Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Umbau auf "modern" : Statron 2231


von Marco (meow88)


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Hallo zusammen,

nachdem ich nun das alte Teil mehrfach repariert habe bin ich es leid. 
Ich habe mir folgendes gedacht, warum nicht die Hauptkomponenten 
(Trafo,Gleichrichter und den großen Siebelko) behalten und ein fertiges 
Regelmodul einbauen. Ich habe mir für sehr günstig das bekannte Modul 
XY7025 besorgt.
Die Frage: Da sind ja noch 3 Leistungstransistoren welche ja quasi 
entfallen da ich die dauer-kaputte Regelplatine entsorge.
Was genau hat diese Regelung mit den Leistungstransistoren gemacht im 
alten Netzteil?
Bitte um Nachsicht, ich bin kein Netzteil Experte. Ich weiss nur das die 
wie bei meinem Labornetzteil (auch linear) überschüssige Leistung 
"verbraten" haben. Aber wann, im Kurzschlussfall oder wann?
Soweit ich gesehen habe ist die Regelung des XY7025 kurschlussfest..

Grüße

von Michael B. (laberkopp)


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Marco schrieb:
> Ich habe mir für sehr günstig das bekannte Modul XY7025 besorgt.

Warum erwartet man immer vom billigsten Schrott dass er qualitativ 
besser wäre ?

Marco schrieb:
> Soweit ich gesehen habe ist die Regelung des XY7025 kurschlussfest..

Überlastfest aber nicht kurzschlussfest: berühren sich die Drähte mit 
der Ausgangsdpannung, produziert man also ruckartig einen Kurzschluss am 
Ausgang, geht das Modul gern kaputt.

Dein Statron ist robuster als die Chinamodule.
Vielleicht geht es deswegen wiederholt kaputt, weil du gefälsche 
Leistungsbauteile einsetzt, die nicht so viel aushalten wie die 
Originalen. Oder du montierst Isolator und Wärmeleitpaste nicht 
ordentlich

Marco schrieb:
> Was genau hat diese Regelung mit den Leistungstransistoren gemacht

Sie so gesteuert, dass die gewünschte Ausgangsspannung rauskam.

von Marco (meow88)


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Ne die Leistungsteile sind nicht kaputtgegangen sondern diese 
"Regelplatine" der die großen Transistoren ansteuerte. Aber ich hab echt 
keine Lust mehr auf den antiken Schrott. Und ich hab mir immer die DDR 
Teile besorgt aus Restbeständen. Mit dem Modul pimpe ich das Netzteil ja 
auf regelbar, was mir zupass käme.
Ich hab inzwischen mal nachgelesen das die Ts für die Längs oder 
Querregelung waren. Ich probier es jetzt mal mit dem Modul.
Achso es war bei dem Modul die Rede von "shortcircuit" und das heisst 
Kurschluss, nicht Überlast. Probieren wirs einfach.
Jedenfalls einfacher als die ewige Reparatur.. und zudem Zeit gespart.

Grüße

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Marco schrieb:
> ...sondern diese "Regelplatine"...

Was genau ist denn an der Regelplatine kaputt gegangen?

rhf

von Dennis S. (whiterussian)


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Marco schrieb:
> warum nicht die Hauptkomponenten
> (Trafo,Gleichrichter und den großen Siebelko) behalten und ein fertiges
> Regelmodul einbauen.

Worin denn "einbauen"?

Marco schrieb:
> Ich weiss nur das die
> wie bei meinem Labornetzteil (auch linear) überschüssige Leistung
> "verbraten" haben. Aber wann,

Immer wenn ein "Verbraucher" angeschlossen ist/war.

von Marco (meow88)


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Roland F. schrieb:

> Was genau ist denn an der Regelplatine kaputt gegangen?

Diese kleine Leistungstransistor auf Kühlblech.

von Marco (meow88)


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Dennis S. schrieb:
> Worin denn "einbauen"?

Ins Gehäuse des PS

von Jens G. (jensig)


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Marco schrieb:
>> Was genau ist denn an der Regelplatine kaputt gegangen?
>
> Diese kleine Leistungstransistor auf Kühlblech.

