Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Mikroskop: Was brauche ich?


von RS440 O. (rs440_o)


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Hallo zusammen,

Ich möchte ein neues Mikroskop für SMD Verarbeitung und Reparatur.
Bisher hatte ich ein einfacheres USB Model,in eine 7"? Glotze 
integriert, an einem kleinen Stativ. Das Teil ist für €50.- überraschend 
gut aber wo Licht ist, gibt's eben auch Schatten.
Mich stört am allermeisten der eingeschränkte Arbeitsbereich/Abstand zum 
Objekt. Zum einen durch das fixe Stativ aber eben auch durch den 
geringen Abstand der Kamera in der Höhe.

Ich suche also eine Cam mit (Wechsel)Objektiv, welches mir maximale 
Bewegungsfreiheit ermöglicht. Es gibt die Wechselobjektive mit 25mm 
Schraubgewinde. Ich gehe davon aus, dass ich ein Objektiv mit dem 
höchsten Vergößerungsfaktor brauche? Oder übersehe ich hier was? 
Welchen Abstand kann ich davon erwarten? Wie steht es um die Lichtstärke 
und Tiefenschärfe? Dann gibt es noch Erweiterungslinsen die im 
Durchmesser größer gestaltet sind. Wo kommen die hin?
Welche Spezifikationen sind bei den Kameras wichtig? Empfehlung?

Einen Schwenkarm würde ich evtl. selbst bauen und das so, wie ich ihn 
brauche. Auf alle Fälle völlig entkoppelt. Vielleicht sogar von der 
Decke runter. Bedienung der Cam mit Fernbedienung oder Maus. Bloß 
möglichst keine Knöpfe auf der Cam drücken müssen.

Ich möchte mir also eine Kombination aus Objektiv und Cam anschaffen, 
maßgeschneidert.

Was könnt ihr empfehlen?

Ich hab auch dieses eher neuerer Model mit Autofocus gesehen. Das sieht 
in den Videos ja schon beeindruckend und nützlich aus. Aber da ist halt 
auch wieder alles fix ins Display integriert und ich habe keine Infos 
zum Arbeitsabstand gefunden.

Ein Stereomikroskop scheidet aus. Mit fehlt aufgrund der schlechten 
Augen das räumliche Sehen. Dazu Brillenträger und beidseitig wegen 
grauen Star neue Linsen eingebaut. Ich brauche ein Display und nur ein 
Display.

Für jeden Hinweis dankbar.

Beste Grüße,

Oliver

: Verschoben durch Moderator
von P. S. (sandl)


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Welches Budget schwebt dir vor? Habe mich nach längerer Recherche für 
ein Lapsun Mikroskop mit Sony IMX385 v2 Sensor entschieden, ca. 250€ bei 
Aliexpress - kann ich voll empfehlen.
Autofokus wäre nett, vermisse ich persönlich aber nicht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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RS440 O. schrieb:
> Mich stört am allermeisten der eingeschränkte Arbeitsbereich/Abstand zum
> Objekt.
Mich stört an Nicht-Stereo-Mikroskopen, dass ich nicht sehe, in welcher 
Höhe sich die Pinzette und die Lötkolbenspitze befinden.

> Mit fehlt aufgrund der schlechten Augen das räumliche Sehen.
Dann ist dieser Nachteil für dich ja schon mal für dich irrelevant.

> Es gibt die Wechselobjektive mit 25mm Schraubgewinde. Ich gehe davon
> aus, dass ich ein Objektiv mit dem höchsten Vergößerungsfaktor brauche?
Ich arbeite mit einem Mantis (das findet sich auch bei jedem unserer 
Fertiger in mehrfacher Ausführung) und nur 4-facher Vergößerung. Die 
6-fach Linse schränkt mir den Arbeitsbereich bereits zu sehr ein.

> Mich stört am allermeisten der eingeschränkte Arbeitsbereich/Abstand zum
> Objekt.
Wenn du weiter weg willst, dann brauchst du ein Teleobjektiv. Deren 
Nachteil ist die mit höherer Brennweite abnehmende 
Tiefenschärfe/Schärfentiefe. Mit hinreichendem Abstand ist dann evtl. 
nur ein Höhenbereich von 10mm halbwegs scharf.

(Teure) Kameramikroskope z.B. von Keyence verstellen laufend die 
Fokusebene oder arbeiten mit mehreren Kameras und berechnen daraus ein 
Bild, das über einen großen Bereich scharf dargestellt wird.

von Harry L. (mysth)


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Ich steh aktuell vor der selben Frage.
Es wird wohl auf sowas hinauslaufen:
https://eu.amscope.com/products/3-5x-90x-trinocular-stereo-boom-microscope-w-14mp-digital-camera

von Thomas S. (thommi)


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Eine wirkliche Produktinformation kann ich nicht geben, habe da nur 
eines von DNT mit USB an den Rechner. Aber du solltest beachten, dass 
das Mikroskop die Bilder in Echtzeit und nicht verzögert auf den Monitor 
bringt, und du solltest auch Platz haben, eine Lötdampfabsaugung relativ 
nahe am Mikroskop platzieren zu können, um zu vermeiden, dass dieser 
Dampf an der Linse kondensiert.

Mir reicht noch eine Lupe mit Beleuchtung, wenn ich SMDs löte, aber ich 
merke schon, dass das nicht mehr lange so geht. OK, meine Brille ist 
durch das Augenlicht wahrscheinlich etwas matt geworden nach 17 Jahren, 
und eine Neue wäre fällig :-D

von Mobile (mobileteser)


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von Carsten W. (eagle38106)


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Als stark kurzsichtiger Brillenträger stehe ich bei (Löt-)Arbeiten mit 
einem Mikroskop immer vor dem Problem, dass ich schlecht mit der Brille 
durch ein optisches Mikroskop schauen kann. Bei den elektronischen 
Varianten brauche ich nicht auf die Brille zu verzichten. Entweder 
reicht der "eingebaute" kleine Bildschirm, oder auf dem Tisch steht noch 
ein 19"ller, der via HDMI angeschlossen wird.

Dafür habe ich dieses Teil bei Amazon erstanden: 
https://www.amazon.de/dp/B0CJ9C7339 und bin damit sehr zufrieden.

