Hallo zusammen, bei meinem Bastelprojekt "Kühlbox in Form eines Lkw-Anhängers im Maßstab 1:8", das schon öfter zu Einzelfragen meinerseits hier geführt hat, stehe ich wieder einmal vor einer Herausforderung. Ist halt eine absolute Einzel-Bastelei, wo ich bei vielen Schritten den nächsten Schritt noch nicht weiß. Ich habe Formteile aus PU-Schaum geschnitzt, die sich zur Isolationshülle des Kühlkoffers zusammenpuzzlen. Im Bereich der Kompressor/Verdampfereinheit möchte ich das öfter zusammen- und auseinanderbauen können, ohne daß der schwache PU-Schaum gequetscht, geknickt oder zerrieben wird. Hinten bei den Türen genauso, da will ich ja auch nicht die poröse, schwache Oberfläche des PU-Schaums direkt als Oberfläche des Kühlboxen-Innenraums haben. Ich habe aufwendige Formen aus MDF erstellt, unzählige Male geschliffen und gespachtelt und grundiert, mit Trennwachs versehen und dünnwandige Epoxy-GfK-Teile erstellt, die so eine Art "Türrahmen" darstellen. Im Fall der Kompressoreinheit möchte ich jetzt die Wand zwischen Kompressor und Kühl-Innenraum auch mit Epoxi und dünnem Glasfasergewebe ummanteln, damit sie beim öfteren Handling stabil ist und nicht die fragilen Kanten aus PU-Schaum nach außen zeigt, die abbrechen können. Und diese Ummantelung sollte am besten ganz satt in den "Türstock" passen. Und da kam mir die Idee, das in einem Rutsch mit dem "Türstock" als äußere Form zu machen: 1. Das schon existierende GfK-Teil, das den "Türstock" darstellt, wird mit Trennwachs zu einer Form. 2. In diese Form hinein bringe ich Epoxyd und wenige Lagen dünnstes Glasfaser-Gewebe, so daß die Innenform des Türstocks perfekt abgeformt wird. Das Gewebe steht aber außen noch ein Stück über. 3. Dann sprühe ich ganz wenig PU-Schaum hinein und "stürze" die "Tür", nämlich die Isolationswand der Kühleinheit samt Kühleinheit, hinein. Der aufquillende PU-Schaum sogt dafür, daß die noch nassen GfK-Lagen schön an den Türstock angedrückt werden. Natürlich muß ich Respekt vor dem quillenden Schaum haben, kann schnell zuviel werden. 4. Dann nehme ich weiteres Epoxyd mit dem Pinsel und forme das überstehende Glasfasergewebe um die Kanten der "Tür" herum. Und jetzt kommt die HAUPTFRAGE: Vertragen sich frischer, nicht ausgehärteter PU-Schaum und Epoxyd? Oder wird das Aushärten des Epoxyds gestört? Hat da jemand Erfahrungen? Ich möchte die schlechte Erfahrung nicht bei diesem One-Shot machen. Klar, ich kanns an einem Beispiel außerhalb ausprobieren. Aber vielleicht weiß es ja jemand so. Ich hab noch einen CAD-Screenshot von der Gesamtsituation angehängt, damit man sichs besser vorstellen kann. Das dünne GfK-Teil taucht darin nicht auf, man muß es sich als dünne Zwischenlage vorstellen. "Türstock" und "Tür" haben auch nicht mehr so rechtwinklige Stufen und Falze, sondern Formschrägen und Rundungen. Viele Grüße Tom.
Tom H. schrieb: > Ich habe aufwendige Formen aus MDF erstellt, unzählige Male geschliffen > und gespachtelt und grundiert, mit Trennwachs versehen und dünnwandige > Epoxy-GfK-Teile erstellt, die so eine Art "Türrahmen" darstellen. Ist das MDF ausschließlich für den Formenbau oder kommt das hinterher auch irgendwo in das Kühlteil rein? Wenn ja, dann hätte ich ein wenig Zweifel ob das nicht mit Kondenswasser ein Problem bekommt. > Vertragen sich frischer, nicht ausgehärteter PU-Schaum und Epoxyd? Oder > wird das Aushärten des Epoxyds gestört? Ich denke da gibt es keine allgemeine Antwort zu, weil jeder Epoxy und jeder PU-Schaum ein bischen andere Zusammensetzung haben und daher unterschiedlich reagieren. Zumindest habe ich mit unterschiedlichen Epoxy-Härtern bereits die Erfahrung gemacht dass da manche ein Problem mit Silikonen in der Nähe hatten während andere Härter damit kein Problem hatten. Vermute mal dass das mit PU nicht anders ist, da reicht irgendein Additiv oder so schon aus. Wozu brauchst Du an der Stelle das PU? Kannst Du nicht rein mit GFK und Epoxy arbeiten?
