Hallo in die Runde, ich lese hier schon seit längerem mit und jetzt ist es soweit, dass ich eure Unterstützung brauche. An dieser Stelle auch ein Dankeschön, an alle die, die immer wieder Anfängern wie mir geduldig Support geben. Schön, dass es noch so ein klassisches Forum gibt! Jetzt zum Thema: Ich habe mir für die Kinder auf unserem Pferdehof einen Schaukelpferdautomaten [[Bild:schaukelpferd.jpeg]] gekauft. Der Automat ist ein echter Oldtimer und hat noch eine drei!stellige PLZ am Typenschild. Der Motor scheint etwas neuer zu sein, hat aber auch schon einige Kinder in seinem Leben gesehen. Laut Aussage des Vorbesitzers wurde er vor einigen Jahren überarbeitet, was gut zum Recht neuen Kondensator passen dürfte. [[Bild:Kondensator.jpeg]] Beim Verkäufer lief der Motor noch einwandfrei. Nach dem Speditionstransport jetzt leider nicht mehr. Sobald ich ihn anschließe, wird der LSS ausgelöst. Zunächst bin ich von einem grundsätzlichen Problem mit dem hohen Anlaufstrom ausgegangen, momentan gehe ich aber davon aus, dass der Kondensator defekt ist. Ich habe ihn noch nicht gemessen, aber das es darin klappert ist doch recht verdächtig 😂. Ich habe den Motor gestern Abend ausgebaut um an den Kondensator und das Klemmenfeld zu kommen. [[Bild:klemmenfeld.jpeg]] Und hier kommen meine Fragen: Wenn es ein Wechselstrommotor ist (wie ja auch das WM im Typenschild und die Betriebsspannungen nahe legen, warum hat er dann 6 Klemmen? Auch werde ich aus der Verschaltung nicht schlau. [[Bild:Schaltung1.jpeg]] [[Bild: Schaltung2.jpeg]] [[Bild: Schaltung3.jpeg]] Könnt ihr mir weiterhelfen? Danke im Vorraus, Moritz
Moritz schrieb: > warum hat er dann 6 Klemmen? Weil er zwei Hauptwicklungen hat, Parallel für 110V, in Reihe für 220V. Miss doch mal den ohmschen Widerstand der Wicklungen, bei abgeklemmtem Kondensator.
Ein 250W Motor hat nicht so einen hohen Anlaufstrom das er die Sicherung schmeisst. Selbst wenn der Kondensator kaputt wäre, dann würde der Motor nicht anlaufen und nur brummen. Kabel am Motor abklemmen und isolieren, dann schauen ob die Sicherung immer noch ausfällt. Das Dingens hat ja noch mehr Elektrik als nur den Motor.
Wenn du den Deckel vom Klemmbrett hast, schau mal da rein, ob da innen ein Schaltschema drin ist.
Die Firma gab es von 1950 bis 1990: https://www.northdata.de/Richard%20Zimmermann%20KG%20ZET-%20Elektromotoren,%20Denkendorf/Amtsgericht%20Stuttgart%20HRA%20210399 hier ebenfalls, "1949 bis 1989": https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/UHDCINT5JOHFGDLA6N2A4G3DVYSCWHRN Ein Motor desselben Herstellers: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/leroy-somer-zet-elektromotor-drehstrommotor-1430-u-motor-3-kw-2-2/2577783927-84-1997 (Typenschild auf Bild 14 von 20) https://ifdesign.com/de/winner-ranking/project/zet-norm-motor-typ-dr-754/6332 ein Design-Preis von 1963
H. H. schrieb: > Moritz schrieb: >> warum hat er dann 6 Klemmen? > > Weil er zwei Hauptwicklungen hat, Parallel für 110V, in Reihe für 220V. > > Miss doch mal den ohmschen Widerstand der Wicklungen, bei abgeklemmtem > Kondensator. Ok! Verstehe! Das erklärt auch die einzelne Brücke. Den Motor (mit Kondensator) isoliert abzuklemmen, war das erste, was ich gemacht hatte. Es führte allerdings zum gleichen Fehler. Ich habe heute gemessen. Der Kondensator bringt nur gute 30uF statt den 100uF die angegeben