Hallo, eine LED-Leuchte mit 3 LED-Segmenten glimmt nur noch schwach und flackert dabei mit geschätzt 10 Hz. Wenn man die Leuchte lange so glimmen lässt, kann es sein, dass sie wieder in den Normalbetrieb übergeht. Die einzelnen LED-Segmente funktionieren, was ich mit 6 Lipo-Zellen (23V) und 10 Ohm Vorwiderstand getestet habe. Die Platine sieht im Bereich des Regel-ICs und angrenzend auf der Unterseite dunkler aus. Die Elkos haben keine dicken Backen und lassen keine ausgelaufenen Innereien erkennen. Ein Pin des Übertragers sah verdächtig nach kalter Lötstelle aus, weshalb ich alle Lötstellen der Unterseite nachgelötet habe. Ein Funktionstest danach war positiv. Zusammengebaut -> flackert wieder. Ich vermute, dass die Schaltung Wärme braucht um zu funktionieren. Da das für mich nach einem typischen Elkoproblem aussieht, habe ich den kleinen Braunen (C5) mit 2,2u/250V ausgelötet und in den Tester gesteckt, der mit 1950 nF und 0,15kOhm ESR anzeigt. die Kapazität scheint brauchbar, aber ist 150 Ohm ESR auch OK? C5 liegt parallel zum Ausgang. Kann jemand aufgrund dieser Beschreibung einen Tipp abgeben, welches Bauteil für die Fehlfunktion verantwortlich sein dürfte. Kann jemand erkennen, welcher Schaltungstyp vorliegt? https://up.picr.de/49511214im.jpg https://up.picr.de/49511215zb.jpg https://up.picr.de/49511216zt.jpg
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Könntest du bitte deine Bilder hier anhängen? Nicht jeder mag auf unbekannte Server zugreifen!
Das Ding sieht gefährlich aus. Zu kleine Sicherheitsabstände. Kaufe lieber ein neues.
Hier sind noch mal die Bilder... Ich nutze idR. den ext. Server, weil ich damit eine einheitliche Bedienung für alle Bilder habe. Gerade hier im Forum kann ich immer nur ein Bild auswählen und muss den Dateimanager für jedes Bild einzeln neu starten. Ich habe in der Zwischenzeit den Stützkondensator für das IC ausgelötet und in den Tester gesteckt. 911 nF / 0,36 Ohm. Die knusprigen Beinchen des ICs habe ich nachgelötet. Nun flackert die Leuchte nicht mehr so stark, glimmt aber weiterhin nur viel zu dunkel. Ein neuer Treiber war mein erster Gedanke, aber die Leuchte bietet nicht viel Platz. Außerdem finde ich kaum Angebote mit 240 mA und dem Spannungsbereich 15-90 V. Nötig wird irgendwas um 60 - 70 V sein. Die Nennleistung der LED-Segmente beträgt laut Aufdruck 3 x 5 W. 280 oder 300 ma will ich denen lieber nicht zumuten, weil's vermutlich auch auf Kante genäht ist.
Tippe mal im Betrieb auf die LEDs (natürlich mit isoliertem Werkzeug!). Du wirst evtl. eine finden, die darauf reagiert, weils Bonddrähtchen abgelöst ist und als Thermosensor arbeitet. Den Strom des LED Treibers kannst du reduzieren, wenn du entweder R3 oder R4 entfernst. Das sind die Shunts für den Current Mode Controller.
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Das Netzteil sieht gruselig aus. Warum ist da ein CE-Zeichen drauf. Und dann noch TÜV Rheinland.
Thomas B. schrieb: > Und dann noch TÜV Rheinland. "Zurzeit sind dieser Certipedia ID keine gültigen Zertifikate zugeordnet."
