Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Vor-und Nachteile eines Analogmultimeters


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von Rafael W. (mechatronik_1)


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Hallo,
mich würde auch interessieren welche Vor- und Nachteile ein 
Analogmultimeter hat.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Ein Analogmultimeter "klaut" dir kein Kollege vom Labortisch. Klarer 
Vorteil.

scnr,
WK

von Jörg R. (solar77)


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Rafael W. schrieb:
> mich würde auch interessieren welche Vor- und Nachteile ein
> Analogmultimeter hat.

Höre doch auf die User hier zu verarschen..

Beitrag "Messgerät ablesen"

von Thomas W. (goaty)


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Vorteil: man kann veränderliche Signale besser erkennen. Digitale haben 
dafür den Bargraph.

von Michael O. (michael_o)


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Es ist netter eine Drift oder einen langsamen Siunus am Zeiger als an 
Zappelzahlen abzulesen, eine Luftleitung hat am Zeigerinstrument 
seltener eine Spannung als am Digitalzwerg. Wer es gewohnt ist sieht mit 
einem schnellen Blick auf den Zeiger mehr als mal schnell die Zahlen 
abzulesen.

MfG
Michael

von Christian B. (luckyfu)


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Nachteil Analoge: Man muss vorher schon wissen, in welchem Bereich der 
Messwert ist, sonst ist im Zweifel der Zeiger krumm. Und man muss es 
ablesen können.
Nachteil digitale: durch die digitale Anzeige wird man dazu verleitet, 
das Messergebnis als genauer anzusehen, als es ist. Toleranzen und 
Anzeigebereich beachten!

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Vorteil: funktioniert (teilweise) ohne Batterie.

Nachteil: junge Leute tun sich mit analogen Anzeigen schwer (du weißt 
schon wer)

von Lu (oszi45)


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1. Je nach Trägheit des Instruments zeigt der Zeiger ablesbare 
Veränderungen an, die man beim schnellen Wechsel digitaler Zahlen mit 
dem Auge kaum erfassen kann.
2. Ein altes Drehspulinstrument braucht nicht unbedingt eine extra 
Spannungsquelle.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Aus ISBN:9-783895-760594 vom legendären: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Bob_Pease

von Burkhard (bstaudinger)


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Kann es sein, dass du deine Hausaufgaben für den morgigen Freitag noch 
nicht gemacht hast? Wie heißt denn das Thema deines Referates?

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Der geringere Innenwiderstand ist manchmal ein Nachteil, manchmal aber 
auch vorteilhaft.

von Norbert (der_norbert)


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Rafael W. schrieb:
> Hallo,
> mich würde auch interessieren welche Vor- und Nachteile ein
> Analogmultimeter hat.

Man kann eine Menge außerordentlich blödsinniger Fragen stellen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Thomas W. schrieb:
> Vorteil: man kann veränderliche Signale besser erkennen.

Ja, das ist der einzige Vorteil, versagt aber wieder bei langsamen 
Änderungen. So eine analoger Winkelwert ist für eine grobe 
Beurteilung/Trend besser geeignet. Blödes Beispiel: Füllstandsanzeiger 
beim Öltank, da merkt man sich eben 5 vor 12 und weiss das auch nach ner 
Woche noch. Einen exakten Zahlenwert (wenn er nicht gerade irgendwas 
besonderes darstellt) kann sich ausser Monk keiner merken. Oder auch 
eine Ladestrom-/spannungsanzeige ist deutlich physiologischer als zu 
versuchen sich ständig wechselnde mehrstellige Zahlen zu merken - wenn 
sich die Änderungen im Sekundenbereich abspielen.
Das moderne Messgerät koppelt man dann eben mit ner app und schaut sich 
den Graphen in beliebiger zeitlicher Skalierung an und holt sich damit 
die analogen Vorteile zurück ohne die digitalen zu verlieren. Kurz: 
direkt analog ist praktisch tot.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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H.Joachim S. schrieb:
>> Vorteil: man kann veränderliche Signale besser erkennen.
>
> Ja, das ist der einzige Vorteil

