Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Unbekanntes Labornetzteil


von Sven H. (schlaub_01)


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Hallo,
ich habe gerade zur Reparatur ein Labornetzteil auf dem Tisch. Es sieht 
zwar etwas selbstgebaut aus, aber die Platinen haben alle ordentlichen 
Lötstopplack drauf, leider keine Beschriftung. Vielleicht hat ja jemand 
diesen Typ schon mal irgendwo gesehen. Zumindest bei ELV und Elektor 
gibt es in dem Zeitraum (1991-5/6) kein Netzteil im Heft. Wäre 
interessant, wo das herkommt.

Viele Grüße,
Sven.

von Jörg R. (solar77)


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Sven H. schrieb:
> ich habe gerade zur Reparatur ein Labornetzteil auf dem Tisch. Es sieht
> zwar etwas selbstgebaut aus, aber die Platinen haben alle ordentlichen
> Lötstopplack drauf, leider keine Beschriftung. Vielleicht hat ja jemand
> diesen Typ schon mal irgendwo gesehen. Zumindest bei ELV und Elektor
> gibt es in dem Zeitraum (1991-5/6) kein Netzteil im Heft. Wäre
> interessant, wo das herkommt.

Zeige mal weitere Fotos, von der Rückseite und von Innen.

Was funktioniert denn nicht?

von Sven H. (schlaub_01)


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Ich habe erst mal die Festspannungen mir angeschaut, die Defekte waren 
sehr einfach zu finden. Bei dem Rest muß ich mir die Schaltung erst mal 
anschauen. Unterlagen würden das natürlich einfacher machen. Aber je 
mehr ich mir die Platinen anschaue, desto mehr denke ich, daß die doch 
selber gemacht sind. Vermutlich wurden die Platinen komplett grün 
lackiert und dann erst gelötet. Die Lötstellen sehen zumindest so aus. 
Auch der innere Aufbau mit Lüsterklemmen an der Netzspannung und den 
nicht isolierten Lötstellen am Netzschalter wäre so durch keine Abnahme 
gekommen. Muss also eine Art Bausatz oder ganz und gar etwas selber 
Entwickeltes sein.

Viele Grüße,
Sven.

von Wolf17 (wolf17)


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Der schlampige Siebdruck sieht nicht nach Profifirma aus.
Lehrlingsprojekt der Abschlussklasse 1991?
Vielleicht mit auf Plus floatender Regelung, ähnlich einem damaligen 
Conradnetzteil.
Sieht der Trafo selbstgewickelt aus?
Relais zur Verlustleistungsbegrenzung?
Russentransistoren oder Westware?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Sieht nach westlicher Ware aus. Bei Russentechnik wäre mehr gelötet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sven H. schrieb:
> Auch der innere Aufbau mit Lüsterklemmen an der Netzspannung und den
> nicht isolierten Lötstellen am Netzschalter wäre so durch keine Abnahme
> gekommen.

Naja, das wurde damals noch etwas anders gesehen und man ist vermutlich 
davon ausgegangen, das ein LNT dieser Klasse von Leuten bedient und 
gewartet wird, die davon was verstehen.
Sind die Elkos noch die alten Roederstein? Das Dings kommt auf jeden 
Fall aus dem Westen, das sieht man auch an den Widerständen. Immerhin 
mal keine Schaltung mit 723.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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Ich habe das Bild zu spät gesehen. Da keine Relais erkennbar sind, muss 
mit klassischer Längsregelung bei 2x 1V/3A so 2x 100W verbraten werden.
Thermoschalter? Zuerst Endtransistor und Steuertransistor messen.

Mehr Bilder!

von Michael L. (nanu)


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Sven H. schrieb:
> Zumindest bei ELV und Elektor
> gibt es in dem Zeitraum (1991-5/6) kein Netzteil im Heft. Wäre
> interessant, wo das herkommt.

