News ARM-AI-Assistent final, RP2040 mit 200 MHz Maximaltakt uvm


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von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Der Strom der Nachrichten gewinnt wieder an Geschwindigkeit. Im Jahres-Rechenschaftsbericht von Arduino finden Nutzer verschiedene Informationen darüber, wie die Italiener ihre Plattform weiterentwickeln zu gedenken. Mit dem Femtofox steht derweil ein für Experimente mit Mesh-Netzwerken optimiertes Entwicklerboard am Start. Zu guter Letzt präsentiert Murata einen leitfähigen Stoff, der theoretisch per Spray auf beliebige Formen aufgebracht werden kann.

ARM – Erweiterung für GitHub Copilot allgemein verfügbar

Kurz nachdem Microchip einen hauseigenen AI-Assistenten lanciert hat, kündigt ARM die Finalisierung der hauseigenen Copilot-Erweiterung an.

Bildquelle: https://github.com/marketplace/arm-for-github-copilot?

Das Plug-In, das auf Seiten des Nutzers eine aktive Copilot-Lizenz voraussetzt, wird als für folgende Aufgaben besonders gut geeignet beschrieben:

1
Migration: Port your project to the Arm architecture faster. 
2
     Optimization: Get the best price performance for your project. 
3
     CI/CD: Create an end-to-end tested & supported Arm-based project.

Raspberry Pi Pico-SDK-Update mit erhöhtem Maximaltakt für den RP2040

Die unter https://github.com/raspberrypi/pico-sdk/releases/tag/2.1.1 im Detail beschriebene Version 2.1.1 ermöglicht das offizielle Nutzen von 200 MHz am RP2040. Ursache dafür ist die – übrigens retrokativ gültige – Zertifikation des Chips für diese schnellere Taktrate:

1
RP2040 has now been certified to run at a system clock of 200Mhz when using a regulator voltage of at least 1.15 volts.
2
. . .
3
With this version of the SDK, you can now select a 200Mhz clock for RP2040 simply by setting SYS_CLK_MHZ=200 via preprocessor define. The regulator voltage will automatically be raised for you if necessary.

Zu beachten ist, dass das Update des SDK allein nicht ausreicht, um die höhere Geschwindigkeit nutzen zu können. Im Interesse der Abwärtskompatibilität nutzt das SDK den schnelleren Takt nur auf expliziten Zuruf. Interessant ist ausserdem, dass sich Raspberry Pi im Rahmen der Ankündigung “weitere Rezertifikationen” vorbehält – es wäre in der Theorie durchaus vorstellbar, dass dies eine Vorankündigung einer Taktsteigerung für den RP2350 darstellt.

Arduino: Open Source-Rechenschaftsbericht mit Informationen zur Zukunft der Plattform

Der alljährliche Open Source-Rechenschaftsbericht steht nun unter der URL https://content.arduino.cc/assets/Arduino%20Open%20Source%20Report%202024%20%281%29.pdf zum Download bereit – er informiert darüber, wie die Interaktion zwischen Arduino und der Open Source-Community verläuft bzw. voranschreitet. Am Interessantesten ist traditionell die Frage, welche Unternehmen im Bereich der Pflege ihrer Bibliotheken am aktivsten waren. Dieses Jahr präsentieren sich die Ergebnisse wie in den beiden Abbildungen gezeigt.

Bildquelle: Arduino

Die beiden folgenden Abbildungen informieren erstens darüber, welche Open Source-Projekte in besonderem Maße von der Tätigkeit der Arduino-Entwickler profitieren. Die abermalige Erwähnung von Zephyr am Beginn des Berichts beweist zudem abermals, dass man diese Plattform als “Nachfolge” für das von ARM ja eingestellte MBED heranzuziehen gedenkt.

Bildquelle: Arduino

Sonst findet sich in diesem Bericht die übliche Listung neuer Bibliotheken und Boards.

LoRA Alliance – Jahresbericht veröffentlicht

Im Hause LoRA Alliance – es handelt sich dabei um das hinter der Kurzstreckenfunktechnologie stehende Standardisierungsgremium – möchte man mit dem LoRa Alliance 2024 End Of Year Report ebenfalls Aufmerksamkeit ziehen (PDF siehe https://resources.lora-alliance.org/document/lora-alliance-2024-end-of-year-report). Neben einer Liste von Projekten und Events ist die folgende Auflistung relevant, da sie über die Anzahl der im Feld befindlichen LoRA-Geräte bzw die Anzahl der verkauften Chips informiert:

1
The continuous development and evolution of the standard
2
have driven LoRaWANs leadership. Omdia reported more
3
than 350M end nodes with LoRa ICs and 6.9M gateways with
4
LoRa ICs deployed worldwide as of May 2024. Our member
5
companies growth supports this, for example:
6
. . .
7
 The Things Industries connects 2.7 million devices
8
and is seeing 50% year-over-year growth.

Murata MFT – frei formbares leitfähiges Material

Frei formbare und semi-transparente leitfähige Materialien ermöglichen die verschiedensten Experimente. Mit MFT hat Murata nun die Entwicklungsarbeiten an der hauseigenen Variante abgeschlossen, und betont die mehr als konkurrenzfähigen Leistungswerte.

Bildquelle: https://solution.murata.com/en-global/collaboration/theme/mft/

Interessant ist, dass Murata derzeit auch nach Partnern sucht, die mit eigenen Ideen bei der Kommerzialisierung der Technologie helfen können – wer eine Einsatzidee hat, findet die “Meldestelle” unter der als Bildquelle angegebenen URL.

Bildquelle: https://solution.murata.com/en-global/collaboration/theme/mft/

Femtofox – Linux-Einplatinenrechner mit geringem Stromverbrauch und LoRA-Modul

Einplatinenrechner sind in Bezug auf ihren Stromverbrauch nicht Unbedingt effizient. Der bei Tindie erhältliche und mit einem E22-900M30S-Modul ausgestattete Femtofox bezieht seinen Namen aus dem Teil der Spezifikation, die sehr geringen Energieverbrauch verspricht:

1
 Ultra Low Power: Operates at only ~0.3W, perfect for solar and off-grid deployments.
2
 Compact & Lightweight: 63x54mm  About the size of a Raspberry Pi HAT.
3
 Full Linux System: Runs Foxbuntu (Ubuntu 22.04), a custom build ready for development also possible to run Buildroot for experienced developers
4
 Powerful LoRa Radio: E22-900M30S (SX1262) with adjustable transmission power (up to 30dBm / 1W) for long-range, stable communication.

Bildquelle: https://www.tindie.com/products/nomdetom/femtofox-pro-v1-kit-linux-meshtastic-node/

Interessant ist ausserdem, dass das eigentliche SoC auf dem unter https://www.cnx-software.com/2024/08/16/luckfox-pico-mini-tiny-arm-linux-camera-board-rockchip-rv1103-64mb-ram/ im Detail beschriebenen Luckfox basiert – einer vom Formfaktor her an den Seeed XIAO erinnernde Platine, die aber zur Ausführung von Linux befähigt ist.

