Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vga zu Oszilloskop


von Ruben (volker_fan)


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Hallo Liebe Forumsteilnehmer,

Ich möchte euch hier kurz mein neustes Projekt vorstellen: Ein Gerät um 
ein VGA Signal auf einem Oszilloskop darzustellen. Mit einer starken 
Bildröhre funktioniert das ganze erstaunlich gut. Die grundlegende 
Schaltung ist aus dem Internet, sie wurde von mir weiter Optimiert, 
durch einen Sink Inverter und einer höheren Bandbreite.

Mit freundlichen Grüßen

Ruben

von Gunnar F. (gufi36)


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Funktioniert das auch mit diesem Oszilloskop hier?
Beitrag "[V] Rigol MSO8204 2 GHz 10 GSa/s mit Options Bundle"

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Nett. Aber wäre der Thread in "Projekte & Code" nicht deutlich besser 
aufgehoben als in "Analogtechnik"?

von Ruben (volker_fan)


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Das habe ich noch nicht ausführlich Getestet, am besten geht es mit 
einer Analogen Röhre die Digital Angesteuert wird.

von Ruben (volker_fan)


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Axel S. schrieb:
> Nett. Aber wäre der Thread in "Projekte & Code" nicht deutlich besser
> aufgehoben als in "Analogtechnik"?

Würde auch gehen, für mich hat beides Sinn gemacht. Die Schaltung ist ja 
komplette Analogtechnik.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ein Oszilloskop hat normalerweise keinen schnellen Helligkeitseingang, 
höchstens einen zum Austasten. Wie ist das gelöst?

>Schaltung ist aus dem Internet
das ist groß, wo können wir suchen?

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ein Oszilloskop hat normalerweise keinen schnellen Helligkeitseingang

definiere "normalerweise" früher waren Z-Eingänge üblich, heute eher 
weniger erst Recht bei DigitalOszis

von Ruben (volker_fan)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ein Oszilloskop hat normalerweise keinen schnellen Helligkeitseingang,
> höchstens einen zum Austasten. Wie ist das gelöst?
>
>>Schaltung ist aus dem Internet
> das ist groß, wo können wir suchen?

Das ganze ist durch den Z Eingang gelöst.


Das ist diese hier:
https://www.electronixandmore.com/projects/vgatoscope/index.html

von Jens M. (jensma)


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Sowas habe ich vor vielen Jahren auch mal gemacht.
Ich weiß nicht mehr, ob ich die X-Achse über die Zeitbasis realisiert 
habe oder auch wie die Y-Achse aus Syncsignal mit Dioden, Widerstände 
und Kondensatoren. Das Helligkeitssignal ging direkt auf den Z-Eingang 
meines Hameg Oszilloskopes (eventuell eine Pegelanpassung). Dies hat 
ohne aktive Bauelemente nur mit einer Handvoll passiven Bauteilen 
funktioniert.

von Falk B. (falk)


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Ruben schrieb:
> Hallo Liebe Forumsteilnehmer,
>
> Ich möchte euch hier kurz mein neustes Projekt vorstellen: Ein Gerät um
> ein VGA Signal auf einem Oszilloskop darzustellen.

Das ist ein bisschen wenig für eine Vorstellung. Wo bleibt der 
Schaltplan und die Stückliste?

> Schaltung ist aus dem Internet, sie wurde von mir weiter Optimiert,
> durch einen Sink Inverter und einer höheren Bandbreite.

Was soll ein "Sink Inverter" sein?

Am Ende stecken in der Kiste nur 2 Rampengeneratoren, die von HSYNC und 
VSYNC synchronisiert werden. RGB werden addiert und gemittelt und gehen 
auf den Z-Eingang. Naja.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>definiere "normalerweise"
Hab mal nachgeschaut, meine beiden Hameg 207 und 307 haben solchen Luxus 
noch nicht, und der digitale TDS210 auch nicht mehr. Der TEK 465 hat 
zwar einen externen Z-Axis-input, aber der dürfte ziemlich nichtlinear 
sein.

