Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Offset-Abgleich am NE5534?


von Schmitt T. (schmitt-triggerin)


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Hallo zusammen,

könnte mir jemand bitte erklären, wie der Offset-Abgleich des NE5534 
bzw. auf der angehängten Datei funktioniert? Nach meinem Verständnis 
ändert sich am Gesamtwiderstand zwischen den Offset-Pins durch ändern 
der Schleiferposition nichts... oder ändert sich irgendein Verhältnis?

Vielen Dank schon Mal.

: Verschoben durch Moderator
von H. H. (hhinz)


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Schau dir die Innenschaltung an.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Schmitt T. schrieb:

> Nach meinem Verständnis
> ändert sich am Gesamtwiderstand zwischen den Offset-Pins durch ändern
> der Schleiferposition nichts...

Warum sollte der Gesamtwiderstand zwischen den Offset-Pins irgendeinen 
Einfluß auf die Offsetspannung haben?

> oder ändert sich irgendein Verhältnis?

Bingo! Es ändert sich der Widerstand zwischen Offset-Anschluß und der 
positiven Betriebsspannung. Und zwar gegenläufig für beide 
Offset-Anschlüsse. Wenn du es verstehen willst, mußt du dir aber schon 
die Innenschaltung ansehen ...

von Harald W. (wilhelms)


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Schmitt T. schrieb:

> könnte mir jemand bitte erklären, wie der Offset-Abgleich des NE5534
> bzw. auf der angehängten Datei funktioniert? Nach meinem Verständnis
> ändert sich am Gesamtwiderstand zwischen den Offset-Pins durch ändern
> der Schleiferposition nichts... oder ändert sich irgendein Verhältnis?

Oder.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Harald W. schrieb:
> Schmitt T. schrieb:
>
>> könnte mir jemand bitte erklären, wie der Offset-Abgleich des NE5534
>> bzw. auf der angehängten Datei funktioniert? Nach meinem Verständnis
>> ändert sich am Gesamtwiderstand zwischen den Offset-Pins durch ändern
>> der Schleiferposition nichts... oder ändert sich irgendein Verhältnis?
>
> Oder.

Nach meinem Verständnis kann in diesem Fall sowohl groß als auch klein 
weitergeschrieben werden. Die Punkte kann man hier auch als 
Gedankenstrich sehen und da geht es kleingeschrieben weiter.

von Peter D. (peda)


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Typisch brauchen NF-Verstärker keinen Offsetabgleich.
Spätestens vor der Endstufe hat man einen Koppelkondensator, der alle 
Gleichanteile entfernt. Und die Endstufe selber hat eine genügend hohe 
DC-Gegenkopplung.

Dual- und 4-fach-OPVs habe erst gar keine Pins dafür.

von Karl B. (gustav)


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Hatten wir schon mal:
Beitrag "741_Offsetjustage"

Peter D. schrieb:
> Spätestens vor der Endstufe hat man einen Koppelkondensator, der alle
> Gleichanteile entfernt.

Puristen brauchen den vollen Headroom. Asymmetrisches Clipping macht 
sich nicht gut.

ciao
gustav

von Mark S. (voltwide)


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Ersetze Puristen durch Audiofools.

von Wastl (hartundweichware)


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Peter D. schrieb:
> Spätestens vor der Endstufe hat man einen Koppelkondensator, der alle
> Gleichanteile entfernt.

Puristen haben alles DC-gekoppelt. Kein einziger Kondensator
vom Tonabnehmer bis zum Lautsprecher ;-)

Karl B. schrieb:
> Puristen brauchen den vollen Headroom. Asymmetrisches Clipping macht
> sich nicht gut.

von Mark S. (voltwide)


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Wastl schrieb:
> Puristen haben alles DC-gekoppelt. Kein einziger Kondensator
> vom Tonabnehmer bis zum Lautsprecher ;-)

Um dann am Schluß mittels OPV-Integrator einen automatischen 
Offset-Abgleich zu machen, Dummerweise findet sich im Integrator dann 
der "eingesparte" Kondensator. Übrigens ist mir kein Mikrofon bekannt, 
das Schalldruck bis 0Hz übertragen kann.Auch sind mir noch keine 
Menschen begegnet, die bis 0Hz hören können. Soviel zur Sinnhaftigkeit 
von durchgehender DC-Kopplung.
Davon einmal abgesehen, wo steht geschrieben dass der TO einen 
Audioverstärker bauen will?

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Mark S. schrieb:
> der "eingesparte" Kondensator. Übrigens ist mir kein Mikrofon bekannt,
> das Schalldruck bis 0Hz übertragen kann.Auch sind mir noch keine

Doch, nennt sich Drucksensor ...

von Wastl (hartundweichware)


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Mark S. schrieb:
> Soviel zur Sinnhaftigkeit
> von durchgehender DC-Kopplung.

Du echauffierst dich um ungelegte Eier. Du hast drei Zeichen
am Ende meines Beitrags nicht gesehen oder nicht verstanden.

von Thomas B. (thombde)


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Wastl schrieb:
> Puristen haben alles DC-gekoppelt. Kein einziger Kondensator
> vom Tonabnehmer bis zum Lautsprecher ;-)

OK, weniger Störquellen im Signalzweig.
Wenn man es bezahlen kann.
Und wenn Kondensator, dann nur Styrfolex oder Glimmer.
Immer das Gleiche Gejammer :-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter D. schrieb:
> Typisch brauchen NF-Verstärker keinen Offsetabgleich.