CartoType – Aussicht auf neue Features

Die englische CartoType-Gruppe produziert seit Jahr und Tag einen Kartenrenderer, der von Google Maps und Co unabhängig ist und auch in Embeddedsystemen gut funktioniert. Unter der URL https://cartotype.substack.com/p/february-2025-update findet sich nun die Vorstellung folgender neuer Features:

1
Much less RAM is used when loading maps side by side
2
Better address searching
3
Asynchronous map loading

Android 16 – Beta mit Channel Sounding-Support verfügbar

Im Hause Google gibt es ebenfalls Neuerungen: Android 16 ist in der Betaphase angekommen. Besonders interessant ist am unter https://android-developers.googleblog.com/2025/01/first-beta-android16.html bereitstehenden Change Log die folgende Passage, die auf eine API zur Entfernungsmessung hinweist:

1
Android 16 includes the new RangingManager, which provides ways to determine the distance and angle on supported hardware between the local device and a remote device. RangingManager supports the usage of a variety of ranging technologies such as BLE channel sounding, BLE RSSI-based ranging, Ultra-Wideband, and WiFi round trip time.

TI tritt Civil Infrastructure Platform-Projekt bei

Das von der Namensgebung her etwas unglücklich ausgefallene Civil Infrastructure Platform-Projekt arbeitet seit Jahr und Tag daran, ein Linux mit extrem langer Unterstützungsdauer anzubieten. Die Linux Foundation vermeldet nun, dass Texas Instruments der Initiative beigetreten ist:

1
The Civil Infrastructure Platform (CIP) is excited to welcome Texas Instruments (TI) as its newest Gold Member.

Lesestoff: Kongressliste

Wer ein wenig Reisebudget übrig hat, dürfte die von SOS Electronics unter https://www.soselectronic.com/en-gb/articles/3028 bereitgestellte Liste von Kongressen interessant finden.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Norbert (der_norbert)


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> RP2040 has now been certified to run at a system clock of 200Mhz
> when using a regulator voltage of at least 1.15 volts.
> With this version of the SDK, you can now select a 200Mhz clock
> for RP2040 simply by setting SYS_CLK_MHZ=200 via preprocessor define.
> The regulator voltage will automatically be raised for you if necessary.

Na da ging ja zügig. Hatte mir vor ca. zwei Jahren eine µPython Funktion 
geschrieben, welche das ebenfalls adaptiv macht. Bis hinauf zu 424 MHz.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Tam H. schrieb:
> kündigt ARM die Finalisierung der hauseigenen Copilot-Erweiterung an.

Ah, KI ist einfach toll. Eine Frage eingegeben eine bestimmte Berechnung 
für Cortex-M4 zu implementieren. Antwort:

> Upon careful analysis and typical cycle estimations, achieving this in just 3 
CPU cycles on a Cortex-M4 is highly improbable without very specific architectural 
extensions or highly optimized pre-computation. The expected cycle count is 
roughly around 11 cycles or more for a practical implementation.

Kann ich eingeben "Ätsch, ich hab das hinbekommen" 🤣

von Mi N. (msx)


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Norbert schrieb:
> Na da ging ja zügig. Hatte mir vor ca. zwei Jahren eine µPython Funktion
> geschrieben, welche das ebenfalls adaptiv macht. Bis hinauf zu 424 MHz.

Du weißt aber schon, daß das schwer verboten und Du böse bist?
Jetzt bekommst Du einen Zettel mit "Zertifikat, 200 MHz" - mit Stempel.

Schön und praktisch: man macht nichts am Chip selbst, sondern eine Mücke 
zum Elefanten. Das ist innovativ!

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ich bin alt, meine Beine sind blind, meine Augen sind taub...
Aeeeeh - geht's da beim dem RP2040 Mopped mit neuem Rennvergaser 
tatsaechlich um das Dingens, was vor' n paar Jahren auf der Embedded 
World (koennte 2022 gewesen sein) sehr grosszuegig verteilt wurde?
IIRC hat/te der doch auch so eine fancy IO-Hardware zum 
selbstprogrammieren - die laeuft dann auch entsprechend hurtiger?
Oder ist das irgendein Nachfolgechip oder Nachfolgerevision?

Gruss
WK

von Mi N. (msx)


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Dergute W. schrieb:
> Oder ist das irgendein Nachfolgechip oder Nachfolgerevision?

Bestimmt nur alte Chips in neuen Tüten. Andernfalls wären andere 
Baustellen wichtiger gewesen.

von Norbert (der_norbert)


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Dergute W. schrieb:
> geht's da beim dem RP2040 Mopped mit neuem Rennvergaser
> tatsaechlich um das Dingens, was vor' n paar Jahren auf der Embedded
> World (koennte 2022 gewesen sein) sehr grosszuegig verteilt wurde?

So isses. Geht prima mit den alten RP2040 und prima – wenn auch 
geringfügig anders – auch mit den RP2350.

China-Klone brauchen etwas mehr Zuwendung, da oftmals lahmarschige 
FLASH-Bausteine eingesetzt werden.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Merci fuer die Info. Da koennte ich ja mal meinen naechsten 
Motiviationsschub dahingehend fokussieren, ob man aus so'm Ding mit 
moeglichst wenig Zusatzhardware nicht einen ASI- oder 
SD-SDI-Testbildgenerator bauen koennte. (Dafuer ist ein attiny13a doch 
definitiv zu lahm).

Gruss
WK

von Norbert (der_norbert)


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Dergute W. schrieb:
> Moin,
>
> Merci fuer die Info. Da koennte ich ja mal meinen naechsten
> Motiviationsschub dahingehend fokussieren, ob man aus so'm Ding mit
> moeglichst wenig Zusatzhardware nicht einen ASI- oder
> SD-SDI-Testbildgenerator bauen koennte. (Dafuer ist ein attiny13a doch
> definitiv zu lahm).
>
> Gruss
> WK

VGA und HDMI geht schon bequem nur mit PIO. Der neue RP2350 hat sogar 
eine spezielle Hardware eingebaut HSTX (high-speed serial transmit) 
welche einem das Leben diesbezüglich noch einmal einfacher macht.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Norbert schrieb:
> VGA und HDMI geht schon bequem nur mit PIO.

Aber nur über einen externen RGB->HDMI Encoder IC oder? RGB Output geht 
mit vielen Mikrocontrollern. NXP hat "offene" MPUs mit HDMI Transmitter 
integriert, die anzusteuern dürfte aber eine ziemliche Herausforderung 
sein (oder man nimmt einfach Linux).

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Ob es bei Dir unter normalen Bedingungen an einem Beispiel oder in der 
Serie und harten Bedingungen wie hoher Temperatur und Spannung an den 
Toleranzgrenzen vom Hersteller garantiert stabil läuft, ist ein 
Riesenunterschied...

von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas G. schrieb:
> Aber nur über einen externen RGB->HDMI Encoder IC oder?

Nein, HDMI (genauer: DVI) erzeugt das Ding mit nur ein paar 
Widerständen.

https://github.com/Wren6991/PicoDVI

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Jaaa, das liest sich doch mal vielversprechend :-)

Gruss
WK

von F. (radarange)


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Tam H. schrieb:
> Im Hause LoRA Alliance – es handelt sich dabei um das hinter der
> Kurzstreckenfunktechnologie stehende Standardisierungsgremium

Achso, LoRa steht für Low Range. Wieder was gelernt.

