Forum: HF, Funk und Felder SAQ Testsender / Bikeloop


von Christopher (shelby)


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Hallo zusammen,

ich möchte demnächst SAQ auf 17,2 kHz CW empfangen und habe dazu ein 
paar grundlegende Verständnisfragen, die in den vorhandenen Topics für 
mich nicht schlüssig beantwortet werden.

Da ich während der Aussendung nicht viel Zeit habe, um verschiedene 
Dinge auszuprobieren, habe ich mich entschlossen, zunächst einen kleinen 
Testsender zu bauen.

Über eine handelsübliche Soundkarte erzeuge ich ein 
17,2 kHz-Sinus-Testsignal. Der Aufbau besteht aus einem 
Serienschwingkreis:

Soundkartenausgang → 100 Ω → Spule (1,23 mH, 2 Ω; alte DCF77-Antenne) → 
69 nF (47 nF + 22 nF parallel, Polypropylen-Kondensatoren) → GND

Die Anordnung am Oszilloskop sieht so aus:

Audio-Signal ──┬── CH1 (X)
               │
             [100 Ω]
               │
             [Spule]
               │
               ├── CH2 (Y)
               │
           [Kondensator]
               │
              GND

Am Oszilloskop erwarte ich eigentlich eine diagonale Linie (bei 
Resonanz), sehe aber eine Ellipse.

Das Senden funktioniert über ein paar Zentimeter hinweg.
Ich möchte jedoch sicherstellen, dass ich mit meiner selbstgebauten 
Bikeloop (28”, 99 m 0,6 mm Kupferlackdraht, 3,68 mH, 3 Ω, 22 nF 
Kondensator parallel, 5 cm Lücke) das Maximum herausholen kann.

Frage: Sind die Schwingkreise beim Sender und Empfänger korrekt 
aufgebaut?

Lg Christopher

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Christopher schrieb:
>Frage: Sind die Schwingkreise beim Sender und Empfänger korrekt
>aufgebaut?

Die Faradfelge sollte aus Aluminium sein, nicht aus Eisen.

>Am Oszilloskop erwarte ich eigentlich eine diagonale Linie (bei
>Resonanz), sehe aber eine Ellipse.

Stelle dein Oszilloskop so ein, daß er normale Schwingungen
anzeigt und keine Lissajous-Figuren.

Durchfahre ein Frequenzbereich, damit der Resonanzpunkt
sichtbar wird.

von Stefan M. (derwisch)


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Am wichtigsten ist eine elektromagnetisch ruhige Umgebung.
Auf der grünen Wiese, ohne Störungen habe ich SAQ auch schon mit einem 
Ferritstab sehr gut empfangen (viele Windungen und entsprechnder 
Kondensator parallel).
Ein Konverter mit NE602 und 10 MHZ Oszillator hat das ganze um 10 MHz 
hochgesetzt.
Die Auskoppelwindungen (ca 20 WDG.) auf dem Ferrit, direkt an die 
Eingangspins des NE602.
Empfänger: ICOM IC-R20 (Handscanner).
Hängt aber auch vom Wohnort (Entfernung zu SAQ) ab.
Hier, nahe Hannover kein Problem.

Der nötige Antennenaufwand wird mitunter zu hoch eingeschätzt.
So schwer ist SAQ nicht zu empfangen.

von Christopher (shelby)


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Vielen Dank für die schnellen Antworten.

@Günter L
Die Fahrradfelge ist auch Aluminium :)
Anbei habe ich meine Schaltung mal hochgeladen. Nur um Missverständnisse 
meinerseits zu vermeiden.
Wo greife ich CH1, CH2, GND mit dem Oszi genau ab?
Wenn ich das Oszi wieder auf normal umstelle müssen im Resonazfall die 
Amplituden von CH1 und 2 gleich groß sein oder?

@Stephan M
Empfangsgebiet ist Mitteldeutschland.
Ich habe mir 3 Empfänger bereit gestellt.