Matthias S. schrieb: > Tippe mal im Betrieb auf die LEDs (natürlich mit isoliertem Werkzeug!). > Du wirst evtl. eine finden, die darauf reagiert, weils Bonddrähtchen > abgelöst ist und als Thermosensor arbeitet. An die einzelnen LEDs kommt man nicht ran, ohne die Leuchte zu beschädigen. Da die Leuchte aber 3 LED-Segmente mit je 5 W hat, konnte ich jedes Segment einzeln mit Vorwiderstand an einer Batterie testen. Alle 3 Segmente funktionieren, sodass es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine LED einen Wackelkontakt hat. > Den Strom des LED Treibers kannst du reduzieren, wenn du entweder R3 > oder R4 entfernst. Das sind die Shunts für den Current Mode Controller. Danke für den Hinweis. Hast du vielleicht noch einen Tipp, wie die Schaltung heißt, damit ich mir dazu weitere Infos raussuchen kann? Thomas B. schrieb: > Was ist denn das für ein IC? Das würde mich auch interessieren. Es ist mit "72YL0FJVF" beschriftet. Dazu habe ich nichts gefunden.
Mark T. schrieb: > Hast du vielleicht noch einen Tipp, wie die > Schaltung heißt, damit ich mir dazu weitere Infos raussuchen kann? Die Schaltung heisst 'Current Mode Controller' und funktioniert dadurch, das an den besagten Widerständen der Strom durch die LED gemessen wird. Ist der hoch, schaltet das IC ab, ist er niedriger, schaltet das IC wieder an (Kurzfassung). L1 wirkt dabei als Speicherdrossel. Ein kleiner Widerstand lässt also mehr Strom fliessen und ein hoher dementsprechend niedrigeren Strom. Thomas B. schrieb: > Was ist denn das für ein IC? > Der mit den 7 Beinchen. Keinen Schimmer. Hinz weiß sowas.
Matthias S. schrieb: > Thomas B. schrieb: >> Was ist denn das für ein IC? >> Der mit den 7 Beinchen. > > Keinen Schimmer. Hinz weiß sowas. Leider nur den Hersteller: http://www.silan.com.cn
Mark T. schrieb: > glimmt nur noch schwach und flackert dabei mit geschätzt 10 Hz. Die Hazzard Recognition des Chips spricht an. Haeufige Ursache ist Verlust des Low ESR der Elkos.
H. H. schrieb: > Es könnte ein SD6702 sein. Super! Dieses IC ist es zwar nicht genau, denn die Pinkonfiguration passt nicht, aber das Datenblatt gibt mir schon mal einen Überblick, wie so etwas aufgebaut ist. Auch die Berechnung des Ausgangsstroms stimmt, denn auf Seite 4 des Datenblatts steht Io = 400mV/2*Rcs Rcs sind hier 1,6 und 1,8 Ohm parallel, was 237 mA ergibt. https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/download/1571662/SILAN/SD6702SC.html Dieter D. schrieb: > Die Hazzard Recognition des Chips spricht an. Haeufige Ursache ist > Verlust des Low ESR der Elkos. Die Elkos sind es ja oft, aber welche Elkos kommen für den Effekt in Frage? Ich habe mal die Schaltung aus obigem Datenblatt angehängt. C3 ist hier eine Elko mit 2,2u und 250V. Mein Tester gibt 150 Ohm ESR an, was mir recht viel zu sein scheint. Ich habe mir aus irgendeinem Datenblatt einen mit LowESR-betitelten Elko rausgefischt, für den 2-3 Ohm angegeben werden. Da ich keinen passenden Elko hier habe, habe ich einen MKS4 3,3u/250V parallel gelötet, aber damit leuchten die LEDs auch nicht richtig. C2 C4) ist vermutlich ein Tantal, der mit "105" beschriftet ist, und im Tester mit 911nF angezeigt wird. LowESR muss der meiner Einschätzung nach nicht haben, weil er nur mit Netzfrequenz betrieben wird.
C1 und C3 sind die kritischen Elkos. https://www.tme.eu/de/details/upm2v2r2mpd/elektrolytische-kondensatoren-tht/nichicon/ Hier waere noch ein paar Anhaltswerte unter drm Link. Das zehnfache davon, ist meistens nicht gut.
Diese Schaltungsart ist übrigens empfindlicher fuer Low ESR Verluste von C1.
