Hallo liebe Leute! Ich habe bei meiner Bestellung nicht auf alle Parameter geachtet, und habe nun Relais gekauft, die keine Freilaufdiode eingebaut haben, obwohl ich in meiner Schaltung welche bräuchte. Ich habe aber einige 1N4001 bei mir herum liegen, und würde gerne wissen, ob diese Diode als Freilaufdiode für meine Schaltung geeignet ist, oder ob ich 1N4007 kaufen muss. Dies würde mir Versandkosten verursachen, die ich gerne vermeiden würde. Konkret geht es um das Relais LD-12P von Recoy Int'L., und an der Spule liegen 13,8V im Betrieb an. Die Marke der 1N4001, die ich rumliegen habe, weiß ich nicht. Ich habe irgendwo gelesen, dass beim Ausschalten des Relais Hochspannung entsteht, und nun bin ich verunsichert, ob die 50V der 1N4001 ausreicht. Auch habe ich irgendwo gelesen, dass es Unterschiede in der Reaktionszeit von Dioden gibt, und frage mich nun auch, ob die 4001er wohl schnell genug sein wird.
Passt schon... Thomas schrieb: > Ich habe irgendwo gelesen, dass beim Ausschalten des Relais Hochspannung > entsteht, und nun bin ich verunsichert, ob die 50V der 1N4001 ausreicht. Die 50V entstehen nur ohne Freilaufdiode und können den Schalttransistor killen wenn er die Spannung nicht aushält...
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Thomas schrieb: > Ich habe irgendwo gelesen, dass beim Ausschalten des Relais Hochspannung > entsteht, und nun bin ich verunsichert, ob die 50V der 1N4001 ausreicht. Nur wenn keine Diode parallel zum Relais geschaltet ist, entsteht Hochspannung, aber wenn eine Diode parallel zum Relais geschaltet ist, dann kann ja sowieso keine Hochspannung entstehen, denn die Hochspannung wird ja gerade, bevor sie überhaupt erst entstehen kann, vorher über die Diode abgeleitet. Die 1N4001 ist ungefähr genauso schnell wie die 1N4007. Nur die 1N4148 ist schneller. Die 1N4148 hält übrigens auch nur 50 Volt aus und wird trotzdem gerne für kleine Printrelais genommen.
Ist schon wieder einer unterwegs mit Minus, ist aber wurscht...
> Ist schon wieder einer unterwegs mit Minus, ist aber wurscht...
Dieser Beitrag belegt das Gegenteil.
Otto K. schrieb: > Nur wenn keine Diode parallel zum Relais geschaltet ist, entsteht > Hochspannung, aber wenn eine Diode parallel zum Relais geschaltet ist, > dann kann ja sowieso keine Hochspannung entstehen, denn die Hochspannung > wird ja gerade, bevor sie überhaupt erst entstehen kann, vorher über die > Diode abgeleitet. Die 1N4001 ist ungefähr genauso schnell wie die > 1N4007. Nur die 1N4148 ist schneller. Die 1N4148 hält übrigens auch nur > 50 Volt aus und wird trotzdem gerne für kleine Printrelais genommen. Ah... super, jetzt hab ich's verstanden. Danke!!! Jetzt bin ich aber doch am Überlegen, ob ich mir nicht doch ein paar 1N4148 besorgen soll. hm...
Thomas schrieb: > Jetzt bin ich aber doch am Überlegen, ob ich mir nicht doch ein paar > 1N4148 besorgen soll. > hm... Die 1N4148 hat aber nicht so ein hohes Stromabsorptionsvermögen wie die 1N400x! Wie groß ist denn dein Relais?
Thomas schrieb: > Otto K. schrieb: > >> Nur wenn keine Diode parallel zum Relais geschaltet ist, entsteht >> Hochspannung, aber wenn eine Diode parallel zum Relais geschaltet ist, >> dann kann ja sowieso keine Hochspannung entstehen, denn die Hochspannung >> wird ja gerade, bevor sie überhaupt erst entstehen kann, vorher über die >> Diode abgeleitet. Die 1N4001 ist ungefähr genauso schnell wie die >> 1N4007. Nur die 1N4148 ist schneller. Die 1N4148 hält übrigens auch nur >> 50 Volt aus und wird trotzdem gerne für kleine Printrelais genommen. > > Ah... super, jetzt hab ich's verstanden. Danke!!! > > Jetzt bin ich aber doch am Überlegen, ob ich mir nicht doch ein paar > 1N4148 besorgen soll. > hm... Von denen sollte man ein 100er Tütchen immer im Fundus bereit halten. Die sind doch soooo billig. Wenn man gerade am Dioden kaufen ist, sollten einige zehn Schottky-Dioden auch nicht fehlen. mfg
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1N4148 sind die Standard-Dioden schlechthin. 100V maximal, 300mA (150mA dauerhaft), sehr schnell... passt für fast jede Aufgabe wo keine Leistung gefragt ist.
