Hallo Leute, hab mir eine Glasscheibe geschnitten. War der erste Versuch und hätte fast geklappt. Leider sind am Rand jeweils einige unschöne Stücke entstanden. die jetzt doch ziemlich stören. Mit welchen Mitteln könnte ich die Bruchstellen irgendwie plan bekommen. Mit der Hand bin ich da wohl ewig dran. Winkenschleifer mit Schleifscheibe??
Lars B. schrieb: > Winkenschleifer mit Schleifscheibe?? Zu grob, zu viel Vibration. Zu viel hitze beim schleifen ist auch schlecht. Proxxon/Dremel, Diamantschleifer. Für Beste Ergebnisse Nass schleifen! Trocken immer nur kurze Berührungen. (Hitzeeintrag) Per Hand geht auch, dauert halt wirklich ne Weile.
Glas kann man schleifen, ziemlich einfach sogar mit dem üblichen Korundpapier, ein Schleifklotz per Hand geht schon. Aber Glas dehnt sich bei Wärme aus, mir ist es mit dem Bandschleifer schon passiert daß die Scheibe zerbrochen ist, ausgehend vom Schleifpunkt, eine Flex wird da noch hitziger sein. Man muss also drauf achten wie viel Wärme man einbringt. Das hält mich nicht davon ab, immer noch mit dem Bandschleifer die Schnittkante rundzuschleifen nur halte ich nicht mehr minutenlang drauf.
Ist mir bei einer Karaffe passiert die ich mit Motiven verzieren wollte. Daher bin ich grundsätzlich zu Nassschliff über gegangen, das hilft wirklich ungemein.
Lars B. schrieb: > Hallo Leute, > hab mir eine Glasscheibe geschnitten. War der erste Versuch und hätte > fast geklappt. Leider sind am Rand jeweils einige unschöne Stücke > entstanden. die jetzt doch ziemlich stören. Mit welchen Mitteln könnte > ich die Bruchstellen irgendwie plan bekommen. Mit der Hand bin ich da > wohl ewig dran. Winkenschleifer mit Schleifscheibe?? Wie alt war das Glas?
weiss ich nicht, war umsonst, vermutlich Tischplatte, 5mm stark und mindestens schon 5-8 Jahre
Worauf er bei der Frage nach dem Alter abzielt wäre interessant. Was mir gerade so einfällt, Glas ist eine extrem zäh viskose Flüssigkeit, alte Kirchenfenster verlaufen nach Jahrhunderten in ihrem Rahmen und bilden daher ungleichmäßige Stellen aus. (Schwerkraft, unten dicker, oben dünner) Modernr Gläser dürften aber noch länger ihre Form stabil halten.
Kilo S. schrieb: > Worauf er bei der Frage nach dem Alter abzielt wäre interessant. Ganz einfach: junges Glas lässt sich problemloser schneiden, als älteres. Dort ist die Bruchgefahr wesentlich größer! Tischplatte? Ist das 'gehärtetes' Glas? > > Was mir gerade so einfällt, Glas ist eine extrem zäh viskose > Flüssigkeit, alte Kirchenfenster verlaufen nach Jahrhunderten in ihrem > Rahmen und bilden daher ungleichmäßige Stellen aus. (Schwerkraft, unten > dicker, oben dünner) > > Modernr Gläser dürften aber noch länger ihre Form stabil halten.
Kilo S. schrieb: > Worauf er bei der Frage nach dem Alter abzielt wäre interessant. Älteres Glas lässt sich schlechter schneiden, die glasinternen Spannungen die zum glatten Bruch führen aber sich etwas abgebaut.
Kilo S. schrieb: > Was mir gerade so einfällt, Glas ist eine extrem zäh viskose > Flüssigkeit, alte Kirchenfenster verlaufen nach Jahrhunderten in ihrem > Rahmen und bilden daher ungleichmäßige Stellen aus. (Schwerkraft, unten > dicker, oben dünner) Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, ist aber eben nur ein Gerücht: https://de.wikipedia.org/wiki/Glas#Physikalische_Eigenschaften
Thomas F. schrieb: > Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, ist aber eben nur ein Gerücht: Interessant! Vor allem in wie weit sich das verbreitet hat. Ich hab das ganze damals beim Kauf einer neuen Scheibe auf Maß für eine Türe als "Fact" vom Glaser erzählt bekommen.