Sherlock 🕵🏽♂️ schrieb: > Das Ding sieht gefährlich aus. Zu kleine Sicherheitsabstände. Kaufe > lieber ein neues Das Teil hat und braucht keine Netztrennung. Die gesamte Leuchte als solches muss dann entsprechende Isolation oder Trennstrecke haben. Thomas B. schrieb: > Das Netzteil sieht gruselig aus. > Warum ist da ein CE-Zeichen drauf. > Und dann noch TÜV Rheinland. Es ist kein "Netzteil" mit gruselig getrennter Primär- und Sekundärseite. Plus Ausgang ist hart mit einem Pol der Ladeelkos am Brückengleichrichter verbunden, siehe dazu Leiterbahn vom roten Kabel ausgehend. Das Teil stammt vom Präzisions-Stern in der China-Milchstrasse, daher ist auch mindestens jedes zweite englische Wort der Qualitätssicherungszusage falsch geschrieben: "Type App.n.oved S.et.ety Regu.t.ar Survei.tt.ance Der gemessene 150 Ohm ESR ist um Grössenordnungen zu hoch, die Elkos sind alle gebraten. Der MKS mit 250V DC ist zu wenig spannungsfest, die gleichgerichtete Netzspannung beträgt etwa 320 Volt.
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Dieter D. schrieb: > C1 und C3 sind die kritischen Elkos. Je höher der/die ESR/s, desto stärker schwankt die Spannung, wenn umgeschaltet wird. Wird dann am IC eine Schwelle gerissen und es schaltet kurzzeitig ab? Bisher dachte ich, dass C1 unkritisch ist. Also werde ich die beiden auch mal messen. > https://www.tme.eu/de/details/upm2v2r2mpd/elektrolytische-kondensatoren-tht/nichicon/ > > Hier waere noch ein paar Anhaltswerte unter drm Link. Das zehnfache > davon, ist meistens nicht gut. Mein Tester hat für C3 150 Ohm angezeigt. Das alleine scheint aber nicht die Ursache zu sein, denn mit dem parallel gelöteten MKS4-Kondensator lief es auch nicht. Heinrich K. schrieb: > Das Teil hat und braucht keine Netztrennung. Die gesamte Leuchte als > solches muss dann entsprechende Isolation oder Trennstrecke haben. Die LEDs der Leuchte sind auf Folienstreifen gelötet und diese Streifen stecken in sehr schmalen Metallprofilen. 6 mm Abstand ist da nicht. Es könnte sogar sein, dass die Folien innen auf die Metallprofile geklebt sind. Die Leuchte stammt aus einem Baumarkt vor Ort. > Der MKS mit 250V DC ist zu wenig spannungsfest, die gleichgerichtete > Netzspannung beträgt etwa 320 Volt. Den MKS hatte ich testweise parallel zur Last (C3 im Schaltbild) gelötet. An der Stelle sitzt auf der Platine ein Elko mit 2,2u/250V.
Dank eurer Hilfe kann ich nun Erfolg vermelden. Ich habe mangels besserer Alternative testweise einen MKP10 3,3u/630V parallel zu C1 aus der angehängten Beispielschaltung gelötet und damit leuchten die LEDs einwandfrei. In der Originalschaltung sind an dieser Stelle zwei Elkos parallel mit je 4,7u/400V eingebaut. D.h., die Teile sind durch eine Induktivität getrennt, also ein Filter 3. Ordnung, wie im angehängten Schaltbild skizziert. Beim Auslöten habe ich mir leider deren Position nicht gemerkt. Einer hatte 4,4u/22Ohm und der andere 4u/150Ohm. Da ich davon ausgehe, dass der in Energieflussrichtung hintere Elko stärker belastet wird, vermute ich, dass dieser den höheren ESR hat. Ich habe die Elkos daher testweise so eingelötet, dass der bessere hinten sitzt und damit leuchtet die LED auch einwandfrei. Dass die Ursache an diesen Elkos zu suchen ist, darauf wäre ich als letztes gekommen, aber zumindest zeigt sich einmal mehr, dass Elkos die häufigste Schwachstelle sind. Mal sehen, ob ich irgendwo passende Elkos auftreiben kann. Noch mal vielen Dank an alle hier.
