Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik gewollter Kurzschluss? Relais


von Jasmin B. (cmos_reset)


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Hi, habe heute Morgen eine Platine bekommen von so einem elektrisch 
verstellbarem Sessel aus den 80ern. Hat nicht viele Funktionen.
4 Relais sind drin - und die rauben mir den Verstand. Bevor ich nun aber 
unnütz 4 neue bestelle (können ja nicht alle defekt sein):

Habe öfter mal eine Platine gehabt und repariert - aber irgendwie war da 
öfter mal ein Kurzschluss an den Relais zu messen. z.B. letztens ein 
Steuergerät. An jedem Relais ein 100 Ohm Widerstand. Voller Kurzschluss. 
0,23 ohm (Messspitzen) - hat aber eingebaut perfekt funktioniert.

Nun ist an besagter Sesselplatine an jedem Relais eine 1N4007 Diode.
Seit 7 Stunden messe ich an dieser Platine.
Sobald die Relais ausgebaut sind - ist der Kurzschluss weg.
Das Datenblatt zeigt mir die Belegung und brückt zur Diode.

https://www.datasheetcafe.com/oks2c-s12dc12v-datasheet/

1.........2

..3........

4.........5


1 und 4 mit 12v getestet - klackert.
alle Kontakte sind wie im Datenblatt - kein fehlender Kontakt oder 
Kurzschluss. 3 und 5 sind lt. Datenblatt gebrückt.

Hab mal die Leiterbahnen gebrückt, wo 3 und 5 stecken. Diode wieder voll 
auf Kurzschluss.
Es ist aber NICHTS auf dem Board defekt messbar. Sind nicht viele Teile 
und habe echt ALLE runtergelötet und einzeln getestet. Alle Werte 
vorhanden wie sie sein sollten.

Wäre nett, wenn mich da jemand aufklären könnte. Danke!

: Verschoben durch Moderator
von Jörg R. (solar77)


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Zeig bloss keine Fotos von dem Teil und den Messungen:-(

Hilfreich wäre auch ein Schaltbild, zumindest eine Skizze. So viel an 
Technik scheint es ja nicht zu sein.

Ich hatte übrigens noch nie ein Relais bei dem die Spule einen 
Kurzschluss hatte. Bei Relais kann es allerdings vorkommen das Kontakte 
kleben.

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Jasmin B. schrieb:
> 4 Relais sind drin

Bisher liegen recht wenig Infos vor. Es wird wohl ein Kontaktproblem 
sein? Nimm Dein ausgebautes Relais und prüfe, nochmals, ob die 
Umschaltkontakte zuverlässig funktionieren, wenn die richtige Spannung 
angelegt wird an die Spule. Evtl. ist aber auch irgendwo ein 
Mikroschalter im Sessel als Endschalter?

von Matthias S. (dachs)


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Hilfreich wäre zuerst einmal eine genaue Fehlerbeschreibung des 
Gesamtsystems.
Wenn das (wie ich vermute) ist, dass der Motor in eine Richtung nicht 
fährt, würde ich zuerst nach Endschaltern sehen.

Naja, und die Beschreibung, was da wie womit gemessen wurde und zum 
Messergebnis "Kurzschluss" führte, ist auch mehr als unverständlich.

von Matthias S. (dachs)


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Jasmin B. schrieb:
> 3 und 5 sind lt. Datenblatt gebrückt

Nein, sind sie nicht, das ist der Ruhekontakt.

von Jörg R. (solar77)


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Matthias S. schrieb:
> Jasmin B. schrieb:
>> 3 und 5 sind lt. Datenblatt gebrückt
>
> Nein, sind sie nicht, das ist der Ruhekontakt.

