Hallo! ich habe hier ein paar mechanische 200kHz ZF-Miniaturfilter auf kleiner Platine welche ich gerne ausmessen würde. Ich habe es auf der Arbeit mal mit einem Scope mit Frequenzganganalyse versucht und mit einem VNA. Am Eingang der Filterschaltung habe ich einen 2k Serienwiderstand eingefügt, am Ausgang für die Messung mit dem VNA einen 2k7 Serienwiderstand und für die Messung mit dem Scope einen 2k7 Abschlusswiderstand (weil 1M Eingang). Allerdings sehen die Messungen unterschiedlich aus. Wie wäre ein korrekter Messaufbau um gültige Ergebnisse zu bekommen? Danke. Dieter
Vermutlich hast auch die Kondensatoren weggelassen. ☺ Die mechanischen Filter die ich kenne, haben den exakten Wert für diesen Kondensator aufgedruckt, bzw. lag er den Filtern bei. Die Güte der Filterkomponenten ist sehr hoch. Man darf die Filterkurve nur sehr langsam abfahren. Die Impedanz die die Filter an Ein- und Ausgang sehen wollen, steht wohl im Datenblatt, dass du vermutlich auch nicht hast. Ob deine Messschaltung dem entspricht?
Steht irgendetwas aufgedruckt? Ein paar Fundstellen mit ausführlicheren Daten, anscheinend vor allem DDR-Typen: https://www.funkamateur.de/tl_files/downloads/hefte/2006/mechanische_Filter.pdf https://banfield.de/Elektronik/webfiles/MF200_Anpassung-2.pdf https://www.radio-bastler.de/forum/index.php?thread/27572-mechanische-filter-rft-200-201-khz-abzugeben-bereits-verkauft/ https://www.qsl.net/d/dh7uaf/forum/VIEWTOPIC7D27.HTM https://www.qrpforum.de/forum/index.php?thread/8906-verkaufe-200khz-mechanische-filter-72-5mhz-quarzfilter/ http://stephan.win31.de/groups/weltempfaenger/files/Mechanische%20Filter%20Telefunken/mechfilter-ausbildung.pdf https://de.wikipedia.org/wiki/Mechanisches_Filter
Hallo. Erstmal danke für die Antworten. Ich kenne die Filter und ich kenne das Datenblatt. Das gibt es zum Beispiel hier: http://stephan.win31.de/groups/weltempfaenger/files/Mechanische%20Filter%20Telefunken/mechfilter-mini-kat-80er.pdf Die Filter sind auf einer kleinen Platine mit den passenden Cs und Rs verbaut, siehe Anhang. Dank. Dieter
Passt mein Aufbau zu den Anforderungen der Filterplatine? Warum erhalte ich unterschiedliche Messergebnisse? Danke.
Die Filterflanken sind bei mechanischen Filtern sehr steil. Beteiligte Filterkomponenten schwingen also auch lange nach. Um die in voller Schönheit dargestellt zu bekommen, muss man die Kurve sehr langsam aufnehmen. Das schrieb ich ja eigentlich schon. Mir scheint, dass da zu grosse Hast am Werk war. Die Impedanzanpassung hast du ja eingehalten.
Die Durchlasskurve mit dem "runden Huckel", könnte doch auch einen Impedanzfehler schliessen lassen. Wenn du kannst, solltest du die Impedanz die das Filter sieht, vielleicht einmal nachmessen.
Hallo, danke für deine Hinweise. Die Sweep-Zeit war relativ hoch, ich hab es nicht mehr genau im Kopf, aber am Scope hat der Sweep ~2min gedauert und am VNA ~1min. Was verstehst du unter langsam? Ansonsten werde ich mir deinen letzten Punkt nochmal anschauen.
von Dieter R. schrieb: >Wie wäre ein korrekter Messaufbau um gültige >Ergebnisse zu bekommen? Danke. Der Messaufbau ist dann korrekt, wenn das Filter an Ein- und Ausgang den Widerstand sieht der im Datenblatt angegeben ist. Wenn die Quelle und die Last so schon diese Impedanz hat, braucht man nichts weiter zu machen. Wenn nicht, muß man das mit zusätzliche Widerstände korrigieren, oder mit Übertrager transformieren. Wenn man das nicht macht, hat man im Durchlassbereich eine starke Welligkeit. Bei richtiger Anpassung ist die Welligkeit am geringsten. Das gilt so auch bei andere Filter, Piezo-Filter oder auch Spulenfilter wenn da mehrere Schwingkreise hintereinander sind.
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Bei Mechanische Filter müssen auch noch die Zusatzkapazität an Ein- und Ausgang stimmen. Die Werte sind auf dem Filter aufgedruckt.
Günter L. schrieb: > Bei Mechanische Filter müssen auch noch die Zusatzkapazität > an Ein- und Ausgang stimmen. Die Werte sind auf dem Filter > aufgedruckt. Was, wenn nicht? Bekommt man die korrekten Werte irgendwie heraus?
Axel R. schrieb: > Was, wenn nicht? Bekommt man die korrekten Werte irgendwie heraus? Dann musst du ins Datenblatt gucken, oder die Widerstände+Kapazitäten selbst austesten ...
