Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Querschnittsfläche Ferritkern


von Niklas M. (nik23)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe einen (aufgeschnittenen) Übertrager und brauche für eine 
Berechnung die Querschnittsfläche AC ("cross-sectional area of the core 
in cm2")
Wie misst man die bzw. welche Fläche ist hier bei so einem 
Planartransformer relevant?

von Arno R. (arnor)


Lesenswert?

Niklas M. schrieb:
> welche Fläche ist hier bei so einem
> Planartransformer relevant?

Normalerweise hat der Mittelbutzen die kleinste Fläche, die sollte man 
daher für die Flussdichterechnung nehmen. Im Zweifel ins Datenblatt 
schauen oder ausmessen.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Niklas M. schrieb:
> Wie misst man die bzw. welche Fläche ist hier bei so einem
> Planartransformer relevant?

Die Fläche des zentralen Schenkels, hier kreisförmig. Die sollte gleich 
der Fläche der Summe der beiden eckigen Außenschenkel sein.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Schau halt ins Datenblatt. Das wird ein ER23 Kern von Ferroxcube sein.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Niklas M. schrieb:
> Ich habe einen (aufgeschnittenen) Übertrager und brauche für eine
> Berechnung die Querschnittsfläche AC

Überall da wo sich die beiden Kernhälften berühren. In der Mitte auf 
jeden Fall. Ich nehme mal an, im äußeren Teil haben die Kerne auch mal 
zusammengehangen? Und du hast den Spalt erst bei der Demontage rein 
gemacht?

von Niklas M. (nik23)


Lesenswert?

Die Kerne waren sehr gut verklebt, musste ich aufschneiden.
Der ER23 ist es nicht, die Außenamessungen sind ca. 25mmx19mm, außen 
5,8mm hoch, 2,3mm Wandstärke der Schenkel. Der runde Teil hat 10,4mm 
Durchmesser.
Das wäre dann eine Gesamtberührfläche von (19mm*2,3mm)*2 + (5,2mm)²*3,14 
= 1,72cm² ? Wobei der Querschnitt dann die Hälfte sein sollte, also 
0,86cm² ?

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Niklas M. schrieb:
> Wie misst man die bzw. welche Fläche ist hier bei so einem
> Planartransformer relevant?

Die Stelle mit dem geringsten Querschnitt. Dort geht der Kern zuerst in 
die Sättigung.

von Tom (tom_major)


Lesenswert?

Verwenden kannst du den Kern aber nicht mehr, wegen der Luftspalte. Das 
war vorher sicher bündig, möglicherweise war im Mittelkern ein kleiner 
Luftspalt, da der offenbar nicht verklebt war.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Lesenswert?

nur nach Abmessungen gesucht:
https://product.tdk.com/en/system/files/dam/doc/product/ferrite/ferrite/ferrite-core/catalog/ferrite_mz_sw_planar_en.pdf#page=39
PC95ER25/5.5/18-Z  hat 25.30 * 18.00 mm, das könnte eher passen.

https://www.digikey.com/en/products/detail/tdk-corporation/PC95ER25-5-5-18-Z/9607355

wobei Yageo https://en.wikipedia.org/wiki/Yageo
In 2000, the company acquired the "Phycomp" and "Ferroxcube" brand names 
from Philips Electronics NV.
nicht TDK

von Fritz G. (fritz65)


Lesenswert?

Niklas M. schrieb:
> Die Kerne waren sehr gut verklebt, musste ich aufschneiden.
Hast Du probiert, den Kern durch Einlegen in kochendes Wasser zu öffnen? 
Bisher hat das immer funktioniert.

von Wolf17 (wolf17)


Lesenswert?

Das Datenblatt eines bauähnlichen Typs suchen und dort den 
"cross-sectional area" Wert mit den Daten seiner Maßzeichnung 
vergleichen.

: Bearbeitet durch User
von Niklas M. (nik23)


Lesenswert?