So etwas würde dafür gebraucht: 6-Zoll-Diamantbeschichtete flache Feile, mittlere Körnung Nr. 150, für Glas, Fliesen, Keramik; Oder feinere Körnung.
H. H. schrieb: > Ich verwende dafüer einen Sensenwetzstein. Mit so einem größeren Schleifstein geht das und die Augen sind weit genug weg für Splitter, falls trocken geschliffen werden sollte. https://de.web.img2.acsta.net/c_310_420/medias/nmedia/18/67/56/66/19283180.jpg
Thomas F. schrieb: > Kilo S. schrieb: >> Was mir gerade so einfällt, Glas ist eine extrem zäh viskose >> Flüssigkeit, alte Kirchenfenster verlaufen nach Jahrhunderten in ihrem >> Rahmen und bilden daher ungleichmäßige Stellen aus. (Schwerkraft, unten >> dicker, oben dünner) > > Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, ist aber eben nur ein Gerücht: > > https://de.wikipedia.org/wiki/Glas#Physikalische_Eigenschaften Mal die Quelle angeschaut? Für mich etwas sehr dünn, als Widerlegung eindeutig zu dünn. https://www.berliner-zeitung.de/ein-physiker-raeumt-mit-einer-zaehlebigen-touristenfuehrer-legende-auf-fensterglas-fliesst-nicht-nicht-einmal-ganz-langsam-dicker-irrtum-bei-alten-fenstern-li.6232
Ist an dem Glas irgendwas besonderes? Wenn nicht, einfach neues holen und nochmal probieren. Gibts in Glasereien in kleineren Abmessungen wirklich für kleines Geld in die Kaffeekasse. Gleich noch ein paar Stücke zum Üben mitnehemen, der Aha-Effekt kommt sehr schnell. Ansonsten: klar, schleifen geht. Würde es auch nass machen.
Ach, ist doch für den ersten Versuch nicht schlecht geworden. Bisschen vorsichtiges schleifen und gut ist, das muss man doch nicht wegwerfen!
H.Joachim S. schrieb: > Ist an dem Glas irgendwas besonderes? Wenn nicht, einfach neues > holen und nochmal probieren. Gibts in Glasereien in kleineren > Abmessungen wirklich für kleines Geld in die Kaffeekasse. Wann warst du das letzte Mal.in einer Glaserei ? Noch in der DDR ? Glaser haben kein Glas mehr, die schneiden kein Glas mehr, die können das gar nicht mehr, die bestellen jede Scheibe fertig geschnitten. Da die meisten Scheiben Verbundglas sind, machen die für die paar Einfachglasscheiben oder Spiegel krine Ausnahme mehr. Und da jede Scheibe eine Bestellung mit Speditionslieferung darstellt, ist auch jede Scheibe gleich wucherteuer. Du fährst besser wenn du online selbst bestellst. Und noch besser wenn du einen Vorrat von Scheiben hast und sie selber zuschneiden kannst. Daher rette ich Scheiben von Schränken bevor die auf den Sperrmüll gehen. Dann hat man für den Bilderrahmen immer was da. Dasselbe Drama beim Steinmetz für Grabsteine. Die haben keine Steine mehr, können keine zusägen, können keine Beschriftung sandstrahlen, die bestellen alles fertig. Danke, bestellen kann ich selber.
Natürlich ist das so bei Sicherheitsglas, Verbundglas etc. Wann warst du denn das letzte mal da? Hörensagen oder grosszügige Annahme? Das ist hier bei mir um die Ecke, und da bekommt man fast alles was mit Glas zu tun hat. https://www.glas-kannen.de/
H.Joachim S. schrieb: > Hörensagen oder grosszügige Annahme? Kommt halt immer auf die glaserei an. Als ich damals die Scheibe für die Tür gekauft hab, haben die auch bestellen müssen weil die kein Lager hatten. Danke für den Link. Ist in akzeptabler Entfernung von mir, das könnte mal nützlich sein.
