Hallo, wegen Aim TTi Qualität. Auf Grund der allgemeinen guten Aussagen die man so liest zu Aim TTi, habe ich mir ein sehr gut Gebrauchtes, so gut wie neu, QL 355TP Netzteil gekauft. Die Optik und Funktion ist einwandfrei. Da die 2 verbauten Lüfter doch irgendwie laut sind, wurde ich neugierig und habe das Netzteil geöffnet. Eigentlich wollte ich nur nach den verbauten Lüftern sehen. Mir fiel aber etwas anderes qualitativ negativ auf. Die Lötstellen der THT Leistungsbauteile sind im Grunde Abgrundtief schlecht. Überall Zinnspritzer und Flussmittelreste. Das Komische sind allerdings die Wärmeleitpastenverschmierungen an den oberen Leiterplatten und an den Steckern die alle zum Display führen. Hat zum Glück keine negative Auswirkung. Dort gehört gar keine Paste hin. Das ist der Orginalzustand des Netzteils. Mir wurde versichert das es noch nie geöffnet wurde oder sonstwas damit passiert ist. Diese Aussage ist für mich auch glaubwürdig. Was mir auch auffiel ist, dass im Display eine Firmwareversion 2.05 angezeigt wird, auch wenn ich die 2.08 einspiele. Das Softwaretool sagt es wurde erfolgreich erledigt. Wenn ich mittels SCPI Kommando diese abfrage bekommt man als Antwort 2.05-2.08. Geil. :-) Also irgendwie ist die Fertigungsqualität von Aim TTi dann doch nicht so weit her. Hat sonst noch jemand sein Netzteil von innen angeschaut? Firmware Update gemacht? Nochwas zum Lüftertausch. Mich interessierte erstmal wie dieser angesteuert wird. Er wird mit konstanten 31Hz angesteuert. Es ändern sich beide! Potentiale am Stecker. Das Potential wandert mit der Ausgangsspannung des Kanals mit. Ausgang nicht aktiv bei ca. 6V. Ausgang aktiv bei ca. 9V am Lüfter mit Last. Misst man mit Oszi an den beiden Steckerpins, sieht man dass die Potentiale direkt mit der Ausgangsspannung angehoben und gesenkt werden. Weiter bin ich noch nicht gekommen. Sowas habe ich noch nicht gesehen. ;-)
Harald K. schrieb: > Veit D. schrieb: >> Auf Grund der allgemeinen guten Aussagen die man so liest > > Wo liest "man" die? Bsp. hier im Forum.
Veit D. schrieb: > Die Lötstellen der THT Leistungsbauteile sind im Grunde Abgrundtief > schlecht. Überall Zinnspritzer und Flussmittelreste. So schlecht sind die jetzt auch nicht. Die Flussmittelreste sieht man nicht wenn der Deckel drauf ist und so spart man sich einen Arbeitsschritt. Zinnspritzer hab ich keine gefunden.
Aim TTI ist die Firma, die früher Sinclair Radionics hiess. Bei Sir Clive lag der Schwerpunkt eher auf niedrigen Preisen, weniger auf Qualität.
Soul E. schrieb: > Aim TTI ist die Firma, die früher Sinclair Radionics hiess. Bei Sir > Clive lag der Schwerpunkt eher auf niedrigen Preisen, weniger auf > Qualität. Nur reden wir hier von vor 45 - 50 Jahren, einer Halbverstaatlichung, einer Aufsplittung in mindestens drei Teile und einem Merger mit einer anderen Firma (Thurlby). Das waren nur noch Reste von Sinclair Radionics die in TTi auf gingen. Pfusch oder Einsparungen von TTi würde ich nicht mehr auf Sir Clive schieben. Der war spätestens seit '79 raus.
