Hallo, ich möchte für ein Filmchen Flugfunk "Simulieren". Dazu würde ich gerne die Sprachbandbreite begrenzen. Angenommen: Beim Flugfunk werden 300Hz- 1500 Hz übertragen dann müsste doch Stimme die genau so gebbandpasst wird anhören wie aus einem Funkgerät? Welcher Frequenzbereich wird also im Flugfunk übertragen?
Moin, Wird wohl nicht nur der Frequenzbereich sein, ders "flugfunkig" macht, sondern noch so Zeugs wie zusaetzliches Rauschen und Dynamikkompression (a.k.a. sowas wie 2 Dioden antiparallel im Signalweg, um die max. Amplituden im Audio zu clippen). Gruss WK
Zwei AM CB Funkgeräte sollten den Job erledigt bekommen. Das klingt stilecht, Flugfunk ist auch AM.
Hey, @Markus, ein geiles Projekt! Bist Du Flieger oder Pilot? Können wir Dein Werk dann nach Fertigstellung sehen? mfg
man muss halt einen Unterschied zum sonstigen Ton hören können. Das wird der Zuschauerschaft dann schon gut genug sein müssen. Ausser man will sich in Details verlieren. Da dürften im Überwiegenden Teil eh keine Piloten oder Nachrichtentechniker dabei sein. Höhen und Bässe abzwacken und gut ist.
Also Flugfunk hat ein Kanalraster von 8,33 kHz, darum ist die max. NF-Bandbreite 4 kHz, eher weniger. Also so wie beim Telefon. Nur nicht so blechern. Eher tiefenbetont mit einem leisen, rosa Rauschen. Bitte bloß kein Squelch-Knacksen von FM einbauen! Wenn du einen DVB-T-Stick hast, hör dir doch mal die VOLMET oder Tower-Frequenz von einem Flughafen in der Nähe an. Dann weißt du, wie es sich anhört und hast auch ein Gefühl für den "Slang". Kilo S. schrieb: > Zwei AM CB Funkgeräte sollten den Job erledigt bekommen. > > Das klingt stilecht, Flugfunk ist auch AM. Sehr gute Idee! thumbsup
Marek N. schrieb: > Also Flugfunk hat ein Kanalraster von 8,33 kHz, darum ist die max. > NF-Bandbreite 4 kHz, eher weniger. 8,33 kHz-Kanalraster: 6 dB-Bandbreite ±2.78 kHz (Wikipedia)
Marek N. schrieb: > Sehr gute Idee! thumbsup ;-) Hörbeispiel mit einem nicht ganz optimierten RT-890. (AM Fix und registersettings...)
Dergute W. schrieb: > Wird wohl nicht nur der Frequenzbereich sein, ders "flugfunkig" macht, > sondern noch so Zeugs wie zusaetzliches Rauschen und Dynamikkompression Hauptsache sich "so Zeugs" faktenfrei zusammenspekulieren. Dafür gibts Normen, dort liest man besser nach welche NF-Bandbreite, welche HF-Bandbreite, welcher Modulationsgrad und was sonst ein zulassungsfähiges Flugfunkgerät ausmacht.
:
Bearbeitet durch User
Von Pilotenseite klingt es auch immer nach einem sehr nah besprochenen Mikro, quasi an den Lippen klebend. Jedenfalls bei Helikopterpiloten ist das vermutlich so, da die Dinger auch heute noch sehr laut im Innenraum sind.
Al schrieb: > Hauptsache sich "so Zeugs" faktenfrei zusammenspekulieren. Das war nur eine Zurechtweisung, aber niemand weiß jetzt mehr. Ausser etwas mehr über dich.
Zu meinen Amateurfunk-Anfangszeiten waren dynamische Hörkapseln aus Telefonhörern unter Funkamateuren zur Verwendung als Mikrophone sehr beliebt. Sie geben hohe Spannung ab, wenn sie nah besprochen werden und begrenzen den Frequenzgang ganz automatisch auf 3500Hz.
