Forum: Markt [V] Defekte USV als Materialspender


von Michael S. (smtschmidt)



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Ich habe eine defekte USV abzugeben. Das Gerät stand ca. 15 Jahre rum 
und sieht entsprechend aus. Die Gehäuseabdeckung ist nicht mehr 
auffindbar. Die Blei-Gel-Akkus sind entsorgt. Leider erinnere ich auch 
nicht mehr, wie viel es waren.

Ich hatte vor daraus ein Wechselspannungsnetzteil mit variabler Frequenz 
zu bauen. Leider fehlt mir die Zeit. Vielleicht möchte sich ja jemand 
daran probieren.

VB 100,-€, nur Selbstabholer, weil sauschwer.
Das Gerät steht in Aachen.

von Hans F. (spartrafo)


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Michael S. schrieb:
> VB 100,-€

Mindestens eine Null zuviel.

von Ralf X. (ralf0815)


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Michael S. schrieb:
> VB 100,-€

Du schätzt den Wert von Altmetall zu hoch ein.

von Gerald B. (gerald_b)


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Oh Haue Haue Ha!
Das Ding ist noch mit richtigen 50 Hz Eisentrafos aufgebaut. Das erklärt 
auch, warum das Ding auch ohne Akkus sauschwer ist.
jedes halbwegs moderne Teil aus diesem Jahrtausend macht das wie ein 
Schaltnetzteil, mit höherer Frequenz.

von Michael S. (smtschmidt)


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Hallo Gerald,
fein beobachtet. Genau deshalb ist das Ding für einen "einfachen" Umbau 
geeignet. Sonst wäre es lange im Schrott.

von Rüdiger B. (rbruns)


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Die Elko Spannung und der Trafo geben sicher Auskunft.

von Icke ®. (49636b65)


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800VA sind nicht der Burner. Dazu kaputt, vergammelt, platzfressend, 
tonnenschwer und ohne Akku. In dem Segment gibts zum gleichen Preis 
funktionsfähige UPSsen in gebrauchtem Zustand mit Akkus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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So einfach ist der Umbau bei den Dingern leider nicht. Man braucht dafür 
eine USV, die sich nicht für superschlau hält und möglichst nicht 
probiert, sich an ihre berechnete Restlaufzeit zu halten.

Ich muss aus diesem Grund eine Eaton 5P 1550IR wieder verkaufen. 
Eigentlich eine tolle USV, macht genau was sie soll und der Bleiakku ist 
auch noch gut. Ich wollte sie als 36V Wechselrichter verwenden, aber 
kurz nachdem die berechnete Restlaufzeit abgelaufen ist, schaltet die 
USV im Batteriebetrieb ab, egal wieviel Spannung der Akku noch liefert. 
Und ich dachte immer, Eaton könnte USVen bauen... war denen wohl doch 
nicht so weit her mit Versorgungssicherheit, die so eine USV so lange 
wie es ihr möglich ist aufrecht erhalten soll. Wenn die Software das 
allein anhand einer berechneten Größe entscheidet und nicht anhand der 
tatsächlichen Akkuspannung, dann ist das schon verdammt mies.

Edit: Wobei, dabei fällt mir ein, das Ding hat so einen 
Tiefentladeschutz für den Akku. Vielleicht wird das Verhalten besser, 
wenn man diesen abschaltet.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Michael S. schrieb:
> Hallo Gerald,
> fein beobachtet. Genau deshalb ist das Ding für einen "einfachen" Umbau
> geeignet. Sonst wäre es lange im Schrott.

Das mit der variablen Frequenz ist aber der Causus Knacktus beim 
"Eisenschwein". Wenn die Frequenz runter geht, geht der Kern ganz 
schnell in Sättigung und der Strom geht durch die Decke.
Umgekehrt, bei steigender Frequenz steigt der Strom nicht mehr schnell 
genug, ich bekomme nicht genug Feldstärke und kann die Leistung nicht 
mehr rüberbringen.
Nächster Stolperstein, wo es interessant werden könnte, ist die Art des 
Schaltelements. Damals wurde oft mit Thyristoren in Umrichtern 
gearbeitet. Da kann es auch ganz schnell haarig werden, das wenn die 
Frequenz hoch geht, die Löschzeiten nicht mehr ausreichen und ie Dinger 
Überkopf zünden und kaputtgehen.
Sicherlich kann man das heutzutage mit IGBT oder MOSFETs machen, aber 
man müßte das ganze Schaltungskonzep über den Haufen werfen.
In sofern ist das bei einem modernen Wechselrichter, der auf einem 
Schaltnetzteil basiert fast noch enfacher, weil da "nur" die H-Brücke 
variabel getaktet werden muß.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Ding scheint eine frühe USV mit Sinuswandler zu sein. Wenn nicht, 
wüsste ich nicht, was der XR2206 da drin soll, wenn nicht einen Sinus 
erzeugen. Könnte eine frühe Online-USV (Doppelwandler) sein.