Veit D. schrieb: > Harald K. schrieb: >> Veit D. schrieb: >>> Auf Grund der allgemeinen guten Aussagen die man so liest >> >> Wo liest "man" die? > > Bsp. hier im Forum. Ich habe einiges an Geräten von denen im Zugriff und mehr oder weniger täglicher Verwendung: Vorwiegend Netzteile, aber auch SMU, hf-Signalgenerator, normaler Frequenzgenerator bis 50MHz, E-Last... Natürlich sind - gerade wenn Kollegen mit den Netzteilen Mist bauen - immer wieder Reperaturen und damit ins Gerät eintauchen nötig. Mir sind in den 15 Jahren die ich diesen Produkten zu tun habe 5 Dinge aufgefallen: 1. Die Produktqualität ist über all die Jahre hoch geblieben. Wir haben alte Netzteile die seit Jahren in Betrieb sind (24/7/365), bei denen alle 7 Jahre die Elkos vorbeugend getauscht wurden und nicht weil sie defekt waren. Ripple, Genauigkeit der Anzeige/Einstellung usw alles so wie spezifiziert... und das nach nun 16 Jahren Dauerbetrieb. Auch neue Geräte sind gut gefertigt, die Haptik der Bedienelemente ist ein Vergnügen und nicht schwammig. 2. ebenso hervorragender Support wenn man in der lage ist freundlich mit denen zu kommunizieren. 3. die Bedienkonzepte sind manchmal... etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem wenn es komplexere Bedienungen wie E-Last oder Frequenzgenerator betrifft. Wenn man dann mal begriffen hat wie der Bedienfluß gedacht wurde ist`s immer in sich logisch und flutscht. Mein Siglent SDG5082 ist da jedes mal eine Qual... 4. die Lüfter sind meistens im Leerlauf zu laut - und werden wirklich laut wenn sie was tun müssen. Das hat manchmal den Vorteil das man sofort mitbekommt das das Netzteil wirklich was tun muß oder die E-Last unerwartete Energie verbraten muß. 5. Die LCDs sind... nun ja, es gibt deutlich bessere die auch nicht viel mehr kosten.... Soviel als Anwender dazu. Das was auf diesen Fotos sichtbar ist nix wo ich mir weiter Gedanken machen würde.
Mi. W. schrieb: > Mir sind in den 15 Jahren die ich diesen Produkten zu tun habe 5 Dinge > aufgefallen: > 1. Die Produktqualität ist über all die Jahre hoch geblieben. Wir haben > alte Netzteile die seit Jahren in Betrieb sind (24/7/365), bei denen > alle 7 Jahre die Elkos vorbeugend getauscht wurden und nicht weil sie > defekt waren. Ripple, Genauigkeit der Anzeige/Einstellung usw alles so > wie spezifiziert... und das nach nun 16 Jahren Dauerbetrieb. Auch neue > Geräte sind gut gefertigt, die Haptik der Bedienelemente ist ein > Vergnügen und nicht schwammig. Kann ich bei meine drei AIM TTI Netzgeräten ebenfalls bestätigen - die dinger sind nicht billig, aber sehr gut in der Datenhaltigkeit. Und zuverlässig in der Funktion. YMMV
Hannes J. schrieb: > Nur reden wir hier von vor 45 - 50 Jahren, einer Halbverstaatlichung, > einer Aufsplittung in mindestens drei Teile und einem Merger mit einer > anderen Firma (Thurlby). Das waren nur noch Reste von Sinclair Radionics > die in TTi auf gingen. Da ist wohl auch noch die Netzteil Sparte von Schroff mit reingerutscht. Bei meinem letzten Brötchengeber vor der Rente hatten wir einige Stromversorgungen die mit Schroff-Thurlby gelabelt waren.
Hallo, Danke für eure Antworten. Bin ich nicht allein damit. Von der Bedienung her usw. bin ich voll zufrieden. Nur wenn ich reinschaue, kratz ich mir wie beschrieben etwas am Kopf. ;-)
Hallo, Aktion Lüfterwechsel. Ich habe an meinem Aim TTi QL355 rumgefummelt. Ich wollte die Lüfter gegen leisere wechseln. Nach Datenblättern lesen und vergleichen hatte ich mich für Noctua NF-A8 FLX entschieden. Fast die gleiche Luftmenge, jedoch weniger Druck, dafür nur halb so laut. Netzteil (NT) geöffnet, Leiterplatten ausgebaut, in dem Zuge gleich die verschmierte Wärmeleitpaste entfernt. Auf der Unterseite waren auch Schmierereien. Noctuas eingebaut und testweise fremdversorgt laufen lassen. Hier stellte sich schon Ernüchterung ein. Frei ausblasend sind die als Gehäuselüfter wirklich top. Hier jedoch steht der Trafo in der unteren Hälfte mit kurzem Abstand im Luftstrom. Die Luftverwirbelung hört man. Das