendlich zahlt 
man auch dort gutes Geld für gutes Essen. Ich hatte in Indonesien und 
Malaysia auch oft minderwertige Qualität.

Es ist dort auch nicht wirklich üblich, Bekannte nach Hause einzuladen. 
Man trifft sich eher außerhalb - in Restaurants.

Mittlerweile habe ich da einen durchaus tiefen Einblick und es gilt: 
andere Länder, andere Unternehmerprobleme. In Indonesien ist Korruption 
ein großes Problem, Rassismus sowieso. Meine Schwägerin sagt immer: "Ihr 
hier habt überhaupt keine Ahnung, was Rassismus ist.". Das war auch ein 
Grund, ihre gut bezahlte Steuerberaterstelle aufzugeben und hier neu zu 
starten.

Thomas H. schrieb:
> So Dinge wie Rundfunkabgabe, Handelskammer-Mitgliedschaften erwähnen wir
> lieber nicht... dafür kann sich der Unternehmer in Asien 1-3 Monate eine
> Arbeitskraft leisten welche ihn entlastet.

Die dann auch sicherlich sozial- und krankenversichert ist.

Auch so ein großes Problem in Indonesien. Wirst Du richtig krank, bist 
Du ganz schnell ganz unten.

Zu den Rundfunkgebührenpeanuts (€6,12/Monat bis zu acht AN) sag ich mal 
nichts.

Und zu den IHK-Beiträgen: wer die Angebote der IHK nicht nutzt, ist 
selber Schuld. Wenn ich hier eine Frage bzgl. Besteuerung im 
Chinageschäft habe, dann rufe ich dort an (ja nach Lage StBs oder 
Juristen). Zwei Anrufe inkl. (kompetenter) Beratung und ich habe meinen 
Jahresbeitrag locker wieder raus. Und ich weiss jetzt auch, was ein 
guter Steuerberater in Indonesien für Stundensätze aufruft ;-)

Bürokratie ist hier ein Problem, ebenso wie die Bequemlichkeit, die sich 
bei vielen Unternehmen eingeschlichen hat. Man ist träge geworden.
Dann muss man eben einfach mal ranklotzen und innovativ werden. Haben 
auch viele Unternehmen erkannt und letztes Jahr die Investitionen in 
Forschung auf ein neues Allzeithoch gebracht.

Zu den Abgaben: nirgendwo kann man hier in DE so gut Steuern sparen wie 
mit dem eigenen produzierenden Unternehmen.

Und natürlich kann man hier in DE weiterhin sehr profitabel industriell 
produzieren. Ein Beispiel hier direkt bei mir: wir haben Ende Januar 
einen Auftrag über ein Werkzeug und 250000 Spritzgiessteile mit Einleger 
erhalten und - tadaaa - einen chin. Produzenten geschlagen - sowohl in 
Preis als auch Qualität. Und das bei 24ct/kWh auf einer Vollhydraulik. 
Und da bleibt genug für uns hängen. Es geht also durchaus.

Man muss hier in DE endlich aufhören, Krise als lähmenden Untergang zu 
begreifen - sondern als echte Chance für Neues. Ein Zeichen dafür sind 
die vielen Neugründungen zur Zeit. Und da sind richtig pfiffige Leute 
dabei.

In diesem Sinne: einfach mal Neues wagen!

: Bearbeitet durch Moderator
von Thomas H. (thomash2)


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Wir hatten schon mit einem Krankenhausaufenthalt zu tun dank Covid19, 1 
Woche Isolierstation, etliche Infusionen, CT hat uns inkl. Essen 100 EUR 
gekostet. Jeden Tag ärztliche Untersuchungen da man besorgt war das es 
permanente Schäden geben könnte.
Selbst bei dem Beitrag hätten wir noch einen Kostenzuschuss beantragen 
können.

Krankenkassen gibt's nicht nur in Deutschland, und diese kostet uns für 
die Familie weniger als 200 EUR/Monat.

