Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Erkennung einer Last über 30mA


von A. G. (archy404)


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Guten Tag,

ich möchte an einer Steckdose hinter einer Platine überprüfen ob ein 
Strom fließt.
Die Idee war, zu überprüfen ob ein Strom größer 30mA fließt. Nun ist es 
so, dass die Steckdose auch für Abnehmer wie einen Staubsauger 
funktionieren soll.

Bei 20A ist aber kein Hall-Sensor mehr in der Lage mit einer 
zuverlässigen Auflösung 30mA darzustellen.

Weiß jemand eine sehr einfache Schaltung, die uns zuverlässig 
informieren könnte ob in über eine Kupferleitung auf der Platine mehr 
als 30mA fließen?

mit freundlichen Grüßen

von H. H. (hhinz)


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Stromwandler

von Falk B. (falk)


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A. G. schrieb:
> Weiß jemand eine sehr einfache Schaltung, die uns zuverlässig
> informieren könnte ob in über eine Kupferleitung auf der Platine mehr
> als 30mA fließen?

Mit einem Stromwandler und einem passenden Shunt, welcher mittels 
antiparalleler Dioden begrenzt wird. Siehe Anhang. Bei 30mA am Eingang 
kommen da ca. 500mV Gleichspannung raus, die man mit einem Komparator 
oder Mikrocontroller verarbeiten kann.

von Michael B. (laberkopp)


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2 antiparallele dicke Dioden und gucken ob der Spannungsabfall grösser 
0.4V wird. Die Diode sollte den I2s Abschaltstrom eines 16A LSS 
überstehen und wird auch bei 16A nicht mehr als 1.4V kosten.
Die Auswertung ist halt nicht netzgetrennt.

von Falk B. (falk)


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Michael B. schrieb:
> 2 antiparallele dicke Dioden und gucken ob der Spannungsabfall grösser
> 0.4V wird.

Nö.

 Die Diode sollte den I2s Abschaltstrom eines 16A LSS
> überstehen und wird auch bei 16A nicht mehr als 1.4V kosten.
> Die Auswertung ist halt nicht netzgetrennt.

Eben. Außerdem ist die Verlustleistung unsinnig hoch.

von Falk B. (falk)


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von Thomas K. (ek13)


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von Bauform B. (bauformb)


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https://www.cosinus.de/produkte/rogowski-stromschleifen/

Das sind ungefähr die einzigen (für so kleine Ströme), die bei einem 
Kurzschluss nicht zerstört werden. Für Hall-Wandler ist ja schon ein 
Laptop-Netzteil mit seinen typ. 60A grenzwertig.

von A. G. (archy404)


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Vielen Dank für die Schnelle Antwort!

Ich bin selbst kein Elektroniker sondern Informatiker und wir hatten das 
Problem heute morgen in der Besprechung. Ich interessiere mich in 
letzter Zeit einfach sehr für die Schaltungen. Deswegen Entschuldigung 
wenn ich Basisdinge nicht weiß.
Ich gehe deine Schaltung später mal mit einem Elektro-Kollegen durch 
damit ich Sie verstehe.

Aber vielleicht nochmal um es zusammenzufassen, diese Schaltung kann 30 
mA zuverlässig erkennen und hat bei 16A keinen großen Verluststrom?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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A. G. schrieb:
> und hat bei 16A keinen großen Verluststrom?

...keine große Verlustleistung.

Der Kern ist irgendwann in der Sättigung und dadurch wird die 
Verlustleistung im Sekundärkreis begrenzt.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Dieter D. schrieb:
> Der Kern ist irgendwann in der Sättigung

Der Drahtquerschnitt des Stromwandlers muss primäseitig aber für den 
hohen Strom ausgelegt werden, damit er nicht überhitzt.

von R. L. (roland123)


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es gibt Zwischenstecker mit elektronischem FI Schutzschalter. Sowas 
könnte man evtl. umbauen.
Bei einem Strompfad Eingang und Ausgang vertauschen, sodass er nicht die 
Differenz, sondern die Summe misst.
Die Relaiskontakte vom Stromkreis trennen und herausführen. Das Relais 
sollte dann bei max. 15mA öffnen, aber den Stromkreis nicht mehr 
unterbrechen

von A. G. (archy404)


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Vielen Dank, an alle für die Antworten.

Die Idee mit dem Stromwandler war anscheinend schon vorhanden.
Es wird eine Rogowski-Spule besorgt die bei 20A arbeiten kann und dann 
messen wir, was wir mit dem Signal bei 30mA machen können.

Die Befürchtung ist, dass wenn das System bis 20A funktioniert bei 30mA 
ein ähnliches, sehr wackeliges Signal zu sehen sein wird wie bei 0mA.

Die eigentliche Idee ist eine einfache Schaltung zu bauen, bei der wir 
überprüfen können ob ein Stecker in der Steckdose steckt oder im 
Idealfall ob irgendeine Last anhängt.

> Oder so, etwas mehr Aufwand.
> Beitrag "Re: Wechselspannung verstärken und gleichrichten"

Der Elektrotechniker sagte, diese Schaltung müsste auch angepasst 
werden, auf die Unterschiede zwischen dem minimal und maximalstrom, aber 
wir Untersuchen die Lösung.