sind. Ich denke er muss ausgetauscht werden. Die Hauptwicklung kommt auf 7,2 Ohm, die Hilfswicklung auf 6,5 Ohm. Mit 34A + 37A ergibt das wohl schon Sinn, das ein B16-Automat auslöst. Oder habe ich hier einen Denkfehler? Wenn nicht, stellt sich die Frage wie man den Anlaufstrom sinnvoll begrenzen kann. Wenn ein Kind darauf sitzt startet er unter moderater Last. Ich weiß, das ist hier im Forum schon mehrfach diskutiert worden und ich habe dazu auch schon einiges gelesen. Vielleicht habt ihr dennoch kluge Lösungsansätze? Die Wicklungen zueinander haben Widerstände um 15 MOhm. Ist das noch in der Toleranz? Danke noch mal und einen schönen Abend wünscht Moritz
Moritz schrieb: > Verstehe! > Den Motor (mit Kondensator) isoliert abzuklemmen, war das erste, was ich > gemacht hatte. Es führte allerdings zum gleichen Fehler. Ich habe heute > gemessen. Der Kondensator bringt nur gute 30uF statt den 100uF die > angegeben sind. Ich denke er muss ausgetauscht werden. Die Hauptwicklung > kommt auf 7,2 Ohm, die Hilfswicklung auf 6,5 Ohm. Mit 34A + 37A ergibt > das wohl schon Sinn, das ein B16-Automat auslöst. Oder habe ich hier > einen Denkfehler? Wenn nicht, stellt sich die Frage wie man den > Anlaufstrom sinnvoll begrenzen kann. Nein, Du verstehst offensichtlich garnix! Ich schrieb: Ein 250W Motor hat nicht so einen hohen Anlaufstrom das er die Sicherung schmeisst. Selbst wenn der Kondensator kaputt wäre, dann würde der Motor nicht anlaufen und nur brummen.
Moritz schrieb: > Die Hauptwicklung kommt auf 7,2 Ohm, die Hilfswicklung auf 6,5 Ohm. Mit > 34A + 37A ergibt das wohl schon Sinn, das ein B16-Automat auslöst. Der Gleichstromwiderstand ist VIEL geringer als der Widerstand den die Induktivität dem 50Hz Wechselstrom entgegen stellt. Aber 100uF Kondensator an einem 250W Motor ? Nie. Nicht mal 30uF.
Rainer D. schrieb: > Nein, Du verstehst offensichtlich garnix! Na du bist ja ein freundlicher Geselle!
Michael B. schrieb: > Moritz schrieb: >> Die Hauptwicklung kommt auf 7,2 Ohm, die Hilfswicklung auf 6,5 Ohm. Mit >> 34A + 37A ergibt das wohl schon Sinn, das ein B16-Automat auslöst. > > Der Gleichstromwiderstand ist VIEL geringer als der Widerstand den die > Induktivität dem 50Hz Wechselstrom entgegen stellt. Korrigier mich bitte, aber ich dachte, die induktive Gegenspannung baut sich erst nach einigen Netzzyklen auf? > > Aber 100uF Kondensator an einem 250W Motor ? Nie. Nicht mal 30uF. Ok. Er lief aber vor dem Transport damit. Wie kann ich ihn neu dimensionieren?
Michael B. schrieb: > Aber 100uF Kondensator an einem 250W Motor ? Die schreiben das doch nicht zum Spaß aufs Typenschild. Das wird schon so richtig sein.
Moritz schrieb: > Mit 34A + 37A ergibt > das wohl schon Sinn, das ein B16-Automat auslöst. Oder habe ich hier > einen Denkfehler? Deine Angaben ergeben keinen Sinn!
Mani W. schrieb: > Moritz schrieb: >> Mit 34A + 37A ergibt >> das wohl schon Sinn, das ein B16-Automat auslöst. Oder habe ich hier >> einen Denkfehler? > > Deine Angaben ergeben keinen Sinn! Den (meisten) anderen ist klar, dass Moritz wohl das Hintergrundwissen zum Blindwiderstand einer Induktivität fehlt.
Ralf X. schrieb: > Den (meisten) anderen ist klar, dass Moritz wohl das Hintergrundwissen > zum Blindwiderstand einer Induktivität fehlt. Genau! Er rechnet nur mit dem Gleichstromwiderstand, dann kommen eben so hohe Werte heraus...
