Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteilschaltung mit elektronischer "Sicherung" gesucht.


von Andreas (proteus1984)


Lesenswert?

Suche: Netzteilschaltung mit elektronischer Stromabschaltung
Ich bin auf der Suche nach einer Schaltung, bei der – sobald ein 
eingestellter Strom überschritten wird – die Ausgangsspannung 
vollständig abgeschaltet wird.
Idealerweise sollte die Funktion auch umschaltbar sein, sodass wahlweise 
eine Strombegrenzung aktiviert werden kann.

Falls jemand hierzu etwas Verständliches hat, wäre ich für einen Link 
oder – noch besser – einen Schaltplan sehr dankbar.
Ich meine mich zu erinnern, dass die Firma RIM Elektronik so etwas 
einmal im Programm hatte. Ist das richtig?

Mit besten Grüßen
Andi

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?

Andreas schrieb:
> Netzteilschaltung

Was soll da hinten raus kommen?
Wenn du nur den Netzstrom überwachen willst, das nennt sich Sicherung 
und ist schon eingebaut.

von Michael B. (laberkopp)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Andreas schrieb:
> Ich meine mich zu erinnern, dass die Firma RIM Elektronik so etwas
> einmal im Programm hatte. Ist das richtig?

Früher, vor 1975, waren die meisten Labornetzteilschaltungen bei 
Überstrom abschaltend. Sehr nervig wenn die Sicherung keine einstellbare 
Trägheit hat denn dann löst sie schon beim Anschliessen eines kleinen 
Kondensators aus.

Hätte man eine Trägheit, würde man aber schnell das maximale 
Schmelzintegral der verbauten Halbleiter überschreiten, denn nur 
superflinke 'Halbleitersicherungen' sind schnell genug den 
Kurzschlussstrom zu begrenzen bevor der Transistor durchbrennt, schone 
eine flinke, mittelflinke oder gar träge Sicherung schafft das nicht.

Man muss also Bauteile massiv überdimensionieren um den kurzen Moment 
des Kurzschlussstroms zu überleben.

Es sei denn, die elektronische Sicherung ist super flink.

Dann kann man am einfachsten einen Thyristor durch den Spannungsabfall 
an einen shunt zünden lassen, der die Referenzspannungsquelle 
kurzschliesst.

Tricky ist es aber, damit auf wirklich 0V zu regeln. Es hangt vom Strom 
und Spannungsbedarf ab, wie man es genau aufbaut.

von Andreas (proteus1984)


Lesenswert?

Danke,
unter dieser Überlegung hatte ich das noch nicht gesehen.

MfG
AG

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Früher, vor 1975, ...

Laberkopp, guck einmal auf den Kalender. Wir leben im Jahr 2025 und da 
sind Schaltnetzteile völlig normal. Damit halten sich die 
Verlustleistungen, verglichen mit deinen historischen Anekdoten, sehr in 
Grenzen.
Bis die eingestellte Ansprechzeit der elektronischen Sicherung 
abgelaufen ist, kann das Teil in einem strombegrenzenden Modus laufen.

Es gibt auch integrierte Schaltungen, die eine Sicherungsfunktion 
besitzen und regelmäßig prüfen, ob die Überstrombedingung immer noch 
erfüllt ist.

Für eine konkrete Schaltung wäre es natürlich nicht ganz unwesentlich, 
zu wissen um welchen Strom- und Spannungsbereich es geht.
Von R&S gibt es Labornetzteile, bei denen man zwischen Abschaltung und 
Strombegrenzung umschalten kann.

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


Lesenswert?

Teurere Labornetzteile bieten auch heute noch die Umschaltmöglichkeit 
zwischen Constant Current, Foldback und Peak Off.

von Achim H. (pluto25)


Lesenswert?

Bei dieser Schaltung:
https://elektrotanya.com/sompom_s-240-12_24v-10a_psu-modul_with_ka7500b_sch.pdf/download.html
ist Q7 dafür zuständig.
Würde er kurzgeschlossen arbeitet nur die Strombegrenzung
Mit C18 kann die Zeit beeinflusst werden nach der er abschaltet.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Die Funkschau hatte vor langer Zeit ( war es um 1976? ) mal eine 
Netzteilschaltung veröffentlicht, welche nur mit Transistoren bestückt 
war.

Dieses Netzteil konnte man umschalten zwischen Strombegrenzung und 
Stromabschaltung.

Irgendwann sehr viel später wurde in der Funkschau eine ähnliche 
Netzteilschaltung veröffentlicht, welche dann ICs in der Schaltung 
verwendet.

Ralph Berres

von Vanye R. (vanye_rijan)


Lesenswert?

> Teurere Labornetzteile bieten auch heute noch die Umschaltmöglichkeit
> zwischen Constant Current, Foldback und Peak Off.

Ich habe es zwar selber noch nie verwendet, aber ich meine eine der 
vielen lustigen Tasten auf dem Korad KA3005 schaltet auch sowas ein.

Mir faellt gerade ein, eigentlich koennte ich das mit meinem neuen 
Stromtastkopf mal vermessen. :-D

Vanye

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Es gab einen Thread hier im MC welche genau dieses Netzteil beschrieben 
hat.
Beitrag "Labornetzteil Funkschau 1976 Heft 23"

Ralph Berres

von Andrew T. (marsufant)


Lesenswert?

Andreas schrieb:
> Ich meine mich zu erinnern, dass die Firma RIM Elektronik so etwas
> einmal im Programm hatte. Ist das richtig?

zB RIM RN4005
http://www.hifimuseum.de/rim-rn-4005-netzgeraet-1973.html

von Vanye R. (vanye_rijan)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier mal das Verhalten eines Korad3005 wenn man ueber die Taste
die Ausgangspannung einschaltet. Eingestellter Strom ist 200mA
Der Tastkopf kann maximal 260mA.
Einmal mit dem normalen CV Mode und einmal mit der OCP abschaltung.


Ich denke mal so 25-30ms wird eine empfindliche Schaltung nicht retten, 
aber verhindert natuerlich einen Brand in der Schaltung.

Charmant auch der kleine Ueberstrompeak zu beginn wegen dem Ausgangselko 
und das aparte Regelverhalten. :)

Vanye

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.