Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wechselblinker analysieren


von Maged (elektro_noob_1990)


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Hallo, ich bin neu hier und wil Wissen, wie man einen Wechselblinker 
analysiert. Bei Widerständen wendet man ja den Maschenstromverfahren.

Aber welche Methode bei Transistoren und Kondensatoren? Und was soll man 
da ausrechenen und wie?

Danke im vorraus.

: Verschoben durch Moderator
von Peter H. (rattenfaenger)


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Die Schaltzeiten der Wechselschaltung, abhängig von den Lade- und 
Entladezeiten der Kundensatoren?
Die Kapazität der Kondensatoren in Bezug zum Lade- und Entldestrom?
Die Spannungsfestigkeit und den Maximalstrom für die Transitoren?
Du solltest die Aufgabenstellung schon etwas genauer benennen. Das "wie" 
kannst Du ja einmal vortragen, wir helfen Dir dann beim korregieren.

von Rainer W. (rawi)


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Maged schrieb:
> ich ... wil Wissen, wie man einen Wechselblinker analysiert.

Bevor du Details daran berechnest, mach dir erst einmal klar, wie er 
funktioniert. Zum Schluss kannst du dir dann noch Gedanken machen, warum 
er überhaupt startet ;-)

von Lukas T. (tapy)


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Ich vermute mal, dass die Frage auf "Strom durch R1 ist x mA und 
Spannungsabfall über ihm ist y mV" abzielt. Das ist eine statische 
Betrachtung. Die taugt hier begrenzt. Statisch ist das Ganze in 
ausgewählten Zeitabschnitten, wenn zum Beispiel einer der Transistoren 
durchgeschaltet ist und der Basis des anderen gerade "den Saft abgräbt". 
Aber das ist sehr kurze Zeit später schon wieder anders.

Die Schulbuch-"Analyse" des statischen Zustands ist also nicht möglich. 
Ansonsten ist von den Vorpostern weitgehend alles gesagt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Ansonsten bei falstad.com in den Online-Simulator hacken und 
ausprobieren.

Als Shortlink gibt es die Schaltung bereits. Man muss nur noch die 
Bauteilwerte anpassen:

tiny-und-url-und-.com/23rmdytg

Ohne diese Änderung wurde der Link nicht akzeptiert. Das und mit den 
Minus weglassen.

Die Gleichungen kann man aufstellen, wenn man die Transistorgleichung 
für die Stöme hinzunimmt. Nur auflösen der Gleichungen ist dann 
umständlich. Hier bediene man sich dann wxmaxima, das auch mit Variablen 
in Gleichungen umgehen kann.

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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In der Realität würde ich diese Schaltung nicht mit wesentlich mehr als 
5V Betriebsspannung betreiben. Grund ist die begrenzte 
Sperrspannungsfestigkeit der Basis-Emitter-Strecken. Bei geringer 
Überschreitung führt Dies zu kürzeren Zeiten, bei höheren 
Überschreitungen werden die Transistoren irreversibel geschädigt. Daher 
würde man real jeweils eine Diode (1n4148 o.Ä.) vor die Basis schalten.

von Cyblord -. (cyblord)


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Maged schrieb:
> Hallo, ich bin neu hier und wil Wissen, wie man einen Wechselblinker
> analysiert. Bei Widerständen wendet man ja den Maschenstromverfahren.
>
> Aber welche Methode bei Transistoren und Kondensatoren? Und was soll man
> da ausrechenen und wie?
>
> Danke im vorraus.

"Beiträge mit korrekten Anhängen posten" können wir in jedem Fall schon 
mal von der Liste deiner Fähigkeiten streichen.

von Michael B. (laberkopp)


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Maged schrieb:
> wie man einen Wechselblinker analysier

Eine gute Schaltung um zu lernen, denn es stellt sich an der Basis der 
Transistoren (abwechselnd) eine NEGATIVE Spannung ein, durch die 
umgeschalteten Kondensatoren.

Im wesentlichen berechnet sich die Schaltung durch RC Zeitkonstante, 
aber man muss halt wissen von welcher auf welche Spannung umgeschaltet 
wird.

Zudem gibt es noch die Startbedingungen, bei perfekt gleichen Bauteilen 
würde die Schaltung nicht starten. Etwas eingestreutes Rauschen hilft, 
wie bei jedem Oszillator.

von Paul A. (hefezuechter)


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Cyblord -. schrieb:
> Maged schrieb:
>> Hallo, ich bin neu hier und wil Wissen, wie man einen Wechselblinker
>> analysiert. Bei Widerständen wendet man ja den Maschenstromverfahren.
>>
>> Aber welche Methode bei Transistoren und Kondensatoren? Und was soll man
>> da ausrechenen und wie?
>>
>> Danke im vorraus.
>
> "Beiträge mit korrekten Anhängen posten" können wir in jedem Fall schon
> mal von der Liste deiner Fähigkeiten streichen.