Das LD-12P "verbrät" laut Angaben 1,8W. (80 Ohm, bei 12V gerechnet) ... 2,4W bei 13,8V wenn ich da jetzt keinem Denkfehler aufsitze... Also irgendwas um die 200mA... Ja, würde mir gerne Dies & Jenes auf Vorrat halten, aber wenn ich so durch den Katalog meiner Lieblings-Händler blättere, bin ich immer besorgt, ob der Postbote dann nicht doch eher mit einem LKW bei mir stehen bleiben muss... Ihr kennt das ja - soooo viele schöne Bauteile! Und alle so unterschiedlich! Die will man am Liebsten ALLE zu Hause haben! Geht halt eben bei mir immer nur so - das, was ich brauche, nehme ich eben ein paar mehr, aber ich kann mir nicht den ganzen Laden leisten!
Aaalso... Die Diode muss im Abschaltmoment den kompletten Strom tragen, der durch das Relais fließt. Dieser baut sich anschließend ab, bei einer 80 Ohm Wicklung wird fast die komplette Verlustleistung in der Wicklung frei und nicht in der Diode. Auf der Gegenseite führt die Diode mit ihrer geringen Flussspannung dazu, daß der Strom maximal-lange fließt wenn man das so ausdrücken möchte und sich das Magnetfeld vergleichsweise langsam abbaut. Das Relais kann daher leicht verzögert bzw. langsam abfallen, bei hoher Last auf den Kontakten mögen diese das nicht besonders. Wenn man das vermeiden will, muß man das Magnetfeld bei höherer Spannung z.B. über einen Varistor (oder Diode plus Z-Diode) abbauen, der die Spannung auf einen Wert unterhalb der Sperrspannung des Transistors begrenzt und dann auch viel von der Verlustleistung abkriegt weil die ganze Spannung über ihm steht. Meistens nicht weiter wichtig, sollte man aber nicht vergessen.
Danke. Auf der Schaltseite mache ich mir keine Sorgen. Das Relais ist für 30/40A gedacht, und schaltet ~10A. Ich mache mir nur Sorgen um die Steuerelektronik, dass die keinen Schaden nimmt, durch den Anschluss meines Relais.
Thomas schrieb: > Also irgendwas um die 200mA... Nimm die 1N4001. Und für später kannste dir ein paar 1N4148 oder 1N4151 ins Warenkörbchen legen. Man rechnet für die Diode erstmal den gleichen Strom wie fürs Relais, wie Ben schon schrieb. Eigentlich logisch, denn das Magnetfeld baut sich ja genauso ab, wie es sich aufgebaut hat.
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Ich habe gehört das der Inhalt von aktuellen 4001....4007 immer der Selbe sein soll. Früher gabs da Unterschiede, heute wohl nicht, außer die Beschriftung.
Christian M. schrieb: > Ich habe gehört das der Inhalt von aktuellen 4001....4007 immer > der Selbe sein soll. Früher gabs da Unterschiede, heute wohl nicht, > außer die Beschriftung. Ja, stand in den aktuellen Ausgaben der "Bäckerblume" und "Apotheke n Rundschau". Manno Mann, wissen und Hörensagen. Ben hat es schon klar formuliert.
Thomas schrieb: > Ich habe aber einige 1N4001 bei mir herum liegen, und würde gerne > wissen, ob diese Diode als Freilaufdiode für meine Schaltung geeignet > ist, oder ob ich 1N4007 kaufen muss. Sieh dir mal deine Schaltung an und grüble ein paar Minuten darüber nach. Du siehst dann: diese Freilaufdiode muss nur die Spannung sperren können, die an das Relais angelegt wird. Im Freilauffall fließt einfach der (im Verlauf abnehmende) Relaisstrom durch die Diode und die Sperrspannung ist völlig uninteressant. In diesem Fall muss die Diode eben nicht die "hohe Induktionsabschaltspannung" aushalten, weil die gar nicht auftritt. Thomas schrieb: > das Relais LD-12P von Recoy Int'L., und an der Spule liegen 13,8V im > Betrieb an. Das Relais hat 80 Ohm, also hast du einen Strom von 175mA. Weil dieser Strom nur kurz auftritt würde das auch die 1N4148 mit einem "Surge Forward Current at t<1s IFSM 500mA" aushalten, besser ist irgendeine 1N400x.
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Thomas schrieb: > Ich habe aber einige 1N4001 bei mir herum liegen, und würde gerne > wissen, ob diese Diode als Freilaufdiode für meine Schaltung geeignet > ist Ja, wenn du das Relais nur ein und aus schaltest. Thomas schrieb: > Auch habe ich irgendwo gelesen, dass es Unterschiede in der > Reaktionszeit von Dioden gibt, und frage mich nun auch, ob die 4001er > wohl schnell genug sein wird. Wenn du das Relais zur Haltespannungsabsenkung mit PWM betreibst, dann ist die 1N400x als 50Hz Netzgleichrichterdiode zu langsam dafür. Thomas schrieb: > Ich habe irgendwo gelesen, dass beim Ausschalten des Relais Hochspannung > entsteht, und nun bin ich verunsichert, ob die 50V der 1N4001 ausreicht Die 50V entstehen gerade NICHT wenn du eine Freilaufdiode anschliesst, dann nur 1V, übrigens in Leitrichtung. Die Diode sieht nur deine 13.8V, da reichen 50V Sperrspannung locker. Thomas schrieb: > Jetzt bin ich aber doch am Überlegen, ob ich mir nicht doch ein paar > 1N4148 besorgen soll. Für die Zukunft. 1N4448 ist übrigens die bessere Selektion davon, und weil unbekannt oft billiger. Daneben gibt es noch schnellere Dioden wie MUR120 oder 1N4935G, noch schnellere wie STTH1R02 mit Spannungen ab 200V und superschnelle Schottkydioden wie SB160, die schlechter sperren und dafür vorwärts geringere Verluste haben.