Den zweiten Vorteil (zumindest eines derart einfachen Geräts, wie es der 
TE ausgegraben hat) lernst du kennen, wenn du mal Spannungen oder Ströme 
an einem 100-W-Kurzwellensender messen willst. ;-)

von Jörg R. (solar77)


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Christian B. schrieb:
> Nachteil Analoge: Man muss vorher schon wissen, in welchem Bereich
> der Messwert ist, sonst ist im Zweifel der Zeiger krumm.

Wenn man nicht weiß was einen erwartet beginnt man im höchsten 
Messbereich. Das macht man übrigens auch bei digitalen Multimetern mit 
manueller Bereichswahl.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Jörg R. schrieb:
> Wenn man nicht weiß was einen erwartet beginnt man im höchsten
> Messbereich.

Der sollte dann aber zu V, A und R passen...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Nachteil eines analogen: Stoßempfindlich. Für mich ist das eigentlich 
der Hauptnachteil.

von Mani W. (e-doc)


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Andreas B. schrieb:
> Nachteil eines analogen: Stoßempfindlich. Für mich ist das eigentlich
> der Hauptnachteil.

In der Wildnis von Baustellen auf jeden Fall!

Im Labor können analoge Zeigerinstrumente von Vorteil sein...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Mani W. schrieb:
> In der Wildnis von Baustellen auf jeden Fall!

Auch in der Wildnis von Basteltischen. ;-)

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Der geringere Innenwiderstand ist manchmal ein Nachteil, manchmal aber
> auch vorteilhaft.

Die Rückwirkung eines Drehspulinstrumentes allein auf die Wirkung eines 
Ohmschen Innenwiderstandes zurückzuführen, genügt nur den Schülern ohne 
(Fach-)ausbildung für Elektrotechnik.

Andere, die sich seriös mit Elektrizität beschäftigen, wissen auch um 
die induktive Wirkung eines solchen Messinstrumentes (letzlich ein 
kleiner elektrischer "Motor", der auf sprunghafte Spannungsveränderungen 
mit Stromstößen reagiert).

> Vorteil: man kann veränderliche Signale besser erkennen

Genauer, man kann Trend, (erste) Ableitung und Maximalwert einer 
zeitlich veränderlichen Größe abschätzen. Natürlich nur, wenn die 
Veränderung weder zu schnell noch zu langsam ist.

Das und weitere Unterschiede kann man in dem gestern verlinkten 
Buchauszug: 
https://www.mikrocontroller.net/attachment/663688/Troubleshooting.pdf 
nachlesen.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Jörg R. schrieb:
> Wenn man nicht weiß was einen erwartet beginnt man im höchsten
> Messbereich. Das macht man übrigens auch bei digitalen Multimetern mit
> manueller Bereichswahl.

Ja, wenn man dran denkt. Bei einem Digitalen zeigt das dann einfach OL 
und gut. Aber bei dem Analogen ist im Zweifel der Zeiger eben hinüber. 
Man muss sich halt mehr konzentrieren. In meinen Augen ist das definitiv 
ein Nachteil.

von Lu (oszi45)


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Christian B. schrieb:
> Aber bei dem Analogen ist im Zweifel der Zeiger eben hinüber.

Abgebrochene Zeiger habe ich bisher selten gesehen, aber je nach 
Impulsform der Spannung _|__|_ sind auch schon mal Leiterzüge 
weggebrannt. Man sollte genauer überlegen, was man misst. (Mit der 
Hochspannungsmessspitze war vorher kein Wert der Boosterspannung 
messbar.)

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Abgebrochen kenne ich die auch nicht, aber Verbiegen geht schon und dann 
hat man einen permanenten Offset in seinen Messergebnissen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Aber bei dem Analogen ist im Zweifel der Zeiger eben hinüber.