Was müsste sich in Deutschland ändern um das Land wieder in eine bessere 
Richtung zu bewegen?
- Bürokratie müsste sich vereinfachen, vor allem gegenüber kleinen 
forschungsintensiven Unternehmen
- Steuern müssten gesenkt werden
- Migrationspolitik der stimme ich nicht überein, wie kann es sein dass 
Flüchtlinge z.B in Berlin Prenzlauer Berg eine 3 Zimmerwohnung suchen 
mit dem Vermerk die Miete zahlt der Staat? Also da migriere ich einfach 
in ein Land (an der Grenze werfe ich den Reisepass weg) und lasse mich 
dann bewusst in einer teureren, schöneren Gegend nieder wo nicht mal 
berufstätige ordentlichen Wohnraum finden. Dazu gibt es meiner Ansicht 
nach einfach kein Recht - vor allem eine Kostenübernahme vom Staat hat 
da überhaupt nichts zu suchen. Wenn jemand einen Job in einer teuren 
Gegend annimmt und sich selber eine Wohnung finanzieren kann und diese 
Person dann arbeitslos wird - dann kann ihm geholfen werden.

- Bürgergeld es sollte eine breitere Diskussion darüber geben
- Umsatzsteuer von 19% auf Restaurantbesuche, ein absolutes Nogo.
- Mitspracherecht bei diversen Ausgaben von Steuern, der Staat gehört 
ordentlich kontrolliert. Wo soll Geld investiert werden? In eine 
Einheitswippe in Berlin welche (wie so üblich) doppelt so teuer wie der 
Kostenvoranschlag ist oder in Schulen wo der Putz bröckelt oder wo es 
soziale Brennpunkte gibt?
- die öffentlich Rechtlichen, sie berichten nicht neutral, außerdem sind 
sie nicht kosteneffizient. Wo kann man besser 8 Mrd EUR/Jahr 
investieren? Von wegen sind ja nur 6 EUR/Monat... Ja dann breche ich 
einfach alle Ausgaben auf kleine Posten runter und sage immer sind doch 
eh überall nur ein paar EUR.
"Das jährliche Grundgehalt des Intendanten für das Jahr 2021 betrug 361 
000 Euro", jeder zahlt im Jahr 14 EUR für die Rentenverpflichtungen der 
ÖR. Wozu noch Korruption? In Deutschland ist Korruption zum Teil ein 
Synonym für "gesetzlich geregelt".

Es ist ja so offensichtlich was in Deutschland alles nicht passt dass es 
sogar ein Blinder sehen kann.
Die deutsche Mentalität (vor allem beim Staat) ist aber:
- Wegschauen
- Ignorieren
- Weiter so wie immer, uns kann man ja sowieso nichts anhaben.
- Steuerzahler respektlos ausrauben, eine Diskussion auf Augenhöhe gibt 
es nicht (dies gibt es in anderen Ländern aber sehr wohl).
- Diskurse gibt es nicht, oder werden entsprechend ignoriert.
- Framing der Bürger, siehe Demonstrationen welche von diversen 
politischen Lagern organisiert / finanziert werden.

Im Großen und Ganzen ist der deutsche Staat widerlich und hat die 
Gesellschaft dort hingebracht wo sie jetzt ist. Ja auch die täglichen 
Messerstechereien gehen auf sein Konto... welcome welcome.

Wenn ich die jüngere Generation jahrelang frame, dann werden sie auch in 
diese Richtung hinerzogen. Bis sie selber draufkommen was nicht passt, 
aber in vielen Fällen ist es dann schon wieder zu spät da sie 
Verpflichtungen eingegangen sind aus denen sie nicht so einfach 
rauskommen.

> Mittlerweile habe ich da einen durchaus tiefen Einblick und es gilt:
> andere Länder, andere Unternehmerprobleme.

ja das stimmt auf jeden Fall. Andere Länder andere Rahmenbedingungen 
sagen wir es mal so. Unterschiedliche Branchen werden auch 
unterschiedlich reguliert.