Du bist wirklich eine Stradivari unter den Arschgeigen.

von Rainer W. (rawi)


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Ingo W. schrieb:
> Daher würde man real jeweils eine Diode (1n4148 o.Ä.) vor die
> Basis schalten.

Die Schaltung steht schon seit den Hochzeiten von Germaniumtransistoren 
in Elektronikeinführungsbüchern - ohne irgendwelche zusätzlichen Dioden.
Und sie funktioniert schon ewig mit 9V Blockbatterien.

Also keine Panik ...

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rainer W. schrieb:
> Also keine Panik ...

Solange die Widerstände nicht verkleinert werden und die Kondensatoren 
nicht viel vergrößert werden, überleben das die Transistoren bei 9V. Vor 
ein paar Jahren gingen erst bei einem Sohn eines Kollegen deshalb immer 
die Transistoren kaputt und wußte sich nicht mehr zu helfen, bis er auf 
den Effekt hingewiesen wurde.

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer W. schrieb:
> Die Schaltung steht schon seit den Hochzeiten von Germaniumtransistoren
> in Elektronikeinführungsbüchern - ohne irgendwelche zusätzlichen Dioden.
> Und sie funktioniert schon ewig mit 9V Blockbatterien.
> Also keine Panik ...

Boh ey, wie ahnungslos kann man sein, UBEreverse war früher viel höher, 
der OC24 hatte 80V, der 2N3055 13V.

Beitrag "Re: Transistoren - Die-Bilder"

Was früher ging, geht heute nicht mehr, ist doch die Dotierung viel 
kräftiger geworden, auch bei 2N3055.

Also lern endlich mal was dazu und erkläre nicht ständig dass du lieber 
dumm bleiben willst.

Also ja, ab 6V braucht man Sperrdioden in der Schaltung, wenn man nicht 
massiv an Zeitverzögerung pro uF verlieren will.

von Alexander (alecxs)


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Dieter D. schrieb:
> tiny-und-url-und-.com/23rmdytg

https://tinyurl​.com/23rmdytg

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Ingo W. schrieb:
> In der Realität würde ich diese Schaltung nicht mit wesentlich mehr als
> 5V Betriebsspannung betreiben. Grund ist die begrenzte
> Sperrspannungsfestigkeit der Basis-Emitter-Strecken.

Naja, bei der Aufladung muß man noch die BE-Flußspannung und den Abfall 
an den LEDs beachten, das macht dann etwa 9V - .7V - 2V = 6.3V. Und in 
Sperrrichtung muß man noch .2V an CE abziehen, d.h. die Basis sieht 
~6.1V.
Der Durchbruch erfolgt erst bei ~8V.

von Peter D. (peda)


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Michael B. schrieb:
> Zudem gibt es noch die Startbedingungen, bei perfekt gleichen Bauteilen
> würde die Schaltung nicht starten.

Sie startet auch nicht, wenn man die Spannung sehr langsam ansteigen 
läßt. Dann leuchten beide LEDs. Mit einem Labornetzteil läßt sich das 
schön demonstrieren.

von Georg S. (randy)


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Maged schrieb:
> Hallo, ich bin neu hier und wil Wissen, wie man einen Wechselblinker
> analysiert. Bei Widerständen wendet man ja den Maschenstromverfahren.
>
> Aber welche Methode bei Transistoren und Kondensatoren? Und was soll man
> da ausrechenen und wie?

Weil bisher niemand auf die eigentliche Frage eingegangen ist: Man 
ersetzt die Transistoren durch gesteuerte Stromquellen. Dann kann man 
wieder seine Gleichungen für die Maschen bzw. Knoten aufstellen. Im 
Großsignalfall (d.h. ein Transistor voll durchegschaltet) sind die 
Gleichungen aber dann nichtlinear. Wenn man den Wechelblinker also 
tatsächlich auf Papier berechnen will, muss man für beide Fälle (ein 
Transistor eingschaltet, der andere aus, und anders herunm) getrennte 
Gleichungen aufstellen. Und vielleicht braucht man auch für den 
Umschaltmoment (beide Tranistoren so halb eingeschaltet) ein eigenes 
Gleichungsystem.
Alles in allem wird einem schnell klar warum LTspice erfunden worden 
ist...

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