Michael B. schrieb: > Aber 100uF Kondensator an einem 250W Motor ? Nie. Nicht mal 30uF. Das ist kein Betriebskondensator, sondern ein Anlaufkondensator!
Moritz schrieb: > Die Wicklungen zueinander haben Widerstände um 15 MOhm. Ist das noch in > der Toleranz? Die Isolation kann man mit einem einfachen DMM nicht messen.
Wenn meine Modellvorstellung ausreichend wäre, müsste ich ja nicht im Forum um Hilfe bitten… Ich habe nicht täglich mit solchen Dingen zu tun, dafür verstehe ich wahrscheinlich mehr von Sepsis, ECMO-Therapie und Hämodynamik. Das wird ja auch gebraucht. Ich könnte jetzt einfach den Motor austauschen. Das wäre eine schnelle und einfache Lösung, aber auch eine vertane Chance etwas zu lernen. Ich möchte es verstehen. Da hilft ein: „Kann ja garnicht sein“ nicht wirklich weiter. Glücklicherweise habe ich ja auch schon wirklich gute Hinweise bekommen. Danke dafür! Hier mal meine Modellvorstellung: Fakt ist, der Motor löst wiederholbar einen B16-Automaten aus. Beim Vorbesitzer mit älterer Hauselektrik-Anlage ist das wohl nur selten geschehen. Mir ist bewusst, dass die Motorwicklungen induktive Widerstände sind. Ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, dass die induktive Gegenspannung einen? oder einige Netzzyklen braucht um sich aufzubauen. Beim Motor käme noch hinzu, dass ohne Drehung weniger Induktion stattfindet. Ist das falsch? Wenn das so wäre, würde der Stromfluss kurzzeitig nur vom Wicklungswiderstand begrenzt. Falsch? Dazu käme noch der Ladestrom des Kondensators. Richtig? Soweit ich weiß und eben noch mal nachgesehen habe, soll der LSS bei 15ms ab dem 3fachen des Nennstroms auslösen. Das wären 48A bei einem B16. Richtig? Davon unabhängig: Wie gehe ich weiter vor? Ein Schaukelpferd, das nicht schaukelt macht nicht so viel Spaß… 😉
H. H. schrieb: > Moritz schrieb: >> Die Wicklungen zueinander haben Widerstände um 15 MOhm. Ist das noch in >> der Toleranz? > > Die Isolation kann man mit einem einfachen DMM nicht messen. Das hilft schon mal weiter. Danke! Wenn das aber der Anlaufkondensator ist, wo wäre dann der Motorkondensator?
Moritz schrieb: > Wenn das aber der Anlaufkondensator ist, wo wäre dann der > Motorkondensator? Es gibt bei diesem Motor keinen Betriebskondensator.
Vielleicht würde doch ein alter Trick klären, ob alleine der Anlaufstrom das Problem ist: langes Kabel (Kabeltrommel) zwischen Steckdose und Motor schalten. man sollte dann den Motor allerdings nnur für max. 10..20 sec laufen lassen, bevor es wegen Windungsschluss, Schwergängigkeit der Mechanik oder einem andrem Problem zu der hohen Stromaufnahme kommt. Ein Strommmessgerät mit 10A Messbereich könnte dann zeigen, ob es nach dem Anlauf zu normaler Stromaufnahme (3A) kommt.
Moritz schrieb: > Wie gehe ich weiter vor? Motor ausbauen (hast du schon). Guck ob er freigängig dreht. Aktuelle Schaltung aufzeichnen. Kabel die in den Motor gehen lösen. Sind es 4, zwischen 2 misst du 6.5 Ohm, zwischen 2 anderen 7.2 Ohm, und untereinander und zum Gehäuse immer 15 MOhm, dann wäre die Frage wo der Fliehkraftschalter ist der den Anlasskondensator abkoppelt. An der 7.2 Ohm Wicklung ? Dann müsste der Motor brummen wenn du 230V an die 6.5 Ohm Wicklung anlegt und entweder aus Zufall oder beim anschubsen anlaufen. JEDER Drehstrommotor muss unbelastet spätestens nach dem Anschubsen anlaufen, egal ob Kondensator-, Spaltpol-, Steinmetz- oder sonstige Firm, sonst ist er kaputt. Wenn da schon die Sicherung auslöst: neuer 0.34PS Wellenleistungs(kondensator aka Einphasen)motor mit 1450rpm.