Cartman E. schrieb: > Man darf die Filterkurve nur sehr langsam abfahren. Was genau verstehst du unter langsam. Mein Sweep dauerte mind. 1min, das sollte doch ausreichend langsam sein, oder? Günter L. schrieb: > Bei Mechanische Filter müssen auch noch die Zusatzkapazität > an Ein- und Ausgang stimmen. Die Werte sind auf dem Filter > aufgedruckt. Das sollte passen, die Filter sind auf Platinen mit den entsprechenden Cs und Rs verbaut, siehe Schaltbild oben. Ich verstehe dass so, dass das Filter (oder besser gesgt die Filterplatine) eine Quelle mit dem Innenwiderstand von 2k sehen möchte und ausgangsseitig mit einem Lastwiderstand von 2.7k abgeschlossen sein möchte. Dieter
Was Günther L. Dir sagen möchte ist, dass dein VNA vermutlich 50 Ohm Impedanz hat und dein Scope 1 MOhm. Die Filter möchten aber am Eingang 2k und am Ausgang 2,7k Ohm als Impedanz sehen. Ich denke nicht, dass ein 2k Serienwiderstand an einer 50 Ohm Quelle ausreichend ist. Eine 2,7k Terminierung an einer 1M Ohm Sink könnte gehen, aber der VNA hat auch da 50R, was definitiv nicht geht. Aber korrigiert mich, wenn ich jetzt daneben liege.
Danke, deswegen frage ich ja. Weiter oben wurde geschrieben: Cartman E. schrieb: > Die Impedanzanpassung hast du ja eingehalten.
Dieter R. schrieb: > Die Filter sind auf einer kleinen Platine mit den passenden Cs und Rs > verbaut, siehe Anhang. Dank. Das sieht nach einem ZF-Filter aus einem E1800 RX aus. 2k Quellwiderstand und 2.7k Lastwiderstand schließen das eigentliche Filter, zusammen mit der auf der Platine schon vorhandenen Beschaltung, korrekt mit 2k||xxpF ab. Beim mit dem Oszi aufgenommenen Bode-Plot fehlt es etwas an Dynamikbereich, ist aber deutlich näher an der Realität dran im Vergleich zur Messung mit dem VNA. Man sieht die hohe Selektivität mechanischer ZF Filter und den typ. eckigen Amplitudengang. Bedenke aber dass die Eingangskapazität eines 1M Tastkopfes mit typ. 120pF die Messung etwas verfälschen dürfte.
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Ulrich P. schrieb: > dass ein > 2k Serienwiderstand an einer 50 Ohm Quelle ausreichend ist. Eine 2,7k > Terminierung an einer 1M Ohm Sink könnte gehen, aber der VNA hat auch da > 50R, was definitiv nicht geht. > > Aber korrigiert mich, wenn ich jetzt daneben liege. Das nennt sich Serienterminierung. Genaugenommen hätte er 2650 Ohm nehmen müssen. > Die Impedanzanpassung hast du ja eingehalten. Einigermassen: Die 650 Ohm würden aber keinen Buckel erzeugen. Da muss noch etwas anderes ganz grundsätzlich schief laufen.
Für die Messung speziell der Sperrdämpfung des Filters, wäre ein aktiver kapazitätsarmer Tastkopf empfehlenswert. Den kann man dann mit 2,7 kOhm parallel terminieren. Der muss aber unter Umständen die 50 Ohm Eingangsimpedanz des Messgeräts auch treiben können. Da wird die Dämpfung durch eine Serienterminierung sonst doch zu gross. Auf der Generatorseite ist die Serienterminierung eher unkritisch.
Cartman E. schrieb: > mit 2,7 kOhm parallel terminieren. Der muss aber unter Umständen > die 50 Ohm Eingangsimpedanz des Messgeräts auch treiben können. Das wird ja noch mehr Blödsinn. Das MF will 2,7kOhm an seinem Ausgang sehen, da wären <50Ohm sehr kontraproduktiv ...
Ich denke er meint die Filterplatine mit 2k7 abzuschließen und daran denn den (hochohmigen, kapazitätsarmen) aktiven Tastkopf. Der muss dann aber den Eingang vom VNA treiben können. Oder?
Dieter R. schrieb: > Ich denke er meint die Filterplatine mit 2k7 abzuschließen und daran > denn den (hochohmigen, kapazitätsarmen) aktiven Tastkopf. Der muss dann > aber den Eingang vom VNA treiben können. Oder? Ja, richtig. Ist mir unklar, wie man das fehlinterpretieren kann. ☺
Da mich nur S21 interessiert hat, habe ich nur eine THROUGH-Cal gemacht. Dazu hab ich das Filter überbrückt.
Für was braucht man denn so alte Filter? AEG ist ja schon lange tot. Das man die nicht längst vom Markt entfernt hat ist verwunderlich. Musste man die Bauteile nicht gegen Ende 2015 entsorgt haben?
Für was braucht man denn so langweile Antworten? Das man sowas nicht einfach lässt ist verwunderlich. Müsste man solche Beiträge nicht vor dem absenden löschen?
Dieter R. schrieb: > Für was braucht man denn so langweile Antworten Nun, für Bauteile die cadmiert sind finde ich es jetzt nicht sooo langweilig. Vor allem wegen der aktuellen Rechtsprechung solcher Stoffe in Privatbesitz.
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