Klar ist nur "mono" und nicht 3D. Aber mit ein wenig Übung bekommt man 
das ganz gut hin.

von Carsten W. (eagle38106)


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Mobile schrieb:
> Ich verwende das in der Firma:
> 
https://www.pkelektronik.com/vision-stereomikroskop-mantis-compact-universal.html
> https://www.visioneng.de/produkte/stereomikroskope/mantis/#overview
> Sterosehen ohne auf Okulare zu fokussieren.

Sind das nicht die Betrachter aus der Krankenstation von Star Trek 
Voyager? Spaß beiseite. Die Teile sind natürlich Spitze. Aber nicht nur 
in der Funktion, sondern auch im Preis. Way off limits! Zumindest für 
den Privatgebrauch.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Carsten W. schrieb:
> Als stark kurzsichtiger Brillenträger stehe ich bei (Löt-)Arbeiten mit
> einem Mikroskop immer vor dem Problem, dass ich schlecht mit der Brille
> durch ein optisches Mikroskop schauen kann.

Als ebenfalls recht stark kurzsichtiger Brillenträger (-6.5 dpt) nehme 
ich einfach die Brille ab. Kein Mikroskop, keine Lupe nötig. Genügend 
Licht ist wichtig, und besser keine Punktlichtquelle.

von Carsten W. (eagle38106)


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Ohne Brille löte ich vielleicht noch 0603, aber dann ist Schluss. 0,5er 
Finepitch bekommt ich ohne Vergrößerung nicht korrekt ausgerichtet. Und 
ohne Brille ganz nah beim Lötobjekt ist man immer der Gefahr ausgesetzt, 
dass einem mal was ins Auge spritzen kann.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thommi)


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Oh, Kurzsichtigkeit ist schwieriger. Ich bin von Weitsichtigkeit 
ausgegegangen, die ich habe. Bei mir altersbedingt.

von Timo N. (tnn85)


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Bin auch gerade stark am Überlegen mir ein neues zuzulegen.
Hatte bisher auch nur so ein Teil von Aliexpress

720P 1080P HDMI VGA Industrielle Digital Video Mikroskop Kamera + 100X C 
mount Objektiv + 56 LED Ring licht + Stehen Für PCB Löten

von Eakins Micscope Store  (sic!)
Versand aus Spanien.
https://de.aliexpress.com/item/33044549714.html
Glaube genau das gibts nicht mehr aber so wie auf der Produktseite sieht 
es aus.

Ich vermisse einen auch in der Höhe sehr flexibel verstellbaren, 
stabilen Arm, mit dem ich auch etwas mehr Abstand zur Platine bekomme 
und freier bin und nicht die ganze Zeit diesen Tischständer auf meinem 
Arbeitsplatz zu haben. Da passen keine großen Platinen drauf.
Glaube auf Englisch heißt das Boom stand.

Viele von der Aliexpress-Stativen sehen aber nicht sehr stabil aus und 
sind teurer als wenn man eine neue Kamera gleich mit dazu kauft.
An meiner Kamera vermisse ich eine Speichermöglichkeit und einen simplen 
Ausschalter.

von Andreas S. (bastelmax)


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So was ähnliches mit externen Monitor nehme ich :

https://de.aliexpress.com/item/1005009401240752.html

ist kein 3D und kein Stereomikroskop reicht aber völlig aus.
Siehe auch hier :
Beitrag "Sehhilfe zum SMD-Löten"
u.a. Beiträge hier im Forum

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (bastelmax)


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Andreas S. schrieb:
> So was ähnliches mit externen Monitor nehme ich :

Sorry habe ein Bild vergessen - eine nachträgliche Bearbeitung ist nicht 
mehr möglich gewesen

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mobile schrieb:
> Ich verwende das in der Firma

Wolltest du nur Werbung machen, oder hast du den Beitrag des TE auch 
wirklich gelesen?

Mir scheint, nicht. Sonst hättest du dir deine Produktplatzierung 
komplett sparen können.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas S. schrieb:
> Oh, Kurzsichtigkeit ist schwieriger.

Nö, eigentlich nicht. Wie Harald schon schreibt, einfach die Brille 
abnehmen.

Durch ein Mikroskop setze ich auch grundsätzlich die Brille ab, da 
stellt man die Schärfe ja ohnehin am Mikroskop ein.

Aber der TE hat andere Augenprobleme und daher andere Anforderungen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Thomas S. schrieb:
> Oh, Kurzsichtigkeit ist schwieriger. Ich bin von Weitsichtigkeit
> ausgegegangen, die ich habe. Bei mir altersbedingt.

Das ist ja auch der Regelfall. Auch Kurzsichtige werden 
altersweitsichtig, nur wirkt sich das je nach Grad der Kurzsichtigkeit 
und individueller Disposition unterschiedlich aus.

Bei mir ist der Mindestabstand, den ich zum Scharfsehen brauche, größer 
geworden. Als Jugendlicher konnte ich meine Nasenspitze scharf sehen 
(was allerdings auch keinen besonderen Mehrwert hatte).
Jetzt (mit noch nicht ganz 60) liege ich bei ca. 15 cm. Aber jenseits 
von 20 cm ist dann auch schon wieder Schluss.

Das ist aber äußerst individuell. Ich kenne Leute, die deutlich stärker 
kurzsichtig sind als ich, und die ohne Brille überhaupt nicht mehr 
scharfsehen können, egal, auf welche Distanz.

Viele Kurzsichtige brauchen schnell eine Gleitsichtbrille, die dann im 
Nahbereich die Altersweitsichtigkeit kompensiert (d.h. vergrößert, also 
positive Brechungswerte hat) und im Fernbereich weiterhin die 
Kurzsichtigkeit kompensiert (d.h. verkleinert, mit negativen 
Brechungswerten).

Was auf jeden Fall hilft, egal, wie man nun sieht, und welche Hifsmittel 
man verwendet: Viel Licht.
Diffuses, indirektes und helles Licht, nicht flimmernd, und erst recht 
nicht mit Strahlern direkt aufs Objekt geleuchtet. Das gibt Schatten und 
Reflexionen, was anstrengen kann.

