Ich muss eine Schaltung bauen, die dann von - sagen wir mal Einsteigern - verwendet und programmiert wird. Nichts spezielles, 2x ADC einlesen, 4 Taster, 4 Relais, Display. Daher auch keine besonderen Anforderungen an den MC. Der unbedingte Wunsch war aber, dass die Platine direkt mit einem FTDI Kabel (TTL-232Rx) aus der Arduino-IDE heraus und ohne Zusatzpakete zu installieren verwendbar ist, weil u.A. die Anleitung ansonsten unnötig kompliziert wird und sich auch ändern könnte, wenn neue IDE Versionen etc. kommen. Welchen Microcontroller sollte ich also verwenden, der möglichst noch längere Zeit lieferbar ist (also eben nicht den ATMega328P...) und direkt unterstützt wird? Also für die IDE als originales Board erscheint, wenn der Bootloader drauf ist?
Warum nicht einen Arduino Nano? Oder einen ESP32? Da braucht es kein FTDI-Kabel. Es reicht ein USB-Kabel.
Niklas M. schrieb: > Welchen Microcontroller sollte ich also verwenden, der möglichst noch > längere Zeit lieferbar ist (also eben nicht den ATMega328P...) und > direkt unterstützt wird? Also für die IDE als originales Board > erscheint, wenn der Bootloader drauf ist? Warum kein ATMega328P? Der ist auf vielen Arduino-Boards drauf und erfüllt genau deine Anforderungen. Wie lange der erhältlich ist, weiß man natürlich nicht, daher erlaube mir eine Rückfrage: Warum ist die lange Erhältlichkeit wichtig? Ist abzusehen, dass die Anwender den Microcontroller regelmäßig zerstören werden? Ist geplant, in ferner Zukunft noch mehr von diesen Schaltungen zu entwickeln? Ich würde mal spekulieren, dass die Arduino-IDE in Zukunft weiterhin den klassischen auf einem ATMega328 basierten Arduino unterstützen wird. Davon gibt es einfach sehr viele und die sind sehr beliebt. Ansonsten kann ich nur Eines empfehlen, was vielleicht etwas ärgerlich ist, das Problem aber behebt: Verpasse deiner Schaltung einen Steckverbinder und stecke dort eine originale Arduino-Platine (bzw. einen kompatiblen Nachbau) auf. Dadurch wird deine Schaltung zum großen Shield und du musst dich nicht um die Integration der Arduino-Hardware kümmern. Der etwas unglückliche Formfaktor des Arduino wird so schnell nicht abgelöst werden, da wird man also weiterhin kompatible Boards finden (und selbst wenn er abgelöst wird, wird es Adapterplatinen geben).
Ja, das Produkt soll sehr langlebig werden, kann sein dass in 5-10 Jahren noch was nachgebaut wird. https://www.microchip.com/en-us/product/atmega328p Not Recommended for new designs Und nein, der ATMEGA328PB ist nicht Pin- und direkt SW-kompatibel. Leider. Ein fertiges Arduino-NANO oder PRO (sehr selten) einzubauen geht leider wegen dem Formfaktor wirklich nicht.
Niklas M. schrieb: > also eben nicht den ATMega328P Wieso nicht? Der wird bestimmt noch lange hergestellt, oder zumindest sein Nachfolger mit ATmega328PB. Damit er direkt unterstützt wird musst du ihn mit Bootloader präpariert kaufen. Einige Händler bieten das an. Die meisten STM32 Mikrocontroller haben bereits einen Bootloader an Werk, allerdings muss man "Fremdsoftware" (Den STM32 Core) über den Boardmanager der Arduino IDE installieren. Es ist daher nicht > für die IDE als originales Board erscheint aber nahe dran.
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Ein anderer Ansatz wäre ein RP2040. Den kann man auch mit der Arduino-Umgebung programmieren, der braucht keine USB-Seriell-Bridge ... Und er spielt in einer anderen Liga als der nun ziemlich angealterte Atmega328.
Ich glaube es gibt überhaupt keinen Mikrocontroller, der von der Arduino IDE direkt als original erkannt wird.
Harald K. schrieb: > Ein anderer Ansatz wäre ein RP2040. Den kann man auch mit der > Arduino-Umgebung programmieren, der braucht keine USB-Seriell-Bridge ... > Und er spielt in einer anderen Liga als der nun ziemlich angealterte > Atmega328. Das ist nicht zielführend. Das explizite Ziel war, eine Möglichkeit zu finden, das Board heute an einen Rechner mit gerade eben installierter Arduino-IDE stecken und ohne weitere Konfiguration losprogrammieren zu können, und in 10 Jahren nochmal ein Board zu bauen, mit dem das immer noch geht. Da bringt es wenig, wenn für den RP2040 erst andere Libraries installiert werden müssen. Das Problem hier ist kein technisches Problem. Das Problem hier ist, dass der Nutzer eine Anforderung gibt, die zwar im Prinzip erfüllbar ist, aber nur mit absurd großem Aufwand. Wichtig ist es hier, als Entwickler nochmal sehr genau nachzufragen und eine erträgliche Lösung zu finden, denn dem Nutzer ist überhaupt nicht klar, welche Konsequenzen er mit seiner Anforderung auslöst. Eine mögliche Lösung könnte ja z.B. sein, eine vorkonfigurierte Arduino-IDE bereitzustellen, in der die ganzen Libraries schon installiert sind, die man für das Board der Wahl braucht.
