Forum: HF, Funk und Felder Bewegung durch Steinmauer hindurch erkennen


von Stefan M. (derwisch)


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Hallo,

kennt jemand einen Sensor, der in der Lage ist, durch eine einfache 
gemauerte Steinwand (kein Stahlbeton) Bewegung zu registrieren?
Ein normaler Radarsensor mit 24GHz o.ä. ist nicht geeignet.
Der geht höchstens durch eine dünne Holz- oder Kunststoffplatte 
hindurch.

Selbstbau wäre in dem Fall keine Option, obwohl ich da schon 
Möglichkeiten sehe.

: Bearbeitet durch User
von Scyte R. (scyte)


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Kommt sehr auf die Mauer an.

Mit einen festmontiertem 77GHz Radar konnte ich eine 
Abwesenheitsüberwachung umsetzen. Bei selbstgeschriebener 
Datenauswertung. Aber nicht alle Wände werden gleichgut durchleuchtet.

von Georg M. (g_m)


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Stefan M. schrieb:
> obwohl ich da schon Möglichkeiten sehe.

Aber nur innerhalb der Grenzen des physikalisch Möglichen?

von Stefan M. (derwisch)


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Georg M. schrieb:
> Aber nur innerhalb der Grenzen des physikalisch Möglichen?

Natürlich.

Das Prinzip ist nicht neu und es geht auch mit "HF".
Nur der Frequenzbereich ist erheblich tiefer.
Wer das Prinzip des Theremin (Musikinstrument) kennt, weiss was ich 
meine.
Durch eine Person hinter der Mauer wird ein Oszillator in seiner 
Resonanzfrequenz beeinflusst. Es ist also kein Radar im eigentlichen 
Sinne.
Frequenzen im LW oder MW Bereich haben kein Problem mit einer trockenen 
Mauer.
Nur habe ich keinen Sensor am Markt gefunden, der diesen Frequenzbereich 
nutzt (muss ja auch legal sein).
In Bastelbüchern gibt es solche Schaltungen.

Scyte R. schrieb:
> Mit einen festmontiertem 77GHz Radar konnte ich eine
> Abwesenheitsüberwachung umsetzen. Bei selbstgeschriebener
> Datenauswertung. Aber nicht alle Wände werden gleichgut durchleuchtet.

Mit 77GHz? Da geht was durch Wände? kaum zu glauben.
Das muss aber eine sehr dünne und sehr trockene Wand sein.
Oder aber die Sendeleistung reicht zum Suppe warm machen...

von Andi M. (andi6510) Benutzerseite


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Ohne genaue Beschreibung, was sich genau wie viel bewegt in welchem 
Abstand zur Mauer bei welchen Umgebungsverhältnissen wird das hier ein 
Ratespiel bleiben.

Die Frage ist, warum das so sein muss. Sollen z.B. sich bewegende 
Personen nicht merken, dass sie detektiert werden? Dann kann man sich 
eher damit beschäftigen, wie man einen Sensor auf der "richtigen" Seite 
der Mauer entsprechend tarnt.

Evtl eine Miniaturkamera in einem kleinen Mauerloch? Auswertung z.B. 
durch raspi.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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vor allem: WAS soll erkannt werden?

Personen? (oder eine konkrete Person?)

Ein Hund?

Marienkäfer?

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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von Al (almond)


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Eine erprobte Einrichtung, mit der man durch dicke Mauern 
hindurchschauen kann, nennt man Fenster.

von Lotta  . (mercedes)


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Al schrieb:
> Eine erprobte Einrichtung, mit der man durch dicke Mauern
> hindurchschauen kann, nennt man Fenster.

Das geht sogar geheimnisvoller:
Mit nem alten U-Boot Periskop, wie bei
James Bond.

mfg

von Stefan M. (derwisch)


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Andi M. schrieb:
> Ohne genaue Beschreibung, was sich genau wie viel bewegt in welchem
> Abstand zur Mauer bei welchen Umgebungsverhältnissen wird das hier ein
> Ratespiel bleiben.