Ralf X. schrieb: > Mal die Quelle angeschaut? > Für mich etwas sehr dünn, als Widerlegung eindeutig zu dünn. Es gibt aber auch keinen Hinweis darauf, dass es fliest. Jeder Handwerker setzt intuitiv das dickere Ende nach unten. Bei Holz genauso. Und wenn es in 1000 Jahren sichtbar geflossen ist, dann müsste es in 10 Jahren messbar fließen. (Natürlich ist das "Spannungen abbauen" oder auch das stumpfer werden von Glasmessern für die Mikroskopie auch eine Art von Fließen, aber eben um Größenordnungen zu begrenzt, um sichtbar zu werden)
Bruno V. schrieb: > Ralf X. schrieb: >> Mal die Quelle angeschaut? >> Für mich etwas sehr dünn, als Widerlegung eindeutig zu dünn. > > Es gibt aber auch keinen Hinweis darauf, dass es fliest. Jeder > Handwerker setzt intuitiv das dickere Ende nach unten. Bei Holz genauso. > Und wenn es in 1000 Jahren sichtbar geflossen ist, dann müsste es in 10 > Jahren messbar fließen. Die wenigsten Scheiben werden quadratisch zugeschnitten sein, sollte früher ein 'Dickes Ende' herstellungsbedingt usus gewesen sein, wurde das auch beim Zuschnitt schon beachtet? Quelle? Inbesondere, dass solche Messungen nicht/nie erfolgt sind? Wiki ist sicherlich oft eine gute Anlaufstelle für Fragen. Allerdings laufen da haufenweise Egozentriker, Spinner, Selbstdarsteller, etc. durch die Gegend und betreiben ggf. Verdummung. Die Behauptung aus dem Wikibeitrag beruft sich auf EINEN Artikel einer Gazette.. Und diese als Quelle auf EINEN südamerikanischen Physiker namens 'Edgar Dutra Zanotto'. Das ganze ist weiterhin verdammt dünn.
Michael B. schrieb: > Glaser haben kein Glas mehr, die schneiden kein Glas mehr, die können > das gar nicht mehr, die bestellen jede Scheibe fertig geschnitten. Du wohnst in einer komischen Gegend. Also der Glaser meines Vertrauens, ein schon lange vor meiner Zeit existierendes Unternehmen, muß das noch können. Der fertigt sogar selbst Verbundglasscheiben, z.B. für meine Haustür, an. Da gehe ich mal stark davon aus, das er einen Glasschneider bedienen kann. Der macht auch noch viel Denkmalschutzsachen und repariert auch noch alte Fenster wie sie vor 50 Jahren üblich waren. Wenn man bei dem in die Werkstatt kommt dann steht dort massenhaft großformatiges Glas herum, welches er definitiv klein schneiden muß, damit es in ein Fenster passt. Und ja bei dem gibt es auch noch kleine Glasscheiben die er aus Resten schneidet für einen Obulus in die Kaffeekasse. Es gibt bei uns durchaus noch Handwerksbetriebe die bei Kleinigkeiten helfen, ohne eine Rechnung zu schreiben und sich dann über eine Spende in die Kaffeekasse freuen. Die bekommen dann halt auch den Auftrag, wenn mal ein größeres Projekt umzusetzen ist. Und ja es gibt auch das ganze Gegenteil, aber da da geht man eben kein zweites Mal hin.
Hans schrieb: > Es gibt bei uns durchaus noch Handwerksbetriebe die bei Kleinigkeiten > helfen, ohne eine Rechnung zu schreiben und sich dann über eine Spende > in die Kaffeekasse freuen. Die bekommen dann halt auch den Auftrag, wenn > mal ein größeres Projekt umzusetzen ist. Und ja es gibt auch das ganze > Gegenteil, aber da da geht man eben kein zweites Mal hin. Leider müssen viele Betriebe da sehr vorsichtig sein, oft weiss man da nicht, wie man den 'Kunden' einzuordnen hat. Gerade die im Handwerk können die benachbarten Betriebe missgünstige Konkurrenten sein und auf die unterschiedlichsten Ideen kommen, einem das Leben schwer zu machen. Und das liebe Abmahnwesen-/Gewerbe bitte nicht vergessen. Also nicht sofort das Vertrauen verlieren, wenn mal einer vorsichtig ist.. Frage ist aber wirklich, wer noch den Glasereibetrieb in der Nähe hat, der wirklich noch 'handwerklich' arbeitet und den auch findet. Und für den ist einfache Flachglas an sich seine Spezialität, die er sich bezahlen lässt. Kleinanzeigen.de ist voll von zu verschenkenden Glasflächen. Kann man abholen und üben..😁 Auf dem natürlich noch schnell den Glasschneider aus dem Baumarkt mitnehmen.
