Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hameg HM605 X/Y Ablenkung defekt


von Hans-peter L. (Firma: Herr) (hewlett_packard_2019)


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Hallo zusammen,
mein HM605 ist abgetaucht.
Die X/Y-Ablenkung funktioniert nicht mehr.
Nach Öffnung des Gerätes konnte ich einen defekten Kondensator im 
Netzteil ausfindig machen.
Es handelt sich um den C2501 (220uf 100V)
Nach dem Tausch des Kondensators leider immer noch das gleiche 
Fehlerbild.
Da die am Netzteil angegebenen Spannungen stimmen nicht mit dem 
Schaltbild  überein stimmen, habe ich in der Schaltung nach weiteren 
Fehlern gesucht.
Auch der Austausch weiterer Komponenten wie Transistoren und 
Kondensatoren brachten nicht das gewünschte Ergebnis.(mit Punkt 
markiert)
Die Ausgansspannung soll sein 140V und 68V,
gemessen habe ich 102V und 52V.
Kennt sich hier jemand mit dieser speziellen Schaltung aus und kann mich 
bei der Fehlersuche unterstützen?
Gruss Hans-Peter

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von Vanye R. (vanye_rijan)


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Pruef mal ob die Gleichrichter ganz sind.

Vanye

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Die Gleichrichter sind mNn in Ordnung, da die Spannungen dahinter ja 
104V sind.
Simuliere doch die Schaltung mit LTspice, das ist eine gute Übung und 
interessante Erfahrung!
Kannst Du mit VR2500 die untere Spannung 68V einstellen?
Ansonsten trage im Schaltplan die an allen Halbleitern gemessenen 
Spannungen ein.
Wird etwas warm? Kannst Du Dir eine Wärmebildkamera ausleihen?
Vorsicht, 200V kitzeln schon gut.

: Bearbeitet durch User
von Hans-peter L. (Firma: Herr) (hewlett_packard_2019)


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Hallo und Danke für die schnelle Antwort.
Die Gleichrichter habe ich überprüft und die Spannungen in das 
Schaltbild eingefügt.
Soweit sieht das also noch gut aus!?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wenn du die Spannung über dem TL430 misst und dabei an VR2500 
schwengelst, sollte was passieren. Die TL430/431 gehen ab und zu mal 
kaputt.

von Hans-peter L. (Firma: Herr) (hewlett_packard_2019)


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Die untere Spannung lässt sich mit dem VR2500 nicht einstellen.
Deshalb habe ich den IC2500 / TL430 neu bestellt.
Sobald der bei mir eingetroffen und eingebaut ist werde ich 
berichten....

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von Peter K. (chips)


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sind die Spannungen über den beiden Elkos gemessen oder vom Pluspol 
gegen Masse? über den Elkos sollten je knapp 100V liegen

von Hans-peter L. (Firma: Herr) (hewlett_packard_2019)


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In den Bildern sind die Spannungen mit 104V und 103V über den beiden 
Elkos C2500 und C2501 gemessen.

von Joachim B. (jar)


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Hans-peter L. schrieb:
> Die Ausgansspannung soll sein 140V und 68V,
> gemessen habe ich 102V und 52V.

aber im Bild nicht in einer anderen Farbe eingetragen,
wenn die Wechselspannungen stimmen ca. 70V gemessen und hinter dem 
Brückengleichrichter weniger ankommt als erwartet ist entweder ein 
Konensator tot und / oder eine Diode vom Brückengleichrichter.

Im Bild 20250807_114620.jpg sehen die Daten zwar etwas niedrig aber 
passabel aus bei schwachen Glättungskondensatoren. C2500 und C2501.
Ich gehe davon aus das deine Netzeingangsspannung AC zwischen 210V~ und 
253V~ liegt.

Hans-peter L. schrieb:
> In den Bildern sind die Spannungen mit 104V und 103V über den beiden
> Elkos C2500 und C2501 gemessen.

hat jemand die Trimmer verstellt?
Ist AC über die Kondensatoren zu messen? (zuviel Brumm?)
Hast du einen Netztrenntrafo für den Hameg und kannst mit einem weiteren 
Oszi potenzialfrei messen?

So schwer dürfte doch der Fehler nicht zu finden sein, evtl. brauchst du 
Hilfe in einem Repaircafe mit Trenntrafo, Meßmittel und know how.

