Forum: Offtopic Erfahrungen mit Elektor Shop


von Zelda (m_zelda)


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Hallo,

wollte aktuell mal nachfragen, wie Eure Erfahrungen mit dem Elektor-Shop 
sind.

Dort werden ja Produkte eher unbekannterer Hersteller angeboten (wie 
z.B. bei Lötstationen oder Multimetern, - Weller z.B. findet man dort 
nicht, dafür aber PeakTech...ups...).
Sind die besser als das was man z.B. bei Reichelt oder Conrad oder auch 
Amazon bekommt? Wie ist das Preis/Leistungsverhältnis? Würdet Ihr 
insbesondere PeakTech kaufen?

Elektor hat ja einen gewissen Ruf, folglich können die Produkte im Shop 
ja eigentlich nicht schlecht sein, oder?

Grüße,
Zelda

von Klaus (feelfree)


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Ich würde mal behaupten: Pauschalaussagen werden im Zweifel falsch sein.

Dort gibt es, wie überall, Gutes, Preiswertes, aber auch China-Schrott, 
und  Überteuertes.
Es kommt halt auf's konkrete Produkt an.

von Harald K. (kirnbichler)


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Zelda schrieb:
> Dort werden ja Produkte eher unbekannterer Hersteller angeboten (wie
> z.B. bei Lötstationen oder Multimetern, - Weller z.B. findet man dort
> nicht, dafür aber PeakTech...ups...).

Daß Weller, Ersa, JBC etc. nicht angeboten werden, hat mit den 
Preisvorstellungen dieser Hersteller zu tun, die jenseits dessen liegen, 
was übliche Hobbybastler zu bezahlen bereit sind. Und die Zielgruppe des 
Elektorshops sind halt Hobbybastler und keine Industriekunden.


Das gleiche trifft auf Messtechnik zu, wo dann halt Peaktech anstelle 
von Agilent, Fluke etc. verkauft wird.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Die Geräte gibt's woanders in der Regel wesentlich günstiger, wenn es 
"Kartonware" ist.
Die Elektoreigenen Teile gibt's halt nur da.
Gutscheine lohnen sich nicht, weil man nur einen pro Bestellung einlösen 
kann.
Versandkosten sind knapp vor "unverschämt".

von Zelda (m_zelda)


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Nun ja, ob Leiterplattendruckmaschinen für 2000 Euro im Elektor-Shop 
jetzt für Hobbybastler gedacht sind .....


Machen wir es mal konkret an einer Lötstation :

Elektor :

FNIRSI DWS-200  149 Euro



Reichelt :

ERSA  RDS 80 184 Euro

WELLER WE1010 167 Euro


Was mich stutzig macht: Die Marke FNIRSI kenne ich nicht und gibt es bei 
anderen gängigen Elektronikversendern (wie reichelt) auch gar nicht. Die 
Station bietet für einen günstigsten Preis die grösste Leistung von 
200W.

Was macht man da?
Hat Elektor einfach konurrenzlose Super-Produkte am Start und eine 
hervorragende Sortimentsauswahl, (was man bei einem sehr guten 
Fachunternehmen (sag ich mal) vermuten könnte), oder ist das mit 
Vorsicht zu genießen?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Zelda schrieb:
> Hat Elektor einfach konurrenzlose Super-Produkte am Start und eine
> hervorragende Sortimentsauswahl, (was man bei einem sehr guten
> Fachunternehmen (sag ich mal) vermuten könnte)

Das ist jetzt ironisch gemeint?
Elektor ist ein Zeitschriftenverlag, die leben auch zum Großteil von 
Werbung.
Viele Hefte sind rein (!) Werbung, trotz des Preises, die meisten haben 
knapp uverschämt viel Werbung.
Die Shopangebote sind primär da, weil Leute nicht "nur" Zeitschriften 
kaufen.

Fnirsi ist eine sehr bekannte Chinakrempelmarke, die sehr gute 
USB-Testgeräte baut.
Die anderen Geräte von denen sind so wie sie sind. Ist für den Preis 
ganz gut, aber ist halt billig und hält die Versprechen buchstabengetreu 
ein.
Also "nicht alles gleichzeitig", "nicht alles dauerhaft" usw. usf.
Für Leute die glauben was da steht ist es eh egal, für die die wissen 
was sie tun sind die Geräte der günstige "ist auch egal wenns 
abbrennt"-Ersatz für unterwegs oder zum verleihen.

von Anton (antang)


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Jens M. schrieb:
> Versandkosten sind knapp vor "unverschämt".

Versand aus den Niederlanden.

von Achim M. (minifloat)


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Zelda schrieb:
> Die Marke FNIRSI kenne ich nicht

Das ist eine Marke, die aus dem Amazon-Händler-Markennamen-Wahnsinn 
entstanden ist, siehe auch
https://blog.werner-brandl.de/amazon-namen/

Aus dem Vertrieb über Amazon  als Handelsplattform haben sie den Sprung 
zu einer "echten" Marke geschafft
https://www.fnirsi.com/de

mfg mf

von Zelda (m_zelda)


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Danke für die Infos zu der Marke. Wer ich mir mal genauer durchlesen.

>Das ist jetzt ironisch gemeint?
>Elektor ist ein Zeitschriftenverlag,

Naja, das ist schon eine langjährige angesehene ( und einzig übrig 
gebliebene) Elektronik-Fachzeitschrift, -mit wenigen Redakteuren, die, 
soviel ich weiss, alle Ingenieure sind und selber Prohjekte aufbauen, 
testen und dann veröffnetlichen. Von daher ist das gesamte Elektor-Paket 
für mich "vom Fach" und mit einem gewissen guten Ruf ausgestattet. Denke 
ich jedenfalls.

Und wenn z.B. heise.de (bzlg. Fachkompetenz vielleicht mit "Chip" nach 
Elektor noch am nächsten an Elektronik-Hadware dran) Multimeter testet 
würde ich eben einem Multimeter aus dem Elektorshop immer noch dem 
Vorzug gegenüber dem Erstplatziertem bei heise geben, eben weil ich 
annehme(!) dass die Elektorleute damit aktiv arbeiten und die sich genau 
Gedanken machen was die in ihren Shop stellen.

Aber das ist eben meine Annahme und meine ursprüngliche Frage, ob mein 
Standpunkt allgemein geteilt wird oder eher nicht. Ich will ja was 
lernen von erfahrenen Leuten hier im Forum.

von Klaus (feelfree)


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Zelda schrieb:
> Und wenn z.B. heise.de (bzlg. Fachkompetenz vielleicht mit "Chip" nach
> Elektor noch am nächsten an Elektronik-Hadware dran) Multimeter testet
> würde ich eben einem Multimeter aus dem Elektorshop immer noch dem
> Vorzug gegenüber dem Erstplatziertem bei heise geben,

Elektor will was verkaufen, heise nicht.
Wer ist wohl unabhängiger?

Fazit: nimm einfach die Empfehlung aus eevblog.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Der Elektor-Shop gehört zwar dem Verlag, hat aber mit der Zeitschrift 
nichts zu tun. Die Produkte werden auch nicht von den Journalisten 
ausgesucht, sondern von Kaufleuten.

Heise hat ebenfalls so einen Shop, und der ADAC auch.


Und die technische Fachkompetenz in der Elektor ist ziemlich umstritten, 
um das vorsichtig zu formulieren. Aber immerhin gibt es sie noch. Die 
anderen haben schon vor 20 Jahren aufgegeben.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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[Original umgeordnet]

Zelda schrieb:
> Was mich stutzig macht: Die Marke FNIRSI kenne ich nicht

Dann bist du schlecht informiert.

> und gibt es bei
> anderen gängigen Elektronikversendern (wie reichelt) auch gar nicht.

Aber bei gängigen Elektronikversendern wie Aliexpress. Seitenweise.

https://de.aliexpress.com/w/wholesale-FNIRSI.html

> Hat Elektor einfach konurrenzlose Super-Produkte am Start

Hahaha.

> hervorragende Sortimentsauswahl, (was man bei einem sehr guten
> Fachunternehmen (sag ich mal) vermuten könnte),

Hahaha.

> oder ist das mit
> Vorsicht zu genießen?

Um es auf den Punkt zu bringen, was Elektor da vertickt ist typischer 
China-Kram. Den kaufen sie palettenweise in China und schieben ihn 
weiter oder machen Dropshipping. Von ziemlichem Müll bis zu brauchbar 
ist alles dabei. Aber natürlich teurer als wenn du es direkt in China 
bestellst.

In soweit ist Elektor nicht besser als andere Importeure oder 
Dropshipper.

> Elektor :
>
> FNIRSI DWS-200  149 Euro

Die Version mit F245-Lötgriff und 6 Lötspitzen im Paket. Einer von 
unendlich vielen JBC-Clonen aus China.

> Die
> Station bietet für einen günstigsten Preis die grösste Leistung von
> 200W.

> Was macht man da?

Leistung ist nicht alles, aber wenn du unbedingt eine willst (ich 
persönlich halte mich von FNIRSI fern, aber jeder wie er will):

https://de.aliexpress.com/w/wholesale-FNIRSI-DWS%252525252d200.html

Beispiel für 99,99€, Set 2. Kostenloser Versand aus Polen

https://de.aliexpress.com/item/1005007495728345.html

Dafür kannst du, trotz Versand aus Polen, den europäischen 
Verbraucherschutz vergessen. Musst du wissen ob du dich mit den 
Besonderheiten einer chinesischen Plattform und deren "Regeln" oder den 
Eigenheiten von Elektor auseinander setzen willst.

von Matthias S. (dachs)


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Zelda schrieb:
> Was mich stutzig macht: Die Marke FNIRSI kenne ich nicht und gibt es bei
> anderen gängigen Elektronikversendern (wie reichelt) auch gar nicht. Die
> Station bietet für einen günstigsten Preis die grösste Leistung von
> 200W.
Warum fällt mir dazu der folgende Thread ein:
Beitrag "Makita 18V Akku Kapazitätsmessung"
Timo N. schrieb:
> Der Chinaakku kam auf sage und schreibe 2434mAh.
> Überraschung! Nein, nicht wirklich. Gleich mal reklamiert.
>
> Der Makitaakku kam aber neu auch "nur" auf 4515mAh.

Also sind das wahrscheinlich chinesische PMPO 200W.
Inzwischen ist es ja allgemein anerkannt, dass chinesische 
Marketingzahlen nicht zuverlässig sind.

>
> Was macht man da?
> Hat Elektor einfach konurrenzlose Super-Produkte am Start und eine
> hervorragende Sortimentsauswahl, (was man bei einem sehr guten
> Fachunternehmen (sag ich mal) vermuten könnte), oder ist das mit
> Vorsicht zu genießen?

