Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rufstrom und Annahmeerkennung Analogtelefon


von Felix H. (harlix)


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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Ansteuerung eines analogen Telefons. Und zwar 
wird ja durch die Abnahme des Hörers der Stromkreis zur Speisung des 
Mikrofons geschlossen, wodurch in der Vermittlungsstelle ein 
entsprechendes, mit dem Apparat in Reihe geschaltetes Relais anzieht. 
Das funktioniert bei Gleichspannung wunderbar.

Um ein solches Telefon klingeln zu lassen, muss aber Wechselstrom 
(Rufstrom) fließen. Ein Relais würde hier flattern oder gar nicht 
anziehen.

Wie wurde das Problem früher seitens der Vermittlungsstellen gelöst? 
Wurde die Speisegleichspannung während des Klingelns kurzzeitig 
abgeschaltet und stattdessen die Rufspannung aufgeschaltet, und die 
Erkennung der Anrufannahme durch Relais war nur während der 
Klingelpausen möglich (entweder-oder)?

Oder wurde die Rufspannung zur Speisegleichspannung addiert 
(überlagert), so dass auch während des Klingelns die Rufannahme durch 
Anstieg des Gleichstromanteils mittels Relais erkannt werden konnte?

In letzterem Fall wären die Spitzenspannungspegel aber erheblich. Bei 
60V Speisegleichspannung im Leerlauf und einer überlagerten Rufspannung 
von 60Vss würde man auf der Leitung Spannungspegel zwischen 0V und 120V 
messen, sehe ich das richtig?

Vielen Dank im Voraus für alle hilfreichen Antworten hierzu.

Felix

von Nemopuk (nemopuk)


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Felix H. schrieb:
> Wie wurde das Problem früher seitens der Vermittlungsstellen gelöst?

Beim Klingeln wird die Wechselspannung zur Gleichspannung addiert. 60 
VDC + 60 VAC (oder waren es 90 VAC?)

Außerdem ist das Relais besonders träge.

Felix H. schrieb:
> In letzterem Fall wären die Spitzenspannungspegel aber erheblich.

Ja. Das kann richtig weh tun.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


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Damals bis zu 200 Volt auf a/b gemessen :-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Nemopuk schrieb:
> Außerdem ist das Relais besonders träge.

Die Frequenz der Rufwechselspannung ist allerdings auch niedriger als 
viele erwarten dürften, die liegt bei 25 statt 50 Hz.

von Felix H. (harlix)


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Vielen Dank für eure Antworten!
Aus heutiger Sicht wirkt es nahezu archaisch, einfache Signale mit 
solchen Spannungspegeln zu übertragen. Das waren andere Zeiten!

Gruß,
Felix

von H. H. (hhinz)


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Nemopuk schrieb:
> Beim Klingeln wird die Wechselspannung zur Gleichspannung addiert. 60
> VDC + 60 VAC (oder waren es 90 VAC?)

60VAC, bis zu.


> Außerdem ist das Relais besonders träge.

Vor allem war der Strom sehr gering. Bei den FeTAp 61/71 waren das kaum 
2mA, AFAIR.

von Nemopuk (nemopuk)


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Felix H. schrieb:
> Aus heutiger Sicht wirkt es nahezu archaisch, einfache Signale mit
> solchen Spannungspegeln zu übertragen. Das waren andere Zeiten!

Das waren ja nicht nur Signale, sondern auch die Stromversorgung der 
Telefone. Und zwar über einige Kilometer Strecke.

Du kannst ja mal versuchen, eine Klingel mit 5V über 15 km CAT5 Kabel zu 
betreiben. Aber so, daß die alte Oma sie noch hört, wenn sie im Garten 
arbeitet.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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Felix H. schrieb:
> Aus heutiger Sicht wirkt es nahezu archaisch, einfache Signale mit
> solchen Spannungspegeln zu übertragen.

Bei ISDN war die Nennspannung auf dem Uk0 (vor dem NT) 90 Volt. Muss 
halt sein, weil aufgrund der Leitungswiderstände wenig Strom fließen 
soll.

H. H. schrieb:
>> Außerdem ist das Relais besonders träge.

Die Schleifenrelais sind nicht "besonders träge".

> Vor allem war der Strom sehr gering. Bei den FeTAp 61/71 waren das kaum
> 2mA, AFAIR.