Vielen Dank für die Hinweise!
Ich weiß nicht, wann wir dazu kommen es auszuprobieren, aber ich sende 
dann Updates, damit man mir sagen kann, warum die Lösung schlecht ist. 
:)

von Andrew T. (marsufant)


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A. G. schrieb:
> Vielen Dank für die Schnelle Antwort!
>
> Ich bin selbst kein Elektroniker sondern Informatiker und wir hatten das
> Problem heute morgen in der Besprechung. Ich interessiere mich in
> letzter Zeit einfach sehr für die Schaltungen. Deswegen Entschuldigung
> wenn ich Basisdinge nicht weiß.
> Ich gehe deine Schaltung später mal mit einem Elektro-Kollegen durch
> damit ich Sie verstehe.
>
> Aber

Wenn Du Glück hast, haben deine Kollegen eine sog. Master Slave 
Steckdosenleiste, und schrauben die Mal mit dir suf-- genau dort sind 
nämlich derartige Schaltungen verbaut und du kannst es dir Mal Real 
ansehen

von Bauform B. (bauformb)


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A. G. schrieb:
> Es wird eine Rogowski-Spule besorgt die bei 20A arbeiten kann und dann
> messen wir, was wir mit dem Signal bei 30mA machen können.

> Die eigentliche Idee ist eine einfache Schaltung zu bauen, bei der wir
> überprüfen können ob ein Stecker in der Steckdose steckt oder im
> Idealfall ob irgendeine Last anhängt.

Dann muss doch bei 20A nicht gemessen werden? Es sollte doch reichen, 
wenn man das Signal von Null unterscheiden kann. Es darf nur nichts 
kaputt gehen. Und warum gerade 20A? Ein B16 Leitungsschutzschalter 
schaltet auch bei 40A oder 60A nicht so schnell ab.

von Falk B. (falk)


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A. G. schrieb:
> Vielen Dank, an alle für die Antworten.
>
> Die Idee mit dem Stromwandler war anscheinend schon vorhanden.
> Es wird eine Rogowski-Spule besorgt die bei 20A arbeiten kann und dann
> messen wir, was wir mit dem Signal bei 30mA machen können.

Kompletter Schwachsinn! So ein Ding nimmt man, wenn man hunderte bis 
tausende A messen muss!

> Die Befürchtung ist, dass wenn das System bis 20A funktioniert bei 30mA
> ein ähnliches, sehr wackeliges Signal zu sehen sein wird wie bei 0mA.

Bei meiner Schaltung nicht.

> Die eigentliche Idee ist eine einfache Schaltung zu bauen, bei der wir
> überprüfen können ob ein Stecker in der Steckdose steckt oder im
> Idealfall ob irgendeine Last anhängt.

Nennt sich Multimeter. Das kann auch Wechselstrom messen.

von Mobile (mobileteser)


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Warum nicht ein Wattmeter für die Steckdose wie sie zigfach von Conrad & 
Co angeboten werden. Die können kleine Ströme (Stand by Verbrauch) bis 
große Leistungen messen (Heizungen). Kosten nicht viel und viele sind 
sehr genau.
Beispiel: 
https://www.conrad.at/de/p/voltcraft-sem5000-energiekosten-messgeraet-kostenprognose-alarmfunktion-stromtarif-einstellbar-datenloggerfunktion-2587314.html

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dietrich L. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Der Kern ist irgendwann in der Sättigung
>
> Der Drahtquerschnitt des Stromwandlers muss primäseitig aber für den
> hohen Strom ausgelegt werden, damit er nicht überhitzt.

Ein Spulenkern aus Material mit relativer Permebalitaet über 100.000, 
der mit zehn Windungen schonab 0,3A in die Saettigung geht, waere 
auszulegen.

von A. G. (archy404)


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Falk B. schrieb:
>> Die eigentliche Idee ist eine einfache Schaltung zu bauen, bei der wir
>> überprüfen können ob ein Stecker in der Steckdose steckt oder im
>> Idealfall ob irgendeine Last anhängt.
>
> Nennt sich Multimeter. Das kann auch Wechselstrom messen.
Ich benutze das zwar um zu lernen, aber die Lösung sollte theoretisch 
nicht nur für prototypen gehen. Die Idee ist eine Steckdose über RFID 
freigeben zu lassen und für die Dauer der Verwendung zu Versorgen. Geht 
der Stromverbrauch für 5 Minuten auf Null schaltet der uC das Relais ab. 
Oder alternativ, steckt für 5 Minuten kein Stecker.


> Kompletter Schwachsinn! So ein Ding nimmt man, wenn man hunderte bis
> tausende A messen muss!

>> Die Befürchtung ist, dass wenn das System bis 20A funktioniert bei 30mA
>> ein ähnliches, sehr wackeliges Signal zu sehen sein wird wie bei 0mA.
>
> Bei meiner Schaltung nicht.

 Okay, sehe ich ein. Ich nehme an du meinst die zweite Schaltung die du 
geschickt hast?
Wechselspannung verstärken und gleichrichten
Ich werde versuchen die Schaltung nachzubauen und testen.
Könntest du mir noch helfen, welche Art von Spule ist in der Schaltung 
verwendet? Wenn du Sie hast, vielleicht sogar die Teilenummer?
Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst.

von A. G. (archy404)


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Mobile schrieb:
> Warum nicht ein Wattmeter für die Steckdose wie sie zigfach von Conrad &
> Co angeboten werden. Die können kleine Ströme (Stand by Verbrauch) bis
> große Leistungen messen (Heizungen). Kosten nicht viel und viele sind
> sehr genau.
> Beispiel:
> 
https://www.conrad.at/de/p/voltcraft-sem5000-energiekosten-messgeraet-kostenprognose-alarmfunktion-stromtarif-einstellbar-datenloggerfunktion-2587314.html

Die Schaltung soll am Ende dazu genutzt werden, zu entscheiden ob ein 
Relais geöffnet wird. Deswegen soll es ein am uC verwertbares Signal 
ausgeben. Ich suche also eher nach einer Lösung wie von Falk. Aber 
trotzdem danke.

von A. G. (archy404)


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Bauform B. schrieb:
> A. G. schrieb:
>> Es wird eine Rogowski-Spule besorgt die bei 20A arbeiten kann und dann
>> messen wir, was wir mit dem Signal bei 30mA machen können.
>
>> Die eigentliche Idee ist eine einfache Schaltung zu bauen, bei der wir
>> überprüfen können ob ein Stecker in der Steckdose steckt oder im
>> Idealfall ob irgendeine Last anhängt.
>
> Dann muss doch bei 20A nicht gemessen werden? Es sollte doch reichen,
> wenn man das Signal von Null unterscheiden kann. Es darf nur nichts
> kaputt gehen. Und warum gerade 20A? Ein B16 Leitungsschutzschalter
> schaltet auch bei 40A oder 60A nicht so schnell ab.