Auch digitale Multimeter sind keinesfalls alle "auto ranging", die 
kannst du dann mit dem falschen Messbereich genauso demolieren.

Der Klassiker: wenn jemand den "Strom in der Steckdose" misst … :-o

von Norbert (der_norbert)


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Ich frage mich, wie wir damals™ mit diesen hochkomplexen Geräten 
überhaupt klar kamen sind ohne sie in Windeseile zu zerstören. Und das 
auch noch über viele Jahre hinweg.

Mag es vielleicht – und ich möchte diesen Gedanken nur als eine wilde 
Hypothese in den Raum stellen – daran gelegen haben, dass wir vor der 
Benutzung zuerst nachgedacht hatten?

Wie gesagt, nur so ein Gedanke.

von (prx) A. K. (prx)


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Norbert schrieb:
> Mag es vielleicht – und ich möchte diesen Gedanken nur als eine wilde
> Hypothese in den Raum stellen – daran gelegen haben, dass wir vor der
> Benutzung zuerst nachgedacht hatten?

Wikipedia: "Survivorship Bias (deutsch: Überlebenden-Verzerrung oder 
Überlebenden-Irrtum) bezeichnet eine kognitive Verzerrung. Nach dem 
Survivorship Bias werden Wahrscheinlichkeiten eines Erfolgs systematisch 
überschätzt, da erfolgreiche Personen oder Zustände eine größere Chance 
haben, in einer Statistik erfasst zu werden, als nicht erfolgreiche."

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ein Kompromiss wäre (und das gibt es auch, wenn auch nicht oft), ein 
Analoginstrument mit Hilfe eines Displays zu simulieren. Dann kann man 
die Vorteile beider Welten kombinieren, z.B. das intuitivere Erfassen 
von Trends und die automatische Bereichswahl.

Siehe im Bild rechts unten ...

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wikipedia: "Survivorship Bias (deutsch: Überlebenden-Verzerrung oder
> Überlebenden-Irrtum) bezeichnet eine kognitive Verzerrung. Nach dem
> Survivorship Bias werden Wahrscheinlichkeiten eines Erfolgs systematisch
> überschätzt, da erfolgreiche Personen oder Zustände eine größere Chance
> haben, in einer Statistik erfasst zu werden, als nicht erfolgreiche."

Hinkt! Auf eine beispiellos entsetzliche Weise!

Andererseits, man liest ja fast täglich diese Berichte in denen die 
Menschen erzählen, dass auch heute wieder kein Instrument zerstört 
wurde. Viele haben ja schon Tausende dieser Berichte geschrieben. ;-)

von Thorsten S. (thosch)


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Analoge Meßgeräte waren immer schon teuer. Da hat man bei der Benutzung 
mehr Sorgfalt walten lassen, als später bei einem 30,-€ 
Digitalmultimeter.
Aber auch da lohnt sich eine sorgfältige Nutzung, wenn man es nicht 
ständig ersetzen möchte.

Wer heute mit hochwertigen Meßgeräten umgeht, wie z.B. einem 6 1/2 
stelligen Präzisions-Tischmultimeter, sollte diese ebenfalls 
entsprechend umsichtig nutzen, auch wenn hier meist gute 
Schutzschaltungen verbaut sind. Lieber noch mal nachgedacht vor dem 
Einschalten des Meßkreises hat noch nie geschadet.

von Christian B. (luckyfu)


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Jörg W. schrieb:
> Der Klassiker: wenn jemand den "Strom in der Steckdose" misst … :-o

auch dann geht da nur die, zugegeben, sündhaft teure, Sicherung 
kaputt...
Und wenigstens bei mir auf Arbeit scheint das regelmäßig zu passieren, 
denn gefühlt immer, wenn ich einen Strom mit dem Multimeter messen will, 
ist die Sicherung hin. Deshalb messe ich mittlerweile entweder mit dem 
Zangenamperemeter, oder wenn das nicht da ist, erstmal den Widerstand es 
Strommeßteils :)