Beitrag #7835250 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mike J. (linuxmint_user)


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Norbert schrieb:
> Na da ging ja zügig. Hatte mir vor ca. zwei Jahren eine µPython Funktion
> geschrieben, welche das ebenfalls adaptiv macht. Bis hinauf zu 424 MHz.

Man muss doch nur den Befehl nutzen um 250MHz einzustellen:
set_sys_clock_khz(250000, false);

von Norbert (der_norbert)


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Mike J. schrieb:
> Norbert schrieb:
>> Na da ging ja zügig. Hatte mir vor ca. zwei Jahren eine µPython Funktion
>> geschrieben, welche das ebenfalls adaptiv macht. Bis hinauf zu 424 MHz.
>
> Man muss doch nur den Befehl nutzen um 250MHz einzustellen:
> set_sys_clock_khz(250000, false);

Das mag bis zu deiner gewählten Frequenz noch funktionieren, aber ich 
meine mich schemenhaft zu erinnern, dass ich eine knapp 70% darüber 
liegende Frequenz erwähnte. Das versuch mal nur mit 
›set_sys_clock_khz()‹ ;-)

von Mike J. (linuxmint_user)


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Da muss man dann vorher noch die Spannung des Kerns erhöhen.
vreg_set_voltage(VREG_VOLTAGE_1_30);
sleep_ms(100);
set_sys_clock_khz(428000, true);

Du nutzt aber offenbar µPython, da ist das sicherlich anders.
Ja, bei dem Flash muss man aufpassen, der kommt da teilweise nicht mehr 
mit wenn man mit der Frequenz höher geht.

von Norbert (der_norbert)


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Mike J. schrieb:
> noch die Spannung des Kerns

Siehste, das versuchte ich mit ›adaptiv‹ auszudrücken.
µPy besitzt in der Tat nur eine sehr rudimentäre Möglichkeit an den 
Clocks zu schrauben. Da macht man's besser selbst, dafür dann aber 
richtig. Im Sinne von richtig richtig.

von 900ss (900ss)


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Norbert schrieb:
> Da macht man's besser selbst, dafür dann aber richtig.

Hast du denn die Corespannung auch angepasst oder einfach der Clock 
Beine gemacht?

Und wie Uwe schon schrieb, für den Basteltisch mal ganz witzig aber 
sonst? Für ein Produkt wohl eher schwierig über die offizielle Taktrate 
zu gehen.

: Bearbeitet durch User
von Mi N. (msx)


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Da bei hohen Taktraten Stromsparen nicht von Bedeutung ist, setze ich 
bei meinen Spielereien die Core-Spannung immer auf Maximum und die 
Taktfrequenz auf 133 oder 150 MHz. Optional kann beim Init ein Pin 
abgefragt werden, um die Taktfrequenz bei Bedarf zu verdoppeln. Dabei 
hat es nie Probleme gegeben.
Blöd ist es, wenn man mit allzu hoher Taktfrequenz startet, weil dann 
der Controller hängen bleibt und auch SWD Zugriffe nicht mehr 
funktionieren.

Der FLASH Zugriff hat vom Bootloader schon hinreichend Wartezyklen, daß 
dieser nicht übertaktet wird. Bei den ersten übertakteten Programmen 
hatte ich diese zunächst ins RAM kopiert und dort laufen lassen. Das ist 
aber garnicht notwendig.
Vielleicht hilft dieser Erfahrungswert.

900ss schrieb:
> Und wie Uwe schon schrieb, für den Basteltisch mal ganz witzig aber
> sonst? Für ein Produkt wohl eher schwierig über die offizielle Taktrate
> zu gehen.

Das ist natürlich der Knackpunkt. Nur ist es einfacher, mit höherer 
Taktfrequenz zu arbeiten, als beispielsweise den 2. Kern anzuwerfen, der 
nervigerweise auch weiterläuft, wenn der 1. Kern gestoppt wird.
In der Arduino IDE kann man per Klick bis zu 300 MHz einstellen. Da habe 
ich nie einen Aufschrei gelesen, der das auch nur ansatzweise als 
'gefährlich' geschildert hat. Es kommt auf die Anwendung an, ob 
Übertakten eine Lösung sein kann.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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900ss schrieb:
> Hast du denn die Corespannung auch angepasst oder einfach der Clock
> Beine gemacht?

ADAPTIV! Für jede Frequenz gibt's die passende Spannung. Und die 
ermittelt der Controller für sich selbst. Automagisch. Mit Kennlinie und 
passendem Margin.

900ss schrieb:
> Für ein Produkt wohl eher schwierig über die offizielle Taktrate
> zu gehen.

Kommt auf die Absprachen und Dokumentation an. Ich habe hier, nur zum 
Spaß, seit Jahren einen µC mit glatten 400MHz laufen. Im Kasten bei 
konstanten 40°C. 24/7. Liefert nebenbei auch gleich mehrere 
Referenztakte.

PS. Eigentlich wollte ich sehen wie schnell der kaputt geht. Hatte mit 
Tagen oder bestenfalls Wochen gerechnet. Jetzt bin ich gespannt wie 
viele Jahre der hält.

: Bearbeitet durch User
von 900ss (900ss)


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Norbert schrieb:
> Und die ermittelt der Controller für sich selbst. Automagisch. Mit
> Kennlinie und passendem Margin.

Hmm... das verstehe ich gerade nicht, ich habe mich beim RP2040 aber 
bisher nicht damit beschäftigt. Er stellt sich selbst die passende 
Corespannung ein?
Ich dachte, da muss man selber für sorgen. Weil du automatisch 
schreibst.

Norbert schrieb:
> Ich habe hier, nur zum Spaß, seit Jahren einen µC mit glatten 400MHz
> laufen. Im Kasten bei konstanten 40°C. 24/7. Liefert nebenbei auch
> gleich mehrere Referenztakte.

Du hast jetzt ja nicht dabei geschrieben um was für einen Controller es 
sich handelt. Bei einem Teensy 4 würde ich auch nicht erwarten dass er 
stirbt. ;) Ist es ein RP2040 hätte ich dass bei 400MHz auch nicht soo 
schnell erwartet. 40° sind nun nicht so eine hohe Temperatur. Wenn der 
Controller jetzt nicht selbst glühend heiß wird.

Norbert schrieb:
> Kommt auf die Absprachen und Dokumentation an.

Klar wenn ein Kunde damit einverstanden ist. Aber mir fehlt die 
Vorstellung dass es diese Kunden gibt. Wenn dann wohl eher sehr sehr 
selten?

Mi N. schrieb:
> In der Arduino IDE kann man per Klick bis zu 300 MHz einstellen. Da habe
> ich nie einen Aufschrei gelesen

Das bestätigt mir, dass Arduino ein Bastelzeug ist. Würde ich nie als 
Referenz ansehen. Auch wenn es im professionellen Bereich verwendet 
wird.