Zur Orientierung hier die Daten "meines" Motors im Anhang (Foto Motortypenschild) dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor
H. H. schrieb: > Moritz schrieb: >> Wenn das aber der Anlaufkondensator ist, wo wäre dann der >> Motorkondensator? > > Es gibt bei diesem Motor keinen Betriebskondensator. Wenn es kein Kondensatormotor ist, was wäre es dann für ein Motortyp?
Moritz schrieb: > H. H. schrieb: >> Moritz schrieb: >>> Wenn das aber der Anlaufkondensator ist, wo wäre dann der >>> Motorkondensator? >> >> Es gibt bei diesem Motor keinen Betriebskondensator. > > Wenn es kein Kondensatormotor ist, was wäre es dann für ein Motortyp? Es ist ein Kondensatormotor. Dass es keinen Betriebskondensator gibt, dient der Sicherheit des Kinderbespaßungsgeräts.
In groben Zügen kann man die Isolationsfestigkeit an einem Motor mit Hausmitteln testen. Gehäuseschluss: Da klemmt man alle Spulenenden ohne den Kondensator auf den L und den Grüngelben in Reihe mit einer Glühbirne ans Gehäuse. Wenn die nur kurz aufblitzt und danach nichts mehr leuchtet, ist ein FI am Werk. Leuchtet die dauerhaft ist kein FI vorhanden. In beiden Fällen ist es aber ein Gehäuseschluss. Widerstand der Spulen: -Auch ohne den Kondi drin. Jede Spule an einem Ende an den L und am anderen Ende an den N klemmen. Dazu eine Glühbirne in Reihe. Und mit einem Multimeter in Reihe, die rote Messleitung auf 10A stecken. Und das MM auf den Amperebereich. Strom ran, Wert ablesen. Bei der anderen Spule genauso. Wenn das ein Motor mit Hilfswicklung ist, können sich unterschiedliche Stromwerte ergeben. Es mag auch welche mit gleichen Werten geben, dann wäre die Drehrichtung auch umkehrbar. Der Sinn davon ist, dass man Werte unter Spannung ermittelt, nur mit einem Multimeter gemessen kann es eine genügende Isolation ergeben, aber unter "Stromlast" kommt eben doch Strom durch, wo der nicht hin soll.
●Des|ntegrator ●. schrieb: > den Grüngelben in Reihe mit einer Glühbirne ans Gehäuse. Niemals den PE unterbrechen! Die Lampe schaltet man beim L in Reihe.
H. H. schrieb: > ●Des|ntegrator ●. schrieb: >> den Grüngelben in Reihe mit einer Glühbirne ans Gehäuse. > > Niemals den PE unterbrechen! Die Lampe schaltet man beim L in Reihe. dem Strom ist das egal.
H. H. schrieb: > > Es ist ein Kondensatormotor. > > Dass es keinen Betriebskondensator gibt, dient der Sicherheit des > Kinderbespaßungsgeräts. Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Wie kann der Kondensatormotor ohne Kondensator funktionieren?
Michael B. schrieb: > Moritz schrieb: >> Wie gehe ich weiter vor? > > Motor ausbauen (hast du schon). > Ja > Guck ob er freigängig dreht. Macht er > > > Sind es 4, zwischen 2 misst du 6.5 Ohm, zwischen 2 anderen 7.2 Ohm, und > untereinander und zum Gehäuse immer 15 MOhm, dann wäre die Frage wo der > Fliehkraftschalter ist der den Anlasskondensator abkoppelt. Es sind 6, weil wir ja festgestellt hatten, dass es zwei Hauptwicklungen in Reihe sind, die jeweils etwa 3,6 Ohm haben. > > An der 7.2 Ohm Wicklung ? Ich denke die 6,5 Ohm sind die Hilfswicklung. > > Dann müsste der Motor brummen wenn du 230V an die 6.5 Ohm Wicklung > anlegt und entweder aus Zufall oder beim anschubsen anlaufen. Werde ich prüfen > > JEDER Drehstrommotor muss unbelastet spätestens nach dem Anschubsen > anlaufen, egal ob Kondensator-, Spaltpol-, Steinmetz- oder sonstige > Firm, sonst ist er kaputt. Das ist ein hilfreicher Tipp! > > Wenn da schon die Sicherung auslöst: neuer 0.34PS > Wellenleistungs(kondensator aka Einphasen)motor mit 1450rpm. Verstanden! 🫡😬
wenn Du ihn vorm einschalten anwirfst. Mit der richtigen Drehrichtung.