Alles schon 1 Million mal durchgekaut https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern#Freilaufdiode
Wastl schrieb: > Falk B. schrieb: >> Alles schon 1 Million mal durchgekaut > > Laberkopp macht seinem Nick alle Ehre. Sind Falk B. und Michael Labakopp in Wirklichkeit etwa ein- und dieselbe Person?
Thomas schrieb: > Ich habe irgendwo gelesen, dass beim Ausschalten des Relais Hochspannung > entsteht ... Wahrscheinlich war das in der Schule beim Thema Induktivität. Ein Hochspannungsimpuls entsteht, wenn der Strom durch eine Spule plötzlich nicht mehr weiter fließen kann. Gleich die erste Gleichung in https://de.wikipedia.org/wiki/Induktivit%C3%A4t Matthias S. schrieb: > Man rechnet für die Diode erstmal den gleichen Strom wie fürs Relais Da braucht man gar nicht zu rechnen. Im Abschaltmoment fließt der Strom, der vorher durch den Treiber geflossen ist, durch die Diode und nimmt dann innerhalb kurzer Zeit auf Null ab. Wo soll irgendwelcher andere Strom herkommen? Otto K. schrieb: > Die 1N4148 hat aber nicht so ein hohes Stromabsorptionsvermögen ... Was ist "Stromabsorptionsvermögen" für ein Parameter. Hast du schon einmal in das Datenblatt einer 1N4148 geguckt? Die verträgt einen Strom von 300mA als durchgehenden Strom, 500mA als Peak und 150mA Dauerstrom, solange man die (mittlere) Verlustleistung nicht überschreitet.
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Otto K. schrieb: > Die 1N4001 ist ungefähr genauso schnell wie die > 1N4007. Nur die 1N4148 ist schneller. Nur daß das in der Anwendung als Freilaufdiode überhaupt keine Rolle spielt. Also wenn man das Relais nur schaltet und keine Spielchen mit PWM macht. Denn die 1N4148 ist vor allem schneller, wenn es um den Wechsel vom Leiten zum Sperren geht (Sperrverzugszeit). Also wenn man das Relais gleich nachdem es abgefallen ist wieder anziehen lassen will. Und gleich danach bedeutet im Mikrosekundenbereich. Das kommt praktisch nicht vor. Bei Freilaufdioden für Relais kommt es auf die Zeit an, die die Diode für den Übergang vom sperrenden in den leitenden Zustand braucht. Diese Zeit ist für alle Dioden sehr kurz und hängt hauptsächlich von der Kapazität und Spannungsfestigkeit ab. Entsprechend findet man sie auch in nahezu keinem Datenblatt. https://de.wikipedia.org/wiki/Diode#Schaltverhalten
Die Schaltgeschwindigkeit der Diode ist völlig irrelevant. Duie Schaltgeschwindigkeit ist die reverse recovery time, also die Zeit die benötigt wird, nach Stromfluss bis wieder Sperrspannung aufgebaut werden kann. Beim Umschalten von Sperren zu Durchlassbetrieb sind auch die Dioden 1N4007 schnell genug. Oder besser gesagt nicht wirklich langsamer als die typischen "schnellen" Schaltdioden. p.s. Ich habe extra "die typischen "schnellen" Schaltdioden" geschrieben. Es gibt mit Sicherheit Exoten die da anders sind. Aber so ein 12V Relais ist jetzt keine High Speed Design.
Vielen Dank für die vielen Informationen! Das mit der Hochspannung habe ich aus irgendeinem Artikel aus dem Netz, der die grundsätzliche Notwendigkeit einer Freilaufdiode erklärt. Unter Hochspannung verstehe ich persönlich mehr als 50V. Aber mittlerweile habe ich schon verstanden, dass die Rücklaufspannung des Relais eben nicht zu hoch sein wird, weil ich ja eben eine Diode verbaue. Die Diode wird zwar aus Platzgründen einige Zentimeter vom Relais entfernt sein, aber ich denke, dass das schon so in Ordnung sein wird. Hauptsache es ist eine Diode vorhanden, die diesen Zweck erfüllt. Ihr habt mir super schnell geholfen. Vielen Dank dafür! Bitte schlagt euch nun nicht die Köpfe ein, wegen ein Cent-Artikel! Alles gut! Ich habe die Informationen, die ich benötige. Nochmals vielen Dank dafür! Ihr seid echt ein super Forum!
> Unter Hochspannung verstehe ich persönlich mehr als 50V.
Hochspannung fängt bei 1kV AC an bzw. 1,5kV DC. Bzw. wenn man es genauer
auflöst, dann erst ab 36kV (glaube ich), darunter ist es noch
Mittelspannung. Alles unter 1kV AC bzw. 1,5kV DC ist Niederspannung.
50V DC (genauer bis 60V AC und 120V DC) ist Schutzkleinspannung.
Unter 25V AC und 60V DC kann komplett auf einen Berührungsschutz
verzichtet werden, weil das auch für Tiere und Kinder als ungefährlich
gilt.