Danke db1uq,
aber der PC95ER25 passt nicht ganz, der mittlere Teil ist deutlich zu 
klein. Auch die restlichen Kerne aus dem TDK Katalog passen nicht 
wirklich.
Es geht um diesen Übertrager:
https://www.coilcraft.com/en-us/products/transformers/planar-transformers/planar/pl300/pl300-104l/
Das Datenblatt ist leider sehr wenig aussagekräftig und zurückhaltend, 
also habe ich mal aufgeschnitten.... Worst Case hat Coilcraft eigene 
Kerne.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Niklas M. schrieb:
> Der runde Teil hat 10,4mm
> Durchmesser.

Niklas M. schrieb:
> (5,2mm)²*3,14

Hallo, vorsicht, ich rechne mal:


Kreisfläche A = Pi mal Radius².

Hier also A = (5,2mm)²* 3,1415926 = 85 mm²

Man stelle sich den Ferritkern als magnetischen Kreis vor. Wenn man nun 
ausgehend vom runden Mittelteil den außen umschließenden Teil gedanklich 
zu einem Stab verformt und diesen zum Kreis umbiegt, erhält man einen 
geschlossenen magnetischen Kreis. Somit gilt der runde Mittelteil als 
Flächen-Maß.


Niklas M. schrieb:
> Das Datenblatt ist leider sehr wenig aussagekräftig und zurückhaltend,

Zu den magnetischen Eigenschaften schweigt es sich aus, die elektrischen 
hebt es hervor.



mfg

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


Lesenswert?

Warum hast du den Kern zerstört? War die Wicklung kaputt
oder durchgebrannt? Ansonsten hätte man alles ausmessen
können ohne den Kern zu zerstören. Der Kernquerschnitt
ist die Summe beider Seitenschänkel. Man kann die
Induktivität messen, den Sättigungsstrom messen, und
auch die Anzahl der Windungen ermitteln, in dem man
eine oder mehrere Hilfswindungen durchfädelt.

von Stefan (stev)


Lesenswert?

Fritz G. schrieb:
> Hast Du probiert, den Kern durch Einlegen in kochendes Wasser zu öffnen?
> Bisher hat das immer funktioniert.

japp, gibt auch andere Lösungen:
Beitrag "Wie Kleber von Ferritkernen lösen?"

Aber der TE wollte die Grundlage für eine Berechnung.

A ist die Fläche f. den Magnetfluß, wird nur einmal in Flußrichtung 
gezählt und in die Formeln gehen weitere Materialdaten, Erfahrungswerte 
und ggf. Sättigungsgrad und Luftspalt ein. Genaues weiß nur der 
Hersteller.

: Bearbeitet durch User
von Niklas M. (nik23)


Lesenswert?

"Der Kernquerschnitt ist die Summe beider Seitenschänkel"
wäre dann 2x(0,23cm*1,9cm) = 0,875cm²
Der runde Teil hat 0,85cm². Passt also ungefähr zusammen und liegt auch 
in der richtigen Größenordnung. Danke vielmals!
Ich habe erstens mehrere Übertrager rumliegen, eine Säge liegt auch da 
und ich war ehrlich gesagt neugierig, wie er aufgebaut ist. Sehr 
interessante interne Konstruktion mit den 4 lackierten (grünen) 
Kupferblechen als Sekundärspule und den 2x 8 Wicklungen Flachdraht als 
Primärspule dazwischen.
Windungsanzahl sieht man übrigens bei der Konstruktion auch von außen 
(Mikroskop hilft ;-) )

von Christian S. (roehrenvorheizer)


Lesenswert?

Niklas M. schrieb:
> Ich habe erstens mehrere Übertrager rumliegen,

Dann bietet es sich an, den einen mittels Hochdruck-Wasserstrahl zu 
öffnen und den nächsten mittels Laser-Schnitt-Verfahren.

mfg

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.