1x SDR Play V3 (im Direct Sampling Q-Branch) mit Donut WB Antenne 
10kHz-180mHz.
(Die Antenne sah aber im Nano VNA nicht viel versprechend aus).

1xMiniWhip mit MSI-SDR RSP1 10 kHz bis 2 GHz Panadapter

1xQuansheng UV-K5 mit Si4732 Mod, BX-082-B – LW-Empfangskonverter auf 
10MHz und der noch abzustimmenden Bikeloop.

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Christopher schrieb:
>Wo greife ich CH1, CH2, GND mit dem Oszi genau ab?
>Wenn ich das Oszi wieder auf normal umstelle müssen im Resonazfall die
>Amplituden von CH1 und 2 gleich groß sein oder?

Du brauchst nur ein Kanal am Oszillograf, die horizontale
Ablenkung macht er doch automatisch. Die Ablenkung stellst du
auf 50µs pro Karo ein, dann sind etwa 8 Schwingungen auf dem
Bildschirm zu sehen. Die Spannung mißt du in deinem Fall
zwischen Masse und Kondensator.
Dann durchfährst du einen Frequenzbereich, vielleicht so
10kHz bis 30kHz. Im Resonanzpunkt steigt die Amplitude
dann stark an. Die Felge mit Masse verbinden. Die
Resonanzfrequenz könnte niedriger liegen als berechnet,
weil es zwischen den Windungen eine parasitäre Kapazität
gibt. Wenn der Resonanzpunkt nicht auf 17,2 kHz liegt,
nimmst du Windungen runter oder fügst welche hinzu.

von Christopher (shelby)


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Ich habe die Frequenz mal von etwa 8-22kHz durchgefahren, einen 
deutliche Vergrößerung konnte ich nicht feststellen, ehr ein starken 
Einbruch ab ca. 18kHz.
Ist die Resonanz so breit verteilt?

https://youtube.com/shorts/Z1n8VaIWbDo?si=rmCg1ZFry6iWdZ6e

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Christopher schrieb:
>Ist die Resonanz so breit verteilt?

Nein, es muß irgendwo einen scharfen Resonanzpunkt geben.
Entweder der Resonanzpunkt ist außerhalb von 8-22kHz,
oder der Schwingkreis hat eine sehr schlechte Betriebsgüte.
Vielleicht hat in deinen Aufbau die Quelle eine viel größere
Impedanz als 100 Ohm. Mach den Test doch mal als
Parallelschwingkreis. Koppel die Quelle mal mit einen
1nF Kondensator an den Parallelschwingkreis.
Oder mach mit deinen Schwingkreis mal eine Oszillatorschaltung,
dann kannst du mit einen Frequenzzähler die Frequenz
direkt ablesen.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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In dem Viedeo ist ganz schwach eine Resonanz bei etwa 10kHz
zu erkennen. Das bedeutet die Betriebsgüte ist sehr schlecht.
Du kannst die Güte auch verbessern wenn du möglichst
dicken Draht verwendest. Die parasitäre Kapazität wird
dann etwas größer. Das kompensierst du wieder mit
weniger Windungen.

https://youtube.com/shorts/Z1n8VaIWbDo?si=rmCg1ZFry6iWdZ6e

von Uwe (uhi)


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Die Resonanzfrequenz lässt sich mit dem Oszi messen, indem man kurz eine 
Gleichspannung anlegt und wieder wegnimmt, zB 1.5V-Batterie. Sollte eine 
saubere abklingende Sinusschwingung ergeben. Wenn nicht, hat die Spule 
vielleicht einen Windungsschluss. Die Felge ist durchgesägt, oder?

von Rick (rick)


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Uwe schrieb:
> Die Resonanzfrequenz lässt sich mit dem Oszi messen
Alternativ mit einem Signalgenerator (o.ä.) ein Rechtecksignal mit 
niedriger Frequenz (z.B. 10 Hz) erzeugen und das Signal als Draht über 
die Spule der Antenne legen.