Man lernt mit seinem Arbeitsumfeld :)

p.s.: Natürlich sollte man auch beim digitalen Messen eine grobe Idee 
haben, welches Messergebnis wohl zu erwarten ist. Meiner Erfahrung nach 
messen Digitalmultimeter mit schwächer werdender Batterie gern zu hohe 
Spannungen, gern auch, wenn die Batteriewarnung noch gar nicht an ist. 
Wenn man also bei einem Erwartungswert von 5V 6,6V misst, sollte man 
sich mal die Batterie genauer ansehen. Und schwupps, werden nach 
Batteriewechsel aus 6,6 gemessenen Volt 5,2V, was schon eher dem 
Erwartungswert entspricht.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Der Klassiker: wenn jemand den "Strom in der Steckdose" misst … :-o
>
> auch dann geht da nur die, zugegeben, sündhaft teure, Sicherung kaputt.

Nicht bei einem Billig-Digital-Multimeter. Ich habe mal so eins gesehen. 
Das war drinnen ziemlich gut verkupfert danach. :-O

von Christian B. (luckyfu)


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Jörg W. schrieb:
> Nicht bei einem Billig-Digital-Multimeter. Ich habe mal so eins gesehen.
> Das war drinnen ziemlich gut verkupfert danach. :-O

nagut, sowas nutze ich nicht. :)

von Joachim B. (jar)


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Thorsten S. schrieb:
> Wer heute mit hochwertigen Meßgeräten umgeht

kann auch mal überrascht werden!

1979 kam ein Fluke Verstreter in die Fernsehwerkstatt und führte vor das 
selbst 30kV aus dem Hochspannungsclip der Farbbildröhre dem DVM nichts 
antut, also dachte ich ich könnte ein HV-Netzteil mit 5kV messen.
Leider war der GND hochgelegt und tötete eines meiner Fluke 8860a.
Ich dachte doch echt wenn das Fluke von 1979 können sind die von 1980+ 
nicht schlechter.

von Ralf X. (ralf0815)


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(prx) A. K. schrieb:
> Norbert schrieb:
>> Mag es vielleicht – und ich möchte diesen Gedanken nur als eine wilde
>> Hypothese in den Raum stellen – daran gelegen haben, dass wir vor der
>> Benutzung zuerst nachgedacht hatten?
>
> Wikipedia: "Survivorship Bias (deutsch: Überlebenden-Verzerrung oder
> Überlebenden-Irrtum) bezeichnet eine kognitive Verzerrung. Nach dem
> Survivorship Bias werden Wahrscheinlichkeiten eines Erfolgs systematisch
> überschätzt, da erfolgreiche Personen oder Zustände eine größere Chance
> haben, in einer Statistik erfasst zu werden, als nicht erfolgreiche."

Das sieht die Friedhofsverwaltung u.ä. etwas anders.

von Rudi K. (ykabel)


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Christian B. schrieb:
> Man muss sich halt mehr konzentrieren. In meinen Augen ist das definitiv
> ein Nachteil.

das sagt doch schon alles.....

von Bruno V. (bruno_v)


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Rafael W. schrieb:
> mich würde auch interessieren welche Vor- und Nachteile ein
> Analogmultimeter hat.

Schau Dir an, wo Du analoge Anzeigen hast. Und überlege Dir, warum sie 
dort auch heute noch analog sind. Dann wirst Du ein Gefühl dafür 
bekommen.

von Joachim B. (jar)


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als Radio-Fernsehtechniker im Außendienst hat mich mein treues 
Analogmultimeter NIE mit leerer Batterie am Arbeiten gehindert.
Ersatzbatterie (Zink-Kohle) frisch aus der Blisterverpackung wurden auch 
schon mal leer verkauft, kaum zu glauben aber real wahr, ich mußte es 
dem Verkäufer sogar einmal analog vormessen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Den grössten Schwachsinn konnte man u.a. in den 70/80ern beim Citroen 
GS/CX erleben:
Analoge "Digitalanzeige" der Geschwindigkeit..
https://i.ebayimg.com/images/g/gUwAAOSwnFtfQmWx/s-l960.jpg

von Lu (oszi45)