> Dann muss doch bei 20A nicht gemessen werden? Es sollte doch reichen,
> wenn man das Signal von Null unterscheiden kann.
Ja das reicht eindeutig aus. Die 20A waren als Dauerbelastung gedacht, 
4A als Reserve damit das System auch auf jeden Fall nicht an der Grenze 
arbeitet selbst bei theoretischen 16A. 20 ist einfach die nächste 10er 
stelle über 16 und ich bin von klein auf an das Dezimalsystem gewöhnt. 
:)
Hättest du eine einfache Idee wie man sehr kleine Ströme wie beim 
Akkuladen sicher von 0 Unterscheiden kann?

: Bearbeitet durch User
von A. G. (archy404)


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Andrew T. schrieb:
> A. G. schrieb:
>> Vielen Dank für die Schnelle Antwort!
>>
>> Ich bin selbst kein Elektroniker sondern Informatiker und wir hatten das
>> Problem heute morgen in der Besprechung. Ich interessiere mich in
>> letzter Zeit einfach sehr für die Schaltungen. Deswegen Entschuldigung
>> wenn ich Basisdinge nicht weiß.
>> Ich gehe deine Schaltung später mal mit einem Elektro-Kollegen durch
>> damit ich Sie verstehe.
>>
>> Aber
>
> Wenn Du Glück hast, haben deine Kollegen eine sog. Master Slave
> Steckdosenleiste, und schrauben die Mal mit dir suf-- genau dort sind
> nämlich derartige Schaltungen verbaut und du kannst es dir Mal Real
> ansehen

Das klingt nach einer wirklich guten Idee.
 Hast du da etwas mehr Erfahrung?
Vielleicht eine bestimmte Leiste bei der du weißt, dass sie sicher 
Handyladegeräte erkennt?

von Esmu P. (Firma: privat) (max707)


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Falk B. schrieb:
> A. G. schrieb:
>> Weiß jemand eine sehr einfache Schaltung, die uns zuverlässig
>> informieren könnte ob in über eine Kupferleitung auf der Platine mehr
>> als 30mA fließen?
>
> Mit einem Stromwandler und einem passenden Shunt, welcher mittels
> antiparalleler Dioden begrenzt wird. Siehe Anhang. Bei 30mA am Eingang
> kommen da ca. 500mV Gleichspannung raus, die man mit einem Komparator
> oder Mikrocontroller verarbeiten kann.

hmmm...., es gibt analoge zeigerinstrumente die einstellbare 
schaltschwellen besitzen und eine potentialfreien kontakt betätigen 
können....

von Falk B. (falk)


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A. G. schrieb:

> Ich benutze das zwar um zu lernen, aber die Lösung sollte theoretisch
> nicht nur für prototypen gehen. Die Idee ist eine Steckdose über RFID
> freigeben zu lassen und für die Dauer der Verwendung zu Versorgen. Geht
> der Stromverbrauch für 5 Minuten auf Null schaltet der uC das Relais ab.
> Oder alternativ, steckt für 5 Minuten kein Stecker.

Nur weil ein Stecker steckt, fließt noch lange kein Strom. Es soll 
Geräte mit echtem Netzschalter geben.

>> Bei meiner Schaltung nicht.
>
>  Okay, sehe ich ein. Ich nehme an du meinst die zweite Schaltung die du
> geschickt hast?

Beide.

Beitrag "Re: Erkennung einer Last über 30mA"
Beitrag "Re: Wechselspannung verstärken und gleichrichten"

> Könntest du mir noch helfen, welche Art von Spule ist in der Schaltung
> verwendet? Wenn du Sie hast, vielleicht sogar die Teilenummer?

Steht im Schaltplan. AC1005, ein Stromwandler von Talema.

https://de.rs-online.com/web/p/stromwandler/5374485?searchId=0e5dede0-ebce-4ba9-ada9-18e937f2f3e4&gb=s
https://www.buerklin.com/de/p/talema/stromsensoren/ac-1005/75C176/
https://www.conrad.de/de/p/talema-ac-1005-ac-1005-stromwandler-1-st-3359674.html

von Lutz (lutz66)


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Falk B. schrieb:
> A. G. schrieb:
>
>> Ich benutze das zwar um zu lernen, aber die Lösung sollte theoretisch
>> nicht nur für prototypen gehen. Die Idee ist eine Steckdose über RFID
>> freigeben zu lassen und für die Dauer der Verwendung zu Versorgen. Geht
>> der Stromverbrauch für 5 Minuten auf Null schaltet der uC das Relais ab.
>> Oder alternativ, steckt für 5 Minuten kein Stecker.
>
> Nur weil ein Stecker steckt, fließt noch lange kein Strom. Es soll
> Geräte mit echtem Netzschalter geben.
>
>>> Bei meiner Schaltung nicht.
>>
>>  Okay, sehe ich ein. Ich nehme an du meinst die zweite Schaltung die du
>> geschickt hast?
>
> Beide.
>
> Beitrag "Re: Erkennung einer Last über 30mA"
> Beitrag "Re: Wechselspannung verstärken und gleichrichten"
>
>> Könntest du mir noch helfen, welche Art von Spule ist in der Schaltung
>> verwendet? Wenn du Sie hast, vielleicht sogar die Teilenummer?
>
> Steht im Schaltplan. AC1005, ein Stromwandler von Talema.
>
> 
https://de.rs-online.com/web/p/stromwandler/5374485?searchId=0e5dede0-ebce-4ba9-ada9-18e937f2f3e4&gb=s
> https://www.buerklin.com/de/p/talema/stromsensoren/ac-1005/75C176/
> https://www.conrad.de/de/p/talema-ac-1005-ac-1005-stromwandler-1-st-3359674.html