Lothar M. schrieb: > Weil dieser > Strom nur kurz auftritt würde das auch die 1N4148 mit einem "Surge > Forward Current at t<1s IFSM 500mA" aushalten, besser ist irgendeine > 1N400x. Tendiere auch standardmäßig für derartige Zwecke zur 1N400x. Aber auch deswegen, weil beim Biegen der Drähte und Einlöten der 1N4148 deren Glasgehäuse leichter beschädigt werden könnte. Glasverpackung bei GE-Dioden lässt sie sogar zu Fotodioden machen. Könnte mir vorstellen, dass extrem starkes Licht bestimmter Wellenlänge die SI-Diode 1N4148 auch irgendwie beeinflussen könnte. Wie gesagt, eine mit aller Vorsicht ausgesprochene Bemerkung. Getestet habe ich das noch nicht. Frage des TO: Ich habe aber einige 1N4001 bei mir herum liegen, Antwort: Ja, nimm die 1N4001 ciao gustav
Christian M. schrieb: > Ich habe gehört das der Inhalt von aktuellen 4001....4007 immer der > Selbe sein soll. Früher gabs da Unterschiede, heute wohl nicht, außer > die Beschriftung. In allen 1N400x ist der gleiche Chip drin, es wird aber nach Spezifikation getestet. D.h. bei der 1N4007 legt der Prüfautomat 1,2 kV an, bei der 1N4001 nur 150 V. Daher kann Deine 1N4001 durchaus die volle Spannung schaffen, es wurde jedoch nicht getestet. Binning, also messen und sortieren, macht man heutzutage nur noch bei sehr teuren Bauteilen. Z.B. Graphik-Chips oder Desktop-CPUs wie Core oder Ryzen.
Karl B. schrieb: > Könnte mir vorstellen, FUD Glas ist härter als Plastik (Epoxy), zudem völlig gasdiffusionsdicht, der Photoeffekt tritt anm PN Übergang in der Raumladungszone auf und Metall sowie Silizium sind nicht lichtdurchlässig, der PN Übergang liegt auf dem Siliziumkristall unter einer Metallisierung und Lotkugel, im Gegensatz zur Spitzendiode wie bei Germanium deren Oberseite offen ist.
Also ich habe ja in meiner elektrotechnischen Laufbahn schon viele Dinge mehr oder weniger intelligent/begabt/kreativ kaputtgekriegt... aber mir ist noch keine Glasdiode beim Biegen der Beinchen zerbrochen. Wenn, dann passiert das, wenn man sie ohne besondere Sorgfalt auslötet... aber wenn man eine neue Diode zurechtbiegt und einsetzt, muss man sich wirklich Mühe geben, um die dabei zu zerbrechen. Was anderes ist das bei diesen Glasperlen-Leistungsdioden. Die haben deutlich dickere Anschlussdrähte und man braucht zum Biegen entsprechend mehr Kraft... aber nicht bei 'ner 1N4148.
Ben B. schrieb: > mir ist noch keine Glasdiode beim Biegen der Beinchen zerbrochen Es geht auch weniger um das Zerbrechen als vielmehr um das Ausbrechen des Glasgehäuses rund um den Draht. Denn der Draht ist verformbar, das Glas nicht. Das Gehäuse verliert dann u.U. seine Dichtigkeit und der Diodenchip ist der Umgebungsatmossphäre ausgesetzt. Die 1N4148 ist da aber wirklich viel robuster als es die alten Gemaniumdioden waren. U.a. weil der Diodenchip bei der 1N4148 passiviert ist. Das ging bei Germanium-Spitzendioden aus Prinzip nicht. Bei denen war es auch üblich, die Anschlußdrähte zu Kringeln zu biegen um die Wärme beim Einlöten besser abzuleiten. Ironischerweise hat man damit vermutlich mehr Dioden getötet als gerettet.