●Des|ntegrator ●. schrieb: > In groben Zügen kann man die Isolationsfestigkeit an einem Motor > mit Hausmitteln testen… > > Das werde ich die Tage ausprobieren. Danke! Das ist auch hilfreich!
●Des|ntegrator ●. schrieb: > H. H. schrieb: >> ●Des|ntegrator ●. schrieb: >>> den Grüngelben in Reihe mit einer Glühbirne ans Gehäuse. >> >> Niemals den PE unterbrechen! Die Lampe schaltet man beim L in Reihe. > > dem Strom ist das egal. Das ist klar! Das werde ich natürlich berücksichtigen.
Moritz schrieb: > H. H. schrieb: >> >> Es ist ein Kondensatormotor. >> >> Dass es keinen Betriebskondensator gibt, dient der Sicherheit des >> Kinderbespaßungsgeräts. > > Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Wie kann der Kondensatormotor ohne > Kondensator funktionieren? Er hat doch einen Anlaufkondensator.
Hat die verwendete Steckdose einen FI 30mA? Müsste bei einem Körperschluss, der einen B16 auslöst, dann nicht auch der FI auslösen? Oder kann ein sensibel gewordener B16 so schnell sein, dass der FI nicht auslöst? Löst an einer anderen Steckdose mit anderem B16 der auch aus?
Wolf17 schrieb: > Müsste bei einem Körperschluss, der einen B16 auslöst, dann nicht auch > der FI auslösen? Ja.
H. H. schrieb: > >> Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Wie kann der Kondensatormotor ohne >> Kondensator funktionieren? > > Er hat doch einen Anlaufkondensator. Ist es nicht wahrscheinlicher, dass er einen Betriebskondensator und keinen Anlaufkondensator hat?
Moritz schrieb: > H. H. schrieb: >> >>> Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Wie kann der Kondensatormotor ohne >>> Kondensator funktionieren? >> >> Er hat doch einen Anlaufkondensator. > > Ist es nicht wahrscheinlicher, dass er einen Betriebskondensator und > keinen Anlaufkondensator hat? ES IST EIN ANLAUFKONDENSATOR!
Zusammenfassung: 1. Der Motor hat 8 (acht) Wicklungsenden die am Klemmbrett verschaltet sind. Es gibt 2 Haupt- und 2 Hilfswicklungen = 8 Enden. 2. möglicher Betrieb für 110V und 220V 3. der Motor hat beim Vorbesitzer bei 220V Anschluss funktioniert. 4. der Kondensator hat 100µF und dieser Wert ist auch am Typenschild gestempelt. 5. Am Motor wurde nachträglich nichts geändert. Wenn nun 3) und 5) zutrifft, dann ist die Schaltung am Klemmbrett OK. Bitte um Bestätigung. Ansatz: * Isolationsmessung Wicklung + Kondensator * Klemmbrett öffnen (und notieren was wo anschlossen war). Da sollte es 2 Gruppen mit gleichen Widerständen geben. * Ob jetzt Haupt/Hilfswicklung den kleineren Widerstand hat kann nur der sagen, der den Motor gebaut hat. * Es ist natürlich ein Betriebskondensator. * Ein Versuch: Ko abklemmen und Motor ans Netz. Wenn er brummt, dann von Hand Andrehen. Sollte in beide Richtungen laufen.
H. H. schrieb: > Er hat doch einen Anlaufkondensator. Hoffentlich hat er keinen "Auslaufkondensator" mit PCB-Inhalt...
Harald W. schrieb: > H. H. schrieb: > >> Er hat doch einen Anlaufkondensator. > > Hoffentlich hat er keinen "Auslaufkondensator" mit PCB-Inhalt... Das ist ein Elko!
H. H. schrieb: > Giovanni schrieb: >> * Es ist natürlich ein Betriebskondensator. > > GANZ SICHER NICHT! Vielleicht nur eine Frage der Begrifflichkeit. Es ist der Kondensator, der die Phasenverschiebung für die Hilfswicklung erzeugt. Richtig?