Es geht um Personen (hatte ich vergessen) die sich unbefugt in Bereichen 
bewegen, in denen direkt keine Sensoren oder gar Kameras installiert 
werden dürfen.
Abstand der Personen zur Mauer ist max. 30cm.
Die Mauer ist eine einfach gemauerte Steinwand in trockenem Innenraum.

Für´s technische sollte das reichen.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


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Der Bereich hat dich sicher Türen, oder? Schließe sie ab.

Wenn er keine Türen hat, ist er öffentlich zugänglich. Eine versteckte 
Überwachung ist dann nicht erlaubt.

Polizei und Militär bekommen unter gewissen Umständen für den Einzelfall 
eine Ausnahmegenehmigung.

von Lotta  . (mercedes)


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Stefan M. schrieb:
> Andi M. schrieb:
>> Ohne genaue Beschreibung, was sich genau wie viel bewegt in welchem
>> Abstand zur Mauer bei welchen Umgebungsverhältnissen wird das hier ein
>> Ratespiel bleiben.
>
> Es geht um Personen (hatte ich vergessen) die sich unbefugt in Bereichen
> bewegen, in denen direkt keine Sensoren oder gar Kameras installiert
> werden dürfen.
> Abstand der Personen zur Mauer ist max. 30cm.
> Die Mauer ist eine einfach gemauerte Steinwand in trockenem Innenraum.
>
> Für´s technische sollte das reichen.

Da wäre die Methode des "HF-Annäherungszaunes" also
die kapazitive Verstimmung von Oszillatoren durch ne
Person das beste Szenario. Ein Nachteil ist, das der Sensor
auch diesseits der Mauer auslösen wird, da hilft dann ne
Richtantenne (Rahmenantenne).
Die Armee benutzt das seit langem, aber ob man das zivil
kaufen kann, und man die Genehmigung zum Betrieb erhält...

Körperschallauswertung mit KI (den Trittschall erkennen) wäre auch ne 
Möglichkeit.

Wenn man die Wand durchbohren könnte, hätte man mehr Möglichkeiten,
etwa Luftdruckänderung beim Betreten des Raumes, Infrarot...

mfg

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Es geht um Personen (hatte ich vergessen) die sich unbefugt in Bereichen
> bewegen, in denen direkt keine Sensoren oder gar Kameras installiert
> werden dürfen.

Solides Mauerwerk koppelt Schall, den kann man auf der anderen Seite per 
Lasermikrofon abnehmen.

https://praktikum.physik.ruhr-uni-bochum.de/wp-content/uploads/sites/8/2023/07/Poster_Gruppe_J.pdf

Die Höhlenforscher haben mglw. Tipps zu Thema Magnetfeldantennen für 
Längstwellen. Sich bewegende Personen im Übertragungskanal sollten dabei 
als Störung detektierbar sein.


https://de.wikipedia.org/wiki/Cave-Link

von Lotta  . (mercedes)


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Bradward B. schrieb:
>> Es geht um Personen (hatte ich vergessen) die sich unbefugt in Bereichen
>> bewegen, in denen direkt keine Sensoren oder gar Kameras installiert
>> werden dürfen.
>
> Solides Mauerwerk koppelt Schall, den kann man auf der anderen Seite per
> Lasermikrofon abnehmen.
>
Genau.
Da er ja Zugang zur Mauer auf seiner Seite hat, ist ein 
Körperschallmikro
die bessere Wahl.

> 
https://praktikum.physik.ruhr-uni-bochum.de/wp-content/uploads/sites/8/2023/07/Poster_Gruppe_J.pdf
>
> Die Höhlenforscher haben mglw. Tipps zu Thema Magnetfeldantennen für
> Längstwellen. Sich bewegende Personen im Übertragungskanal sollten dabei
> als Störung detektierbar sein.
>
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Cave-Link
Genau.
Das wird leider in Deutschland wieder an der
Bürokratie scheitern...  ;-((((((((((((

Achja, das Ganze gabs mal im 1 Weltkrieg als
Erdtelegrafie, (im Niederfrequenzbereich!) ich habs bei
Uns mal ausprobiert,  das wird aber heut durch Erdströme gestört.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Otto K. (opto_pussy)


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Lotta  . schrieb:
> Mit nem alten U-Boot Periskop, wie bei
> James Bond.