Sink heißt Spülbecken, das soll wohl eher Sync heißen.

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (db1bmn)


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Sehr cooles Projekt! thumbsup

Wäre mal interessant, mal einen Multiburst aka "Frequenzbesen" 
einzuspeisen, um mal die Bandbreite der Z-Modulation zu überprüfen.

BTW: Was sind denn das für Muster am oberen und unteren Bildrand? 
Videotext?

von Ruben (volker_fan)


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Marek N. schrieb:
> Sehr cooles Projekt! *thumbsup*
>
> Wäre mal interessant, mal einen Multiburst aka "Frequenzbesen"
> einzuspeisen, um mal die Bandbreite der Z-Modulation zu überprüfen.
>
> BTW: Was sind denn das für Muster am oberen und unteren Bildrand?
> Videotext?

Danke, Das ist der Videotitel und die Bedienleiste vom Video von Youtube

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>sink

der Witz hat schon einen langen Bart:
https://w140.com/tekwiki/wiki/Tektronix_Cartoons#/media/File:External-Sync-2.jpg
https://w140.com/tekwiki/wiki/Tektronix_Cartoons#/media/File:2942-external-sync.png

Und im Lied "Love Potion No. 9" von 1959, der wird im Spülbecken 
angerührt:
She said "I'm gonna make it up right here in the sink"
https://genius.com/The-searchers-love-potion-no-9-lyrics

von Marek N. (db1bmn)


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Jens M. schrieb:
> Ich weiß nicht mehr, ob ich die X-Achse über die Zeitbasis realisiert

Das ist halt einer der wenigen noch verbliebenen Vorteile von 
Analog-Scopes: Variable Zeitbasis.
Beim digitalen Scope hat man ja nur diskrete Schritte 1-2-4, evtl. kann 
man mit dem "Zoom" noch etwas zaubern.
Beim analogen wählt man halt 5 µs/div aus und staucht die Zeitbasis mit 
"Var." um ca. 30%. Triggern dann halt auf den Synchronpuls.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Marek N. schrieb:
> Das ist halt einer der wenigen noch verbliebenen Vorteile von
> Analog-Scopes: Variable Zeitbasis.
> Beim digitalen Scope hat man ja nur diskrete Schritte 1-2-4, evtl. kann
> man mit dem "Zoom" noch etwas zaubern.

Wenn Du in das Menu der Zeitbasis gehst, kannst Du bestimmt auch von 
"Coarse" auf "Fine" umstellen.

Gruß
Jobst

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Ein Oszilloskop hat normalerweise keinen schnellen Helligkeitseingang
>
> definiere "normalerweise" früher waren Z-Eingänge üblich, heute eher
> weniger erst Recht bei DigitalOszis

Also ich kenn den Helligkeitseingang, also eine Ansteuerung für den 
Wehnelt-Zylinder noch von Scopes aus den Achtzigern. Praktische 
Anwendung eigentlich nur für "Zeitmarken", das heißt, die Kurve wurde im 
scope gestrichelt darchgestellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wehneltzylinder

Ansonsten halt Zusatzschaltungen, um aus einen Scope einen 
Fernsehempfänger zu machen. (ähnlich Anhang)
Ohne einen solchen Helligkeitseingang könnte man sich eine eher recht 
komplizierte Strahlführung ausdenken, die ausnutzt, das die Helligkeit 
(resp. das "Nachleuchten" des Schirms) mit der Bahngeschwindigkeit 
abnimmt. Sieht man Beispielsweise an den kaum sichtbaren Flanken bei 
Rechteckimpulsen (am Analogscope).