Moritz schrieb: > H. H. schrieb: >> Giovanni schrieb: >>> * Es ist natürlich ein Betriebskondensator. >> >> GANZ SICHER NICHT! > > Vielleicht nur eine Frage der Begrifflichkeit. Nein. > Es ist der Kondensator, > der die Phasenverschiebung für die Hilfswicklung erzeugt. Richtig? Ja.
Moritz schrieb: >>> * Es ist natürlich ein Betriebskondensator. >> >> GANZ SICHER NICHT! > > Vielleicht nur eine Frage der Begrifflichkeit. Es ist der Kondensator, > der die Phasenverschiebung für die Hilfswicklung erzeugt. Richtig? Anlaufkondensatoren werden nach Anlauf des Motors abgeschaltet. Ich wusste bislang nicht, das es auch Kondensatormotore ohne Betriebs- kondensator gibt, aber ich vertraue da dem (kollektiven?) Wissen von Hinz.
Harald W. schrieb: > Ich > wusste bislang nicht, das es auch Kondensatormotore ohne Betriebs- > kondensator gibt, Siehe Anhang.
Moritz schrieb: > Rainer D. schrieb: >> Nein, Du verstehst offensichtlich garnix! > Na du bist ja ein freundlicher Geselle! Ja klar, rummaulen, nix tun, aber immer die gleichen Fragen stellen: Moritz schrieb: > Wie gehe ich weiter vor? Dir wurden doch oben schon etliche Tipps gegeben. Hier ist es echt sinnlos weitere Antworten zu geben.
Giovanni schrieb: > Zusammenfassung: > 1. Der Motor hat 8 (acht) Wicklungsenden die am Klemmbrett verschaltet > sind. Es gibt 2 Haupt- und 2 Hilfswicklungen = 8 Enden. > 2. möglicher Betrieb für 110V und 220V > 3. der Motor hat beim Vorbesitzer bei 220V Anschluss funktioniert. > 4. der Kondensator hat 100µF und dieser Wert ist auch am Typenschild > gestempelt. > 5. Am Motor wurde nachträglich nichts geändert. > > Wenn nun 3) und 5) zutrifft, dann ist die Schaltung am Klemmbrett OK. > Bitte um Bestätigung. > > Das ist eine prima Zusammenfassung. 3) und 5) treffen zu. Ich werde später testen und berichten.
Rainer D. schrieb: > > Ja klar, rummaulen, nix tun, aber immer die gleichen Fragen stellen: > > Moritz schrieb: >> Wie gehe ich weiter vor? > > Dir wurden doch oben schon etliche Tipps gegeben. > Hier ist es echt sinnlos weitere Antworten zu geben. Das ist wieder ein wirklich qualifizierter und seeeeehr erwachsener Beitrag!
H. H. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Ich >> wusste bislang nicht, das es auch Kondensatormotore ohne Betriebs- >> kondensator gibt, > > Siehe Anhang. Ja, und? In dem Dokument gibt es 3 Typen von 1~ Motoren: 1) Mit "running capacitor" 2) mit "starting capacitor" 3) "double capacitor" Beachte Spalte Wirkungsgrad und Anzugsmoment. * zu 1) hat kleines Anzugsmoment - fixer Kondensator * zu 2) hat hohes Anzugsmoment - fixer Kondensator; andere Wicklung * zu 3) hat hohes Anzugsmoment und höherer Wirkungsgrad. Der 2. Kondensator wird bei einer bestimmten Drehzahl weggeschaltet. Daher Optimierung für Nenndrehzahl und Start möglich. Als "Anlaufkondensator" würde ich (und 99% der Weltbevölkerung) den Kondensator aus Punkt 3) verstehen, der parallel zum "Betriebskondensator" geschaltet ist und dann weggeschaltet wird. Bei 1~ Motor (eigentlich ist es ein 2~Motor) braucht man immer einen Kondensator. Die Größe richtet sich nach der Auslegung der Hilfswicklung.
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Giovanni schrieb: > * zu 2) hat hohes Anzugsmoment - fixer Kondensator; andere Wicklung Nein, der hat nur einen Anlaufkondensator, keinen Betriebskondensator!