Dann kann man mit dem Oszilloskop die Eigenresonanz und die Güte 
(=Abklingverhalten) bestimmen.
Die Kapazität des 1:10 Tastkopfes verstimmt die Frequenz etwas, aber das 
kann man rausrechnen.

von Uwe (uhi)


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Jetzt seh ich's erst: Da sind 100 Ohm im Schwingkreis, das reduziert die 
Güte stark (gegenüber den 2 Ohm der Spule). Daher ist die Resonanzkurve 
seeeehr breit. Besser wäre, den Schwingkreis "allein zu lassen", also L 
und C und sonst nichts, und den Signalgenerator so lose wie möglich 
anzukoppeln (100k oder ein 1nF in Reihe zum Signalgenerator).

: Bearbeitet durch User
von Christopher (shelby)


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Die oben gezeigte Messung habe ich erstmal nur bei meinem Testsender 
vorgenommen.(DCF77 Spule)
Bei dieser Schaltung habe ich einen 100Ohm Widerstand zum Schutz meiner 
Soundkarte vorgeschalten. (Habe leider keinen Signalgenerator)

Die eigentliche Bikeloop ist 5cm Breite zersägt und besitzt keinen 
Vorwiderstand.
Nur L (3,68mH 3 Ohm) und C (22nF verbaut, 23,3nF berechnet).
Hier habe ich aber noch keine Messung vorgenommen.
Lg

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Christopher schrieb:
>Bei dieser Schaltung habe ich einen 100Ohm Widerstand zum Schutz meiner
>Soundkarte vorgeschalten. (Habe leider keinen Signalgenerator)

Lass den Widerstand drinn und zusatzlich noch ein 1nF Kondensator
in Reihe. Und mach aus dein Reihenschwingkreis ein Parallelschwingkreis.
Und dann teste noch mal.

von Hp M. (nachtmix)


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Christopher schrieb:
> Die eigentliche Bikeloop ist 5cm Breite zersägt und besitzt keinen
> Vorwiderstand.

Auch keine Speichen mehr drin, die die Schleife kurzschliessen?

Ich würde ohnehin lieber einen Holzrahmen verwendet, z.B. die Sitzfläche 
von einem alten Stuhl. Trockenes Holz ist bei der niedrigen Frequenz 
unverdächtig und bildet  auch keine parasitäre Kapazität gegen die 
Wicklung.

Und nimm den unsinnigen Widerstand aus dem Schwingkreis! Gleiche lieber 
die Empfangsantenne mit ein paar kleinen Kondensatoren, evtl. auch einem 
Drehko, auf die richtige Frequenz ab.

Wie sieht die Eingangsstufe deines Emfängers aus? Vllt dämpft die schon 
zu stark.
Die Leitung zum Empfänger verdient auch Beachtung. Manchmal bewirkt ein 
JFET (z.B. BF245) direkt am Schwingkreis wahre Wunder.

: Bearbeitet durch User
von Christopher (shelby)


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Die Bikeloop ist ohne Speichen und besitzt auch wie geschrieben keinen 
Vorwiderstand, den habe ich nur bei dem Testsender verbaut.

Testsender
Reihenschwingkreis: Soundkartenausgang 17,2kHz Sinus→ 100 Ω → Spule 
(1,23 mH, 2Ω; alte DCF77-Antenne) → 69 nF (47 nF + 22 nF parallel, 
Polypropylen-Kondensatoren) → GND

Testempfänger
Bikeloop 28“ 99m 0,6mm Kupferlackdraht Parallelschwingkreis: Spule 
3,68mH (3Ω)und 22nF (Polypropylen-Kondensator)

Ich werde die Tips beherzigen.
Zuerst besorge mir mal noch ein paar einstellbare Kondensatoren und 
einen vernünftigen Signalgeber.
Vielen Dank für eure fachliche Unterstützung:)

von Stefan (Gast)


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Mein Tipp:

Entmagnetisierungsspule eines Elektronenbeschleunigers zweckentfremden.
Funktioniert bestens auch als SAQ-Antenne. Forumssuche hilft.