Hallo, Michael B. schrieb: > Älteres Glas lässt sich schlechter schneiden, die glasinternen > Spannungen die zum glatten Bruch führen aber sich etwas abgebaut. Thomas U. schrieb: > Ganz einfach: junges Glas lässt sich problemloser schneiden, als > älteres. Dort ist die Bruchgefahr wesentlich größer! Viel interessanter, zumindest für den Neugierigen, den Erfahrungen und "Es ist einfach so" nicht ausreicht, wäre zu wissen: Warum, was hat sich da verändert, warum lassen diese Veränderungen das Glas schlechter schneiden? Wobei Aussagen wie "Es wird spröde, härter,.." keine (!) Erklärungen, sondern wieder nur Beobachtungen sind. Kilo S. schrieb: > Als ich damals die Scheibe für die Tür gekauft hab, haben die auch > bestellen müssen weil die kein Lager hatten. Wobei solche Gläser mittlerweile oft (immer?) Sicherheitsgläser ähnlich wie Autoscheiben sind - als ein moderner Verbund von Glas und Kunststofffolien, die man erstens nicht "mal eben so", auch durch einen gelernten Handwerker zuschneiden lassen kann und zweitens einfach teuer sind, da lagert man (Glaser) alt nicht ein 2x3 m (geraten, keine Ahnung wie Groß so ein "Vorratsglas" ist) auf Vorrat und Verdacht. Michael B. schrieb: > Glaser haben kein Glas mehr, die schneiden kein Glas mehr, die können > das gar nicht mehr, die bestellen jede Scheibe fertig geschnitten. > > Da die meisten Scheiben Verbundglas sind, machen die für die paar > Einfachglasscheiben oder Spiegel krine Ausnahme mehr... So ist es (wobei können werden die einzelnen Mitarbeiter es schon - nur machen in der Praxis...?) Die wenigen Glaser, die wirklich noch klassisch handwerklich arbeiten sind, Spezialisten, die weder du noch ich bezahlen wollen (können) und wo wir hoffen können, dass wir nie in die Situation kommen wo wir sie benötigen. Oft lohnt es sich dann direkt was Neues (komplettes, modernes Fenster) zu kaufen. Warum meinst du, sind historische Gebäude, Denkmalschutz usw. für die Besitzer oft mehr teurer Fluch als segen?. Hans schrieb: > Du wohnst in einer komischen Gegend. Nein, er wohnt in einer normalen Gegend - du hast wohl einfach Glück das in deiner Umgebung sich einer der wenigen "Spezialisten" befindet, die sowas, zu entsprechenden Preisen, noch anbieten. Das sind halt Leute, für die ihr Betrieb (ihr Beruf) auch ein Hobby ist...
Darius schrieb: > Wobei solche Gläser mittlerweile oft (immer?) Sicherheitsgläser ähnlich > wie Autoscheiben sind Die nicht, es ging um ein nicht Denkmal geschütztes altes haus. Da brauchte ich eine 7mm Drahtgitterscheibe.
Frag mal in einem Fensterbetrieb mit Einbauservice nach. Dort fallen regelmäßig 'Alt'fenster an, deren Scheiben recyclebar sind. Die sparen sich durch die Abgabe die Kosten für die Entsorgung!
Ralf X. schrieb: > Wiki ist sicherlich oft eine gute Anlaufstelle für Fragen. > Allerdings laufen da haufenweise Egozentriker, Spinner, > Selbstdarsteller, etc. durch die Gegend und betreiben ggf. Verdummung. Hier auch. > Die Behauptung aus dem Wikibeitrag beruft sich auf EINEN Artikel einer > Gazette.. > Und diese als Quelle auf EINEN südamerikanischen Physiker namens > 'Edgar Dutra Zanotto'. > Das ganze ist weiterhin verdammt dünn. https://de.wikipedia.org/wiki/Glas%C3%BCbergangstemperatur
Lars B. schrieb: > hab mir eine Glasscheibe geschnitten. Die Kante sieht aber megascheiße aus. Ich würde sie nochmals machen, da es nicht an einem Stück zu sein scheint.