Wenn du Dich traust kannst Du mir die CAD Daten gerne zusenden dann mach 
ich ein Gegenangebot bezüglich des Spritzgusses ;-)
CNC & EDM alles vorhanden.
Aber ich gönne es Dir da Du den Anschein machst als ob Ihr mit dem Geld 
wenigstens etwas nützliches macht, und es auch entsprechend investieren 
könnt.
Wir investieren auch wo es nur geht in unserem Unternehmen.

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Thomas H. schrieb:
> Die deutsche Mentalität (vor allem beim Staat) ist aber:
> -blabla

Du hast noch vergessen

- rumsitzen und in Foren über den Untergang des Abendlandes jammern

von Thomas H. (thomash2)


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Kara B. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> Die deutsche Mentalität (vor allem beim Staat) ist aber:
>> -blabla
>
> Du hast noch vergessen
>
> - rumsitzen und in Foren über den Untergang des Abendlandes jammern

Das fällt in den Bereich Unfähigkeit einen Diskurs zu führen. Nach einem 
Diskurs gibt es üblicherweise ein Resultat und der eine oder der andere 
wird danach schlauer sein als zuvor.
Auch haben unterschiedliche Leute unterschiedliche Erfahrungen während 
ihres Lebensweges gesammelt.

Oder man macht es so wie in Deutschland üblich: Man vermeidet einen 
Diskurs und stempelt die Gegenseite einfach mit "Gejammer", rechts, 
Nazi, Wutbürger, Reichsbürger oder sonstwas ab.

Ich erwähne nochmal ich wohne in einer Stadt mit 1.8 Millionen 
Einwohnern und es gibt 250.000 gemeldete Unternehmen (sehr viele davon 
kleine Familienbetriebe). Ich vergleiche das mit Berlin 3.6 Millionen 
Einwohner und 150.000 gemeldete Unternehmen (bei ca. 10% 
Arbeitslosigkeit). In dem Verhältnis sollte Berlin eher 500.000 
gemeldete Unternehmen haben und nicht 150.000.
Dies ist auch ein Anzeichen dafür dass es mit den Freiheiten und der 
Förderung der Bürger dann doch nicht so gut steht wie man es eigentlich 
annimmt.

Das war im übrigen nur eine Antwort auf Chris' Beitrag.
Ich respektiere und schätze jeden der etwas bewegt in der Wirtschaft, 
vor allem weiß ich auch was dahintersteckt da wir auch produzieren und 
auch im Maschinenbau unterwegs sind ich sehe auch wie diverse 
Familienunternehmen am kämpfen sind aber sich dennoch durchschlagen.

: Bearbeitet durch User
von Heinz-Maria (Gast)


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Thomas H. schrieb:
> Oder man macht es so wie in Deutschland üblich:
undsoweiterundsofort....

Ich denke, du sitzt im Gelobten Land, bist glücklich, zufrieden, 
erfolgreich und finanziell gut aufgestellt?
Irgendetwas stimmt doch mit dir nicht und frisst an dir, dass du aus der 
Ferne immer wieder nachtreten musst...

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ader es wird jeder Shoeshine-Boy als Unternehmen gerechnet

von Reinhard S. (rezz)


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Thomas H. schrieb:
> In dem Verhältnis sollte Berlin eher 500.000
> gemeldete Unternehmen haben und nicht 150.000.
> Dies ist auch ein Anzeichen dafür dass es mit den Freiheiten und der
> Förderung der Bürger dann doch nicht so gut steht wie man es eigentlich
> annimmt.

Aber was hat die Unternehmeszahl mit Freiheiten und Förderung zu tun? 
Jeder hat jederzeit die Freiheit, eine Firma aufzumachen.

von Joachim B. (jar)


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Reinhard S. schrieb:
> Jeder hat jederzeit die Freiheit, eine Firma aufzumachen.

