Hallo zusammen, kann mir jemand sagen um was für Lämpchen es sich hier handelt und welchen Einsatzzweck die haben/hatten? Ich hoffe dass die Fotos aussagekräftig genug sind. Die obere Reihe scheinen Lämpchen mit Edelgasfüllung zu sein? Zumindest kann ich keinen Glühfaden erkennen. Die linken vier sind von OSRAM und haben "220V~" eingeprägt, dann folgt (v.l.n.r., unleserliche Zeichen durch ? ersetzt): "75.73?0HLKt", "75534HLKW", "758416HLm?", "75834HLnW". Die oben rechts hat "PH GL 12 D" als Aufdruck, sonst nichts. Vielleicht von Philips? Eine Lampe war kaputt, die hab ich mir etwas genauer angesehen. Im Sockel ist ein Keramik(?)-Körper mit einem Faden zu finden. Auf diesem Faden ist ein sehr dünner Draht aufgewickelt - insgesamt könnte das also ein Vorwiderstand für 220V~ sein? Als Vergleich daneben eine 1N4007 in DO-41. Detail 2 und 3 scheinen mir ähnlich zu denen aus der obersten Reihe zu sein, lediglich größer. Die Beschriftungen sind nur schwer zu erkennen, auf Detail 2 meine ich "NEOLUX" sowie die Zahl "6727" zu lesen. Bei Detail 3 scheint "OSRAM 115-130V 75 3400" aufgedruckt zu sein. Detail 4 - keine Ahnung was das ist. Zu "Gz103" hab ich was zu einem "Glimmzünder" gefunden, bin ich da auf dem richtigen Weg? Dann ist noch eine dabei (Detail 5), die sowas wie einen Fotowiderstand enthält... Würd mich freuen wenn mir hier jemand weiterhelfen kann!
Glimmlampen gibt es mit und ohne eingebauten Vorwiderstand. https://de.wikipedia.org/wiki/Glimmlampe
https://www.elektronik-labor.de/Labortagebuch/Tagebuch0715.html http://www.introni.it/pdf/GE%20Glow%20Lamp%20Manual.pdf Das Zeugs soll wohl schwach radioaktiv sein ... Autolampe wäre auch ne Idee
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Die Lampen mit der Scheibe und dem Ring übereinander sind Signallampen (auch alles Glimmlampen), die aus der Draufsicht sichtbar sein sollten.
Damian R. schrieb: > Dann ist noch eine dabei (Detail 5), die sowas wie einen Fotowiderstand > enthält... Warum auch nicht? Halte mal ein Ohmmeter dran. Man hat die CdS-Widerstände öfter in Glaskolben eingeschmolzen um die Halbleiterschicht vor Umwelteinflüssen zu schützen. Derart grosse Exemplare dienten z.B. als Flammenwächter, wurden oft mit Netzspannung betrieben und konnten dann ohne weitere Verstärkung direkt ein Relais ansteuern.
Ben B. schrieb: > sind Signallampen > (auch alles Glimmlampen), die aus der Draufsicht sichtbar sein sollten. Ja, bspw. alte Netzgeräte/"Trafos" im Bakelitgehäuse, da ersetzte eine Glimmlampe unter einem Linsenglas die noch nicht erfundene LED als Bereitschaftsanzeige.
Man sollte jedenfalls genau wissen, wo sich der nötige Vorwiderstand der Glimmlampe befindet. Ohne Vorwiderstand ist sie schnell explodiert bei zu viel Strom. https://www.mikrocontroller.net/attachment/666943/Kaputt2.jpg
In der Sammlung fehlt noch eine Bimetall-Blinkbirne, irgendwo habe ich noch eine liegen. Aber das gibt es heutzutage auch: https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/blink-led_5_mm_bedrahtet_2-pin_rt_gn_bl_2000_mcd_15_-82484 eine full-color Blink-LED mit nur zwei Anschlüssen, wie geht das?
Christoph db1uq K. schrieb: > Aber das gibt es heutzutage auch: > https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/blink-led_5_mm_bedrahtet_2-pin_rt_gn_bl_2000_mcd_15_-82484 > eine full-color Blink-LED mit nur zwei Anschlüssen, wie geht das? Da ist ein "Chip" drin?