Mit Vorsicht.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Ich war jahrelang Elektor-Abonent, als dann mehr Werbung als 
Fachbeiträge drin waren, habe ich vor ca. 15 Jahren gekündigt. Einige 
Projekte habe ich nachgebaut, die nutze ich noch heute, wenige haben nie 
wirklich funktioniert, naja...

Die genannte Fnirsi Lötstation habe ich auch (aber von Amazon wegen 
unkomplizierter Rückgabemöglichkeit), die macht einen sehr guten Job. 
Das Original von JBC würde ich nie kaufen, einfach viel zu teuer.
Die schieben nicht nur Chinakisten weiter, sie bringen manchmal auch 
deutlich verbesserte Versionen raus. Das man aber ein Abo abschließen 
muss um Handbücher zu angebotenen Geräten runterzuladen, ist schon 
heftig.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Zelda schrieb:
> Machen wir es mal konkret an einer Lötstation :
>
> Elektor :
>
> FNIRSI DWS-200  149 Euro

https://www.fnirsi.com/de/products/dws-200

Wie andere schon schrieben, ist das ein Nachbau einer JBC-Lötstation mit 
direkt beheizten C245- oder C210-Lötspitzen. Schnelle knackige 
Leistungszufuhr, schnelle Regelcharakteristik.

C245-Lötspitzen werden üblicherweise mit 24 V versorgt und liefern dann 
Leistungen von etwa 70 Watt. C210-Lötspitzen sind deutlich filigraner 
und bereits mit um die 30 Watt ausreichend versorgt. Die Leistungsangabe 
von "200 Watt" ist hier ... irreführend.

Die wird nur benötigt, wenn die Station dafür ausgelegt ist, auch mit 
C470-Lötspitzen betrieben zu werden, aber das scheint nicht der Fall zu 
sein.

>
> Reichelt :
>
> ERSA  RDS 80 184 Euro

https://www.ersa-shop.de/de/product_info.php?info=p2621_ersa-loetstation-rds-80---080-w.html

Das ist eine Lötstation mit indirekt beheizten Lötspitzen. Die 
Lötspitzen sind dadurch potentiell günstiger, aber die Heiz- und 
Regelcharakteristik ist wegen der unvermeidbaren 
Wärmeübergangswiderstände zwischen Heizelement und Lötspitze schlechter 
als die einer Station mit direkt beheizten Lötspitzen.

>
> WELLER WE1010 167 Euro

https://www.weller-tools.com/eu/de/industrielles-loeten/produkte/loetstationen/we-1010

Das für die Ersa-Station gesagte trifft auch hier zu.


Prinzipiell ist das JBC-Prinzip den beiden anderen Stationen haushoch 
überlegen; ob man nun den Nachbau von "Fnirsi" oder einem anderen 
chinesischen Hersteller bezieht, ist Geschmackssache. Ich habe für meine 
Yihua 982, die von ihren Daten der Fnirsi-Station enspricht, bis auf die 
idiotische Leistungsangabe, bei ali inklusive Versand und 
Einfuhrumsatzsteuer etwa ein Drittel des Preises bezahlt, den Elektor 
hier aufruft -- allerdings ist mir klar, daß ich auf etwaige 
Gewährleistungsansprüche verzichten kann.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Harald K. schrieb:
> Zelda schrieb:
>> Machen wir es mal konkret an einer Lötstation :
>>
>> Elektor :
>>
>> FNIRSI DWS-200  149 Euro
>
> https://www.fnirsi.com/de/products/dws-200
>
> Wie andere schon schrieben, ist das ein Nachbau einer JBC-Lötstation mit
> direkt beheizten C245- oder C210-Lötspitzen. Schnelle knackige
> Leistungszufuhr, schnelle Regelcharakteristik.
>
> C245-Lötspitzen werden üblicherweise mit 24 V versorgt und liefern dann
> Leistungen von etwa 70 Watt. C210-Lötspitzen sind deutlich filigraner
> und bereits mit um die 30 Watt ausreichend versorgt. Die Leistungsangabe
> von "200 Watt" ist hier ... irreführend.
>
> Die wird nur benötigt, wenn die Station dafür ausgelegt ist, auch mit
> C470-Lötspitzen betrieben zu werden, aber das scheint nicht der Fall zu
> sein.

Die direkte Stromaufnahme vom Kolben habe ich noch nicht gemessen, aber 
die Gesamtstromaufnahme des Gerätes beim Anheizen: 214W hat mein 
Messgerät angezeigt. Da das SNT Verluste hat, der Controller auch was 
braucht, kommt das zumindest in etwa hin. C470er Spitzen nebst Kolben 
habe ich nicht, ich muss das Thema noch verhirnen.

Old-Papa

von Harald K. (kirnbichler)


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Old P. schrieb:
> Die direkte Stromaufnahme vom Kolben habe ich noch nicht gemessen, aber
> die Gesamtstromaufnahme des Gerätes beim Anheizen: 214W hat mein
> Messgerät angezeigt.

Das ist erstaunlich, denn das würde bedeuteten, daß die die 
C245-Lötspitzen sehr brutal betreiben werden, mit deutlich mehr als von 
von JBC vorgesehenen 24V.

Mit was für einem Messgerät hast Du das gemessen? Die Aufheizzeit dürfte 
hier im sehr kleinen einstelligen Sekundenbereich liegen; bereits eine 
mit 24V arbeitende Station braucht nur etwa drei bis vier Sekunden, um 
eine C245-Spitze auf Temperatur zu bringen.

von Zelda (m_zelda)


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Hm, hochinteressant was ich hier lesen kann. Vielen Dank schon mal!

Schade dass der Elektor-Shop doch nicht wie ich dachte ein 
aussergwöhnlicher Fach-Shop zu sein scheint. Aber gut zu wissen.

Auch das Know-How über die Lötstationen finde ich sehr interessant, 
vielen Dank. In der Tat bin ich da vielleicht nicht so gut informiert, 
jetzt aber besser. :-)

'Ausserhalb' von AliExpress wäre reichelt immer meine erste Adresse, 
allerdings mit dem Problem der Versandkosten wenn man 'mal schnell' 
einen SMD-FET braucht. Wie ist das bei Euch? Kann man Ausrüstung wie 
Meßtechnik und Löten auch guten Gewissens bei Amazon kaufen?

Das Problem bei den Versendern ist die grosse Auswahl, da müsste man 
z.B. bei Multimetern sich im Prinzip jerstmal jedes Datenblatt genau 
anschauen und Testberichte lesen, oder hier nachfragen (BTW: Was wäre da 
Eure Empfehlung? Gibt es auch ein MM, dass akustisch den Durchgang auch 
wirklich erst bei Durchgang (also meiner Meinung nach <1 Ohm) anpiepst 
und nicht schon bei 50 Ohm? Würdet Ihr Euch ein MM mit integriertem Oszi 
kaufen? )

Bei Elektor dachte ich, ist egal, da kann ich wahllos reingreifen und 
man macht nix falsch. Kann ich mir aber jetzt wohl von der Backe putzen 
.... :-)

von Soul E. (soul_eye)


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Zelda schrieb:
> (...) Kann man Ausrüstung wie
> Meßtechnik und Löten auch guten Gewissens bei Amazon kaufen?

Bei  Amazon oder über Amazon? Neben dem eigentlichen Buch- und 
Versandhandel betreibt Amazon eine Plattform, auf der unabhängige 
Händler ihre Waren anbieten. Du bestellst und bezahlst dann über Amazon, 
bekommst die Ware aber von jemand anderem geliefert. Genau wie bei ebaay 
oder bei Aliexpress.

Diese Händler sitzen oft in China, damit hast Du die gleichen Probleme 
wie bei der Direktbestellung. Du weisst nicht was Du bekommst. Der eine 
JBC-Clone ist toll, bei dem nächsten wurde das grüngelbe Kabel 
weggelassen und billigere Bauteile verwendet, weil es ja genauso gut 
funktioniert.

Auch Reichelt verkauft Chinaware, steht da aber immerhin mit seinem 
Namen und einer ladefähigen Adresse in der EU dahinter.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Zelda schrieb:
> Machen wir es mal konkret an einer Lötstation :
> Elektor :
> FNIRSI DWS-200  149 Euro
> Reichelt :
> ERSA  RDS 80 184 Euro
> WELLER WE1010 167 Euro
> Was mich stutzig macht: Die Marke FNIRSI kenne ich nicht

Chinaschrott mit Betonung auf Schrott

https://de-m.banggood.com/FNIRSI-DWS-200-Intelligent-Temperature-controlled-Soldering-Station-Repair-Electric-Soldering-Iron-Peak-Power-200W-Super-High-Performance-Professional-p-2019165.html

Elektor ist halt teuer.

Elektor ist nur noch für A&D.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Harald K. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Die direkte Stromaufnahme vom Kolben habe ich noch nicht gemessen, aber
>> die Gesamtstromaufnahme des Gerätes beim Anheizen: 214W hat mein
>> Messgerät angezeigt.
>
> Das ist erstaunlich, denn das würde bedeuteten, daß die die
> C245-Lötspitzen sehr brutal betreiben werden, mit deutlich mehr als von
> von JBC vorgesehenen 24V.
>
> Mit was für einem Messgerät hast Du das gemessen? Die Aufheizzeit dürfte
> hier im sehr kleinen einstelligen Sekundenbereich liegen; bereits eine
> mit 24V arbeitende Station braucht nur etwa drei bis vier Sekunden, um
> eine C245-Spitze auf Temperatur zu bringen.

Ich habe jetzt mal eine der Spitzen kalt vermessen...
2,8Ohm (Vierleitertechnik gemessen)
Das macht bei angenommenen 24V rund 8,57A (wenn warm wohl etwas weniger)
24x8,57 macht dann rund 205W. (wenn ich den ollen Herrn Ohm noch richtig 
verhirne ;-))
Also die propagierten ca. 200W sind dann nicht weit hergeholt.

Old-Papa

von M. M. (blackcow)


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> Die genannte Fnirsi Lötstation habe ich auch (aber von Amazon wegen
> unkomplizierter Rückgabemöglichkeit), die macht einen sehr guten Job.
> Das Original von JBC würde ich nie kaufen, einfach viel zu teuer.

Ich weiß nicht. Entweder ich nehm mein Hobby ernst, dann leg ich auch 
entsprechend Geld auf den Tisch. Oder ich lass es gleich bleiben.

Wenn ich z.B. Gleitschirm fliege, dann kauf ich mir doch auch keinen 
Schirm, weil er billiger ist...

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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M. M. schrieb:
>> Die genannte Fnirsi Lötstation habe ich auch (aber von Amazon wegen
>> unkomplizierter Rückgabemöglichkeit), die macht einen sehr guten Job.
>> Das Original von JBC würde ich nie kaufen, einfach viel zu teuer.
>
> Ich weiß nicht. Entweder ich nehm mein Hobby ernst, dann leg ich auch
> entsprechend Geld auf den Tisch. Oder ich lass es gleich bleiben.
>
> Wenn ich z.B. Gleitschirm fliege, dann kauf ich mir doch auch keinen
> Schirm, weil er billiger ist...