Cu auf ein Bikerad zu wickeln ist möglich, aber sinnlos.

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan schrieb:
> Entmagnetisierungsspule eines Elektronenbeschleunigers zweckentfremden.

Farbfernseher mit Bildröhre werden aber immer seltener. Früher stand so 
etwas mal am Straßenrand, oder Bekannte haben einen ausgedienten 
abgegeben, aber heute landet alles auf dem Wertstoffhof und die geben 
selten etwas raus.

Ich gebe dir aber Recht: Eine Spule auf einen Eisenrahmen zu wickeln ist 
Schwachsinn.
Nicht nur wegen der hohen parasitären Kapazität, sondern vor allem wegen 
der hohen Verluste, die dieses Material hat. Das taugt vllt noch für 
50Hz, aber sicher nicht mehr für 19kHz.

von Christopher (shelby)


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Vielen Dank für die Hinweise.
Ich hatte viele Suchtreffer zum SAQ-Empfang in Verbindung mit einer 
Bikeloop-Antenne und bin daher davon ausgegangen, dass es damit gut 
funktionieren sollte.
Vielleicht baue ich mir noch eine weitere Antenne, um dazuzulernen und 
vergleichen zu können.

„Der Trend geht ja mittlerweile zum Zweit-SAQ-Empfänger“ xD

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Christopher schrieb:
> Vielleicht baue ich mir noch eine weitere Antenne

Am einfachsten ist wohl so etwas herzustellen: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Rahmenantenne#/media/Datei:Corn_cob_pipe_catwhisker_radio_1922.png
Einfach zwei gekreuzte Holzlatten und den Draht über die Enden 
gewickelt.
In der Mitte muss man die Latten erst noch miteinander verschrauben, 
damit sie sich nicht gegeneinander verdrehen können. Sonst fällt der 
ganze Mist zusammen.
Möglichst wenig Klebstoff an der Wicklung verwenden!

Die gezeigte Konstruktion hat einen großen Abstand zwischen den 
Windungen *), was eine sehr geringe parasitäre Kapazität und eine hohe 
Eigenresonanzfrequenz irgendwo im Kurzwellenbereich ergibt. Das wirst du 
nicht brauchen, denn du willst ja extreme Langwelle empfangen.

*) P.S: Das im Bild sind nicht einzelne Windungen, sondern 
Wicklungspakete von wohl je 20 Windungen. Auf diese Weise kann man auch 
die Eigenresonanzfrequenz gegenüber einer kompakten Wicklung erhöhen, 
aber nicht so weit, wie wenn die einzelnen Windungen großen Abstand 
haben.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Uwe schrieb:
> Besser wäre, den Schwingkreis "allein zu lassen", also L
> und C und sonst nichts, und den Signalgenerator so lose wie möglich
> anzukoppeln (100k oder ein 1nF in Reihe zum Signalgenerator).

Ankopplung des Generators über 1nF wird noch zu stark sein, und ein 
Widerstand gehört da überhaupt nicht hin. 1nF hat bei 17,2 kHz nur noch 
9kOhm und dann dämpft der reelle Ausgangswiderstand des Generators.
 Ich tendiere eher zu vllt 50pF oder noch weniger.
Das Scope koppelt man mit einen 10:1 Tastkopf direkt an den Schwingkreis 
an.

Für eine hohe Güte von Schwingkreisen strebt man ein hohes 
L/C-Verhältnis an.
Da die Induktivität mit dem Quadrat der Windungszahl steigt, wickelt man 
im Bedarfsfall besser noch ein paar Windungen drauf, als den 
Schwingkreiskondensator nennenswert zu vergrössern.

von Christopher (shelby)


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Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die BikeLoop-Antenne 
selbst keinen zusätzlichen Widerstand besitzt.