die Stromwandler dürften bei 30mA nur wenige mV ausgeben, weil bei einem 
Verhältnis 1:1000 sind 30mA primär 30uA sekundär, bei 100 Ohm hast du 
dann 3mV, d.h. nicht zwangsläufig das du an 1 kOhm 30mV hast, diese 
Kennlinie Spannung über R bei konstanter Wechselstromamplitude hat einen 
Knick oberhalb des empfohlenen Widerstandwertes.

Optimistisch bekommst du  10mV, das bedeutet das dies mit dem 
Brückengleichrichter nicht funktionieren wird.
Der Artikel Wechselspannung verstärken und gleichrichten ist da nicht 
die Lösung. Da aber auch dort OP zum Einsatz kommen ist es ja auch eine 
Alternative einen Präzisionsgleichrichter mit OP aufzubauen, aber vorher 
auch mindestens das Signal um Faktor 50 verstärken, mit kontrollierter 
Amplitudenlimitierung, z.B. 2 Z-Dioden in Reihe in der Gegenkopplung 
beim invertierenden Verstärker, so dass du bei 30mA auch 300mV zur 
Verfügung hast

von Falk B. (falk)


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Lutz schrieb:
> die Stromwandler dürften bei 30mA nur wenige mV ausgeben,

Nö.

> weil bei einem
> Verhältnis 1:1000 sind 30mA primär 30uA sekundär,

Stimmt.

> bei 100 Ohm hast du
> dann 3mV,

Wo sieht du 100 Ohm? Mal sicher nicht in meinem Schaltplan.

> d.h. nicht zwangsläufig das du an 1 kOhm 30mV hast, diese
> Kennlinie Spannung über R bei konstanter Wechselstromamplitude hat einen
> Knick oberhalb des empfohlenen Widerstandwertes.

Nö. Nur bei Übersteuerung, wenn man den Wandler in die Sättigung treibt.

> Optimistisch bekommst du  10mV, das bedeutet das dies mit dem
> Brückengleichrichter nicht funktionieren wird.

Schon wieder falsch. Bist du ein CHatGPT-Bot?

> Der Artikel Wechselspannung verstärken und gleichrichten ist da nicht
> die Lösung. Da aber auch dort OP zum Einsatz kommen ist es ja auch eine
> Alternative einen Präzisionsgleichrichter mit OP aufzubauen, aber vorher
> auch mindestens das Signal um Faktor 50 verstärken, mit kontrollierter
> Amplitudenlimitierung, z.B. 2 Z-Dioden in Reihe in der Gegenkopplung
> beim invertierenden Verstärker, so dass du bei 30mA auch 300mV zur
> Verfügung hast

Alles nicht nötig. Lies den Artikel Stromwandler, vielleicht 
verstehst du, wie das Ganze funktioniert. Ich hab's schon mindesten ein 
halbes Dutzend Mal erklärt.

von Bauform B. (bauformb)


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A. G. schrieb:
> Die Idee ist eine Steckdose über RFID
> freigeben zu lassen und für die Dauer der Verwendung zu Versorgen. Geht
> der Stromverbrauch für 5 Minuten auf Null schaltet der uC das Relais ab.

A. G. schrieb:
> Hättest du eine einfache Idee wie man sehr kleine Ströme wie beim
> Akkuladen sicher von 0 Unterscheiden kann?

Der Eingangsstrom von kleinen und billigen Netzteilen ist nicht 
sinusförmig, ganz im Gegenteil. Kurzzeitig (1ms oder weniger) fließt 
deutlich mehr Strom als 30mA. Wenn der uC schnell genug misst, erwischt 
er diese Spitzen.

Man darf dafür keinen Mittelwert bilden, der Tiefpass aus 15k und Elko 
in Falks Schaltung muss viel schneller werden oder ganz raus.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Lutz schrieb:
> Optimistisch bekommst du 10mV, das bedeutet das dies mit dem
> Brückengleichrichter nicht funktionieren wird.

Falks Schaltungen haben immer die unangenehme Eigenschaft, dass die 
wenigen Millivolt nicht die Flussspannung des Gleichrichters überwinden 
können. Deswegen ist eine Schaltung bei der zuerst die Wechselspannung 
verstärkt wird und am Ende gleichgerichtet wird, günstiger.

von R. L. (roland123)


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Enrico E. schrieb:
> Falks Schaltungen haben immer die unangenehme Eigenschaft, dass die
> wenigen Millivolt nicht die Flussspannung des Gleichrichters überwinden
> können. Deswegen ist eine Schaltung bei der zuerst die Wechselspannung
> verstärkt wird und am Ende gleichgerichtet wird, günstiger.

der Stromwandler ist annähernd eine Stromquelle, deshalb funktioniert 
das mit dem Gleichrichter vor der Bürde.
Erst wenn die Spannung so hoch wird, dass der Kern in die Sättigung 
kommt, geht es nicht mehr.
Von den antiparallelen Dioden reicht aber eine.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Hmm, ich hab den Kram gerade mal aufgebaut. Wie es scheint, stimmt meine 
Theorie nicht so 100%ig. Die Leerlaufspannung des Stromwandlers sollte 
ohne Lastwiderstand theoretisch sehr groß werden. Tut sie aber in meinem 
Aufbau nicht. Allerdings messe ich mit einem "Hochstromtrafo", der nur 
wenig Spannung ausgibt (100W Ringkerntrafo mit extra Sekundärwicklung). 
Die Leerlaufspannung steigt von 30-200mA primärseitig nur von 67-791mV, 
alles halbwegs linear. Damit platzt aber mein Traum des 
Brückengleichrichters bei den sehr niedrigen Strömen. Warum ist das so? 
Was begrenzt die Leerlaufspannung? Der Trafo selber, durch seinen 
Magnetisierungsstrom?
Mit 1k Last direkt am Stromwandler hat man 26-182mV, alles schön linear 
und auch der Sinus sieht gut aus. Anscheinend braucht man hier doch 
einen Präzisionsgleichrichter. Vornweg vielleicht ne Verstärkung von 10, 
macht ~300mV RMS bei 30mA.