ist zwar alles etwas leiser und angenehmer im Ton, aber von deutlich leiser kann ich leider nicht reden. NT zusammengebaut, nächste Ernüchterung. Die Noctuas laufen nicht an. Naja, von 6V Pegel mit 50% Duty verbleiben nur 3V. Es wundert das die originalen Lüfter damit anlaufen. Eine Drehzahl- oder Stromüberwachung der Lüfter gibt es nicht. Also erneut fremdversorgt. Mit 8V richtig leise, aber hinten kaum Luftstrom spürbar. Mit 12V spürt man einen Luftstrom, dass ist das, was gefühlt der Originale mit niedriger Drehzahl macht, aber dann hört man wieder deutlich die Luftumschlagsgeräusche. Unter den Umständen kann auch ein Noctua nichts machen. Bei der Aktion bis hierher kam noch Pech dazu. Auf einmal konnte ich an der Front Kanal 1 und AUX nicht mehr bedienen. Kanal 2 ging immer. Ein paar Minuten nach Einschalten reagierte Kanal 1 nicht mehr auf OFF und auch nicht mehr auf V/I Wechsel. Per Jograd konnte ich die aktuelle Einstellung noch ändern und Remote funktionierte auch alles. Aber an der Front war Kanal 1 praktisch nicht bedienbar. Ging nur mit All-Off und All-On zu schalten. Wechselte ich an der Front auf Kanal 2, kam ich nicht mehr zurück auf Kanal 1. Das war nach Einschalten reproduzierbar. Trotz Leiterplatte und Kabel neu einstecken. Was für eine Scheiße dachte ich mir. Habe ich jetzt noch kalte Lötstellen an der Backe. Wahllos nachlöten war jedoch noch nicht spruchreif. Ich war erstmal weiter in Gedanken bei den Lüftern, was ich damit mache. Ist zwar nicht deutlich leiser, jedoch etwas angenehmer im Ton. Nur um das zu nutzen wäre noch Aufwand zu treiben. Trafoabgang suchen, kleine Schaltung für 12V, wo sicher unterbringen, um am Ende nicht zu wissen ob die Kühlung irgendwann für höhere Belastung ausreichen wird. Ein gedankliches Hin und Her. Irgendwann kam ich zu dem Schluss, dass lohnt sich alles in Summe nicht. NT zerlegt, originale Lüfter eingebaut, mit Gummihalter, hatte ich noch genügend da. Alles wieder montiert. Kanal 1 und AUX lassen sich wieder komplett bedienen, aber Lüfter Kanal 1 dreht nicht. Am Anschluss 0V gemessen. Lüfter fremd versorgt, funktioniert. Hier kommt der Punkt Transistorwechsel ins Spiel. Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut" Also Platine wieder ausgebaut. Transistor Diodentest gemessen. BE 0,02V, CB hochohmig. Verbaut ist ein BC817 SOT-23. Einen BC337-40 TO-92 hatte ich da. Gewechselt, erneut alles montiert, Funktioniert wieder, jedoch mit Schrecksekunde. Direkt nach Einschalten ohne Last erschien im Display Kanal 1 "OTP trip", also Übertemperatur hat angeblich ausgelöst. Fehler quittiert, ab da war die Pechsträhne vorbei. Auch die Bedienung an der Front funktioniert ohne Einschränkungen. Auch nach Minuten mit Last alles i.O. Ob das Problem ausgestanden ist wird die Zeit zeigen. Komisch bleibt es. Was zwischendurch mit der Frontbedienung los war und wodurch der Transistor gestorben sein soll, ich habe keine Ahnung. Für alle die dennoch den Entschluss Lüfterwechsel fassen wollen, noch ein paar Hinweise. original Lüfter: Jamicon JF0825S1H 38,7 cfm - 65,8m^3 0,142 inchH2O - 3,61mmH2O - 35,4Pa 3000 U/min 12V / 0,19A / 2,28W 31,0dBA - Lüfter muss mit knapp 4V anlaufen können oder eigene Versorgung bauen - Lüfter muss gewissen Druck erzeugen können - die Aussparung der Lüfter sollte man etwas größer ausfräsen und die Blechkante abrunden, reduziert alles Verwirbelungen bzw. Luftumschlagsgeräusche, die Flügelenden werden nämlich noch vom Blech verdeckt - Lüfter Gummilagern, weil die Originalen haben eine Unwucht. Hochwertige Lüfter die den Jamicon ersetzen könnten wäre ggf. noch ein Papst 8452 M, der nicht so günstig ist. Hat laut Datenblatt jedoch 32dBA. Ich denke eher notwendige Luftmenge mit notwendigem Druck irgendwo durchzudrücken, erzeugt nun einmal Geräusche. Wenn das Lagergeräusch nicht unangenehm hervorsticht, wird das vom Luftumschlag überlagert. Das Service Manual ist zwar nicht ganz komplett, für mich hat es hierfür gereicht.
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