Die Klingel sollte um 10kOhm Impedanz haben und damit zu wenig Strom, 
ein Schleifenrelais anzeiehen zu lassen. Irgendwo habe ich noch ein paar 
Relais aus Telefonanlagen, die in Reihe zum Apparat lagen.

von Dieter W. (dds5)


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Manfred P. schrieb:
> Die Klingel sollte um 10kOhm Impedanz haben und damit zu wenig Strom,
> ein Schleifenrelais anzeiehen zu lassen.

Die Klingel konnte das Schleifenrelais überhaupt nicht anziehen lassen 
weil sie über einen dicken Folienkondensator an der Leitung hing.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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von Felix H. schrieb
>Bei
>60V Speisegleichspannung im Leerlauf und einer überlagerten Rufspannung
>von 60Vss würde man auf der Leitung Spannungspegel zwischen 0V und 120V
>messen, sehe ich das richtig?

Ja, ist richtig. Die überlagerte Gleichspannung wurde im
Telefon durch ein Kondensator (1µF) von der Klingel
ferngehalten. Wenn man bei Nieselregen dann nasse Hände
hatte, und Freileitungsdrähte repariert hat (Kupferblankdraht)
und es hat dann zufällig jemand angerufen, hat man
schonmal was gemerkt und vor Schreck den Draht weggeschmissen.

von Peter D. (peda)


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Die Ankopplung erfolgt symmetrisch, d.h. das Speiserelais hat 2 * 500R. 
Beim Ruf wird ein Ende an die Wechselspannung gelegt und eine 
Relaiswicklung kurzgeschlossen. Dieser Kurzschluß verzögert das Abfallen 
und schließt den Wechselstrom kurz, sonst würden ja die 25Hz am Relais 
abfallen (Drosselwirkung).

von Joachim B. (jar)


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H. H. schrieb:
> Nemopuk schrieb:
>> Beim Klingeln wird die Wechselspannung zur Gleichspannung addiert. 60
>> VDC + 60 VAC (oder waren es 90 VAC?)
>
> 60VAC, bis zu.

zur Reichweitenerhöhung bis 96VDC (Speisung bei EWSD) schließlich habe 
ich die Spea Unitest100 programmiert für die Wandlerbaugruppen.

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Günter L. schrieb:
> Ja, ist richtig. Die überlagerte Gleichspannung wurde im
> Telefon durch ein Kondensator (1µF) von der Klingel
> ferngehalten.

Und so sieht das Ding von innen aus (sorry, kein besseres Schaltbild 
gefunden)

ciao
gustav

von Uwe E. (uexude)


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Hallo,

Felix H. schrieb:
> Um ein solches Telefon klingeln zu lassen, muss aber Wechselstrom
> (Rufstrom) fließen.

Ich bin kein Experte in Sachen Telefon, braucht man zum Klingeln 
Wechselstrom?
Türklingel, Wagnerscher Hammer....

Gruß, Uwe

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Falls es von Interesse ist:

Mein Glasfaser Modem mit WAN Ausgang hat auch die komplette Telefon 
Amt-Schnittstelle eingebaut und kann sowohl Drucktasten wie Wählscheiben 
Telefone verarbeiten. Ich habe ein altes 1947 Telefon und kann damit 
problemlos durchwählen - auch das Läutwerk hört sich vollkommen normal 
an.

Gruß,
Gerhard

von H. H. (hhinz)


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Uwe E. schrieb:
> Felix H. schrieb:
>> Um ein solches Telefon klingeln zu lassen, muss aber Wechselstrom
>> (Rufstrom) fließen.
>
> Ich bin kein Experte in Sachen Telefon, braucht man zum Klingeln
> Wechselstrom?

Beim klassischen Telefon schon.


> Türklingel, Wagnerscher Hammer....

Dann telefoniere einfach damit.

von Nemopuk (nemopuk)


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Uwe E. schrieb:
> braucht man zum Klingeln Wechselstrom?

ja,steht dich oben.

Es sind klassischerweise 60 Volt mit 25 Hz.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nemopuk schrieb:
> Uwe E. schrieb:
>> braucht man zum Klingeln Wechselstrom?
>
> ja,steht dich oben.
>
> Es sind klassischerweise 60 Volt mit 25 Hz.

