Guten Abend zusammen, als Hobbybastler bin ich über eine alte Elektronika-Leuchte (NNB49-60-057) mit einem defekten Display (IVL 2-7/5) gestolpert. Die Lampe mit Dimmfunktion geht, aber das Display bleibt komplett dunkel. Hatte bis jetzt wenig Kontakt mit Elektronik, aber Interesse das Problem zu verstehen/lösen aber vor allem was dabei zu lernen (sonst würde ich das Gerät einfach nochmal funktionstüchtig kaufen). Anbei einige Fotos, nach einer ersten Sichtprüfung nur ein loser Widerstand den ich wieder angelötet habe - das Problem bleibt allerdings. Nach einigen Recherchen (hauptsächlich in russischen Elektrotechnikforen) habe ich nun folgende Idee: Multimeter kaufen, Kabeldurchgänge und Spannung an den Pins des VFD prüfen. Taktgeber (Quarz) prüfen. Nach Ausschlussverfahren dann evtl. die ICs (oben und links К176ИЕ13/К176ИД3) oder das Display erneuern. Nun meine Fragen: - Hab noch kein Multimeter, macht der Kauf eines Brymen BM786 hierfür Sinn? Repariere gerne und viel, und will in Zukunft auch mehr an einfache Elektronik ran (Kaputte Haushaltsgeräte / Alte Spielekonsole etc..) - Habe mehrfach gelesen dass ein ESR-Meter mehr Sinn machen würde da bei diesen Projekten oft Kondensatoren das Problem sind. Brauche ich beides? - Hat jemand andere Tips wie ich hier weitermachen könnte, und evtl. allgemeine Empfehlungen für Webseiten oder Bücher um als Einsteiger ein paar relevante Grundlagen zu lernen? Danke und einen schönen Abend - stef
Ist denn die Displayheizung an? Die solltest Du in einem dunklen Raum sehen können - da sind dünne Heizfäden vor den Elektroden des VFD gespannt, die im Betriebszustand rötlich glimmen. Die Heizung wird direkt vom Trafo mit Wechselspannung versorgt, wenn ich den Schaltplan richtig interpretiere, müsste die an den Anschlüssen 1 und 16 des VFD anliegen. Vielleicht ist ja auch nur die Sicherung hin (im Schaltplan ganz links), die sichert nur den Trafo, nicht aber die Lampe selbst ab. Die "Dimmfunktion" besteht aus zwei Helligkeitsstufen, richtig? Mit einem der beiden Schalter unten links im Schaltplan wird eine RC-Kombination in Reihe zur Lampe geschaltet, im anderen Fall ist die RC-Kombination überbrückt, was volle Helligkeit bedeutet. Der Aufbau des Dings jedenfalls ist ... abenteuerlich. Und auch die Funktion, die Uhr hat wohl überhaupt keinen Einfluss auf die Lampe.
Danke für den Input Harald, Heizung scheint nicht zu laufen - habe gerade im dunkeln geprüft, da glimmt nichts. Aber das mit der Sicherung ist ein guter Tipp, hatte nicht auf dem Schirm dass es hier eine geben sollte. Im Boden der Leuchte ist ein Zylinderförmiges Loch s. Foto (ähnlich einer Lampenfassung mit 2 Polen denke ich). Das heisst die Sicherung fehlt hier komplett.. Dann werde ich hier als allererstes mal versuchen einen Ersatz zu finden. Danke Dir!
Hier noch ein für diese "Elektronika"-Uhren recht typische Schaltung in zusammenhängender Darstellung. Achtung Heizspannung der Röhre. Fäden müssen in Reihe geschaltet werden. Der herausgeführte Stift mit der Zusammenführung darf nicht beschaltet werden. Das Netzteil ist etwas trickreich. Die Spannung für die ICs (9V) wird von der Anodenspannungswicklung des Trafos (17V) mit Hilfe von Z-Diode 9,1 abgegriffen. Der symmetrische Anschluss an der Heizwicklung bekommt ebenfalls Z-Diode 8,2 zur Helligkeitssteuerung über Poti bzw. Schalter. Netzteil ist in anderem Schaltplan besser dargestellt, den ich noch hochlade. Viel Spaß Diese Uhren waren von Wladiwostok bis Lettland der Bestseller. Die Idee mit dem Synchronzähler und den 4 getakteten Zuständen ist genial. ciao gustav
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Sorry for late: Habe noch ein paar Dokus gefunden (ohne Gewähr): Einige Pins der VFD sind "inner connected" Viel Spaß weiterhin. Und: Wichtig Heizspannung 2,4 Volt (Pin 1 und 16) Polung wichtig, wenn Heizung nicht symmetrisch gespeist wird. ciao gustav
Danke Gustav, Das wird mir und bestimmt in Zukunft auch Anderen sehr helfen!