Und was das Spritzen angeht:
Müsste ich mit Lötzinn/Flussmittel löten, bei dem es besonders stark in 
der Gegend herumspratzelt, würde ich eine simple Schutzbrille aus dem 
Laborbedarf aufsetzen, die verschlechtert nicht meinen Nahsehbereich.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Ich wollte ja erst sagen, was soll der Scheiss, hier gibt es doch 
bereits 2-3 Threads welche diese Thematik in allen Ausfuehrungen 
beleuchten. :-D
Aber hier gibt es ja doch neue Aspekte..

> Ich arbeite mit einem Mantis (das findet sich auch bei jedem unserer
> Fertiger in mehrfacher Ausführung) und nur 4-facher Vergößerung. Die
> 6-fach Linse schränkt mir den Arbeitsbereich bereits zu sehr ein.

Interessant, das ist mir so noch nicht aufgefallen und ich arbeite auch 
gelegentlich mit Mantis, aber meistens doch mit "normalen" 
Stereomikroskopen.

Mein Eindruck ist der folgende, wenn man bei einem herkoemmlichen 
Stereomikroskop die Helligkeit der Beleuchtung aufdreht, dann gehen 
irgendwann die Pupillen im Auge zu, also die Blende unseres eingebauten 
Objektiv. Damit steigt dann die Tiefenschaerfe. Die Mantis arbeiten IMHO 
mit einer Zwischenmatscheibe auf die man fokussiert. Da mag das anders 
sein.

Und natuerlich wuerde ich jedem Normalsichtigen immer ein 
Stereomikroskop empfehlen damit man die Tiefenwahrnehmung hat. 
Jedenfalls wenn man darunter auch arbeitet. Aber wenn man sowieso kein 
Stereo sieht dann mag das anders sein.

Wenn man also eine Kamera hat dann gilt auch da, wenn man die Helligkeit 
hat und im Objektiv der Kamera abblenden kann, dann steigt auch da die 
Tiefenschaerfe. Ich bin geneigt das als Vorteil zu sehen, aber 
vielleicht kann jemand der nicht Stereo sieht aus den Schaerfeebenen 
zumindest grob die Vertikalposition ableiten. Ich habe aber noch kein 
Kameramikroskop gesehen wo man abblenden konnte, aber das mag daran 
liegen das mich diese Technologie wegen ihrer Nachteile nicht 
interessiert hat. Ueblicherweise schalten die einfach nur die 
Verstaerkung zurueck, haben also bei wenig Licht mehr Rauschen.

Ich wuerde jedenfalls empfehlen das mal auszuprobieren. Ich wuerde 
nichts kaufen was ich nicht vorher ausprobiert haette. Also vielleicht 
mal irgendeine Messe fuer sowas besuchen.

Ansonsten gilt natuerlich das die Bildwiederholrate von Kameras 
moeglichst hoch sein sollte. Wenigstens 25B/s, aber es gibt vermutlich 
Gruende wieso manche Zocker mit noch hoeheren Bildraten spielen. Man 
kann nicht arbeiten wenn man da einen Timelag zwischen hat.

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> Die Mantis arbeiten IMHO
> mit einer Zwischenmatscheibe auf die man fokussiert.

Nee, genau das tun sie nicht. Die erlauben eine Veränderung der 
Focusebene mit den Augen; wäre da eine Mattscheibe, ginge das nicht.

Den Effekt der "Zwischenmattscheibe" hat man bei Kameras, die 
Bildschirme ansteuern.

Man könnte ein elektronisches Stereomikroskop konstruieren, das mit zwei 
AF-Kameras und zwei Displays arbeitet, und die Augen mit einer weiteren 
Kamera betrachtet, die die Position der Pupille auswertet, um damit den 
AF-Punkt der Kameras zu steuern.

Es gibt Digitalkameras, die eine entsprechende Steuerung 
vorsehen:https://www.canon.de/pro/stories/eye-control-af/

von Rolf (rolf22)


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Carsten W. schrieb:
> Und ohne Brille ganz nah beim Lötobjekt ist man immer der Gefahr ausgesetzt,
> dass einem mal was ins Auge spritzen kann.

Reine Schutzbrille ohne optische Wirkung benutzen?

von Rolf (rolf22)


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Harald K. schrieb:
> Viele Kurzsichtige brauchen schnell eine Gleitsichtbrille, die dann im
> Nahbereich die Altersweitsichtigkeit kompensiert

Wird mir auch immer aufgedrängt, will ich aber nicht. Da müsste ich ja 
immer, wenn ich meine, etwas nicht gut genug erkennen zu können, mit dem 
Kopf rauf oder runter nicken, um die richtige Brennweite zu finden.

Fürs normale Leben habe ich eine Fernbrille, und für den PC eine für den 
Abstand gut passende. Bücher lesen und löten geht ohne Brille am besten. 
Löten wird dann oft nicht ganz so sauber, aber ich was ich löte, ist nur 
für mich privat bestimmt, da kommen dann eben einfach keine allzu 
schwierigen Stellen vor.

von Stefan W. (dl6dx)


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RS440 O. schrieb:
> Mich stört am allermeisten der eingeschränkte Arbeitsbereich/Abstand zum
> Objekt.

Aus diesem Grund verwende ich an meinem (Stereo-)Mikroskop eine 
Barlow-Vorsatzlinse (x 0,5, vor dem Objektiv) und komme damit auf einen 
deutlich größeren Arbeitsabstand (> 15 cm).

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Nee, genau das tun sie nicht. Die erlauben eine Veränderung der
> Focusebene mit den Augen; wäre da eine Mattscheibe, ginge das nicht.

Hm...das sagt die Google-Ki dazu:

Funktionsweise und Merkmale:
Okularlose Technologie:
Anstelle von Okularen projiziert das Mantis-System ein 3D-Bild auf einen 
Bildschirm, was ein stressfreies Seherlebnis und eine verbesserte 
Ergonomie ermöglicht.


Beim Hersteller selber schweigen sie sich etwas zum Prinzip aus. Ich 
meine aber die haben da irgendeine rotierende Scheibe drin weil das Bild 
beim einschalten immer erst kurz flimmert oder sowas..