In dem Film Octopussy konnte James Bond mit einem umgebauten Lotus 
Esprit unter Wasser mit einem elektronischen Periskop (mit grünem 
Farb-Display in der Mittelkonsole) sogar durch die Wasseroberfläche 
hindurch seine weiblichen Verfoger im Hubschrauber zunächst betrachten 
und anschließend einfach abballern.

von Henrik V. (henrik_v)


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Seismometer, misst
Trittschall, bzw je nach unterer Grenzfrequenz und Empfindlichkeit  auch 
die urad, die sich der Boden durch Belastung verbiegt.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> kennt jemand einen Sensor, der in der Lage ist, durch eine einfache
> gemauerte Steinwand (kein Stahlbeton) Bewegung zu registrieren?

Ich denke, mit passender Antenne und passender Leistung
sollte das kein Problem sein.

https://www.flugzeug-lexikon.de/Luftwaffenmuseum/Waffensysteme/Radaranlage/Radar.jpg

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Gibt es als passives System. Die Grundlagen stehen im IEEE Measurement 
and Control, einer Ausgabe im letzten Jahrausend, zwischen 1990 und 
1999.

Empfaenger im GHz-Bereich war das.

Das hat auch damit zu tun:

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/rekorde/lebenslicht-entdeckt-strahlen-lebewesen-wirklich-eine-aura-aus/

Bei den Übergaengen von Elektrone wird nicht nur Licht, sondern werden 
auch Mikrowellen abgestrahlt.
Diese schwanken auch mit der Herzfrequenz. Diese sind durch Gestein 
hindurch messbar.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Den Sensor auf der Mauer (überhängend) platzieren.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Suche nach Walabot, es gibt auch ein Developer-Kit mit mehr Kanälen (18 
antenna arrays).
https://www.mikrocontroller.net/search?query=walabot
Video: Animal detecting stud finder
https://www.youtube.com/watch?v=G_Anv7Gk_Mw

von Nemopuk (nemopuk)


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Überwache doch einfach die Zugänge dieses unantastbaren Raumes, wenn du 
sie schon nicht zu sperren kannst.

von M.A. S. (mse2)


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Otto K. schrieb:
> Lotta  . schrieb:
>> Mit nem alten U-Boot Periskop, wie bei
>> James Bond.
>
> In dem Film Octopussy konnte James Bond mit einem umgebauten Lotus
> Esprit unter Wasser mit einem elektronischen Periskop (mit grünem
> Farb-Display in der Mittelkonsole) sogar durch die Wasseroberfläche
> hindurch seine weiblichen Verfoger im Hubschrauber zunächst betrachten
> und anschließend einfach abballern.

Das war nicht Octopussy sondern "Der Spion, der mich liebte".

: Bearbeitet durch User
von Heinz R. (heijz)


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Ich habe hier im Aussenbereich seit Jahren einen dieser billigen 
Radar-Melder

Seine Aufgabe: in einem ca. 5 x 1,2m langen Gang vor der Haustür das 
Licht anschalten - Radarsensor sitzt am Ende des Ganges

Auf der einen langen Seite dieses Gangs ist die Küche -- dazwischen 24cm 
dickes verputztes Mauerwerk, kein Fenster

Dummerweise schaltet der Bewegungsmelder oft auch wenn jemand in der 
Küche ist

Er geht also wohl auch in einem Winkel von ca. 20° schräg durch die Wand 
- oder es sind irgendwelche Reflektionen?

von Lu (oszi45)


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Lampe mit Bewegungsmelder ist sicher auch nicht verboten. Auf der 
anderen Seite der Wand kann z.B. dann eine weitere Lampe parallel 
geschaltet werden?

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