Den Vorwiderstand hatte ich lediglich beim Testsender eingefügt, um 
meine Soundkarte vor möglichen Schäden Aufgrund des niederohmigen 
Widerstandswertes zu schützen.
Inzwischen habe ich zusätzlich einen Verstärker zwischen Generator und 
Antenne geschaltet, um die Resonanz besser bestimmen zu können.

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von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Hp M. schrieb:
>Für eine hohe Güte von Schwingkreisen strebt man ein hohes
>L/C-Verhältnis an.

Das L/C-Verhältnis bestimmt nicht die Güte eines Schwingkreises,
die Verluste bestimmen die Güte des Schwingkreises.

von Christopher schrieb:
>Inzwischen habe ich zusätzlich einen Verstärker zwischen Generator und
>Antenne geschaltet, um die Resonanz besser bestimmen zu können.

Was für ein Verstärker?
Zeige mal die Schaltung. Wie viele Windungen hast du auf die
Felge gewickelt? Wie hast du nun die Resonanz bestimmt,
mit Reihen- oder Parallelschwingkreis?

von Christopher (shelby)


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Mit einem „100 W Bluetooth-Verstärkermodul ZK-1001B (Monokanal)“ habe 
ich einen Sweep von 0–22 kHz durchgeführt (Signal über den 
Klinkeneingang eingespeist).

An den Lautsprecherausgang (Speakers ±) habe ich die Bike-Loop direkt 
angeschlossen.
Diese besitzt aktuell ca. 3,7 mH Induktivität (gewickelt aus 99 m 0,6 mm 
Kupferlackdraht).
Parallel zu den Windungen sind zwei Kondensatoren mit einer 
Gesamtkapazität von ca. 23 nF verlötet (siehe Anhang).

Mit einem Oszilloskop habe ich während des Sweeps beobachtet, bei 
welcher Frequenz die Amplitude am größten war.
Ein Feintuning sollte sich vermutlich mit einem zusätzlichen 
Trimmkondensator realisieren lassen. Ich habe aber den Eindruck, dass 
die Resonanzfrequenz bereits ziemlich gut passt.

von Hp M. (nachtmix)


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Günter L. schrieb:
> Das L/C-Verhältnis bestimmt nicht die Güte eines Schwingkreises,
> die Verluste bestimmen die Güte des Schwingkreises.

Die ohmschen Verluste werden aber bei einem hohen L/C Verhältnis 
geringer.

von Hp M. (nachtmix)


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Christopher schrieb:
> Mit einem „100 W Bluetooth-Verstärkermodul ZK-1001B (Monokanal)“ habe
> ich einen Sweep von 0–22 kHz durchgeführt (Signal über den
> Klinkeneingang eingespeist).

Erstaunlich, dass du bei dieser Schaltung überhaupt ein Maximum gefunden 
hast.
Gewöhnlich ist der Innenwiderstand solcher Endstufen so gering, dass es 
ihnen egal ist, ob du sie mit 2 Ohm oder 200 Ohm belastest.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Christopher schrieb:
>An den Lautsprecherausgang (Speakers ±) habe ich die Bike-Loop direkt
>angeschlossen.

So geht das nicht. Die Kopplung ist viel zu fest.
Die niedrige Impedanz des Verstärkers macht die Güte
des Schwingkreises kaputt. Bitte schalte ein Koppelkondensator
vom Verstärker zum Schwingkreis. Der sollte so etwa
1/20 bis 1/100 des Schwingkreiskondensators sein.

von Hp M. schrieb:
>Die ohmschen Verluste werden aber bei einem hohen L/C Verhältnis
>geringer.

Ja, wenn der Gesammtquerschnitt der Wicklung größer wird.
Das kannst du aber auch bei beibehaltung des L/C Verhältnis
erreichen, in dem du einfach dickere Drähte benutzt.

Aber zum Beispiel wenn die Spule ein Ferritschalenkern ist,
mußt du, wenn du da mehr Windungen drauf bringen willst,
einen dünneren Draht verwenden, um sie auf den Wickelraum
unterbringen zu können. Das Ergebnis ist, die Güte ist
nicht größer geworden.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Christopher schrieb:
> Ein Feintuning sollte sich vermutlich mit einem zusätzlichen
> Trimmkondensator realisieren lassen.