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Eine 6-stellige Digitalanzeige garantiert auch noch nicht, dass sie 
immer genau ist. Es gab schon einige Digitalmultimeter, die NUR bei 
Zimmertemperatur einigermaßen genaue Werte anzeigten. Anzeige und 
Genauigkeit sind zwei verschiedene Welten.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Bradward B. schrieb:
> Die Rückwirkung eines Drehspulinstrumentes allein auf die Wirkung eines
> Ohmschen Innenwiderstandes zurückzuführen, genügt nur den Schülern ohne
> (Fach-)ausbildung für Elektrotechnik.

Du scheinst ein solcher zu sein. Die zu messende Quelle sieht nichts von 
der Induktivität, weil die Widerstände davor überwiegen.

> Andere, die sich seriös mit Elektrizität beschäftigen, wissen auch um
> die induktive Wirkung eines solchen Messinstrumentes (letzlich ein
> kleiner elektrischer "Motor", der auf sprunghafte Spannungsveränderungen
> mit Stromstößen reagiert).

Die Zeigerreaktion auf schnelle Änderungen hängt vom Meßgerät ab, die 
Masse der Analogmultimeter hat mechanisch gedämpfte Zeiger.

Christian B. schrieb:
> Aber bei dem Analogen ist im Zweifel der Zeiger eben hinüber.

Standard in Japan-Multimetern waren zwei Gemaniumdioden über dem 
Meßwerk. Da   schlug der Zeiger zwar hart an, aber mehr passierte nicht.

Norbert schrieb:
> Ich frage mich, wie wir damals mit diesen hochkomplexen Geräten
> überhaupt klar kamen sind ohne sie in Windeseile zu zerstören.

Zumindest ich habe den Umgang in der Berufsschule lernen dürfen.

Thorsten S. schrieb:
> Analoge Meßgeräte waren immer schon teuer. Da hat man bei der Benutzung
> mehr Sorgfalt walten lassen, als später bei einem 30,-€
> Digitalmultimeter.

Du musst recht jung sein oder Deine Erinnerung trügt. Analogvoltmeter 
aus Japan gab es in den 70er-Jahren ab ca. 20 DM. Digitalmultimeter 
kamen als Tischgeräte auf den Markt und kosteten hoch dreistellig. Eine 
andere Nummer waren professionelle Analog-Geräte wie Unigor, die mit dem 
Lehrlingsetat unbezahlbar schienen und sehr robust sind.

Christian B. schrieb:
> auch dann geht da nur die, zugegeben, sündhaft teure, Sicherung
> kaputt...

Die kenne ich erst seit den Fluke-Digitalgeräten, Unigor und Co hatten 
simple 5x20mm. Mein Unigor 3s hat einen Sicherungsautomaten.

Christian B. schrieb:
> Und wenigstens bei mir auf Arbeit scheint das regelmäßig zu passieren,
> denn gefühlt immer, wenn ich einen Strom mit dem Multimeter messen will,
> ist die Sicherung hin.

Lange ist's her, aber tatsächlich lagen immer defekte Strombereiche im 
Regal und niemand der Kollegen war es.

Christian B. schrieb:
> Meiner Erfahrung nach
> messen Digitalmultimeter mit schwächer werdender Batterie gern zu hohe
> Spannungen, gern auch, wenn die Batteriewarnung noch gar nicht an ist.

Billigzeug hat mitunter garkeine Batterianzeige. Wenn mein altes Fluke77 
die Warnung anzeigt, ist noch sehr viel Luft, bis es wirklich Dummfug 
misst.