Und die 25Hz sind wichtig. Wichtiger als die Amplitude der Rufspannung. 
Der Wecker (so heißt das im Postsprech) ist ein resonantes System. Der 
Klöppel ist ein mechanischer Federschwinger, der bei 25Hz in Resonanz 
ist. Deswegen funktioniert das auch über so einen weiten 
Spannungsbereich.

Außerdem bildet auch der (typisch 1µF) Trennkondensator mit der Spule 
des Weckers einen Schwingkreis. Der ist aber durch die 2..5kΩ 
Kupferwiderstand der Spule stark gedämpft.

Gilt natürlich alles nur für elektromechanische Wecker. Ab den 80er 
Jahren wurde das alles elektronisch verschlimmbessert. Ein IC ist halt 
billiger herzustellen als ein elektromechanischer Wecker.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Anbei mal ein paar Bilder des Handapparats "Variant". Das war der 
Standardapparat in der DDR in den 70er Jahren. Man sieht auf dem ersten 
Bild sehr schön die Spule des Weckers und den 1µF Kondensator (oben 
rechts). Das Papier-Röllchen unten links zeigt Schaltplan und Aufbau 
(zweites Bild). Weil das alterbedingt sehr schlecht zu scannen war, 
schließlich das Schaltbild nochmal als PDF.

von R. L. (roland123)


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Axel S. schrieb:
> Und die 25Hz sind wichtig.

Ganz so wählerisch sind die Wecker nicht. Bei einfachen 
Nebenstellenanlagen wurde teilweise die Netzfrequenz verwendet. Hört 
sich dann anders an, aber klingeln tut's auch.
Schaltet man 2 Telefone mit Impulswahl parallel, dann klingelt beim 
Wählen das andere Telefon mit den Wählimpulsen mit, das sind 10Hz.

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Mein Glasfaser Modem mit WAN Ausgang hat auch die komplette Telefon
> Amt-Schnittstelle eingebaut

Das ist dann offensichtlich was komplett anderes als ein 
Glasfaser-"Modem". Hersteller- und Typenbezeichnung zu nennen ging 
natürlich nicht.


Axel S. schrieb:
> Anbei mal ein paar Bilder des Handapparats "Variant".

Als "Handapparat" bezeichnete man im Postdeutsch das, was auf Deinem 
Bild nicht abgebildet ist - den Hörer. Das Gerät selbst ist ein 
Tischapparat.

von Peter D. (peda)


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R. L. schrieb:
> Ganz so wählerisch sind die Wecker nicht. Bei einfachen
> Nebenstellenanlagen wurde teilweise die Netzfrequenz verwendet.

Das ergibt aber kein sauberes Klingeln mehr, sondern eher ein Schnarren.
In der DDR wurden anfangs auch Glasglocken verwendet, der Stahl mußte ja 
in die Sowjetunion als Reparation geliefert werden.
Die Glasglocken klingelten auch nicht sauber, sondern klirrten.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Mein Glasfaser Modem mit WAN Ausgang hat auch die komplette Telefon
>> Amt-Schnittstelle eingebaut
>
> Das ist dann offensichtlich was komplett anderes als ein
> Glasfaser-"Modem". Hersteller- und Typenbezeichnung zu nennen ging
> natürlich nicht.
>
> Axel S. schrieb:
>> Anbei mal ein paar Bilder des Handapparats "Variant".
>
> Als "Handapparat" bezeichnete man im Postdeutsch das, was auf Deinem
> Bild nicht abgebildet ist - den Hörer. Das Gerät selbst ist ein
> Tischapparat.

Ob das für Euch aus Kanada betrachtet überhaupt relevant ist, sei 
dahingestellt. Um ein Typenschild zu finden, müsste ich das Gerät erst 
von der Wand demontieren – und selbst dann ist fraglich, ob das 
weiterhelfen würde, denn es gehört ohnehin dem 
Telekommunikationsanbieter und wurde nicht von mir gekauft.

Ich habe es der Einfachheit halber als „Glasfaser-Modem“ bezeichnet, 
auch wenn das womöglich technisch nicht ganz korrekt ist. Wie genau der 
Anbieter das Gerät nennt, weiß ich ehrlich gesagt nicht.

Was ich sagen kann: Es besitzt eine WAN-Buchse, einen Standardanschluss 
für das Telefon (RJ11), eine Glasfaser-Buchse und eine spezielle 
vierpolige Stromversorgungsbuchse für 12 V DC. Zusätzlich gibt es eine 
kleine externe USV (SLB), damit das Telefon auch bei Stromausfall eine 
Weile weiter funktioniert. Viel mehr als ein paar Status-LEDs gibt es an 
dem Gerät nicht zu sehen.