Die paar Widerstände und Transistoren kann man auch auslöten und mit 
fast jedem Transistortester überprüfen. ebay Amazon Kaufland nach 
Geschmack und Geldbörse.
https://www.ebay.de/itm/336043292564

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hans-peter L. schrieb:
> Deshalb habe ich den IC2500 / TL430 neu bestellt.

Beachte, das es die mit verschiedenen Pinbelegungen gibt. Obacht beim 
Einbau.

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Anbei eine Simulation der +68 / +140V-Erzeugung  mit Spannungsangaben.

Die Bauteile R2510 (102k), VR2500 (1k0), R2511 (5k42) und R2514 (1k0) 
und IC2500 (TL430? TL431) habe ich für die Simulation durch die 
Spannungsquelle V3 mit 18,95V ersetzt.  R1, R2 sind die geschätzten 
Lastwiderstände, mit dem virtuellen R3 (731R) stellt man die exakten 
140V ein.

von Hans-peter L. (Firma: Herr) (hewlett_packard_2019)


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Hallo und danke für die Simulation.
Hiernach scheint die Schaltung einwandfrei zu funktionieren.
Leider macht meine Schaltung nicht das was sie soll.
Die Ausgangs-Spannungen liegen bei ca.50V und ca.102V
Alle Bauteile (Transistoren/Spannungsregler/Kondensatoren) wurden 
bereits getauscht.
Es ist keine Besserung zu bemerken.
Der Spannungsregler TL430 zeigt bei Veränderung von VR2500 keine 
Reaktion.
Da diese Schaltung ja relativ übersichtlich ist, fallen mir jetzt keine 
Maßnahmen mehr ein.
Gibt es noch Tipps?
Gruss Hans-Peter

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hans-peter L. schrieb:
> Der Spannungsregler TL430 zeigt bei Veränderung von VR2500 keine
> Reaktion.

Muss er aber. Siehe den Hinweis:

Matthias S. schrieb:
> Beachte, das es die mit verschiedenen Pinbelegungen gibt. Obacht beim
> Einbau.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Anhand der Simulation sieht man ja, wie die Regelung funktionieren soll.
Der TL430 erzeugt nur eine einstellbare Referenzspannung ca. 19V für den 
T2504 (Temperatur-Kompensation über D2502).
Messe an den wichtigsten Punkten (Halbleiter) die Spannungen und poste 
sie hier.

Es kann sein, dass die 68V-Überstrombegrenzung aktiv ist. Das sieht man 
ja am Spannungsabfall an den beiden Shunts R2501 (100R) und R2508 
(33R2).

Bauteileliste und Funktionsbeschreibung siehe angehängte 
hamegHM605_bom.txt

Schon witzig, dass mit nur so wenigen Bauteilen so viel Funktion 
erreicht wurde.

: Bearbeitet durch User
von Hans-peter L. (Firma: Herr) (hewlett_packard_2019)


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Nach viel Arbeit im Garten und im Haus hier nun die Messergebnisse.
Ich hoffe, das alles zu erkennen ist.
Gruss hans-peter

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hans-peter L. schrieb:
> Ich hoffe, das alles zu erkennen ist.

Naja, so halb - das Bild einmal nach links zu drehen, wäre wohl 
sinnvoll. Aber du hast keinen einzigen der Hinweise der Teilnehmer hier 
beantwortet oder nachvollzogen.

von Joachim B. (jar)


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kein Bock den Hals zu verrenken oder erst runteladen und drehen, DU 
willst Hilfe!

Ist der name Programm?
Ich habe immer noch son Hals wenn ich HP lese seit 40 Jahren bis heute, 
da kommt nie was vernünftiges.

von Andrew T. (marsufant)


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Mal ein nicht unwesentlicher Hinweis:
- es fällt auf das die 68V Soannung  auch als Referenz für die 140V 
Spannung dient.
- es genügt als sich als erstes auf die 68V zu konzentieren mit der 
Fehlersuche.
- wenn dort der Fehler gefunden ist, werden auch die 140V wieder 
erreicht.

Bevor man also weiter nur ohne Verständnis der Regelschaltung in der 
Schaltung rummisst.

von Rainer W. (rawi)


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Hans-peter L. schrieb:
> Die X/Y-Ablenkung funktioniert nicht mehr.

Es gibt eine X-Ablenkung und ein Y-Ablenkung. Sind beide defekt oder 
meinst du die Funktion zur X/Y-Darstellung (Taste "X-Y"), bei der Kanal 
I und Kanal II gegeneinander dargestellt werden und die Y-Ablenkung 
durch Kanal I, die X-Ablenkung durch Kanal II erfolgt?