Jörg W. schrieb:
>> auch dann geht da nur die, zugegeben, sündhaft teure, Sicherung kaputt.
> Nicht bei einem Billig-Digital-Multimeter. Ich habe mal so eins gesehen.
> Das war drinnen ziemlich gut verkupfert danach. :-O

Mein 3,50€-Chinese hat keine Sicherung, obwohl sie auf dem Gehäuse 
aufgedruckt sind :-(

Bruno V. schrieb:
> Schau Dir an, wo Du analoge Anzeigen hast. Und überlege Dir, warum sie
> dort auch heute noch analog sind. Dann wirst Du ein Gefühl dafür
> bekommen.

An meinem Regel-Trenntrafo möchte ich auf den Stromzeiger nicht 
verzichten, die Spannung könnte gerne digital sein - aber gab es damals 
noch nicht.

Ralf X. schrieb:
> Den grössten Schwachsinn konnte man u.a. in den 70/80ern beim Citroen
> GS/CX erleben:
> Analoge "Digitalanzeige" der Geschwindigkeit..

Die Franzosen konnten schon immer beklopptes Design. Tacho und 
Drehzahlmesser sind typische Beispiele, wo ich nicht auf den Zeiger 
verzichten möchte. Es gibt Instrumente, wo der Zeiger per Display 
erzeugt wird und ich keinen Unterschied zum mechanischen sehe - 
vermutlich OLED.

von Mani W. (e-doc)


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Christian B. schrieb:
> Man muss sich halt mehr konzentrieren. In meinen Augen ist das definitiv
> ein Nachteil.

Wieso?

von Thomas S. (thommi)


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Manfred P. schrieb:
> Zumindest ich habe den Umgang in der Berufsschule lernen dürfen.

Du meinst Voltavi, Wattavi, Pontavi & Co? :-)

Damit habe ich in der Berufsschule auch gelernt . Privat hatte ich ein 
DMM von Voltcraft, bzw habe das immernoch.

von Jörg R. (solar77)


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Thomas S. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Zumindest ich habe den Umgang in der Berufsschule lernen dürfen.
>
> Du meinst Voltavi, Wattavi, Pontavi & Co? :-)

In meiner Ausbildung, um 1980 herum, hatten wir Unigor 6e. Die haben 
damals wohl um die 1000,- DM gekostet. Digital gab es noch nicht.

Vor ca. 3 Jahren habe ich mir so ein Unigor bei Kleinanzeigen gekauft, 
fast im Neuzustand. Das war aber nur ein Spaßkauf, aus rein 
nostalgischen Gründen.

Für mich gibt es heutzutage keinen Anwendungsfall für analoge Multimeter 
mehr. Selbst wenn es um eine Tendenzanzeige geht kann das der Bargraph 
meines Fluke 87V besser.

Dazu kommen die vielen schon genannten Nachteile. Ein analoges muss u.a. 
ruhig liegen, das Ablesen ist schwieriger, das Unigor ist zudem recht 
klobig und schwer. Aber es hat Charme:-)

Verlässt man mal die Messtechnik aus unserem Hobbybereich gibt es eine 
Anwendung für die ich absolut keine digitale Anzeige mag..den Tacho im 
Auto.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Jörg R. schrieb:
> Verlässt man mal die Messtechnik aus unserem Hobbybereich gibt es eine
> Anwendung für die ich absolut keine digitale Anzeige mag..den Tacho im
> Auto.

Drehzahlmesser auch...

von Thomas S. (thommi)


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Jörg R. schrieb:
> Verlässt man mal die Messtechnik aus unserem Hobbybereich gibt es eine
> Anwendung für die ich absolut keine digitale Anzeige mag..den Tacho im
> Auto.

Nee, der MUSS einen Zeiger haben, genauso, wie der DZM, Tankfüllstand 
und Kühlmitteltempeatur, da bin ich auch konservativ. Kann man auch eher 
selbst reparieren.

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