Jasmin B. schrieb:
> (..)
> https://www.datasheetcafe.com/oks2c-s12dc12v-datasheet/
>
> 1.........2
>
> ..3........
>
> 4.........5

Der TO schreibt nicht welche Ansicht er meint, auf die Anschlüsse 
gesehen oder von oben auf das Relais. Datenblätter von Relais sind 
i.d.R. so gezeichnet dass auf die Anschlüsse gesehen wird, also von 
unten..“Buttom View“. Dann würde seine Aussage stimmen, denn dann würde 
nach seiner „Zeichnung“ zwischen 3 und 5 der NC-Kontakt liegen, also 
gebrückt. Das Relais ist dabei stromlos. Und der NC-Kontakt ist der 
Ruhekontakt. Das schreibst Du auch, meinst aber scheinbar etwas anderes.

Schaut er von oben auf das Relais ist der NC-Kontakt oben, NO 
unten..wenn die Abbildung dem Standard entspricht.

Die Spule liegt zwischen 1 und 4.


Jasmin B. schrieb:
> (..)
> Seit 7 Stunden messe ich an dieser Platine.

Was hast Du 7 Stunden lang gemessen?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Jasmin B. schrieb:
> Wäre nett, wenn mich da jemand aufklären könnte.

Also die Relais sind Umschalter.

Der Motor wird mal positiv und mal negativ an Spannung gelegt.

In der Zwischenzeit sind die Ausgänge zum Motor kurzgeschlossen, das ist 
richtig und normal.

Wenn aber stattdessen deine Stromversorgung kurzgeschlossen wird  sind 
vielleicht die Stecker zu Netzteil und zum Motor vertauscht.

von Thomas R. (thomasr)


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Bei einem Sessel sehr unwahrscheinlich aber grundsätzlich gibt es 
Motorsteuerungen bei denen der Motor zum Bremsen kurzgeschlossen wird.

von Thomas (kosmos)


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ich Sofas kenne ich das so das jeweils an den Endanschlägen umgeschaltet 
wird, so das der Motor dann nur noch in die andere richtung angesteuert 
werden kann.

Anders erklärt dein am Motor liegen + und - an er läuft jetzt rechtsrum, 
am Endanschlag wird das rechte - auf + gelegt, also bekommt der Motor 
nun + und + und läuft dadurch nicht, jetzt gibt es nur noch die 
Möglichkeit am linken Motoranschluß - drauf zu geben, dann läuft der 
Motor linksrum und wenn er dann wieder auf Endanschlag geht schaltet der 
linke Anschluß auf +, es liegen nun an beiden Anschlüssen + an und wenn 
jetzt am linken Anschluß wieder auf - geschaltet wird läuft der Motor 
rechtsrum.

Häufige Fehlerquelle sind die Relaiskontakte oder diese Mikroschalter am 
Endanschlag.

Da die Motorwicklung einen größeren Widerstand aufweist, ist das kein 
Kurzschluss was du evtl. als Durchgang messen kannst.

von Rainer W. (rawi)


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Jasmin B. schrieb:
> Voller Kurzschluss.

Für einen N.C.-Kontakt wäre das völlig normal.
Es kommt also ein bisschen darauf an, wo du den Kurzschluss gemessen 
hast.

Beitrag #7864604 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jasmin B. (cmos_reset)


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Also danke erst mal für die vielen Hinweise und Erklärungen, wobei mir 
gerade das mit dem Motor klar wird in Verbindung mit dem Relais 
(vorwärts, Rückwärts).
Ich habe nur die Platine hier, der Sessel steht ein Ort weiter ;). 
Tatsächlich ist eine an der Unterseite angelötete Diode an der 
Stromeingangsbuchse  mit ihrem Pad abgerissen und hatte keinen 
Massekontakt mehr hergestellt. Dieser Fehler war in wenigen Minuten 
gefunden und behoben. Dann gehe ich grundsätzlich erst mal stromlos mit 
dem DMM über die Platine und schaue, ob es Kurzschlüsse gibt. Und dieser 
war an JEDER 1N4007 vor dem Relais vorhanden. DAS war der Grund, warum 
ich 7 Stunden alle Teile (mehrfach) gemessen habe, ausgelötet, einzeln 
vermessen usw. Es sind 3x 2 Pin Kontakte vorhanden, 2 davon sind aber 
Stromlos und werden sehr wahrscheinlich mit den 12V vom anderen Kontakt 
an die Relais geleitet.