Ohne Helligkeitsregelung funktionieren die damals beliebten Scope-Uhren 
und andere Vektormonitoranwendungen:

http://www.askjanfirst.com/dindex.htm?/ri.htm

Vor ein paar Jahren war es "schick", das Video-Baller-Spiel DOOM auf 
einem Scope laufen zu lassen, da gibt es aber wohl mehrere Ansätze mei 
angepasste Videoausgabe vom Spiel selbst:
https://www.testandmeasurementtips.com/how-to-run-video-games-on-an-oscilloscope-faq/
https://www.youtube.com/watch?v=OU16lIx_pC8

OK, wenn auf dem Scope bereits Windows als OS läuft, ist es "lediglich" 
ein Programmierjob:

https://hackaday.com/2018/10/18/playing-doom-on-keysight-oscilloscope-via-windows-ce/

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Gunnar F. schrieb:
> Funktioniert das auch mit diesem Oszilloskop hier?

Siehst du beim Rigol MSO8204 irgendwo einen Eingang für die 
Z-Modulation?
Das dürfte deine Frage beantworten.
Für ein DSO musst du die Helligkeit über die Flankensteilheit der 
Signale steuern und über die Persist Funktion ein Nachleuchten des 
Bildes emulieren.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Falk B. schrieb:
> Das ist ein bisschen wenig für eine Vorstellung. Wo bleibt der
> Schaltplan und die Stückliste?

Deswegen stehts vermutlich eben nicht unter Projekte&Code

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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X-Y-Betrieb bei Digitaloszis funktioniert nicht befriedigend.

von Marek N. (db1bmn)


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Jobst M. schrieb:
> Wenn Du in das Menu der Zeitbasis gehst, kannst Du bestimmt auch von
> "Coarse" auf "Fine" umstellen.

Leider nicht durchweg.
Mein privates Siglent SDS2104XPlus gestattet zwar im "Timebase"-Menü die 
eingabe von beliebigen numerischen Werten, rundet sie dann aber aufs 
1-2-5-Raster. Ebenso im Zoom-Mode.

Das dienstliche Tek MSO4034 hat ebenfalls nur eine diskrete Zeitbasis im 
1-2-4-Raster, ebenso im Zoom-Mode. - Erstaunlicherweise hat dieses Scoe 
keine 1 ms/div-Zeitbasis sondern ausnahmsweise 800 µs/div an dieser 
Stelle. Warum auch immer?

Das Keysight DSO-X4034A vom Kollegen hat tatsächlich eine 
"Fine"-Einstellung in der Zeitbasis und gestattet je nach 
voreingestelltem Grobbereich Schritte von 0,5 ns/div.

Anbei mal ein Screenshot vom KS, mit etwas zu hoch eingestellter 
"Zeilenfrequenz" von 17 kHz und 6,4 µs/div, damit man beide 
"Synchronpulse" sehen kann. - Mein Siglent-Generator SDG2122X hat zwar 
ein Arbiträr-Signal, was sogar "TV" heißt, sieht mir aber nicht nach 
einem Fernsehsignal aus.

Wäre natürlich cool, wenn man ein Scope hätte, bei dem man 12,8 µs/div 
einstellen könnte, dann könnte man gerades und ungerades Halbbild 
nebeneinander darstellen.

von Rainer D. (rainer4x4)


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Gunnar F. schrieb:
> Funktioniert das auch mit diesem Oszilloskop hier?
> Beitrag "[V] Rigol MSO8204 2 GHz 10 GSa/s mit Options Bundle"
Klar, sogar in Farbe :-))

von Rainer W. (rawi)


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Wolfgang R. schrieb:
> X-Y-Betrieb bei Digitaloszis funktioniert nicht befriedigend.

Was willst du damit sagen?
Ein DSO stellt ein digitales Abtastsystem dar und dafür gelten spezielle 
Spielregeln.

von J. T. (chaoskind)


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Rainer W. schrieb:
> Was willst du damit sagen?

Genau das, was er sagt. Der X-Y-Betrieb ist bei meinem 1054z ziemlich 
dicht an unbrauchbar. Lissajous (oder wie er sich schreibt) Figuren 
werden entweder kantig, oder, wenn du die "Zeitbasis" bzw vermutlich 
wirds die Samplerate sein klein genug machst, werden die zwar runder, 
aber es ist nur npch ein kleiner Ausschnitt der Figur zu sehen. Genauso 
wenn du ihn als Kennlinienscjreiber missbrauchen möchtest, mit jeder 
Änderung der Samplerate bekommst du ne andere Kennlinie.