Soweit ich gehört habe, sind bei neuen Anschlüssen inzwischen 
kombinierte Router-/Gateway-Geräte im Einsatz, bei denen das separate 
Glasfaser-Modem nicht mehr notwendig ist.

von Klaus F. (klaus27f)


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Gerhard O. schrieb:
> Ob das für Euch aus Kanada betrachtet überhaupt relevant ist, sei
> dahingestellt.

Ja, eher fraglich.
USA und Kanada hatten 20 Hz und 90 Volt

von Gerhard O. (gerhard_)


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Nachtrag:

Das erwähnte Glasfasergerät von mir gehört übrigens zur Gruppe "GPON".

Siehe auch hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/GPON

Mehr ist mir darüber nicht bekannt und interessiert mich übrigens auch 
nicht besonders.

Gerhard

von Gerhard O. (gerhard_)


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Klaus F. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ob das für Euch aus Kanada betrachtet überhaupt relevant ist, sei
>> dahingestellt.
>
> Ja, eher fraglich.
> USA und Kanada hatten 20 Hz und 90 Volt

Woher stammt dies? Ur-ur-Uropas Zeiten:-)

Wir haben 240/120V auf 60Hz Basis.

von Klaus F. (klaus27f)


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Gerhard O. schrieb:
> Wir haben 240/120V auf 60Hz Basis.

Wir reden hier vom Klingelsignal des Telefons, oder ?

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich habe es der Einfachheit halber als „Glasfaser-Modem“ bezeichnet,
> auch wenn das womöglich technisch nicht ganz korrekt ist.

Da ist sicherlich ein Modem drin, aber auch ein VoIP-TA, der die 
a/b-Schnittstelle zur Verfügung stellt. Und damit das geht, muss da auch 
ein Router drinstecken. Der "WAN"-Port ist dann nur ein interner 
Ethernet-Port dieses Routers.

In .de ist sowas unüblich, da lässt man den VoIP-Kram meistens vom 
(telephoniefähigen) Router erledigen und das Modem ist wirklich nicht 
mehr als ein Modem.

Der Router ist dann ein Kombigerät wie eine Fritzbox. Die wiederum gibt 
es auch mit integriertem GF-Modem wie z.B. als 5530. Die entspricht dann 
vom Funktionsumfang her Deinem "Modem", nur daß sie bei Pulswahl sehr 
mäkelig ist, wenn das Timing der Wählscheibe nicht ganz exakt ist, 
geht's nicht. Das ist bei den meisten Fritzboxen so, aber da das Feature 
Pulswahl von AVM nie beworben wurde, hängt sich da auch keiner rein, um 
das vielleicht ein bisschen fehlertoleranter zu machen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Klaus F. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Wir haben 240/120V auf 60Hz Basis.
>
> Wir reden hier vom Klingelsignal des Telefons, oder ?

Schande auf mein Haupt - in der Eile des Gefechts bezog ich Deine 
Bemerkung möglicherweise als leicht spöttische Ironie zu uns nach 
Nordamerika bezogen:-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald,

danke für Deine Erläuterung für den "Ausländer" unter Euch. Fritzboxen 
sagen mir sonst leider überhaupt nichts. Die gibt es nicht bei uns.

Mein GPON ist mit dem Wifi-Router verbunden.

von Karl B. (gustav)


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Gerhard O. schrieb:
> Fritzboxen

In DE kann man nach früherer gerichtlicher Entscheidung wählen zwischen 
dem Internetzugangsgerät, das einem der Provider für's Internet und die 
Telefonie zur Verfügung stellt, und dem eigenen Gerät.
Und die heißen im Sprachgebrauch "Fritzboxen", obwohl vielleicht noch 
andere Fabrikate sich anschließen ließen.
Habe von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den "Zwangsrouter" nach einer 
gewissen Nutzungszeit durch ein neues Gerät vom ISP austauschen zu 
lassen.
Dazu habe ich ein Recht. Und das ist billiger, als eine Fritzbox zu 
kaufen und mich selber um die Konfiguration kümmern zu müssen.
Kann man natürlich auch anders sehen.