Marek N. schrieb: > Da ist ein "Chip" drin? Yep. Bei meiner 3Farbenled für die Solarbalkonblumentopfbeleuchtung kann man den Extrachip sogar erkennen. BTW: In der Aufstellung fehlte noch die Blütenglimmlampe wo Stengel grün, Rosenblätter rot und weiß leuchteten. In E27-Fassung, also ziemlich groß für Glimmlampe. Leider abhanden gekommen. ciao gustav
> Ohne Vorwiderstand ist sie schnell explodiert > bei zu viel Strom. > https://www.mikrocontroller.net/attachment/666943/Kaputt2.jpg Naja, was so stark korrodiert ist, fällt schon beim "scharf anschauen" auseinander. Nach den Blech-Sockeln mit eingewalztem Gewinde sind die Dinger locker 50+ Jahre alt. Unten rechts sogar zwei, die weder Gewinde noch Bajonett zu seien scheinen.
Lu schrieb: > Man sollte jedenfalls genau wissen, wo sich der nötige *Vorwiderstand* > der Glimmlampe befindet. Ohne Vorwiderstand ist sie schnell explodiert > bei zu viel Strom. Das vereint sie sozusagen mit den LEDs. Beide werden mit einem (Konstant-)Strom betrieben und gehen kaputt, wenn man sie mit einer Konstantspannung verbindet.
Harald W. schrieb: >> Man sollte jedenfalls genau wissen, wo sich der nötige *Vorwiderstand* >> der Glimmlampe befindet. Ohne Vorwiderstand ist sie schnell explodiert >> bei zu viel Strom. > Das vereint sie sozusagen mit den LEDs. Beide werden mit einem > (Konstant-)Strom betrieben und gehen kaputt, wenn man sie mit > einer Konstantspannung verbindet. Wobei die Glimmlampe bösartiger als eine LED ist, weil sie eine negative Kennlinie hat.
haha , Chip drin. Mich interessiert, ob die LED abwechselnd in bunten Farben leuchtet, oder wie man RGB umschaltet. Aus dem Datenblatt geht das nicht hervor. Meine Bimetall-Blinkbirne habe ich nicht gefunden.
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Christoph db1uq K. schrieb: > Mich interessiert, ob die LED abwechselnd in bunten Farben leuchtet, > oder wie man RGB umschaltet. Damit musst Du jetzt diesen Thread zumüllen ?
> Mich interessiert, ob die LED abwechselnd in bunten Farben leuchtet Da ist halt ein kleiner Controller drin, der kann mit den LEDs mehr oder weniger machen, was immer er möchte. Bei den Blink-LEDs ist auch keine echte Blinkschaltung drin, bzw. eine sehr extravagante mit einem sehr schnell laufenden Oszillator (wegen der winzigen Baugröße) und nachgeschaltetem Zähler/Frequenzteiler.
Der Glimmzünder ist der Vorläufer von den Neonröhrenstartern. Wahrscheinlich haben zuviele Leute so eine "Lampe" in eine mechanisch passende Fassung geschraubt und sich dann über die Effekte gewundert. Weil macht halt einen Kurzschluß. Drum hat man dann die etwas narrensicherere Form gewählt. Mit einer gewöhnlichen Glühbirne in Reihe kann man damit modernste Spezialeffekte für die Kellerdisco oder die Theateraufführung einrichten. Ich habe auch mal eine Schachtel davon gefunden und zum Glück die Typenbezeichnung nachgelesen, anstatt gleich Netzspannung anzulegen. :) Die Fotowiderstände gabs auch in noch größeren Glasgehäusen für Dämmerungsschalter. Man hat halt Glas und Messing genommen, weil noch nichts anderes erfunden war. Wir hatten ja nichts vor dem Krieg. :) Karl B. schrieb: > Marek N. schrieb: >> Da ist ein "Chip" drin? > > Yep. > Bei meiner 3Farbenled für die Solarbalkonblumentopfbeleuchtung kann man > den Extrachip sogar erkennen. Es gab eine Zeit, da waren die meisten Blink- und Flacker-LED mit alten Chips von singenden Glückwunschkarten versehen. Gibt Seiten im