Nicht jeder ist so geldgeil oder mag seine Angestellten ausbeuten.
Ich sags mal so, früher hat der Backermeister in unserer Strasse erst 
nach der 10ten Filiale einen Mercedes gekauft, heute soll das eine 
Filiale mit 450,-€ Kraft und Aufbackbrötchen leisten.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Heinz-Maria schrieb:
> Ich denke, du sitzt im Gelobten Land, bist glücklich, zufrieden,
> erfolgreich und finanziell gut aufgestellt?
> Irgendetwas stimmt doch mit dir nicht und frisst an dir, dass du aus der
> Ferne immer wieder nachtreten musst...

Die Frage stelle ich mir seit Jahren bei solchen Leuten. Ich habe ein 
paar mal solche Leute hier im Forum gefragt was sie denn hier wollen. 
Entweder gab es keine Antwort oder Bullshit.

Ich bin mal gespannt ob du eine vernünftige Antwort bekommst.

Beitrag #7837472 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas H. (thomash2)


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Reinhard S. schrieb:
> Thomas H. schrieb:
>> In dem Verhältnis sollte Berlin eher 500.000
>> gemeldete Unternehmen haben und nicht 150.000.
>> Dies ist auch ein Anzeichen dafür dass es mit den Freiheiten und der
>> Förderung der Bürger dann doch nicht so gut steht wie man es eigentlich
>> annimmt.
>
> Aber was hat die Unternehmeszahl mit Freiheiten und Förderung zu tun?
> Jeder hat jederzeit die Freiheit, eine Firma aufzumachen.

Unternehmenszahl hat sehr wohl mit den Freiheiten zu tun. Dort wo es 
mehr Unternehmen gibt, gibt es auch automatisch mehr unterschiedliche 
Angebote.
Hinter jedem Angebot stehen Menschen bzw. Familien. Mehr kleine 
Unternehmen bedeutet auch dass sich mehr Leute verwirklichen konnten. 
Also sind die Rahmenbedingungen wohl besser.
Vor allem gibt es in diesen Regionen eine deutlich größere Dynamik, 
Leute konsumieren mehr und bieten auch mehr an.

Eine hohe Umsatzsteuer ist Gift für kleine Unternehmen welche selber 
Angebote bereitstellen. Aber entsprechend sieht's in Deutschland ja 
mittlerweile auch aus, man sollte sich darüber mal genauer Gedanken 
machen.

Geschäftsmieten sind natürlich auch ein Problem...

Natürlich geht's dabei nicht um Briefkastenfirmen. Sondern um KMUs.
Ich wünsche Deutschland dass es die Kurve kriegt.

Andere Länder die zur Zeit erfolgreich sind müssen jetzt nicht 
zwangsweise in 10 Jahren auch erfolgreich sein. Die Situation kann sich 
so ziemlich überall jederzeit ändern.
Man sollte sich in Deutschland darauf konzentrieren das Land für 
Innovation und Fertigung attraktiv zu machen.
Chris D. (myfairtux), ist ja eher ein postives Beispiel, davon benötigt 
es mehr - aber man sollte das auch aus der Perspektive der Jungen sehen 
die ganz anderen Rahmenbedingungen beim Start unterliegen (=höhere 
Mieten, höhere Kosten, eine Bürokratie die einfach nicht ok ist, etc.).

Es gibt auch einige Leute die meinen wenn bei jemandem die 
Selbstständigkeit nicht funktioniert dann solle er halt kein Unternehmer 
sein. Vielleicht sollte man mal überlegen dass Unternehmer auch mal was 
ausprobieren müssen, scheitern ist überhaupt nichts schlechtes aber man 
sollte denen auch nicht die Existenz unter den Füßen wegziehen und sie 
irgendwie schlecht machen.
In der (West)Region in der ich aufgewachsen bin kann man durch die 
Dörfer gehen und der Leerstand ist sehr groß, ist dass das heilige Ziel 
welches einige wollen? Tote Ortschaften?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas H. schrieb:
> Unternehmenszahl hat sehr wohl mit den Freiheiten zu tun. Dort wo es
> mehr Unternehmen gibt, gibt es auch automatisch mehr unterschiedliche
> Angebote.
> Hinter jedem Angebot stehen Menschen bzw. Familien. Mehr kleine
> Unternehmen bedeutet auch dass sich mehr Leute verwirklichen konnten.