Und die Umstellung auf Glasfaser kann mit einem GBIC bewerkstelligt 
werden. Oder eben über eine Extrawurst, je nach "Routermodell".
https://www.amazon.de/Singlemode-1000Base-LX-Transceiver-Kompatibel-GLC-LH-SMD/dp/B08L8PRPHL?th=1

Ach ja, und das Austauschgerät vom ISP kann auch mit dem alten Telefon.
Allerdings DTMF. Die Timings für die Impulswahl stimmen noch nicht 
einmal mehr mit dem Original Telekom Anrufbeantworter überein.
Ankommende Anrufe "klingeln" mit dem Tongeber "normal".
Abgehende Anrufe bedürfen vor dem Wählvorgang die Tastenkombination 
Prog-Stern-Prog. Dann geht DTMF.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

vielen Dank für Eure richtungsweisenden Hinweise. Unter der Haube ist 
die zugrundeliegende Technik möglicherweise doch vergleichbarer, als es 
auf den ersten Blick scheint.

Bei mir läuft darüber Internet, Kabelfernsehen und analoges Telefon – 
sogar mein altes Wählscheibentelefon von 1947 funktioniert damit 
problemlos. Ich nutze diese Versorgung nun schon seit einigen Jahren, 
und bislang läuft alles vollkommen zuverlässig. Die gemessene 
Download-Geschwindigkeit liegt stabil bei rund 0,75 Gb/s. Insgesamt bin 
ich mit diesem Stand der Datenversorgung eigentlich sehr zufrieden.

Gerhard

von Uwe E. (uexude)


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Hallo,

danke Axel S. .

Gruß, Uwe

von Harald K. (kirnbichler)


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Karl B. schrieb:
> Und die heißen im Sprachgebrauch "Fritzboxen", obwohl vielleicht noch
> andere Fabrikate sich anschließen ließen.

Die heißen nicht "im Sprachgebrauch" Fritzboxen, außer bei Leuten, die 
komplett die Kontrolle über ihr Dasein verloren haben. Sie heißen 
"Fritzbox", wenn der Hersteller sie so nennt. Und das ist in Deutschland 
die Firma AVM, praktisch Marktführer, weil sie die Dinge, die man als 
normaler Haushaltsanwender benötigt, praktisch in einem Gerät bündeln, 
und mit einer recht benutzerfreundlichen Bedienoberfläche kombinieren.

Damit kommen die meisten Leute zurecht, und nur wenige benötigen 
Funktionen, die die Dinger nicht zur Verfügung stellen. Da der 
Hersteller auf Sicherheitslücken bislang zuverlässig reagiert hat und 
für die meisten Produkte sehr lange Support leistet, ist die 
Marktverbreitung recht hoch.

Wer keine Telephonie benötigt, insbesondere keine DECT-Telephonie, der 
kann auch mehr oder weniger problemlos mit Konkurrenzprodukten glücklich 
werden, aber gerade die Kombination funktionierender DECT-Telephonie, 
WLAN-Router & VDSL-Modem ist bei der Konkurrenz recht selten.

Gerhard O. schrieb:
> Mein GPON ist mit dem Wifi-Router verbunden.

Das widerspricht dem, was Du vorher beschrieben hast, da war die 
Glasfaser mit dem Gerät verbunden, das Du als "Glasfaser-Modem" 
bezeichnet hast. Oder nennst Du das Ding jetzt "GPON"?

von Gerhard O. (gerhard_)


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"Oder nennst Du das Ding jetzt "GPON"?"

Nach kurzer Recherche fand ich heraus, daß es GPON benennt wird.

Hier, erklärte ich es auch:
Beitrag "Re: Rufstrom und Annahmeerkennung Analogtelefon"

Ich weiß, „Fritzboxen“ ist vielleicht kein offizieller Plural – aber 
ganz ehrlich: „mehrere Fritzbox“ klingt irgendwie kaputt, und 
„Fritzbox-Geräte“ klingt nach Datenblatt. Also warum nicht?

von Harald K. (kirnbichler)


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Gerhard O. schrieb:
> Nach kurzer Recherche fand ich heraus, daß es GPON benennt wird.