Ich frag mich auch, was daran so schwer sein soll, wenn das Ding im 
Normbetrieb 2 Kanäle sauber darstellen kann, sollte es doch möglich 
sein, den einen Kanal in die X- und den anderen in die Y-Achse zu 
"schieben".

Also grundsätzlich kann das "dargestellte digitale Abtastsystem" die 
Daten ja aufnehmen (sonst würde es sie im Timemode ja nicht so schön 
darstellen können).

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Rainer W. schrieb:
> Wolfgang R. schrieb:
>> X-Y-Betrieb bei Digitaloszis funktioniert nicht befriedigend.
>
> Was willst du damit sagen?
> Ein DSO stellt ein digitales Abtastsystem dar und dafür gelten spezielle
> Spielregeln.

Ich will damit sagen, dass Digitaloszis für ein Videobild absolut 
unbrauchbar sind. Nicht mal die Darstellung einer Vektorgrafik wie 
Asteroids geht damit. Das geht nur ungesmpled mit Analogoszis.

von Harald W. (wilhelms)


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Ruben schrieb:

> Ich möchte euch hier kurz mein neustes Projekt vorstellen: Ein Gerät um
> ein VGA Signal auf einem Oszilloskop darzustellen.

So was gabs auch schon vor sechzig Jahren als Fernseher im Puppenhaus.
Hast Du das in einer alten Funkschau gefunden?

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Harald W. schrieb:
> Ruben schrieb:
>
>> Ich möchte euch hier kurz mein neustes Projekt vorstellen: Ein Gerät um
>> ein VGA Signal auf einem Oszilloskop darzustellen.
>
> So was gabs auch schon vor sechzig Jahren als Fernseher im Puppenhaus.
> Hast Du das in einer alten Funkschau gefunden?

Vor 60 Jahren gab es VGA noch nicht. Das was BAS und die Röhre war eine 
statisch abgelenkte kleine Osziröhre. Die Idee war glaube ich von Jean 
Pütz...

von Cartman E. (cartmaneric)


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TV Empfang mit dem Analogoszi ist ein alter Hut.

Viel interessanter am TV-Signal war die oft atomuhrgenaue
Zeilenfrequenz. Dafür lohnte sich schon der Aufbau/Umbau eines
UKW-Tuners und eines fertigen TV-ZF-Moduls.

Seinen Analogoszi sollte man heute schonen.
Da wächst so schnell nichts Gutes nach.

Der Z-Eingang sollte auch der Eingang mit der höchsten Bandbreite
bei einem Analogoszi sein. Liegt er doch direkt auf dem Bildrohr. ☺

von Cartman E. (cartmaneric)


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Wolfgang R. schrieb:
> Vor 60 Jahren gab es VGA noch nicht. Das was BAS und die Röhre war eine
> statisch abgelenkte kleine Osziröhre. Die Idee war glaube ich von Jean
> Pütz...

Die Idee kann man im Buch "Rundfunk und Fernsehen selbst erlebt"
nachlesen. Der Autor war ein Herr König.
Sein Selbstbau-TV wäre sicher auch mit VGA klargekommen.

von Hobby B. (bastler2022)


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Cartman E. schrieb:
> Sein Selbstbau-TV wäre sicher auch mit VGA klargekommen.

Das waere doch mal ein nettes Retro Projekt.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Hobby B. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> Sein Selbstbau-TV wäre sicher auch mit VGA klargekommen.
>
> Das waere doch mal ein nettes Retro Projekt.

Da habe ich viel interessantere Nicht-Retro-Projekte, als das
ich Zeit auf so etwas verschwenden würde.

Aber es steht dir ja frei, dir das Buch antiquerisch zu besorgen,
und den Königschen Oszi und TV-Empfänger nachzubauen.