Bei mir liegen genau zu diesen Zwecken solche 
medium-wave-variable-capacitors herum, mit denen sich bis einige hundert 
Pikofarad überstreichen lassen. Damit ließe sich die richtige 
Resonanfrequenz vielleicht leichter einstellen. Und nur wenn die 
Rresonanzfrequenz hinreichend genau stimmt, wird der Empfänger 
empfindlich genug.

Der engliche Ausdruck mußte sein, angesichts der 
deutsch-englich-Kauderwelsch-Ausdrücke im bisherigen Text weiter oben.

mfg

von Hp M. (nachtmix)


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Günter L. schrieb:
> von Hp M. schrieb:
>>Die ohmschen Verluste werden aber bei einem hohen L/C Verhältnis
>>geringer.
>
> Ja, wenn der Gesammtquerschnitt der Wicklung größer wird.
> Das kannst du aber auch bei beibehaltung des L/C Verhältnis
> erreichen, in dem du einfach dickere Drähte benutzt.

Du weisst aber schon, dass bei HF der Umfang des Leiters wichtiger ist 
als der Querschnitt, und dass der Leitwert eben nicht mehr proportional 
zum Querschnitt  steigt?
Bei der niedrigen Frequenz von nur 17,2 kHz und 0,6 mm CuL liegt 
sicherlich ein Grenzfall vor, wo der Skineffekt noch nicht die 
Leerlaufgüte dominiert, aber man sollte das im Auge behalten.

Hinzu kommt, dass die Antennenfläche ja nur eine bestimmte HF-Leistung 
bereitstellen kann. Je höher die Blindwiderstände im Kreis sind (viel L 
wenig C), umso höher wird dadurch die Schwingkreisspannung im Leerlauf. 
Diesen Fall kann man aber nur ausnutzen, wenn der Eingang des 
Verstärkers extrem hochohmig ist (Elektronenröhre, FET).



Christopher schrieb:
> Mit einem „100 W Bluetooth-Verstärkermodul ZK-1001B (Monokanal)“ habe
> ich einen Sweep von 0–22 kHz durchgeführt

Oh je!
100 PMPO Watts, oder vllt ist 100 W der Name der Firma?
Die aufgedruckten 30W für den Lautsprecher dürften der Wahrheit näher 
kommen.

Ein Class-D Brückenverstärker, fast schon ein Netzteil.
Das erklärt auch, weshalb der Innenwiderstand bei hohen Frequenzen so 
groß wird, und weshalb man Resonanzerscheinungen erlebt, wenn sich 
Verzerrungen des Eingangssignals mit der Schaltfrequenz überlagern.

von Hans (ths23)


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@TO
Solche Empfangsversuche mit einem Testsender habe ich auch gemacht, aber 
die Realität sah dann anders aus.
Im häuslichen Umfeld sind einfach zu viele Störungen, so daß das Signal 
im Störnebel einfach unter geht. Zudem liegt die die Stadt wo ich wohne 
in einem Talkessel, was den Signalpegel zudem noch herunter setzt.
Ich bin deshalb letztes Jahr zum Alexandersonday etwas auf Land 
gefahren. Als Standort habe ich eine kleine Anhöhe mit freier Sicht nach 
Norden gewählt.