Bei größeren Strömen so ab 500mA passt es wieder mit dem 
Brückengleichrichter und 1k Last.

von Falk B. (falk)


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R. L. schrieb:
> der Stromwandler ist annähernd eine Stromquelle, deshalb funktioniert
> das mit dem Gleichrichter vor der Bürde.

Das dachte ich bis vor einer Stunde auch. Die Theorie ist aber 
anscheinend unvollständig.

von Falk B. (falk)


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Enrico E. schrieb:
>> Optimistisch bekommst du 10mV, das bedeutet das dies mit dem
>> Brückengleichrichter nicht funktionieren wird.
>
> Falks Schaltungen haben immer die unangenehme Eigenschaft, dass die
> wenigen Millivolt nicht die Flussspannung des Gleichrichters überwinden
> können. Deswegen ist eine Schaltung bei der zuerst die Wechselspannung
> verstärkt wird und am Ende gleichgerichtet wird, günstiger.

Das stimmt nach praktischer Messung. Aber deine Schaltung nicht so ganz. 
Die Klemmdioden müssen direkt an den Stromwandler, nicht hinter den 1k 
Lastwiderstand. Außerdem hat so ein Ding selten nur 10mH, das sind eher 
einstellige Henry! Der AC1005 von Talema hat gemäß meiner Meßbrücke 
10,5H bei 50Hz.

von R. L. (roland123)


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Falk B. schrieb:
> Warum ist das so?
> Was begrenzt die Leerlaufspannung? Der Trafo selber, durch seinen
> Magnetisierungsstrom?

ja, und je höher die Spannung ist, desto größer ist der 
Magnetisierungsstrom. D.h. damit hinter der dem Brückengleichrichter was 
rauskommt, brauchst du schon einen Mindeststrom.
Eine genaue Messung funktioniert nur mit der vorgesehenen Bürde.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Falk B. schrieb:
> Die Klemmdioden müssen direkt an den Stromwandler, nicht hinter den 1k
> Lastwiderstand.

Ich habe die Dioden absichtlich hinter dem 1k Widerstand gesetzt, weil 
auch Ströme bis zu 16 Ampere primärseitig durch den Stromwandler fließen 
können, sonst könnten die Dioden ohne Strombegrenzungswiderstand auf der 
Sekundärseite eventuell durchbrennen. Natürlich kann (sollte) man noch 
zusätzlich einen Bürdewiderstand von 1k direkt parallel zum Stromwandler 
schalten.

Falk B. schrieb:
> Außerdem hat so ein Ding selten nur 10mH.

Ich habe einfach eine handelsübliche 10mH Ferrit-Ringkerndrossel von 
Conrad eingesetzt. Das ist zwar nicht optimal, aber um 30mA zu 
detektieren genügt es.

von Lutz (lutz66)


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Falk B. schrieb:
>> Optimistisch bekommst du  10mV, das bedeutet das dies mit dem
>> Brückengleichrichter nicht funktionieren wird.
>
> Schon wieder falsch. Bist du ein CHatGPT-Bot?

Ist das die Reaktion auf korrekte Aussagen, naja, Fakt ist und das steht 
auch im Artikel Stromwandler, das Is = Ip / N

ich zitiere
"Das gilt allerdings nur, wenn der Belastungswiderstand nicht zu 
hochohmig ist und der Wandler nicht etwa durch einen zu großen"

Und im Datenblatt sind die Angaben mit Rl=100 Ohm, also würde ich mit 1k 
nicht das zehnfache erwarten

>> Der Artikel Wechselspannung verstärken und gleichrichten ist da nicht
>> die Lösung. Da aber auch dort OP zum Einsatz kommen ist es ja auch eine
>> Alternative einen Präzisionsgleichrichter mit OP aufzubauen, aber vorher
>> auch mindestens das Signal um Faktor 50 verstärken, mit kontrollierter
>> Amplitudenlimitierung, z.B. 2 Z-Dioden in Reihe in der Gegenkopplung
>> beim invertierenden Verstärker, so dass du bei 30mA auch 300mV zur
>> Verfügung hast
>
> Alles nicht nötig. Lies den Artikel Stromwandler, vielleicht
> verstehst du, wie das Ganze funktioniert. Ich hab's schon mindesten ein
> halbes Dutzend Mal erklärt.

Da kann ich dir nur empfehlen den Artikel selber noch mal durchzulesen, 
der ist korrekt und steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage

von Falk B. (falk)


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Lutz schrieb:

> Ist das die Reaktion auf korrekte Aussagen, naja, Fakt ist und das steht
> auch im Artikel Stromwandler, das Is = Ip / N

Das allein reicht nicht.

> ich zitiere
> "Das gilt allerdings nur, wenn der Belastungswiderstand nicht zu
> hochohmig ist und der Wandler nicht etwa durch einen zu großen"
>
> Und im Datenblatt sind die Angaben mit Rl=100 Ohm, also würde ich mit 1k
> nicht das zehnfache erwarten

Ich schon. Das passt ja auch. Aber es gibt halt auch Grenzen nach oben.