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von Falk B. (falk)


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Cartman E. schrieb:
> Der Z-Eingang sollte auch der Eingang mit der höchsten Bandbreite
> bei einem Analogoszi sein. Liegt er doch direkt auf dem Bildrohr. ☺

Nö. Das ist der Vertikalablenkung.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Falk B. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> Der Z-Eingang sollte auch der Eingang mit der höchsten Bandbreite
>> bei einem Analogoszi sein. Liegt er doch direkt auf dem Bildrohr. ☺
>
> Nö. Das ist der Vertikalablenkung.

Bei ganz alten Oszis, konnte man auf das Plattenpaar für die
vertikale Ablenkung schaltbar direkt zugreifen. Um die geringe
Bandbreite des Verstärkers zu umgehen.

Kannst du deine Meinung auch mit Fakten, oder zumindest mit
plausiblen Gründen belegen?
Von schlecht konstruierten Z-Eingängen mal abgesehen.

von Falk B. (falk)


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Cartman E. schrieb:
> Kannst du deine Meinung auch mit Fakten, oder zumindest mit
> plausiblen Gründen belegen?

Na was muss denn die Zeitablenkung so anzeigen? Wenn ein schnelles, 
analoges Oszi 10ns/DIV Zeitbasis hat, sind das 100ns für den gesamten 
Bildschirm, macht 10MHz Sägezahn oder Dreieck mit Oberschwingungen. Ein 
400MHz Oszi muss die 400MHz vertikal abbilden können.
Der Z-Eingang ist mehr so ein Anhängsel, das sehr selten genutzt wird. 
Beim normalen Fernseher/Monitor hat man dort 3-10MHz Bandbreite. Was 
willst du beim Oszi dort mit mehr Bandbreite darstellen?

von Cartman E. (cartmaneric)


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Falk B. schrieb:
> Der Z-Eingang ist mehr so ein Anhängsel, das sehr selten genutzt wird.
> Beim normalen Fernseher/Monitor hat man dort 3-10MHz Bandbreite. Was
> willst du beim Oszi dort mit mehr Bandbreite darstellen?

Da bringst du wohl etwas durcheinander.

Beim normalen Fernseher/Monitor geht das Signal noch durch
einen Videoverstärker. Dessen Bandbreite ergibt sich aus der nötigen
Bandbreite um ein Bild darzustellen.
Der Z-Eingang eines Oszis liegt aber mehr oder weniger direkt
unverstärkt an der Bildröhre.
Warum sollte also die Vertikalablenkung besser als der Z-Eingang
sein?

Die mògliche höhere Bandbreite liesse sich z.B. zur Markierung
von Teilen eines Oszillogramms benutzen, die nicht der Bandbreite
des Vertikalzweiges unterworfen ist.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Ich frag mich auch, was daran so schwer sein soll, wenn das Ding im
> Normbetrieb 2 Kanäle sauber darstellen kann, sollte es doch möglich
> sein, den einen Kanal in die X- und den anderen in die Y-Achse zu
> "schieben".

Naja bei Lissajous muss jeder Kanal je nach Frequenzverhältniss 
mindestens zwei Werte liefern (im Anhang 14 vertikal und horizontal pro 
Teilstrich). Das muss der Prozessor erst mal in den Bildspeicher rechnen 
und anschliessend passend rausrastern.
Bei y = f(t) ist es nur simpler Vergleich mit dem Y-Zähler.

Ein analogscope zeichnet prinzipbedingt stetige Kurvenzüge/Trajektorie 
in zwei Richtungen, da ist das kein Problem.

Hinzu kommt die Approximation über benachbarte Samplestellen zu einem 
stetigen Linienverlauf per sin(x)/x (Kardinalsinus), die eben nur für 
die "normale" Darstellung über der Zeit optimal ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sinc-Funktion#Signalverarbeitung

Am besten mal ein Scope programmieren, da reicht schon ein 25 Jahre 
alter FPGA UA; um ein Gefühl für den Unterschied in der Realisierung 
zwischen Zeitverlauf und XY Darstellung zu bekommen. Wobei es bei den 
Digscope grosse Unterschiede gibt, bei manchen sieht ein einfache 
Lissajous noch brauchbar aus.

