Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Dämpfungswiderstände für TFT-SPI Display notwendig?


von Ralph S. (jjflash)


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Natürlich werde ich wieder "verhauen" werden (ob es nun wegen 
technischer Anfrag oder Schreibfehler ist, ist egal), hoffe aber auch 
auf gute Meinungen die dann die ewige Nörgelei und Stänkerei hier 
"ertragbar" machen.

Ich bin gerade dabei eine PCB mit mehreren kleinen Schaltungen für 
Experimente mit Steckbrett zu routen und eine Schaltung hiervon soll ein 
kleines TFT-Display (160x80, ST7735) mittels µC ansteuern. Soweit alles 
in Ordnung.

Zum ersten Mal möchte ich hier jedoch kein Display verwenden, das selbst 
auf einem PCB sitzt, sondern dieses direkt auf der PCB verlöten. Für das 
von mir angedachte Display habe ich keine Möglichkeit das zuvor zu 
verdrahten und auszuprobieren (ich habe nur Displays, die wie gesagt auf 
einem PCB sitzen).

Schaue ich mir übliche Displays mit PCB an, so kann ich sehen, dass alle 
Dämpfungswiderstände in den Datenleitungen haben. Meine Frage nun ist, 
ob diese notwendig sind und wenn ja, wie groß diese sein müssen / 
sollen.

Ein größeres Display (160x128, ST7735) ohne PCB konnte ich frei 
verdrahtet ohne Dämpfungswiderstände störungsfrei betreiben.

Daher jetzt die Frage: Sind die Dämpfungswiderstände notwendig?

(natürlich kann ich auf der PCB die Widerstände vorsehen und wenn nicht 
notwendig durch 0-Ohm Widerstände ersetzen, aber ich hätte die PCB gerne 
so klein wie möglich)

von Rainer W. (rawi)


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Ralph S. schrieb:
> Daher jetzt die Frage: Sind die Dämpfungswiderstände notwendig?

Bei kurzen Leitungen eher nicht. Wie schnell sind denn die Signale?

Ansonsten ist der Platzbedarf nun wirklich nicht so groß. Ein gängiges 
Widerstandsarray mit 4 Widerständen (z.B.EXB-28VxxxJX) besitzt 
Abmessungen von 2x1 mm. Fällt das bei der Größe deiner PCBs wirklich 
auf?
Es kommt natürlich auch drauf an, ob du das Package löten kannst.
https://industrial.panasonic.com/cdbs/www-data/pdf/AOC0000/AOC0000C14.pdf

Ein CAT16-xxxxF4LF mit 3.2x1.6mm wäre in der Verarbeitung etwas 
handlicher.
https://www.bourns.com/docs/Product-Datasheets/CATCAY.pdf

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Ralph S. schrieb:
> Daher jetzt die Frage: Sind die Dämpfungswiderstände notwendig?^

Das hängt von Leitungslänge und Frequenz ab. Sowas ermittelt man an 
einem Musterteil. Es gibt Simulationstools für die Signalintegrität 
(z.B. HyperLynx), aber irgendwie eignen die sich mehr zum Nachstellen 
von Messergebnissen und weniger für Prognosen.

Also mach 0402-Pads drauf (oder was Du halt löten kannst), probier aus 
ob Du Serienterminierung brauchst, und schmeiss die Pads ggf in der 
nächsten Revision wieder raus.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Die sind so notwendig, wie 100nF Block-C in Chipnaehe.
Kann natuerlich auch ohne funktionieren, aber der Aerger, wenns nicht 
geht, ist viel groesser als der Aerger, weil die Platine durch evtl. 
unnoetige Bauteile "so riesig" wird. :-)

Kompromiss: nur einen Serien-R in die Clk Leitung.