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Traurige Nachricht. Hatte noch eine Röhre. Fiel gestern Abend leider beim Test durch. Obwohl Heizstrom ca. 150 mA bei 2,4 Volt leuchtete auch bei 19 V Anodenspannung nichts. Vermutung: Röhre hat Luft gezogen. Und die drei Heizfäden glimmen auch bei Normalbetrieb derart schwach, dass man das kaum sieht. Die Bezugsadresse, wo ich die Röhre damals gekauft hatte, war Евгений jack <jack505@yandex.ru> Über E*bay. Ob die Adresse noch aktiv ist, kann ich leider nicht sagen. Falls Deine Röhre auch "taub" geworden ist, dann könntest Du ja eine Suchanfrage dorthin mailen. Es ist "DER" VFD-Spezialist. ciao gustav
Wenn mich nicht alles täuscht, müsste ich noch zwei oder 3 dieser VFD-Anzeigen (NOS) im Keller haben. Die hatte ich vor Jahren mal bestellt, aber nie genutzt. Ich gehe nachher mal auf die Suche, vielleicht nutzen sie jemandem.
Noch ein Pinout, wo die "übliche" Segmentfolge verwendet wird, nicht die "russische". ciao gustav
Karl B. schrieb: > Und die drei Heizfäden glimmen auch bei > Normalbetrieb derart schwach, dass man das kaum sieht. Das ist normal. Man soll ja nur das Leuchten der Segmente sehen. Karl B. schrieb: > Obwohl Heizstrom ca. 150 mA bei 2,4 Volt leuchtete auch bei 19 V > Anodenspannung nichts. Hast du auch die Gitter vor den Digits angesteuert? Die brauchen in Gegensatz zu Verstärkerröhren auch ein positive Spannung.
Testschaltung mit IV 6 hatte nur 1,2V an Heizspannung. Habe beide IV2- 7/5 parallelgeschaltet. Die gute leuchtete, zwar schächer als mit den geforderten 2,4 V Heizspannung, aber die defekte überhaupt nicht. Und Heizstrom der defekten war mehr als doppelt so hoch. Deutet darauf hin, dass Röhre "Luft gezogen" hat. Zur Beruhigung: Gibt noch genügend Bezugsquellen bei E*bay. Nur Lieferzeit lang. ciao gustav
So kleines Update: VFD leuchtet und Zeit lässt sich einstellen, allerdings leuchtet der Mittlere Teil des Displays sehr schwach - nur erste und letzte Zahl sind bei Tageslicht lesbar. (Habe eine t-250mA Sicherung eingebaut - im Russischen Schema: ВПТ6-2 also VPT6-2) Werde morgen hier nochmal die Kontakte durchgehen, hat jemand eine Idee an was das liegen könnte? Sebastian R. schrieb: > Wenn mich nicht alles täuscht, müsste ich noch zwei oder 3 dieser > VFD-Anzeigen (NOS) im Keller haben. Die hatte ich vor Jahren mal > bestellt, aber nie genutzt. Ich gehe nachher mal auf die Suche, > vielleicht nutzen sie jemandem. Würde Sie dir gg. Unkostenbeitrag abnehmen, falls gefunden!
Was man da machen kann: Nochmals Heizspannung und Anodenspannung nachprüfen. Und das Poti an der Mittelanzapfung. (R2 6,8 kOhm) Die Diode VD5 ist eine Zenerdiode (8,1V) ciao gustav
Hat etwas länger gedauert, da ich sie erstmal suchen musste... Ich habe noch drei Stück IVL2-7/5 in NOS da. Also falls jemand ein Ersatz-Display sucht, für ein paar Euro schicke ich gerne eines auf die Reise.
Harald K. schrieb: > Und auch die > Funktion, die Uhr hat wohl überhaupt keinen Einfluss auf die Lampe. Ja, ist schon ne seltsame Kombination. Man könnte auch einen Toaster und ein Radio in ein Gehäuse packen.
Schicke Uhr, toll! Und was sich so alles in den kellern findet ist wrkl krass...hoffe sie er"strahlt" wieder ganz zu neuem Leben! Klaus.
Karl B. schrieb: > Die Idee mit dem Synchronzähler und den 4 getakteten Zuständen ist > genial. Was meinst Du damit? Für Uhren spielt es keine Rolle, ob die Teilerstufen synchron oder asynchron zählen. Glitches sind so kurz, die sieht man nicht. Es war wohl damals günstiger, die Uhrenfunktion in 3 ICs aufzuteilen als einen mit mehr Pins zu nehmen.
danke fürs nachsehen, hab dir eine Mail geschrieben!