Wenn ich mit der Lötstation fliegen würde, hätte ich was katastrophal 
falsch gemacht. ;-))) (Vergleiche hinken manchmal gewaltig)
Ansonsten habe ich von 6,5stellige Fluke und Prema bis Rubidium- und GPS 
Frequenznormale, (damals) sauteures Marconi-HF-Geraffel usw. 
vernünftiges Zeugs im Haus, beherzige aber immer den uralten 
Technikerspruch: "Alles so gut wie nötig, aber nicht wie möglich!"
Mit einem vergoldeten Suppenlöffel werde ich auch nicht mehr satt, als 
mit einem Edelstahl...
Eine sauteure Lötstation macht letztlich auch nur lötzinn flüssig. Ob 
nun von Ersa (hatte ich viele Jahre), oder Hakko-T12-Nachbau bis jetzt 
einen JBC-Clon.

Old-Papa

von M. M. (blackcow)


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Also ich werde nie wieder in meinem Leben mit etwas anderem als JBC 
löten. Lieber einmal was Gescheites, als zehnmal ein Glump. Weil mit dem 
billigen Schirm hinkt man nicht, sondern sieht sich die Radieschen von 
unten an.

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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>Also ich werde nie wieder in meinem Leben mit etwas anderem als JBC
löten.

Also das freut mich schon mal :-) , dann habe ich vor 25 Jahren was 
richtig gemacht als ich mir 'n ömmeligen JBC 30S 25W Lötkolben gekauft 
habe, den ich heute noch benutze.... bin halt blutiger 
Gelegenheitshobbybastler. Eine Lötstation würde mich aber schon reizen. 
Aber erstmal ein Multimeter mit vernünftiger (<1 Ohm) Durchgangsprüfung 
mit integriertem Oszi.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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M. M. schrieb:
> Also ich werde nie wieder in meinem Leben mit etwas anderem als JBC
> löten.

Und ich werde nie wieder in meinem Leben was ohne Diesel fahren.... So 
hat jeder seine Vorlieben, das ist ja auch ok so.

> Lieber einmal was Gescheites, als zehnmal ein Glump.

Definiere Gelump...!
Deine JBC ist sehr wahrscheinlich auch in China zusammengeprömpelt 
worden (zumindest wenn sie jünger ist), jede Wette!

Und wie ich schon schrieb, bisher (ab ca. 1991) hat es eine Ersa getan 
und wenn die Spitzen nicht zum raren Gut geworden wären, wäre ich heute 
noch dabei (habe mehrere MS8000, nur eben die Spitzen...)

> Weil mit dem
> billigen Schirm hinkt man nicht, sondern sieht sich die Radieschen von
> unten an.

Kannst Du das mal übersetzen?

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Angehängte Dateien:

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Hier noch das Foto der Stromaufnahme...
Das war gar nicht so einfach, weil die nach 3-6Sek schon "oben" ist.
Habe die dickste Spitze einige Sekunden in Wasser gehalten um die 
Heizung auf 100% zu bringen und den Screenshot zu machen.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Jörg R. (solar77)


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M. M. schrieb:
> Also ich werde nie wieder in meinem Leben mit etwas anderem als
> JBC löten. Lieber einmal was Gescheites, als zehnmal ein Glump.

Ich nutze mein Leben lang Weller..und bleibe dabei.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Angehängte Dateien:

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Jörg R. schrieb:
> M. M. schrieb:
>> Also ich werde nie wieder in meinem Leben mit etwas anderem als
>> JBC löten. Lieber einmal was Gescheites, als zehnmal ein Glump.
> Ich nutze mein Leben lang Weller..und bleibe dabei.

Und ich werde wohl für immer (solange es das Zeugs gibt) bei den Hakko 
T12 (Clone) und eben jetzt JBC-Clone bleiben. So hat jeder seine 
Vorlieben, das ist ja auch ok so.

Weller hätte ich letztens aus einem Nachlass haben können, eine Dual mit 
Entlöten und eine Solo, war mir dann aber gebraucht zu teuer.
Leider schlechte Fotos, war in einem Keller. Jede Menge Kolben und Kabel 
lagen dafür auch noch rum.

Old-Papa

von Matthias S. (dachs)


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Old P. schrieb:
> Hier noch das Foto der Stromaufnahme..

Na ich weiss nicht, Netzspannung und - noch schlimmer Leistung - (aus 
mit Oberwellen verseuchter Netzversorgung) mit 2 Stellen nach dem 
Komma???

von Harald K. (kirnbichler)


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Jörg R. schrieb:
> Ich nutze mein Leben lang Weller

Ich habe jahrzehntelang nichts auf meine Magnastat kommen lassen.

Bis ich mal einen neuzeitlichen Lötkolben nutzen konnte. Und Weller ist 
mir dafür dann entschieden zu teuer, ich löte nicht (mehr) beruflich, 
sondern für mich selbst, und da brauche ich keine (vermeintlich) 
schussfeste Industriequalität, sondern kann mich mit den Nachbauten von 
Yihua & Co. sehr gut arrangieren.

von Darius (dariusd)


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Hallo

M. M. schrieb:
> Also ich werde nie wieder in meinem Leben mit etwas anderem als JBC
> löten. Lieber einmal was Gescheites, als zehnmal ein Glump. Weil mit dem
> billigen Schirm hinkt man nicht, sondern sieht sich die Radieschen von
> unten an.

Na ja - zumindest die reinen Zahlen zeigen, dass man mittlerweile, wenn 
man halt nicht im Elektroshop und ähnliche Abzock Edel Boutiquen 
einkauft, locker 5 "NoName" Lötstationen zum Preis einer JBL Station 
kaufen kann.

Sage uns schreibe eine Lötstation ist mir in mittlerweile 25 Jahren (die 
etwa 15 Jahre davor waren sie generell für mich nicht bezahlbar) 
kaputtgegangen sind  (Eigentlich mehr verschleiß an den üblichen 
Knackpunkt vergossener Stecker).

Mit meiner zweiten Lötstation(schön klein trotzdem Temperaturgeregelte 
und recht genaue 80W, gutes Display "keine" Anheizzeit, sehr große 
Auswahl an "Lötspitzen", da kompatibel mit den großen Namen usw. -alles 
was auch die großen teuren Namen haben und können, halt minimal 
einfacher und weniger wertig) arbeite ich nun schon über drei Jahre und 
sie wird sehr wahrscheinlich noch 10 Jahre und mehr durchhalten...
Selbst bei Amazon (es sollte schnell gehen - das "böse" AliExpress hätte 
mir locker nochmal 20 Euro eingespart) hatte mir der Spaß mit 5 
zusätzlichen "Lötspitzen" keine 80€ gekostet.

Klar wenn mir mein AG oder die Kunden eine JBL bezahlen würden - gerne 
immer her damit - die letzten 5% Qualitätsgewinn für mehrere hundert 
Euro an Extrakosten nehme ich sehr gerne, aber da ich den Kram für das 
Hobby selbst bezahlen muss (und auch der Platz begrenzt ist) reichen mir 
95% JBL Qualität für deutlich unter 100€ mit extra gekauften Zubehör der 
sehr wahrscheinlich 10 Jahre und mehr durchhalten wird vollkommen aus.

Wenn es bei mir einigermaßen läuft, kommen sowieso nur noch 2 bis bei 
viel Glück 3 Lötstationen bei einer pessimistisch angenommenen 
Nutzungszeit von jeweils 10 Jahren auf mich zu.
Nach der thermischen Verwertung meiner Resten benötige ich sowieso keine 
Lötstation mehr...

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Matthias S. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Hier noch das Foto der Stromaufnahme..
>
> Na ich weiss nicht, Netzspannung und - noch schlimmer Leistung - (aus
> mit Oberwellen verseuchter Netzversorgung) mit 2 Stellen nach dem
> Komma???
Ja und? Das Tool zeigt das nunmal so an. Das da die Genauigkeit nicht 
endscheidend ist, ist doch wohl klar. Es ist doch auch wurscht, ob nun 
210,62 oder 209,88W angezeigt werden. Das ist keine Raumsonde, sondern 
eine Lötstation.
Es werden aber noch immer um die 200W sein, mehr verspricht der 
Hersteller auch nicht. Mein eigentliches Power-Messgerät zeigte um die 
214W an, doch das konnte ich mit einer Hand nicht richtig fotografieren, 
also eben so....

Old-Papa
Ich ordne das mal unter "Korinthenkacker" ein... ;-)))

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Old P. schrieb:
> Ja und? Das Tool zeigt das nunmal so an.

Es ist halt kompletter Schwachsinn. Nachkommastellen sind hier reinste 
Augenwischerei.

Überleg' mal: So ein Energiekostenmessdingens hat einen Messbereich bis 
3.6 kW. Um auch nur ganze Watt auflösen zu können, müsste das Ding 0.3 
Promille oder 280 ppm Auflösung haben.

So etwas gibt es, aber derartige Messtechnik wird deutlich vierstellig 
bepreist.

Hier kann man im Grunde genommen bereits die erste Vorkommastelle 
streichen.

von Klaus (feelfree)


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Harald K. schrieb:
> Nachkommastellen sind hier reinste
> Augenwischerei.

Hätte er sie jetzt aus seinem Screenshot wegretuschieren sollen?

Das wäre dann wirklich

Harald K. schrieb:
> kompletter Schwachsinn

gewesen.

von Zelda (m_zelda)


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Komma hin oder her, es stimmt ja trotzdem bzgl. Leistung.

Aber noch mal ne andere Frage, weil das aufkam: Wenn ich -angeblichen- 
Chinaschrott (*) bestelle bei AliExpress oder 'über', nicht bei Amazon 
kann ich den Worten vom User 'krinbichler' zufolge ja 'auf etwaige 
Gewährleistungsansprüche verzichten'.

D.h. aber dass der Elektorshop seine höheren Preise für Chinaware (die 
wahrscheinlich auf reichelt-Niveau liegen) durchaus rechtfertigen kann 
weil er als Shop eine Gewährleistung bieten muss ?





(*)
Bin bei dem Wort Chinaschrott auch gespalten. Die Chinesen haben eine 
grösstenteils bessere (auch härtere) Schul- und Uniausbildung als wir, 
warum sollten deren Produkte, (wenn auch Kopien, aber so haben wir mit 
"Made in Germany" auch angefangen) schlecht sein?
Zu DJI z.B. gibt es kaum Vergleichbares und Osmo sitzt GoPro auch massiv 
im Nacken. (Wir Deutschen dagegen nicht .... vielleicht mit 
Nischenprodukten oder eher 'Unterlagen' wie Zeiss oder Jenoptik....noch)


Das politische System in China gefällt mir auch überhaupt nicht, aber 
sie sind nun mal die deutliche Mehrheit und nach meiner Erfahrung 
bestimmt die in der Regel das Geschehen (so wie D (A/CH) in Europa).