Der NE5534 ist aber kein reiner NF-Verstärker. Er ist ein ganz normaler 
OPV der sich nur durch (für die damalige Zeit) gute Rauschwerte 
auszeichnet. Das macht(e) ihn natürlich zum OPV der Wahl für Audio. Aber 
festgelegt war er darauf nicht. Man kann ihn auch (und hat ihn) als 
verbesserten 741 ansehen.

> Spätestens vor der Endstufe hat man einen Koppelkondensator, der alle
> Gleichanteile entfernt. Und die Endstufe selber hat eine genügend hohe
> DC-Gegenkopplung.

Natürlich kann man einen DC-Offset auch anders beheben. Aber er bleibt 
deswegen trotzdem und beeinflußt z.B. die Aussteuerbarkeit.

> Dual- und 4-fach-OPVs habe erst gar keine Pins dafür.

Ja. Z.B. der NE5532, der 2x den NE5534 enthält. Aber irgendwie wollte 
der NSW nicht auf 6-polige DIP Gehäuse einsteigen (die DDR hatte jede 
Menge OPV in DIP6). Und wenn 2 (3 ohne Frequenzkompensation) Pins mehr 
am Gehäuse sind, dann kann man ja Anschlüsse zu Offset-Korrektur heraus 
führen. Wenn man sie nicht braucht, beschaltet man sie einfach nicht.

von Mark S. (voltwide)


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Wastl schrieb:
> Du hast drei Zeichen
> am Ende meines Beitrags nicht gesehen oder nicht verstanden.

Smilie codes lerne ich auf meine alten Tage mit Sicherheit nicht mehr 
auswendig.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Schmitt T. schrieb:
> wie der Offset-Abgleich des NE5534

Hallo,

wie man unter 8.2 im schematischen Innenschaltbild ganz leicht erkennt, 
wirken die beiden Eingänge 1 und 8 auf die Kollektoren der beiden 
NPN-Transistoren, die am Eingang einen Differenzverstärker bilden, ein. 
Dort ist dann das Poti mit Vorwiderstand zu +Ub den beiden 
12kOhm-widerständen parallel geschaltet und so kann der 
Differenzverstärker mitsamt nachfolgender Schaltung möglichst ins 
Gleichgewicht gebracht werden.

https://www.ti.com/lit/ds/symlink/ne5534.pdf

Es wäre zu einfch gewesen, gleich das PDF zum OPV als Link anzugeben.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0209091.htm
https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/diffamp.htm

mfg

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Axel S. schrieb:
> Natürlich kann man einen DC-Offset auch anders beheben. Aber er bleibt
> deswegen trotzdem und beeinflußt z.B. die Aussteuerbarkeit.

Das macht sich einmal erst bei recht hohen Verstärkungsfaktoren 
bemerkbar und zudem haben die Austeuergrenzen meistens eine sehr große 
Streubreite.

Offsetabgleich ist im Hinblick auf die Aussteuerbarkeit also eher 
nutzlos.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Wastl schrieb:
> Puristen haben alles DC-gekoppelt. Kein einziger Kondensator
> vom Tonabnehmer bis zum Lautsprecher ;-)

Um damit den Lautsprecher zu töten. DC mögen die nicht, da dann die 
Kühlung fehlt. Die DC-Entkopplung erfolgt daher zum Schutz und mit 
voller Absicht.
Abgesehen davon trägt DC überhaupt nichts zum Höreindruck bei.

Puristen hören eh nur Röhrenverstärker (WE300B), wo der Ausgangstrafo 
die untere Grenzfrequenz bestimmt (20..30Hz).

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Peter D. schrieb:
> Um damit den Lautsprecher zu töten. DC mögen die nicht, da dann die
> Kühlung fehlt.

Du wirst keinen größeren Leistungsverstärker finden, der im Ausgang 
einen Kondensator liegen hat. Und um Lautsprecher vor DC zu schützen 
gibt es entsprechende Schutzschaltungen.

rhf

von Peter D. (peda)


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Roland F. schrieb:
> Du wirst keinen größeren Leistungsverstärker finden, der im Ausgang
> einen Kondensator liegen hat.

Hat ja auch keiner behauptet. Es ging um eine durchgängige DC-Kopplung. 
Und die habe ich noch bei keinem kommerziellen Receiver/Verstärker 
gesehen.
Schon direkt nach den Eingangsbuchsen ist eine DC-Entkopplung üblich.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Axel S. schrieb:
> Aber irgendwie wollte der NSW nicht auf 6-polige DIP Gehäuse
> einsteigen (die DDR hatte jede Menge OPV in DIP6).

Auch im Westen gab es haufenweise OPs im sechspoligen Gehäuse, und zwar 
sowohl als DIP6 als auch als TO-99, bei dem nur sechs Pins herausgeführt 
waren. Beispiele: TAA761, TAA861

Und auch heutzutage sind sehr viele Optokoppler und PhotoMOS im DIP6 
untergebracht.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Puristen hören eh nur Röhrenverstärker (WE300B),

Die haben ja auch einen "hübscheren" Klang!

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