Vanye

von Carsten W. (eagle38106)


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Rolf schrieb:
> Carsten W. schrieb:
>> Und ohne Brille ganz nah beim Lötobjekt ist man immer der Gefahr ausgesetzt,
>> dass einem mal was ins Auge spritzen kann.
>
> Reine Schutzbrille ohne optische Wirkung benutzen?

Das stellen sich die Nichtbetroffenen immer so einfach vor.

Klar ginge das mit einer Schutzbrille. Aber dann würde ich dauern 
zwischen zwei Brillen wechseln müssen, statt nur eine auf- und 
abzusetzen. Ohne ist alles zwischen 10 und 20 cm scharf. Mit alles 
dahinter. Und wenn Du ohne Brille lötest, brauchst Du sie gleich wieder, 
um das nächste Bauteile rauszusuchen. Das macht einen auf die Dauer 
irre!

Mit normaler (Arbeitsplatz-)Brille auf der Nase und dem Bildschirm auf 
dem Tisch kann ich gut sehen, was ich da zusammenlöte. Kein dauernder 
Wechsel. Das ist sehr angenehm und viel weniger anstrengend für die 
Augen.

Aber wie die Vorschreiber schon notiert haben: Das ist immer individuell 
an die eigene Sehschwäche anzupassen.

von Carsten W. (eagle38106)


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Vanye R. schrieb:
>> Nee, genau das tun sie nicht. Die erlauben eine Veränderung der
>> Focusebene mit den Augen; wäre da eine Mattscheibe, ginge das nicht.
>
> Hm...das sagt die Google-Ki dazu:
>
> Funktionsweise und Merkmale:
> Okularlose Technologie:
> Anstelle von Okularen projiziert das Mantis-System ein 3D-Bild auf einen
> Bildschirm, was ein stressfreies Seherlebnis und eine verbesserte
> Ergonomie ermöglicht.

Und was sagen die (ehemaligen) Benutzer eines Mantis-Systems: Was für 
eine gequirlte Schafscheiße!

Denk doch mal nach, statt nur stumpf Unsinn aus dem Netz zu zitieren! 
Diese Mikroskope haben keinen internen Bildschirm oder Mattscheibe. Der 
Strahlengang durch ein Mantis bildet direkt in Deinem Auge ab. Die 
nehmen das Bild mit einem einzelnen Objektiv auf und splitten das intern 
in zwei versetze Strahlengänge auf, die dann im Betrachtenden ein 3D 
Bild erzeugen.

Die Stromversorgung wird nur für die Objektbeleuchtung benötigt.

: Bearbeitet durch User
von Rolf (rolf22)


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Carsten W. schrieb:
> Rolf schrieb:
>> Reine Schutzbrille ohne optische Wirkung benutzen?
>
> Das stellen sich die Nichtbetroffenen immer so einfach vor.

Ich bin zumindest halb betroffen. Seit 70 Jahren Brillenträger, da ist 
eine Brille für mich etwas, mit dem man ständig rumhantiert, ohne es 
überhaupt noch zu merken.

von Mobile (mobileteser)


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Jörg W. schrieb:
> Wolltest du nur Werbung machen, oder hast du den Beitrag des TE auch
> wirklich gelesen?
>
> Mir scheint, nicht. Sonst hättest du dir deine Produktplatzierung
> komplett sparen können.

Ich wollte auch mal professionelles erwähnen. Nicht immer nur den billig 
China Kram. Die Geräte gibt es gebraucht auf Ebay und sicher auch auf 
anderen Plattformen zu leistbaren Preisen. Ist halt wie bei Messgeräten, 
beobachten und im richtigen Moment kaufen.
Bin Brillenträger und habe mit der Fokusebene beim Mantis keine 
Probleme, im Gegensatz zum Leica Mikroskop, das wir auch in der Firma 
haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mobile schrieb:
> Ich wollte auch mal professionelles erwähnen.

Und immer noch hast du den Thread nicht ansatzweise gelesen. Nicht nur, 
dass Mantis auch vor dir schon erwähnt worden war, aber es steht 
ausdrücklich im Eröffnungsposting, dass ein Stereomikroskop ausscheidet 
(und das wurde auch begründet).

von Stefan W. (stefan_w234)


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Carsten W. schrieb:
> Die Teile sind natürlich Spitze. Aber nicht nur in der Funktion, sondern
> auch im Preis. Way off limits! Zumindest für den Privatgebrauch.

Auf eBay immer wieder mal für einige hundert Euro zu bekommen, wenn man 
viel damit macht wäre das schon darstellbar. Aber die haben fixe 
Vergrößerungen, die sich nur durch den Wechsel des Objektivs ändern 
lassen. Stufenlosen Zoom gibt's erst bei den Lynx.

von Carypt C. (carypt)


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Ein Mantis arbeitet meines Wissens nach mit einem größeren Hohlspiegel 
(als Okular ?), banal einfach, somit genial.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> lassen. Stufenlosen Zoom gibt's erst bei den Lynx.

So ein Teil hab ich in der Firma und ich kenne andere "Mantis" nicht. 
Bin bisher immer davon ausgegangen das man die Vergroesserung immer 
einstellen kann. Sonst koennte man auch kaum damit arbeiten weil man 
haeufig zwischen verschiedenen wechselt/wechseln muss. .-)

> Bin Brillenträger und habe mit der Fokusebene beim Mantis keine
> Probleme,

Ich koennte mir auch vorstellen das die vor allem bei Leuten die sehr 
extreme Brillen tragen, also das wo man beim Optiker einen 1000er 
hinliegt, und nicht wegen Schickimickikram sondern wegen komplexer 
Sehfehler, damit besser fahren weil man halt die teure Arbeit des 
Optikers mitnutzen kann.

Ich denke aber wenn man glaubt zur Gruppe der Leute mit komplexen 
Problem zu gehoeren, dann kann es sicher nicht schaden sich im Internet 
zu informieren, aber kaufen kann man nur nachdem man es selber 
ausprobiert hat.

Vanye

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Hallo,
zweierlei und eine Offerte:

ad a) seit einiger Zeit steht bei mir ein LinkMikro-Ding im Haus. Video 
unter https://youtu.be/gm3mq_G7oBs und mir hat es bisher manchmal gute 
Dienste geleistet.

ad b) bin de Facto am rechten Auge blind und arbeite trotzdem sehr gerne 
mit meinem Mantis. Die 4X-Linse ist super, die 8x soll der Feind holen.

