Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik National NSA520 Datenblatt gesucht (9-stellige 7-Segment-Anzeige)


von Tim 🔆 (solarlicht)


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Ich suche das Datenblatt zur National NSA520, eine 9-stellige 
7-Segement-LED-Anzeige.

Im Internet konnte ich trotz intensiver Suche nichts darüber finden. Zu 
LED-Anzeigen nur das Optoelectronics Handbook 1979, dort ist sie aber 
nicht drin.

Hat vielleicht jemand noch ein anderes (älteres) Datenbuch oder weiß wo 
so was verbaut war?

Die Anzeige hat keine Dezimalpunkte, aber unter jeder Zahl einen 
Unterstrich.

Außer einer Uhr wüsste ich ohne Dezimalpunkte gar nicht was man daraus 
bauen könnte, aber vielleicht gibt es ja auch diesbezüglich Ideen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Das wird wohl eine gemultiplexte 9-stellige 9-Segment-Anzeige 
(7+Punkt+Strich) sein, deren Belegung man ganz einfach mit einer kleine 
Konstantstromquelle herausfinden kann.

von Peter D. (peda)


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Die einzelnen LEDs kannst Du doch einfach mit dem Multimeter im 
Diodenbereich austesten.

Für gute Lesbarkeit müßtest Du aber noch eine Kontrastfolie in der 
LED-Farbe aufsetzen.

von Julian L. (rommudoh)


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Tim 🔆 schrieb:
> keine Dezimalpunkte

sind die Punkte zwischen den Stellen nur Deko oder ist da auch etwas 
leuchtfähiges drin?

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Crazy Harry schrieb:
> Das wird wohl eine gemultiplexte 9-stellige 9-Segment-Anzeige
> (7+Punkt+Strich) sein, deren Belegung man ganz einfach mit einer kleine
> Konstantstromquelle herausfinden kann.

Die Belegung ja, aber nicht den zulässigen Strom.

Julian L. schrieb:
> sind die Punkte zwischen den Stellen nur Deko oder ist da auch etwas
> leuchtfähiges drin?

Leider nicht, obwohl es unter der Lupe danach aussieht.

Edit: Eben noch mal probiert. Die Punkte in der Mitten leuchten doch, 
sind aber nur bei exakter Draufsicht zu sehen. Das ist seltsam. Mit 
Filterfolie wird es auch nicht besser.

: Bearbeitet durch User
von Obelix X. (obelix)


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Tim 🔆 schrieb:
> Die Belegung ja, aber nicht den zulässigen Strom.

Nimm die Daten irgendeine Standard-LED in der gleichen Farbe.

Max 20mA, möglichst weniger. Wird schon keine Weltraumtechnik sein.

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von Tim 🔆 (solarlicht)


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Obelix X. schrieb:
> Max 20mA, möglichst weniger. Wird schon keine Weltraumtechnik sein.

20mA sind zu viel. Diese alten Displays liegen meiner Erfahrung nach so 
um 7mA herum. Besser wäre es natürlich das Datenblatt zu haben.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Nimm bei 5V 470R Widerstände. Dann miss den Strom, und schaue Dir die 
Helligkeit an. Ich würde auch so um die 7 - 10 mA schätzen.

Nachtrag:
bei Multiplex wirds aber auf 270 R rauslaufen. .... Messen.

: Bearbeitet durch User
von Jeno (tuner)


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also 5 ma dürften reichen ...

von Obelix X. (obelix)


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Tim 🔆 schrieb:
> 20mA sind zu viel. Diese alten Displays liegen meiner Erfahrung nach so
> um 7mA herum. Besser wäre es natürlich das Datenblatt zu haben.

Dann mach das doch einfach so wie du denkst und lege deine 
Vorwiderstände eben für 7mA aus. Bei Multiplexing kann man je nach 
Helligkeitswunsch durchaus mit dem Strom nach oben gehen.