Sieht aber vom Frontplattendesign aus wie ELV, wenn meine Erinnerung 
nicht trügt.

von Thomas R. (thomasr)


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Die Bildersuche führt auch zu einem alten Mikrocontroller Thread der 
weiter unten im Text auf ein ELO Nr. 2 aus 1981 hinweist.

Beitrag "Labornetzgerät - Fragen zum Schaltplan"

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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Sven H. schrieb:
> Ich habe erst mal die Festspannungen mir angeschaut, die Defekte
> waren sehr einfach zu finden. Bei dem Rest muß ich mir die Schaltung
> erst mal anschauen. Unterlagen würden das natürlich einfacher machen.
> Aber je mehr ich mir die Platinen anschaue, desto mehr denke ich, daß
> die doch selber gemacht sind. Vermutlich wurden die Platinen komplett
> grün lackiert und dann erst gelötet. Die Lötstellen sehen zumindest so
> aus. Auch der innere Aufbau mit Lüsterklemmen an der Netzspannung und den
> nicht isolierten Lötstellen am Netzschalter wäre so durch keine Abnahme
> gekommen. Muss also eine Art Bausatz oder ganz und gar etwas selber
> Entwickeltes sein.

Sehe ich alles genauso wie Du es beschrieben hast, vor allem dass es 
nach Selbstbau aussieht. Du hast leider nicht geschrieben was noch 
defekt ist, außer scheinbar eine der Festspannungen. Wenn nur einer der 
einstellbaren Kanäle defekt ist hast Du den Vorteil den anderen für 
Vergleichsmessungen zur Verfügung zu haben.

Das Netzteil ist leider nicht besonders servicefreundlich aufgebaut, es 
sind sehr viele Drahtverbindungen vorhanden.

Kannst Du erkennen ob man die 2 identischen Platinen ohne großen Aufwand 
nach oben herausziehen kann? Dann könntest Du gut daran messen.

Unabhängig davon würde ich erst einmal eine gründliche Sichtkontrolle 
durchführen. Ein weiteres Augenmerk würde ich den alten Elkos widmen. 
Selbst wenn sie optisch gut aussehen würde es sie vermessen.

Ansonsten..Fleißarbeit😀

: Bearbeitet durch User
von Sven H. (schlaub_01)


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So, die beiden einstellbaren Spannung laufen jetzt auch perfekt. Problem 
war, daß nur etwa 25V Endanschlag erreicht wurden. Aber auf den Platinen 
gibt es zwei Einstellregler, einer für den maximalen Strom und einer für 
die maximale Spannung. Neu eingestellt und schon passt alles. Die 
Platinen haben aber mit den ELO Schaltungen nichts zu tun. Hier ist 
nicht ein IC enthalten, alles nur reine Transistortechnik. Aber alles 
sehr übersichtlich und gut reparabel.
Dann ist das erledigt. Danke für die Beiträge!

Viele Grüße,
Sven.

von Andrew T. (marsufant)


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Sven H. schrieb:
> Aber alles
> sehr übersichtlich und gut reparabel.

Und sauber mit Kabelbinder gebündelte KAbelbäume. Mehrfarbig, was die 
Zuordnung erleichtert.

Somit ein schönes Gerät -- toll das Du es nur per Abgelich wieder in 
Vollfunktion gesetzt hast.

von Lu (oszi45)


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Sven H. schrieb:
> So, die beiden einstellbaren Spannung laufen jetzt auch perfekt.

Klapprige Einstellregler habe ich schon oft genug erlebt. Hoffen wir, 
dass alles lange so bleibt, sagt der Optimist.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Sieht nach gut gemachtem Eigenbau aus, sicher eine der damals vielen 
Standard-Schaltungen (z.B. LM723 usw.)

Mein eigenes aus dieser Zeit sah wilder aus...

Old-Papa

von Jobst M. (jobstens-de)


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Vielleicht in Anlehnung an dies (Bild)

Gruß
Jobst

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