Und: du kannst beide bei mir im Office ausprobieren. Ich sitze zentral 
in Budapest. Schicke mir eine PM und dann verabreden wir uns. Das 
Kaffeehaus ist mittlerweile nicht mehr zur Firma gehörend, aber wir 
haben im Bunker auch eine Raucher"lounge".

von Stefan W. (stefan_w234)


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Vanye R. schrieb:
> ein Teil hab ich in der Firma und ich kenne andere "Mantis" nicht. Bin
> bisher immer davon ausgegangen das man die Vergroesserung immer
> einstellen kann. Sonst koennte man auch kaum damit arbeiten weil man
> haeufig zwischen verschiedenen wechselt/wechseln muss. .-)

Der Hersteller heißt Vision Engineering. Mantis und Lynx sind 
verschiedene Geräte. Insgesamt gehört das Zeug von denen zum Besten was 
man kaufen kann, wenn man es kaufen kann. Ein Lynx dürfte neu nicht 
unter 15k zu bekommen sein.

von RS440 O. (rs440_o)


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Herzlichen Dank allen, fleißigen Schreibern, für die rege Teilnahme an 
Diskussion und meiner eigentlichen Anfrage.

Es gab auch viel neuen Input über Dinge, die mir bisher völlig unbekannt 
waren, meine Ansprüche allerdings bei weiten übersteigen.

Das für mich wichtigste Kern Feature ist ein maximaler, freier 
Arbeitsbereich.

Erreicht werden kann der wohl in Kombi 180x Objektiv und  0.5er Barlow 
Vorsatzlinse. Erwartbar sind hier ca. 15cm, was deutlich mehr ist, wie 
mit meiner derzeitigen 50euro Einstiegslösung.

Mit dem Tausch der Barlow Linse für wenige Euros, kann man hier noch 
"spielen".

Auch habe ich eine deutlich elegantere und schlankere Ringleuchte 
entdeckt, als diejenige, die den meisten Sets beigelegt ist.

Galgen/Ausleger sind sehr individuell. Jeder Arbeitsplatz ist anders und 
für mich werde ich wohl zu einer Eigenkonstruktion zurückgreifen. 
Rechter Hand ist alles durch Löttechnik belegt, da braucht ich sowieso 
maximale Handlungsfreiheit, linker Hand sieht es nicht besser aus. Dort 
steht üblicherweise temporäre Messtechnik. Vor mir an der Wand, 
dominiert ein 50" Bildschirm, der mal wieder "im Weg" ist. Darunter 
permanente Messtechnik.

So Stelle ich mir eine Deckenmontage vor, welche zugleich das Mikroskop 
völlig entkoppelt. (das mal so als hint für Interessierte)

Ein Tischständer mit Basisplatte, kommt für mich niemals in Frage. Ich 
brauche Luft, Luft, Luft. Auch außenrum.
Dann kann man auch mal ein ganzes Gerät platzieren, ohne gleich Platinen 
ausbauen zu müssen.

Bleibt noch die Selektion der passendem Kamera.

Meine Vorstellungen habe ich in noch keinem Komplettset gefunden. Aber 
zum Glück kann man sich die gewünschten Komponenten zusammenstellen. 
Etwas hochpreisiger aber am Ende erhält man die persönliche Königslösung

Noch ein Video, welches mir viele Fragen beantwortet hat.

Vielen Dank nochmals allen!


https://www.youtube.com/watch?v=YAdUFEa3CAY

von J. T. (chaoskind)


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Lothar M. schrieb:
> Tiefenschärfe/Schärfentiefe

Sorry fürs OT, aber ist das son Amateurfunker/Funkamateur-Ding, oder 
gibs da wirklich n Unterschied zwischen Schärfentiefe und Tiefenschärfe?

von Thomas S. (thommi)


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Ich kenne Tiefenschärfe dadurch, dass Objekte in der Nähe ebenso 
konturenscharf sind, wie etwas weiter entfernte Objekte, was man mit 
einer kleineren Blende beim Fotografieren erreichen kann.  Das habe ich 
mal in der Schule gelernt, wo experimetielle Fotografie ein Kurs war, 
den man als AG wählen konnte.

Beim Mikroskop gibt es das nicht. Da wird wohl die Schärfentiefe durch 
die Anzahl der Pixel des Sensors bestimmt, also die Auflösung. Ist aber 
Halbwissen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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J. T. schrieb:
> Sorry fürs OT, aber ist das son Amateurfunker/Funkamateur-Ding, oder
> gibs da wirklich n Unterschied zwischen Schärfentiefe und Tiefenschärfe?

Es gibt ja auch einen Unterschied zwischen Amateurfunker (= jeder, der 
Funk hobbymäßig macht) und Funkamateur (= Teilnehmer am 
Amateurfunkdienst) ;-) ¹)

Schärfentiefe und Tiefenschärfe hängen eher noch näher zusammen. Ist im 
Wikipedia-Artikel ganz gut erklärt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4rfentiefe

¹) Damit ist beispielsweise ein SWL (Kurzwellenhörer) auch Funkamateur, 
obwohl er nicht selbst sendet, andererseits ist jemand, der CB- oder 
PMR-Funk betreibt auch ein Amateurfunker. Funksendeamateure sind 
natürlich auch zugleich Amateurfunker.

von Harald K. (kirnbichler)


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J. T. schrieb:
> oder gibs da wirklich n Unterschied zwischen Schärfentiefe
> und Tiefenschärfe?

Nein, aber in den entsprechenden Foren gibt es langanhaltende 
Streitereien deswegen.

Daher sollte man konsequent Tärfenschiefe schreiben, um jedwede 
Verwechslung ausschließen zu können. Andererseits kennt auch die den 
Gegenentwurf Schiefentärfe, so daß die Wattebäusche zum Werfen nicht 
weggeräumt werden müssen.

Damit gemeint ist, und jetzt wirds wieder ernsthaft, der Bereich, in dem 
ein mit einem Sensor/Film aufgenommenes Bild im Rahmen des 
Auflösungsvermögens des Sensors/Film als scharf wahrgenommen wird. Das 
ist ein vom optischen System abhängiger Bereich rund um die eigentliche 
Focusdistanz herum. Im Englischen wird das als depth of field (DOF) 
bezeichnet.

