Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kapazität eines NiMH Akku ermitteln


von Tim G. (gerbil)


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Ich beschäftige mich gerade mit Kapazitäten von NiMH Akkus.
Ich möchte die Kapazität mittels Entladewiderstand ermitteln.
Wenn ich eine 1.2V Akku über einen 3Ohm Widerstand entlade
habe ich bei Belastung anfangs 1,2 Volt bis ich bei 1 Volt 
abschalte(bitte keine Komentare wie die Lade- und Entladeschlusspannung 
ist das ist gerade nicht relevant).
Aber dadurch das die Spannung ja sinkt im Laufe des Entladezyklus ändert 
sich doch auch der Strom. I ist ja U/R und da R konstant ist und U 
kleiner wird wird auch I kleiner.
So habe ich anfangs 0,4A und am Ende nur noch 0,333A Stromfluss.
Wie kann ich dann die Kapazität ermitteln wenn I nicht liniar ist?

von Michael B. (laberkopp)


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Tim G. schrieb:
> Wie kann ich dann die Kapazität ermitteln wenn I nicht liniar ist?

Messen.

https://hs-technik.com/produkte/ladegeraete/akku-kapazitaetsmessgeraet-kms-2012/

ok, es gibt weniger universelle billigere.

von Tim G. (gerbil)


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Das beantwortet leider in keinster Weise meine Frage. Ich habe nicht 
nach einem Gerät gefragt.

von Georg M. (g_m)


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linear

von Ralf X. (ralf0815)


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Tim G. schrieb:
> So habe ich anfangs 0,4A und am Ende nur noch 0,333A Stromfluss.
> Wie kann ich dann die Kapazität ermitteln wenn I nicht liniar ist?

Spannungsverlauf aufzeichnen, Ohmsche Gesetz anwenden und die Ergebnisse 
passend aufsummieren.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
In der Literatur und bei den Herstellern sind übliche Entladekurven 
dargestellt. Daraus kannst Du bei Annahme eines linearen Verlaufes 
Korrektur-faktoren ableiten.
Genauere Werte liefert nur ein Messgerät, das den zeitlichen Verlauf 
genau ermittelt (Strom und Spannung).
Bei NiMH passt aber linear fast perfekt mit Widerstand und etwas unter 
1,2 V

: Bearbeitet durch User
von Tim G. (gerbil)


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Georg M. schrieb:
> linear

Und genau solche Klugscheisser liebe ich !

Keine brauchbare Antwort finden aber dann sowas posten.

Leider durchzieht dieses Forum wie ein Spinnennetz solche Typen.

Ich weiß gar nicht warum ich hier immer wieder was poste. kommt
eh nie was wirklich anwendbares.
Enweder dumme Sprüche oder moral oder kurz angebundene Antworten wo man 
dann noch 5 mal nachbohren muss.
Danke für(fast) nichts.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Kurve ist leider nicht linear, sondern üblicherweise bleibt die 
Spannung über einen weiten Bereich ziemlich konstant und fällt dann zum 
Ende hin sehr schnell ab. Mit einer linearen Kurve "misst" man den Akku 
wahrscheinlich ein paar Prozent zu schlecht.

Was ich machen würde (ohne Spielzeug wie eine elektronische Last):
Mal schauen ob man 'ne Konstantstromquelle bauen kann, die 0,2A bei nur 
1V schafft. Ginge vielleicht mit alten Germaniumtransistoren. Alternativ 
mit einer externen Hilfsspannung, um den Leistungstransistor 
aufzusteuern. Keine Ahnung, sowas habe ich nie gebraucht. Aber mit sowas 
könnte man die Kapazität einfach über die Zeit berechnen.

von H. H. (hhinz)


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Tim G. schrieb:
> Ich weiß gar nicht warum ich hier immer wieder was poste. kommt
> eh nie was wirklich anwendbares.

Wird dann wohl an dir liegen.

von Georg M. (g_m)


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Konstantstrom

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Tim G. schrieb:
> So habe ich anfangs 0,4A und am Ende nur noch 0,333A Stromfluss.
> Wie kann ich dann die Kapazität ermitteln wenn I nicht liniar ist?

Regelmäßig draufgucken und summieren. Technischer: du berechnest nicht 
mehr die rechteckige Strom-Zeit-Fläche, indem du den (konstanten) Strom 
mit der Zeit multiplizierst, sondern summiert kleine Strom-Zeit 
Scheibchen auf.

Je kürzer du die Meßintervalle  machst, desto näher bist du am Integral, 
das mathematisch die exakte Lösung liefert.

Wenn es genug Intervalle im Laufe der Messung sind, dann spielt es keine 
Rolle ob du mit dem Strom zum Anfang des Intervalls oder mit dem Strom 
zum Ende des Intervalls oder mit dem Mittelwert des Stromes rechnest. 
Der Fehler geht dann im Rauschen unter.

Schöner Nebeneffekt: da du ja wohl die Spannung mißt und den Strom 
daraus berechnest, kannst du nicht nur die gespeicherte Ladungsmenge 
(das ist es nämlich, keine Kapazität) sondern auch die gespeicherte 
Energie messen. In den heutigen Zeiten, wo man Schaltregler einsetzt, 
ist das der interessantere Wert.


PS: im Beitrag "Projekt Li-Ion Akkutester" habe ich das für 
Li-Ionen Akkus mal vorgemacht.

: Bearbeitet durch User
von Marci W. (marci_w)


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Hallo Tim,

wie Axel bereit schrieb:

in regeläßigen Abständen Strom und Spannung ablesen.
Dann jeweils für zwei aufeinander folgende Messungen die Leistung, also 
U * I berechnen. Du hast dann zwei Werte, einen (P1) für z.B. Zeitpunkt 
t1 = 1000s und einen weiteren (P2) zum Zeitpunkt t2 = 1100s. Dann 
beechnest Du die Fläche, die P1 und P2 auf der Zeitachse zwischen t1 und 
t2 aufspannen. (wnn delta t genügend klein ist, kannst Du die Strecke 
zwischen t1 und T2 als Gerade annehmen). Diesen Wert addierst du dann zu 
deiner bisherigen Summe. Das ergibt die neue Summe. So addierst Du alle 
Flächen vom Start der Messungen an auf, bis der Akku entladen ist. Die 
Summe der Flächenstücke ist dann die entnommene Energie In Wh. Misst Du 
nur den Strom, und bildest die Fläche, die der Strom mit der Zeitachse 
aufspannt, erhältst Du die Kapazität in mAh.