Installiert sich die Arduino IDE die Boards nicht sogar automatisch? Ist kein Internet vorhanden? Ein Board muss so oder so ausgewählt werden. Ob man da einen Arduino auswählt oder einen ESP32-C3 ist dann auch egal.
F. schrieb: > Das Problem hier ist, dass der Nutzer eine Anforderung gibt, > die zwar im Prinzip erfüllbar ist, aber nur mit absurd großem Aufwand. In der Tat. Die Anforderung ist Unfug.
Niklas M. schrieb: > Ich muss eine Schaltung bauen, die dann von - sagen wir mal Einsteigern > - verwendet und programmiert wird. Nichts spezielles, 2x ADC einlesen, 4 > Taster, 4 Relais, Display. Daher auch keine besonderen Anforderungen an > den MC. > Der unbedingte Wunsch war aber, dass die Platine direkt mit einem FTDI > Kabel (TTL-232Rx) aus der Arduino-IDE heraus und ohne Zusatzpakete zu > installieren verwendbar ist, weil u.A. die Anleitung ansonsten unnötig > kompliziert wird und sich auch ändern könnte, wenn neue IDE Versionen > etc. kommen. > Welchen Microcontroller sollte ich also verwenden, der möglichst noch > längere Zeit lieferbar ist (also eben nicht den ATMega328P...) und > direkt unterstützt wird? Also für die IDE als originales Board > erscheint, wenn der Bootloader drauf ist? Das ist ja wie Birne Helene ohne Birne. Was die IDE in 10 Jahren noch unterstützt, weiss heute noch keiner. Ob es 328 oder Nachfolger in 10 Jahren noch gibt, ebenfalls nicht. Zweckmässig wäre wohl ein Controller, der ein USB-Massenspeicherinterfach hat, und die Software nur ein Interpreter für eine dialogorientierte Hochsprache ist. Das wird es in in 10 Jahren wohl noch geben.
Niklas M. schrieb: > Ja, das Produkt soll sehr langlebig werden, kann sein dass in 5-10 > Jahren noch was nachgebaut wird. Und? > https://www.microchip.com/en-us/product/atmega328p > Not Recommended for new designs NRFD heißt nicht, daß der morgen abgekündigt wird. Abgekündigt heißt nicht, daß der morgen nicht mehr erhältlich ist. > Und nein, der ATMEGA328PB ist nicht Pin- und direkt SW-kompatibel. Albern. Für deine pillepalle-Anforderungen ist er allemal kompatibel. Zumal du ja wohl mit Arduino programmieren willst. Da wird der ATMega328PB jetzt schon unterstützt. Warum nimmst du nicht gleich ein Arduino-Board deiner Wahl mit dem ATMega328PB?
Also ich halte die Anforderung, dass die Benutzer sich nicht zuerst in der IDE irgendwelche 3rd Party Zusatzpakete installieren müssen, für durchaus vernünftig und sehr Supportanfragenmindernd. Die User kämpfen ja eh schon mit dem Leben, dem Universum und den ganzen Rest. hust Lehrer hust. Was in 10 Jahren ist - eh keine Ahnung, aber man kann ja immerhin keinen jetzt schon als "Not Recommended for new designs" MC einsetzen.
Hier übrigens gut erklärt, was man machen muss, damit der ATMega328PB funktioniert: https://wolles-elektronikkiste.de/atmega328pb-basierte-boards Man muss ein Board Package installieren. Davon gibts mehrere, aber nur von kleineren Händlern. Ob die weiter gepflegt werden? Keine Ahnung, verlassen möchte ich mich nicht darauf. Übrigens war der Arduino Pro Mini ein absolut geniales Teil, leider nicht mehr aktuell und natürlich hat Arduino den Unsinn mit den Pins nicht im 100mil Raster auch dort gemacht, warum auch immer. Renesas RA4M1 klang mal interessant, scheint aber nicht weiter verfolgt zu werden und die SW soll nicht sooooooo toll sein, selbst die "offizielle". MGM240S werde ich mir mal ansehen, danke, ist halt deutlicher overkill und teuer.
Das war bei Arduino 1.8.19 so dass man irgendwelche Links hinterlegen musste. Die Arduino IDE 2.3.x macht das mittlerweile ungefragt OOTB. Arduino ist doch wie Fritzing extra für Kinder gemacht.