Habe nur mit ausgehärtetem Polyurethan Schaum und Epoxy Erfahrung, das funktioniert. Im Bootsbau kommt die Kombination öfters vor.
Danke für die ersten Antworten. Das MDF war nur für die Formen verwendet. In der Kühlbox landet nur das Produkt daraus, die GfK-Schale. Das war ein bisschen geschwätzig weit ausgeholt und dadurch irreführend. Die zurechtgeschnittenen Elemente aus (fertigen Isolations-) PU-Schaum sind etwas ungenau. Wenn ich sie mit GfK kaschieren möchte und dadurch eine exakte Form entstehen soll, muss ich den Zwischenraum irgendwie auffüllen. Geht mit extraviel Epoxy, aber ich hätte wegen der Wärmeisolierung gerne nur PU-Schaum und nur sehr dünne Epoxy-Schichten. Deshalb die Idee mit dem frischen Bauschaum, der den Zwischenraum aufpolstert und gleichzeitig die frische GfK-Schicht an die Negativ-Form drückt. Aber ich glaube, ich muss es einfach gesondert ausprobieren.
Und ja, Epoxy härtet auf den fertigen PU-Schaum-Platten ohne Probleme aus. Und Bauschaum hat mit Epoxy-Bauteilen keine Probleme. Nur wenn sie beide gleichzeitig aushärten sollen, weiß ich nicht...
Ich probiere es jetzt selbst aus. 1. Aus zwei MDF-Platten schnell eine Beispielform zusammengeschraubt. 2. In der Beschreibung des Trennwachses hieß es, man könne damit auch unlackierte MDF-Platten mit einigen Aufträgen hinreichend versiegeln. Das probier ich hier nebenbei aus. 3. Drei Schichten aus dünnem Gf-Gewebe, dazu normal härtendes Harz (ca. 45min Topfzeit) 4. Bauschaum drauf 5. PU-Schaum-Platte draufgequetscht und fixiert. Die Bauschaum-Schicht ist noch ein paar mm dick, das repräsentiert etwa die Verhältnisse, wie sie später am richtigen Bauteil herrschen. Ich melde mich morgen mit Ergebnissen.
Es funktioniert, zumindest für die verwendeten Materialien. Bauschaum "Soudal" (ganz kleine Dose, war die günstigste Einheit im Baumarkt, die ganz billigen Noname-Dosen habe ich dort gerade nicht gefunden) Epoxydharz und Härter HT 2 von R&G Beides härtet, obwohl "nass in nass" nebeneinander, ordentlich aus.
Trennen vom MDF ging OK, kaum schlechter als die anderen, zuvor mehrfach grundierten und dann erst gewachsten Formen. Das Trennwachs ist nicht von R&G, sondern irgendein Noname. Ich hab es mit kleinen Klopapier-Knüllen aufgetragen, und zwar ziemlich satt. Und ohne Polieren, weil bei R&G davor gewarnt würde, es wieder wegzupolieren. 3 Durchgänge. Und es waren nur die Oberflächen des MDF beteiligt, nicht die deutlich poröseren Schnittkanten.
Sieht gut aus, Danke auch für die Rückmeldung zu Deiner Erfahrung was die Kompatibilität angeht. Noch eine andere Frage zu Deinem Kühlteil: Wie hast Du die Kühlung gelöst? Wenn mit einem fertigen Kompressor-Modul: was für Arbeiten waren da noch am Kältekreislauf nötig? Reicht da einfach ein Zusammenstecken der mitgelieferten Teile aus oder muss da hartgelötet, evakuiert, abgedrückt etc. werden? Hintergrund meiner Frage ist dass ich mir mal eine Gärbox bauen möchte. Also per PID geregeltem Heizer n Stunden genau 35°C halten und dann auf 5°C runterkühlen. Die Temperaturkurven etc. dann in frei programmierbar. Mit Lüfter innen, evtl. auch Regelung der Luftfeuchtigkeit, vielleicht mit nem kleinen Verdampfer oder so.
Hallo Gerd, zu diesem Projekt habe ich schon an verschiedenen Stellen Einzelfragen gestellt. Die Antwort auf Deine Frage nach dem Kühlaggregat passt besser dort hin: Beitrag "Re: Kompressor für Campingkühlschrank - elektrischer Anschluss?" Aber Dein Plan hört sich ein bisschen so an, als bräuchtest Du nur eine fertige Kühlbox/Kühlschrank/Kühltruhe, die Du mit einer feineren Steuerung, interner Luftumwälzung und einer Heizung ausstatten mußt.
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