Peter D. schrieb: > Für Uhren spielt es keine Rolle, ob die Teilerstufen synchron oder > asynchron zählen. Nein. Nicht ganz. Die Resetimpulse gehen beim z.B. SN7490 mit in das Gesamt-Timing ein. Für übliche Haushaltsuhren ist das in der Tat ohne Belang. "Synchronzähler" ist nur das eine von mehreren deutlich abweichenden Schaltungsideen. Der Zugriff auf die Register ist anders. Somit lassen sich Stunden und Minuten gleichzeitig einstellen. Ebenso ist eine Stunden-Synchronisation vorgesehen. Steht die Uhr auf 15:23 und drückt man Sync. springt sie zurück auf 15:00 Steht die Uhr auf 15:56 und drückt man Sync. springt sie auf 16:00. Sowas habe ich bei "unseren" Digitaluhren jedenfalls noch nirgends gefunden. Praktisch, wenn man zum Gongschlag um 20:00 zur Tagesschau die Uhr stellen will, sie aber noch auf Minute 57 steht. (Früher war ja auch die Latenz des Digitalfernsehens von ca. 10 Sekunden noch nicht drin.) ciao gustav
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Peter D. schrieb: > Es war wohl damals günstiger, die Uhrenfunktion in 3 ICs aufzuteilen als > einen mit mehr Pins zu nehmen. Nö das sind bei den Sowjets einfach Standardschaltkreise gewesen - die konnten schon auch IC's mit mehr Pins. Hat man halt nicht gemacht, das Standardgeraffel war überall in ausreichender Menge verfügbar. Bin selbst mal dienstlich in so einem Elektronikabetrieb gewesen - in Woronesch. Dort hat man u.a. die KP-Fets und die E60/100 Rechner gefertigt. IC's haben die auch hergestellt, aber da kann ich nicht sagen welche.
Stef schrieb: > So kleines Update: > Werde morgen hier nochmal die Kontakte durchgehen, hat jemand eine Idee > an was das liegen könnte? Hatte eine ähnliche Elektronika in grün so um 2010 die nicht mehr richtig gezählt und angezeigt hatte. Siebelko nach dem Trafo war da nach 30+ Jahren kaputt. Könntest Du mal überprüfen.
Karl B. schrieb: > "Synchronzähler" ist nur das eine von mehreren deutlich abweichenden > Schaltungsideen. > Der Zugriff auf die Register ist anders. > Somit lassen sich Stunden und Minuten gleichzeitig einstellen. Ähhm. Nein. > Ebenso ist eine Stunden-Synchronisation vorgesehen. > Steht die Uhr auf 15:23 und drückt man Sync. springt sie zurück auf > 15:00 > Steht die Uhr auf 15:56 und drückt man Sync. springt sie auf 16:00. Das hat aber nichts mit Synchronzähler vs. Asynchronzähler zu tun. https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronzähler https://de.wikipedia.org/wiki/Asynchronzähler
Axel S. schrieb: > Das hat aber nichts mit Synchronzähler vs. Asynchronzähler zu tun. Das ist richtig. Habe nur Aussagen nicht deutlich genug voneinander getrennt. Die Registeransprache erfolgt anders. Hans schrieb: > die > konnten schon auch IC's mit mehr Pins. Yep. Zum Beispiel: K145IK1901 Siehe Bild ciao gustav
Karl B. schrieb: > Steht die Uhr auf 15:56 und drückt man Sync. springt sie auf 16:00. > Sowas habe ich bei "unseren" Digitaluhren jedenfalls noch nirgends > gefunden. > Praktisch, wenn man zum Gongschlag um 20:00 zur Tagesschau die Uhr > stellen will, sie aber noch auf Minute 57 steht. 3min Gangfehler sind für eine Quarzuhr schon heftig. Ich habe sowas nur für das Stellen der Sekunden implementiert. In einem µC kann man ja die Stellfunktion beliebig realisieren.
Peter D. schrieb: > In einem > µC kann man ja die Stellfunktion beliebig realisieren. Kann man schon, habe ich aber noch nirgends bei den Uhren hier gesehen, außer bei der russischen. Auch nicht bei der Netzuhr mit dem Attiny2313. Die hat nämlich die Macke, dass der Sekundenblinker statt im Sekunden im Zweisekundentakt blinkt. Das umzuprogrammieren ist mir trotz Disassemblierung des Programmes noch nicht gelungen. Programm im Anhang. Braucht als Extrawurst noch des EEPROM. ciao gustav
Karl B. schrieb: > Auch nicht bei der Netzuhr mit dem Attiny2313. Aha, diese also. Karl B. schrieb: > Die hat nämlich die Macke, dass der Sekundenblinker statt im Sekunden im > Zweisekundentakt blinkt. Habe ich auch so gemacht (1s an, 1s aus). 1Hz war mir zu hektisch. Karl B. schrieb: > Das umzuprogrammieren ist mir trotz Disassemblierung des Programmes noch > nicht gelungen. Gibt es einen Schaltplan, dann könnte man das einfach in c nachprogrammieren.
Peter D. schrieb: > 3min Gangfehler sind für eine Quarzuhr schon heftig. > Ich habe sowas nur für das Stellen der Sekunden implementiert. In einem > µC kann man ja die Stellfunktion beliebig realisieren. Für eine (semi)diskrete Digitaluhr (also mit CMOS-Zählern und Decodern) habe ich das mal so umgesetzt, daß man mit einem Taster den Sekundentakt stoppen konnte und mit einem zweiten Taster auf 2Hz erhöhen. Einen Gangfehler von ein paar Sekunden konnte man so einfach durch einen entsprechend langen Druck auf einen der beiden Taster ausgleichen. Das ganze passierte ziemlich weit vorne in der Teilerkette, damit es auch für kurze Zeiten funktionierte (die Uhr wurde von einem 200kHz Quarz gesteuert). Ist leider den Weg alles irdischen gegangen.
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