Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche (historische) Oszillatorschaltung


von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Hi Leute, ich suche eine Oszillatorschaltung mit Röhren. Sie war mit 
einem 2-fach Drehko bestückt, der gemeinsame Pol lag auf Masse. Also 
ganz im Gegensatz zur klassischen Wienbrückenschaltung bei der der 
gemeinsame Anschluss des Drehkos am Verstärkereingang liegt, was diesen 
sehr empfindlich für Störeinkopplung macht. Soweit ich mich an die vor 
Jahren verbummelte Schaltung erinnern kann, 2 Röhrensysteme, äußerst 
trickreich. Sogar eine Glühlampe zur Amplitudenstabilisierung drin. Wer 
kennt sich mit so historischen Röhrenschaltungen aus? Die Schaltung des 
Wienbrückenschaltung des HP200A im Anhang. Sie hat wie gesagt den 
Nachteil, das der gemeinsame Anschluss des Drehkos am Verstärkereingang 
sitzt und nicht an Masse.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Es gibt auch Drehkos die wohl extra für Messinstrumente gefertigt
werden, und zwei völlig isoliert gelagerte Pakete beinhalten.
Die Widerstände für eine Wienbrücke werden dabei allerdings
extrem hochohmig. Röhren benötigt man ebenfalls nicht, wenn man
den Verstärker am Eingang mit einem echten MOSFET ausstattet.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Peter T. schrieb:
> was diesen
> sehr empfindlich für Störeinkopplung macht.

Kein Problem, setze den Dreko einfach in einen Abschirmkäfig. Du kannst 
aber auch das Gitter auf GND legen und dafür die Anodenspannung zappeln 
lassen (extra Trafowicklung).

Ich hatte meinen Wien mit umschaltbaren Kondensatoren, Tandempoti und 
natürlich Transistoren (SF128) aufgebaut. Ich bin aber ewig nach der 
Regelbirne (12V/25mA) rumgerannt. Lief recht gut, aber mit Gehäusebau 
hatte ich so meine Probleme. Liegt daher halbfertig noch irgendwo rum.

von Peter D. (peda)


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Es gab auch Drekos mit 2 Statorpaketen, in die 2 Rotorpakete ragten, die 
auf Keramikisolatoren auf der Welle montiert waren. Quasi 2 Drekos in 
Reihe. Der große Vorteil war, daß sie keine Schleifer benötigten, also 
keine Kontaktprobleme. Die Schleifer waren ja oft die Ausfallursache für 
Quetscherdrekos in billigen Transistorradios.

In der DDR gab es früher mal einen Drekobausatz, wo man die Platten 
beliebig stapeln und anschließen konnte.

von Schorsch M. (schorschm)


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Peter D. schrieb:
> Es gab auch Drekos mit 2 Statorpaketen,

Ja, nannte sich Schmetterlingsdrehko.

von Peter S. (psblnkd)


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Peter D. schrieb:
> In der DDR gab es früher mal einen Drekobausatz, wo man die Platten
> beliebig stapeln und anschließen konnte.

Richtig! ->
http://www.ps-blnkd.de/Drehkondensatoren-Baukasten(fa).pdf

Mit Baukästen hatte wir's - so z.B. auch den hier:
http://www.ps-blnkd.de/Universal_Experimentier_Chassis_ER10.pdf

Neuzeitlich gibt's das hier (von mir):
http://www.ps-blnkd.de/Planarspulen-1.pdf

Grüsse aus Berlin
PSblnkd

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich sehe hier vier Drehkos mit gemeinsamer Achse auf dem Foto, keine 
Schmetterlinge:
https://people.ohio.edu/postr/bapix/HP200A.htm
Hier nochmal
https://www.hpmemoryproject.org/wa_pages/wall_a_page_01.htm

: Bearbeitet durch User
von Lutz V. (lvw)


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Peter T. schrieb:
> Hi Leute, ich suche eine Oszillatorschaltung mit Röhren. Sie war mit
> einem 2-fach Drehko bestückt, der gemeinsame Pol lag auf Masse. Also
> ganz im Gegensatz zur klassischen Wienbrückenschaltung bei der der
> gemeinsame Anschluss des Drehkos am Verstärkereingang liegt, was diesen
> sehr empfindlich für Störeinkopplung macht.
......................
> Die Schaltung des
> Wienbrückenschaltung des HP200A im Anhang. Sie hat wie gesagt den
> Nachteil, das der gemeinsame Anschluss des Drehkos am Verstärkereingang
> sitzt und nicht an Masse.

Der "gemeinsame Pol" stellt den Knoten dar, an dem das durch die 
RC-Schaltung bandpass-gefilterte Signal auf den Verstärker-Eingang 
gegeben wird.
Wie kann dieser Pol "auf Masse" liegen?
Theoretisch möglich, aber dann muss die Spannungsversorgung des 
Verstärkers nicht auf Masse bezogen sein - sinnvoll?

von Peter D. (peda)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich sehe hier vier Drehkos mit gemeinsamer Achse auf dem Foto, keine
> Schmetterlinge:

Sind es auch nicht. Die Störempfindlichkeit wird auch nicht als 
problematisch gesehen, da ja ein Oszillator schön hoch ausgesteuert 
werden kann.
Das Hauptproblem war jedoch die untere erreichbare Frequenz, deshalb die 
Parallelschaltung mehrerer Drekos.

von Rolf (rolf22)


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Peter T. schrieb:
> Hi Leute, ich suche eine Oszillatorschaltung mit Röhren.

Das Wichtigste hast du nicht gesagt:
Willst du einen Oszillator mit bestimmten Eigenschaften oder willst du 
einfach nur Retro-Basteln?

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Rolf schrieb:
> Peter T. schrieb:
>> Hi Leute, ich suche eine Oszillatorschaltung mit Röhren.
>
> Das Wichtigste hast du nicht gesagt:
> Willst du einen Oszillator mit bestimmten Eigenschaften oder willst du
> einfach nur Retro-Basteln?

Ja, es geht um Retro-Basteln. Heutzutage würde man einen DDS aufbauen 
oder kaufen.

Die Schaltung, die ich vor etlichen Jahren unauffindbar abgeheftet habe, 
war keine klassische Wienbrücke! Das eine Drehkondensatorpacket war 
möglicherweise an der Kathode angeschlossen, sozusagen eine Art 
Gyrator-Schaltung. So wie ich es verstehe, werden dort aus Kapazitäten 
-> Induktivitäten.

von Wolfgang D. (blitz_f)


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von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)



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Wolfgang D. schrieb:
> Moin,
> vielleicht der: Heathkit IG-82E?
> https://roehren-radio.eu/sammlung/heathkit/sinus-rechteckgenerator-ig-82e/

Nö, ist ein oszillierendes Doppel-T-Filter der gemeinsame Anschluss des 
Drehkondensators liegt an R2, nicht direkt an Masse. Aber ist sehr 
interessant, ich sollte einen Testaufbau im Manhattan Style machen!

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)



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Muß es ein RC-Oszillator sein?
Bei LC-Oszillator brauchst du dir nur die Oszillatoren
alter Röhrenradios anschauen, da waren die Drehkos fast immer
mit einer Seite auf Masse.

Schau mal das Buch im Anhang, auf Seite 160 ist eine
Oszillatorschaltung mit Doppeldrehko, der gemeinsame
Anschluß liegt auf Masse.

Man könnte auch einen Phasenschieberoszillator mit
Röhre bauen, man braucht dann aber einen Dreifachdrehko.

: Bearbeitet durch User
von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Ist das zweite Buch, daß erste habe ich nicht wieder
wegbekommen.

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