> Also grundsätzlich kann das "dargestellte digitale Abtastsystem" die
> Daten ja aufnehmen (sonst würde es sie im Timemode ja nicht so schön
> darstellen können).

Mit dem "Aufnehmen" der diskreten Samplepunkte ist es eben nicht getan 
... deshalb sieht ja ein dig-scope bei xy so "zerfranst" aus, auch im 
.png

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Cartman E. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Der Z-Eingang ist mehr so ein Anhängsel, das sehr selten genutzt wird.
>> Beim normalen Fernseher/Monitor hat man dort 3-10MHz Bandbreite. Was
>> willst du beim Oszi dort mit mehr Bandbreite darstellen?
>
> Da bringst du wohl etwas durcheinander.

Nö.

> Beim normalen Fernseher/Monitor geht das Signal noch durch
> einen Videoverstärker. Dessen Bandbreite ergibt sich aus der nötigen
> Bandbreite um ein Bild darzustellen.

Ja. Aber was tut der? Die Helligkeit des Elektronenstrahls modulieren. 
So wie der Z-Eingang des Oszis.

> Der Z-Eingang eines Oszis liegt aber mehr oder weniger direkt
> unverstärkt an der Bildröhre.

> Warum sollte also die Vertikalablenkung besser als der Z-Eingang
> sein?

Wer hat hier wohl was nicht verstanden? versuch's nochmal. Oder sammle 
lieber Pokemonkarten . . .

von Joachim B. (jar)


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Falk B. schrieb:
> Cartman E. schrieb:
>> Der Z-Eingang sollte auch der Eingang mit der höchsten Bandbreite
>> bei einem Analogoszi sein. Liegt er doch direkt auf dem Bildrohr

es gibt nur wenige Oszilloskope mit X Y Bandbreite weniger als 5,5 MHz 
wegen dem Tonträger Abstand.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Falk B. schrieb:
> Wer hat hier wohl was nicht verstanden? versuch's nochmal. Oder sammle
> lieber Pokemonkarten . . .

In deiner Sammlung sind sicherlich nur Luschen.

Welche Bandbreite hat wohl das Plattenpaar der Vertikalablenkung
einer Osziröhre ganz ohne den lästigen Vertikalverstärker?
50 MHz  [ ]
500 MHz [ ]
5 GHz   [ ]

Das das helligkeitsmodulierende Z-Signal direkt und unverstärkt,
nebst etwas DC-Offset zur Helligkeitseinstellung, direkt an der
Bildröhre anliegt, habe ich ja schon geschrieben.
Da ist kein Videoverstärker im Weg.

Was sagt dir das über die erzielbare Bandbreite?
Vermutlich nichts. ☺
Du kannst gerne den Krüppeleingang deines Oszis ignorieren.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Beim TV wird das Bildsignal über die Kathode eingespeist.
Beim Oszi über den Wehnelt-Zylinder, also über einen Gitteranschluss.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Rainer W. schrieb:
> Siehst du beim Rigol MSO8204 irgendwo einen Eingang für die
> Z-Modulation?

Zumindest das MSO5000 hat eine Z Modulation die auch funktioniert.
Wenn auch vermutlich bei weitem nicht so gut wie bei einem analogen 
Skope.
Für Marken reicht es aber locker... Es sind auch Zwischenstufen bei der 
Helligkeit möglich, allerdings ist der Dynamikbereich zwischen "aus" und 
"ganz an" sehr schmal.

Werde später mal ein Video machen und auch beim DHO1000 schauen wie es 
da aussieht.

Bradward B. schrieb:
>> Also grundsätzlich kann das "dargestellte digitale Abtastsystem" die
>> Daten ja aufnehmen (sonst würde es sie im Timemode ja nicht so schön
>> darstellen können).
>
> Mit dem "Aufnehmen" der diskreten Samplepunkte ist es eben nicht getan
> ... deshalb sieht ja ein dig-scope bei xy so "zerfranst" aus, auch im
> .png

Wobei sich da schon deutlich was getan hat im Vergleich zu den früheren 
"Günstig-DSO". Selbst zwischen den für ihren XY-Modus alles andere als 
berühmte MSO5000 (wenn auch mit neuer Firmware deutlich besser) und den 
guten alten DSO1054z liegen gleich mehrere Welten.