Als GPON wird die Betriebsart der Glasfaser benannt, nicht das 
Glasfaser-"Modem" oder sonstiges Dingens.

https://en.wikipedia.org/wiki/GPON

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald K. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Nach kurzer Recherche fand ich heraus, daß es GPON benennt wird.
>
> Als GPON wird die Betriebsart der Glasfaser benannt, nicht das
> Glasfaser-"Modem" oder sonstiges Dingens.
>
> https://en.wikipedia.org/wiki/GPON

Trotzdem wird es bei uns als Gerät umgangssprachlich so bezeichnet.

von Soul E. (soul_eye)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich weiß, „Fritzboxen“ ist vielleicht kein offizieller Plural – aber
> ganz ehrlich: „mehrere Fritzbox“ klingt irgendwie kaputt, und
> „Fritzbox-Geräte“ klingt nach Datenblatt. Also warum nicht?

Es ist halt ein Markenname. Wie Handy, Tesafilm oder Flex. Dass die 
Leute auch Produkte anderer Hersteller so nennen, wenn diese die gleiche 
Funktion haben, ist zwar üblich, wird aber von den Rechteinhabern nicht 
gerne gesehen.


Also, bei Euch wird das Telefon im Glasfaser-Modem ausgekoppelt und 
nicht im Router. Bei uns hängt der VoIP-a/b-Umsetzer an einem (internen) 
Port des Routers.

von Harald K. (kirnbichler)


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Soul E. schrieb:
> Dass die
> Leute auch Produkte anderer Hersteller so nennen, wenn diese die gleiche
> Funktion haben, ist zwar üblich, wird aber von den Rechteinhabern nicht
> gerne gesehen.

Außerhalb dieses Threads ist mir noch nicht begegnet, daß jemand den 
Begriff "Fritzbox" auf diese Weise verwendet.

von Karl B. (gustav)


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Harald K. schrieb:
> Außerhalb dieses Threads ist mir noch nicht begegnet, daß jemand den
> Begriff "Fritzbox" auf diese Weise verwendet.

Dann würde ich Dir dringend empfehlen, den Blick einmal über den 
Tellerrand zu erheben.
Sogar KI kennt den Plural von Fritzbox.
Es gibt ja nicht nur eine. Und ein Modell.
Oder gehörst Du zu den Leuten,
Harald K. schrieb:
>  die
> komplett die Kontrolle über ihr Dasein verloren haben.
ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7907521 wurde vom Autor gelöscht.
von Marek N. (db1bmn)


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R. L. schrieb:
> Schaltet man 2 Telefone mit Impulswahl parallel

Was bei Strafe der Exkommunikation verboten war!

von Harald K. (kirnbichler)


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Karl B. schrieb:
> Sogar KI kennt den Plural von Fritzbox.

Es geht nicht um den Plural, sondern Deine Idee,
Produkte anderer Hersteller als "Fritzbox" zu bezeichnen:

Karl B. schrieb:
> Und die heißen im Sprachgebrauch "Fritzboxen", obwohl vielleicht noch
> andere Fabrikate sich anschließen ließen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan R. (stefan_r_bs)


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R. L. schrieb:
> Axel S. schrieb:
>> Und die 25Hz sind wichtig.
>
> Ganz so wählerisch sind die Wecker nicht. Bei einfachen
> Nebenstellenanlagen wurde teilweise die Netzfrequenz verwendet. Hört
> sich dann anders an, aber klingeln tut's auch.
> Schaltet man 2 Telefone mit Impulswahl parallel, dann klingelt beim
> Wählen das andere Telefon mit den Wählimpulsen mit, das sind 10Hz.

Hehe! verschüttete Kindheitserinnerungen - danke :)

Nachbarjunge und ich, Grundschule, Mitte der 80er: Wir hatten so eine 
Installation, wo die Leitungsunterbrechungen der Wählscheibe als 
Rufstrom-Ersatz dienten. Resonanzfrequenz war nicht wichtig: Wecker war 
empfindlich genug, dass auch einzelne Auf/Ab der Gabelschaltung ihn 
jeweils einmal anschlagen ließen.

Erst hatten wir versucht, ein Dosentelefon von Haus zu Haus zu spannen 
(natürlich wenig erfolgreich), und da die Väter anscheinend ebenfalls 
Lust zu basteln hatten, haben sie 2 ausgemusterte Wählscheiben-Fetaps 
und einen Trafo besorgt und ca. 15 m Klingeldrahtleitung durch die 
Rollo-Kästen von Kinderzimmer zu Kinderzimmer gezogen. War einige Jahre 
in Betrieb :)

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