Michael B. hat wohl schon die Lösung geschrieben. Sehr wahrscheinlich 
habe ich den Fehler schon in 10 Min. behoben gehabt - und dann sinnlos 
nach einem Fehler gesucht, der gar nicht existiert.
Danke auch an Thomas für die Details und alle anderen die diesen Beitrag 
aufgewertet haben. Bin in 2 Wochen wieder drüben und bau das mal ein, 
bzw. werde trotzdem aufgrund des Alters mal die Relais tauschen.
Schönen Sonntag euch allen.
Und danke für euren tollen Support oder Hilfe. Ich habe sonst praktisch 
tatsächlich niemanden, den ich bei solchen Sachen mal fragen könnte.

von Carypt C. (carypt)


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Man verbaut Dioden an Spulen, damit wenn der Spulenstrom stoppt, der 
Selbstinduktionsstrom und -spannung durch die Diode weiterlaufen kann, 
"Freilaufdiode", denn die induktionsspannung wird ansonsten Kurzzeitig 
sehr hoch. https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzdiode

von Rainer W. (rawi)


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Carypt C. schrieb:
> Man verbaut Dioden an Spulen, damit wenn der Spulenstrom stoppt, der
> Selbstinduktionsstrom und -spannung durch die Diode weiterlaufen kann ...

Ein Widerspruch in sich, wenn der Spulenstrom stoppt, läuft er nicht 
durch eine Diode sondern erzeugt eine kräftige Spannung. Der Spulenstrom 
DARF nicht schlagartig stoppen, falls man die Spannungsspitze vermeiden 
möchte.

Bei Kfz-Zündspulen ist die plötzliche Underbrechung des Spulenstromes 
dagegen Programm. Da geht es genau darum, die Selbstinduktion zur 
Erzeugung des Zündfunkens zu nutzen.

von Jörg R. (solar77)


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Rainer W. schrieb:
> Carypt C. schrieb:
>> Man verbaut Dioden an Spulen, damit wenn der Spulenstrom stoppt, der
>> Selbstinduktionsstrom und -spannung durch die Diode weiterlaufen kann ...
>
> Ein Widerspruch in sich, wenn der Spulenstrom stoppt, läuft er nicht
> durch eine Diode sondern erzeugt eine kräftige Spannung. Der Spulenstrom
> DARF nicht schlagartig stoppen, falls man die Spannungsspitze vermeiden
> möchte.

Man schaltet Relais aber nicht langsam ab. Der Strom der Gegeninduktion 
läuft durch die Diode, und die Diode verhindert eben das eine hohe 
Spannung aufgebaut wird.

von Thomas (kosmos)


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mit einer Freilaufdiode schaltet das Relais definitiv langsamer ab. Und 
durch die Freilaufdiode wird verhindert das sich überhaupt eine 
Induktionsspannung aufbaut.

von Joachim B. (jar)


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Thomas schrieb:
> mit einer Freilaufdiode schaltet das Relais definitiv langsamer ab.

mag sein, logisch die gespeicherte Energie in der Spule muß abgebaut 
werden, bei ca. 0.7V x Spulenstrom dauerts halt länger bis die Energie 
genügend gesunken ist.