Rainer W. schrieb: > Ein Hochspannungsimpuls entsteht, wenn der Strom durch eine Spule > plötzlich nicht mehr weiter fließen kann. Es ist sogar noch einfacher: der Strom wird nach dem Abschalten auf jeden Fall zwingend weiterfließen. Wenn durch das Relais vorher beliebig dann die besagten 175mA geflossen sind, dann werden diese 175mA auch direkt nach dem Abschalten weiterfließen, denn die im Magnetfeld gespeicherte Energie treibt dann diesen Strom. Und diese 175mA suchen sich einen Weg. Die Spule treibt also diesen Strom, sie schiebt (bildlich gesagt) die Elektronen raus. Und wegen simpler Gesetze der Elektronik muss der Strom, der am einen Ende aus der Spule rauskommt am anderen wieder rein. Der Strom von Elektronen sucht sich also einen Weg zum anderen Ende der Spule. Letztlich kommt das, was man in den Darstellungen vom geladen werdenden Kondensator immer sieht: viele Elektronen = hohe Spannung. Und das geht so lange, bis irgendwo ein "Damm bricht" und ein Stompfad für diese 175mA gefunden ist und die Energie aus der Spule in Wärme umgesetzt werden kann. Die Freilaufdiode bietet dann genau so einen Strompfad an: der Strom kommt aus der Spule raus, sieht eine Diode, die in passender Richtung auch noch leitet und kann gleich wieder am anderen Ende in die Spule rein. Stromkreis geschlossen, alle sind glücklich. Die gespeicherte Energie wird am Innenwiderstand der Spule und an der Vorwärtsspanung der Diode verbraten. Thomas schrieb: > Das mit der Hochspannung habe ich aus irgendeinem Artikel aus dem Netz, > der die grundsätzliche Notwendigkeit einer Freilaufdiode erklärt. Das Problem ist, das dass dann gerne von mit irgendeiner sich magisch umkehrenden Spannung an der Induktivität herfabuliert wird. Aber auch an dieser "sich umkehrenden Spanung" ist letztlich nur der weiterfließende Strom schuld. Denn per Definition ist in der Elektronik dort "Plus", wo ein "technischer" Strom rausfließt (an dieser Stelle kurze Verwirrung wegen der umgelehrten Richtung zwischen technischer Stromrichtung und Elektronenstrom). Wenn also aus einer (Energie-)Quelle irgendwo Strom rausfließt, dann ist das der Pluspol:
1 | +12V ---. |
2 | | + |
3 | # |
4 | # | I = 175mA |
5 | # v |
6 | # |
7 | | - |
8 | | |
9 | o |
10 | | Schalter zu |
11 | o |
12 | 0V -----' |
Die Spule ist eine Last, an ihr liegen 12V an. Plus ist oben. Und weil die Spule nach dem Öffnen des Schalters ihre Energie abgibt und dabei (erst mal) den Strom in gleicher Richtung weiter treibt, sieht das so aus:
1 | +12V ---. |
2 | | - |
3 | # |
4 | # | I = 175mA |
5 | # v |
6 | # |
7 | | + |
8 | | |
9 | o |
10 | / Schalter offen |
11 | o |
12 | 0V -----' |
Die Spannung an der Spule hat sich also deshalb umgekehrt, weil die Spule zur Quelle wird (interessant ist hier, dass diese "Spulenquelle" in Reihe zur Versorgungsspanung liegt und die Spannung am Schalter deshalb noch höher ist als nur die Spulenspanung). Am oberen Anschluss des Schalters steigt die Spannung jetzt soweit an, bis sich die Spulenenergie in einem Funken entlädt. Einfach mal ausprobieren... Wenn nun der Schalter ein Transistor ist, dann würde dieser Funke im Transistor ablaufen. Das kann nicht jeder Transistor ab (manche schon, das Stichwort ist "Avalanche-Energie"). Thomas schrieb: > habe nun Relais gekauft, die keine Freilaufdiode eingebaut haben Halb so wild, das ist bei >>99,9% der Relais der Fall.
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Ben B. schrieb: > mir ist noch keine Glasdiode beim Biegen der Beinchen zerbrochen. Mir schon. Vermutlich zwei mal in 40 Jahren. Also ganz schlimm :-)
Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > Mir schon. Vermutlich zwei mal in 40 Jahren. Also ganz schlimm :-) Erst neulich. '97 oder '98. Vormittags.
Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: >> mir ist noch keine Glasdiode beim Biegen der Beinchen zerbrochen. > > Mir schon. Vermutlich zwei mal in 40 Jahren. Also ganz schlimm :-) Also durchscnittlch alle 7300 Tage! Schlimm!
Harald W. schrieb: > Also durchscnittlch alle 7300 Tage! Schlimm! Auch wenn es nur selten vorkommt, aber wenn mal so etwas schlimmes passiert, dann bleibt es trotzdem negativ in der Erinnerung haften und zwar ein ganzes Leben lang, weil man sich immer wieder daran erinnert, wie man in gebückter Haltung auf Knieen rutschend die Glassplitter vorsichtig vom Teppich aufsammeln musste.
Hallo, Otto K. schrieb: > ...weil man sich immer wieder daran erinnert, > wie man in gebückter Haltung auf Knieen rutschend die Glassplitter > vorsichtig vom Teppich aufsammeln musste. Ich habe in solchen Fällen immer eine Sicherheitsbrille auf und trage Handschuhe um mich nicht zu verletzen. rhf
Roland F. schrieb: > Ich habe in solchen Fällen immer eine Sicherheitsbrille auf und trage > Handschuhe um mich nicht zu verletzen. Ich gehe noch einen Schritt weiter: ich arbeite nur noch mit umgeschnallten Airbag ... man weiss ja nie.
Wastl schrieb: > Ich gehe noch einen Schritt weiter: ich arbeite nur noch mit > umgeschnallten Airbag ... man weiss ja nie. So wie hier! Sicher ist SICHER! ;-))) https://www.youtube.com/watch?v=19QYsmNOITE&t=540s
Lothar M. schrieb: > der Strom > kommt aus der Spule raus, sieht eine Diode, die in passender Richtung > auch noch leitet und kann gleich wieder am anderen Ende in die Spule > rein. Stromkreis geschlossen, alle sind glücklich. LOL. Danke! Das versüßt mir den Tag! ... Vor allem die die Elektronen sind dann glücklich! Danke für die vielen Antworten! - Echt ein super Forum!
> der Strom kommt aus der Spule raus, sieht eine Diode, > die in passender Richtung auch noch leitet Was nicht leitet, wird leitend gemacht. >:-)=)
Viel um ist da nicht, die Kapazität ist wie zu erwarten bei den höheren Typen geringer. Von wegen ist die 4001 schneller...