Gruß
Carsten

von Gunnar F. (gufi36)


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Carsten S. schrieb:
> Zumindest das MSO5000 hat eine Z Modulation die auch funktioniert.

Jetzt überraschst Du mich: Ich habe ein Rigol MSO5074 hier im Büro und 
eins zuhause. Einen entsprechenden Eingang finde ich aber nicht. Nur 
Trigger out oder Pass/Fail. Verwechsle ich da etwas?

von Joachim B. (jar)


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Gunnar F. schrieb:
> Einen entsprechenden Eingang finde ich aber nicht

einen Z-Eingang finde ich in meinem Rigol MSO 5104 auch nicht, aber 
vielleicht gibt es was im Menü denn 4 analoge Eingänge gibt es ja.

von Carsten S. (dg3ycs)



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Hi,

Ich liege seit dem WE mit "der Seuche" flach, daher hat es etwas länger 
gedauert bis ich die Energie zusammen hatte das alles mal wie 
angekündigt zu dokumentieren.

Joachim B. schrieb:
> Gunnar F. schrieb:
>> Einen entsprechenden Eingang finde ich aber nicht
>
> einen Z-Eingang finde ich in meinem Rigol MSO 5104 auch nicht, aber
> vielleicht gibt es was im Menü denn 4 analoge Eingänge gibt es ja.

Genau DAS ist es..!
Der dritte Analogeingang ist als Z Eingang vorgesehen.

Die Z-Option kann durch Tastendruck im Soft Menü während des 
XY-Betriebes aktiviert werden.
Für das DHO1000 habe ich übrigens keine entsprechende Möglichkeit einer 
Z-Modulation gefunden.
(Die Vergleichsbilder hänge ich gesondert an)

Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)



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Carsten S. schrieb:
> Werde später mal ein Video machen und auch beim DHO1000 schauen wie es
> da aussieht.
>
> [...]
>
> Wobei sich da schon deutlich was getan hat im Vergleich zu den früheren
> "Günstig-DSO". Selbst zwischen den für ihren XY-Modus alles andere als
> berühmte MSO5000 (wenn auch mit neuer Firmware deutlich besser) und den
> guten alten DSO1054z liegen gleich mehrere Welten.

ICh habe am Sonntag abend und gerade mal ein paar Fotos und Videos zum 
Vergleich der XY Optionen bei den drei Skopes die ich privat 
hauptsächlich verwende gemacht (HM205-3, Rigol MSO5000 und Rigol 
DHO1000)

Diese zeigen einmal ein Signal von 2,00000003MHz und 2,5Mhz, sowie 
einmal ein Signal von 80MHz und 90MHz.

Die +30Hz beim 2MHz Signal in der ersten Konfiguration damit etwas 
Bewegung in der Darstellung ist. Davon gibt es auch jeweilss ein Video 
für jedes Skope. Zusätzlich noch ein Video unter Nutzung der Z-Funktion 
beim MSO5k.

Ich schaue gleich mal wie bzw. wo ich die Videos am besten hochladen 
kan.
Wie man sieht hat sich duraucs einiges getan bei den XY-Modi der 
Digitalen Geräte.
Was aber richtig ist, das ist das man dort für ein gutes Bild zumindest 
bei komplexeren Signalen mehrere Einstellungen vornehmen muss.

Gruß
Carsten

von Falk B. (falk)


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So nett Lissajousfiguren auch sein mögen, so wenig praktischen Nutzen 
haben sie. Kein Mensch mißt wirklich die Phasenlage oder 
Frequenzverschiebung damit! Sie sind wie Teslaspulen nur nette, 
elektronische Spielereien. Und jedes 08/15 Digitaloszi ist in 
Anwendungen mit Single Shot jedem Analogoszi um Größenordnungen 
überlegen. Das betrifft auch viele Sonderanwendungen mit Kurvenschreiber 
etc. Und mittels Digitaloszi über XYZ-Betrieb ein Videobild anzeigen zu 
wollen, ist nun Weiß Gott der dreifache Salto rückwärts!

von J. T. (chaoskind)


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Falk B. schrieb:
> ist nun Weiß Gott der dreifache Salto rückwärts!