Netz, wo einer nen Verstärker angeschlossen hat und dann Jingle Bells oder Happy Birthday zu hören bekam. > BTW: In der Aufstellung fehlte noch die Blütenglimmlampe wo > Stengel grün, Rosenblätter rot und weiß leuchteten. > In E27-Fassung, also ziemlich groß für Glimmlampe. Irgendwo habe ich noch so ein Ding. Werden mittlerweile mit Gold aufgewogen, weil stellt halt niemand mehr her und die Markteintrittsschwelle für das erste Exemplar ist recht hoch. (Ähnlich wie bei Schattenkreuzröhren und so.) Waren geschätzt Ende der 70er/Anfang der 80er einigermaßen verbreitet, vermutlich gabs eine Fabrik in Hongkong und jemand hatte einen Versandkanal aufgetan. Es gab verschiedene Varianten. Ich meine, alte (Elektronik-) Katalogseiten von damals gesehen zu haben mit einer gewissen Auswahl. Die Osram-Bienenkorbglimmlampe ist auch noch ein Stichwort. Professor Ambrosius hätte sich über so eine Glimmlampe gefreut: https://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Glimmroehren/Kreuz/Kreuz.htm
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Wollvieh W. schrieb: > Waren geschätzt Ende der > 70er/Anfang der 80er einigermaßen verbreitet, vermutlich gabs eine > Fabrik in Hongkong und jemand hatte einen Versandkanal aufgetan. In den 70ern ließ die Verbreitung schon nach und in Hongkong gab es noch keine Massenfertigung. Alle Teile waren schon vor dem WK II bekannt. 1960 kosteten die ersten Germaniumtransistoren 70 DM (1/10 Monatsgehalt) und waren also unerschwinglich...
Wollvieh W. schrieb: > Der Glimmzünder ist der Vorläufer von den Neonröhrenstartern. Detail 4 und Detail 5 könnte sowas sein. Nicht zu vergessen sind Glimmstabis. In der Röhrentechnik lange Standart, gabs aber auch in Form "einfacher" Glimmlampen. Ohne Strombegrenzung (Vorwiderstand) steigt der Strom recht steil an ;-))
Werner H. schrieb: > 1960 kosteten die ersten Germaniumtransistoren 70 DM (1/10 Monatsgehalt) > und waren also unerschwinglich... 1960 gabs sogar im Bastlerbedarf eine nette Auswahl an Transistoren, und kein einziger war so teuer.
Im Reigen der Glimmlampen ist "meine" 380Volt-er offenbar nichts Neues. Eine 400Volter-er habe ich hingegen noch nirgends gefunden. ggg) ciao gustav
Karl B. schrieb: > Im Reigen der Glimmlampen ist "meine" 380Volt-er offenbar nichts > Neues. > Eine 400Volter-er habe ich hingegen noch nirgends gefunden. ggg) Scharnberger&Hasenbein, #28002.
@ H.H. Doch, 1960 waren die so teuer, billigere 10-er Tüten gab es erst 3 Jahre Später (Holzinger, Völkner). Bei Holzinger gab es auch eine Geigerzählerplatine und Zählrohre, Mein erster Geigerzähler entstand daraus, mit Röhren-Flipflop-Teiler (ECC83) und Post-Gebührenzähler-Relais als Anzeige. Die Nullrate lag dabei bei 55 Impulsen/min (!), mit selbstgegossener Bleikammer war sie geringer. Mein erstes Meßgerät war eine Glimmlampe mit Ableseskala am Glas (ARG100), dann folgte ein italienisches Multimeter. 1958 bekam ich meinen Kosmos-Radiomann (Holzbrettversion) und Bücher von Heinz Richter, damit fing alles an...
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Werner H. schrieb: > @ H.H. > Doch, 1960 waren die so teuer, billigere 10-er Tüten gab es erst 3 Jahre > Später (Holzinger, Völkner). Ich hab hier noch den Katalog 1960 von Arlt.
Danke für Eure Antworten! Insb. die Stichworte "Glimmlampe" bzw. "Signallampe" hatten mir gefehlt, wusste nicht dass man die so nennt.
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