Wenn die Inder mal aus dem Quark kämen, könnten die uns demnächst sagen 
wo's langgeht. :-)




P.S: Wär nicht schlecht wenn die Forumsbetreiber das Feature einbauen 
könnten die Beiträge zu nummerieren. Die Daumenraufrunter-Funktion finde 
ich hingegen überflüssig.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Zelda schrieb:
> Die Daumenraufrunter-Funktion finde ich hingegen überflüssig.

Die kommt von deinem Web-Browser.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Harald K. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Ja und? Das Tool zeigt das nunmal so an.
>
> Es ist halt kompletter Schwachsinn. Nachkommastellen sind hier reinste
> Augenwischerei.
Ja, dann programmierst Du mir also die App neu und die zeigt dann keine 
Nachkommastellen mehr an. Aber wisch Dir dabei nicht die Augen....

(Herr wirf Hirn runter!)
Old-Papa

von Soul E. (soul_eye)


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Zelda schrieb:
> D.h. aber dass der Elektorshop seine höheren Preise für Chinaware (die
> wahrscheinlich auf reichelt-Niveau liegen) durchaus rechtfertigen kann
> weil er als Shop eine Gewährleistung bieten muss ?

Ja. Und weil Du ihn verklagen kannst wenn das Produkt irgendwelche 
CE-Normen nicht erfüllt. Wenn z.B. jemand an der Heissluftstation einen 
Stromschlag bekommt (ist schon vorgekommen).

> warum sollten deren Produkte, (wenn auch Kopien, aber so haben wir mit
> "Made in Germany" auch angefangen) schlecht sein?

Die können auch Qualität. Xiomi und Apple Handies, Autos von Nio oder 
BYD -- alles 1a Qualität. Aber bei Aliexpress geht es um billig, billig, 
billig. Deshalb wird da der letzte Schrott verkauft.


> Das politische System in China gefällt mir auch überhaupt nicht, aber
> sie sind nun mal die deutliche Mehrheit und nach meiner Erfahrung
> bestimmt die in der Regel das Geschehen (so wie D (A/CH) in Europa).

Das sichert halt niedrige Preise. Und trotzdem hohe Gewinne für die 
Konzerne. Man braucht eine große arme Unterschicht, die sich für wenig 
Geld den Arsch abarbeitet. Sowas gibt es in Europa nicht mehr, da hat 
jeder Harzer genug zum Leben.


> Wenn die Inder mal aus dem Quark kämen, könnten die uns demnächst sagen
> wo's langgeht. :-)

Ja, da sieht es ähnlich aus.

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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> wenn das Produkt irgendwelche CE-Normen nicht erfüllt

Dürfen denn Produkte ohne CE-KEnnzeichnung überhaupt in die EU 
eingeführt werden?

von Soul E. (soul_eye)


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Zelda schrieb:
>> wenn das Produkt irgendwelche CE-Normen nicht erfüllt
>
> Dürfen denn Produkte ohne CE-KEnnzeichnung überhaupt in die EU
> eingeführt werden?

Nein. Aber wenn Du bei Aliexpress bestellst, dann tust Du das. Und wenn 
Dein Kind an verschlucktem Spielzeug stirbt oder die Oma am Stromschlag, 
dann haftest Du als Importeur mit Deinem Privatvermögen.

Das Risiko ist gering bei Bauteilen oder Arduinos. Wer aber Geräte in 
China bestellt, der sollte wissen was er tut und wie man Funktion und 
Sicherheit überprüft.

von Zelda (m_zelda)


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>Aber wenn Du bei Aliexpress bestellst, dann tust Du das.

Ich dachte, das geht gar nicht. Ohne CE fliegts irgendwo raus, beim Zoll 
etc.,... bzw. dass es eine Vereinbarung darüber gibt zwischen EU und 
China, an die sich auch AE zu halten hätte. Und dass AE im Fall des 
Verstosses, der ja bei den angeboteten Artikeln teils offensichtlich 
ist, schon in China sanktioniert wird.

von Soul E. (soul_eye)


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Aliexpress ist Direktimport. Einkaufen in China. Waren nach chinesischen 
Normen und Gesetzen.

Aliexpress führt die Einfuhrumsatzsteuer an den deutschen Zoll ab, das 
ist alles. Der Rest, und die Einhaltung der deutschen Gesetze, ist in 
der Verantwortung des Importeurs, also Deine. Offensichtlich illegale 
oder gefährliche Produkte werden schonmal vom Zoll kassiert. Verwarnung 
und ggf Bußgeld folgt. An den Importeur, denn der hat gegen EU-Recht 
verstoßen. Nicht der Chinese.

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo

Soul E. schrieb:
> Und wenn
> Dein Kind an verschlucktem Spielzeug stirbt oder die Oma am Stromschlag,
> dann haftest Du als Importeur mit Deinem Privatvermögen.

Zum Erbrechen, wie manche (und immer gleiche) hier immer mit 
Extrembeispielen und den immer beliebten "dein" Kind und  direkt 
tödliche Unfälle kommt...

Das, dass "illegale" Importgut von Zoll zurückgehalten wird und man der 
Vernichtung zustimmen muss, wie es in 99% der Fälle ist, wenn irgendwas 
hängen bleibt und man erwischt wird, reicht ja nicht aus.
Hauptsache Drama, Hauptsache andere verunsichern und sich als Held und 
Hilfspolizist fühlen...
Geht es nicht mal kleiner und realistischer?!.
Einfach mal helfen, zustimmen, Verunsicherung minimieren und schreiben 
"Es wird schon gutgehen"- ist es denn so schwer?

Du (Soul E. aber leider sind auch so manche andere, die immer mit den 
Extrembeispielen kommen) sind genau die Nasen, denen man besser im 
echten Leben nie (und wirklich nie)was von Unwohlsein, wie z.B. 
Bauschmerzen, schlecht geschlafen, Müdigkeit oder Kopfschmerzen erzählt 
-das ist dann nach deren aufbauenden Empfehlungen wahrscheinlich direkt 
Krebs in Endstadium und am besten hätte man schon vorgestern (vor den 
Bauchschmerzen und Co.) zum Arzt rennen sollen nein am besten zu zwei 
Ärzten, um eine andere Meinung einzuholen... das ganze aber noch 
garniert mit Horrorgeschichten von irgendwelchen Verwandten, Nachbarn 
und "Geschichten aus der Gruft"...

Es ist schon nachvollziehbar, warum "wir" deutschen oft als Miesepeter, 
Schwarzseher und ewig unzufriedene mit der "German Angst" im richtigen 
Ausland (Ganz sicher Österreicher,  deren Einstellung und bedingt auch 
Schweizer sind leider ähnlich drauf) gesehen werden.

von Zelda (m_zelda)


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Au! D.h. schon der reine Bestellvorgang für einen Lasergravierer oder 
eine Tischdrehmaschine bei AliExpress kann schon sehr problematisch bzw. 
kostspielig werden? Auch bei Privatkauf, ohne das Produkt nachher 
anderweitig in Verkehr zu bringen?


Wenn mir später die Hütte abbrennt wegen des Geräts, klar, muss ich dann 
selber zahlen. Wobei das auch anderweitig schnell passieren kann. Ein 
CE-Bügeleisen angeschaltet im Wäschekorb vergessen, da zahl ich fürn 
Wohnunsgbrand dann wahrscheinlcih ebenso wg. Fahrlässigkeit. Wobei die 
Frage ist, ob der Privatgebrauch eines nicht CE-GErätes schon Vorsatz 
wäre.

AliExpress scheint mir problematischer als ich dachte....


Wobei, selber elekrtische Hausinstalltion legen, z.B. eine zusätzliche 
Steckdose anflanschen für den Garten oder an der Garage zum E-Auto 
laden, ist auch nicht erlaubt, wissen insbesondere viele Hausbesitzer 
nicht. Die denken, das Eigenheim gehört mir, da kann ich machen was ich 
will.
Wenn zusätzlich eingebaute Elektroleitungen und Steckdosen (also nicht 
das normale Verlängerungskabel, sondern Festinstallation) aber nicht vom
Installateur abgenommen werden ist das im Schadensfall genauso 
problematisch...auch Vorsatz eigentlich.

von Zelda (m_zelda)


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> Geht es nicht mal kleiner und realistischer?!.  (Soul E.)

Ich glaube, so unrealistisch ist das gar nicht.

Rauchvergiftung in der eigenen Wohnung ist auch sehr unwahrscheinlich. 
Trotzdem sind Rauchmelder inzwischen Vorschrift.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Zelda schrieb:
> Au! D.h. schon der reine Bestellvorgang für einen Lasergravierer oder
> eine Tischdrehmaschine bei AliExpress kann schon sehr problematisch bzw.
> kostspielig werden? Auch bei Privatkauf, ohne das Produkt nachher
> anderweitig in Verkehr zu bringen?

Wenn Du den Sachverstand besitzt, die Maschine auf ihre Sicherheit zu 
überprüfen und ggf nachzubessern, dann ist das völlig unproblematisch. 
Aber diese Vollkasko-Versorgung wie in der EU hat man halt nicht. Man 
muss schon selber denken.


Für die Installation am Haus gilt das gleiche. Wenn du die nötige 
Sachkunde besitzt, kannst Du das machen. Egal ob Hobby, Ausbildung oder 
Studium. Ob es wirklich sachkundig gemacht wurde, entscheidet im Zweifel 
ein Gutachter.

