Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Frage zu Hartmetall-Fräser


von Herbert Z. (herbertz)


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Hallo zusammen!
Ich plane mit einer Untertischfräse FR4 Platinen zu trennen und zwar auf 
einen Durchgang. Der Fräser in Hartmetall vier schneidig sollte dabei 
nicht abbrechen. Wer hat Erfahrung und weiß wie dünn maximal so ein 
Fräser sein darf
um dafür geeignet zu sein? Der Vorschub passiert händisch, Gefühl habe 
ich...
MfG Danke schon mal!

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Ich würde ein Diamantsägeblatt auf der FKS/E nehmen.
                 Hans

von Soul E. (soul_eye)


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Herbert Z. schrieb:
> (...) Wer hat Erfahrung und weiß wie dünn maximal so ein
> Fräser sein darf

Sowohl zur Trennung der Fertigungstafeln beim Leiterplattenhersteller 
als auch zur Nutzen-Vereinzelung nach der SMD-Bestückung sind 2,0 und 
2,4 mm Hartmetallfräser üblich.

von Herbert Z. (herbertz)


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Hans K. schrieb:
> Ich würde ein Diamantsägeblatt auf der FKS/E nehmen.
>                  Hans

Das ist auch sonst und seit vielen Jahren mein Weg. Aber ich möchte 
diese Methode mal testen, weil ich neugierig bin. Ich habe vor viele 
Jahren auch mal fräsen gelernt, aber mit dünnen Fräsern habe ich keine 
Erfahrung aus dieser Zeit. Vorteil gegenüber sägen, die Trennung ist 
immer parallel und man kann auch Durchbrüche für Displays oder ähnliches 
machen.
MfG

: Bearbeitet durch User
von Helmut -. (dc3yc)


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Herbert Z. schrieb:
> Vorteil gegenüber sägen, die Trennung ist
> immer parallel und man kann auch Durchbrüche für Displays oder ähnliches
> machen.

Wenn du's parallel haben willst, nimm einen Anschlag. Ein passendes 
Sägeblatt gibt bei mir immer einen geraden Schnitt. Die Durchbrüche kann 
man immer noch ausfräsen. Aber bedenke, dass Fräser keine rechtwinkligen 
Ecken erstellen, sondern immer ein Radius bleibt.

von Herbert Z. (herbertz)


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Helmut -. schrieb:
> Wenn du's parallel haben willst, nimm einen Anschlag.

Naja, ich baue ja selber an einer Kreissäge, und gerade bei 
Diamanttrennblätter die ja "flexen " ist es enorm wichtig, dass der 
Anschlag wenigstens auf 0,03mm passt sonst ist der Schnitt nicht gerade. 
Steifere Hartmetall Sägeblätter geben nicht so leicht nach, sind bei FR4 
nicht erste Wahl.
Feinmechaniker und Werkzeugmacher feilen die Ecken dann schon so ,dass 
sie eckig sind.
Ich habe schon versucht Fenster über "eintauchen" und verschieben zu 
machen, aber das hat mich nicht überzeugt.;-) Fräser ist da im Vorteil.
Man Kann so ein Fenster auch komplett feilen, aber da habe ich keinen 
Bock drauf wenn es mehrere sind.

von Michael B. (laberkopp)


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Herbert Z. schrieb:
> Untertischfräse

Was bitte ist das ?

Eine Oberfräse kopfüber im Frästisch montiert ?

Herbert Z. schrieb:
> Der Fräser in Hartmetall vier schneidig

Was bitte soll das sein, ein Holzfräser mit 4 eingelöteten 
Hartmetallplättchen ?

Herbert Z. schrieb:
> wie dünn maximal so ein Fräser sein darf

Also ich fräse Konturen in FR 4 mit 0.8mm VHM Fräsern

https://www.sorotec.de/shop/Zerspanungswerkzeuge/sorotec-werkzeuge/1-8-werkzeuge/3-175----1-8---Fraeser/2-Schneider--Flach-/

aber nicht in einem HOLZBEARBEITUNGS Gerät, sondern per CNC in einer

https://www.vevor.de/holzstichmaschine-c_11142/cnc-fraesmaschine-3018-pro-mit-offline-controller-8000u-min-pc-graviermaschine-p_010225409807

Die pflügt in 10 Durchgängen a 0.2mm Tiefe durchs Material mit 400mm/min 
bei 1000upm.

In einem Durchgang würde der dünne Fräser abbrechen, glücklicherweise 
ist diese Graviermaschine so genau daß sie mehrmals durch dieselbe 
Furche fährt.

Hier in Hartpapier, damit verschleisst man weniger Fräser: 
Beitrag "Re: Mini CNC Fräse..welche ist brauchbar?"

von Thomas W. (goaty)


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Ich trenne meine Platinen mit "Konturenfräser", ähnlich Bungard SC/FT.

Sind gebrauchte von Kemmer, die aber noch gut sind für Privatgebrauch.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Thomas W. schrieb:
> Ich trenne meine Platinen mit "Konturenfräser", ähnlich Bungard SC/FT.