Gruss
WK

von Ralph S. (jjflash)


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Rainer W. schrieb:
> Es kommt natürlich auch drauf an, ob du das Package löten kannst.
> https://industrial.panasonic.com/cdbs/www-data/pdf/AOC0000/AOC0000C14.pdf
>
> Ein CAT16-xxxxF4LF mit 3.2x1.6mm wäre in der Verarbeitung etwas
> handlicher.
> https://www.bourns.com/docs/Product-Datasheets/CATCAY.pdf

Das CAT16 könnte ich wohl als kleinstes noch verarbeiten, aber an sich 
will ich auch nicht kleiner als SMD 0805 werden (da handverlötet).

Soul E. schrieb:
> Das hängt von Leitungslänge und Frequenz ab.

Leitungslänge ist max. 1,8cm und die max. Frequenz beträgt 6 MHz (für 
meine Anwendung kann ich die Frequenz jedoch auch noch auf 3 MHz runter 
drehen).

Soul E. schrieb:
> Also mach 0402-Pads drauf (oder was Du halt löten kannst), probier aus
> ob Du Serienterminierung brauchst, und schmeiss die Pads ggf in der
> nächsten Revision wieder raus.

:-) darauf wird es wohl hinaus laufen, jedoch mit 0805 Widerständen 
(0402 habe ich versucht, das bekomme ich einfach nicht gebacken).

Dergute W. schrieb:
> Die sind so notwendig, wie 100nF Block-C in Chipnaehe.
> Kann natuerlich auch ohne funktionieren, aber der Aerger, wenns nicht
> geht, ist viel groesser als der Aerger, weil die Platine durch evtl.
> unnoetige Bauteile "so riesig" wird. :-)
>
> Kompromiss: nur einen Serien-R in die Clk Leitung.

Das ist einmal eine Aussage, vielen Dank. Ich werde das mit 
Serienwiderständen versuchen, einmal alle Leitungen und einmal nur die 
Clock-Leitung. Auf dem PCB sehe ich jetzt mal alle Widerstände vor 
(leider).

von Klaus R. (klara)


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Ralph S. schrieb:
> Soul E. schrieb:
>> Das hängt von Leitungslänge und Frequenz ab.
>
> Leitungslänge ist max. 1,8cm und die max. Frequenz beträgt 6 MHz (für
> meine Anwendung kann ich die Frequenz jedoch auch noch auf 3 MHz runter
> drehen).

https://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#Terminierung
1
Eine Leitung ist dann als elektrisch lang zu betrachten, wenn die einfache Laufzeit der Leitung größer als ca. 1/6 der minimalen Anstiegszeit der   Signale ist. 
2
3
Elektrische Signale haben eine sehr hohe, aber dennoch begrenzte Ausbreitungsgeschwindigkeit. In Luft bzw. im Vakuum breiten sich Funksignale mit Lichtgeschwindigkeit aus, das sind 300.000 km/s, oder 30cm/ns. Auf Leitungen breiten sich Signale langsamer aus, da das elektromagnetische Feld mit der Umgebung interagiert. Je nach Leitungstyp etwa mit 50..70% der Lichtgeschwindigkeit, sprich mit ca. 15..21 cm/ns. 
4
Ein AVR ist ein recht typischer, digitaler IC. Die minimale Anstiegszeit beträgt ca. 5ns. Nach obiger Formel darf die Laufzeit nur 
5
1/6 x 5ns  0,83ns
6
7
betragen. Bei einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 21cm/ns ergibt das eine maximal zulässige Leitungslänge von 
8
21cm/ns x 0,83ns  17,5cm
9
10
Das heißt, bei einer Leitungslänge von bis zu 17,5cm und halbwegs sauberer Leitungsführung treten keine nennenswerten Reflexionen auf und eine Terminierung ist nicht notwendig. Darüber muss man aufpassen: spätestens bei dem doppelten bis dreifachen Wert ist eine Terminierung meist unverzichtbar.

Bei 1,8 cm und 6 MHz ist eine Serienterminierung nicht erforderlich.
mfg Klaus

von Falk B. (falk)


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Klaus R. schrieb:
> Bei 1,8 cm und 6 MHz ist eine Serienterminierung nicht erforderlich.
> mfg Klaus

FALSCH!

"Eine Leitung ist dann als elektrisch lang zu betrachten, wenn die 
einfache Laufzeit der Leitung größer als ca. 1/6 der minimalen 
Anstiegszeit der   Signale ist."