Die Induktionsspannung sucht sich ohne Freilaufdiode andere Wege und die 
Spannung wird über 0.7V einer Freilaufdiode liegen, mehr Spannung bei 
gleichem Strom gibt mehr Energiabbau, ist also schneller, mit erhöhter 
Gefahr das die Induktionsspannung andere Bauteile tötet.

von Carypt C. (carypt)


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Ja, da hätte ich wohl sagen sollen, wenn die Stromversorgung der Spule 
plötzlich stoppt, dann läuft der Spulenstrom durch die Selbstinduktion 
einfach weiter, bis die Magnetfeldenergie sich in der Freilaufdiode und 
Spulenwiderstand oder sonstwo verbraucht hat. Die Stromrichtung in der 
Spule bleibt dabei gleich, durch die Freilaufdiode läuft er im kürzesten 
Kreis.

von Jasmin B. (cmos_reset)


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Mit diesen ganzen Hintergründen - und der nur 12V Spannung - ist da eine 
1N4007 nicht etwas überdimensioniert? Ich fahre ja auch nicht mit einem 
40Tonner mal schnell einen Döner kaufen ;)

von H. H. (hhinz)


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Jasmin B. schrieb:
> Mit diesen ganzen Hintergründen - und der nur 12V Spannung - ist da eine
> 1N4007 nicht etwas überdimensioniert?

Sie ist am billigsten.

von Jörg R. (solar77)


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Jasmin B. schrieb:
> Mit diesen ganzen Hintergründen - und der nur 12V Spannung - ist
> da eine 1N4007 nicht etwas überdimensioniert? Ich fahre ja auch nicht mit
> einem 40Tonner mal schnell einen Döner kaufen ;)

Der Vergleich hinkt und die Induktionsspannung ist >12V.

von Lu (oszi45)


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Nach so viel Lyrik wäre nun die Frage, ob die Dioden RICHTIG herum 
angeschlossen waren oder die Vorsprungs-12V falsch herum?
https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern
https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern#Freilaufdiode

von Manfred P. (pruckelfred)


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Rainer W. schrieb:
> Bei Kfz-Zündspulen ist die plötzliche Underbrechung des Spulenstromes
> dagegen Programm. Da geht es genau darum, die Selbstinduktion zur
> Erzeugung des Zündfunkens zu nutzen.

Die funktioniert als Trafo etwas anders als das Relais und kann nur dann 
den Zündfunken liefern, wenn der Zündkondensator die Primärseite 
kurzschließt.

Jörg R. schrieb:
> Jasmin B. schrieb:
>> Mit diesen ganzen Hintergründen - und der nur 12V Spannung - ist
>> da eine 1N4007 nicht etwas überdimensioniert? Ich fahre ja auch nicht mit
>> einem 40Tonner mal schnell einen Döner kaufen ;)
>
> Der Vergleich hinkt und die Induktionsspannung ist >12V.

Wie soll sie es denn werden, wenn die Diode sie auf ihre Flußspannung 
begrenzt?

von Alexander (alecxs)


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Ich kenne Relais mit integrierter Freilaufdiode aus dem KFZ-Bereich, die 
soll verhindern dass das Relais klebt.

Dachte das wäre geläufig, von daher hatte ich beim Lesen anfangs direkt 
schon mal ausgeschlossen dass Du Deine Dioden falsch herum gemessen 
hast.

von Jörg R. (solar77)


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Manfred P. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Jasmin B. schrieb:
>>> Mit diesen ganzen Hintergründen - und der nur 12V Spannung - ist
>>> da eine 1N4007 nicht etwas überdimensioniert? Ich fahre ja auch nicht mit
>>> einem 40Tonner mal schnell einen Döner kaufen ;)
>>
>> Der Vergleich hinkt und die Induktionsspannung ist >12V.
>
> Wie soll sie es denn werden, wenn die Diode sie auf ihre Flußspannung
> begrenzt?

Ja, sorry. Die Induktionsspannung wird ohne Diode > der 
Versorgungsspannung. Die Diode muss aber an Sperrspannung die 
Versorgungsspannung + Zuschlag aushalten. Aber..es ist müßig darüber zu 
diskutieren ob eine 1N4007 überdimensioniert ist.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Alexander schrieb:
> Ich kenne Relais mit integrierter Freilaufdiode aus dem KFZ-Bereich, die
> soll verhindern dass das Relais klebt.