Nur für den Anschluss an das öffentliche Stromnetz, also den 
Zählerschrank, gelten eigene Regeln, die der Netzbetreiber als AGB (TAB) 
festgelegt hat. Durch Abschluss eines Liefervertrages stimmt man denen 
zu.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Soul E. schrieb:
> wenn das Produkt irgendwelche CE-Normen nicht erfüllt

Es gibt keine CE-Normen

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Zelda schrieb:
> Au! D.h. schon der reine Bestellvorgang für einen Lasergravierer oder
> eine Tischdrehmaschine bei AliExpress kann schon sehr problematisch bzw.
> kostspielig werden? Auch bei Privatkauf, ohne das Produkt nachher
> anderweitig in Verkehr zu bringen?
Du bist der Importeur....
>
> Wenn mir später die Hütte abbrennt wegen des Geräts, klar, muss ich dann
> selber zahlen. Wobei das auch anderweitig schnell passieren kann. Ein
> CE-Bügeleisen angeschaltet im Wäschekorb vergessen, da zahl ich fürn
> Wohnunsgbrand dann wahrscheinlcih ebenso wg. Fahrlässigkeit. Wobei die
> Frage ist, ob der Privatgebrauch eines nicht CE-GErätes schon Vorsatz
> wäre.
Nö.
> AliExpress scheint mir problematischer als ich dachte....
Nö, Ebay und Amazon sind ähnlich (wenn keine echten Deutschen Anbieter)
Ich hatte mein HRM-10 in den Niederlanden bestellt, bei einem dortigen 
Händler. Geliefert wurde aber ganz offenbar direkt aus China, ich musste 
noch extra Zoll zahlen. Im Grunde war ich also doch wieder 
Direktimporteur, auch bei dem NL-Händler...
>
> Wobei, selber elekrtische Hausinstalltion legen, z.B. eine zusätzliche
> Steckdose anflanschen für den Garten oder an der Garage zum E-Auto
> laden, ist auch nicht erlaubt, wissen insbesondere viele Hausbesitzer
> nicht.
Ich kenne zwar die Vorbehalte, vor allem von gewerblichen Elektrikern, 
doch ich habe ab ca. 1975 bis 2000 sukzessive mein ganzes Haus und 
Nebengelass selber installiert, das EVU hat nur noch die Zähler 
angespaxt (bzw. die alten gegen neu getauscht)
Dieses Märchen von verbotener Installation hält sich hartnäckig, wird 
aber darum nicht zur Wahrheit, auch wenn das die VDE-Fetischisten gerne 
hätten.
Der VDE ist kein Gesetzgeber!

> Die denken, das Eigenheim gehört mir, da kann ich machen was ich
> will.
So ist es auch. Ich muss nur einschägige Vorschriften beachten 
(Mindesabstände, Querschnitte usw.)

> Wenn zusätzlich eingebaute Elektroleitungen und Steckdosen (also nicht
> das normale Verlängerungskabel, sondern Festinstallation) aber nicht vom
> Installateur abgenommen werden ist das im Schadensfall genauso
> problematisch...auch Vorsatz eigentlich.
Problematisch ja (da freuen sich Versicherungen drüber) Vorsatz aber 
nicht, da keine gesetzliche Vorschrift.
Selbst Gas könnten Heimwerker installieren (habe ich in den 80ern auch 
gemacht)

Old-Papa

von Soul E. (soul_eye)


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Old P. schrieb:
> So ist es auch. Ich muss nur einschägige Vorschriften beachten
> (Mindesabstände, Querschnitte usw.)

Eigentlich sind das keine Vorschriften, sondern Normen. Die Gutachter 
sehen diese allerdings als "anerkannten Stand der Technik" an, dessen 
Nichteinhaltung im Schadensfall als Fahrlässigkeit gewertet wird. So 
wird es dann faktisch doch wieder zur Vorschrift.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Soul E. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> So ist es auch. Ich muss nur einschägige Vorschriften beachten
>> (Mindesabstände, Querschnitte usw.)
>
> Eigentlich sind das keine Vorschriften, sondern Normen. Die Gutachter
> sehen diese allerdings als "anerkannten Stand der Technik" an, dessen
> Nichteinhaltung im Schadensfall als Fahrlässigkeit gewertet wird. So
> wird es dann faktisch doch wieder zur Vorschrift.

Nö, Vorschriften haben gesetzescharakter, also auch wenn nichts 
passiert, könnte man durch das blose frickeln zur Verantwortung gezogen 
(bestraft) werden. Ist hier aber nicht so, nur im Schadensfall kommen 
Probleme.
Ja, man muss die Normen einhalten, doch wer die Dose verschraubt, das 
Kabel verlegt, ist nicht vorgeschrieben.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Darius (dariusd)


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Hallo

Soul E. schrieb:
> Wenn Du den Sachverstand besitzt, die Maschine auf ihre Sicherheit zu
> überprüfen und ggf nachzubessern, dann ist das völlig unproblematisch.
> Aber diese Vollkasko-Versorgung wie in der EU hat man halt nicht. Man
> muss schon selber denken.

Diesmal muss ich dir zustimmen.
Etwas Sachverstand einsetzen und minimale Messungen und eventuelle 
einfachste Nacharbeiten vornehmen sollte, zumindest im 
Elektrobereich(das ist nicht Elektronik und EMV!) keinerlei Problem für 
"uns" bei "Spezialgerätschaften" wie zB. einen Regel (Spar) Trafo sein.

Wenn sich sehe, was für eine Paniknummer und Aufwasch so manche fachlich 
eindeutig vorgebildete Youtuber, welche ansonsten inhaltliche Qualität 
abliefern, wegen einer losen Schutzerde Schraube, zu viel Lack an 
falscher Stelle machen, kann ich mir noch an Kopf fassen und sagen:
Was für sche... Wichtigmacher und Dramaqueens. Wegen solchen Nasen 
werden eventuell noch fachfremde schlafende (Zoll- EU Bürokraten) Hunde 
geweckt und "wir" müssen irgendwann dann beim teuren Amazon oder gar bei 
Reichelt und Co. genau das gleiche Produkt für den vielfachen Preis 
kaufen...


Wirklich jeder, der sich ein Regeltrafo und ähnliches aus China und zu 
entsprechenden Preisen beschafft (und das macht nicht "Tante Erna" oder 
Bürohengst Dr. Schwafel-Drehschneider) führt vorher einfachste Messungen 
durch und macht die Sache in maximal 15 Minuten sicher (Schraube lösen, 
Lack abkratzen - Schraube anziehen)...

Ich gestehe jeden seine persönliche Angst zu, aber wenn er damit in die 
Öffentlichkeit geht und Gerätschaften die nur durch Fachleute genutzt 
werden, die wissen, wonach sie schauen  sollten, wenn sie direkt aus 
China zu einem entsprechenden Preis "importieren"  mit z.B. einem 
"gefährlichen" (meist dann 1 von 10000 aber Panikmache muss trotzdem 
sein)  Bügeleisen, das z.B. durch Kodi importiert wurde, gleichsetzt 
werde ich missmutig und denke mir:
Halte doch die Schnauze und lass die fachfremden "Hunde" bitte weiter 
schlafen...

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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Ich muss hier einigen energisch widersprechen:

Die Manipulation von elektrischer Hausinstallation (Änderung, 
Erweiterung) ist ohne Abnahme definitiv nicht erlaubt.

Natürlich kann jeder der meint Sachverstand zu haben diese Änderungen 
durchführen, aber sie müssen von einem durch das EVU bestellten 
Installateur (siehe Installateurverzeichnis des EVU) abgenommen und in 
einem Dokument schriftlich bestätigt werden. Sonst wird die ganze Anlage 
ohne Genehmigung des EVU betrieben.

Schliesslich kann nicht jeder mal eben 50kW mehr anschliessen als im 
ursprünglichen Abnahmedokument vereinbart.

Wenn das EVU einen Austausch des Stromzählers genehmigt, heisst das 
nicht, dass die Änderung der Hausinstallation dahinter genehmigt wäre, 
vor allem wenn das EVU möäglicherweise bewusst gar nicht in Kenntnis 
gesetzt worden ist und es nur einen Antrag auf Stromzählertausch gibt.

Oder der für den Zählertausch bestellte Installateur kennt die 
Änderungen und hat sie dann implizit mit genehmigt. (schön doof kann ich 
nur sagen, hoffentlich hat er sie wenigstens geprüft)

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Zelda schrieb:
> Ich muss hier einigen energisch widersprechen:
>
> Die Manipulation von elektrischer Hausinstallation (Änderung,
> Erweiterung) ist ohne Abnahme definitiv nicht erlaubt.

Doch! Nenn doch mal das Gesetz (ja, Gesetz) dass dieses vorschreibt.

> Natürlich kann jeder der meint Sachverstand zu haben diese Änderungen
> durchführen, aber sie müssen von einem durch das EVU bestellten
> Installateur (siehe Installateurverzeichnis des EVU) abgenommen und in
> einem Dokument schriftlich bestätigt werden. Sonst wird die ganze Anlage
> ohne Genehmigung des EVU betrieben.

Mein EVU hat nie danach gefragt, obwohl sie wissen (wussten) das das 
Gros der Arbeiten ich gemacht habe.

> Schliesslich kann nicht jeder mal eben 50kW mehr anschliessen als im
> ursprünglichen Abnahmedokument vereinbart.

Nö, dann fliegen die Hausanschlussicherungen und die sind verplombt.

> Wenn das EVU einen Austausch des Stromzählers genehmigt, heisst das
> nicht, dass die Änderung der Hausinstallation dahinter genehmigt wäre,
> vor allem wenn das EVU möäglicherweise bewusst gar nicht in Kenntnis
> gesetzt worden ist und es nur einen Antrag auf Stromzählertausch gibt.

Es gab keinen Antrag, die Zähler habe ich persönlich kaufen müssen, das 
EVU hat ausgetauscht. Umrüstung von "Licht auf Kraftstrom" zu 
DDR-Zeiten. Später wurden moderne Zähler vom EVU auf dessen Betreiben 
getauscht.

> Oder der für den Zählertausch bestellte Installateur kennt die
> Änderungen und hat sie dann implizit mit genehmigt. (schön doof kann ich
> nur sagen, hoffentlich hat er sie wenigstens geprüft)

Hat diesen nicht die Bohne interessiert....

Old-Papa

von Zelda (m_zelda)


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>Doch! Nenn doch mal das Gesetz (ja, Gesetz) dass dieses vorschreibt.

DIN VDE 100-600 , Kap. 6.4.1.5 und 6.4.1.6

Die VDE-Richtlinien sind eine der Rechtsgrundlagen jedes deutschen 
Netzbetreibers mit den Kunden.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Zelda schrieb:
>>Doch! Nenn doch mal das Gesetz (ja, Gesetz) dass dieses vorschreibt.
>
> DIN VDE 100-600 , Kap. 6.4.1.5 und 6.4.1.6
>
> Die VDE-Richtlinien sind eine der Rechtsgrundlagen jedes deutschen
> Netzbetreibers mit den Kunden.

Aber eben kein Gesetz. Der Netzbetreiber kann zivilrechtlich gegen mich 
vorgehen, ist aber in der Beweispflicht.

Old-Papa

von Zelda (m_zelda)


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Der Netzbetreiber wird wahrscheinlich nicht initiativ gegen Dich 
vorgehen, es sei denn Du verbrauchst z.B. durchschnittlich 250kW 
Leistung mehr als die bisher vereinbarte Leistung und er merkt das. Dann 
allerdings kann er Dir bis zur Klärung der Ursache den Strom erstmal 
abstellen.

Kritisch wird das eher im Schadensfall. Wenn z.B. eine Bude abbrennt, 
wird ja in der Regel erstmal die Kripo zur Beweisaufnahme anrücken, 
insbesondere bei Personenschäden.