Naja, nicht jeder hat da seinen Traum verwirklicht. Viele sind auch 
schlicht durch Not selbstständig. So ist es bspw. bei einigen in 
Indonesien. Auch der Vater meiner Schwägerin ist nicht selbstständig, 
weil er es toll findet, sondern weil er muss. Der hätte auch lieber 
einen Bürojob.

> Also sind die Rahmenbedingungen wohl besser.

Oder die soziale Absicherung schlechter.

Also: man muss immer genauer hinschauen, warum sich jemand selbstständig 
macht.

> Vor allem gibt es in diesen Regionen eine deutlich größere Dynamik,
> Leute konsumieren mehr und bieten auch mehr an.

Dynamik ja - aber ob das unbedingt mehr Konsum zur Folge hat?
Weiss ich nicht.

> Eine hohe Umsatzsteuer ist Gift für kleine Unternehmen welche selber
> Angebote bereitstellen. Aber entsprechend sieht's in Deutschland ja
> mittlerweile auch aus, man sollte sich darüber mal genauer Gedanken
> machen.

Die Umsatzsteuer ist hier fast 20 Jahre auf dem Level. Ich bezweifele, 
dass das Kleinunternehmen übermäßig belastet. Die Gastronomie jedenfalls 
hier definitiv nicht: die Restaurantss und Gaststätten in unserer Gegend 
sind immer gerammelt voll - ohne Reservierung braucht man auch 
wochentags nicht auftauchen. Daran hat die Anhebung der USt. von 7 auf 
19% nichts geändert.

Meiner Meinung nach ist es hauptsächlich Bürokratie und im Fall 
Elektronikentwicklung extreme Gängelung (WEEE). Da hast Du Recht.

Dabei würde Bürokratieabbau am allerwenigsten kosten und wäre schnell 
umsetzbar. Das Problem: die Bürokraten müssen sich selbst abbauen.

> Geschäftsmieten sind natürlich auch ein Problem...
>
> Natürlich geht's dabei nicht um Briefkastenfirmen. Sondern um KMUs.
> Ich wünsche Deutschland dass es die Kurve kriegt.

Wird schon :-)

> Man sollte sich in Deutschland darauf konzentrieren das Land für
> Innovation und Fertigung attraktiv zu machen.

Man sollte jetzt auch nicht zuuu schwarz sehen. Es werden gerade so 
viele Unternehmen wie lange nicht mehr gegründet.

Und wenn alte schwerfällige große Firmen/Konzerne sterben, dann schafft 
das auch wieder Raum für kleine, flinke neue :-)

> Chris D. (myfairtux), ist ja eher ein postives Beispiel, davon benötigt
> es mehr - aber man sollte das auch aus der Perspektive der Jungen sehen
> die ganz anderen Rahmenbedingungen beim Start unterliegen (=höhere
> Mieten, höhere Kosten, eine Bürokratie die einfach nicht ok ist, etc.).

Naja, das hatte ich damals auch alles. Bei Mieten kann man wenig machen 
- außer vielleicht die Nutzungsart nicht rigoros festzuschreiben.
Wenn jemand in seiner Garage eine Spritzgiessmaschine betreiben will - 
lasst ihn doch. Bei zu viel Lärm etc. gibt es doch schon genug 
Regelungen, um ihn einzubremsen (wobei die Maschinen heute flüsterleise 
sind.

Und wenn er in der Garage ein hippes Minicafe mit 10 Stühlen und 
selbstgebackenem Käsekuchen betreibt. Lasst ihn/sie machen!

> Es gibt auch einige Leute die meinen wenn bei jemandem die
> Selbstständigkeit nicht funktioniert dann solle er halt kein Unternehmer
> sein. Vielleicht sollte man mal überlegen dass Unternehmer auch mal was
> ausprobieren müssen, scheitern ist überhaupt nichts schlechtes aber man
> sollte denen auch nicht die Existenz unter den Füßen wegziehen und sie
> irgendwie schlecht machen.