Blödsinn, das in Deinem Bild Relais.jpg enthält keine Freilaufdiode und 
scheint ein spezieller Sonderstrick zu sein. Es hat allerdings einen 
Dämpfungswiderstand über der Spule. Diese Kfz-Relais sind meist recht 
niederohmig, um 80..60 Ohm.

Unabhängig davon gibt es Relais mit integrierter Diode, kenne ich von 
kleinen Reedrelais im DIL-Format.

Jörg R. schrieb:
>> Wie soll sie es denn werden, wenn die Diode sie auf ihre Flußspannung
>> begrenzt?
> Ja, sorry. Die Induktionsspannung wird ohne Diode > der
> Versorgungsspannung. Die Diode muss aber an Sperrspannung die
> Versorgungsspannung + Zuschlag aushalten.

Alles gut!

> Aber..es ist müßig darüber zu
> diskutieren ob eine 1N4007 überdimensioniert ist.
Die Antwort gab es schon:

H. H. schrieb:
> Sie ist am billigsten.

von Andreas M. (andreas_m62)


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In der Fernmeldevermittlungstechnik dienten kurzgeschlossene 
Relaiswicklungen
der Abfallverzögerung.

von Jörg R. (solar77)


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Andreas M. schrieb:
> In der Fernmeldevermittlungstechnik dienten kurzgeschlossene
> Relaiswicklungen der Abfallverzögerung.

Und auch der Anzugsverzögerung.

von H. H. (hhinz)


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Jörg R. schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>> In der Fernmeldevermittlungstechnik dienten kurzgeschlossene
>> Relaiswicklungen der Abfallverzögerung.
>
> Und auch der Anzugsverzögerung.

Der in Anfangsposting genannte Sessel stammt wohl aus dem 
Postministerium.

von Jörg R. (solar77)


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H. H. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Andreas M. schrieb:
>>> In der Fernmeldevermittlungstechnik dienten kurzgeschlossene
>>> Relaiswicklungen der Abfallverzögerung.
>>
>> Und auch der Anzugsverzögerung.
>
> Der in Anfangsposting genannte Sessel stammt wohl aus dem
> Postministerium.

Das Alter des Sessels würde passen..

Jasmin B. schrieb:
> ..verstellbarem Sessel aus den 80ern.

von Andreas M. (andreas_m62)


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H. H. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Andreas M. schrieb:
>>> In der Fernmeldevermittlungstechnik dienten kurzgeschlossene
>>> Relaiswicklungen der Abfallverzögerung.
>>
>> Und auch der Anzugsverzögerung.
>
> Der in Anfangsposting genannte Sessel stammt wohl aus dem
> Postministerium.

Mir ging es um eine bestimmte Schaltungstechnik bei Relais,
die durchaus auch in weiteren Anwendungsgebieten so funktioniert.

von Hp M. (nachtmix)


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Michael B. schrieb:
> In der Zwischenzeit sind die Ausgänge zum Motor kurzgeschlossen, das ist
> richtig und normal.

Das macht man, damit der Motor nicht ausläuft, sondern abrupt stehen 
bleibt.

von Jörg R. (solar77)


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Andreas M. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Jörg R. schrieb:
>>> Andreas M. schrieb:
>>>> In der Fernmeldevermittlungstechnik dienten kurzgeschlossene
>>>> Relaiswicklungen der Abfallverzögerung.
>>>
>>> Und auch der Anzugsverzögerung.
>>
>> Der in Anfangsposting genannte Sessel stammt wohl aus dem
>> Postministerium.
>
> Mir ging es um eine bestimmte Schaltungstechnik bei Relais,
> die durchaus auch in weiteren Anwendungsgebieten so funktioniert.