> Da kann ich dir nur empfehlen den Artikel selber noch mal durchzulesen,

Muss ich nicht, ich hab ihn geschrieben.

von Lutz (lutz66)


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Falk B. schrieb:
>> ich zitiere
>> "Das gilt allerdings nur, wenn der Belastungswiderstand nicht zu
>> hochohmig ist und der Wandler nicht etwa durch einen zu großen"
>>
>> Und im Datenblatt sind die Angaben mit Rl=100 Ohm, also würde ich mit 1k
>> nicht das zehnfache erwarten
>
> Ich schon. Das passt ja auch. Aber es gibt halt auch Grenzen nach oben.

also einen ähnlichen von Zettler 1:500 der hat bei 30mA rms primär offen 
eine Ausgangsspannung von 13.4mV, mit 1k sind es 12mV und mit 100 Ohm 
4.4mV

wenn du den Artikel geschrieben hast dann werden dich diese Ergebnisse 
ja nicht verwundern

Diese Spannung wird also niemals mit dem Gleichrichter funktionieren

ich habe mit dem gemessen
https://www.digikey.de/de/products/detail/zettler-magnetics/ACST-260-1/18880392?srsltid=AfmBOorb5oFaEOV56DQzvrlE31QvmWk9wqxdY__zCBqAkgEmfPu2cgrm

habe dazu zuletzt ein Spice Modell gemacht, kenne ihn also ziemlich gut

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Lutz schrieb:
> also einen ähnlichen von Zettler 1:500 der hat bei 30mA rms primär offen
> eine Ausgangsspannung von 13.4mV, mit 1k sind es 12mV und mit 100 Ohm
> 4.4mV
>
> wenn du den Artikel geschrieben hast dann werden dich diese Ergebnisse
> ja nicht verwundern
>
> Diese Spannung wird also niemals mit dem Gleichrichter funktionieren

Das stimmt wohl, aber ich suche noch nach einer Erklärung. Mein 
bisherige Theorie sagt, daß ein Stromwandler im Leerlauf die 
Ausgangspannung durch die Decke schießen läßt. Das stimmt so allgemein 
eben nicht. Schon gar nicht bei sehr kleinen Eingangsströmen.

von Lutz (lutz66)


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Falk B. schrieb:
> Lutz schrieb:
>> also einen ähnlichen von Zettler 1:500 der hat bei 30mA rms primär offen
>> eine Ausgangsspannung von 13.4mV, mit 1k sind es 12mV und mit 100 Ohm
>> 4.4mV
>>
>> wenn du den Artikel geschrieben hast dann werden dich diese Ergebnisse
>> ja nicht verwundern
>>
>> Diese Spannung wird also niemals mit dem Gleichrichter funktionieren
>
> Das stimmt wohl, aber ich suche noch nach einer Erklärung. Mein
> bisherige Theorie sagt, daß ein Stromwandler im Leerlauf die
> Ausgangspannung durch die Decke schießen läßt. Das stimmt so allgemein
> eben nicht. Schon gar nicht bei sehr kleinen Eingangsströmen.

Das stimmt bei großen Strömen erst recht nicht. Wie geschrieben, ich 
habe den Zettler mit 1:500 hier liegen und dazu für ein kommerzielles 
Projekt ein Spice Modell gemacht, mit Sättigung und Frequenzverhalten, 
habe also zahlreiche Messungen dazu gemacht, und der Kern ist ohne Last 
auf der Sekundärseite sehr schnell in der Sättigung, das Plateau der 
Hysteres wird schon bei dem 30A Typ mit weniger als 1A deutlich 
angesteuert, wenn sekundär kein Last-Widerstand ist

Das Bild zeigt die Hysteresekurve, die X-Achse ist der Strom und Y die 
integrierte Spannung über der Induktivität, also Integral über 
(Spulenspannung- Rcu*I), entsprechend ohne Flussänderung keine hohen 
Ausgangsspannungen

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Hohe Ströme sind im Moment nicht das Thema, sondern sehr kleine.

von Chantalle (chantalle2000)


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Falk B. schrieb:
> Die Leerlaufspannung des Stromwandlers sollte
> ohne Lastwiderstand theoretisch sehr groß werden. Tut sie aber in meinem
> Aufbau nicht. Allerdings messe ich mit einem "Hochstromtrafo", der nur
> wenig Spannung ausgibt (100W Ringkerntrafo mit extra Sekundärwicklung).
> Die Leerlaufspannung steigt von 30-200mA primärseitig nur von 67-791mV,
> alles halbwegs linear.

Die Theorie zum Trafo besagt doch

U1/U2 = N1/N2 das gilt für den idealen Trafo im Leerlauf (sekundär)
I1/I2 = N2/N1 das gilt für den idealen Trafo im Kurzschluss (sekundär)

So ein Stromwandlertrafo hat extrem kleine Induktivität auf der 
Sekundärseite,  die haben oft nur eine Windung primärseitig und somit 
15uH bis 20uH d.h. bei 30mA sind dann da vielleicht 150uV Spannung über 
der primärseite.

Dann gilt doch für die Sekundärseite wegen 1:1000 das da 150mV maximal 
sein können, aber wegen Verluste und anderen Effekten ist es dann 
weniger

das bedeutet doch das die Spannung nicht sehr groß werden kann und es 
sich nicht wie eine "quasi ideale" Stromquelle verhält.

von Lutz (lutz66)


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Falk B. schrieb:
> Hohe Ströme sind im Moment nicht das Thema, sondern sehr kleine.