Ich brauche 6mm Schaft.

von Marcel V. (mavin)


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Hartmetal-Konturenfräser mit einem Durchmesser von weniger als 2 mm 
(Bild) brechen bei mir regelmäßig ab! Ich bevorzuge, da wo es möglich 
ist, sogar eher 3 mm Fräser. Die sind einfach robuster!

von Michael B. (laberkopp)


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Herbert Z. schrieb:
> Ich brauche 6mm Schaft

Dann nimm halt solche

Damit fräse ich in der Wabeco FR4 in einem Durchgang  macht halt mit 3mm 
viel Materialverlust und grosse Inneneckenradien.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Bei Ebay wird eine elektronisch defekte Mutronic für 150Euro angeboten.
Ich habe mir eine 4200 Mutronic an Land gezogen.
Die defekte Mutronic 4500 hat elektronische Höhenverstellung und in eine
Richtung funktioniert es nicht mehr.
Ist ein ganz anderes Caliber als die Proxxon.
               Hans

von Herbert Z. (herbertz)


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Hans K. schrieb:
> Bei Ebay wird eine elektronisch defekte Mutronic für 150Euro angeboten.

Wenn viel defekt ist ,dann kann so etwas  in viel Arbeit ausarten. Naja, 
ich baue ja schon länger an eine eigene Modellbausäge. Aber es drängt 
mich nichts damit fertig zu werden, weil ich noch eine Eigenbau V1 
besitze und dann noch die Proxxon FKS/E. Metallern tue ich aus Spass an 
der Freud und auch an der Freude am Ergebnis. Ich habe leider keine 
richtige Werkstatt mit Maschinepark und so. Ich muss viel improvisieren. 
Aber Freihandgesägt habe ich schon damit.
An bei ein Bild von dem was noch auf seine Fertigstellung wartet...
Ich mache zu viel parallel;-)
MfG

von Ein T. (ein_typ)


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Herbert Z. schrieb:
> An bei ein Bild von dem was noch auf seine Fertigstellung wartet...
> Ich mache zu viel parallel;-)

...und Du schraubst gerne. ;-)

von Herbert Z. (herbertz)


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Ein T. schrieb:
> ...und Du schraubst gerne. ;-)

An Schrauben ist nichts verkehrt;-) Die kann man lösen und defekt 
gewordenes tauschen. Und: vertrauenerweckend  schauen sie auch aus. 
Hätte ich eine Werkstatt mit Maschinen sähe das anders aus, aber ich bin 
auch so zufrieden. Das Teil ist stabil wie ein "Lanz Traktor". Eine 
Rolex ist filigraner....

von Jochen (hermann_kokoschka)


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Mal etwas Erfahrung von mir:

Ich habe eine ISEL/ISERT Portalanlage mit einem Kress-Fräsmotor,
der max. ca. 20.000 upm/m macht. Kommt lange nicht an eine HF-Spindel 
heran, reicht mir aber durchaus bisher.
Der "Abbrech-Faktor" der VHM-Fräser hat natürlich mit mehreren 
Parametern zu tun:
- Durchmesser
- Fräser-Typ
- Zustellung
- Geschwindigkeit

FR4-Material fräse ich z.B. nur mit diamantverzahnten Fräsern und einer 
Zustellung von max. 1mm bei Fräser-Durchmesser 1.5 - 2mm.
Bei max. 1cm/sec geht bei mir auch 1mm Fräser.

Nebenbei: Wasser hilft enorm, tropfenweise hinzugegeben. Ist zwar ein 
ziemlicher Matsch aber nach meiner Erfahrung bringt es allerhand. Der 
Fräser bricht ohnehin automatisch am Ende der Lebensdauer. ;-)

von Sascha S. (dec)


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Michael B. schrieb:
> Herbert Z. schrieb:
>> Ich brauche 6mm Schaft
>
> Dann nimm halt solche
>
> Damit fräse ich in der Wabeco FR4 in einem Durchgang  macht halt mit 3mm
> viel Materialverlust und grosse Inneneckenradien.

Hallo,
willst doch keinem erzählen dass die HSS(-Co) Fräser wirklich für FR4 
taugen…
Aber schön dass du sie hast. :) Irgendwo fliegt bei mir auch noch so 
olles HSS Zeug rum.

Grüße

von Jochen (hermann_kokoschka)


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Sascha S. schrieb:
> willst doch keinem erzählen dass die HSS(-Co) Fräser wirklich für FR4
> taugen…

Sehe ich persönlich genau so.
Das ist (in Kombination mit den anderen Fräser-Daten des TO) die 
schlechteste Kombination die für FR4 möglich ist.

Sicher gibt es doch für die Maschine des TO eine andere Spannzange, 
(z.B. 3.175mm) damit das Tor zu geeigneten VHM-Fräsern geöffnet wird.

So eine kleine Investition zahlt sich zig-fach aus.

: Bearbeitet durch User
von Jochen (hermann_kokoschka)


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Jochen schrieb:
> FR4-Material fräse ich z.B. nur mit diamantverzahnten Fräsern und einer
> Zustellung von max. 1mm bei Fräser-Durchmesser 1.5 - 2mm.