Vielleicht ist ja einer der Ausgangstransistoren hinüber, oder Kollektor 
hängt in der Luft, also Stromverstärkung=0, so dass der 
Treiber-Transistor selbst verstärkt am Laststrom teilnimmt.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael B. schrieb:

>> Was genau hat diese Regelung mit den Leistungstransistoren gemacht
>
> Sie so gesteuert, dass die gewünschte Ausgangsspannung rauskam.

Und das optimal, sodas man mit solchen Netzteilen auch problemlos
empfindliche (NF-) Vorverstärker testen kann. Das wird mit Deinem
Billschaltnetzteil nicht funktionieren.

von Ralf X. (ralf0815)


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Harald W. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>
>>> Was genau hat diese Regelung mit den Leistungstransistoren gemacht
>>
>> Sie so gesteuert, dass die gewünschte Ausgangsspannung rauskam.
>
> Und das optimal, sodas man mit solchen Netzteilen auch problemlos
> empfindliche (NF-) Vorverstärker testen kann. Das wird mit Deinem
> Billschaltnetzteil nicht funktionieren.

Das Standard 2231 liefert 13,8 VDC und 20 A, andere Modelle andere 
Festspannungen nach oben bis 220 VDC, alle im Bereich um +/- 250 Watt.
Kaum ein Bastler hat für diese Festspannungen mit dieser Leistung eine 
wirkliche Verwendung.
In mancher Funkbude oder Kfz-Zubehörwerkstatt mag das z.B. für die 13,8 
V Variante anders aussehen, aber gerade da braucht es nicht einmal eine 
stabile Spannungshaltung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Marco schrieb:

(schnipp)

Wenn du schon ein Netzteil zerbasteln willst, dann nimm doch etwas 
wertloses, etwa ein Monacor oder Volcraft oder Quatpower Netzteil.

Das Statron verkaufe an jemanden, der es zu würdigen weiß.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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Axel S. schrieb:
> Marco schrieb:
>
> (schnipp)
>
> Wenn du schon ein Netzteil zerbasteln willst, dann nimm doch etwas
> wertloses, etwa ein Monacor oder Volcraft oder Quatpower Netzteil.
>
> Das Statron verkaufe an jemanden, der es zu würdigen weiß.

Naja, das 2231 war kein Glanzlicht von Statron.

von Ralf X. (ralf0815)


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Axel S. schrieb:
> Wenn du schon ein Netzteil zerbasteln willst, dann nimm doch etwas
> wertloses, etwa ein Monacor oder Volcraft oder Quatpower Netzteil.
>
> Das Statron verkaufe an jemanden, der es zu würdigen weiß.

So einen wie Dich?
Kannst ihm ja ein Angebot machen, entweder gegen Cash oder Tausch gegen 
ein brauchbares und regelbares LNG mit passenden Werten.. 😂

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Marco schrieb:
> nachdem ich nun das alte Teil mehrfach repariert habe bin ich es leid.

Ja was machst du denn damit? Ich würde fast vermuten Akkus laden. Wenn 
dann das Netzteil ausgeschaltet wird speist der Akku lustig rückwärts in 
den Ausgang hinein. Es ist nicht ungewöhnlich dass Netzteile das nicht 
mögen.

von Dennis S. (whiterussian)


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Marco schrieb:
> Ins Gehäuse des PS

PS? Ich würde ja auch das Gehäuse des Statron behalten und nicht nur:

Marco schrieb:
> die Hauptkomponenten
> (Trafo,Gleichrichter und den großen Siebelko)...

also nur die alte Regelung dort raus werfen und ggf. ein anderes 
Regelmodul einbauen.

Marco schrieb:
> Diese kleine Leistungstransistor auf Kühlblech

Gibt es da echt nur einen?

von Lu (oszi45)


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Marco schrieb:
> Bitte um Nachsicht, ich bin kein Netzteil Experte.

Das haben wir gelesen. Bei Statron wurden Bauteile ausgemessen, bevor 
sie eingebaut wurden. Was Du getauscht hast, wissen wir bisher nicht.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Jens G. schrieb:
>>> Was genau ist denn an der Regelplatine kaputt gegangen?
>> Diese kleine Leistungstransistor auf Kühlblech.
> Vielleicht ist ja einer der Ausgangstransistoren hinüber, oder Kollektor
> hängt in der Luft, also Stromverstärkung=0, so dass der
> Treiber-Transistor selbst verstärkt am Laststrom teilnimmt.