Christian M. schrieb: > Viel um ist da nicht, die Kapazität ist wie zu erwarten bei den höheren > Typen geringer. Von wegen ist die 4001 schneller... Das bedeutet, Diodes Inc verwendet zwei verschiedene Dies. Der eine Chip wird für 1N4001-4 genutzt, der andere für 1N4005-7. Bei Vishay ist überall der gleiche Chip drin, da haben alle Varianten 15 pF. Die Derivate unterscheiden sich nur durch die Prüfspannung. https://www.vishay.com/docs/88503/1n4001.pdf Bei Diotec scheint es genauso zu sein: https://asset.conrad.com/media10/add/160267/c1/-/gl/000162272DS00/datenblatt-162272-diotec-si-gleichrichterdiode-1n4007-do-204al-1000-v-1-a.pdf
In den aktuellen Datenblättern wird da nicht mehr unterschieden. Bei Vishay gelten 15pF bei 4V für alle Spannungen: - https://www.vishay.com/docs/88503/1n4001.pdf Und bei Onsemi ist 1 typisches Diagramm für alle Varianten, in dem man sieht, dass diese Kapazität wie zu erwarten sehr von der angelegten Spannung abhängt. Auch hier sind bei 4V etwa diese 15pF abzulesen: - https://www.onsemi.com/download/data-sheet/pdf/1n4001-d.pdf Soul E. schrieb: > Das bedeutet, Diodes Inc verwendet zwei verschiedene Dies. ... verwendete ..., denn diese Diode ist inzwischen NRND. Die Nachfolger 1N400xG haben allesamt 8pF: - https://www.diodes.com/assets/Datasheets/ds29002.pdf
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https://www.aliexpress.com/item/1005008227873474.html mit soetwas kann man das ganz gut testen ab welcher Spannung ein begrenzter Strom fließt. So könnt ihr selbst prüfen ob eure 1N4001 vielleicht doch einen ungetestete Trans 1N4007 ist. Auch für Z-Diode ist das ganz praktisch, wenn man mal die Bezeichnung nicht mehr erkennen kann. Defekte Varistoren kommt man damit auch auf die schliche die mit der Zeit immer mehr Strom bei geringere Durchbruchspannung durchlassen. Hatte auch noch nie Probleme das das Glas gebrochen wäre nur bei Dioden die an Ihrer Lastgrenze oder darüber betrieben wurde, da war dann das Glas extrem spröde. So aus der Erfahrung raus kann ich sagen das die Freilaufdiode bei einem Relais 1/10 des Betriebsstromes der Relaisspule aushalten sollte, da dies ja wie gesagt nur vereinzelt, sehr kurz und abfallend über die Diode fließt. Bei einem Taktventil ist das was anderes denn hier findet ja ein ständiges Takten statt und da gibts kein "thermisches Verschnaufen" für die Diode.
So ist es. Ärgerlich wird es meist, wenn die Freilaufdiode fehlt und die Schaltung als Folge der bösen Abschaltspannung der Induktivität wunderliche Sachen macht. Abgebrochene Glasdioden hatten meine alten Kollegen öfter. Meist waren mechanische Resonanzen für das Abbrechen die Ursache.
Thomas schrieb: > https://www.aliexpress.com/item/1005008227873474.html > > mit soetwas kann man das ganz gut testen ab welcher Spannung ein > begrenzter Strom fließt. Wieder Ali-typisch mangelhaft beschrieben. Hast Du das Gerät oder einen Scan der Anleitung?
Manfred P. schrieb: > Ali-typisch mangelhaft beschrieben Für paar billige 1N4001 wirds reichen. Es gab zumindest ein Bild. Fraglich ist natürlich, ob beim Drücken des roten Knopfs wirklich ausreichend Spannung anliegt und ob das Testobjekt nicht durch zu hohe Testströme gekillt wird. Ohne weitere ausreichend geeignete Messgeräte würde ich noch nicht auf diesen Tester vertrauen.
ich habe das Gerät, nach der Anleitung muss ich mal schauen. Ich stelle den Prüfstrom ein und die Maximalspannung, das Gerät steigert dann die Spannung bis der eingestellte Strom fließt. Und dann ließt man die angezeigte Spannung ab. Mit einem normalen Netzteil das vielleicht 50-60V liefert lässt sich eben so ein 270V Varistor schlecht auf die schnelle testen.
Lu schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Ali-typisch mangelhaft beschrieben > Für paar billige 1N4001 wirds reichen. Es gab zumindest ein Bild. Ich muß keine 1N4001 außerhalb ihrer Spezifikation testen, weil ich 1N4005, 1N4007 und EM513 im Bestand habe. > Fraglich ist natürlich, ob beim Drücken des roten Knopfs wirklich > ausreichend Spannung anliegt und ob das Testobjekt nicht durch zu hohe > Testströme gekillt wird. Ohne weitere ausreichend geeignete Messgeräte > würde ich noch nicht auf diesen Tester vertrauen. Ob ich es bräuchte, wenn ich Meßtechnik hätte, dessen Daten nachzuprüfen? Ich habe beruflich viel Jahre Prüftechnik für eine Serienfertigung gemacht, vielleicht sehe ich das aufgrund dieser Historie etwas zu eng? Thomas schrieb: > ich habe das Gerät, nach der Anleitung muss ich mal schauen. Wäre sehr nett, wenn Du diese einscannen könntest. Ich weiß zwar nicht genau, wofür, aber es juckt, das Spielzeug haben zu wollen. Thomas schrieb: > Mit einem normalen Netzteil das vielleicht 50-60V liefert lässt sich > eben so ein 270V Varistor schlecht auf die schnelle testen. Stimmt, aber muß ich das tun?