Das Problem ist, das die kleinen Ströme nicht genügend Spannung liefern 
das es mit dem Brückengleichrichter funktioniert.
Es mag sein das der Nuvotem AC-1 Stromwandler ein paar 10mV mehr 
liefert, ist ja auch ein anderer Messbereich, 5A statt 30A

Aber auch dieses Datenblatt besagt, bei 1A primär sind es an 1k 1V und 
an 10k 4V, also nicht 10 mal soviel, aber es ist auch ein 5A Typ für ein 
Messbereich bis 20A, über Sättigungsverhalten bei Überstrom steht nichts 
da, aber Faktor 4 sollte kein Problem darstellen bei AC

Das heißt dann aber konkret, linear im Dreisatz 1A 1V an 1K sind bei 
30mA dann 30mV und an 10k wären es 120mV und infinity, naja optimistisch 
ist 100k nahe dran wäre dann 165 mV

Alles zu wenig für einen Brückengleichrichter

von Lutz (lutz66)


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Chantalle schrieb:
> Die Theorie zum Trafo besagt doch
>
> U1/U2 = N1/N2 das gilt für den idealen Trafo im Leerlauf (sekundär)
> I1/I2 = N2/N1 das gilt für den idealen Trafo im Kurzschluss (sekundär)

Gut erkannt, das sind die Grenzen in denen sich ein realer Trafo 
überhaupt bewegen kann.
Bevor man kompliziertere Denkansätze startet sollte man sich dessen 
bewusst sein

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lösungen:

a) Der Spannungsabfall an zwei antiparallelen VS-10WQ045FN Dioden wird 
direkt ausgewertet.

Nachteil: Bei einer Last von 10..20A fällt an jeder Diode zwischen 
5...10W Verlustleistung an.

Verbesserung: Parallel zu den Dioden wird mit einem Tastverhältnis von 
95% an und 5% aus ein Mosfet mit 1kHz geschaltet. Die Verlustleistung 
kann bis auf nahezu 1/20 gedrückt werden.

b) Es wird ein Drossel verwendet, bei der analog zu Lutz seinem Versuch 
nur hochohmig die Spannung verstärkt wird, damit der Kern schon bei 
kleinen Strömen in die Sättigung geht. Wickeln muss man diese selber, 
weil man einen sehr viel dickeren Wickeldraht primär verwenden muss, als 
diese normalerweise haben.

von Falk B. (falk)


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Ich glaube jetzt hab ich es verstanden. Siehe Anhang.

Ich simuliere einen Stromwandler AC1005 mit 1000:1 Übersetzung. Die 
Primär-und Sekundärinduktivität stimmt grob, hab ich gemessen. Der 
Primärkreis ist auf 16A rms bei 230V ausgelegt. Die Spannungsquelle B1 
wird über eine Rampe von V1 linear in der Amplitude erhöht, mit 32,5V/s 
bzw. durch R1 ergeben sich 2,16A/s. Der Lastwiderstand R1 und die 
Primärwicklung L1 bilden einen komplexen Spannungsteiler. 10uH sind 
3,15mOhm bei 50Hz (induktiv). Es ist also ein Teilerfaktor von ca. 
5000:1. Der Stromwandler arbeitet im Leerlauf wie ein normaler Trafo und 
transformiert die Spannung mit Faktor 1000. Als Kettenschaltung hat man 
also einen Übertragungsfaktor von 1000/5000=0,2.

Wenn jetzt die Amplitude der Speisespannung steigt, steigt auch die 
Ausgangsspannung am unbelasteten Stromwandler. Bei 325V Umax müßten 
theoretisch ~65V am Ausgang rauskommen. Passiert aber nicht, weil der 
Kern weit vorher sättigt. Es zeigt aber, wieviel höher die 
Leerlaufspannung im Gegensatz zum Normalbetrieb als Stromwandler ist. Im 
Normalbetrieb mit 100 Ohm hat man hier ca. 1,5V RMS Ausgangsspannung. 
Das ist der Spannungsüberschuß, mit dem der Wandler als 
Konstantstromquelle arbeiten kann.

Und jetzt zum Mindeststrom, den man mit dem normalen 
Brückengleichrichter messen kann. Die Grundlagen der E-Technik gelten 
noch immer. Die Flußspannung der Dioden muss überwunden werden. Aber 
nicht von der normalen Ausgangsspannung im belasteten Fall, sondern von 
der Leerlaufspannung! Das ist der Unterschied! Das sieht man an den 
Signalverläufen. V(s) ist die Sekundärspanung des Stromwandlers. Nach 
100ms liegt dessen (quasi) unbelastete Ausgangsspannung schon bei ca. 
0,6 (Spitze). Das entspricht einem Primärstrom von 200mA. Aber da kann 
man noch nichts messen, V(Sp,sn) ist praktisch null. Bei 200ms wackelt 
der Ausgang schon etwas, aber die Signalform ist noch stark verzerrt, 
trotz 430mA Primärstrom. Nach etwa 400ms sind 840mA erreicht und das 
Ausgangssignal an R2 ist ein nahezu perfekt gleichgerichteter Sinus, ein 
Abbild des Primärstroms. Man sieht auch, wie die Eingangsspannung sehr 
steil wird und die doppelte Flußspannung von ca. 2x0,5V sehr schnell 
überschreitet und dann die Sinushalbwelle oben drauf sitzt. Das ist 
möglich, weil die Leerlaufspannung hier schon bei 2,6V (Spitze) liegt, 
die aber durch die Last R2 deutlich unterschritten wird.

Was lernen wir daraus?

Es gibt einen Mindeststrom, den man mit dem einfach Brückengleichrichter 
an einem Stromwandler messen kann. Der ist erreicht, wenn die 
Leerlaufspannung ca. 2-3V überschritten hat. Bei diesem Wandler sind es 
ca. 400mA bei 22A Maximum, ca. 2%. Schottkydioden anstatt Siliziumdioden 
helfen geringfügig die Grenze nach unten zu drücken. Wer darunter messen 
will, muss einen passenden Lastwiderstand direkt am Stromwandler 
anschließen, verstärken und mittels aktivem Präzisionsgleichrichter 
gleichrichten und anschließend filtern.