Der kritische Parameter ist die Anstiegszeit, NICHT die Taktfrequenz!

Das mit dem sinnerfassenden Lesen über wir noch mal.
Auch wenn 1,8cm lächerlich kurz ist, ist deine Begründung falsch.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Ralph S. schrieb:
> Leitungslänge ist max. 1,8cm und die max. Frequenz beträgt 6 MHz (für
> meine Anwendung kann ich die Frequenz jedoch auch noch auf 3 MHz runter
> drehen).

1,8cm sind SEHR kurz, da braucht man auch bei sehr kurzen 
Anstiegszeiten, wie sie moderne Mikrocontroller ausspucken, KEINE 
Terminierung. 0402 schon dreimal nicht!

von Rainer W. (rawi)


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Ralph S. schrieb:
> Das CAT16 könnte ich wohl als kleinstes noch verarbeiten, aber an sich
> will ich auch nicht kleiner als SMD 0805 werden (da handverlötet).

Die wären SMD 1206 mit 0.8 mm Pitch, also entspannt.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Der kritische Parameter ist die Anstiegszeit, NICHT die Taktfrequenz!

Das kannst du hier dreimal rauf und runterbeten, ich glaube ohne 
NT-Studium versteht das keiner. :-D

Aber falls einer mit der Theorie Probleme hat, einfach Oszi nehmen, 
mindestens 100Mhz Bandbreite, 200 schaden auch nicht. Tastkopf mit 
Masseklemme und dann einmal mit und einmal ohne Widerstand messen. Dann 
wird einem einiges klar!

Und NICHT darauf verlassen das es gerade bei Raumtemperatur auf dem 
Schreibtisch zufaellig mal funktioniert!

Vanye

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph S. schrieb:
> darauf wird es wohl hinaus laufen, jedoch mit 0805 Widerständen (0402
> habe ich versucht, das bekomme ich einfach nicht gebacken).
Probiers mal mit 0603...

Falk B. schrieb:
> Der kritische Parameter ist die Anstiegszeit, NICHT die Taktfrequenz!
Und naürlich auch die Abfallzeit, im allgemeinen die Flankensteilheit.

Vanye R. schrieb:
> ich glaube ohne NT-Studium versteht das keiner. :-D
Er muss es nicht verstehen, es reicht aus, es zu wissen: nur wenn der 
Takt sinusförmig wäre, wäre die Taktfrequenz interessant. Je steiler 
bzw. rechteckförmiger die Flanke, umso mehr Oberwellen werden zur 
Formung des "rechten Winkels" benötigt.

Rainer W. schrieb:
> Bei kurzen Leitungen eher nicht
Bei entsprechender Flankensteilheit sind schon 20cm ziemlich lang. Siehe 
z.B. den Beitrag "Re: Signalproblem bei langem Kabel".

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Lothar M. schrieb:
> Rainer W. schrieb:
>> Bei kurzen Leitungen eher nicht
> Bei entsprechender Flankensteilheit sind schon 20cm ziemlich lang.

Gibt es so große Platinen überhaupt noch?
Es geht hier um 18 mm ;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Es geht hier um 18 mm ;-)
Hoppla, tatsächlich. Da würde ich mir die Terminierung glattweg sparen.

von Mi N. (msx)


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Ralph S. schrieb:
> Schaue ich mir übliche Displays mit PCB an, so kann ich sehen, dass alle
> Dämpfungswiderstände in den Datenleitungen haben.

Was hast Du wo gesehen und wie kommst Du denn auf Dämpfungswiderstände?
Mir sieht das eher nach Schutzwiderständen aus, die ankommende 5 V 
Signale aus der Arduino-Welt begrenzen sollen.
Ohne Wertangabe zu den Widerständen ist die Zeichnung Makulatur.

von Klaus R. (klara)


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Falk B. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>> Bei 1,8 cm und 6 MHz ist eine Serienterminierung nicht erforderlich.
>> mfg Klaus
>
> FALSCH!
>
> "Eine Leitung ist dann als elektrisch lang zu betrachten, wenn die
> einfache Laufzeit der Leitung größer als ca. 1/6 der minimalen
> Anstiegszeit der   Signale ist."
>
> Der kritische Parameter ist die Anstiegszeit, NICHT die Taktfrequenz!