Eben. Wenn ein Relais mehrere Wicklungen hat und eine wird ständig 
kurzgeschlossen bewirkt dass sowohl eine Abfallverzögerung als auch eine 
Anzugsverzögerung. Bringt man noch Relaiskontakte (NO, NC) ins Spiel 
kann nur das eine oder das andere gewählt werden, gängige Praxis. Ich 
habe deinen Kommentar also nur ergänzt.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Joachim B. schrieb:
> Die Induktionsspannung sucht sich ohne Freilaufdiode andere Wege und die
> Spannung wird über 0.7V einer Freilaufdiode liegen,

mit Sicherheit, sonst wäre sie kein Problem. Da können je nach 
parasitären Eigenschaften der Spule und Energie im Magnetfeld auch mal 
einige hundert Volt entstehen.

Wenn der Stromabbau schneller gehen soll, verwendet man bspw. an Stelle 
einer einfachen Freilaufdiode zwei antiseriell verschaltete Z-Dioden. 
Die Induktionsspannung wird dann durch die Z-Dioden begrenzt und die 
Energie nicht nur im ESR der Spule sondern auch in den Z-Dioden 
abgebaut. Bei passender Auslegung wird durch die Spannungsbegrenzung 
gleichzeitig eine Gefahr für anderen Bauelemente ausgeschlossen.

: Bearbeitet durch User
von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Jasmin B. schrieb:
> ist da eine 1N4007 nicht etwas überdimensioniert?

Mich wundert eher, dass nan an der Stelle selten Widerstäne sieht, denn 
die kisten noch weniger.

So ein 5V Zuckerwürfel-Relais wird ja meist mit einem Transistor 
angesteuert, der mindestens 20V verträgt. Da könnte man prima einen 
Widerstand z.B. mit 150 Ohm parallel schalten, um die induzierte 
Spannung zu begrenzen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas M. (andreas_m62)


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Jörg R. schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Jörg R. schrieb:
>>>> Andreas M. schrieb:
>>>>> In der Fernmeldevermittlungstechnik dienten kurzgeschlossene
>>>>> Relaiswicklungen der Abfallverzögerung.
>>>>
>>>> Und auch der Anzugsverzögerung.
>>>
>>> Der in Anfangsposting genannte Sessel stammt wohl aus dem
>>> Postministerium.
>>
>> Mir ging es um eine bestimmte Schaltungstechnik bei Relais,
>> die durchaus auch in weiteren Anwendungsgebieten so funktioniert.
>
> Eben. Wenn ein Relais mehrere Wicklungen hat und eine wird ständig
> kurzgeschlossen bewirkt dass sowohl eine Abfallverzögerung als auch eine
> Anzugsverzögerung. Bringt man noch Relaiskontakte (NO, NC) ins Spiel
> kann nur das eine oder das andere gewählt werden, gängige Praxis. Ich
> habe deinen Kommentar also nur ergänzt.

Das habe ich auch wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Aber @Hinz kam gleich wieder mit dem "Sessel aus dem Postministerium".
Ha ha, selten so gelacht.

von H. H. (hhinz)


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Andreas M. schrieb:
> Aber @Hinz kam gleich wieder mit dem "Sessel aus dem Postministerium".
> Ha ha, selten so gelacht.

Humor ist nicht dein Ding.

von Andreas M. (andreas_m62)


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H. H. schrieb:
> Andreas M. schrieb:
>> Aber @Hinz kam gleich wieder mit dem "Sessel aus dem Postministerium".
>> Ha ha, selten so gelacht.
>
> Humor ist nicht dein Ding.

Alles gut.
Ich werde langsam abfallen.

von Michael B. (laberkopp)


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Manfred P. schrieb:
>> Aber..es ist müßig darüber zu
>> diskutieren ob eine 1N4007 überdimensioniert ist.
>
> Die Antwort gab es schon:
> H. H. schrieb:
>> Sie ist am billigsten

Na ja, man hätte auch eine 1N4001 nehmen können, also eine 1N4007 die 
nur bis 50V getestet wurde und daher ein kleines bisschen weniger 
Ausschuss produziert und daher ein klitzekleinwenig billiger verkauft 
werden kann.

von H. H. (hhinz)


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Michael B. schrieb:
> Na ja, man hätte auch eine 1N4001 nehmen können, also eine 1N4007 die
> nur bis 50V getestet wurde und daher ein kleines bisschen weniger
> Ausschuss produziert und daher ein klitzekleinwenig billiger verkauft
> werden kann.