Dabei wird man ggfs. (wenn die Brandursache z.B. einen elektrischen 
Hintergrund hat) auch die Elektroinstallation prüfen und mit dem beim 
Netzbetreiber hinterlegten Abnahmedokument vergleichen. Wenn sich da 
Unstimmigkeiten ergeben, werden als allererstes schon mal die 
betroffenen Versicherungen bis auf weiteres jede Zahlung verweigern.

Insbesondere bei Personenschäden und/oder Schäden an fremden Eigentum 
kann dann aus einer ggfs. festgestellten Verletzung der VDE-Vorschriften 
als eine der Rechtsgrundlagen des Vertrages zwischen Netzbetreiber und 
Kunde der Tatbestand einer, ggfs. groben, mindestens fährlassigen 
Sachbeschädigung oder Körperverletzung entstehen und strafrechtlich 
verfolgt werden.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Zelda schrieb:
> Der Netzbetreiber wird wahrscheinlich nicht initiativ gegen Dich
> vorgehen, es sei denn Du verbrauchst z.B. durchschnittlich 250kW
> Leistung mehr als die bisher vereinbarte Leistung und er merkt das. Dann
> allerdings kann er Dir bis zur Klärung der Ursache den Strom erstmal
> abstellen.

Du wirst ja immer verrückter, vorhin noch 50kW jetzt sind das schon 
250kW.....

> Kritisch wird das eher im Schadensfall. Wenn z.B. eine Bude abbrennt,
> wird ja in der Regel erstmal die Kripo zur Beweisaufnahme anrücken,
> insbesondere bei Personenschäden.

... und die stellt dann genau fest, welcher Mensch die Dose oder das 
Kabel montiert hat? Meine Hütte ist Baujahr 1905, viel Spaß!
(ich erwarte jetz noch einen "geniales" Argument von Dir, das kommt 
bestimmt, jede Wette)

> Dabei wird man ggfs. (wenn die Brandursache z.B. einen elektrischen
> Hintergrund hat) auch die Elektroinstallation prüfen und mit dem beim
> Netzbetreiber hinterlegten Abnahmedokument vergleichen.

 Nochmal: BJ 1905 und ca. 1985 das meiste restauriert, ein 
"Abnahmedokument" hat und wird es nie geben. Selbst das EVU (DDR) 
existiert nicht mehr.

> Wenn sich da
> Unstimmigkeiten ergeben, werden als allererstes schon mal die
> betroffenen Versicherungen bis auf weiteres jede Zahlung verweigern.

Unstimmigkeiten mit was?

> Insbesondere bei Personenschäden und/oder Schäden an fremden Eigentum
> kann dann aus einer ggfs. festgestellten Verletzung der VDE-Vorschriften
> als eine der Rechtsgrundlagen des Vertrages zwischen Netzbetreiber und
> Kunde der Tatbestand einer, ggfs. groben, mindestens fährlassigen
> Sachbeschädigung oder Körperverletzung entstehen und strafrechtlich
> verfolgt werden.

Ja, kann.... Die Beweislast liegt aber dann bei denen.
--------------------------------------------------------------------

So, ich denke zum Thema "Elektor-Shop" ist nun alles gesagt, das Ganze 
war mal wieder ein schönes Beispiel für ein "Derailing" eines Threads. 
Oder wie ich immer sage: "man kommt von Kuchenbacken auf Arschbacken"

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald K. schrieb:
> Jörg R. schrieb:
>> Ich nutze mein Leben lang Weller
>
> Ich habe jahrzehntelang nichts auf meine Magnastat kommen lassen.
>
> Bis ich mal einen neuzeitlichen Lötkolben nutzen konnte. Und Weller ist
> mir dafür dann entschieden zu teuer,

Ja, und dieser 'neuzeitliche' wurde hier wieder Weller, direkt beheizte 
RT-Spitzen. Als komplette Stationen unverschämt teuer, weshalb ich 2015 
einen Eigenbau gemacht habe.

Aber wir können jetzt wieder den Glaubenskrieg starten, es gibt ja 
noch keine Lötkolbenthreads.

von Zelda (m_zelda)


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>Du wirst ja immer verrückter, vorhin noch 50kW jetzt sind das schon
250kW.....

Du hast es wohl mit Zahlen (und Kommas).... das ist doch völlig egal ob 
50 oder 250. Wenn Dich das EVU auch mit 50kW mehr erwischt hast Du die 
gleichen Probleme.



>(ich erwarte jetz noch einen "geniales" Argument von Dir, das kommt
bestimmt, jede Wette)

Typischer Satz wenn Polemik den Fakten nix entgegenzusetzen hat.


> Nochmal: BJ 1905 und ca. 1985 das meiste restauriert, ein Abnahmedokument" hat 
und wird es nie geben.

Keine Ahhnung wie das in der DDR war. Im Westen und in den neuen 
Bundesländern für Bauvorhaben seit 1991 jedenfalls existiert für jeden 
Netzanschluss ein solches Dokument beim Netzbetreiber :

https://www.neubrandenburg.ihk.de/fileadmin/user_upload/Aus_und_Weiterbildung/Ausbildung/Messprotokoll_elektr_Anlage_FORMULAR_leer_Stand_2016_04_15-data.pdf

>... und die stellt dann genau fest, welcher Mensch die Dose oder das
Kabel montiert hat? Meine Hütte ist Baujahr 1905, viel Spaß!

Wie Du siehst ist völlig egal, wer da wie was geändert hat. Entscheidend 
ist die nur Abweichung vom Orginalabnahmedokument an sich. Im 
Schadensfall interessiert die Versicherung (und später ggfs. die 
Strafverfolgungsbehörden)  nicht die Bohne wer da was geändert hat 
sondern dass die vorgefundene Installation nicht der geprüften 
entspricht. Und Aus die Maus.


>Ja, kann.... Die Beweislast liegt aber dann bei denen.
Das ist ja dann kein Problem mehr, s.o.



>Oder wie ich immer sage: "man kommt von Kuchenbacken auf Arschbacken"

Das macht doch nix. Dafür ist die Rubrik off-topic ja da.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Ja, und dieser 'neuzeitliche' wurde hier wieder Weller, direkt beheizte
> RT-Spitzen. Als komplette Stationen unverschämt teuer, weshalb ich 2015
> einen Eigenbau gemacht habe.
>
> Aber wir können jetzt wieder den Glaubenskrieg starten

Wozu? Die wichtige Erkenntnis, nämlich daß direktbeheizte Lötspitzen 
überlegen sind, die hast Du ja auch gewonnen.

Gibt es auch Nachbauten von RT-Spitzen, oder ist man da auf 
"Original"-Ware angewiesen?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Zelda schrieb:
> Aber noch mal ne andere Frage, weil das aufkam: Wenn ich -angeblichen-
> Chinaschrott (*) bestelle bei AliExpress oder 'über', nicht bei Amazon
> kann ich den Worten vom User 'krinbichler' zufolge ja 'auf etwaige
> Gewährleistungsansprüche verzichten'.

China-Plattformen haben eigene Regeln an die sie sich mehr oder weniger 
halten. Die Regeln sind, nehme ich an (bin kein Jurist), an ihren 
Standorten legal entsprechen aber nicht den deutschen bzw. EU-Regeln

Gemeinsam ist ihnen dass du schlussendlich von der Entscheidung der 
Plattform abhängig bist und die Fristen und Vorgaben zum Teil sehr knapp 
sind.

Entscheidet die Plattform gegen dich hast du keine praktische 
Möglichkeit dagegen vorzugehen. Theoretisch vielleicht, aber finde mal 
einen chinesischen Anwalt der in China Aliexpress oder einen Anbieter 
auf Aliexpress verklagt und einen chinesischem Richter der die Klage zu 
deinen Gunsten entscheidet. Und bezahl das.

> D.h. aber dass der Elektorshop seine höheren Preise für Chinaware (die
> wahrscheinlich auf reichelt-Niveau liegen) durchaus rechtfertigen kann
> weil er als Shop eine Gewährleistung bieten muss ?

Er muss sich an die deutschen Gesetze halten. Zu Elektor kann ich 
allerdings nichts weiter sagen, da ich dort nie bestelle.

Machen wir es allgemein. Vielleicht ist es dir selber schon mal passiert 
dass sich ein deutscher Händler trotzdem nicht an die gesetzlichen 
Vorgaben gehalten hat? Nur weil ein Händler Gewährleistung bieten muss 
heißt das nicht das er sie bietet. Du kannst es dann mit dem 
Verbraucherschutz versuchen. Je nachdem wie groß oder klein der Schaden 
ist findest du auch in Deutschland keinen Anwalt der Kleinkram 
übernimmt.

Es ist nicht alles Schwarz und Weiß.

> Bin bei dem Wort Chinaschrott auch gespalten. Die Chinesen haben eine
> grösstenteils bessere (auch härtere) Schul- und Uniausbildung als wir,

Schule/Uni ist ein ganz weites Feld. Bleiben wir bei der Qualität. Der 
Chinese produziert dir jede Qualität die du haben möchtest. Es ist nur 
eine Frage des Preises und dass du dich nicht bescheißen lässt. Bei 
Aliexpress weißt du dass die Preise niedrig sind und daher auch die 
Qualität eher niedrig ist.

Bei Importeuren hast du ein einfaches Problem: In wie weit glaubst du 
hat der Importeur Qualität in China gekauft? Ist der höhere Preis 
dadurch gerechtfertigt dass er bessere Qualität gekauft hat oder hat er 
Chinaschrott eingekauft den er nur teuer weiter verkauft?

Wenn du dann ein paar mal die Erfahrung gemacht hast dass ein deutscher 
Händler auch nur Chinaschrott verkauft, zu überhöhten Preisen, mit einer 
Gewährleistung die das Papier nicht wert ist, nimmst du eventuell für 
manche Dinge die Nachteile von Aliexpress in Kauf.

Ähnlich bei "Marken" die mittlerweile alle in China fertigen lassen. Ist 
der Markenaufkleber noch was wert? Nur, wenn der Eigentümer der Marke in 
China Qualität herstellen lässt. Wenn aber ein besch*ssener BWLer mal 
wieder Geld sparen wollte bekommst du auch nur Chinaschrott mit einem 
Markenaufkleber.

> Das politische System in China gefällt mir auch überhaupt nicht,

Die Diskussion kann man sich mittlerweile sparen. Wir sind abhängig von 
China. Zum Beispiel würde nicht mal Weihnachten in Deutschland noch 
traditionell statt finden, da mittlerweile 80% der Weihnachtsdekoration 
in China hergestellt wird.

> P.S: Wär nicht schlecht wenn die Forumsbetreiber das Feature einbauen
> könnten die Beiträge zu nummerieren.

Die sind nummeriert. Deiner war zum Beispiel 7868266. Wenn man dann 
"Zelda schrieb im Beitrag #-7-8-6-8-2-6-6:" schreibt (ohne die "-") wird 
der auch verlinkt. Wie in der ersten Zeile meines Beitrags.