Ralf X. schrieb: > Frage ist aber wirklich, wer noch den Glasereibetrieb in der Nähe hat, > der wirklich noch 'handwerklich' arbeitet und den auch findet. Mit gelben Seiten findet man die ganz schnell. Bei uns gibt es noch 5 Glasereien die noch handwerklich arbeiten und nicht nur vormontierte Fenster einsetzen. Die bauen allesamt noch selbst Fenster und Türen. Darius schrieb: > Das sind halt Leute, für die ihr Betrieb (ihr Beruf) auch ein Hobby > ist... Das sind allesamt alteingesessene Betriebe, die es schon seit vielen Jahrzehten gibt. Um mal bei den Glasereien zu bleiben, einen der Betriebe gibt es schon seit über 100 Jahren, genau seit 129. Der Betrieb war immer im Familienbesitz. Der Betrieb hat bei mir vor 30 Jahren 2 Fenster eingebaut - die heute noch voll funktionstüchtig sind. Das sind einfach Leute die mit Leib und Seele Handwerker sind und für die es eine Ehre ist Qualität abzuliefern.
Jens K. schrieb: > Die Kante sieht aber... Darum will er doch schleifen. In dem Falle jedoch viel und lange schleifen.
Jens K. schrieb: > Lars B. schrieb: >> hab mir eine Glasscheibe geschnitten. > > Die Kante sieht aber megascheiße aus. Ich würde sie nochmals machen, da > es nicht an einem Stück zu sein scheint. Was meinst Du wohl warum er hier nachfragt, ob man Glas schleifen kann. Ja kann man, wie schon ein Teil der Leute hier geschrieben haben. Das geht mit einfachen Schleifpapier und Schleifklotz oder auch einem Bandschleifer, wenn man vorsichtig zu Werke geht. WEnn man während des Schleifens immer mal etwas Wasser auf die Schleifstelle tröpfelt man nichts falsch. Am Ende kann man die Kante noch mit feinem Nassschleifpapier polieren und die Kanten brechen. Man bekommt da schon eine saubere Kante hin - es braucht halt ein wenig Geduld.
Ralf X. schrieb: > Die wenigsten Scheiben werden quadratisch zugeschnitten sein, sollte > früher ein 'Dickes Ende' herstellungsbedingt usus gewesen sein, wurde > das auch beim Zuschnitt schon beachtet? > Quelle? > Inbesondere, dass solche Messungen nicht/nie erfolgt sind? Mir ist nicht ganz klar, wo in Deinem Beitrag Du einen Hinweis gibst, dass es nicht nur eine Großstadtsage ist. Etwas, dass weitergegeben wird, weil es sein könnte. Dass alle Kirchenfenster vor 1000 Jahren überall die gleiche Perfektion heutiger Scheiben hatten und alle Scheiben jetzt unten dicker sind, wäre wohl zu abstrus. Vermutlich ist die Sage im Umlauf, seit man weiß, dass Glas amorph ist.
Hans schrieb: > Mit gelben Seiten findet man die ganz schnell. Bei uns gibt es noch 5 > Glasereien die noch handwerklich arbeiten und nicht nur vormontierte > Fenster einsetzen. Die bauen allesamt noch selbst Fenster und Türen. Wo auch immer du lebst. Ich musste erst recherchieren, ja, in manchen 'ländlichen Regionen' gibt es noch Verlage die ein Gelbe Seiten Branchenbuch herausgeben, obwohl die Marke von der Telekom schon 2011 gelöscht wurde. Im Rest Deutschlands wird das Buch nicht mehr gedruckt. Fenster kommen hier alle aus Polen, und von den verblieben 3 Glasereien hat keine auch nur eine Glasscheibe. Solltest du die Frechheit haben, einen der Glaser in seiner Mittagsruhe zu stören, kostet der Auftrag schon mal 1000€, jede Arbeit darin kostet extra, also beispielsweise aufstehen vom Stuhl, sich am Kopf kratzen, die Zigaretten aus dem Firmenwagen zu holen. Man kann dort weder Glascheiben zuschneiden, Fasen an den Glasrand schleifen, Scheiben einkitten, Isolierglasfenster mit Butyl verkleben und mit Argon oder Xenon füllen, noch farblich lackierte Werbeglasschilder herstellen oder https://youtu.be/sA1K1Q2-DfU . Aber man baut dir gerne ein nicht ins Loch passende Kunstofffenster aus dem Baumarkt ein, Bauschaum können sie.