Und wenn es jemand reizt, mit der hohen Frequenz zu arbeiten, OK. Für 
mich ist das eher: ja könnte man mal machen. Und um selber ein Gefühl 
dafür zu kriegen, wie ein RP2040 "übertaktet" läuft, kann ich zu Norbert 
rüber schielen ;)

von Norbert (der_norbert)


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900ss schrieb:
> Hmm... das verstehe ich gerade nicht, ich habe mich beim RP2040 aber
> bisher nicht damit beschäftigt. Er stellt sich selbst die passende
> Corespannung ein?
> Ich dachte, da muss man selber für sorgen. Weil du automatisch
> schreibst.

Nein,nein. Er (die SDK Funktion) stellt das nicht automatisch ein. Da 
hatte ich mich unklar ausgedrückt. Deshalb habe ich ein Programm dafür 
geschrieben:
> ermittelt der Controller für sich selbst. Automagisch.
> Mit Kennlinie und passendem Margin.

Das sieht dann (in Ausschnitten) so aus:
1
$ make test_cpuspeed | tee test_2040_std.log
2
picorun cpuspeed_2040.py test_cpuspeed.py
3
 18.0 MHz    18.0 MHz   0.90 V      63/7/6  vco: 756 MHz
4
 20.0 MHz    20.0 MHz   0.90 V      70/7/6  vco: 840 MHz
5
 21.0 MHz    21.0 MHz   0.90 V      63/6/6  vco: 756 MHz
6
 21.6 MHz    21.6 MHz   0.90 V      63/7/5  vco: 756 MHz
7
 22.0 MHz    22.0 MHz   0.90 V      77/7/6  vco: 924 MHz
8
 23.0 MHz    23.0 MHz   0.90 V      69/6/6  vco: 828 MHz
9
 24.0 MHz    24.0 MHz   0.90 V      98/7/7  vco:1176 MHz
10
11
297.6 MHz   297.6 MHz   1.25 V     124/5/1  vco:1488 MHz
12
300.0 MHz   300.0 MHz   1.30 V     125/5/1  vco:1500 MHz
13
302.4 MHz   302.4 MHz   1.30 V     126/5/1  vco:1512 MHz
14
303.0 MHz   303.0 MHz   1.30 V     101/4/1  vco:1212 MHz
15
304.0 MHz   304.0 MHz   1.30 V      76/3/1  vco: 912 MHz
16
304.8 MHz   304.8 MHz   1.30 V     127/5/1  vco:1524 MHz
17
306.0 MHz   306.0 MHz   1.30 V     102/4/1  vco:1224 MHz
18
307.2 MHz   307.2 MHz   1.30 V     128/5/1  vco:1536 MHz

Wenn man nur mit variierter Kernspannung arbeitet.
Beim Chinaklon ist übrigens viel früher Schluss:
1
$ make test_cpuspeed | tee test_2040_china.log
2
 picorun cpuspeed_2040.py test_cpuspeed.py
3
 18.0 MHz    18.0 MHz   0.90 V      63/7/6  vco: 756 MHz   
4
 20.0 MHz    20.0 MHz   0.90 V      70/7/6  vco: 840 MHz   
5
 21.0 MHz    21.0 MHz   0.90 V      63/6/6  vco: 756 MHz   
6
7
194.4 MHz   194.4 MHz   1.00 V      81/5/1  vco: 972 MHz   
8
195.0 MHz   195.0 MHz   1.00 V     130/4/2  vco:1560 MHz   
9
196.0 MHz   196.0 MHz   1.00 V      98/6/1  vco:1176 MHz   
10
196.5 MHz   196.5 MHz   1.00 V     131/4/2  vco:1572 MHz

Aber das liegt nur an den deutlich schlechteren FLASH Bausteinen. Mit 
ein wenig Liebe kommen selbst die über 400MHz.

: Bearbeitet durch User
von 900ss (900ss)


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Norbert schrieb:
> Das sieht dann (in Ausschnitten) so aus:

Alles klar, jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. :)

Norbert schrieb:
> Mit ein wenig Liebe

:)

von Mi N. (msx)


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900ss schrieb:
> Das bestätigt mir, dass Arduino ein Bastelzeug ist. Würde ich nie als
> Referenz ansehen. Auch wenn es im professionellen Bereich verwendet
> wird.

Ich bin kein Arduino Fan, sehe das jedoch nicht so streng. Die IDE 
erlaubt die sehr einfache Verwendung von USB und das Programmieren ohne 
SWD-Adapter. Das macht kleine Anwendungen einfach - für größere Sachen 
ist Arduino eine Katastrophe ;-)
Was man nicht machen darf, ist die vielen LIBs zu verwenden. Man sollte 
eigene Routinen schreiben, um zu wissen, was/wie/wo passiert. Bis auf 
Kanal 3 vom 64 Bit Timer für USB (1 kHz) ist die Hardware unbenutzt. Die 
Interrupt-Vektortabelle liegt zudem im RAM.

Norbert schrieb:
> Ich habe hier, nur zum
> Spaß, seit Jahren einen µC mit glatten 400MHz laufen.

Sportlich, aber für den Eigenbedarf kann man das machen. Dabei ist der 
RP2040 (bislang) Faktor 3 übertaktet. Die Stromaufnahme steigt nicht 
wesentlich. Bei STM32 sind mir maximal 30 - 50 % gelungen und die 
Controller werden deutlich wärmer.

von Norbert (der_norbert)


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Mi N. schrieb:
> Sportlich, aber für den Eigenbedarf kann man das machen.

Ja, stimmt. War im Grunde genommen eigentlich zur spontanen 
Selbstentzündung geplant. Da dachte ich noch die Dinger wären ähnlich 
empfindlich wie alte PC-CPUs. Nach einer gewissen Zeit war das Warten 
auf Flammen zu langweilig. Seitdem regelt sich das Ding in einem Gehäuse 
seine Temperatur auf besagt 40°C und erzeugt nebenbei verdammt gute 
Referenztakte. Stromversorgung (weit unter 100mA) über die ständig 
laufende Fritz!Box.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Ist einen Cortex-M0 zu übertakten nicht ein bisschen wie Tuk-Tuk mit 
Hayabusa-Motor? Achja, warte...

von Mi N. (msx)


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Es geht ja nicht nur um den M0, sondern auch um die schnellere 
Peripherie. Bei 133 MHz schaffen die PWM-Zähler etwas über 62 MHz 
Eingangsfrequenz. Hat man 144 MHz Signale, kann man die mit ca. 300 MHz 
Taktfrequenz direkt zählen.
Dies nur als praktisches Beispiel.

Probiert es aus!

von 900ss (900ss)


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Norbert schrieb:
> Ja, stimmt. War im Grunde genommen eigentlich zur spontanen
> Selbstentzündung geplant.

LOL :) Hat der RP2040 dich enttäuscht ;)

Mi N. schrieb:
> Ich bin kein Arduino Fan, sehe das jedoch nicht so streng. Die IDE
> erlaubt die sehr einfache Verwendung von USB

Ja um mal eben einen schnellen Test für irgendwas zu machen, nutze ich 
es auch manchmal. Aber ernst nehmen kann ich es nicht so richtig.

von Norbert (der_norbert)


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Mi N. schrieb:
> Es geht ja nicht nur um den M0, sondern auch um die schnellere
> Peripherie.