Ich hoffe, ich habe jetzt nix falsches erklärt. Habe solche Messunge 
noch nie durchgeführt und bin kein Akku-Experte. War jetzt so aus dem 
Bauch raus beschrieben. Heute ist Sonntag und mein Gehirn läuft im 
Wochenend-Modus ;-)

ciao

Marci

von Volker (Gast)


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Tim G. schrieb:
> wenn I nicht liniar ist?

ist I eine nichtlinEare Größe und mathematisch nicht durch U/R 
darstellbar. Bei Akkus hilft ein einfacher Ermittlungsansatz nicht.

Stichworte: Akkuchemie, Selbstentladung, Temperatur, Alter, dynamische 
Aufladekurve

Wer sich linEar aufhängt kommt mit linIarem U/R nicht sehr weit.

von Ralf X. (ralf0815)


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Marci W. schrieb:
> in regeläßigen Abständen Strom und Spannung ablesen.

Wenn der Widerstandswert feststeht, also genau gemessen oder z.B. 1% 
Toleranz reicht die regelmässig Aufzeichnung der Spannung.
Excel o.ä. macht es einem sehr leicht, insb. wenn man mittels 
jetzt-Funktion die jeweilige Zeit der Eingabe generieren lässt und 
ebenso die Spalten/Felder für adhoc-Strom und Leistung füllt, ebenso für 
die jeweilige letzte Messperiode gemittelte Kapazität in Ah und Wh.

Leitungs- und Übergangswiderstände des Messaufbaus können das Ergebnis 
verfälschen, sind also möglichst zu vermeiden, ansonsten zu 
berücksichtigen.

von Volker (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Leitungs- und Übergangswiderstände des Messaufbaus können das Ergebnis
> verfälschen, sind also möglichst zu vermeiden, ansonsten zu
> berücksichtigen.

Beratungsresistenz aka Beratungswiderstand nicht vergessen.

Nur die Ermittlung durch empirische Messung zählt wirklich.

Der Rest ist ein Mythos. Da helfen auch 0,1% Messwiderstände nichts ;)

von Ralf X. (ralf0815)


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Volker schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Leitungs- und Übergangswiderstände des Messaufbaus können das Ergebnis
>> verfälschen, sind also möglichst zu vermeiden, ansonsten zu
>> berücksichtigen.
>
> Beratungsresistenz aka Beratungswiderstand nicht vergessen.
>
> Nur die Ermittlung durch empirische Messung zählt wirklich.
>
> Der Rest ist ein Mythos. Da helfen auch 0,1% Messwiderstände nichts ;)

Geh zurück zu den zirpenden Vögeln.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Volker schrieb:

> Ralf X. schrieb:
>> Leitungs- und Übergangswiderstände des Messaufbaus
>> können das Ergebnis verfälschen, sind also möglichst
>> zu vermeiden, ansonsten zu berücksichtigen.
>
> Beratungsresistenz aka Beratungswiderstand nicht vergessen.
>
> Nur die Ermittlung durch empirische Messung zählt wirklich.
>
> Der Rest ist ein Mythos. Da helfen auch 0,1% Messwiderstände
> nichts ;)

Ohh. Das verspricht interessant zu werden; hier kann ich noch
etwas lernen.

Bitte erkläre mir kurz, wie bei
* bekanntem Entladewiderstand,
* vernachlässigbaren Übergangswiderständen und
* bekannter Spannung über dem Entladewiderstand
der Entladestrom dennoch unbekannt sein kann.

Vorausgesetzt wird natürlich ein unverzweigter Stromkreis
und ein vernachlässigbar kleiner Tk des Widerstandes.

Ich bin gespannt.
Vielen Dank im Voraus.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Tim G.,

Ralf X hatte Dir das komplette Rezept gegeben:

Ralf X. schrieb:
> Tim G. schrieb:
>> So habe ich anfangs 0,4A und am Ende nur noch 0,333A Stromfluss.
>> Wie kann ich dann die Kapazität ermitteln wenn I nicht liniar ist?
>
> Spannungsverlauf aufzeichnen, Ohmsche Gesetz anwenden und die Ergebnisse
> passend aufsummieren.

Tim G. schrieb:
> Und genau solche Klugscheisser liebe ich !

Ich bin übrigens auch so ein "Klugscheißer".

Wenn Du beispielsweise einen AAA-Telefonakku mit neu vielleicht 600 mAh 
Kapazität mit Hilfe eines 30-Ohm-Widerstands messen willst, ist die 
Verwendung eines Multimeters sinnvoll, dass die gemessenen 
Spannungswerte z.B. über eine USB-Schnittstelle regelmäßig an einen 
Computer schickt. Bei einer anfänglichen Akkuspannung von 1,35 Volt 
startet die Entladung dann mit einem Strom von 45 mA und selbst wenn 
dieser nicht aufgrund der fallenden Akkuspannung auch kleiner würde, so 
brauchst Du über 13 Stunden für die Messung.

Wenn Du alles manuell machst, liest Du das Multimeter z.B. alle 15 
Minuten ab und trägst den Wert in eine Tabellenkalkulation ein.

Wenn Dein Akku also nach der Aufladung eine Leerlaufspannung von 1,35 
Volt und nach 15 Minuten nur noch 1,31 Volt, dann interpolierst Du:
Im Durchschnitt betrug dann die Spannung 1,33 Volt. Bei 30 Ohm Last 
betrug der Strom dann etwa 44,3 mA. 15 Minuten Entladezeit entsprechen 
0,25 h.

Du hast also in einer Viertelstunde eine Ladung von 44,3 mA * 0,25 h = 
~11,08 mAh entnommen.

Nach einer weiteren Viertelstunde beträgt die Spannung 1,29 Volt.
Im Schnitt betrug die Spannung also 1,30 Volt (Mittelwert aus 1,31 Volt 
zu Beginn der Viertelstunde und 1,29 Volt am Ende der zweiten 
Viertelstunde), macht eine weitere Entladung um 43 mA * 0,25h = ~10,8 
mAh.

Jetzt hast Du schon 11,08 mAh + 10,8 mAh = 21,88 Ah entnommen.
Du stoppst das Verfahren, wenn die Akkuspannung unter 1 Volt fällt.

Schöner ist es, wenn Du Dir eine Stromsenke baust, die versucht, einen 
bestimmten Ladestrom aufrecht zu erhalten:

https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pstst1.htm

Die Senke braucht zum Betrieb eine externe 12V-Versorgung.