Die 1N4004 ist die billigste in der Reihe. Der Preisunterschied zur 
1N4007 ist verschwindend gering.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Sherlock schrieb:
>> ist da eine 1N4007 nicht etwas überdimensioniert?
> Mich wundert eher, dass nan an der Stelle selten Widerstäne sieht, denn
> die kisten noch weniger.

Ob das wirklich so ist?

> So ein 5V Zuckerwürfel-Relais wird ja meist mit einem Transistor
> angesteuert, der mindestens 20V verträgt. Da könnte man prima einen
> Widerstand z.B. mit 150 Ohm parallel schalten, um die induzierte
> Spannung zu begrenzen.

Hardware ist nicht Dein Ding, betue lieber Dein Linux. Ach ja, die 
Lebensdauer von Tastaturen ist begrenzt, bitte schone Deine etwas.

5/150=0,03333333 Ampere - niemand will diesen zusätzlichen Strom, den 
eine Diode nicht hat.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Manfred P. schrieb:
> Ach ja, die Lebensdauer von Tastaturen ist begrenzt, bitte schone Deine
> etwas.

Das kommt von meinen Wurstfingern auf Smartphone.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Manfred P. schrieb:
> niemand will diesen zusätzlichen Strom, den

Im KFZ ist das durchaus häufig anzutreffen. Und Strom-Sparen ist im 
Arduino Umfeld traditionell niedrig priorisiert.

Doch ich akzeptiere das als valides Argument für die Diode.

von Ralf D. (doeblitz)


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Manfred P. schrieb:
> 5/150=0,03333333 Ampere - niemand will diesen zusätzlichen Strom, den
> eine Diode nicht hat.

Ach komm, wenn man über das Relais einen Motor ansteuert, der einen 
Sessel verstellen kann, dann dürfte dieser Strom im Vergleich zum 
Motorstrom zu vernachlässigen sein.

von Jasmin B. (cmos_reset)


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Nur zum Abschluss. Habe die Platine am Wochenende wieder eingebaut - und 
alles funktioniert wieder wie es sollte.
Habe erfahren, dass schonmal 2 Firmen drüber geschaut haben - 
einzelheiten konnte er nicht nennen - aber wurde als nicht reparabel 
zurückgeschickt und abgegeben. Vielleicht wegen dem "unlösbaren" 
Kurzschluss?
Aber dieser ist in diesem Fall dann wirklich bewusst herbeigeführt und 
öffnet sich mit Drücken eines Schalters, die Relais geben die Spannung 
frei und alles ist gut ;)
Schönen Wochenstart.

von Rolf (rolf22)


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Jasmin B. schrieb:
> Habe erfahren, dass schonmal 2 Firmen drüber geschaut haben -
> einzelheiten konnte er nicht nennen - aber wurde als nicht reparabel
> zurückgeschickt und abgegeben. Vielleicht wegen dem "unlösbaren"
> Kurzschluss?

Nein, sehr wahrscheinlich nicht deswegen.

Wahrscheinlich weil der Zeitaufwand nicht vorher abschätzbar war: Ein 
Unternehmen kann nicht so viel Zeit aufwenden wie du, weil es erstens 
die Zeit/das Personal nicht hat und zweitens der Kunde die Zeit auch 
nicht bezahlen will.

Irgend eine unbekannte Platine mit unbekanntem Fehler lässt man oft 
besser fallen wie eine heiße Kartoffel. Besonders dann, wenn man nur die 
von Laien ausgebaute Platine, aber nicht das komplette Gerät zum 
Untersuchen/Testen hat.

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