Das verdient eine besondere Erwähnung. PIOs bei zig hundert MHz sind 
jetzt nicht wirklich schlecht…
Manchmal ist es auch nett für einen Sack voller Berechnungen beiden 
cores für 'ne viertel Sekunde eine Ecstasy-Infusion zu verpassen. Danach 
können sie ja wieder für den Rest der Sekunde bummeln.

von Norbert (der_norbert)


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Niklas G. schrieb:
> Ist einen Cortex-M0 zu übertakten nicht ein bisschen wie Tuk-Tuk mit
> Hayabusa-Motor?

Jetzt haben wir ja zwei M33er…

Ansonsten, wie immer… wenn man's nicht gerade selbst braucht, dann 
isses schlecht.

von 900ss (900ss)


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Norbert schrieb:
> PIOs bei zig hundert MHz sind jetzt nicht wirklich schlecht…

Ja, das sehe ich auch so. Die Dinger sind wirklich genial. Wundert mich, 
dass andere Hersteller das nicht anbieten.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Norbert schrieb:
> Ansonsten, wie immer… wenn man's nicht gerade selbst braucht, dann
> isses schlecht.

Ich hab nicht gesagt dass irgendwas schlecht ist.

900ss schrieb:
> Ja, das sehe ich auch so. Die Dinger sind wirklich genial. Wundert mich,
> dass andere Hersteller das nicht anbieten.

Kann man das nicht mit DMA auf GPIO-Ports nachbilden? Oder SDMMC wenn 
auf 8bit gestellt? Oder parallelen RGB-Interfaces?

von Norbert (der_norbert)


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Niklas G. schrieb:
> Kann man das nicht mit DMA auf GPIO-Ports nachbilden? Oder SDMMC wenn
> auf 8bit gestellt? Oder parallelen RGB-Interfaces?

Wenn man sicher stellt, dass der Arbiter auch wirklich jeden 
Glockenschlag präzise verarbeitet und nicht ein anderer DMA dazwischen 
funkt. Die PIOs habe FIFOs dafür.
Und man kann seriell zB. 32×1Bit herein schieben und bekommt dann einen 
unkritischen DMA Zugriff. Und man kann's acht/zwölf mal parallel laufen 
lassen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ja, das sehe ich auch so. Die Dinger sind wirklich genial. Wundert mich,
> dass andere Hersteller das nicht anbieten.

Motorola 68332 so ende der 90er, hiess da TPU. Hat sich damals wohl 
nicht so recht durchgesetzt weil Entwickler entweder ueberfordert waren, 
oder so gut das sie es nicht brauchen. Schwer zu sagen. :-)
Heute hast du dagegen gerne ein Multitastkingsystem oder so einen lahmen 
Pythonkram, da ist externe Hardware die ein genaues Timing einhalten 
kann schon von groesserem Interesse. Daher denke ich mal das dies mehr 
Schule machen wird.

Vanye

von Mi N. (msx)


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Norbert schrieb:
> PIOs bei zig hundert MHz sind jetzt nicht wirklich schlecht…

Man braucht sie insbesondere auch, um fehlende (Grund-)Funktionen 
nachzubilden.

Norbert schrieb:
> Jetzt haben wir ja zwei M33er…

Ich hatte es an anderer Stelle schon mal geschrieben, warum ein RP2xyz 
ganz nett ist, aber auch seine Grenzen hat:
Beitrag "Re: "Sicherheit" beim RP2350"

900ss schrieb:
>> PIOs bei zig hundert MHz sind jetzt nicht wirklich schlecht…
>
> Ja, das sehe ich auch so. Die Dinger sind wirklich genial. Wundert mich,
> dass andere Hersteller das nicht anbieten.

Beim MC68332 gab es die TPU, womit ich aber nie zu tun hatte.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Norbert schrieb:
> Wenn man sicher stellt, dass der Arbiter auch wirklich jeden
> Glockenschlag präzise verarbeitet und nicht ein anderer DMA dazwischen
> funkt.

Mit der Prioritätseinstellung geht das, und DMAs haben oft integrierte 
FIFOs (z.B. STM32).

900ss schrieb:
> Die Dinger sind wirklich genial. Wundert mich,
> dass andere Hersteller das nicht anbieten.

Vielleicht ist es so dass das für viele Anwendungen "gebastelt" ist, und 
zum "richtig machen" gibt es dedizierte Peripherie genau für das 
konkrete Problem. Was wären konkrete Anwendungen für das PIO die man 
nicht auch direkt mit einem Display-Interface, Quad/Octo-SPI, 
SRAM-Controller, SDIO/SDMMC o.ä. hinbekommt?

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas G. schrieb:
> Was wären konkrete Anwendungen für das PIO die man
> nicht auch direkt mit einem Display-Interface, Quad/Octo-SPI,
> SRAM-Controller, SDIO/SDMMC o.ä. hinbekommt?

Man kann damit z.B. ein DVI/HDMI-Signal erzeugen, um einen Monitor 
anzusteuern.

Man kann damit die bizarrsten Protokolle wie z.B. 13-Bit-SPI 
implementieren - letztlich, es erlaubt alles, was damit möglich ist, 
ohne daß man dafür einen spezialisierten Peripheriecontroller im µC 
vorrätig haben muss.

von Norbert (der_norbert)


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Vanye R. schrieb:
> so einen lahmen Pythonkram

Geht nicht anders bei dir, oder?

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Man kann damit z.B. ein DVI/HDMI-Signal erzeugen, um einen Monitor
> anzusteuern.

Kann man auch mit einem dedizierten RGB-Interface das viele große 
Mikrocontroller oder Anwendungsprozessoren haben.

Harald K. schrieb:
> Man kann damit die bizarrsten Protokolle wie z.B. 13-Bit-SPI
> implementieren

Bloß wie oft braucht man das... Die allermeisten ICs haben gewöhnliches 
8bit-SPI oder I²C...

Harald K. schrieb:
> ohne daß man dafür einen spezialisierten Peripheriecontroller im µC
> vorrätig haben muss.

Naja, es gibt ja eine gigantische Auswahl an den unterschiedlichsten 
Mikrocontrollern, wo man mit großer Wahrscheinlichkeit einen findet der 
die gewünschten spezialisierten Peripherieelemente bietet.

von Norbert (der_norbert)


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Niklas G. schrieb:
> Naja, es gibt ja eine gigantische Auswahl an den unterschiedlichsten
> Mikrocontrollern, wo man mit großer Wahrscheinlichkeit einen findet der
> die gewünschten spezialisierten Peripherieelemente bietet.

Tja, dann nimmt man halt einen davon…

Diese ganze PIO Idee war ja — wie wir jetzt endlich wissen — sowieso 
sinnlos. Was die sich nur dabei gedacht haben… ;-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas G. schrieb:
> Kann man auch mit einem dedizierten RGB-Interface das viele große
> Mikrocontroller oder Anwendungsprozessoren haben.

Das dedizierte RGB-Interface liefert TMDS-Datenströme? Schön, aber der 
dafür nötige "Anwendungsprozessor" ist ein fettes, teures und für viele 
nicht verarbeit- oder auch nur kaufbares Teil.