Jetzt, wo der Strom immer konstant bleibt, musst Du nur den Zeitpunkt 
bestimmen, wenn der Akku unter 1 Volt und rechnest dann

(Entladestrom in mA) * (Gesamtzeit in Stunden) und erhältst die 
Kapazität in mAh.

Man kann die Schaltung um einen Spannungswächter erweitern, der die 
Senke abschaltet, wenn die 1 Volt unterschritten werden oder auch einen 
Summer tönen lassen.

Wenn Du das ganze automatisierst kannst Du auch im Sekundenabstand 
messen und hast dann hoffentlich ein genaueres Ergebnis vorliegen.

Ich hoffe, das war jetzt für Dich anschaulich genug.

Wenn Du im µc-Pfuhl nach Perlen tauchst, brauchst Du ein dickes Fell.
Verprell' es Dir trotzdem nicht mit den Foristen hier!

von Christian M. (christian_m280)


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Peter M. schrieb:
> Wenn Du beispielsweise einen AAA-Telefonakku mit neu vielleicht 600 mAh
> Kapazität mit Hilfe eines 30-Ohm-Widerstands messen willst, ist die
> Verwendung eines Multimeters sinnvoll, dass die gemessenen
> Spannungswerte z.B. über eine USB-Schnittstelle regelmäßig an einen
> Computer schickt.

Habe das mal mit einem K8055 
https://www.velleman.eu/products/view/usb-experiment-interface-board-k8055/?id=351346&lang=de 
gemacht. Vierfach. Mit 4R7 Widerständen, aufs Centiohm genau 
ausgemessen.

Dann glaub jede Sekunde aufsummiert bis zur Entladeschlussspannung. 
Profan-Quellcode ist im Anhang. HW ist noch irgendwo, wird nicht mehr 
gebraucht, falls Interesse...

Gruss Chregu

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Axel S. schrieb:

> [...] kannst du nicht nur die gespeicherte Ladungsmenge
> (das ist es nämlich, keine Kapazität) [...]

Hmm.

Offen gestanden habe ich bei der Formulierung "GESPEICHERTE
Ladungsmenge" Bauchschmerzen.

Der Akku ist zu jedem Zeitpunkt nach außen hin elektrisch
neutral; die Nettoladung ist Null.
Die Vorstellung, man würde beim Laden "Ladung zuführen"
und beim Entladen "Ladung entnehmen", die stimmt nicht.

Man entnimmt ENERGIE -- die Ladung fließt im Kreis.
Die Energie steckt im Feld bzw. in den (unterschiedlichen)
chemischen Bindungen der Stoffe im Akku.


Richtig bleibt allerdings, dass man beim Aufintegrieren
des Entladestromes die durch die Last geflossene Ladungs-
menge bestimmt.


Das nur als Anmerkung.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Peter M. schrieb:

> Wenn Du das ganze automatisierst kannst Du auch im
> Sekundenabstand messen und hast dann hoffentlich
> ein genaueres Ergebnis vorliegen.

"Ergebnis mit höherer Auflösung" -- auf jeden Fall, ja.
Aber "genauer"? -- Ich weiss nicht.

von Harald W. (wilhelms)


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Tim G. schrieb:

> Ich beschäftige mich gerade mit Kapazitäten von NiMH Akkus.
> Ich möchte die Kapazität mittels Entladewiderstand ermitteln.
> Wenn ich eine 1.2V Akku über einen 3Ohm Widerstand entlade
> habe ich bei Belastung anfangs 1,2 Volt bis ich bei 1 Volt
> abschalte(bitte keine Komentare wie die Lade- und Entladeschlusspannung
> ist das ist gerade nicht relevant).
> Aber dadurch das die Spannung ja sinkt im Laufe des Entladezyklus ändert
> sich doch auch der Strom. I ist ja U/R und da R konstant ist und U
> kleiner wird wird auch I kleiner.
> So habe ich anfangs 0,4A und am Ende nur noch 0,333A Stromfluss.
> Wie kann ich dann die Kapazität ermitteln wenn I nicht liniar ist?

Da solche Kapazitätsmessungen sowieso nicht allzugenau sind, reicht
es, von einer mittleren Entladespannung von 1,15V auszugehen. Um die
Entladezeit zu messen, nimmt man einfach eine Digitalzeigeruhr. Wenn
die Uhr vorher auf 12 Uhr einstellt, zeigt sie die Entladezeit an,
wenn sie stehen bleibt. Um eine Tiefentladung zu vermeiden, sollte
man ab und zu nachgucken, ob die Uhr schon stehengeblieben ist.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Hippelhaxe,

Hippelhaxe schrieb:
> Bitte erkläre mir kurz, wie bei
> * bekanntem Entladewiderstand,
> * vernachlässigbaren Übergangswiderständen und
> * bekannter Spannung über dem Entladewiderstand
> der Entladestrom dennoch unbekannt sein kann.

der Entladestrom ergibt sich in Wirklichkeit aus einer Reihenschaltung 
des Innenwiderstands des Akkus und des Lastwiderstands.

Beispiel:

Leerlaufspannung: 1,35 V

Innenwiderstand: 10 Ohm
Lastwiderstand: 30 Ohm
Gesamtwiderstand: 40 Ohm

realer Stromfluß: 1,35 V / 40 Ohm = ~34 mA
errechneter Stromfluß: 1,35 V / 30 Ohm = 45 mA

Eine Stromsenke reduziert ihren Innenwiderstand soweit, dass der
eingestellte Strom erreicht wird.

Aufgrund des Innenwiderstands von 10 Ohm kann sie dem Akku keinen Strom 
größer als 1,35 Volt / 10 Ohm = 135 mA entnehmen.

Nicht berücksichtigt ist der Messwiderstand im Kreis, der den 
Maximalstrom weiter begrenzt.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter M. schrieb:

> Innenwiderstand: 10 Ohm

Einen solchen Akku sollte man gar nicht erst vermessen,
sondern gleich entsorgen.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Hippelhaxe,

Hippelhaxe schrieb:
> "Ergebnis mit höherer Auflösung" -- auf jeden Fall, ja.
> Aber "genauer"? -- Ich weiss nicht.

ich auch nicht!

Aber wenn Du einen quasi hochfrequent abgetasteten Entladevorgang 
geloggt hast, kannst du ihn ja mit 2^i Intervallen abtasten mit i 
Element von {0,1,2, ...} und beobachten, wie sich die errechnete 
Ladungsmenge verändert.

von Peter M. (r2d3)


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Hallo Harald W.,

Harald W. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>
>> Innenwiderstand: 10 Ohm
>
> Einen solchen Akku sollte man gar nicht erst vermessen,
> sondern gleich entsorgen.