Ich hatte verschiedene Empfänger dabei - einen einfachen mit Ferritstab, 
einen etwas aufwändigeren mit VFO und Landrahtantenne und den 
Bausatzempfänger den ich mir letztes Jahr aus Grimeton mitgebracht habe.
Erfolg hatte ich am Ende mit dem Empfänger aus Grimeton. Das PDF zum 
Bausatz habe ich hier mal mit angehangen. Der ist nicht spektakulär, 
aber funktioniert auch an meinem Standort im südlichen 
Mitteldeutschland.
Ich habe mal den Bauplan und die Beschreibung des Empfängers angehangen. 
Falls Du Interesse hast kann ich Dir den Kontakt zur Bezugsquelle 
herstellen.

von Dieter P. (low_pow)


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Die vielen Störungen im häuslichen Umfeld sind ein Problem, richtig.
Ein einfaches Testsignal kann trotzdem nützlich sein.Bei der gezeigten
Schaltung wird ein Ferritstab mit ca 10 cm Länge verwendet, die Spule
sollte verschiebbar sein, um auf die SAQ-Frequenz zu kommen.
Die Reichweite dürfte bei ca 2m ... 5m je nach Empfänger und Störungen 
sein.
Zur Frequenz-Feineinstellung könnte in die Plusleitung ein Poti mit
ca 5 kOhm gelegt werden.Damit sollte eine Frequenzänderung von mehr
als 100 Hz möglich sein.
Der SAQ-Empfang selbst ist eine Sache für sich, wenn die Antenne in
einem Raum nur um einen Meter verschoben wird, kann es völlig anders
sein.
SAQ nur nachweisen, dazu reicht hier eine Spule mit Ferritantenne, kein
Schwingkreis.Vorverstärker und PC.Guter Empfang sieht aber anders aus.

von Christopher (shelby)


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Hans schrieb:
> Falls Du Interesse hast kann ich Dir den Kontakt zur Bezugsquelle
> herstellen.

Sehr gerne :)

von Hans (ths23)


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Dieter P. schrieb:
> SAQ nur nachweisen, dazu reicht hier eine Spule mit Ferritantenne, kein
> Schwingkreis.Vorverstärker und PC.Guter Empfang sieht aber anders aus.
So etwas Einfaches hatte ich bei meinen Empfangsversuchen im letzten 
Jahr auch mit genommen. Hat leider nicht funktioniert, ogwohl es im 
heimischen Versuchsaufbau mit "Testsender" ganz gut geklappt hat.

Ich hatte auch noch einen selbst entworfenen Empfänger mit einer Röhre 
und einen Empfänger einen IC bestückten Empfänger (Prinzip wie der 
Bausatz bloß viel aufwändiger) dabei. Beide wurden mit einer 
Langdrahtantenne (ca. 30m) und Erdung versehen, der Erfolg war mäßig, 
eher null. Ich werde es dieses Jahr noch einmal mit beiden Empfängern 
versuchen, allerdings würde ich an Stelle der Langdrahtantenne es mal 
mit einer Rahmenantenne versuchen.
Auch das Setup mit diesen beiden Empfängern hatte im heimischen Setup 
mit Testsender funktioniert.

von Dieter P. (low_pow)


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Das Testsignal war hier empfangsmäßig ähnlich schwach wie SAQ in echt.
Empfangsantenne war eine Spule mit Ferritantenne.Mit einer Drahtantenne
am Empfänger siehts dann ganz anders aus, da habe ich keinerlei 
Erfahrung
damit.

Der aktuelle SAQ-Termin wurde auch schon veröffentlicht:

SAQ to air at 100th anniversary on July 2nd 2025

SAQ transmission schedule:

Test Transmissions
There may be some test transmissions, preliminary
on Dienstag July 1st between 13:00 – 16:00 CEST.

First transmission:  Mittwoch July 2nd 2025

10:20 CEST (08:20 UTC) Live YouTube broadcast begins.

10:30 CEST (08:30 UTC) Start-up of the Alternator.

11:00 CEST (09:00 UTC) Transmission of a message.


Second transmission:  Mittwoch July 2nd 2025

14:20 CEST (12:20 UTC) Live YouTube broadcast begins.

14:30 CEST (12:30 UTC) Start-up of the Alternator.

15:00 CEST (13:00 UTC) Transmission of a message.

Ist halt nicht am Wochenende.

Quelle:
https://alexander.n.se/en/celebrate-100-years-with-saq-grimeton/


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