Niklas G. schrieb:
> Naja, es gibt ja eine gigantische Auswahl an den unterschiedlichsten
> Mikrocontrollern

Klar, und für jede Aufgabe braucht man einen neuen, anderern, für den 
man sich schlimmstenfalls schon wieder 'ne neue Toolchain und schon 
wieder ein neues, anderes Debuginterface beschaffen muss, ganz abgesehen 
davon, daß man diese unterschiedlichsten Controller auch erst mal kaufen 
und in eigenn Designs verarbeiten können muss.

Das ist natürlich alles viel, viel besser als ein kleiner, günstiger und 
universell verwenbarer Controller.

Logisch.


*Ein Hoch auf die Spezialisierung!*

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Das dedizierte RGB-Interface liefert TMDS-Datenströme?

Das tut der RP2040 auch nur dank externer Hardware, die in dem bekannten 
Beispiel auch stark gehackt und nicht spezifikationskonform ist. Da 
kriegt man wohl kaum das Konformitätssiegel für das man zum Verkaufen 
braucht. Das ist nichts für kommerzielle Anwendungen. Den digitalen 
Datenstrom kann man auch per RGB-Interface ausgeben, ja, aber eben mit 
dem selben Ergebnis.

Harald K. schrieb:
> Schön, aber der dafür nötige "Anwendungsprozessor" ist ein fettes,
> teures und für viele nicht verarbeit- oder auch nur kaufbares Teil.

Für kommerzielle Nutzung kein Problem. Die allermeisten MCUs/MPUs werden 
nicht auf Bastler konzipiert. Für Grafikausgabe braucht man sowieso 
einiges an Speicher und Rechenleistung, da ist ein kräftiger Prozessor 
nicht verkehrt.

Harald K. schrieb:
> Klar, und für jede Aufgabe braucht man einen neuen, anderern, für den
> man sich schlimmstenfalls schon wieder 'ne neue Toolchain und schon
> wieder ein neues, anderes Debuginterface beschaffen muss

Auch kein wirkliches Problem für kommerzielle Nutzung. Davon ab sind 
auch die Produktfamilien der einzelnen Hersteller riesig; die über 
Tausend (IIRC) verschiedenen STM32 kann man mit der selben Software und 
Hardware programmieren. Die herstellereigene IDE ist gratis. 
Dritthersteller-Tools unterstützen typischerweise eine ganze Reihe von 
Mikrocontroller-Herstellern, da muss man höchstens noch ne extra Lizenz 
kaufen wenn man die komplette CPU-Architektur wechselt.

Harald K. schrieb:
> daß man diese unterschiedlichsten Controller auch erst mal kaufen und in
> eigenn Designs verarbeiten können muss.

Auch keinerlei Problem für Firmen. Bei Digikey kann man sogar privat 
eine riesige Auswahl bekommen...

Harald K. schrieb:
> Das ist natürlich alles viel, viel besser als ein kleiner, günstiger und
> universell verwenbarer Controller

So ist es. Bisher kam kein überzeugender Use Case für PIO, der für ein 
verkaufbares, vollwertiges Produkt besser als die dedizierte Hardware 
von "klassischen" Controllern wäre.

von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas G. schrieb:
> Das tut der RP2040 auch nur dank externer Hardware, die in dem bekannten
> Beispiel auch stark gehackt und nicht spezifikationskonform ist.

Ja, ein paar Serienwiderstände.

von Norbert (der_norbert)


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Niklas G. schrieb:
> Das tut der RP2040 auch nur dank externer Hardware, die in dem bekannten
> Beispiel auch stark gehackt und nicht spezifikationskonform ist.

Schon komisch, ich habe das eye-diagram gesehen.

https://cdn.xingosoftware.com/elektor/images/fetch/dpr_1,w_687,h_245,c_fit/https%3A%2F%2Fwww.elektormagazine.com%2Fassets%2Fupload%2Fimages%2F42%2F20230328221400_wren-fig2.png

Das sieht ziemlich gut aus, für ›stark gehackt‹…

von Mi N. (msx)


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Niklas G. schrieb:
> Bisher kam kein überzeugender Use Case für PIO, der für ein
> verkaufbares, vollwertiges Produkt besser als die dedizierte Hardware
> von "klassischen" Controllern wäre.

Vor ein paar Jahren gab es keine 'klassischen' Controller zu kaufen.
Ich brauchte eine Ansteuerung für ein QVGA Display (320 x 240), welches 
es auch nicht gab. Nur VGA mit 640 x 480 Pixeln.
Per PIO wurden die ausgegebenen Pixel horizontal verdoppelt und eine 
Zeile zweimal nacheinander ausgegeben. Der interne Speicher reichte für 
zwei Seiten mit 64 Farben.
Für mich war das eine richtig gute Lösung - nicht nur vollwertig sondern 
auch vegan!

von 900ss (900ss)


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Niklas G. schrieb:
> Was wären konkrete Anwendungen für das PIO die man nicht auch direkt mit
> einem Display-Interface, Quad/Octo-SPI, SRAM-Controller, SDIO/SDMMC o.ä.
> hinbekommt?

Serieller Datenbus, sehr hohe Datenrate und hartes Timing mit 
proprietären Übertragungsparametern. Kann man nicht kaufen und mit den 
PIOs war das einfach zu realisieren. Nein, auch mit SPI nicht zu machen. 
Vorher wurde ein zusätzliches FPGA genutzt.

Es gibt immer mal was, wo die PIOs gut sind und man dann kein extra FPGA 
braucht. Ist schnell und das Timing ist sehr genau. Eigentlich ein Traum 
von Peripherie.

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Ja, ein paar Serienwiderstände.

Ja, kann man genau so an ein RGB-Interface schnallen.

Norbert schrieb:
> Das sieht ziemlich gut aus, für ›stark gehackt‹…

Und das kriegt man zertifiziert? Dann geht das auch mit RGB-Interface 
bei gängigen Controllern. Warum verkauft dann überhaupt jemand 
HDMI/DVI-Transmitter?

Mi N. schrieb:
> Vor ein paar Jahren gab es keine 'klassischen' Controller zu kaufen.

Aber schon lange vor den RP2040.

Mi N. schrieb:
> Ich brauchte eine Ansteuerung für ein QVGA Display (320 x 240), welches
> es auch nicht gab.

Das geht mit den üblichen RGB-Interfaces schon lange. Erstbestes 
Beispiel: STM32F429I-DISC1 . QVGA, 262K Farben, man kann natürlich alle 
Pixel individuell ansteuern, man hat genug Speicher und Rechenleistung 
um flüssige Animationen darzustellen.

Das Board gibt's schon so lange, dass es ne Mini-USB-Buchse hat... So 
etwas sollte der Minimalstandard für GUIs sein - wenn man da heutzutage 
noch mit 64 Farben, ruckeligen Animationen und verdoppelten Zeilen 
ankommt gehen die Kunden zur Konkurrenz.

900ss schrieb:
> Serieller Datenbus, sehr hohe Datenrate und hartes Timing mit
> proprietären Übertragungsparametern.