Welche Farbe haben die LEDs denn?

https://www.mikrocontroller.net/articles/LED-Matrix

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Obelix X. schrieb:
> Bei Multiplexing kann man je nach
> Helligkeitswunsch durchaus mit dem Strom nach oben gehen.

In älteren Schaltungen hatte man gern den 74HC123 als Watchdog 
verwendet. bei Ausfall des Multiplextaktes hat er die LEDs dunkel 
geschaltet.

von Michael B. (laberkopp)


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Tim 🔆 schrieb:
> National NSA520

Seit 12 Jahren kein Ergebnis.

https://electronics.stackexchange.com/questions/71677/identifying-a-20-year-old-7-segment-9-digit-led-display

Unterstriche wurden in manchen industriellen Anwendungen genutzt um 
Dezimalstellen deutlicher zu kennzeichnen als durch einen kleinen Punkt. 
Es werden alle Dezimalstellen unterstrichen. Ist aber aus der Mode, wohl 
seit dem man nicht nur genau von vorne sichtbare Punkte schafft

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.decodesystems.com/old-displays.html
Sehr alte LED-Displays

Ich habe eine Preisliste eines NS-Distributors namens PANEL von 1982. 
Darin auch ein paar NSA-Typen, leider nicht das 520.
Hier 5 Seiten png-Bilder. Zu einigen Displays werden kompatible 
Typbezeichnungen von HP genannt.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Danke an alle für die ganzen Informationen.

Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich habe eine Preisliste eines NS-Distributors namens PANEL von 1982.
> Darin auch ein paar NSA-Typen, leider nicht das 520.

Vielleicht sind die kundenspezifisch, dann wird man eh nichts finden. 
Schade, ich habe nämlich ziemlich viele davon.

Die brauchen wohl noch eine Diffusorfolie. Mit einer roten 
Farbfilterfolie alleine ändert sich an der Lesbarkeit nichts.

> Hier 5 Seiten png-Bilder. Zu einigen Displays werden kompatible
> Typbezeichnungen von HP genannt.

Da du das gerade erwähnst, mir ist in meinem Datenbuch bei einigen 
Bubble-Displays sofort die Ähnlichkeit zu HP-Displays aufgefallen.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich würde mal nach den hier aufgelisteten Typen mit ähnlicher 
Bezeichnung suchen.

Mit "NSA0038" gefunden:

https://www.calcuseum.com/LISTINGS/CALCUSEUM_Listing_Keyword_Raw_AllItems_N.htm#NSA0038
da stehen noch mehr NSA-Typen, alle sollen etwa von 1975 sein.

ebenfalls hier 2 Seiten aus NS "Optoelectronics Data Book 1983"
https://www.datasheetarchive.com/datasheet/NSA0038/National-Semiconductor?id=ab718011aa473fdc&term=NSA0038

Die hier haben angeblich davon sogar welche auf Lager:
https://www.worldwayelec.com/pro/national-semiconductor-corporation/nsa0038/5017200

Das Datasheetarchive hat das Datenbuch von 1983 in kurze PDFs mit ein 
oder zwei Seiten verhackstückt.
Es gibt auch noch ein Datenbuch von TI von 1983 aus dem selben Jahr, das 
taucht öfters auf.

: Bearbeitet durch User
von Tim 🔆 (solarlicht)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich würde mal nach den hier aufgelisteten Typen mit ähnlicher
> Bezeichnung suchen.

Im Datenbuch von 1979 gibt es immerhin ein Kapitel "NSA500 series", auch 
wenn meins nicht aufgeführt ist. Da nehme ich jetzt einfach mal an, dass 
diese Daten zumindest grob übertragbar sind.

> 
https://www.calcuseum.com/LISTINGS/CALCUSEUM_Listing_Keyword_Raw_AllItems_N.htm#NSA0038
> da stehen noch mehr NSA-Typen, alle sollen etwa von 1975 sein.

Interessante Seite, aber die scheint kaputt zu sein, jedenfalls öffnen 
sich bei mir keine Bilder.