Da stimme ich Dir zu 100% zu. Diese Mentalität brauchen wir hier 
deutlich öfter. Ich persönlich unterhalte mich viel lieber mit 
Unternehmern, die schonmal unsanft gelandet sind. Denn von denen kann 
man viel mehr lernen.

> In der (West)Region in der ich aufgewachsen bin kann man durch die
> Dörfer gehen und der Leerstand ist sehr groß, ist dass das heilige Ziel
> welches einige wollen? Tote Ortschaften?

Welche Region war das? Hier in der Eifel stimmt das definitiv nicht 
mehr. Überall blühen die Dörfer richtig auf. Viele neue Häuser, alte 
werden  renoviert usw. Man lebt hier gerne auf dem Land. Viele junge 
Familien, es gibt wieder richtiges Dorfleben. Da hat sich in den letzten 
Jahren wirklich viel getan. Schön, das zu sehen :-)

Thomas H. schrieb:
> Wenn du Dich traust kannst Du mir die CAD Daten gerne zusenden dann mach
> ich ein Gegenangebot bezüglich des Spritzgusses ;-)
> CNC & EDM alles vorhanden.

Haben wir selbst alles - aber das alleine macht noch lange keinen guten 
Werkzeugbauer aus :-)

Aber mit unserem Kunden ist das eh nicht zu machen. Der hat fertig mit 
Asien und Spritzgießwerkzeugen. Zu viele Probleme, egal von wo. Ob China 
Festland oder Insel, Malaysia usw. und da geht es um hunderte Werkzeuge.

Jetzt will er, dass die Werkzeuge hier vor Ort gefertigt werden und 
idealerweise auch direkt dort produziert wird. Nachdem viele 
Spritzereien keinen eigenen Werkzeugbau mehr haben, ist das natürlich 
nicht so einfach. Wir sind da eher die (kleine) Ausnahme, auch wenn das 
hier nur "Nebenerwerb" ist und wir üblicherweise nur eigene Produkte 
spritzen.

Das Problem war oft: es wurde viel versprochen und wenig gehalten. Und 
5t Werkzeug schickt man eben nicht einfach mal so zurück, wenn das Ding 
eben nicht hält, was es verspricht.

Wenn er bei uns Testmuster benötigt, dann hat er die idealerweise zwei 
Stunden später.

> Aber ich gönne es Dir da Du den Anschein machst als ob Ihr mit dem Geld
> wenigstens etwas nützliches macht, und es auch entsprechend investieren
> könnt.
> Wir investieren auch wo es nur geht in unserem Unternehmen.

Man sollte aber auch nicht nur Unternehmer sein. Es muss auch Zeit und 
Geld für andere schöne Dinge sein :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Joachim B. schrieb:
> Nicht jeder ist so geldgeil oder mag seine Angestellten ausbeuten.
> Ich sags mal so, früher hat der Backermeister in unserer Strasse erst
> nach der 10ten Filiale einen Mercedes gekauft, heute soll das eine
> Filiale mit 450,-€ Kraft und Aufbackbrötchen leisten.

Jetzt ist das Gründen einer Firma schon Geldgeil. Welcher 
vollalimentierten Ideologie entspringt so eine Ansicht?

von Mathias H. (mathias)


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Aus dem Internet:

Ein paar Worte zu Firmengründung:
- Ganz früher brauchte man eine gute Idee und etwas Startkapital.

- Früher brauchte man eine gute Idee, etwas Startkapital und einen
  Steuerberater.

- Gestern brauchte man eine gute Idee, etwas Startkapital, einen
  Steuerberater und einen Rechtsanwalt.

- Heute braucht man eine gute Idee, etwas Startkapital, einen
  Steuerberater, einen Rechtsanwalt, einen Umweltbeauftragten, einen
  Datenschutzbeauftragten, ElektroG, WEEE, EAR, Gönner, Spender,
  Lobbyisten und vor allem noch mehr Geld... für die ganzen Schmarotzer,
  die mit am Fressnapf sitzen!