Den Link zur Quelle hatte ich ja angegeben.
https://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#Terminierung

Das waren nicht meine eigenen Worte, ich habe nur zitiert.
Das der kritische Parameter die Anstiegszeit ist, ist mir auch klar. Im 
Zitat ist ja auch von der Anstiegzeit die Rede. Man hätte das sicherlich 
auch anders ausdrücken können. Ich mußte mir den Satz auch mehrmals 
durch den Kopf gehen lassen. Die Aussage ist umständlich formuliert, 
aber ich meine sie wäre richtig.
Zumindest hatte LTspice nicht gemeckert.😉
mfg klaus

von Falk B. (falk)


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Klaus R. schrieb:
>> Der kritische Parameter ist die Anstiegszeit, NICHT die Taktfrequenz!
>
> Den Link zur Quelle hatte ich ja angegeben.
> https://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#Terminierung
>
> Das waren nicht meine eigenen Worte, ich habe nur zitiert.

Dann hast du aber falsch zitiert. Außerdem war der erste Satz von DIR 
und kein Zitat!

> Das der kritische Parameter die Anstiegszeit ist, ist mir auch klar.

Und warum schreibst du das dann nicht? Nix als faule Ausreden!

von Ralph S. (jjflash)


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Lothar M. schrieb:
> Je steiler
> bzw. rechteckförmiger die Flanke, umso mehr Oberwellen werden zur
> Formung des "rechten Winkels" benötigt.

Vor gefühlt 1000 Jahren war da doch mal was mit Fourier. :-)

Lothar M. schrieb:
> Er muss es nicht verstehen, es reicht aus, es zu wissen:

Verstehen tu ich es schon, nur abschätzen kann ich es nicht. Zudem hab 
ich gerade kein 200 MHz Scope da (und werde auch keines zur Verfügung 
haben, mein Scope mit 100 MHz Bandbreite habe ich derzeit verliehen) um 
die Flankensteilheit zu erfassen.

Mi N. schrieb:
> Ohne Wertangabe zu den Widerständen ist die Zeichnung Makulatur.

Na hallo, es geht ja genau darum, welche Werte die Widerstände haben 
sollen wenn sie denn überhaupt benötigt werden. Ich habe das ja noch 
nicht aufgebaut und das PCB ist noch nicht fertig (geschweige denn zur 
Fertigung weggeschickt).

Mi N. schrieb:
> die ankommende 5 V
> Signale aus der Arduino-Welt begrenzen sollen.

Wenn du die Zeichnung nur halbwegs "richtig" angesehen hast, wird der 
Controller der das ansteuert (CH3V003, kein Arduino) mit 3,3V betrieben 
werden.

Falk B. schrieb:
>> Das der kritische Parameter die Anstiegszeit ist, ist mir auch klar.
>
> Und warum schreibst du das dann nicht? Nix als faule Ausreden!

Hey Leut's, muß man denn im Ton immer daneben liegen?

Dennoch vielen Dank an Lothar Falk und die anderen. Auch wenn es wohl 
ohne die Widerstände gehen würde / wird, werde ich auf dem PCB 
Widerstände vorsehen.

von Bauform B. (bauformb)


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Ralph S. schrieb:
> der Controller der das ansteuert (CH3V003, kein Arduino)

der kann auch ganz langsam schalten. Ich würde die Widerstände 
weglassen.

von Mi N. (msx)


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Ralph S. schrieb:
> Wenn du die Zeichnung nur halbwegs "richtig" angesehen hast, wird der
> Controller der das ansteuert (CH3V003, kein Arduino) mit 3,3V betrieben
> werden.

Du willst mir doch nicht erzählen, daß alle diese Displays mit einem 
CH3V003 angesteuert wurden?