Auch bei 4 Ohm?

Das ist eine sehr pauschale Aussage von Dir, die Du noch mit einer 
Akkubauform kombinieren solltest!

https://www.reichelt.de/magazin/projekte/ist-meine-batterie-noch-in-ordnung/

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Peter M. schrieb:

> Hippelhaxe schrieb:
>> Bitte erkläre mir kurz, wie bei
>> * bekanntem Entladewiderstand,
>> * vernachlässigbaren Übergangswiderständen und
>> * bekannter Spannung über dem Entladewiderstand
>> der Entladestrom dennoch unbekannt sein kann.
>
> der Entladestrom ergibt sich in Wirklichkeit aus einer
> Reihenschaltung des Innenwiderstands des Akkus und des
> Lastwiderstands.

Ja -- DAS stimmt natürlich.

Aus [gemessener] Leerlaufspannung und Entladewiderstand
folgt nur eine obere Grenze für den Entladestrom -- nicht
der exakte Wert.


Volker hatte aber die abenteuerliche Behauptung aufgestellt,
man müsse -- trotz bekanntem Entladewiderstand -- STETS
Strom UND Spannung beim Entladen messen, weil das ohmsche
Gesetz für Akkus nicht gelte.

Obwohl die Begründung richtig ist, ist die Behauptung
trotzdem Quatsch -- weil das ohmsche Gesetzt ja für den
ENTLADEWIDERSTAND gilt!

von Harald W. (wilhelms)


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Peter M. schrieb:

> Das ist eine sehr pauschale Aussage von Dir, die Du noch mit einer
> Akkubauform kombinieren solltest!

Ich war jetzt von AA- oder AAA-Akkus ausgegangen.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Harald W. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>
>> Innenwiderstand: 10 Ohm
>
> Einen solchen Akku sollte man gar nicht erst vermessen,
> sondern gleich entsorgen.

Herrgott...

Dass der Innenwiderstand 10 Ohm beträgt, weiss man in der
Praxis ja erst, NACHDEM man den Akku vermessen hat...

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Peter M. schrieb:

> Aber wenn Du einen quasi hochfrequent abgetasteten
> Entladevorgang geloggt hast, kannst du ihn ja mit
> 2^i Intervallen abtasten mit i Element von
> {0,1,2, ...} und beobachten, wie sich die errechnete
> Ladungsmenge verändert.

Stimmt... fiel mir nach dem Absenden auch ein.
Wenn jemand eine hochauflösend gemessene Messreihe
bereitstellen würde, könnte man einfach ausprobieren,
wieviel die zeitliche Vergröberung ausmacht.

Notfalls kann man's auch komplett numerisch simulieren,
aber da braucht man irgendwie eine Modellfunktion für
den Verlauf der Akku-Spannung, damit es halbwegs
realistisch wird.

von Marci W. (marci_w)


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Hippelhaxe schrieb:
> Bitte erkläre mir kurz, wie bei
> * bekanntem Entladewiderstand,
> * vernachlässigbaren Übergangswiderständen und
> * bekannter Spannung über dem Entladewiderstand
> der Entladestrom dennoch unbekannt sein kann.

Ist er natürlich nicht. So wird man sicher auch in kommerziellen Geräten 
vorgehen. Ich jedenfalls würde das so realisieren. Wozu nen extra 
"Shunt", wenn man schon einen hat?

ciao

Marci

von Marci W. (marci_w)


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Peter M. schrieb:
> der Entladestrom ergibt sich in Wirklichkeit aus einer Reihenschaltung
> des Innenwiderstands des Akkus und des Lastwiderstands.

Ri ist doch in diesem Fall egal, oder nicht? Interessant ist doch, was 
hinten raus kommt. Also Akku + Entladewiderstand. Spannung am Akku 
messen, über den Rshunt den Strom berechnen und beides über die Zeit 
integrieren. Es interessiert ja nicht die Ersatzschaltung des Akkus 
(höchstens zur Qualitätsbeurteilung). Hmmm...

ciao

Marci

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Marci W. schrieb:

> Hippelhaxe schrieb:
>> Bitte erkläre mir kurz, wie bei
>> * bekanntem Entladewiderstand,
>> * vernachlässigbaren Übergangswiderständen und
>> * bekannter Spannung über dem Entladewiderstand
>> der Entladestrom dennoch unbekannt sein kann.
>
> Ist er natürlich nicht.

:-)

Zu der Erkenntnis wollte ich Volker verhelfen...


> So wird man sicher auch in kommerziellen Geräten
> vorgehen. Ich jedenfalls würde das so realisieren.
> Wozu nen extra "Shunt", wenn man schon einen hat?

Eben.
Ist zwar "theoretisch" nicht ganz exakt so; praktisch
vermute ich, dass der Unterschied vernachlässigbar sein
wird.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Marci W. schrieb:

> Peter M. schrieb:
>> der Entladestrom ergibt sich in Wirklichkeit aus
>> einer Reihenschaltung des Innenwiderstands des
>> Akkus und des Lastwiderstands.
>
> Ri ist doch in diesem Fall egal, oder nicht?

Nicht ganz...


> Interessant ist doch, was hinten raus kommt.

Jein... das sind zwei Teilfragen.

Die erste Frage ist: Wieviel Energie ist überhaupt
im Akku gespeichert?

Die zweite Frage ist: Welchen Anteil der gespeicherten
Energie kann ich bei einer vorgegebenen äußeren
Belastung aus dem Akku entnehmen?

Für Frage 2 braucht man einen Anhaltspunkt zum Innen-
widerstand des Akkus -- dummerweise wird Ri vom Ladestand,
von der Belastung und vom Alter des Akkus abhängen...


> Es interessiert ja nicht die Ersatzschaltung des Akkus

Doch -- für grobe Vorhersage des Wirkungsgrades in einem
konkreten Anwendungsfall.

von Peter M. (r2d3)


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Marci W. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> der Entladestrom ergibt sich in Wirklichkeit aus einer Reihenschaltung
>> des Innenwiderstands des Akkus und des Lastwiderstands.
>
> Ri ist doch in diesem Fall egal, oder nicht? Interessant ist doch, was

Ja.

Es kommt halt darauf an, was man bezweckt.

Eventuell defekte Zellen aussortieren?
Vergleichbare Kapazitätsmessungen auf Basis von Entladung mit einem 
vorher definierten Entladestrom 0,2 C produzieren?