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Sherlock schrieb: > Die meisten STM32 Mikrocontroller haben bereits einen Bootloader an > Werk, allerdings muss man "Fremdsoftware" (Den STM32 Core) über den > Boardmanager der Arduino IDE installieren. "Fremdsoftware" kann er scheinbar nicht. Den Bootloader sehe ich kritisch: Ich habe mal eine externe Entwicklung betreut, die einen STM32L072С8 nutzt. Nach Einspielen eines Treibers konnte ich unter Windows per USB das Gerät parametrieren, erstmal alles gut. Dann habe ich ein Update per USB aufgerufen und peng, Treiber fehlt. Nach etwas Sucherei zusätzlich den STM-Treiber für den Bootloader eingespielt, war das Gerät leider schon tot. Das war eine gefährliche Falle, für Betrieb und Update zwei unterschiedliche Treiber zu brauchen. Niklas M. schrieb: > Ein fertiges Arduino-NANO oder PRO (sehr selten) einzubauen geht leider > wegen dem Formfaktor wirklich nicht. Wenn der 'Formfaktor' des NANO unpassend ist, sollte dringend die Anforderung revidiert werden - der ist wie ein großes DIL-IC klaglos handhabbar. Dessen Original mit FTDI-USB läuft klaglos mit der A*-IDE. Bei den ChiNanos mit CH340 muß man unter Windows den USB-Treiber nachinstallieren - wozu es widersprüchliche Aussagen gibt. Aber, wenn das schon zuviel verlangt ist, sollte man besser Tischler oder Gärtner werden. Niklas M. schrieb: > Übrigens war der Arduino Pro Mini ein absolut geniales Teil, leider > nicht mehr aktuell und natürlich hat Arduino den Unsinn mit den Pins > nicht im 100mil Raster auch dort gemacht, warum auch immer. Was am ProMini passt denn da nicht? Ich habe mehr als einen auf 2,54mm Lochraster gesetzt. Die halb versetzen 6 Pins auf der Stirnseite führen kein Signal, was nicht auch auf den beiden Längsseiten vorhanden wäre. Ein Ärgernis ist allerdings, dass I2C auf den Längsseiten nicht zugänglich ist. Zu allem Überfluß sind aus China zwei abweichende Layouts des ProMini unterwegs. Dass man, im Gegensatz zum Nano, für den ProMini einen USB-Adapter benötigt, ist eher lästig und eine mögliche Fehlerquelle. Der Vorteil ist, dass ich kein USB-IC mit Strom versorgen muß und das Ding mit 8 MHz an einem LiIon-Akku sparsam betreiben kann, wenn ich LED und Regler entferne. Alexander schrieb: > Darf ich Dich mal fragen, hast Du schon mal Arduino benutzt? Die könnte er evtl. mit NEIN beantworten. Ich denke, dass sich Niklas M. (nik23) mit seinen Sonderwünschen auf Arduino.cc austoben sollte.
Was hast du denn da noch dazwischen gebastelt, einen Pegelwandler? Optokoppler? Ich hab so ein Teil das gibts für 5 Eur.
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Niklas M. schrieb: > dann von - sagen wir mal Einsteigern Für die Einsteiger von heute hat die Smartphone-Tauglichkeit oberste Priorität.
Alexander schrieb: > Was hast du denn da noch dazwischen gebastelt, einen Pegelwandler? Beim Pro steckt man direkt einen FTDI TTL-232R-3V3 (für die 3.3V Variante bzw einen FTDI TTL-232R-5V an. https://docs.arduino.cc/retired/getting-started-guides/ArduinoProMini/ Auf dem Board ist kein überflüssiger (und oft fragwürdiger / nicht 100% kompatibler) USB Chip und er ist kleiner als der NANO. Mehr Beschaltung wie im Anhang braucht es zum programmieren in der Schaltung nicht. Zusätzliches Problem beim Nano: das USB Kabel war mir oft im Weg, wenn die Schaltung in einem (etwas tieferen) Gehäuse eingebaut war. Da muss man mit dem Kabel erst mal rankommen zum anstecken oder gar eins dranhängen lassen. Aber darum geht es ja überhaupt nicht: Ich brauche eben de facto einen Nachfolger für den altehrwürdigen ATMega328P und möchte die guten Eigenschaften dieser Lösung (Kabel einstecken, in der Arduino IDE "Arduino Pro or Pro Mini" auswählen und los gehts) behalten.
Niklas M. schrieb: > Aber darum geht es ja überhaupt nicht: Ich brauche eben de facto einen > Nachfolger für den altehrwürdigen ATMega328P und möchte die guten > Eigenschaften dieser Lösung (Kabel einstecken, in der Arduino IDE > "Arduino Pro or Pro Mini" auswählen und los gehts) behalten. Dann geh doch einfach auf https://www.arduino.cc/en/hardware/ und such Dir eine neue Basis aus. Da gibts nicht nur den alten 328P, sondern auch moderne MCUs, zum Beispiel: https://store.arduino.cc/products/uno-r4-minima oder: https://store.arduino.cc/products/arduino-zero Abpinnen können solltest Du dann schon. fchk
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