Wahrscheinlicher ist, dass der Treiber-Transistor thermisch überlastet 
wird, das kenne ich von Eigenbau-Netzteilen. Man müsste den Typ und die 
Schaltung sehen, um den sachgemäß zu verstärken. Ich denke so in 
Richtung BD135 auf Kühlkörper anstatt eines BC141.

Längsregler-Netzteile sind kein Hexenwerk, die bekommt man in den Griff! 
In meinem Eigenbau hatte ich die 2N3055 durch MJ3001 Darlingtons und den 
Treibertransistor durch einen Draht ersetzt. In der Folge mussten aber 
die Emitterwiderstände der Endtransistoren deutlich größer werden, was 
die maximal mögliche Ausgangsspannung etwas reduziert.

Lu schrieb:
> Bei Statron wurden Bauteile ausgemessen, bevor
> sie eingebaut wurden.

Wenn Transistoren selektiert werden müssen, ist die Schaltung scheiße. 
Aber ja, damit hatte sich jemand in einem anderen Statron-Thread 
befassen müssen und zumindest von Statron Unterstützung bekommen.

Ein solches Netzteil auf China-Müll umzuferkeln, ist auf jeden Fall 
keine gute Lösung.

von Johannes F. (jofe)


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Axel S. schrieb:
> Volcraft

Einige ältere als Voltcraft gebrandete Labornetzgeräte wurden 
tatsächlich von Statron in Fürstenwalde produziert. Habe selbst zwei 
verschiedene Voltcrafts, bei denen das eindeutig zu erkennen ist.

von Johannes F. (jofe)


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H. H. schrieb:
> Naja, das 2231 war kein Glanzlicht von Statron.

Ich musste mittlerweile feststellen, dass Statron-Geräte (selbst die 
alten) auch ihre Schwächen haben. Vieles wird allerdings wohl der 
Mangelwirtschaft geschuldet gewesen sein, muss man gerechterweise sagen.

von Andrew T. (marsufant)


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Nun sind heute BJT gut und günstig erhältlich, da kann man nachbessern. 
Treiber BJT habe ich durch 2N4922 ersetzt, ist besser als der BD135.


Die Gehäuse sind solide, und gut zugänglich.
Wer einmal wie Gossen Pantam 33 4 reparieren musste, weiss wovon ich 
rede.

von Roland E. (roland0815)


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Wie um alles bekommt man ein Statron kaputt?

Die Dinger laufen hier zu Dutzenden im professionellen Einsatz. Seit 
Jahrzehnten... Die sind unkaputtbar...

von Andrew T. (marsufant)


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Roland E. schrieb:
> Wie um alles bekommt man ein Statron kaputt?
>
> Die Dinger laufen hier zu Dutzenden im professionellen Einsatz. Seit
> Jahrzehnten... Die sind unkaputtbar...

z.B. Akku laden, und vorab den Akku verpolen.
100% Erfolg für Defekt.

Merke: Man kann nix idiotensicher machen,
weil die Idioten so kreativ clever sind ;)

von Marco (meow88)


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Also ich bemühe mich mal auf den sachlichen Teil zu antworten. Wie schon 
erwähnt ich habe den Transistor exakt mit dem gleichen Typ ersetzt 
damals, 2x. Aber das ist nun egal weil ich die Platine entfernt habe.. 
und ja, wenn man Teile exakt einmessen muss bevor die Schaltung 
fehlerfrei läuft ist das Design kacke.

Ich habe 2 Statron, ein regelbares Labornetzteil und das Teil eben. Das 
Labornetzteil läuft fehlerfrei seit 40 Jahren das ist wirklich 
beachtlich.
Aber irgendwas war bei dem großen im Argen.. ich hatte es damals zu Funk 
Zeiten angeschafft. Nachdem es mir 2x den (ELV) Akkulader zerstört hat 
wars außer Betrieb. Inzwischen ist es entkernt und mit der neuen 
Regelung versehen.
Bin noch nicht ganz fertig. Jedenfalls hat es jetzt mehr Zweck als 
vorher.
Und wegen der Regelung, und dem retro Gejammer, ja Vergasermotoren waren 
auch mal ganz geil bis es moderneres gab.. Und diese anfällige Regelung 
war eben nicht mehr das gelbe vom Ei und nervig und riskant für die 
Verbraucher.

von Harald W. (wilhelms)


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Marco schrieb:

> Und diese anfällige Regelung war eben nicht mehr das gelbe vom Ei
> und nervig und riskant für die Verbraucher.