Wie äußert sich "funktioniert nicht mehr"?

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von Tom (tom_major)


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Ich finde man sollte von dem Messpunkt an R2501 mit 0,04V ausgehen. Das 
sieht verdächtig nach Masseschluss aus. Dort sollten +22,7V anliegen mit 
ca. 1,5Vss Ripple, und statt der -51,8V sollten es -27V mit ca. 8Vss 
Ripple sein.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Mein Tipp: der Fehler liegt gar nicht im Netzteil, sondern die versorgte 
Schaltung zieht zu viel Strom, sodass das Netzteil abregelt. Ein Indiz 
ist die niedrige Spannung am unteren Punkt des R2512 (6k81). Dieser 
bildet mit R2513 (511R) und R2507 (4k75) einen Spannungsteiler. Wenn der 
R2508 recht hoch ist, fließt durch den R2507 viel Strom ab, der den 
R2512 stark belastet, wodurch die Referenzspannung (19V) absinkt. Die 
Referenzregelung ist dann inaktiv, das Poti wirkungslos.

Eine bereits vorgeschlagene Messung des Spannungsabfalls an R2508 (33R2) 
würde Klarheit bringen. Indirekt ist er ja nachvolziehbar: an der Basis 
der T2503 stehen -40V, dann sind am Emitter -40,7, am R2508 fallen dann 
51,8-40,7=11,1V ab, es fließen 334mA durch R2508, viel zu viel, der wird 
bei den 3,71W auch fast glühen.
Andrew hat völlig Recht, wenn die 68V zu niedrig sind, stimmen die 140V 
auch nicht.
Zu Toms Einwand mit den 0,04V: Das ist eher Zufall, weil die 50V in etwa 
verdoppelt werden und 102V ergeben, das ist halt gerade die von der 
oberen Wicklung zur Verfügung gestellte Spannung.
Tom, wie kommst Du auf Deine Spannungsangaben? Am eigenen Gerät 
gemessen?
Meine Simulation ergibt ja andere Werte.

PS: im ersten dunkleren Bild 20251014_154851.jpg steht als Basisspannung 
-44V, was stimmt denn nun? Aber auch -44 ist falsch, da sollten -33 
liegen. Bei -44,7 und -51,8 ergeben sich 7,1V am R2508, also 214mA und 
1,52W, immer noch recht viel.

: Bearbeitet durch User
von Tom (tom_major)


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Ich tippe darauf, dass VR2500 verstellt ist oder R2510, R2511 oder R2516 
veränderte Werte aufweisen. Ich bekomme die korrekten Werte mit einem 
Spannungsteiler 182k:7.3k, und die gemessenen (Bild) mit 182k:9.5k in 
der Simulation des Netzteils.

Oben die beiden Ausgangsspannungen, unten die an R2509.

: Bearbeitet durch User
von Torsten B. (butterbrotstern)


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Ich bleibe bei meiner Vermutung, es liegt nicht am Netzteil.
Das IC2500 (TL430) ist inaktiv, weil die "Gate-Spannung" 1,87V weit 
unter 2,5V (Datenblatt: 2,5-3,0, typisch 2,75) liegt, schau mal den 
Spannungsabfall an D2502 (15,2-14,8=0,4V), da fließt praktisch nichts, 
weil der gesamte Strom (der von R2512 kommt) über T2504, R2513 und R2507 
(und die T2503-Basis) abfließt, weil die Basis wegen des hohen Drops an 
R2513 so hoch liegt. Wie gesagt, die Schaltung ist schon sehr tricky.

Von Hans-Peter darf ruhig mehr Responsivität kommen; Du willst doch, 
dass das Ding bald wieder läuft.

: Bearbeitet durch User
von Tom (tom_major)


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Bei Überlastung der 68V brechen beide Spannungen auf unter 1V zusammen; 
bei Überlastung der 140V bricht nur diese ein (auf wenige V). Allerdings 
Simulation - ich will mein 605 nicht schrotten ;-)

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Du hast Recht, die Spannungen / Widerstände ergeben bei einer V(Iref) 
von 2,75V keinen Sinn. Magst Du bitte am Gerät die realen Spannungen und 
Widerstandswerte prüfen? Im Plan kann man die Werte ja nur erahnen.

: Bearbeitet durch User
von Tom (tom_major)


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Ich habe die ältere Version 605-1. Aber man kann die Spannungen ja aus 
den Ausgangsspannungen ermitteln, wenn alles OK ist, über die 
Spannungsteiler am Ausgang.

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