Gunnar F. schrieb: > Al schrieb: >> Hauptsache sich "so Zeugs" faktenfrei zusammenspekulieren. > > Das war nur eine Zurechtweisung, aber niemand weiß jetzt mehr. Ausser > etwas mehr über dich. Bei Dieter Nuhr heißt das: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ...
Audiosignal stark komprimieren (Flugfunkgeräte ziehen alles auf 85% Modulationsgrad hoch) Frequenzgang begrenzen auf 300 - 2,5 kHz (+/- 6dB), besonders nach oben hin mit hoher Flankensteilheit. Bei 3,2 kHz mindestens -50 dB. Gilt in Europa bei 8,33 kHz Kanalabstand, in den USA gibt es etwas mehr Bandbreite. Weißes Rauschen unterlegen, ca. -25 dB Zusätzlich leichten 440 Hz "Brumm" unterlegen (je nach Flugzeug - bei kleinen Propellermaschinen motordrehzahlabhängiges Jaulen vom Alternator) Verzerrung hinzufügen, z.B. Clipping - ein Klirrfaktor von 5% - 10% ist realistisch Plosive und Zischlaute überbetonen (geringer Mikrofonabstand, Gegenteil von dem, was ein De-Esser macht) Weiches Ein- und Aussetzen der Rauschsperre simulieren Hintergrundgeräusche im Cockpit oder der Bodenstation realistisch simulieren und hinzufügen.
Al schrieb: > Dergute W. schrieb: >> Wird wohl nicht nur der Frequenzbereich sein, ders "flugfunkig" macht, >> sondern noch so Zeugs wie zusaetzliches Rauschen und Dynamikkompression > > Hauptsache sich "so Zeugs" faktenfrei zusammenspekulieren So wenig ich seine Art mag, an der Stelle hat er einfach recht. Ein sauberes Sprachsignal klingt einfach nicht nach Funk, nachdem man es durch ein passendes Bandpass gejagt hat, sondern einfach nur "dünn".
Für unser Spiel damals habe ich die Stimmen vor allem durch den B3 (Hammondorgel) Prozessor von Soundforge geschickt. Klingt erstmal komisch, war aber absolut authentisch. Kleines Beispiel anbei.
:
Bearbeitet durch User
Al schrieb: > Gunnar F. schrieb: >> Al schrieb: >>> Hauptsache sich "so Zeugs" faktenfrei zusammenspekulieren. >> >> Das war nur eine Zurechtweisung, aber niemand weiß jetzt mehr. Ausser >> etwas mehr über dich. > > Bei Dieter Nuhr heißt das: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ... jo, mach mal.
Hallo Hans Markus G. schrieb: > ich möchte für ein Filmchen Flugfunk "Simulieren". Und nicht vergessen: Die Sprache im Flugfunk ist ein (einfaches) und fachspezifisches kurzes klares Englisch, teilweise mit extrem starken Akzent, in der Praxis immer mit eingestreuten landessprachlichen, Grußformeln und je nach augenblicklicher Verkehrsdichte auch ein wenig "very small Talk" - aber ohne "Hallo alter Kumpel Sprüche" In der rein privaten "Spaß Fliegerei" im Flugplatzbereich (also nicht der internationale Flughafen) wird auf gerne nahezu durchgängig in der Landessprache gemischt mit englischsprachigen "Fachausdrücken" geredet. Es findet immer klarer, ruhiger, freundlicher und Drama freier (!) Funkverkehr zwischen Profis und Inhaber von Flugfunkzeugnissen mit entsprechender Ausbildung statt. Fluggäste, Ärzte, realitätsferne "Entführungsopfer" und psychisch kaputte Typen, die Jammerstorys über den Funk verbreiten, funken nicht mit. Nur so als Hinweis, da man in Filmen und Hörspielen auch bei diesen "technischen" Teilthema schon extrem viel dummen "Drama Mist" aushalten musste...
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.