Zellen suchen, die mit einem zu früh abschaltendem Gerät harmonieren 
(Garmin GPSMAP 65CSX)?

Bei Einsatz der Zellen in einer LED-Lampe mit LED-Treiber könnte auch 
eine Entladung mit Konstantleistung interessant sein, denn der zieht zum 
Schluss ja mehr Strom, wenn die Akkuspannung heruntergeht.

von Thomas B. (thombde)


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Peter M. schrieb:
> Bei Einsatz der Zellen in einer LED-Lampe mit LED-Treiber könnte auch
> eine Entladung mit Konstantleistung interessant sein, denn der zieht zum
> Schluss ja mehr Strom, wenn die Akkuspannung heruntergeht.

Am liebsten mit einem konstanten Strom entladen.
Aber auch nicht zu viel oder zu wenig Strom.
Am besten so viel Strom, das man in 10-12h auf die Entladeschlusspannung 
kommt.
Dann braucht man nur die Zeit messen und multiplizieren.

von Rainer W. (rawi)


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Tim G. schrieb:
> Aber dadurch das die Spannung ja sinkt im Laufe des Entladezyklus ändert
> sich doch auch der Strom.

Ja, so ist das - fleißig messen und schön sorgfältig zusammenzählen.
Alternativ könntest du auch mit konstantem Strom entladen. Bei nur 1V 
wird eine passende Schaltung dafür allerdings nicht trivial, sofern das 
überhaupt reicht.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Tim G. schrieb:
> Wie kann ich dann die Kapazität ermitteln wenn I nicht liniar ist?

Rechnen. Das kann ich sogar selbst lösen, obwohl Mathematik nicht mein 
Freund ist.

Tim G. schrieb:
> Und genau solche Klugscheisser liebe ich !
> Keine brauchbare Antwort finden aber dann sowas posten.
>
> Ich weiß gar nicht warum ich hier immer wieder was poste. kommt
> eh nie was wirklich anwendbares.
> Enweder dumme Sprüche oder moral oder kurz angebundene Antworten wo man
> dann noch 5 mal nachbohren muss.

Das nenne ich mal gutes Benehmen! Und gucke da, trotz Deiner Pöbelei 
kommen sinnvolle Ansätze.

Ralf X. schrieb:
> Wenn der Widerstandswert feststeht, also genau gemessen oder z.B. 1%
> Toleranz reicht die regelmässig Aufzeichnung der Spannung.
> Excel o.ä. macht es einem sehr leicht

Ich hänge mal etwas an. Da wurde jede Minute die Spannung gemessen und 
protokoliert, das macht hier ein Eigenbau-Logger auf SD-Karte. Dann 
nehme ich den Mittelwert zwischen zwei Messungen und rechne damit den 
Strom.

Ich gehe davon aus, dass binnen einer Minute keine erheblichen 
Änderungen passieren, vermutlich kann man sich die Mittelung sogar 
sparen und nur die aktuelle Spannung verwenden.

von Wolle G. (wolleg)


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Hippelhaxe schrieb:
> Die erste Frage ist: Wieviel Energie ist überhaupt
> im Akku gespeichert?

Na, na. Energie?
Die Ursprungsfrage lautete:
"Kapazität eines NiMH Akku ermitteln"
d.h. doch: Wie viel Ah kann man einem voll geladenen NiMH–Akku bis zum 
Erreichen der Entladeschlusspannung (1,0V) entnehmen? Oder?

von Marci W. (marci_w)


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Hippelhaxe schrieb:
> Die erste Frage ist: Wieviel Energie ist überhaupt
> im Akku gespeichert?
>
> Die zweite Frage ist: Welchen Anteil der gespeicherten
> Energie kann ich bei einer vorgegebenen äußeren
> Belastung aus dem Akku entnehmen?
>
> Für Frage 2...

nicht für Frage 1? Hast Du das verwechselt?

ciao

Marci

von Marci W. (marci_w)


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Hippelhaxe schrieb:
>> Es interessiert ja nicht die Ersatzschaltung des Akkus
>
> Doch -- für grobe Vorhersage des Wirkungsgrades in einem
> konkreten Anwendungsfall.

Aber doch nicht für die Frage nach entnehmbarer Energie oder der 
"Kapazität"?! Es ging im Thread ja eigentlich nur um die entnehmbare 
Energie bzw. die Kapazität?

ciao

Marci

Hippelhaxe schrieb:
> Ist zwar "theoretisch" nicht ganz exakt so;

Warum nicht? Ist doch egal, ob ich den Strom am Lastwiderstand messe 
oder nochmal einen extra "Shunt" in Reihe schalte, um dann dort den 
Strom zu ermitteln?! <Schulterzucken>

ciao

Marci

von Ralf X. (ralf0815)


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Marci W. schrieb:
> Hippelhaxe schrieb:
>>> Es interessiert ja nicht die Ersatzschaltung des Akkus
>>
>> Doch -- für grobe Vorhersage des Wirkungsgrades in einem
>> konkreten Anwendungsfall.
>
> Aber doch nicht für die Frage nach entnehmbarer Energie oder der
> "Kapazität"?! Es ging im Thread ja eigentlich nur um die entnehmbare
> Energie bzw. die Kapazität?

Den Anwender interessiert natürlich die verfügbare Energie für seinen 
Anwendungsfall, spätestens wenn der erforderliche Ladestrom preislich 
eine Rolle spielt oder sonstwie seine Grenzen hat, kommt auch noch der 
Wirkungsgrad ins Spiel.
Generell kann man sagen, dass Zellen mit hohem Innenwiderstand für 
Hochstromanwendungen absolut ungeeignet sind.

von Ralf X. (ralf0815)


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Thomas B. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Bei Einsatz der Zellen in einer LED-Lampe mit LED-Treiber könnte auch
>> eine Entladung mit Konstantleistung interessant sein, denn der zieht zum
>> Schluss ja mehr Strom, wenn die Akkuspannung heruntergeht.
>
> Am liebsten mit einem konstanten Strom entladen.

Wenn man identische Zellen vergleichen möchte, sind fast alle 
Messmethoden ähnlich geeignet, also egal ob Konstantstrom, 
Konstantleistung oder Konstantwiderstand.

> Aber auch nicht zu viel oder zu wenig Strom.

Für die Versorgung von Uhr, Wetterstation etc. sind ganz andere Ströme 
massgebend, als in Geräten mit hohem Leistungsbedarf.

