Ein Nachbar gießt bald seine Bodenplatte und will einen Edelstahl-Fundamenterder verbauen. Unter dem Beton sind Folie und Styrodur, die den Fundamenterder m.E. wirkungslos machen. Deshalb (so sagt er) käme ein 2m Edelstahl-Erdungsstab an eine Ecke außerhalb. Dass es ein Ringerder wird, scheint (für ihn) völlig ausgeschlossen. A) ist ein Fundamenterder auf Folie und mehrer cm Styrodur wirkungslos? B) wäre ein 2m Erdungsstab möglich (Grundwasser deutlich tiefer) C) Soll ich ihm empfehlen, sich nach einem Ringerder zu erkundigen? Oder den Ausschnitt zur Isolierung aus Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fundamenterder#Fundamenterder_im_Erdreich zitieren? hier ein Bild und ein ähnlicher Thread, den ich nicht kapern wollte Beitrag "Fundamenterder und erdung der Betonplatte" Dass der Erder Edelstahl wird, wundert mich. Aber er hat mir genau erklärt, wie das am Baustahl angeschlossen wird und dass es eine Verbindung quer über die Fläche gibt.
Lies Din 18014 und https://www.dehn.de/sites/default/files/media/files/DS162_DE_0724_erdungsanlagen_fuer_gebaeude.pdf durch
Bruno V. schrieb: > wäre ein 2m Erdungsstab möglich (Grundwasser deutlich tiefer) nach 70 Jahren bekam unser Haus einen einzigen Erdungsstab wegen Schaltschrankumbau. Vorher war es ein rostiges irgendwas verbunden mit 4mm². Hat gereicht... Wenn ich neu bauen würde täte ich das genauso machen. Irgendwo im Norden, da wo die Feuchtigkeit länger steht wie sonst, 2m Eisen in den Boden und ab ins Haus. Sowas isolieren zeugt von Unkenntnis des ohmschen Gesetzes ;-)
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Bruno V. schrieb: > Dass es ein Ringerder wird, scheint (für ihn) völlig ausgeschlossen. Warum? Wo ist das Problem, ein Edelstahldraht rund um die Bodenplatte zu legen? Sooo teuer ist das nicht. Und schwer auch nicht.
Ein Fundamenterder hat bei dem heutigen isolierten Aufbau (Wärmedämmung) keinen Sinn/Wirkung mehr. Selbstverständlich muss aber die Bewehrung der Betonplatte weiterhin an die PAS angeschlossen werden. Und diese Anschlussfahne muss in V4A ausgeführt sein (üblich ist 1.4571 oder 1.4404) Um in solchen Fällen eine wirksame Erdung sicherzustellen muss ein zusätzlicher Ringerder (in V4A) verlegt werden. Zum Nachweis der Wirksamkeit wird bei der Zählersnmeldung ein Messprotokoll verlangt. Ein einfacher Staberder wird je nach Bodenbeschaffenheit kaum reichen. Oder sehr lang/tief sein müssen (Ramme erforderlich).
Christian M. schrieb: > nach 70 Jahren bekam unser Haus einen einzigen Erdungsstab wegen > Schaltschrankumbau. Vorher war es ein rostiges irgendwas verbunden mit > 4mm². Hat gereicht... Wenn ich neu bauen würde täte ich das genauso > machen. Früher hat eine D2 16A Sicherung für eine Wohnung gereicht, und eine 20, 25 oder 35A Sicherung für ein Haus. Würdest du im Neubau bestimmt auch wieder so machen ... Kopfschüttel
Armin K. schrieb: > Warum? Wo ist das Problem, ein Edelstahldraht rund um die Bodenplatte zu > legen? Sooo teuer ist das nicht. Und schwer auch nicht. Mein Problem ist, dass ich ihm nicht ungefragt reinquatschen will (er macht das meiste selbst, Planung und Durchführung). Ich möchte aber auch nicht, dass er die Bodenplatte mit teurem Fundamenterder gießt und dann z.B. nur mit einer Anschlussfahne rausgeht, wo mindestens 2 oder mehr nötig gewesen wären. Das Konstrukt mit einem (sehr kurzen) Erder scheint mir jedenfalls nicht ausreichend. Und auf ein Informationsdefizit eines Beteiligten (des Elektrikers, des Architekten oder wem auch immer) zu beruhen.
Dann zeige ihm die entsprechenden Dokumente von Dehn (wurde oben gepostet) oder von Obo Betterman (Hatte ich in dem anderen Thread gepostet) https://www.obo.de/fileadmin/DMS/Broschueren/02_TBS/Leitfaden_Erdungssysteme_de.pdf Hier speziell Kap 3.4
Armin K. schrieb: > Warum? Wo ist das Problem, ein Edelstahldraht rund um die Bodenplatte zu > legen? Sooo teuer ist das nicht. Und schwer auch nicht. Vor allem hat man dann ein sauberes zukunftsfähiges Erdungssystem, an das man auch später ggf. ein Blitzschutzsystem anschließen kann. Man sollte auf jeden Fall an jeder Gebäudeecke auch einen Anschluss für Blitzschutz rausführen, auch wenn man ihn (noch) nicht baut.