Bei der Portraitphotographie ist man bestrebt, die Schärfentiefe 
möglichst gering zu halten, um die portraitierte Person vom Hintergrund 
abzuheben, oder um nur die Augen und Wimpern wirklich scharf abzubilden.
Das nennt sich dann selektive Unschärfe.

Die Schärfentiefe lässt sich bei unveränderter Brennweite des Objektivs 
durch Abblenden vergrößern, d.h. man reduziert die Lichtmenge, die 
durch das Objektiv treten kann, in seinem Strahlengang mit einer 
optischen Blende.
Ein Graufilter reduziert auch die Lichtmenge, blendet aber nicht ab.

Abblenden kann man recht weit, aber Aufblenden hat naturgemäß ein 
konstruktives Ende, dazu muss man das Objektiv durch ein lichtstärker 
konstruiertes ersetzen.

Bei der Landschaftsphotographie ist man hingegen eher an komplett 
scharfen Bildern interessiert, mit Unschärfe wird da seltener 
gearbeitet.

Ein Sonderfall ist hierbei die hyperfokale Distanz, das ist die 
Entfernung, ab der ein optisches System bis ins unendliche scharf 
abbildet.

Der wird man beim Mikroskop allerdings nicht begegnen, ebensowenig bei 
der Makrophotographie.

Und hier, um jetzt final zum Thema zurückzukommen, definiert die 
Schärfentiefe den mit einer Einstellung des optischen Systems nutzbaren 
Arbeitsbereich:

Das ist die Distanz zwischen dem geringsten und größten Abstand zum 
Objektiv. Als Lötwerkzeug möchte man so etwas so groß wie möglich haben, 
damit man sowohl die Lötstellen, die Beschriftung der Bauelemente als 
auch darüber schwebendes Werkzeug wie Pinzetten, Lötspitzen etc. scharf 
sehen kann.

von Carypt C. (carypt)


Angehängte Dateien:

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Die Vergrößerung ist einstellbar anhand der Linsengleichung, 
https://de.wikipedia.org/wiki/Linsengleichung. Eine andere Vergrößerung 
passiert im Wechsel von der Bildsensorfläche zur Bildschirmfläche. Die 
Vergrößerung im Mikroskop passiert durch die Multiplikation von 
Objektivvergrößerung mal der Okularvergrößerung zb 50x*10x=500x. Die 
Brennweite einer Lupe berechnet sich mit dem normalen Sehabstand 
(Leseabstand) = 250mm = Brennweite * Vergrößerung. ZB eine 3x Lupe hat 
eine Brennweite von 83,3mmm. So ähnlich ist es auch bei 
Mikroskop-objektiven. Ein 20x Objektiv hat eine Brennweite von 12,5mm. 
Das heißt also die 20x-Linse hat einen Arbeitsabstand von 12,5mm vor der 
Linse wenn sie auf das ins Unendliche fokussierte Auge projiziert. Oder 
aber, ein weit entferntes Objekt bildet im Abstand der Brennweite auf 
eine (Wand-)Fläche ab. So wird die Brennweite von Lupen,Kamera,Brillen, 
...-linsen bestimmt.

Wie man aber sieht ist die Vergrößerung von den Abständen vor und hinter 
der Linse abhängig. Ein gutes Objektiv ist für einen bestimmten 
Arbeitsabstand konstruiert, gerechnet und bringt nur dann das beste 
Bild.

Die Auflösung (Linien pro mm) ist von dem Öffnungswinkel (Apertur) der 
Linse abhängig, der Winkel des Objekt-lichtes der abweichend von der 
Achse noch vom Rand der Linse akzeptiert wird. Heißt, je näher das 
Objekt vor der breiten Linse ist, desto besser kann das Detail gesehen 
werden, oder die Linse muß recht groß sein oder gar vorne konkav. Hat 
der Bildsensor nicht genug Pixel kann er die Auflösung nicht wiedergeben 
(Nyquist-theorem). Gute Auflösung geben meist 10x Objektive in der 
Mikroskopie.

Die Kamerasensoren von Webcams sind oft so konstruiert, daß die Ränder 
einen schrägen Einfallwinkel erwarten, da kann man nicht gut mit 
experimentieren, fürchterliches Bild.

in einem Fernglas wird durch Prismen die hintere Bildweite(abstand) 
gefaltet. Die Fernglasfrontlinsen brauchen aber nachträgliche Korrektur 
der dazugehörigen Okularlinsen. Diaprojektive (80-150mm) sind 
auskorrigiert, Scannerlinsen (50mm 1:1) auch, Kameralinsen natürlich, 
Brillenlinsen möglicherweise, Fotovergrößerungsobjektive, 
Tageslichtprojektorlinse (300mm) auskorrigiert.

Gehen wir von einer Dialinse(100mm)(2,5x) in Retrostellung aus. in 200mm 
Arbeitsabstand erhält man im Bildabstand (Sensor) von 200mm eine 1:1 
Abbildung, keine Vergrößerung. Bei Arbeitsabstand 100mm (kürzer geht 
nicht) erhält man im Unendlichen eine unendliche Vergrößerung. Bei 
Arbeitsabstand 110mm erhält man erst in 1100mm ein Bild mit 10x 
Vergrößerung. Bei 150mm Arbeitsabstand erhält man in 300mm eine 2x 
Vergrößerung.

Mit einer üblichen 50mm Fotolinse in retro erhält man in 100mm 
Arbeitsabstand in 100mm ein 1:1 Bild, größerer Arbeitsabstand würde 
verkleinern.

Das Problem ist, daß man nur im Abstand 1bis2*Brennweite eine 
Vergrößerung erhält und, daß dabei die Kamera in großem Abstand von der 
linse steht, es also ein sehr langer Aufbau wird. Das andere Problem ist 
die Auflösung, sie erfordert große Linsenöffnung, das wird teuerer.

Welchen Arbeitsabstand willst Du denn, und welche Vergrößerung soll es 
sein ?


ps: wenn man die .gif-datei als  gif herunterlädt, so kann man die 
bewegte handlung im bild gucken, das .jpg macht das nicht.