> Am besten so viel Strom, das man in 10-12h auf die Entladeschlusspannung
> kommt.

Viele Hersteller geben die Nennkapazität bei Entladung mit ~0,2 C an.
IdR. bekommt man da also in 5 Stunden oder weniger einen guten 
Überblick.
Insbesonder wenn der Innenwiderstand nicht gemessen wird, sollte man 
Zellen für Hochstrom einiges höher belasten.

> Dann braucht man nur die Zeit messen und multiplizieren.

Ja, aber DU hast da ja auch schon eine Konstantstromsenke gebaut oder 
gekauft.
Da würde ich doch eher einen Arduino-Nano-Clone, INA219 und Kleinkram 
zusammenstecken und den PC den Rest machen lassen.
Dazu noch einen ASD1115 + paar R und man kann schon mal bis s4-Packs 
messen jederzeit erweiterbar..

von Manfred P. (pruckelfred)


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Marci W. schrieb:
> Es ging im Thread ja eigentlich nur um die entnehmbare
> Energie bzw. die Kapazität?

Bei Akkus ist es üblich, die Kapazität in Ah anzugeben, ohne die Energie 
zu benennen. Die Eingangsfrage war eindeutig Kapazität.

Ralf X. schrieb:
>> Am besten so viel Strom, das man in 10-12h auf die Entladeschlusspannung
>> kommt.
> Viele Hersteller geben die Nennkapazität bei Entladung mit ~0,2 C an.
> IdR. bekommt man da also in 5 Stunden oder weniger einen guten
> Überblick.

Bei NiMH (Topic!) ist c/10 üblich, Strom ein Zehntel der Nenkapazität. 
Blei wird mit c/20 gemessen, bei Lithium sehe ich keine generelle 
Üblichkeit.

> Insbesonder wenn der Innenwiderstand nicht gemessen wird, sollte man
> Zellen für Hochstrom einiges höher belasten.

Ich messe mit Konstantstrom und bringe den Spannungsverlauf in eine 
Grafik. Meine Erfahrung sagt, dass selbst bei 'nur' c/10 der Verlauf 
hochohmiger Zellen auffällig ist.

> Ja, aber DU hast da ja auch schon eine Konstantstromsenke gebaut oder
> gekauft.
> Da würde ich doch eher einen Arduino-Nano-Clone, INA219 und Kleinkram
> zusammenstecken und den PC den Rest machen lassen.
> Dazu noch einen ASD1115 + paar R und man kann schon mal bis s4-Packs
> messen jederzeit erweiterbar..

Ob ich Dir glaube, dass Du das kannst? Der INA219 liefert sehr 
ordentliche Werte, da wird kein zusätzlicher ADS1115 gebraucht. Mit 
einem zusätzlichen D/A wie MCP4725 und einem MOS-FET lässt sich eine 
Konstantstromlast aufbauen. Zur Entlastung des FETs Widerstände, die der 
µC bei Bedarf zuschaltet, hat hier seit gut 7 Jahren dutzende Akkus 
vermessen. Einen PC brauche ich dafür erstmal nicht, die Werte kommen 
direkt aufs LCD und die SD-Karte.

Der PC kann später ins Spiel kommen, wenn ich Werte archivieren und / 
oder graphisch aufbereiten will.

von Marci W. (marci_w)


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Manfred P. schrieb:
> Bei Akkus ist es üblich, die Kapazität in Ah anzugeben,
Das ist mir schon klar!

> ohne die Energie
> zu benennen. Die Eingangsfrage war eindeutig Kapazität.

Na und?! Ist doch völlig egal! Dann verwendet man halt ne andere Formel! 
Warum reitest Du da drauf rum? Außerdem: man liest heutzutage auch ab 
und zu mWh statt mAh, und zweitens sagt die Wh-Angabe ja mehr über die 
entnehmbare Energie aus. Die Ah-Angabe gar nix, ohne die Spannung zu 
kennen.

Erinnert mich iwie daran, dass (Speise-)Eis in Litern statt in kg 
angegeben wird. Der Hersteller, der am meisten Luft reinpumpt, 
gewinnt...

Oder warum bei Akku-Geräten immer so großer Wert auf die Spannungsangabe 
gelegt wird, als Qualitätsmerkmal. Mal die evtl. größeren Verluste bei 
kleineren Spannungen außen vor gelassen, ist für mich die 
Spannungsangabe in Werbeanzeigen eine Nullaussage. Habe ich da etwas 
übersehen?

ciao

Marci

von Ralf X. (ralf0815)


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Manfred P. schrieb:
> Ob ich Dir glaube, dass Du das kannst? Der INA219 liefert sehr
> ordentliche Werte, da wird kein zusätzlicher ADS1115 gebraucht.

Das mit der Nutzung des ADS1115 für Serienschaltung von Akkuzellen hast 
Du verstanden?

> Mit
> einem zusätzlichen D/A wie MCP4725 und einem MOS-FET lässt sich eine
> Konstantstromlast aufbauen. Zur Entlastung des FETs Widerstände, die der
> µC bei Bedarf zuschaltet, hat hier seit gut 7 Jahren dutzende Akkus
> vermessen. Einen PC brauche ich dafür erstmal nicht, die Werte kommen
> direkt aufs LCD und die SD-Karte.

Natürlich nicht.
Viele der Billig-TFT-Module haben den Kartenleser ja nicht erst jetzt 
mit hinten drauf, erst letztens wieder 10 a' 1,35€ in 2,4" von Ali nach 
Preistip im Chinathread geholt.

> Der PC kann später ins Spiel kommen, wenn ich Werte archivieren und /
> oder graphisch aufbereiten will.

Kann jeder machen wie er möchte.
Ich beneide öfters diejenigen, welche scheinbar die Zeit haben, an 
tollen Gehäusen, etc. zu basteln.
Mir zerrinnt dagegen einfach zu oft die Zeit unter den Fingern, um alles 
zu händeln, was ich mir selber an Zielen gesetzt habe.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Marci W. schrieb:
>> Die Eingangsfrage war eindeutig Kapazität.
> Na und?! Ist doch völlig egal! Dann verwendet man halt ne andere Formel!
> Warum reitest Du da drauf rum? Außerdem: man liest heutzutage auch ab
> und zu mWh statt mAh, und zweitens sagt die Wh-Angabe ja mehr über die
> entnehmbare Energie aus. Die Ah-Angabe gar nix, ohne die Spannung zu
> kennen.