Michael B. schrieb: > Wo auch immer du lebst. > > Ich musste erst recherchieren, ja, in manchen 'ländlichen Regionen' gibt > es noch Verlage die ein Gelbe Seiten Branchenbuch herausgeben, obwohl > die Marke von der Telekom schon 2011 gelöscht wurde. Also ich habe in der Suchmaschine meiner Wahl "Gelbe Seiten" eingegeben und gleich der erste Fund verweist auf "www.gelbeseiten.de". Dort gibt man die gewünschte Branche und den gewünschten Ort bzw. PLZ ein und schon erhält man die gewünschte Auskunft. Bin mir sehr sicher das das bei Dir genauso funktioniert. Michael B. schrieb: > Fenster kommen hier alle aus Polen, und von den verblieben 3 Glasereien > hat keine auch nur eine Glasscheibe. Die gibt es hier auch und ich habe auch solche letztes Jahr in meinem Werstattschuppen eingebaut. Allerdings brauche ich dazu keinen Glaser, die Fenster habe ich online bestellt und dann selbst eingebaut - ist ja kein Hexenwerk. Michael B. schrieb: > Solltest du die Frechheit haben, einen der Glaser in seiner Mittagsruhe > zu stören, ... Man muß ja dort auch nicht unbedingt in der Mittagspause aufschlagen. Du findest es doch bestimmt auch nicht so prickelnd, wenn Du laufend Deine Mittagspause unterbrechen und dann am Ende die kalte Suppe löffeln mußt. Michael B. schrieb: > kostet der Auftrag schon mal 1000€, jede Arbeit darin kostet > extra, also beispielsweise aufstehen vom Stuhl, sich am Kopf kratzen, > die Zigaretten aus dem Firmenwagen zu holen. Ja in Deiner Fantasie ist das wohl so. Ein Handwerker der so arbeitet wird wohl in absehbarer Zeit seine Mittagsmahlzeit ungestört einnehmen können. Mich hat auch mal ein Heizungsinstallateur, den ich gefragt habe ob er mir einen Kessel anschließen könne, erklärt das er dafür nur den Betrag x verlangen könne und da lege er sich lieber eine Stunde hin. Ich habe mich da nur höflich bedankt und der darf sich bis heute die Stunde hinlegen. Den Auftrag hat halt eine andere Firma bekommen.
Hans schrieb: > Den Auftrag hat halt eine andere Firma bekommen. Du kennst solche also auch. Glücklicherweise ist die Bau-Boomzeit vorbei, nun werden die Handwerker wieder händeringend Aufträge suchen. Dann gibt es die wieder zum regulären Stundenlohn, also dem, den Wohnungsgesellschaften auch zahlen.
Schleifteller an Flex produziert Ausbrüche am Rand, Schleifpapier mit Schleifklotzkork geht gut, einen Schleifstein würde ich nicht nehmen, zu große Zerschlagensgefahr. Für kleine Gläserchen kann man an einen langsam drehenden Wasserschleifstein halten. ich würde das schwarze Schleifpapier nehmen, Siliciumcarbid, so ab 80-100-ter korn. Wenn man Linsen schleift/poliert nimmt man Cerdioxid-pulver, es gibt auch Glasspolish 1,2µm für Autoscheiben, es wird dann durchsichtig, heißt, kleine Kratzer gehen weg.
Michael B. schrieb: > Du kennst solche also auch. Ja natürlich, es gibt halt immer mal ein schwarzes Schaf. In unserer Gegend gibt es derer Gott sei Dank recht wenige. Bei besagten Installateur war das vor 35 Jahren und der hat bis heute keinen Auftrag von mir bekommen. Selbst wenn der mir jetzt was für Umme anbieten würde, würde ich den nicht beauftragen - der darf sich weiterhin eine Stunde hinlegen. Aber das sind eben Ausnahmen.