In Deutschland eine Firma mit Entwicklung/Produktion aufmachen und 
erfolgreich behalten ist meiner bescheidenen Meinung nach fast unmöglich 
geworden - und es wird nicht besser...
Hiermit bremse ich mich nun freiwillig stark ein... damit das politisch 
nicht eskaliert...

Ich wünsche jedem viel Erfolg!

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Cyblord -. schrieb:
> Jetzt ist das Gründen einer Firma schon Geldgeil.

nicht JEDE, manchmal kann es pure Not sein wenn einem unterirdische 
Gehhaltangebote gemacht werden.
Es gibt wie immer 2 Seiten, die zu hohen Gehaltforderungen und die zu 
niedrigen Skills, aber es gibt auch die zu hohen Kosten für Arbeitgeber 
und Arbeitnehmer.
Was ist denn mit dir los?
Deine Beiträge sind heute so weichgespült, natürlich nicht alle.

von Cyblord -. (cyblord)


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Joachim B. schrieb:
> nicht JEDE, manchmal kann es pure Not sein wenn einem unterirdische
> Gehhaltangebote gemacht werden.

D.h. entweder Geldgeil oder aus Not? Das ist eine total Irre Ansicht.

Beitrag #7837818 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mathias H. schrieb:
> Heute braucht man eine gute Idee, etwas Startkapital, einen
> Steuerberater, einen Rechtsanwalt, einen Umweltbeauftragten, einen
> Datenschutzbeauftragten, ElektroG, WEEE, EAR, Gönner, Spender,
> Lobbyisten und vor allem noch mehr Geld... für die ganzen Schmarotzer,
> die mit am Fressnapf sitzen!

Für kleine Unternehmen, die eigene Elektronik produzieren, benötigst Du 
aus der obigen Liste nur WEEE, etwas Startkapital und die Idee - alles 
andere nicht.

Datenschutzbeauftragter: erst ab 20 Personen, die kritische Daten 
verarbeiten (also nicht Mitarbeiter generell!)

Umweltschutzbeauftrager: ab 500 MA - da muss man also auch schon eine 
"gewisse" Größe haben.

Man benötigt auch keine Gönner und Spender und Lobbyisten, um ein 
gesundes Unternehmen in DE aufzuziehen.

Steuerberater und Rechtsanwalt benötigt man auch nicht - insbesondere 
wenn man wirklich klein (also als Einzelkämpfer) anfängt.

Und wenn doch mal, dann gibt es da kompetente Leute bei der IHK - man 
muss sie halt einfach mal ansprechen.

> In Deutschland eine Firma mit Entwicklung/Produktion aufmachen und
> erfolgreich behalten ist meiner bescheidenen Meinung nach fast unmöglich
> geworden - und es wird nicht besser...

Sehe ich aus meiner Erfahrung heraus anders.

Beruhen Deine Einschätzungen auf eigener Erfahrung?

> Hiermit bremse ich mich nun freiwillig stark ein... damit das politisch
> nicht eskaliert...

Ich bin dafür, einfach mal tief durchzuatmen und nicht über jedes 
populistische Stöckchen zu springen.

> Ich wünsche jedem viel Erfolg!

Das auf jeden Fall. Wer sich selbstständig macht, hat meinen Respekt.

von Joachim B. (jar)


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Chris D. schrieb:
> Das auf jeden Fall. Wer sich selbstständig macht, hat meinen Respekt

meinen ja auch, ich hatte letztens einen Zählertausch, was
Wie sagte der Beauftragte, ist viel bequemer als Schlitze kloppen, 
Facharbeitermangel im eigenem Betrieb und streiten mit Kunden um die 
Rechnung, also als Subunternehmer Zähler tauschen für die Netzbetreiber.
Der Subunternehmer der für mich ein Zimmer tapezieren sollte geschickt 
vom Fachbetrieb, sparte auch überall am Kleber, halten die Steckdosen. 
Er hat sein Betrieb geschlossen.

Beitrag #7837968 wurde von einem Moderator gelöscht.
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