Baue zusammen, was Du sonstwo gesehen hast. Dann mußt Du nicht 
nachdenken und nicht verstehen, warum es Beispiele im Netz gibt, wo ein 
Arduino nano mit 5 V direkt an das TFT-Modul angeschlossen wird.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> der kann auch ganz langsam schalten. Ich würde die Widerstände
> weglassen.

Ich denke nicht das Controller dadurch langsamer schalten im Sinne der 
Definition "2Mhz" oder so. Ausserdem, wie wir doch gerade gelernt haben 
ist der Takt irrelevant!
Allerdings wird man dadurch vermutlich dem maximalen Ausgansstrom 
begrenzen, so das man als Folge mit der Kapazitaet der Leiterbahn eine 
geringere Anstiegszeit bekommt. Es ist also Wert das auszuprobieren und 
mal zu messen.

Oh..und sowas, zusammen mit den Widerstaenden, ist nicht nur interessant 
damit eine Schaltung zuverlaessiger funktioniert. Es erleichtert einem 
in der EMV das Leben und wenn man nicht nur irgendeinen Schnoeselkram 
macht sondern etwas mit mehr Anforderungen an Dynamik/Rauschabstand (gar 
gueldene Hifi :) ) dann wird die Schaltung auch besser.

Vanye

von Björn W. (bwieck)


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Oft habe ich in diversen Platinen 100 Ohm Serienwiderstände gesehen.

von Wastl (hartundweichware)


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Björn W. schrieb:
> Oft habe ich in diversen Platinen 100 Ohm Serienwiderstände gesehen.

Ich hab auch schon viele Widerstände auf diversen Platinen gesehen.

von Klaus R. (klara)


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Falk B. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>>> Der kritische Parameter ist die Anstiegszeit, NICHT die Taktfrequenz!
>>
>> Den Link zur Quelle hatte ich ja angegeben.
>> https://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#Terminierung
>>
>> Das waren nicht meine eigenen Worte, ich habe nur zitiert.
>
> Dann hast du aber falsch zitiert. Außerdem war der erste Satz von DIR
> und kein Zitat!
>
>> Das der kritische Parameter die Anstiegszeit ist, ist mir auch klar.
>
> Und warum schreibst du das dann nicht? Nix als faule Ausreden!

Ich bin ja sonst nicht kleinlich. Aber mein Zitat war wortwörtlich vom 
Link kopiert.

Der einzige Satz von mir lautet:
"Bei 1,8 cm und 6 MHz ist eine Serienterminierung nicht erforderlich."

Und diese Aussage dürfte richtig sein.

Eigentlich bin ich beruflich schon seit 2018 mit Leitungen und deren 
Terminierungen befasst. Dabei ist eine klassische Leitung mit Sender und 
Serienterminierung und einem Empfänger mit AC-Terminierung eine klare 
Sache. Spannend wird es dann wenn der Auftraggeber mehrere Empfänger 
verteilt auf der Leitung haben möchte. Ohne LTspice kommt man dann nicht 
weiter.
mfg Klaus

von Falk B. (falk)


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Klaus R. schrieb:
> Der einzige Satz von mir lautet:
> "Bei 1,8 cm und 6 MHz ist eine Serienterminierung nicht erforderlich."
>
> Und diese Aussage dürfte richtig sein.

Nö. Sagte ich bereits. Die Begründung ist falsch.

von Klaus R. (klara)


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Björn W. schrieb:
> Oft habe ich in diversen Platinen 100 Ohm Serienwiderstände gesehen.

Kommt mit bekannt vor.

Infinion, IM72D128V01, Datenblatt Seite 11.

 "The capacitor should be placed as close to VDD as possible. A 
termination resistor (RTERM)
of about 100Ω may be added to reduce the ringing and overshoot on the 
output signal."

Das ist eher eine Überanpassung die zusammen mit der Eingangskappazität 
des Inputs ein RC-Glied bildet, so dass der Rechteck verschliffen wird. 
Aber bei kurzen Längen kommt es noch gar nicht zu klingeln.
mfg Klaus

von Falk B. (falk)


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Klaus R. schrieb:
> Der einzige Satz von mir lautet:
> "Bei 1,8 cm und 6 MHz ist eine Serienterminierung nicht erforderlich."
>
> Und diese Aussage dürfte richtig sein.