: Bearbeitet durch User
von Mobile (mobileteser)


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Jörg W. schrieb:
> ausdrücklich im Eröffnungsposting, dass ein Stereomikroskop ausscheidet
> (und das wurde auch begründet).

Das Mantis ist kein Steromikroskop. Auch wenn Du es nicht verstehen 
willst. Lies Dir die Beiträge andere Forumsuser durch, dann bekommst Du 
ein Bild wie das Mantis funktioniert. Wenn Geld keine Rolle spielt, 
kannst zum Lynx wechseln.
Wenn es um großen Arbeitsabstand geht gibt es solche Linsen:
https://www.weidinger.eu/de/wl74242
https://www.weidinger.eu/de/wl74243

Die 6fach Linse habe ich in der Firma öfters im Einsatz. Einfach toll 
wieviel Platz zum Arbeiten ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mobile schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> ausdrücklich im Eröffnungsposting, dass ein Stereomikroskop ausscheidet
>> (und das wurde auch begründet).
>
> Das Mantis ist kein Steromikroskop.

In gewisser Weise schon (es ist dafür gebaut, mit beiden Augen 
durchzuschauen) – und der TE wollte halt ganz explizit ein 
elektronisches Mikroskop mit Arbeit am Bildschirm haben. Genau das ist 
das Mantis nun ganz bestimmt nicht.

von Mobile (mobileteser)


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Würde ich nicht empfehlen, das Mantis gibt es auch mit eingebauter 
Kamera. Nur ist diese ziemlich schrottig und der Pylonviewer ein Unding 
zu bedienen.
Aber auch hier schaut man normalerweise mit beiden Augen auf den 
Monitor.

von Carypt C. (carypt)


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der konkave Spiegel als Okular beim Mantis erlaubt 2 unahängige 
Blickwinkel und ist somit ein Stereomikroskop. Bedingung ist natürlich 
daß die Frontlinse beide Strahlengänge nebeneinander erlaubt

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Nein, aber in den entsprechenden Foren gibt es langanhaltende
> Streitereien deswegen.

DAs ist dann aber wieder so eine  typische deutsche Sache. In 
internationalen Foren ist mir sowas noch nie begegnet. Da fehlen die 
Fussaufstampfer.

Und wenn das Mantis im Gegensatz zum Lynx kein Zoom hat, dann muss man 
darueber hier IMHO nicht diskutieren weil das ausserhalb dessen liegen 
duerfte was man sich privat so kauft. Ich wuerde niemals auf Zoom 
verzichten wollen.
Und ja, die Kamera, zumindest die die ich kenne sind bei Mantis auch 
GROTTIG.
Ich hab hier aber auch ein Leica Saco mit einer Leica MC170 drauf und 
die Kamera davon ist auch schlimm. Das liegt aber wohl daran das die 
Hersteller nicht mit der Geschwindigkeit des Kameramarktes mithalten 
koennen. Jedenfalls ist die Kamera an meinem chinesischen Trinokular 
mindestens so gut wie von Leica und wenn ich richtig gute Bilder brauche 
dann mache ich eine Makrolinse an meiner DSLR dran.

Vielleicht ist das auch eine Ueberlegung wert. Man sucht sich eine 
Kamera die man gebraucht guenstig bekommt und macht sich da ein 
Macroobjektiv dran. Dabei aber darauf achten das die Kamera ueber HDMI 
dauerhaft ausgeben kann und es erlaubt die Infos im Bild zu 
deaktivieren.

Vanye

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Vanye R. schrieb:
> Vielleicht ist das auch eine Ueberlegung wert. Man sucht sich eine
> Kamera die man gebraucht guenstig bekommt und macht sich da ein
> Macroobjektiv dran.

Ist das nicht gerade bezüglich des Arbeitsabstands eher ungünstig? 
Zumindest ist das meine Erfahrung mit der Spiegelreflex und dem alten 
Balgen, den ich noch habe.

von Harald K. (kirnbichler)


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Vanye R. schrieb:
> DAs ist dann aber wieder so eine  typische deutsche Sache. In
> internationalen Foren ist mir sowas noch nie begegnet.

In Ermangelung äquivalenter verwechselbarer Begriffe ist das in anderen 
Sprachen auch schwierig. Mir ist im Englischen noch nie der Begrif "FOD" 
anstelle von "DOF" begegnet, das wäre das Äquivalent zur deutschen 
Unterscheidung zwischen Schärfentiefe und Tiefenschärfe.

Und auch wenn es Mode ist, Deutschen immer alle mögliche Rechthaberei zu 
unterstellen, und "Fußaufstampfen" etc. zu attributieren, Du kannst Dir 
sicher sein, die anderen sind da auch nicht besser. Manch einem fehlt 
einfach auch das Sprachverständnis, um so etwas erkennen zu können.
Wer der hier anwesenden beispielsweise liest und spricht Englisch auf 
C2-Niveau?

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Zumindest ist das meine Erfahrung mit der Spiegelreflex und dem alten
> Balgen, den ich noch habe.

Da hat sich viel geaendert. Durch geringeren Abstand zum Sensor weil der 
Spiegel weggefallen ist sind modernere Konstruktionen moeglich. Selbst 
normale 24-70er Zoom erlauben heute Naheinstellgrenzen die erstaunlich 
sind. Bei dem was man gerne als Mikroskop nutzen wuerde eher kein 
Problem. Ich denke mal wenn man das nicht will dann wird das eher 
Softwaregruende haben, vielleicht Geld.

> Wer der hier anwesenden beispielsweise liest und spricht Englisch auf
> C2-Niveau?

Woher sollen wir das wissen? Dazu muessten wir uns ja einem Test 
unterziehen nur um deine Frage zu beantworten und eine echte Antwort 
waer das auch nicht weil sich das English auch je nach Land stark 
unterscheidet. ICh lach mich z.B immer darueber kaputt das die Ami bei 
jedem Fuck rot werden und die Australier mindestens ein Fuck pro Satz 
brauchen. :-D

Vanye

von J. T. (chaoskind)


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Vanye R. schrieb:
> das die Ami bei jedem Fuck rot werden

das ist sicher auch ami-regional unterschiedlich. Auch da gibs Ecken, wo 
jedes 2te Wort im Satz "fuck" ist.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Mobile schrieb:

> Jörg W. schrieb:
>> ausdrücklich im Eröffnungsposting, dass ein Stereomikroskop
>> ausscheidet (und das wurde auch begründet).
>
> Das Mantis ist kein Steromikroskop.