Obelix X. schrieb:
> Welche Farbe haben die LEDs denn?

Rot

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Tim 🔆 schrieb:
> Vielleicht sind die kundenspezifisch, dann wird man eh nichts finden.
> Schade, ich habe nämlich ziemlich viele davon.

Die Anschlussbelegung bekommst du selber heraus?
Ansonsten mal ne grobe Kennlinie erstellen bis 20...25mA. Mehr braucht 
man ja nicht.

Ich hab mal selber ein LED-Display gebaut und hab davor eine graue 
Plexischeibe montiert, die ich innen mit 600er Schleifpapier nass 
angeschliffen hab. So konnte man das gut sehen.

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von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Tim 🔆 schrieb:
> Zu
> LED-Anzeigen nur das Optoelectronics Handbook 1979, dort ist sie aber
> nicht drin.

Seite 46 in eben jenem Handbuch (Seite 72 in meiner PDF-Version).

>> Averrage Current 0.7mA min, 5.0mA max
>> per Segment

Und weil gemultiplext:

>> Peek Current 7.0mA min, 60mA max
>> per Segment

Rest der Specs sind, wenn es relevant ist, für 7.0mA/Segment Peak 
angegeben.

Seite 47, Überschrift:

>> Custom Options NSA 500 Series

Und letzter Satz in dem Abschnitt, Seite 49:

>> Special numbers are assigned for Custom Units NSA5XX

Na, klingelt es? Du hast ein kundenspezifisches Teil.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das Handbuch von 1979 habe ich jetzt auch gefunden:
https://media.searchelec.com/specshee/NATIONAL/NationalSemiconductorOptoelectronicsHandbook1979_text.pdf#page=72
aber die NSA500 Serie ist deutlich kleiner.

von Peter D. (peda)


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Tim 🔆 schrieb:
> Schade, ich habe nämlich ziemlich viele davon.

Man sollte auch bedenken, daß alte LEDs einen schlechten Wirkungsgrad 
hatten.
Ob man sich den deutlich höheren Strombedarf bei nur funzeligem Licht 
also wirklich antun will. Ohne Treibertransistoren für die Digits und 
Segmente geht da nichts.

von Christoph Z. (rayelec)


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>Ob man sich den deutlich höheren Strombedarf bei nur funzeligem Licht
>also wirklich antun will. Ohne Treibertransistoren für die Digits und
>Segmente geht da nichts.

MAX7219 dran und schon sind alle Anzeigeprobleme gelöst! ;-)

von Michael B. (laberkopp)


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Christoph Z. schrieb:
> MAX7219 dran und schon sind alle Anzeigeprobleme gelöst! ;-)

Na ja, gerade der bringt nur 3.5mA mittleren Strom. Für Displays die 
erst bei 20mA erkennbar sind unzureichend.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bei unbekannter LED regele ich langsam den Strom hoch, bis sie nicht 
mehr gross heller wird  und gehe dann ein Stück zurück, so das sie 
gerade wieder ein wenig dunkler wird. Das ist dann mein 'optimal 
Setting'.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Michael B. schrieb:

> Unterstriche wurden in manchen industriellen Anwendungen genutzt um
> Dezimalstellen deutlicher zu kennzeichnen als durch einen kleinen Punkt.
> Es werden alle Dezimalstellen unterstrichen. Ist aber aus der Mode, wohl
> seit dem man nicht nur genau von vorne sichtbare Punkte schafft

Noch gernerer wurden die Striche zum Verweis auf einen Aufdruck unter 
der Anzeige genommen. Z.B. auf die Wochentage oder einen Modus. HP hat 
einen ganzen Stall Meßgeräte mit solchen LCD ausgestattet.

9 Stellen passen wunderbar um zwei Uhrzeiten nebeneinander darzustellen. 
Hier war doch auch mal jemand mit einem Flugzeuginstrument, wo man ein 
langes LCD gleich für 3 verschiedene Zahlen verwendete.

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