Glasscheiben kauft man nicht beim Glaser, sondern im Glashandel. Glas ist ein preiswerter Baustoff. Die 5 Scheiben für die kleine Vitrine (34 cm hoch ) haben mit Steuer 58,-€ gekostet. 4 mm Float, alle Kanten poliert. ( Die UV-Verklebung habe ich selbst gemacht). Grüße Bernd
Der TO hat nun tagelang die Scheibe abgeschliffen. Die müßte jetzt gut sein. Kleine Nebenwirkung wäre nur, dass der TO etwas dicke Arme bekommen hat, siehe Bild. ;)
Interessant finde ich, daß beide Enden ziemlich ähnlich aussehen. Woher wußte die Bruchkante, daß sie kurz vor dem Ende ist und jetzt auswandern muß, um den Besitzer maximal zu ärgern? Irgendein physikalischer Effekt, der da zum Tragen kommt? Reflektierte Stoßwelle, der Freiheitsgrad der Endkante? Löcher und Gräben im Sand stürzen nicht auf Geraden ein, sondern rutschen auf Kreisbahnen (wie ich erst neulich nachts auf Youtube lernen mußte, weil mir ein entsprechendes Video vorgeschlagen wurde.) Vielleicht gibt es am Glasende ja eine ähnliche Regelmäßigkeit. Die Sache mit dem "fließenden" Glas ist dasselbe wie mit dem Spinat: Erst seit Internet konnte man das flächendeckend als Mär entlarven. Davor gabs nur Bücher ohne Rückkanal, und das Wissen der Fachwelt erreichte den Laien in der Stadtbücherei und der Fernsehzeitung mit den Spargeltips nie ("Sodabrocken glänzen wieder wie neu, wenn man sie mit Essig poliert" o.ä.) Würde Glas tatsächlich fließen, wäre das ja irgendwann einmal nachgewiesen worden. Wurde es aber nie. Römergläser in der Erde müßten nach 2000 Jahren aussehen wie von Dali gemalt, wenn schon die Schwerkraft nach wenigen 100 Jahren zu merklichen Veränderungen führte. Ich meine aber schon vor über 30 Jahren die Erklärung gelesen zu haben, daß man die Butzenscheiben mit Holzmodeln preßte, mäßig parallel, wodurch immer ein dickeres Ende entstand, das man nach unten drehte. Der erste Forscher mit Schieblehre zog dann die falschen Schlüsse.
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nun ja, den fließversuch mit asphalt oder teer gibt es jetzt auch noch nicht so lange. beim glas kann man ja sagen das material des noch nicht abgebrochenen teiles ist weniger massiv und deshalb duktiler. ich kann mir denken die linie der höchsten spannung verläuft da nicht mehr entlang des einschnittes. vielleicht ist das die erklärung des phänomens des muscheligen bruches, conchoidal fracture. und überhaupt an beiden seiten, hmm, ich vermute anstatt von einer seite die knickkraft aufzubringen wurde da mittig geknickt. anyway, ich habe da keine ahnung davon, auf festplatte habe ich eine pdf zu plastizität und bruchmechanik gefunden, zu hoch für mich.
noch so etwas https://www.mb.uni-siegen.de/lmw/downloads_prints/materialermuedung/bruchmechanik-steilkurs.pdf
Ralf X. schrieb: > Thomas F. schrieb: >> Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, ist aber eben nur ein Gerücht: >> >> https://de.wikipedia.org/wiki/Glas#Physikalische_Eigenschaften > > Mal die Quelle angeschaut? Ja. Selber mal die Original-Quelle angeschaut, siehe unten? > Für mich etwas sehr dünn, als Widerlegung eindeutig zu dünn. American Journal of Physics. References: https://pubs.aip.org/aapt/ajp/article-abstract/67/3/260/1055272/Do-cathedral-glasses-flow-Additional-remarks?redirectedFrom=fulltext Die Referenzliste zum Artikel sieht für mich alles andere als dünn aus.
Überstehende Teile lassen sich mit ner Zange greifen, mit 'nem Stück Gummi (Fahrradschlauch) oder Zeitungspapier zwischen den Backen. Die brechen dann beim Runterhebeln an der geritzen Stelle ab.
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