Wo kommt sowas vor? Was ist das für eine Gegenstelle? Wenn das irgendwas 
total exotisches ist, lohnt sich das nicht einen Serien-Mikrocontroller 
darauf zu optimieren. Für Serienprodukte, die natürlich für die 
Mikrocontroller-Hersteller relevant sind, würde man die Gegenstelle auf 
Octo-SPI/SDIO/USB/PCIe/Whatever umbauen. Das ist halt die Antwort warum 
gängige Mikrocontroller kein PIO haben: Solche Anwendungen zu 
unterstützen bringt keine Verkaufszahlen.

: Bearbeitet durch User
von 900ss (900ss)


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Niklas G. schrieb:
> Wo kommt sowas vor?

Luft- & Raumfahrt

von J. S. (jojos)


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PIO spart vermutlich Kosten für zugekaufte IP cores.

von 900ss (900ss)


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900ss schrieb:
> Niklas G. schrieb:
>> Wo kommt sowas vor?
>
> Luft- & Raumfahrt

Ach so, nein der RP2040 war nicht in Flughardware verbaut ;)

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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900ss schrieb:
> Luft- & Raumfahrt

Klingt nicht nach großen Stückzahlen. Hat die Gegenseite auch einen RP? 
Oder FPGA?

900ss schrieb:
> Ach so, nein der RP2040 war nicht in Flughardware verbaut ;)

Sondern im Kassensystem...? Wie verarbeitet man eigentlich sehr hohe 
Datenraten auf einem Cortex-M0?

J. S. schrieb:
> PIO spart vermutlich Kosten für zugekaufte IP cores.

Das klingt schon eher nach einer guten Erklärung.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Bloß wie oft braucht man das... Die allermeisten ICs haben gewöhnliches
> 8bit-SPI oder I²C...

1-Wire? Oder die gar lustig blinkenen Leds mit WS2812? Da musst du dir 
ja sonst auch schon den Arsch ab programmieren um den Kram mit USART und 
DMA nach zu programmieren. Oder einen schnellen Quadraturencoder?

Ich finde es aber interessant das es mal was neues gibt und dann alle 
sagen, oeh... wofuer braucht man den das....
Das ist so...hm..deutsch? :-D

Wer es nicht braucht nutzt es halt nicht. In praktisch jeder heutigen 
Anwendung sind immer 50% der Peripherie in einem Controller ungenutzt.

Vanye

von 900ss (900ss)


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Vanye R. schrieb:
> Wer es nicht braucht nutzt es halt nicht.

Danke. Das spricht mir aus der Seele. Da gibt es, wie ich finde, eine 
wirklich gute neue Peripherie und es wird daran rumgenörgelt oder wird 
in Frage gestellt. Mein Opa war auch so. Manchen scheint der Blick über 
den eigenen Tellerrand hinaus verwehrt zu sein. Danach wird es schwarz 
wie die Nacht.
Die Welt findet nicht nur auf dem eigenen Entwicklungstisch statt.

Und es wurden sogar Beispiele genannt. Die natürlich auch in Frage 
gestellt wurden. Viele Wege führen nach Rom. Wenn irgendjemand es anders 
besser(?) lösen kann, gerne. Machen!

von Mi N. (msx)


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Niklas G. schrieb:
> Mi N. schrieb:
>> Vor ein paar Jahren gab es keine 'klassischen' Controller zu kaufen.
>
> Aber schon lange vor den RP2040.

Dann hast Du die Coronazeit wohl auch nicht mitbekommen.

> Mi N. schrieb:
>> Ich brauchte eine Ansteuerung für ein QVGA Display (320 x 240), welches
>> es auch nicht gab.
>
> Das geht mit den üblichen RGB-Interfaces schon lange. Erstbestes
> Beispiel: STM32F429I-DISC1 . QVGA, 262K Farben, man kann natürlich alle
> Pixel individuell ansteuern, man hat genug Speicher und Rechenleistung
> um flüssige Animationen darzustellen.

Eben die STM32 waren nicht beschaffbar.

> Das Board gibt's schon so lange, dass es ne Mini-USB-Buchse hat... So
> etwas sollte der Minimalstandard für GUIs sein - wenn man da heutzutage
> noch mit 64 Farben, ruckeligen Animationen und verdoppelten Zeilen
> ankommt gehen die Kunden zur Konkurrenz.

Es hat nichts geruckelt, Du kennst meine Anwendung garnicht. Mein Kunde 
'liebt' mich, weil ich kostengerecht entwickeln kann - auch wenn es 
Lieferengpässe gibt.

Vor längerer Zeit hatte ich eine Schaltung veröffentlich mit 6502. Es 
kam ein Leserbrief: "Das macht man nicht, man nimmt dafür einen 8051". 
Dann hatte ich damit noch eine 8-stellige 7-Segmentanzeige multiplext: 
"Das macht man nicht, man nimmt dafür einen ICMxyz". Man, war der doof!

Soetwas gibt es heute wohl immer noch, weshalb mir nach der langen Zeit 
eine Form von 'Enkeltrick' in den Sinn kommt ;-)

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Vanye R. schrieb:
> 1-Wire? Oder die gar lustig blinkenen Leds mit WS2812?

Geht das damit, kann man damit das Timing der Bits individuell 
einstellen?

Vanye R. schrieb:
> Da musst du dir ja sonst auch schon den Arsch ab programmieren um den
> Kram mit USART und DMA nach zu programmieren.

Naja das ist ziemlich simpel. Halt nicht besonders elegant.

Vanye R. schrieb:
> Oder einen schnellen Quadraturencoder?

Können die Timer vom STM32 und sicherlich vielen anderen nativ

Vanye R. schrieb:
> Ich finde es aber interessant das es mal was neues gibt und dann alle
> sagen, oeh... wofuer braucht man den das....

Wenn man nicht nach Anwendungen fragt, kann man auch nix damit machen...

900ss schrieb:
> und es wird daran rumgenörgelt oder wird in Frage gestellt.

Ich hab überhaupt nicht genörgelt. Ich habe nur nach Anwendungen 
gefragt.

Mi N. schrieb:
> Dann hast Du die Coronazeit wohl auch nicht mitbekommen.

Der Grund warum andere Controller kein PIO haben ist also Corona? Mit 
den ESP32 kann man übrigens auch QVGA-Displays ansteuern und die waren 
super lieferbar.

Mi N. schrieb:
> Eben die STM32 waren nicht beschaffbar.

Dann ist es mit PIO halt ein Workaround, aber kein wirklicher 
spezifischer Use Case.

Mi N. schrieb:
> Mein Kunde 'liebt' mich, weil ich kostengerecht entwickeln kann

Heißt es ist ein Serienprodukt, ein Controller mit dedizierter 
RGB-Peripherie wäre zu teuer?

von Mi N. (msx)


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Niklas G. schrieb:
> Heißt es ist ein Serienprodukt, ein Controller mit dedizierter
> RGB-Peripherie wäre zu teuer?

Was hast Du an nicht beschaffbar nicht verstanden?
'Use Case', was ist denn das für ein wording? Du solltest Dein doing 
fitten.
:-(

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Mi N. schrieb:
> Was hast Du an nicht beschaffbar nicht verstanden?

Was hast du an "warum haben andere Controller kein PIO?" nicht 
verstanden?