Hier noch eine Zusatz-Info zu meinem EIGENEN Beitrag:

Ich nutze selbst-geschriebene Software, daher kann ich allerhand 
probieren/optimieren. Dazu folgende Erfahrung für z.B. FR4:

Das Objekt befindet sich ja üblicherweise auf einer "Opferplatte", damit 
der Fräser tiefer eintauchen kann als das Material es erfordert.
Als Opferplatte nutze ich weiches Material, 3-4mm MDF.

Bei der LETZTEN ZUSTELLUNG (also wenig FR4 "steht noch") fahre ich 
deutlich tiefer in die Opferplatte ein als die Zustellung es erfordert.
Es wird also ein "weiter-oben-liegender" Teil des Fräsers genutzt und 
der Verschleiß etwas besser verteilt. Tatsächlich wird die Lebensdauer 
spürbar (deutlich!) erhöht.

Natürlich nur bei "diamantverzahnten" Fräsern, die über die gesamte 
Nutzlänge fräsen/abtragen können.

von Michael B. (laberkopp)


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Sascha S. schrieb:
> willst doch keinem erzählen dass die HSS(-Co) Fräser wirklich für FR4
> taugen

Hmm, stimmt auffällig. Ich hab nur nach einem 3mm Fräser mit 6mm Schaft 
gesucht.

Ich weiss, dass ich mit denen Plastikgehäuse, Eisenbleche und 
Alufrontplatten gefräst habe, es ist mein Fräser der Wahl für cuts denn 
dünnere brechen zu leicht und dickere machen unnötig breite Zerspanung.

Ich bin mir aber nicht mehr sicher ob ich sie für FR4 benutzt habe, mir 
fällt nur eine Platine mit einer Ausfräsung ein, vielleicht habe ich 
damals aber auf VHM geachtet.

Und Aussenkanten habe ich damals gesägt, meist mit FKS/E und 28011.

Seit dem ich die 3018 habe, fräse ich Platinen nur noch mit der, auch 
die Aussenkontur, zumindest wenn die Platine sowieso aufgespannt wird.

Jochen schrieb:
> Tatsächlich wird die Lebensdauer spürbar (deutlich!) erhöht.

Daher nutze ich kaum noch FR4 sondern meist FR2 und Hartpapier, das 
bringt noch viel mehr Standzeit, fast ewig. Da ich sowieso nicht 
chemisch durchkontaktieren kann, brauche ich kein Glasgewebe, und 
Stabilität ist bei den heutigen meist kleinen Platinen eh kein Thema 
mehr, niemand schraubt mehr Eisenkerntrafos auf die Platine.

Nur Nachbearbeitung von industriellen DS DK Platinen ist noch FR4.

: Bearbeitet durch User
von Jochen (hermann_kokoschka)


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Michael B. schrieb:
> Daher nutze ich kaum noch FR4 sondern meist FR2 und Hartpapier, das
> bringt noch viel mehr Standzeit, fast ewig.

@Michael,
gute + interessante Infos, Dank dafür!
FR2 kenne ich offen gesagt bisher nicht, 'Hartpapier' kenne ich 
natürlich.
Hartpapier hat mir bisher immer die Fräser 'verstopft', kann aber sein 
daß ich die optimalen Fräs-Params (noch) nicht herausfand.

'Standzeit=ewig' bei Hartpapier stimmt völlig, der (gute VHM) Fräser 
lebt ewig und merkt nichtmal was von seinem Einsatz.. ;-)

Immer jedoch hatte ich das Gefühl, daß Leiterbahnen sich beim löten
auf Hartpapier sehr-sehr schneller ablösen als per FR4.
Ist manchmal ärgerlich...

Wie ist Deine Erfahrung dazu?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Jochen schrieb:
> Immer jedoch hatte ich das Gefühl, daß Leiterbahnen sich beim löten
> auf Hartpapier sehr-sehr schneller ablösen als per FR4.
> Ist manchmal ärgerlich...
> Wie ist Deine Erfahrung dazu?

Ja, rumbraten kann in die Hose gehen. Erstellen einer Platine geht 
eigentlich gut, Bauteile tauschen, also wieder ablöten und neu einlöten 
kann schon mal die Leiterbahn abreissen. Weil man ja auch am Bauteil 
wackelt und den Draht durch das noch teilweise von Zinnresten 
verschlossene Loch drückt etc.

Ich erinnere mich an eine Hartpapierplatine dieses Jahr, auf der ich auf 
einer grossen Kupferfläche Lötzinn aufgebracht habe (um eine Feder 
aufzulöten) und überrascht war, dass sich eine Blase unter dem Kupfer 
bildete, poff, Buckel.

von J. T. (chaoskind)


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Michael B. schrieb:
> Die pflügt in 10 Durchgängen a 0.2mm Tiefe durchs Material mit 400mm/min
> bei 1000upm

Fehlt da nicht mindestens ne Null, bei der Drehzahl? 1000upm kommen mir 
bei nem 0.8er Fräser recht langsam vor.

von Michael B. (laberkopp)


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J. T. schrieb:
> Fehlt da nicht mindestens ne Null, bei der Drehzahl?

Ja, 10000.

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