Es sieht auch so aus, als ob das Ding bereits mit FETs bestückt ist.

Mit den Trafos ist das glücklicherweise nicht ganz so schlimm, wenn man 
die korrekt dimensioniert. In Mehrsystem-Lokomotiven kann der Trafo auch 
15kV 16,7Hz oder 25kV 50Hz, allerdings mit Umschaltung der HV-Wicklung. 
Auf der Sekundärseite wird für beides die gleiche Wicklung benutzt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Aks Tipp, wuerde ich den Trafo messen und naeher angeben. Die 
geometrischen Maße koennten interessieren und die "sekundaere" Spannung, 
wenn 230V AC an der Netzwicklung anliegen.

von Michael S. (smtschmidt)


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Icke ®. schrieb:
> In dem Segment gibts zum gleichen Preis funktionsfähige UPSsen in
> gebrauchtem Zustand mit Akkus.
Icke kann leider nicht lesen...

Ben B. schrieb:
> Man braucht dafür eine USV, die sich nicht für superschlau hält und
> möglichst nicht probiert, sich an ihre berechnete Restlaufzeit zu
> halten.
Gesehen, daß da kein Controller drauf ist?

Ach Kinners, ihr seid alle komisch drauf 😄

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ach Kinners, ihr seid alle komisch drauf 😄
Du auch, mit 100 Euro für 30 Kilo Misch-Schrott.

von Armin X. (werweiswas)


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Ben B. schrieb:
> Das Ding scheint eine frühe USV mit Sinuswandler zu sein. Wenn nicht,
> wüsste ich nicht, was der XR2206 da drin soll, wenn nicht einen Sinus
> erzeugen. Könnte eine frühe Online-USV (Doppelwandler) sein.
> Es sieht auch so aus, als ob das Ding bereits mit FETs bestückt ist.

Genau so sehe ich das auch. Der Ausgangstrafo sorgt dann auch für einen 
entsprechend sauberen Sinus. Den Wirkungsgrad lassen wir mal besser 
außen vor. 😁
Dem Querschnitt der Verdrahtung zufolge könnte die USV mit ca 24V 
Batteriespannung gearbeitet haben.

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Heinz ... Wenn Du es so dicke hast, daß 500 Euronen für Dich so wenig 
Geld sind... meinen Glückwunsch dazu, so gut habe ich es leider nicht. 
Ich gebe Dir gerne meine Kontonummer oder meine Adresse... ich hätte 
gerne so einen Wechselrichter (muss auch nicht unbedingt Ficktron sein), 
aber mir tun 500 Euro durchaus etwas weh wenn ich diese für sowas 
hinblättern muss.

Wahrscheinlich hätte ich auch mit Millionen auf dem Konto noch Spaß an 
meinen 36V-Basteleien - aber dann hätte ich die PV schon lange auf dem 
eigenen(!!) Dach oder den ganzen Garten mit 30kWp zugepflastert.

von Heinz R. (heijz)


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Ben, was soll ich sagen? Gib mal Deine Konto-Nummer?

Ja, hier werkelt so ein MP2, seit 3 Jahren, damals noch ohne GX, selber 
Raspi dazu gebastelt,  ohne Mehrwertsteuerbefreiung, hat über 1000€ 
gekostet

Aber er wird sich dennoch amortisieren
:
Aber ich frage direkt: wenn Du wenig Geld hast, was willst einsparen mit 
PV und Akku?
Ich mache das nur weil auch eine Wärmepumpe vorhanden ist
Und zugegeben, ja mehr aus Hobby und Neugierde als aus Sparzwang


Deine ganzen Überlegungen hier- Dir ist klar das man sofort mit nicht zu 
unterschätzenden Strömen zu tun hat?

von Michael S. (smtschmidt)


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Ich muß mich nochmal melden
Natürlich ist das unsinnig aus diesem analogen Eisenschwein wieder eine 
funktionierene USV oder gar einen Wechselrichter zu bauen. Der 
Wirkungsgrad ist bestimmt unterirdisch und das kann man heute mit IGBTs 
oder MOSFETs und einem Mikrocontroller mit PWM wesentlich eleganter 
lösen.