Giovanni schrieb: > Bei 1~ Motor (eigentlich ist es ein 2~Motor) braucht man immer einen > Kondensator. Nein, wenn der Motor läuft kann man den (Betriebs-)Kondensator im Prinzip abklemmen. Ein nicht dafür ausgelegter Motor läuft dann zwar weiter, wird aber sicher nicht seine Nenndaten erreichen.
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Bearbeitet durch User
Ich vermute der Motor ist mit der seltsamen Beschaltung ganz bewußt auf niedriges Drehmoment ausgelegt um im Betrieb/bei Kollision sofort zu Stehen zu kommen? Nur wo wäre dann der Schalter für den Anlaufkondensator?
Der Fliehkraftschalter ist fast immer im "Rucksack" des Motors, gegenüber der Welle.
Thomas R. schrieb: > Ich vermute der Motor ist mit der seltsamen Beschaltung ganz bewußt auf > niedriges Drehmoment ausgelegt um im Betrieb/bei Kollision sofort zu > Stehen zu kommen? Ja. > Nur wo wäre dann der Schalter für den Anlaufkondensator? Zwischen Lüfter und Stator.
Moritz schrieb: > Soweit ich weiß und eben noch mal nachgesehen habe, soll der LSS bei > 15ms ab dem 3fachen des Nennstroms auslösen. Nur die halbe Wahrheit. Beim 3fachen und darunter darf er nach 1 s noch nicht ausgelöst haben.
Moritz schrieb: > Vielleicht nur eine Frage der Begrifflichkeit Tja, die deutsche Sprache ... Der zeitliche Ablauf ist doch so: Stillstand --> Anlaufzustand --> Betriebszustand Ein Anlaufkondensator dient dazu, das Anlaufen zu ermöglichen oder zu unterstützen. Ein Betriebskondensator dient dem Betrieb.
Hat die Steckdose überhaupt einen FI? Moritz schrieb: > Den Motor (mit Kondensator) isoliert abzuklemmen, war das erste, was ich > gemacht hatte. Es führte allerdings zum gleichen Fehler. Wie, B16 löst mit (allpolig?) abgeklemmten Motor auch aus? Dann kann es ja wohl nicht am Motor liegen! Verkabelung kontrollieren, bei Befähigung und FI notfalls mit vorgeschalteter Glühbirne oder 500W Halogenstrahler. Gibt/gab es Leitungen zu einem Münzprüfer/Einschalter? Chassis abgesoffen? Sind die uralten Leitungen rissig? Stecker und Kabelknicks kontrollieren.
Ich versprach zu berichten: Es war tatsächlich der Kondensator. Ohne den lief er problemlos an. Die Durchgangsprüfung gegen Erde unter Last hat er auch bestanden. Danke für eure Unterstützung! Beste Grüße, Moritz
Moritz schrieb: > Ich versprach zu berichten: Es war tatsächlich der Kondensator. Dann nimm jetzt einen ordentlichen Kondensator, nicht einen dieser ganz billigen vom Chinesen.
H. H. schrieb: >> Ich versprach zu berichten: Es war tatsächlich der Kondensator. > > Dann nimm jetzt einen ordentlichen Kondensator, nicht einen dieser ganz > billigen vom Chinesen. Ich glaube, an Moritz-Stelle würde ich gleich zwei bestellen und den zweiten im Gehäuse in einem Tütchen befestigen. :-)
Harald W. schrieb: > Ich glaube, an Moritz-Stelle würde ich gleich zwei bestellen und den > zweiten im Gehäuse in einem Tütchen befestigen. :-) So ist gesichert, dass der erste nie kaputt geht.
H. H. schrieb: >> Ich glaube, an Moritz-Stelle würde ich gleich zwei bestellen und den >> zweiten im Gehäuse in einem Tütchen befestigen. :-) > > So ist gesichert, dass der erste nie kaputt geht. So isses.