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maximale Abmessungen sind: 2 x 4,7u/400V D=10 H=16,5 1 x 2,2u/250V D=8 H=16,5
Ich habe in der Bucht etwas gefunden: https://www.ebay.de/itm/233005927460 https://www.ebay.de/itm/233305067200
Mark T. schrieb: > Ich habe in der Bucht etwas gefunden: > > https://www.ebay.de/itm/233005927460 > > https://www.ebay.de/itm/233305067200 Kannst auch direkt bei Darisus bestellen.
Die Lieferung hat etwas länger gedauert, aber nun konnte ich neue Elkos für C1, C1' und C3 (aus verlinktem Schaltplan) einbauen. Ich habe alle Teile im Komponententester GM328 gehabt, um sie vergleichen zu können. Vielleicht hilft es ja mal jemandem, der ähnlich wenig Erfahrung bzgl. brauchbarer Werte hat.
1 | nominal alt neu |
2 | (C/U) (C/ESR) (C/ESR) |
3 | |
4 | C1 4,7/400 4,5/21 5,5/2,5 |
5 | |
6 | C1' 4,7/400 4,4/150 5,3/2,2 |
7 | |
8 | C3 2,2/250 2,0/150 2,1/7,0 |
Die Leuchte strahlt nun wieder einwandfrei. Mit einer Infrarotkamera habe ich aber schon nach ca. 5 mins einen Hotspot von 50°C an der Gehäuseoberfläche des Netzteils gemessen, wobei dieses noch neben der Leuchte lag. Wenn das im Leuchtenfuß eingebaut unter der Decke hängt und die Wärme der LEDs hinzukommt, wird es sicher deutlich wärmer werden. Ich bin nun gespannt, wie lange die neuen Teile halten werden. Noch mal Danke an alle hier.
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Thomas B. schrieb: > Warum ist da ein CE-Zeichen drauf. > Und dann noch TÜV Rheinland. Weil die Geld verdienen wollen. Ob nun TÜV Rheinland oder TÜV Süd - wieso irgendetwas unbeanstandet durchging, fragte man sich vor ein paar Jahren auch beim Brumadinho Staudamm. https://de.wikipedia.org/wiki/Dammbruch_von_Brumadinho
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Mark T. schrieb: > LowESR muss der meiner Einschätzung nach nicht haben, weil er nur mit > Netzfrequenz betrieben wird. Der Schaltregler läuft durchaus mit zigfach höherer Frequenz. Und auf den ist der ESR zugeschnitten. Mark T. schrieb: > einen Hotspot von 50°C an der Gehäuseoberfläche Die Leiterplatte ist sicher nicht zum puren Zeitvertreib genau im Bereich des ICs derart "nachgedunkelt". Rainer W. schrieb: > Thomas B. schrieb: >> Warum ist da ein CE-Zeichen drauf. >> Und dann noch TÜV Rheinland. > Weil die Geld verdienen wollen. Man müsste mal das Prüfprotokoll sehen. Evtl. haben die das Ding nur auf Schadstoffe untersucht...
> Die Leuchte strahlt nun wieder einwandfrei. Super! Bohre ein paar Luftlöcher ins Gehäuse, das senkt die Temperatur und verlängert die Lebensdauer. Suchmaschinenfutter: PRECISION STAR(FOSHAN)CO.,LTD Model:PS24C-24 INPUT: 220-240VAC 50/60Hz Max.0.2A OUTPUT: DC15-90V 240mA Uout:Max.195VDC Constant Current For LED module Only ta:45°C tc:80°C Load:Max.24W Die Pinbelegung passt doch, nur hat der Autor Yao Feng die IC-Pinouts teilweise von unten gesehen gezeichnet, sehr unüblich. Habe hier schon darauf hingewiesen: Beitrag "Unbekanntes IC in LED-Leuchte mit 3-step Dimmfunktion" siehe auch Beitrag "Suche Datenblatt zu 72JL6G2ZZ"
Lothar M. schrieb: > Man müsste mal das Prüfprotokoll sehen. https://www.certipedia.com/quality_marks/1419058115?locale=de
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