Das Themas „Erdung“ wird leider stiefmütterlich behandelt: „funktioniert ja auch so“. Es funktioniert, solange die Zuleitung zum Haus einen intakten PE mit niedrigem Schleifenwiferstand hat. Wenn der aber mal ausfällt/ansteigt gibt das sehr schnell eine Sternpunktverschiebung und es knallt im Haus an allen Ecken und Enden. Und ein niedriger Erdungswiderstand ermöglicht erst ein Arbeiten der Überspannungsableiter!!
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Bruno V. schrieb: > Ich möchte aber auch nicht, dass er die Bodenplatte mit teurem > Fundamenterder gießt und dann z.B. nur mit einer Anschlussfahne > rausgeht, wo mindestens 2 oder mehr nötig gewesen wären. Warum möchtest du das nicht? Oliver
Es ist sein Haus, also lass ihn machen. Und wenn er es grün mit rosa Punkten anpinselt, ist es auch seine Sache und es ist egal, das du lieber blaue Punkte gehabt hättest. VG
Matthias B. schrieb: > also lass ihn machen. Naja, später wird es oft teurer nochmals alles aufzubuddeln für einen Ringerder. Einen Staberder hat ein Nachbar letztes Jahr nachgerüstet. Leider ist es bei Grundwasserstand 20m nicht so einfach ausreichende Werte für Blitzschutz zu erreichen. Deswegen ist das rechtzeitige Lesen bei dehn.de durchaus nützlich.
Gerade bei niedrigem Grundwasserstand müssten doch (mehrere) Tiefenerder besser sein als ein Ringerder auf Kellerbodenniveau, oder nicht? Letzterer liegt doch ganz im Trockenen, außer bei Regenperioden.
Kay-Uwe R. schrieb: > Gerade bei niedrigem Grundwasserstand müssten doch (mehrere) Tiefenerder > besser sein als ein Ringerder auf Kellerbodenniveau, Bauleute sind keine Elektriker. Deswegen sollte man frühzeitig Blitzschutz-Profis einbeziehen und nicht erst, wenn der Hof schon fertig gepflastert und die Solaranlage auf dem Dach montiert ist.
Kay-Uwe R. schrieb: > Gerade bei niedrigem Grundwasserstand müssten doch (mehrere) Tiefenerder > besser sein als ein Ringerder auf Kellerbodenniveau, oder nicht? > Letzterer liegt doch ganz im Trockenen, außer bei Regenperioden. Wird der Ringerder in der Bodenplatte verbaut (keine isolierte Bodenplatte) dann schützt der Beton mit seinem pH-Wert von 12,5 bis 13 diesen vor Korrosion wie auch die Bewehrungseisen. Liegt die Erdung im Erdreich, so wird der Erder durch den pH-Wert des Bodens "angegriffen". Der pH-Wert kann von (4,5)5,3 Sand bis hin zu pH von 7,5 Kalkböden schwanken. Seiten zum Lesen bzgl. Korrosion: https://www.vde.com/de/blitzschutz/infos/erdungsanlagen https://www.voltimum.ch/articles/grundlagen-korrosionsschaden Merke dir, ein Ringerder im Betonfundament ist eine "feine" Sache!
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Bruno V. schrieb: > Mein Problem ist, dass ich ihm nicht ungefragt reinquatschen will > (...) > Ich möchte aber auch nicht, dass er Du möchtest, dass er es so macht, wie du willst. Aber er soll dich vorher fragen, damit er es nicht aus Versehen so macht, wie er will. Da ist ein Psychologe gefragt, kein Techniker. :-)
Lu schrieb: > Deswegen sollte man frühzeitig Blitzschutz-Profis einbeziehen Wenn man einen Blitzschutz installieren möchte, dann ja. Sonst nicht. Oliver
Rolf schrieb: > Du möchtest, dass er es so macht, wie du willst. Aber er soll dich > vorher fragen, damit er es nicht aus Versehen so macht, wie er will. > Da ist ein Psychologe gefragt, kein Techniker. Sehr gewagte Interpretation. Man könnte das auch anders sehen: Er möchte nicht dass sein Nachbar nur um ein paar hundert Euros zu sparen sich eine miese Erdung baut die nicht mehr heutigen Normen entspricht und deren Nachrüstung später wesentlich aufwändiger oder teurer wird. Welche Menschen jetzt eher zu deiner Deutung oder zu der von mir geschriebenen tendieren, das solltest du mal mit dem Psychologen diskutieren. SCNR
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