Nochmal zurück zur Frage, wieso überhaupt ein 1N400x für Freilaufdiode ausgewählt wird. Schauen wir einmal in Geräten nach, wie die das so machen. Wozu zwei verschiedene Sorten von Dioden, wenn es die beiden 1N4148 vorne nicht auch für die Freilaufdiode, hier 1N4002 täte. Der Hersteller hat bestimmt einen Grund für doppelte Lagerhaltung, verschiedene Bestückungsautomaten-Vorrichtung etc. Simpler wäre es für die Fertigung doch, nur eine Sorte von Dioden zu nehmen. (Eine handelsüübliche Schaltuhr mit 24V-Relais, Zenerdiode, kapazitivem Vorwiderstand.) ciao gustav
Karl B. schrieb: > Der Hersteller hat bestimmt einen Grund für doppelte Lagerhaltung, > verschiedene Bestückungsautomaten-Vorrichtung etc. Auswahl unterschiedlicher Dioden: Vorgabe seiner Hardware -Enwickler. > Simpler wäre es für die Fertigung doch, nur eine Sorte von Dioden zu > nehmen. Das ist der stete Wunsch der BWLer.
Karl B. schrieb: > wieso überhaupt ein 1N400x für Freilaufdiode > ausgewählt wird. Oft aus Unverständnis.
Die 1N400x als Freilaufdiode macht meiner Meinung nach schon mehr Sinn, die kann doch ein bisschen mehr als eine 1N4148. Die 1N4148 hälts wahrscheinlich aus, aber mit der dickeren Diode finde ich das zuverlässiger. Die Kosten werden für beide Dioden in etwa gleich wenig sein wenn man sie in großen Stückzahlen kauft.
Es ging ja darum das er nur 1N4xxx zuhause hatte. Warum man das mit dem Leckstrom an einem Varistor machen könnte, um ihn mit einem neuen zu vergleichen.
für meine Begriffe funkt das Ding plausible. Habe damit schon 300-400V Supressordioden sortiert die mir ins falsche Fach gefallen sind. Auch bei LEDs funktionierte das mit dem eingestelltem Strom. Also für das Geld kann man nichts falsch machen. Hatte letztes Jahr um die 11€ dafür bezahlt.
Karl B. schrieb: > Schaltuhr_Dioden.jpg Das Internet ist voller schkechter Bilder und täglich werden es mehr. Guckst Du Dir nicht an, was Du auf uns los lässt? Karl B. schrieb: > Wozu zwei verschiedene Sorten von Dioden, wenn es die beiden 1N4148 > vorne nicht auch für die Freilaufdiode, hier 1N4002 täte. Um das zu beurteilen, braucht man die Schaltung samt Bauteilwerten. Andrew T. schrieb: >> Simpler wäre es für die Fertigung doch, nur eine Sorte von Dioden zu >> nehmen. > Das ist der stete Wunsch der BWLer. In der Firma gab es eine Liste von Vorzugsbauelementen. Das sind jene, die in großer Menge eingekauft und in der Rüstung der Automaten meist vorhanden sind. Die Entwickler hatten sich dran zu halten und Abweichungen zu begründen / freigeben zu lassen. Thomas schrieb: > Es ging ja darum das er nur 1N4xxx zuhause hatte. Dazu wurde ja wohl plausibel erklärt, dass er die verwenden kann. Ich verbaue mitunter auch 'überdimensionierte' Teile, weil sie eben da sind. Wo wir bei Dioden sind: Ich kenne 1N4148, 1N4448 und 1N914, worin unterscheiden die sich?
Manfred P. schrieb: > Wo wir bei Dioden sind: Ich kenne 1N4148, 1N4448 und 1N914, worin > unterscheiden die sich? Durch den, der sie beim JEDEC angemeldet hat. Die 914 war zuerst da, 4148 und 4448 sind verbesserte Nachfolger von verschiedenen Herstellern. Viele Firmen haben ähnliche Bauteile entwickelt und unabhängig voneinander registriert. So gibt es einiges doppelt mit verschiedenen Nummern. Heute ist überall der gleiche Chip drin.
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Zur Ehrenrettung: Die zweite "Glas" Diode ist eine BZX 55 2V2 und keine 1N4148. Dann noch eine Z-Diode 1N4749A (24V) Also vier Sorten nicht nur zwei. Aber die 1N4002 als Extrawurst statt 1N4148 hätten sie sich doch sparen können, wenn nicht auf mehr "Redundanz" vom Entwickler der Schaltung gelegt worden wäre. Und das sehr ähnliche Schaltbild findet man hier. https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/cpowsup.htm ciao gustav
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Karl B. schrieb: > "Redundanz" vom Entwickler der Schaltung geleg Eine gute Firma hat mehrere Quellen für ihre Bauteile, um einem Embargo widerstehen zu können.