Die Empfindlichkeit eines Stromwandlers kann man auch bei kleinen 
Strömen nicht beliebig mit einem höheren Lastwiderstand erhöhen. Denn 
wenn dieser die Leerlaufspannung erreicht, ist keine Steigerung mehr 
möglich. Als Orientierung kann die Impedanz der Sekundärwicklung dienen. 
10H haben 3,14kOhm bei 50Hz. Wesentlich größer als dieser sollte ein 
Lastwiderstand nicht sein. In den meisten Fällen liegt er um Faktor 10 
oder mehr darunter, hier typisch 100 Ohm.

von Falk B. (falk)


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Lutz schrieb:
> Das Problem ist, das die kleinen Ströme nicht genügend Spannung liefern
> das es mit dem Brückengleichrichter funktioniert.

Stimmt. Diese Trivialität ist mir irgendwie entgangen 8-0. Aber siehe 
oben, es zählt die Leerlaufspannung!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Die Empfindlichkeit eines Stromwandlers

Wenn Du in Reihe zu L2 eine Wechselspannung von 200mV 1kHz einspeist, 
dann wird die Empfindlichkeit besser.

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Wenn Du in Reihe zu L2 eine Wechselspannung von 200mV 1kHz einspeist,
> dann wird die Empfindlichkeit besser.

Ja klar, auf diesen "Profitip" haben wir alle gewartet. Logorhö-Dieter 
mal wieder . . .

von Manfred P. (pruckelfred)


Angehängte Dateien:

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Beim Plundermaxe gab es vor gut 10 Jahren mal etwas, dessen Funktion 
durchaus verbesserungswürdig war.

Das Transformatörchen im Lastkreis 15x16mm hat nur ein U aus ca. 1mm 
Draht, keine komplett geschlossene Windung. Da wird wohl der Stromtrafo 
auf Spannung ausgewertet, merkwürdiger Ansatz.

Ich habe damals etwas damit gespielt und keine sinnvollen Werte gehabt.

Dort hat sich jemand Mühe gemacht, das Ding umzubauen:

https://loetmeister.de/Elektronik/ausschalter_230v_mottai_multi_mod.htm

von Armin X. (werweiswas)


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Andrew T. schrieb:
> Wenn Du Glück hast, haben deine Kollegen eine sog. Master Slave
> Steckdosenleiste, und schrauben die Mal mit dir suf-- genau dort sind
> nämlich derartige Schaltungen verbaut und du kannst es dir Mal Real
> ansehen

Nee. Die gehen meist nicht. Zumindest die Billigen. Da ist der 
Masterkreis meist nur für 1 - 2A ausgelegt!

In diesen Leisten ist ein Widerstand mit ca 100Ohm als 
Stromfühlerwiderstand eingebaut welcher gegen zu hohen Spannungsabfall 
zwei antiparallele 3A oder vielleicht noch 6A Dioden beigestellt 
bekommen hat. Besondere Kühlung der Dioden Fehlanzeige.

von Lutz (lutz66)


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Falk B. schrieb:
> Ich glaube jetzt hab ich es verstanden. Siehe Anhang.
>
> Ich simuliere einen Stromwandler AC1005 mit 1000:1 Übersetzung. Die
> Primär-und Sekundärinduktivität stimmt grob, hab ich gemessen. Der
> Primärkreis ist auf 16A rms bei 230V ausgelegt. Die Spannungsquelle B1
> wird über eine Rampe von V1 linear in der Amplitude erhöht, mit 32,5V/s
> bzw. durch R1 ergeben sich 2,16A/s. Der Lastwiderstand R1 und die
> Primärwicklung L1 bilden einen komplexen Spannungsteiler. 10uH sind
> 3,15mOhm bei 50Hz (induktiv). Es ist also ein Teilerfaktor von ca.
> 5000:1. Der Stromwandler arbeitet im Leerlauf wie ein normaler Trafo und
> transformiert die Spannung mit Faktor 1000. Als Kettenschaltung hat man
> also einen Übertragungsfaktor von 1000/5000=0,2.

Das ist die simulation mit idealen trafo, mit k faktor als kopplung 
gehen nur idealen trafos, es gibt eine anleitung wie man trafo mit 
hysterese behafteten kern mit ltspice simuliert
Das ergebnis ist deutlich anders wenn der kern erst mal korrekt 
parametriert ist

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Falk B. schrieb:
> Ja klar,...

Das Chopperverfahren zur Messung von langsamen kleinen Wechselspannungen 
mit Brückengleichrichter zur Überwindung der Diodenschwellenspannungen 
ist ein alter Hut. Die Chopperfrequenz, hier 1kHz, muss mit einem 
Notchfilter bei der weiteren Signalverarbeitung unterdrückt werden.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wichtig ist allerdings, dass die Stromerkennung in die Phase muss und 
nicht in den Neutralleiter. Weil sonst auf einem Gerät Netzspannung sein 
könnte, wenn seine Schaltung durch einen Fehler eine Unterbrechung im 
Neutralleiter verursacht.

Bei dem niedrigen Wissensstand des TO an 230V zu basteln, ist eigentlich 
ein Vorhaben, wo man eigentlich hier davon abraten sollte.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn der TO eine Last mit einem EMI-Filter am Eingang anschließt, dann 
kann es sein, dass bei einem stark oberwellenbehafteten Netz die 
Erkennung fälschlicherweise reagiert. Daher wird wird ein Tiefpass nicht 
vermieden werden können um hier mehr Störsicherheit zu bekommen.

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