Dein "Billig-Regler" dürfte eher noch anfälliger sein, insbesondere
bei hohen Strömen.

von Jörg R. (solar77)


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Marco schrieb:
> Also ich bemühe mich mal auf den sachlichen Teil zu antworten.
> (..)

Schreibe doch mal lieber was Du uns mit dem Thread sagen willst. Wenn es 
um den Umbau auf "modern" geht ist es ein Thread für die Rubrik 
"Projekte & Code". Dann aber auch mit Schaltplan was Du gemacht 
hast..und natürlich auch Fotos vom Resultat.

So macht der Thread doch überhaupt keinen Sinn.

: Bearbeitet durch User
von Marco (meow88)


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Jörg R. schrieb:
> Schreibe doch mal lieber was Du uns mit dem Thread sagen willst.

Meine Frage wurde schon beantwortet und danach kamen Bedenken, Meinungen 
usw... wie das oft so ist. Ich stelle das Gerät noch hier vor wenn es 
komplett umgebaut ist dann können wir schließen.

von Johannes F. (jofe)


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Marco schrieb:
> und danach kamen Bedenken, Meinungen
> usw... wie das oft so ist.

Zu Recht. Eine Fernost-Billig-Platine in ein Statron-Netzgerät 
einzubauen ist nicht gerade ein Wertschöpfungsakt...

von Lu (oszi45)


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Manfred P. schrieb:
> Wenn Transistoren selektiert werden müssen, ist die Schaltung scheiße.
> Aber ja, damit hatte sich jemand in einem anderen Statron-Thread
> befassen müssen und zumindest von Statron Unterstützung bekommen.

Wenn die gelieferten KUs/KDs Stromverstärkungen zwischen 5 und 40 
hatten, war eine Vorauswahl durchaus sinnvoll, um die Last gleichmäßig 
zu verteilen.
>
> Ein solches Netzteil auf China-Müll umzuferkeln, ist auf jeden Fall
> keine gute Lösung.

Einiges könnte man schon verbessern. z.B. hinten dicke 
Verpolungsschutzdiode, Stromeinstellung usw.... Jedenfalls würde ich ein 
analoges Netzteil nicht ohne guten Grund auf SNT umbauen. Störspannungen 
können viel Spaß machen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Johannes F. schrieb:
> Marco schrieb:
>> und danach kamen Bedenken, Meinungen
>> usw... wie das oft so ist.

Diskussionen in einem Diskussionsforum. Huch, wer konnte das ahnen.

> Zu Recht. Eine Fernost-Billig-Platine in ein Statron-Netzgerät
> einzubauen ist nicht gerade ein Wertschöpfungsakt...

Genau das. Dieses Statron Modell wird auf dem Gebrauchtmarkt für > 300 
Euro angeboten. Wenn das auch die gezahlten Preise sind, dann verbrennt 
er > 300 Euro. Denn nach dem Umbau hat das Gerät einen Marktwert der dem 
Schrottpreis des enthaltenen Metalls entspricht.

von Andrew T. (marsufant)


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Gewerbliche Verkäufer wollen ca.300€ dafür,

Gebrauchte 2231 sind für 50...100€ in eBay gelistet.

Somit deutlich weniger verbrannte €€€

von Manfred P. (pruckelfred)


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Marco schrieb:
> ich habe den Transistor exakt mit dem gleichen Typ ersetzt
> damals, 2x.

Existiert ein Schaltplan von dem Gerät?

> Aber das ist nun egal weil ich die Platine entfernt habe..

Schäme Dich dafür.

Lu schrieb:
> Wenn die gelieferten KUs/KDs Stromverstärkungen zwischen 5 und 40
> hatten, war eine Vorauswahl durchaus sinnvoll, um die Last gleichmäßig
> zu verteilen.

Egal, ob KD oder BD oder 2N, alle haben erhebliche Toranzen. Die fängt 
man ab, indem man ordentlich gegenkoppelt, schrieb ich bereits.

Wenn es 'nur' den Treiber zerlegt, wurde auch bereits genannt, muß man 
einen geeigneten Typ plus verbesserter Kühlung einsetzen.

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