Mi N. schrieb:
> Use Case', was ist denn das für ein wording?

Kürzer als Anwendungsfall, letzteres kennt die Autokorrektur nicht mal, 
nervig.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Wenn man nicht nach Anwendungen fragt, kann man auch nix damit machen...

Nein, man sucht nicht nach Problemen wo man im Internet eine Loesung 
findet.
Man hat ein Problem und sucht dafuer eine Loesung. Wenn du keine 
Probleme hast dann musst du auch nichts suchen.

Vanye

von 900ss (900ss)


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Niklas G. schrieb:
> Geht das damit, kann man damit das Timing der Bits individuell
> einstellen?

Die Frage zeigt, dass viel Wissen um die Fähigkeiten der PIO fehlt. 
Nicht mit beschäftigt, ist OK. Allerdings dann hier den "Besserwisser" 
raushängen zu lassen, das ist schon speziell.
Lass es doch einfach dabei, dass es auch hier Leute gibt, die wissen was 
sie tun und das Produkt so funktioniert hat, wie der Kunde es wünschte.

Und nicht so:

Niklas G. schrieb:
> wenn man da heutzutage noch mit 64 Farben, ruckeligen Animationen und
> verdoppelten Zeilen ankommt gehen die Kunden zur Konkurrenz.

Die provokante Frage, wie verarbeitet man mit einem M0 hohe Datenraten? 
Das weißt du nicht? Was sind denn konkret hohe Datenraten? Ach, hängt 
davon ab? Muss man das vielleicht auch im Kontext sehen? Ach sooo.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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900ss schrieb:
> Allerdings dann hier den "Besserwisser" raushängen zu lassen, das ist
> schon speziell.

Ich habe überhaupt nicht bessergewusst. Lies doch einfach mal was ich 
schreibe.

900ss schrieb:
> wie verarbeitet man mit einem M0 hohe Datenraten

Wer provokant mit "sehr hohen Datenraten" anfängt darf mit Rückfragen 
rechnen.

900ss schrieb:
> Was sind denn konkret hohe Datenraten?

Ja, fragt man sich.

von Harald K. (kirnbichler)


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Niklas G. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Ja, ein paar Serienwiderstände.
>
> Ja, kann man genau so an ein RGB-Interface schnallen.

Du weißt, was der Unterschied zwischen TMDS und einem üblichen 
RGB-Interface ist? Anscheinend nicht.


Ich nehme an, daß Du, als die Microcontroller aufkamen, auch groß getönt 
hättest, daß es für die ja gar keine ernstzunehmenden Anwendungen gäbe, 
weil sich deren Aufgaben auch mit applikationsspezifischen ICs oder 
einer größeren Handvoll Standardbauteile lösen ließen.

Und als so etwas wie PALs, CPLDs etc. aufkamen, hättest Du in die 
gleiche Tröte gepustet. Braucht man nicht, geht alles viel besser mit 
den üblichen Verdächtigen, Töröö-prust-Tö.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Du weißt, was der Unterschied zwischen TMDS und einem üblichen
> RGB-Interface ist?

Erläutern ❎️ Beleidigen ✅️ Verkaufen kann man so ein TMDS-Produkt auf 
RP2040 Basis trotzdem nicht.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Warum? Weil ein "erlkönig" es nicht für ausreichend umständlich hält?

von Norbert (der_norbert)


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Ich schau mir das hier seit geraumer Zeit an und muss zwangsläufig zu 
dem Schluss kommen, dass eine weitere Diskussion — wenn man das denn 
unbedingt so nennen will — unnötig erscheint.

Der König vertritt nun einmal die Meinung, dass ›nicht sein kann was 
nicht sein darf‹. Und wie wir alle Wissen sind Meinungen heutzutage 
Trumpf und Fakten eher nervig.

von 900ss (900ss)


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Harald K. schrieb:
> Warum? Weil ein "erlkönig" es nicht für ausreichend umständlich hält?

Lass mal, ist vergeblich. Gibt's halt.

Norbert schrieb:
> Und wie wir alle Wissen sind Meinungen heutzutage
> Trumpf und Fakten eher nervig.

:)

: Bearbeitet durch User
von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Niklas G. schrieb:

> Das geht mit den üblichen RGB-Interfaces schon lange. Erstbestes
> Beispiel: STM32F429I-DISC1 . QVGA, 262K Farben, man kann natürlich alle
> Pixel individuell ansteuern, man hat genug Speicher und Rechenleistung
> um flüssige Animationen darzustellen.

Kostet 30 Euronen. Und ist auf das Display beschränkt, was ST halt 
draufgenagelt hat.

Außerdem gibt's bei praktisch allen Distributoren Warnungen bezüglich 
"long lead times".

Und, last but not least: ST neigt dazu, Produkte einfach mal 
einzustellen. Manchmal sogar ohne jede Vorwarnzeit, das gilt 
insbesondere im Bereich der Demo-Boards. Wenn die z.B. das passende 
Display nicht mehr beschaffen können, machen sie einfach den Sack zu und 
gut isses. Scheiß auf die Kunden, war ja nur ein (viel zu günstig 
verkauftes) Demo-Board. Sollen die halt die nächste Variante kaufen, 
natürlich mit abweichendem Display, ggf. sogar nur mit abweichender MCU. 
Und natürlich mit abweichendem physischen Layout bezüglich Höhenprofil, 
Bohrungen und nötigem Display-Durchbruch.

Das ist insgesamt für deine Kunden in etwa so vertrauenerweckend wie 
eine hochgradig gereizte Kobra 20cm vor ihrem Gesicht. Jedenfalls für 
all die, die noch selbst denken und recherchieren können...

von Arduino F. (Firma: Gast) (arduinof)


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Ob S. schrieb:
> Wenn die z.B. das passende
> Display nicht mehr beschaffen können, machen sie einfach den Sack zu und
> gut isses.
Was wäre die Alternative?

Ob S. schrieb:
> natürlich mit abweichendem Display,
Was wäre die Alternative?

Demoboards werden nicht ohne Grund Demoboards genannt.

Wer diese im produktiven Einsatz verwendet, wird das hoffentlich nur in 
Einzelstücken tun.

Ob S. schrieb:
> Das ist insgesamt für deine Kunden in etwa so vertrauenerweckend
Was haben Demoboards bei deinen Kunden zu suchen?

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Scheiß auf die Kunden, war ja nur ein (viel zu günstig
> verkauftes) Demo-Board.

Demoboards sind dafuer das das sich ein Ingenieur eine Meinung ueber 
einen Controller bilden kann um zu entscheiden ob damit eine Entwicklung 
gemacht wird oder nicht. Und wenn man sich entscheidet, damit der 
Softwerker schonmal etwas hat mit dem er anfangen kann bis die ersten 
echten Muster auf dem Tisch liegen.

Wer mit dem Demoboard ernsthaft ein Produkt macht hat etwas gewaltig 
nicht verstanden.

Vanye

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Arduino F. schrieb:

> Was haben Demoboards bei deinen Kunden zu suchen?

Genau das ist die eigentliche Frage. Die einzig zutreffende Antwort ist: 
natürlich nix.

Nur scheint das Niklas G. nicht klar zu sein...

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