Du hast vollkommen recht, dass die Ah nur wenig über den Energiegehalt 
aussagen. Bei Akkus, wo der angegeben wird, ist der einfach mit der 
mittleren Spannung gerechnet, wirklich messen tut den scheinbar niemand.

Wir kennen beide den Zusammenhang und akzeptieren, dass (m)Ah die 
handelsübliche Angabe ist.

Und böse sind Geräte mit StepUp Wandlern, wo bei abnehmender 
Akkuspannung der Strom ansteigt, was jeder Akku mit einem Derating 
quittiert. Es gibt kommerzielle Lasten, die außer Konstantstrom auch 
Konstantleistung entnehmen können.

> Erinnert mich iwie daran, dass (Speise-)Eis in Litern statt in kg
> angegeben wird. Der Hersteller, der am meisten Luft reinpumpt,
> gewinnt...

Auf dem Becher Cremissimo stehen beide Zahlen, 900ml / 475g. Man kann 
streiten, ob es weniger Luft sein könnte, aber ein Eis ganz ohne Luft 
wäre nicht essbar.

> Oder warum bei Akku-Geräten immer so großer Wert auf die Spannungsangabe
> gelegt wird, als Qualitätsmerkmal. Mal die evtl. größeren Verluste bei
> kleineren Spannungen außen vor gelassen, ist für mich die
> Spannungsangabe in Werbeanzeigen eine Nullaussage. Habe ich da etwas
> übersehen?

Die Spannungsangabe bei Li-Akkus mit 4 Volt pro Zelle (Alid, Lidl) ist 
obendrein auch noch gelogen, die nimmt man mit 3,6 oder bestenfalls 3,7 
Volt an. Aber zumindest deren Wechselakkus werden zusätzlich mit Ah 
bezeichnet. Bei kleineren Geräten steht manchmal die Kapazität im 
Werbeblatt, was aber auch wenig hilft, weil der Verbrauch unbekannt ist.

Lasse es uns bitte an dieser Stelle beenden, Akkuthreads gibt es zuhauf 
und sie enden meist im Glaubenskrieg.

von Ralf X. (ralf0815)


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Manfred P. schrieb:
> Marci W. schrieb:
>> Es ging im Thread ja eigentlich nur um die entnehmbare
>> Energie bzw. die Kapazität?
>
> Bei Akkus ist es üblich, die Kapazität in Ah anzugeben, ohne die Energie
> zu benennen. Die Eingangsfrage war eindeutig Kapazität.

Dummzeug.
Eine Kapazitätsangabe in Wh ist bedeutend aussagekräftiger, als 
irgendetwas in Ah.

> Ralf X. schrieb:
>>> Am besten so viel Strom, das man in 10-12h auf die
>>> Entladeschlusspannung kommt.

>> Viele Hersteller geben die Nennkapazität bei Entladung mit ~0,2 C an.
>> IdR. bekommt man da also in 5 Stunden oder weniger einen guten
>> Überblick.
>
> Bei NiMH (Topic!) ist c/10 üblich, Strom ein Zehntel der Nenkapazität.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass unterschiedliche Angaben 
und Nützlichkeiten gibt.
Ferner ist das Thema inzwischen eh etwas verallgemeinert worden, auch Du 
bringst ja weitere Technologien ins Spiel.

> Blei wird mit c/20 gemessen, bei Lithium sehe ich keine generelle
> Üblichkeit.

Sagt/bestimmt wer?😉

>> Insbesonder wenn der Innenwiderstand nicht gemessen wird, sollte man
>> Zellen für Hochstrom einiges höher belasten.
>
> Ich messe mit Konstantstrom und bringe den Spannungsverlauf in eine
> Grafik. Meine Erfahrung sagt, dass selbst bei 'nur' c/10 der Verlauf
> hochohmiger Zellen auffällig ist.

Ja, 'uns' sollte auch da etwas auffallen.
Aber der TE möchte ja ohne Geräte auskommen.
Damit bleibt natürlich die Hoffnung, dass ein DMM, eine Uhr, ein 
Schreibgerät und Blatt Papier akzeptiert werden.
Ansonsten wird es eh schwierig.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Manfred P. schrieb:

> Bei Akkus ist es üblich, die Kapazität in Ah anzugeben,
> ohne die Energie zu benennen. Die Eingangsfrage war
> eindeutig Kapazität.

Da ich derjenige war, der die Energie ins Spiel gebracht
hat, möchte ich diesen Punkt kurz erklären.

Ja, Du hast Recht, es ist bei Akkus üblich, die Kapazität
in Ah anzugeben, ohne die Energie zu benennen.

Stimmt.

Leider ist das eine der verblödetsten und gehirnamputiertesten
Üblichkeiten überhaupt, denn:

1. Akkus sind elektrische Bauteile. Es GIBT eine elektrische
   Größe, die fachsprachlich "Kapazität" heißt. Diese wird in
   Farad gemessen; 1F = 1As/V = 1C/V. Diese Kapazität hat aber
   mit dem Speichervermögen eines Akkus NICHTS zu tun -- weder
   von der Einheit noch von physikalischen Mechanismus her!

2. Die Einheit "Ah" steht fachsprachlich für die elektrische
   Ladung (siehe Axels Hinweis). Es ist aber inhaltlich falsch,
   von der "entnehmbaren Ladung" zu sprechen, wie Axel es (in
   bester Absicht) getan hat, weil die Ladung dem Akku nicht
   "entnommen" wird. Da ist immer gleich viel Ladung drin; der
   ist zu jedem Zeitpunkt elektrisch neutral. Die Ladung fließt
   im Kreis.

3. Das einzige, was dem Akku TATSÄCHLICH zugeführt oder entnommen
   werden kann, ist -- Tusch! -- die Energie. Ausgerechnet die
   einzige fachlich korrekte Angabe ist völlig unüblich und in
   der Umgangssprache unverständlich.

Ich denke, ich werde in Zukunft eine Anleihe bei der B**D-Zeitung
nehmen und stets von der "sog. 'Kapazität' des Akku (also dem
Quotienten aus gespeicherter elektrischer Energie und Nennspannung)"
sprechen.

Das ist gerecht, denn es sichert mir wenigstens den Zorn aller
Teilnehmer...

von Ralf X. (ralf0815)


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Hippelhaxe schrieb:
> Ja, Du hast Recht, es ist bei Akkus üblich, die Kapazität
> in Ah anzugeben, ohne die Energie zu benennen.
> ..
> Leider ist das eine der verblödetsten und gehirnamputiertesten
> Üblichkeiten überhaupt

+ !

von Marci W. (marci_w)


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Manfred P. schrieb:
[...]
> Auf dem Becher Cremissimo stehen beide Zahlen, 900ml / 475g. Man kann
> streiten, ob es weniger Luft sein könnte, aber ein Eis ganz ohne Luft
> wäre nicht essbar.