> Die Daumenraufrunter-Funktion finde ich hingegen überflüssig

1000 Mal diskutiert. 1000 Mal ist nichts passiert. Der Betreiber will 
das so. Feature einfach ignorieren.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


Lesenswert?

Zelda schrieb:

> Du hast es wohl mit Zahlen (und Kommas).... das ist doch völlig egal ob
> 50 oder 250. Wenn Dich das EVU auch mit 50kW mehr erwischt hast Du die
> gleichen Probleme.

Ja, bei Technik habe ich es mit Zahlen, was denn sonst? Erst nennst Du 
50kW, dann faselst Du von 250kW, könnte doch wohl ein klitzekleiner 
Unterschied sein.
Und nochmal: Der Endverbraucher kann gar nicht so drastisch die 
abgenommene Leistung erhöhen, dann fliegen die Hausanschlusssicherungen 
(bei mir nur 3x50A) und diese sind verplombt!

>>(ich erwarte jetz noch einen "geniales" Argument von Dir, das kommt
>> bestimmt, jede Wette)
> Typischer Satz wenn Polemik den Fakten nix entgegenzusetzen hat.

Nö, ich hatte das Märchen von der Pflicht erwartet, dass man alle 30 
Jahre alles erneuern muss, das wird in solchen Threads immer gern 
genannt, ist aber auch Blödsinn.

> Keine Ahhnung wie das in der DDR war. Im Westen und in den neuen
> Bundesländern für Bauvorhaben seit 1991 jedenfalls existiert für jeden
> Netzanschluss ein solches Dokument beim Netzbetreiber :

So Männeken, ich habe gerade mit einem der (ehemaligen, ist seit 2 
Jahren in Rente) Regionalgeschäftsführer der Edis gesprochen, den kenne 
ich seit über 30 Jahren, seine Antwort: "Völliger Blödsinn" Das EVU (bei 
mir eben Edis) hat zwar Dokumentationen, aber nur bis zum 
Hausanschlusskasten (Zählerkasten), weil sie bis dahin Eigentümer der 
Anlage sind. Ab da geht sie die ganze Installation nichts mehr an, weil 
im alleinigen Eigentum des Hauseigentümers. Er meinte noch: "wer zum 
Geier soll denn die ganzen hunderttausende Dokumente verwalten? Was 
passiert beim Wechsel des EVU (der ja heute mit wenigen Mausklicks 
möglich ist)? usw."

>>... und die stellt dann genau fest, welcher Mensch die Dose oder das
> Kabel montiert hat? Meine Hütte ist Baujahr 1905, viel Spaß!
>
> Wie Du siehst ist völlig egal, wer da wie was geändert hat. Entscheidend
> ist die nur Abweichung vom Orginalabnahmedokument an sich.

Nochmal und gaaaaaanz langsam zum Mitschreiben: Ein solches 
(offizielles) EVU-Dokument gibt es überhaupt nicht! Weder bei mir noch 
sonstwo bei privaten Häusern.

> Im
> Schadensfall interessiert die Versicherung (und später ggfs. die
> Strafverfolgungsbehörden)  nicht die Bohne wer da was geändert hat
> sondern dass die vorgefundene Installation nicht der geprüften
> entspricht. Und Aus die Maus.

Geprüft und dokumentiert wird vom EVU nur bis Hausanschluss, sagte ich 
schon. Das der Hauseigentümer eigene Unterlagen zur ausgeführten 
Installation haben kann (und sollte) ist davon unbenommen, doch diese 
sind sein Privatvergnügen.

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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Da Du offensichtlich nicht in der Lage bist einen sachlichen Ton zu 
wahren udn andere hier diffamierst breche ich die Diskussion mirt Dir 
hier ab.

Es ist so wie ich es geschildert habe und ich habe keine Lust mit einem 
Blinden über Farbe zu diskutieren. Dein angeblicher Fachmann redet 
definitiv selber völligen Blödsinn.

von Zelda (m_zelda)


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>Nochmal und gaaaaaanz langsam zum Mitschreiben:

Kannst Du überhaupt richtig schreiben?
Das Dokument wird bei jeder TREI-Prüfung abgefragt.

von Klaus (feelfree)


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Zelda schrieb:
> Kannst Du überhaupt richtig schreiben?

Offensichtlich kann er das, und zwar deutlich besser als Du richtig 
verstehen.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Zelda schrieb:
> Da Du offensichtlich nicht in der Lage bist einen sachlichen Ton zu
> wahren udn andere hier diffamierst breche ich die Diskussion mirt Dir
> hier ab.

Ich habe auch keine Lust mehr Trolle zu füttern.

> Es ist so wie ich es geschildert habe und ich habe keine Lust mit einem
> Blinden über Farbe zu diskutieren. Dein angeblicher Fachmann redet
> definitiv selber völligen Blödsinn.

Aha, und einer der Jahrzehnte die Geschäftsführung eines EVUs hatte, ist 
also blind und redet Blödsinn? Was ist denn Deine Kompetenz in Sachen 
EVU, Elektroinstallation, Dokumentationspflicht und Gedöhns?

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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Hier übrigens noch das Gesetz

https://www.gesetze-im-internet.de/nav/__13.html

Die Reihenfolge ist NAV->TAB->VDE100

Spätestens auf dem Antrag auf Stromzähler-Errichtung oder -tausch muss 
ein eingetragener Installateur bestätigen, dass die Anlage hinter dem 
Zähler in Ordnung ist.
Der Installateur wird zur eigenen Sicherheit in der Regel ein Protokoll 
wie gezeigt anfertigen.


>Aha, und einer der Jahrzehnte die Geschäftsführung eines EVUs hatte, ist
also blind und redet Blödsinn?

Ich kenn auch einen der einen kennt wo einen kennt der hat den Strom 
erfunden.

Für weitere Info kann man sich vertrauensvoll an den Zentralverband der 
Deutschen Elektrohandwerke wenden:

https://www.zveh.de/

von Klaus (feelfree)


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Zelda schrieb:
> Spätestens auf dem Antrag auf Stromzähler-Errichtung oder -tausch muss
> ein eingetragener Installateur bestätigen, dass die Anlage hinter dem
> Zähler in Ordnung ist.

Also ist zum Zeitpunkt t0 die Anlage im Zustand Z1 und vom Installateur 
I1 als "in Ordnung" bestätigt. Und dafür gibt's sogar ein Protokoll. 
Toll!

Und was passiert dann?

Im schlimmsten Fall ist die Anlage zum Zeitpunkt t0+42Jahre im Zustand 
Z17, der zwar nie geprüft wurde, aber vielleicht tatsäcnhlich nicht in 
Ordnung ist.

Wer läuft nun Gefahr, für diesen nicht ordnungsgemäßen Zustand zu 
haften?

Der Intallateur I1?
Die unbekannten Installateure I2 bis I7?
Oder die ebenfalls unbekannten Bastler B1 bis B9?

Der aktuelle Eigentümer E4?
Oder die Voreigentümer E1 bis E3, die sich ja wenigstens anhand des 
Grundbuchs noch ermitteln lassen?
Oder gar der Mieter M6, der gleichzeitig auch Bastler B7 war, was aber 
niemand weiß?

Was also ist dieses tolle 42 Jahre alte Protokoll wert, selbst wenn es 
aktuell tatsächlich noch auffindbar ist?

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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>Wer läuft nun Gefahr, für diesen nicht ordnungsgemäßen Zustand zu
haften?

Der Eigentümer.

Der Installateur wird nur für den Zustand haften den er unterschrieben 
hat. Daher prüft er ja auch die Anlage und macht ein Protokoll.

Aber wie gesagt, wenn Du da Fragen hast, der ZVEH hilft Dir gerne.

von Klaus (feelfree)


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Zelda schrieb:
> Der Eigentümer.

Und damit ist das Protokoll das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt 
wurde. Nach X Jahren schon 3mal nicht.

von Zelda (m_zelda)


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Doch, natürlich, denn der unterschreibende Prüfer hat ja eine Kopie des 
Protokolls in seinen Unterlagen, ggfs. legt er eine weitere Kopie dem 
Antrag auf Stromzählererrichtung oder -tausch bei, dann hat auch der 
Netzbetreiber das Protokoll.

Mit der Kopie in seinen Unterlagen wird er damit im Schadenfall 
gegenüber Versicherung und Staatsanwaltschaft nachweisen können welche 
Anlagenkonfiguration er geprüft hat. Er will ja nicht für Schäden 
geradestehen die er nicht zu verantworten hat.

von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Die Protokolle helfen nur, Schuld von sich zu weisen. Wer im Fall des 
Falles Schuld ist, geht daraus nicht hervor.

von Harald K. (kirnbichler)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Wer im Fall des
> Falles Schuld ist, geht daraus nicht hervor.

Na, der, der kein Protokoll hat.

von Klaus (feelfree)


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Harald K. schrieb:
> Na, der, der kein Protokoll hat.

Also alle außer dem (Erst-) Installateur.

Die Elis, die irgendwann mal an Kundenanlagen was machen und nicht 
sofort eine kompletten E-Check durchführen, sind also potentiell die 
Gelackmeierten. Nach dieser Theorie.

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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Doch, eigentlich ziemlich eindeutig. Der Prüfer ist ja nur für die 
Anlage verantwortlich, die er geprüft und auch dokumentiert hat. Wenn 
hier die Ursache für einen Schaden liegen sollte, haftet ggfs. der 
Prüfer. Dafür ist er ja auch zwingend betriebshaftpflichtversichert.

Findet sich der Fehler in einem nicht vom Prüfer dokumentierten 
Anlagenteil, so ist er raus. Dann hat der Eigentümer den Kopf in der 
Schlinge von Versicherung und Staatsanwaltschaft.

Aber wie gesagt, der ZVEH erklärt die Zusammenhänge auf Nachfrage.

von Soul E. (soul_eye)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Die Protokolle helfen nur, Schuld von sich zu weisen. Wer im Fall des
> Falles Schuld ist, geht daraus nicht hervor.

Für die Gutachter gibt es den "anerkannten Stand der Technik". Für 
Elektroinstallationen sind das üblicherweise die Empfehlungen aus der 
VDE 0100 und deren mitgeltende Unterlagen. Wenn die berücksichtigt 
wurden, geht man von sachgerechter Ausführung aus. Ansonsten von 
Fahrlässigkeit.

von Klaus (feelfree)


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Zelda schrieb:
> Dann hat der Eigentümer den Kopf in der
> Schlinge von Versicherung und Staatsanwaltschaft.

Und der Eli, der den Mist eigentlich fabriziert hat, ist fein raus? 
Weil es haftet ja der Eigentümer.