Was ich mit vorstellte war etwa sowas:
https://www.bkprecision.com/products/power-supplies/9801
Mir würde es reichen die Frequenz von 45Hz bis 65Hz zu variieren und 
evtl. die Ausgangsspannung um +/-20% zu verändern. Und dafür ist das 
Gerät vermutlich gut geeignet. Gerät reparieren, 2206 durch einen 
DDS-Generator ersetzen und fettisch.

Das könnte man natürlich auch mit einem FU versuchen, aber dann kostet 
der Sinusfilter ungefähr das 5-fache vom FU und man muß erstmal Einen 
finden, der einphasige Lasten bedient. Das Thema habe ich schon durch.

Ich wünsche weiterhin viel Spaß bei Diskutieren!

von Manfred P. (pruckelfred)


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Michael S. schrieb:
> Was ich mit vorstellte war etwa sowas:

Ja, und das hat so gut geklappt, dass Du den Schrott nun verkaufen 
willst?

von Rüdiger B. (rbruns)


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von Sherlock 🕵🏽‍♂️ (rubbel-die-katz)


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Als Materialspender?
Was kann den von dem vergammelten Zeugs noch ernsthaft gebrauchen?

Michael S. schrieb:
> Was ich mit vorstellte war etwa sowas

Das ist etwas völlig anderes. Dein Schrotthaufen enthält praktisch 
nichts, was dazu verwertbar wäre. Jedenfalls nichts, was auch nur 
ansatzweise an 100€ Wert heran kommt. Ein Messi nimmt es dir vielleicht 
kostenlos ab.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Sherlock 🕵🏽‍♂️ schrieb:
> Ein Messi nimmt es dir vielleicht kostenlos ab.

In Einzelteile zerlegt und nach Metall sortiert zahlt der Schrotti 
vielleicht 10€.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Aber ich frage direkt: wenn Du wenig Geld hast,
> was willst einsparen mit PV und Akku?
Erstmal den Großteil der eigenen Stromrechnung und mit dem Überschuss im 
Sommer gerne auch den Bedarf eines befreundeten Nachbarn. Mehr geht als 
Inselanlage sowieso nicht, um die paar Cent für Überschuss-Einspeisung 
gehts mir nicht mehr. Perspektivisch ist aber auch ein Elektro-Auto oder 
Plug-in-Hybrid geplant, vielleicht auch eine mobil aufgebaute 
Wärmepumpe... wobei letzteres eher schlecht zur PV passt. Im Sommer kann 
man die evtl. als Klimaanlage benutzen, aber im Winter, wenn man die 
Heizleistung wirklich braucht, kommt kaum Strom aus der PV. Vielleicht 
reichts aber für einen großen Teil der Übergangszeiten, das werde ich 
dann sehen. Wichtig ist nur, den Generator gleich so groß zu bauen wie 
irgendwie möglich. Später erweitern ist schwierig. Dafür brauche ich 
initial das meiste Geld, den Rest kann man nach und nach dazu holen wenn 
sich günstige Gelegenheiten ergeben.

@Michael
> Natürlich ist das unsinnig aus diesem analogen Eisenschwein wieder
> eine funktionierene USV oder gar einen Wechselrichter zu bauen.
Was soll man sonst mit den USV-spezifischen Teilen anfangen? Klar lassen 
sich einige Bauteile auch woanders einsetzen, aber wenn ich sowas 
brauche, kaufe ich keine alte Riesen-USV. Dich will keiner persönlich 
angreifen, aber würdest Du Dein "Eisenschwein" für 100 Euro kaufen?

> Der Wirkungsgrad ist bestimmt unterirdisch und das kann man heute
> mit IGBTs oder MOSFETs und einem Mikrocontroller mit PWM wesentlich
> eleganter lösen.
Das muss nicht unbedingt sein. Evtl. wirds heute aufgrund von 30 Jahren 
Technologie-Vorsprung ein besserer Wirkungsgrad, das mag sein. Die 
verfügbaren Bauteile werden halt besser und billiger. Aber Dein Teil 
verwendet bereits MOSFETs und wird das Sinussignal auch mittels PWM 
erzeugen - nur eben analog und nicht mit einem Mikrocontroller.

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