Richtig wäre

Bei 18mm Leitungslänge und halbwegs sauberer Leitungsführung mit Masse 
darf die minimale Anstiegszeit ~500ps betragen. Bei weniger als der 
Hälfte sollte man über eine Terminierung nachdenken.

von Björn W. (bwieck)


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Wastl schrieb:
> Ich hab auch schon viele Widerstände auf diversen Platinen gesehen.

Und ich hab schon sehr oft einen Wastl gesehen der sich offenbar 
langweilt und dann irgendwelchen Müll von sich geben muss.

von Klaus R. (klara)


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Falk B. schrieb:
> Bei 18mm Leitungslänge und halbwegs sauberer Leitungsführung mit Masse
> darf die minimale Anstiegszeit ~500ps betragen. Bei weniger als der
> Hälfte sollte man über eine Terminierung nachdenken.

Prima. Mit welcher Ausbreitungsgeschwindigkeit hast Du gerechnet?
mfg Klaus

von Falk B. (falk)


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Klaus R. schrieb:
>> Bei 18mm Leitungslänge und halbwegs sauberer Leitungsführung mit Masse
>> darf die minimale Anstiegszeit ~500ps betragen. Bei weniger als der
>> Hälfte sollte man über eine Terminierung nachdenken.
>
> Prima. Mit welcher Ausbreitungsgeschwindigkeit hast Du gerechnet?

210mm/ns, ~2/3c

von Klaus R. (klara)


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Falk B. schrieb:
> Klaus R. schrieb:
>>> Bei 18mm Leitungslänge und halbwegs sauberer Leitungsführung mit Masse
>>> darf die minimale Anstiegszeit ~500ps betragen. Bei weniger als der
>>> Hälfte sollte man über eine Terminierung nachdenken.
>>
>> Prima. Mit welcher Ausbreitungsgeschwindigkeit hast Du gerechnet?
>
> 210mm/ns, ~2/3c

Guter Wert.
mfg Klaus

von Udo K. (udok)


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Die Terminierungswiderstände sind bei modernen Mikrocontrollern nicht 
notwendig.  Stell die Pins auf "Langsam" oder "Low-Drive" ein, dann sind 
die Terminierungswiderstände im Ausgangsreiber praktisch schon eingebaut 
(ist meist der Default).
Wenn du sie doch extern vorsehen willst, dann nimm 47-100 Ohm, und 
plaziere die direkt beim Treiberpin (Sourceterminierung).  Dann aber die 
Pins auf "Fast" oder "Strong-Drive" einstellen, wenn du hohe Datenraten 
willst.  Bei 1.8 cm brauchst du da nicht drüber nachzudenken. Der 
Wellenwiderstand liegt auf dem PCB irgendwo bei 100-150 Ohm, und der 
Ausgangswiderstand vom Pintreiber bei ca. 20-50 Ohm.  In extremen Fällen 
hat man früher bei parallelen Bussen (ISA glaube ich) einen zweiten 
Terminierungswiderstand beim Empfängerpin von 82 Ohm plaziert, der hat 
dann mit der Eingangskapazität vom Pin eine AC Terminierung der Leitung 
gemacht, zusätzlich zur 100 Ohm Terminierung am Treiberpin.  Aber da 
ging es um 50 cm Ribbonkabel und 16 Bit parallel mit 
"so-schell-wie-nur-möglich".
Und ja, die Anstiegszeit ist entscheidend, aber das ist auch nur die 
halbe Wahrheit.  Die Frequenz ist auch wichtig, weil ja in einer 
Flanke/Sekunde keine nennenswerte Energie steckt, die abstrahlen kann. 
Das Bild 2 in 
https://incompliancemag.com/spectra-of-digital-clock-signals/ zeigt die 
Zusammenhänge.

: Bearbeitet durch User
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