Alles pure Theorie. Zeig' mir einen einzigen Fall, in der der 
Eigentümer wegen mangelhafter Installation von seiner Versicherung oder 
gar von der Staatsanwaltschaft erfolgreich in Regress genommen wurde, 
dann reden wir weiter.

von Zelda (m_zelda)


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>Und der Eli, der den Mist eigentlich fabriziert hat, ist fein raus? Weil es 
haftet ja der Eigentümer.

Wenn er vom Eigentümer beauftragt wurde, ist der Eli in der Regel auch 
berechtigt, die Anlage zu prüfen. Dann haftet er natürlich.

Aber es ging ja um selbst vorgenommene Änderungen am Hausnetz, nicht um 
die mit denen man Handwerker beauftragt.


>Alles pure Theorie.

Die Prüfungen elektrischer Anlagen durch eingetragene Installateure ist 
gängige und tägliche Praxis. Wofür gäbe es sonst ein 
Installateursverzeichnis des jeweiligen Netzbetreibers?



>Zeig' mir einen einzigen Fall,

Kann man sicher auch beim ZVEH in Erfahrung bringen.

Dass es sicherlich tausende nicht korrekte elekr. Hausinstallationen in 
D gibt (wenn ich da nur an mein Elternhaus denke) will ich nicht 
abstreiten. Aber 1000x geht alles gut, 1x daneben. Ob man es darauf 
ankommen lassen will?

von Klaus (feelfree)


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Zelda schrieb:
> Aber es ging ja um selbst vorgenommene Änderungen am Hausnetz, nicht um
> die mit denen man Handwerker beauftragt.

Wer stellt denn fest, wer die Änderungen vorgenommen hat?
Und wer stellt fest, ob der Handwerker nicht Mist gebaut hat?
Nehmen wir mal an, da versagt eines Tages ein RCD, Person verletzt und 
es stellt sich raus, der verbaute RCD war ein China-Fake ohne gültige 
CE.
Hat der Handwerker von vor 17 Jahren aus Gewinnsucht den absichtlich 
eingebaut, oder wurde er nur unwissentlich falsch beliefert, oder war 
der RCD wirklich mal Defekt und ein (Vor-)Eigentümer hat ihn gegen das 
Fake-Exemplar getauscht?
Glaubst Du ernsthaft, das würde irgendjemand ernsthaft nachvollzhiehen 
können?

Zelda schrieb:
> ZVEH

Ein Verband, der wie jeder andere für seine Mitglieder da ist. Also um 
seine Handwerker zu schützen und Umsatz für sie zu generieren.
Da sind regelmäßige kostenpflichtige Prüfungen und das ebenso 
kostenpflichtige Anfertigen von Reinwasch-Protokollen natürlich eine 
Win-Win-Situation. 2 mal Win für den Handwerker.

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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>Glaubst Du ernsthaft, das würde irgendjemand ernsthaft nachvollzhiehen
können?

Zitat bei Nachfrage ZVEH: "Glauben Sie uns, insbesondere bei schweren 
Schäden: Versicherungen und Staatsanwalt finden das raus, ggfs. auch 
ohne Dokumente! Die nehmen alles auseinander."

Aber das wäre doch auch so schon klar:  Wenn der Eigentümer die 
Rechnungen der Handwerker nicht aufgehoben hat, ist er selber schuld. 
Dann wird natürlich erstmal jeded von ihm benannte Handwerksunternehmen 
leugnen die schadenverursachende Komponente installiert zu haben.  Und 
wenn die entlastende Dokumente haben die das besagen dann wird es schwer 
für den Eigentümer. Möglicherweise findet sich aber das letze 
Prüfprotokoll vielleicht auch in den Unterlagen der Netzbetreiber 
(Stromzählerantrag).

Ob der Verband Mitgliederinteressen vetritt oder nicht, die rechtliche 
Lage wird er nicht unrichtig wiedergeben.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (feelfree)


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Zelda schrieb:
> Zitat bei Nachfrage ZVEH

Das zu behaupten ist eine ihrer Aufgaben.

Ich würde halt gerne mal ein Beispiel sehen.
Ob es z.B. bei diesem besonders krassen Fall ein Urteil gab, das über 
"Du, das darfst Du aber nicht nochmal machen, sonst gibt's keine 
Bewährung mehr" hinaus geht?

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/bremen-polizei-fuehrt-toedliche-stromschlaege-in-arztpraxis-auf-handwerkerpfusch-zurueck-a-b19e3ce6-6f6a-45b6-a761-a06325ecd448

Ich bezweifle sogar, dass überhaupt der/die Schuldigen gefunden wurden - 
und da waren eben nicht X Jahre zwischen Installation und Unfall 
vergangen.

: Bearbeitet durch User
von Zelda (m_zelda)


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>Ich bezweifle sogar, dass überhaupt der/die Schuldigen gefunden wurden -

Das ändert die aktuelle Rechtslage nicht.

von Harald K. (kirnbichler)


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Vielleicht kann man ja wahlweise die Schuldigen oder die Rechtslage im 
Elektor-Shop kaufen.

Hat das schon mal einer von Euch ausprobiert? Was taugen die, und kann 
man die zurückgeben?

von Manfred P. (pruckelfred)


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Harald K. schrieb:
>> Aber wir können jetzt wieder den Glaubenskrieg starten
> Wozu? Die wichtige Erkenntnis, nämlich daß direktbeheizte Lötspitzen
> überlegen sind, die hast Du ja auch gewonnen.

Jou!

> Gibt es auch Nachbauten von RT-Spitzen, oder ist man da auf
> "Original"-Ware angewiesen?

Mir sind keine Nachbauten bekannt. Bei den überschaubaren Betriebszeiten 
für Hobbybetrieb kann ich mir die Originale leisten.

Hannes J. schrieb:
> Bleiben wir bei der Qualität. Der
> Chinese produziert dir jede Qualität die du haben möchtest. Es ist nur
> eine Frage des Preises und dass du dich nicht bescheißen lässt.

Wenn das denn so einfach wäre. Ein Serienprodukt wurde von einem sehr 
großen Fertiger als Nullserie einwandfrei bemustert. Die Qualität der 
folgenden Serie ließ dann deutlich zu wünschen über .. China ist 
schwierig.

> Bei
> Aliexpress weißt du dass die Preise niedrig sind und daher auch die
> Qualität eher niedrig ist.

Oftmals, aber nicht immer. Von deutschen Versendern bekommt man auch 
häufig Importware, die sie ohne Qualitätskontrolle einfach durchreichen.

Ich muß für mich abwägen, wie das Risiko fehlender Gewährleistung 
gegenüber dem Kauf beim Deutschen im Verhältnis zum Preis ist.

Klaus schrieb:
> Zelda schrieb:
>> Kannst Du überhaupt richtig schreiben?
> Offensichtlich kann er das, und zwar deutlich besser als Du richtig
> verstehen.

Du hast noch nicht erkannt, dass Zelda sich hier ausschließlich zum 
Zweck des Stänkerns angemeldet hat? Seit drei Tagen dabei, 23 Posts, 
aber keinen einzigen mit sinnvollem Inhalt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Manfred P. schrieb:
> Bei den überschaubaren Betriebszeiten
> für Hobbybetrieb kann ich mir die Originale leisten.

Das bedeutet, daß es keine große Auswahl gibt. Der große Reiz von C245 
ist, daß es sehr viele unterschiedliche Lötspitzen gibt, in allen 
möglichen Längen und Breiten, als Hohlkehle, mit Zinndepot etc.
Da kann man auch als Hobbyist eine ganze Handvoll spezialisierter 
Spitzen anschaffen und einfach mal ausprobieren, einfach, weil die 
Nachbauten sehr günstig sind.

Die Lebensdauer der Lötspitzen ist im Hobbybetrieb übrigens vollkommen 
irrelevant, auch deswegen, weil sie durch die vernünftige 
Temperaturregelung der Lötstation eh' ganz andere Standzeiten 
hinbekommen als die klassischen Weller/Ersa-Teile. Wird der Lötkolben 
aus der Hand gelegt, wird praktisch sofort die Temperatur reduziert, und 
steckt der Lötkolben eine Weile im Halter, wird er automatisch komplett 
abgeschaltet. Nimmt man ihn dann wieder in die Hand, ist er in ein paar 
Sekunden wieder auf Solltemperatur. Damit sind ganz, ganz andere 
Standzeiten realisierbar als mit einer den ganzen Tag auf Temperatur 
gehaltenen Magnastat (klick - klack).

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Zelda schrieb:
> Hier übrigens noch das Gesetz
>
> https://www.gesetze-im-internet.de/nav/__13.html
>
> Die Reihenfolge ist NAV->TAB->VDE100

Du solltest mal den Unterschied zwischen einem Gestz und einer 
Verordnung verhirnen. Du hast "nur" eine Verordnung verlinkt.
Und in der ganzen Verordnung steht nicht ein Hinweis darauf, dass die 
EVUs detailierte Unterlagen zu den beim Kunden istallierten Anlagen 
haben (was Du ja weiter oben penetrant behauptest hast).
Wie mir der (ehem.) GF von Edis bestätigt (schrieb ich schon), haben sie 
nur Pläne und Unterlagen bis zum Hausanschluss und über die im Vertrag 
genannte Anaschlussleistung, mehr nicht. Wo ab Hausanschluss (bzw. den 
Zählern) welche Kabel hingehen, wieviele Dosen, Lampen usw. verbaut 
sind, geht sie nichts an, da nicht Eigentümer.
Vor ein paar Jahren habe ich drei neue Zähler (elektronische) bekommen 
und den Monteur hat es nicht die Bohne interessiert, wer da wo 
irgendwann mal was installiert hat (schrieb ich schon).

> Spätestens auf dem Antrag auf Stromzähler-Errichtung oder -tausch muss
> ein eingetragener Installateur bestätigen, dass die Anlage hinter dem
> Zähler in Ordnung ist.
> Der Installateur wird zur eigenen Sicherheit in der Regel ein Protokoll
> wie gezeigt anfertigen.

Hat er vielleicht 1905 (bzw., 1924 als Strom verlegt wurde) gemacht, wer 
weiß? ;-))) Natürlich nicht, s. oben....

>>Aha, und einer der Jahrzehnte die Geschäftsführung eines EVUs hatte, ist
> also blind und redet Blödsinn?
> Ich kenn auch einen der einen kennt wo einen kennt der hat den Strom
> erfunden.
War ja klar, wenn Dir das nicht der Papst höchtspersönlich bestätigt, 
ist es nicht wahr..... Kennt man ja.....

> Für weitere Info kann man sich vertrauensvoll an den Zentralverband der
> Deutschen Elektrohandwerke wenden:

Und genau daher weht der (Dein) Wind: Die Menschen möglichst stark 
verunsichern (angebliche Gesetze und so), damit man Auftäge generieren 
kann. Oder es ist pure Rechthaberei..... Viel Spaß noch...

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
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