Es soll Leute geben, denen Saltos schlagen Spaß macht, munkelt man.

von Maik .. (basteling)


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Als Schüler hab ich das auch mal mit großer Freude gemacht. Mein erstes 
richtiges Oszilloskop war ein Tek 7603 mit 7B53A, 7A18 7A13. Da war ein 
VGA - BNC Kabel eines alten Monitors eine große Versuchung. Irgendwie 
habe ich es ohne weiter Schaltungstechnik zu einem stehendem Windows95 
Logo in grün geschafft. Mann hab ich mich damals darüber gefreut. Das 
ist nu aber auch schon mehr als 25 Jahre her. War nicht sinnvoll - aber 
toll.

von Falk B. (falk)


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von Carsten S. (dg3ycs)


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Falk B. schrieb:
> So nett Lissajousfiguren auch sein mögen, so wenig praktischen Nutzen
> haben sie. Kein Mensch mißt wirklich die Phasenlage oder
> Frequenzverschiebung damit! Sie sind wie Teslaspulen nur nette,
> elektronische Spielereien. Und jedes 08/15 Digitaloszi ist in
> Anwendungen mit Single Shot jedem Analogoszi um Größenordnungen
> überlegen.

Mal ehrlich: Niemand hier behauptet, dass heute noch jemand beruflich 
oder für aktuelle uC Projekte mit Lissajous-Figuren Phasenlagen misst.
Das Thema des Threads ist aber eine Hobby-Bastelei mit Vintage-Geräten – 
nicht der nächste Mixed-Signal-Job im Labor. Wer sein 
20-MHz-Analog-Scope liebt, soll es nutzen; die Service-Handbücher aus 
den 70ern verlangen schließlich keine FFT-Taste.

Will man ein altes Radio abgleichen oder einen Klassiker originalgetreu 
nachbauen, hält man sich nun einmal an die damaligen Vorgaben – aus 
technischer Logik oder schlicht aus Spaß am Original. Genau darum geht’s 
hier: Hobby, Nostalgie und Learning by Doing. Wem das „zu unmodern“ ist, 
muss ja nicht mitspielen – aber anderen die Laune zu verderben, ist … 
sagen wir mal: sportlich.

Für aktuelle High-Speed-Digitalkram greife auch ich zum DSO im 
Single-Shot-Modus; Oder was meinst du warum dieses Zeug (und noch VIEL 
mehr) hier überhaupt steht.
Lissajous-Figuren taugen da höchstens noch fürs Lehrbuch. Trotzdem lasse 
ich mir den X-Y-Mode nicht verbieten: Beim Debuggen von Analog-Stufen 
oder im Zusammenspiel mit Vintage-Hardware ist er nach wie vor praktisch 
– wenn auch die Ausnahme.

Unterm Strich: Jeder wie er will. Wer Spaß an 8-GS/s-Kisten hat, soll 
sie nutzen. Habe ja auch eine. Wer lieber mit Röhren-Scopes spielt, darf 
das genauso – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Falk B. schrieb:
> Und mittels Digitaloszi über XYZ-Betrieb ein Videobild anzeigen zu
> wollen, ist nun Weiß Gott der dreifache Salto rückwärts!

Nö, Spass an der Sache, Hobby, vielleicht beschäftigen mit alter Technik 
wegen den Grundlagen...

Gruß
Carsten

von Jobst M. (jobstens-de)


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Falk B. schrieb:
> So nett Lissajousfiguren auch sein mögen, so wenig praktischen Nutzen
> haben sie.

Wenn es schon in der Abgleichanleitung steht und man danach vorgehen 
möchte ...

Gruß
Jobst

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