Lu schrieb: >> "Redundanz" vom Entwickler der Schaltung geleg > > Eine gute Firma hat mehrere Quellen für ihre Bauteile, um einem > Embargo widerstehen zu können. "Früher" musste es für Bauteile in Schaltungen immer eine "Second source" geben, damit man diese überhaupt verwendete. Ich habe den Eindruck, das heutzutage da weniger Wert drauf gelegt wird.
Ben B. schrieb: > aber mir ist noch keine Glasdiode beim Biegen der Beinchen zerbrochen. Mir schon. Ich Ich hatte damals(tm) bei Völkner einen Sonderposten Dioden in recht großen, aber dünnwandigen Glasgehäusen gekauft. Ein oder zwei Stück sind mir tatsächlich beim Biegen der Anschlussdrähte durchgebrochen. Quasi gestern, d.h. irgendwann in den 80er Jahren...
Lu schrieb: > Eine gute Firma hat mehrere Quellen für ihre Bauteile, um einem > Embargo widerstehen zu können. Diese "gute Firma" stellt dann aber nur sehr, sehr altmdische Produkte her, in denen keine halbwegs modernen Microcontroller, Schaltregler, usw. eingesetzt werden.
Harald W. schrieb: > Ich habe den Eindruck, das heutzutage da weniger Wert drauf gelegt wird. Für sehr viele Bauelemente gibt es eben nur einen einzigen Hersteller. Selbst dann, wenn man einen Zweitanbieter finden sollte, fallen die Bauelemente ggf. von demselben Band bzw. kommen aus derselben Fab.
welche Bauteile sollen dann den sein? Beim µC ist man meist festgelegt, aber alles andere gibts doch von zig Herstellern, wenn man sich jetzt nichts einplant was gezielt nicht ersetzt werden kann weil Sie eigene Footprints haben. Auf die schnelle fällt mir da Würth und Infineon ein.
Thomas schrieb: > welche Bauteile sollen dann den sein? Beim µC ist man meist festgelegt, > aber alles andere gibts doch von zig Herstellern, wenn man sich jetzt > nichts einplant was gezielt nicht ersetzt werden kann weil Sie eigene > Footprints haben. Auf die schnelle fällt mir da Würth und Infineon ein. Solange man mit 7805, LM324 und 8031 auskommt, gibt es jede Menge Generika. Sobald man aber moderne Mikrocontroller, CPUs, Schaltregler oder Operationsverstärker einsetzt, wird die Luft schnell dünn. Oder wie sieht deine second source aus zu Renesas RL78/F14, Infineon TLE9263, TI LM43602, Atmel ATA663454 oder TI OPA828? Ohne Umkonstruieren geht da nicht viel.
Andreas S. schrieb: >> Ich habe den Eindruck, das heutzutage da weniger Wert drauf gelegt wird. > > Für sehr viele Bauelemente gibt es eben nur einen einzigen Hersteller. "Früher" musste dann der Ersthersteller seine Fertigungsunterlagen einem Konkurrenten geben, damit dieser das entsprechende Bauelement auch herstellen konnte. Sonst wurde sein Bauelement vom (Gross-) Abnehmer nicht gekauft.
Lu schrieb: > Eine gute Firma hat mehrere Quellen für ihre Bauteile, um einem > Embargo widerstehen zu können. Das Zauberwort heißt "Second source", also von mehreren Hertsllern verfügbar. Ist bei solchem Simpelkram kein Thema. Thomas schrieb: > anbei die gewünschte Anleitung Danke, Thomas. Andreas S. schrieb: >> aber mir ist noch keine Glasdiode beim Biegen der Beinchen zerbrochen. > Mir schon. I Wurstfinger oder zu enges Rastermaß.
>> aber mir ist noch keine Glasdiode beim Biegen der Beinchen zerbrochen. > Mir schon. [..] > Quasi gestern, d.h. irgendwann in den 80er Jahren... Wenn ich mich richtig erinnere, gab es damals(tm) welche, die wie ein Glasröhrchen aufgebaut waren, also im Inneren einen richtigen Hohlraum besaßen. Die waren viel größer als eine 1N4148, die glaube ich keinen Hohlraum hat und einiges empfindlicher. Sowas habe ich aber seit vielen Jahren nicht mehr in der Hand gehabt.
Harald W. schrieb: > "Früher" musste dann der Ersthersteller seine Fertigungsunterlagen > einem Konkurrenten geben, damit dieser das entsprechende Bauelement > auch herstellen konnte. Sonst wurde sein Bauelement vom (Gross-) > Abnehmer nicht gekauft. Das ist auch der Grund, aus dem AMD eine x86-Lizenz hat.
Soul E. schrieb: > Oder wie sieht deine second source aus zu Renesas RL78/F14, Infineon > TLE9263, TI LM43602, Atmel ATA663454 oder TI OPA828? Ohne Umkonstruieren > geht da nicht viel. Genau das meinte ich, müssen es den dringend diese Bauteile sein? Und wenn ja muss man sich eben den Vorrat anschaffen und Lagerkapazitäten bereithalten um nicht so abhängig von den Lieferketten zu sein.
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