Wie guuut! Jetzt kommen die wirklich nützlichen Tipps! 😂😂😂
Moritz schrieb: > Ich versprach zu berichten: Es war tatsächlich der Kondensator. Ohne den > lief er problemlos an. Die Durchgangsprüfung gegen Erde unter Last hat > er auch bestanden. > Danke für eure Unterstützung! BRAVO! Finale Frage: Der Motor ist OHNE Kondensator und ohne Starthilfe (Andrehen) hochgelaufen? Ist mir spontan nicht klar. Habe schon öfter 2~ Kondensatormotoren nachgerechnet, wobei meine ermittelten Werte immer nahe der Wirklichkeit waren. Dieser Motor gibt Rätsel auf * Ein riesiger Kondensator 100µF * der in der Mitte der Hauptwicklung angeschlossen ist (Brücke) * sehr hohe Verluste ~55% Wirkungsgrad geschätzt * wie schaut die Schaltung für 110V aus? Egal. Das war nicht das Ziel der Aktion HINWEIS zum Kondensator. Die Spannung am Kondensator ist immer größer als die Netzspannung (Bild), daher sind bei solchen Motoren meist 400V~ Kondensatoren verbaut. Viel Spaß beim Schaukeln. Bildquelle: M7 Kondensatormotor und Spaltpolmotor, TU-Darmstadt, Inst.f.El.Energiewandlung.
Ich hab euch noch mal den Stromlaufplan angehängt. Die Klemmenbezeichnungen waren unter den Klemmen zu finden (echt durchdacht! 😂). Kann es sein, dass ein Fliehkraftschalter nicht nur den Kondensator sondern die ganze Hilfswicklung abschaltet? Zur Drehmoment-Begrenzung?
Moritz schrieb: > Kann es sein, dass ein Fliehkraftschalter nicht nur den Kondensator > sondern die ganze Hilfswicklung abschaltet? Natürlich. > Zur Drehmoment-Begrenzung? Ja.
Moritz schrieb: > Kann es sein, dass ein Fliehkraftschalter nicht nur den Kondensator > sondern die ganze Hilfswicklung abschaltet? Du meinst, die beiden Fragezeichen sind Leitungen die im Motor verschwinden ? Gut möglich dass sie an einen Fliehkraftschalter gehen, denn als (Überlast/temperatur)Sicherung macht eine Unterbrechung der Leitung keinen Sinn. Vielleicht ist der ja kaputt.
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Giovanni schrieb: > Dieser Motor gibt Rätsel auf Nein. > * Ein riesiger Kondensator 100µF Für einen Anlaufkondensator bei der Leistung ganz normal. > * der in der Mitte der Hauptwicklung angeschlossen ist (Brücke) Spartrafo. > * wie schaut die Schaltung für 110V aus? Die beiden Hauptwicklungen parallel, die Hilfswicklung ist für 110V ausgelegt.
Michael B. schrieb: > Gut möglich dass sie an einen Fliehkraftschalter gehen, Sicher so. > Vielleicht ist der ja kaputt. Einfach Spannung am Kondensator messen, aber mit nicht zu hochohmigem Messgerät.
H. H. schrieb: > Einfach Spannung am Kondensator messen, aber mit nicht zu hochohmigem > Messgerät. Er müsste ja bei stehendem Motor geschlossen sein, 0 Ohm, hat er aber scheinbar nicht, sonst hätte er die Verbindung wohl gemessen und eingezeichnet. Dann hätte es natürlich sein können, dass der Anlaufkondensator gar nicht kaputt war. Aber dann würde es auch heissen, dass der Motor immer noch nicht zuverlässig anläuft, sondern trotz neuem Kondensator nur zufällig (oder angeworfen werden muss). Oder der verranzte Schaltkontakt hat sich selbst geputzt und funktioniert nun wieder.
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Moin, jetzt habe ich doch noch eine Frage an hhinz und die anderen E-Motor-Spezialisten. Denkt ihr der Motor wurde speziell für diese Schaltung ausgelegt oder wurde ein Standard-Motor so geschaltet um ein niedriges Betriebsdrehmoment zu erreichen? Für Ersteres spricht ja, dass der Kondensator der Angabe am Typenschild entspricht. Ich erwäge eine Sicherheitsrutschkupplung zu verbauen weil das m.E. sicherer ist und würde den Motor dann lieber mit dauerhafter Hilfsphase betreiben. Spricht da irgendetwas dagegen? Beste Grüße aus Schleswig-Holstein, Moritz
Man hat bestimmt an der Hilfswicklung gespart, und daher wäre zusätzlich nur ein recht kleiner Betriebskondensator möglich, der wiederum nur wenig am Kippmoment ändert.
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