Na ja, essbar schon, aber dann halt eher "lutschbar". Klar hast Du 
Recht, ohne Luft wird das sicher nicht "fluffig" oder cremig. Allenfalls 
mit seeeehr viel Fett. ;-)

> Lasse es uns bitte an dieser Stelle beenden, Akkuthreads gibt es zuhauf
> und sie enden meist im Glaubenskrieg.

Kein Problem. Aber das Eis-Thema musste ich schon noch kommentieren...

ciao

Marci

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Marci W. schrieb:

> Manfred P. schrieb:
>> Bei Akkus ist es üblich, die Kapazität in Ah anzugeben,
> Das ist mir schon klar!
>
>> ohne die Energie
>> zu benennen. Die Eingangsfrage war eindeutig Kapazität.
>
> Na und?! Ist doch völlig egal! Dann verwendet man halt
> ne andere Formel!

Warum so aggressiv?


> Warum reitest Du da drauf rum?

Was heißt hier "herumreiten"?

Manfred hat ja Recht damit, dass die Energieangabe bei Akkus
recht unüblich ist.

Meine Anmerkung an Axels Beitrag oben war auch ausdrücklich
NICHT als Einladung zu einer end- und ergebnislosen
polemischen Diskussion über Energie, Ladung und Kapazität
gedacht.

Das Problem ist halt, dass es übliche Angaben gibt, die
fachlich bzw. fachsprachlich schlicht FALSCH sind, aber
allgemein verstanden werden -- und fachlich korrekte
Angaben, die kein Mensch versteht.

Wir hier im Forum werden das nicht ändern; wir müssen uns
nur irgendwie damit arrangieren.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Manfred P. schrieb:

> Ich hänge mal etwas an.

Danke!

von Manfred P. (pruckelfred)


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Ralf X. schrieb:
>> Ich messe mit Konstantstrom und bringe den Spannungsverlauf in eine
>> Grafik. Meine Erfahrung sagt, dass selbst bei 'nur' c/10 der Verlauf
>> hochohmiger Zellen auffällig ist.
>
> Ja, 'uns' sollte auch da etwas auffallen.
> Aber der TE möchte ja ohne Geräte auskommen.
> Damit bleibt natürlich die Hoffnung, dass ein DMM, eine Uhr, ein
> Schreibgerät und Blatt Papier akzeptiert werden.

DMM und eine zyklische Aufzeichnug der Spannung sind notwendig und nicht 
verhandelbar. Tatsächlich habe ich sowas schon von Hand gemacht, per 
"Schreibgerät und Blatt Papier" benutzt.

Wie man daraus die mAh ermittelt, wurde weiter vorne beschrieben. Das 
kann man auch ohne PC, aber das wäre unrealistisch aufwendig.

Hippelhaxe schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Ich hänge mal etwas an.
> Danke!

Hast Du Dir wirklich die Mühe gemacht, das nachzuvollziehen?

von Ralf X. (ralf0815)


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Nebenbei kam hier im Thread die Frage auf, wieviele 
Messungen/Zeitintervalle man braucht, bzw. wieweit die Genauigkeit 
leidet.
Egal welche Zelltechnologie hängt das vom Entladestrom oder jeder 
anderen "Konstanz", der Zellkapazität und der gewählten 
Entladeschlussspannung ab.
Und natürlich der Anwendung der Zelle.
Je nach Anwendung und gewählter Schlussspannung liefern selbst 5 
Messwerte erstaunlich gute Annäherungen, solange die Kurve der radikalen 
Spannungsabsenkung unterhalb von ~20% der zelltypischen Restkapazität 
vermieden wird.

von Joachim B. (jar)


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Tim G. schrieb:
> Das beantwortet leider in keinster Weise meine Frage
du mußt integrieren!
kepplersche Fassregel
https://mathepedia.de/Keplersche_Fassregel.html

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Marci W. schrieb:

> Hippelhaxe schrieb:
>>> Es interessiert ja nicht die Ersatzschaltung des Akkus
>>
>> Doch -- für grobe Vorhersage des Wirkungsgrades in einem
>> konkreten Anwendungsfall.
>
> Aber doch nicht für die Frage nach entnehmbarer Energie
> oder der "Kapazität"?!

Doch -- gerade da.


> Es ging im Thread ja eigentlich nur um die entnehmbare
> Energie bzw. die Kapazität?

Irgendwie missverstehen wir uns.

Wie inzwischen klar sein dürfte, verstehe ich unter der
sog. "Kapazität" eines Akkus den Quotienten aus der
gespeicherten elektrischen Energie und der Nennspannung.

Die GESPEICHERTE el. Energie und die ENTNEHMBARE Energie
sind aber in der Regel zwei Paar Schuhe, denn beim
Entladen treten Verluste am Innenwiderstand des Akkus
auf. Ein Teil der gespeicherten Energie wird beim Entladen
schon im Akku in Wärme verwandelt.
Tatsächlich ENTNEHBAR ist immer nur ein gewisser Teil der
gespeicherten Energie.


> Hippelhaxe schrieb:
>> Ist zwar "theoretisch" nicht ganz exakt so;
>
> Warum nicht? Ist doch egal, ob ich den Strom am
> Lastwiderstand messe oder nochmal einen extra "Shunt"
> in Reihe schalte,

Ja... nee... das war anders gemeint.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten, den Akku kontrolliert
zu entladen:
1. konstanter Lastwiderstand,
2. konstanter Laststrom,
3. konstante Entnahmeleistung.

Bei 1. sinkt der Laststrom bei fortschreitender Entladung,
bei 2. bleibt er logischerweise konstant, und bei 3. steigt
der Laststrom mit fortschreitender Entladung.

Die entnehmbaren Energien werden sich leicht unterscheiden.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Manfred P. schrieb:

> Hippelhaxe schrieb:
>> Manfred P. schrieb:
>>> Ich hänge mal etwas an.
>> Danke!
>
> Hast Du Dir wirklich die Mühe gemacht, das nachzuvollziehen?

Bis jetzt noch nicht... warum fragst Du? Sind das nur
unanständige Bilder?

Ich hatte weiter oben um eine Messreihe gebeten, und hatte
vermutet, dass Dein Anhang eine solche enthält. Deswegen
mein Dank.

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