Für diese Aussage bitte ich höflich um einen Beleg von Dir.
(Hinweis: "Such' selber!" zählt weder als höflich noch als
Beleg.)

Vielen Dank im Voraus.


> Auch wenn Du es nicht verstehen willst.

Unterlass' bitte diese Unterstellungen.

Ich würde sehr gern verstehen, wie das Mantis optisch
funktioniert; einschlägige strahlenoptische Grundbildung
ist vorhanden.


Und meiner Erinnerung nach liefert das Mantis sehr
wohl verschiedene Bilder für jedes Auge -- allerdings ist
die letzte Benutzung bei mir schon einige Jährchen her...

Also... ich harre gespannt Deiner Erklärung...

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Jörg W. schrieb:

> Vanye R. schrieb:
>> Vielleicht ist das auch eine Ueberlegung wert. Man sucht
>> sich eine Kamera die man gebraucht guenstig bekommt und
>> macht sich da ein Macroobjektiv dran.
>
> Ist das nicht gerade bezüglich des Arbeitsabstands eher
> ungünstig?

Äpfel und Birnen...

Zieht sich übrigens durch den ganzen Thread -- ich habe
schon ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln.


> Zumindest ist das meine Erfahrung mit der Spiegelreflex
> und dem alten Balgen, den ich noch habe.

Richtig.

Hat m.o.w. praktische Gründe: Der Sensor einer SLR ist
vergleichsweise riesig und hat relativ große Pixel, die
Gesamtlänge von Objektiv und Kamera sollen in handhabbarem
Rahmen bleiben -- und der "Anschaffungswiderstand" des
Objektives sollte auch nicht zu hoch sein...

Man könnte sicherlich ein 250mm-Makroobjektiv konstruieren,
das 500mm freien Arbeitsabstand und einen Maßstab von 1:1
erreicht -- aber das müsste auch 500mm vor dem Sensor
befestigt werden...
Stationär als Makro-Kamera technisch kein Problem, aber als
Gerät zum Mitnehmen eher... unhandlich...

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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J. T. schrieb:

> Lothar M. schrieb:
>> Tiefenschärfe/Schärfentiefe
>
> Sorry fürs OT, aber ist das son Amateurfunker/Funkamateur-Ding,
> oder gibs da wirklich n Unterschied zwischen Schärfentiefe und
> Tiefenschärfe?

Echten Bedeutungsunterschied gibt's m.E. nicht.


Aus rein sprachlicher Sicht ist aber die Schärfentiefe nützlicher
als die Tiefenschärfe: Die Schärfentiefe ist nämlich derjenige
Tiefenbereich um die (ideale) Objektebene herum, in dem die Dinge
hinreichend scharf abgebildet werden. Die Schärfentiefe ist die
Tiefe , in der die Schärfe gegeben ist -- also ein Bereich
von Entfernungen.
Das ist vor dem Auslösen.


Nach dem Auslösen bleibt nur, mehr oder weniger betrübt die
Tiefenschärfe zu konstatieren -- das ist diejenige (mehr oder
weniger große) Schärfe , die die Objekte in der Tiefe des
Raumes halt auf dem Bild haben...

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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RS440 O. schrieb:

> Ich möchte ein neues Mikroskop für SMD Verarbeitung
> und Reparatur.

Okay.


> Bisher hatte ich ein einfacheres USB Model,

Aha.
Wichtige Bemerkung.

Der der Optik Kundige versteht unter einem Mikroskop ein
zweistufiges vergrößerndes optisches Instrument zum
visuellen Gebrauch (=Durchgucken!) mit hoher Vergrößerung
und geringem Arbeitsabstand.

Du willst aber gar nicht durchgucken , sondern auf den
Monitor gucken .

Funktionell suchst Du also eine (elektronische) Makrokamera
mit Monitor -- völlig egal, wie der China-Hökerer das nennt...


> Mich stört am allermeisten der eingeschränkte
> Arbeitsbereich/Abstand zum Objekt.

Aha. Und der ist in Zahlen... wie groß?


> Ich suche also eine Cam mit (Wechsel)Objektiv, welches mir
> maximale Bewegungsfreiheit ermöglicht.

Nun... ich habe nicht nachgerechnet, vermute aber, dass sich
mittlere Amateurteleskope so umrüsten lassen, dass Du mehrere
Meter freien Arbeitsabstand hast...

Du verstehst, was ich damit sagen möchte...?!

Nenne ZAHLEN! WIE GROSS soll der Arbeitsabstand KONKRET sein?


> Ich gehe davon aus, dass ich ein Objektiv mit dem höchsten
> Vergößerungsfaktor brauche?

Guter Mann... Mikroskopobjektive mit den höchsten Vergrößerungen
sind Immersionsobjektive. Die haben einen Arbeitsabstand von
praktisch Null (!!), einen ERHEBLICHEN Anschaffungswiderstand
und können Strukturen im Bereich von 0,1µm auflösen.

So etwas suchst Du?


> Oder übersehe ich hier was?

Ja, mehreres:

1.
Fasse Deine Anforderungen in konkrete ZAHLEN!
(Wie groß soll der Arbeitsabstand mindestens bzw.
höchstens sein?)

2.
Nenne wichtige Randbedingungen!
(Muss es unbedingt ein kompaktes Gerät mit Monitor sein,
oder geht auch eine Kamera am PC? Wie teuer darf der Spaß
werden? Ist Selberbasteln okay, oder suchst Du eine fertige
Lösung? ...)

3.
"Mikroskop" bedeutet umgangssprachlich etwas anderes als
strahlenoptisch.


> Welchen Abstand kann ich davon erwarten?

Jeden zwischen nahezu Null und einigen Metern.


> Wie steht es um die Lichtstärke und Tiefenschärfe?

Hängt vom gewünschten Arbeitsabstand, der geforderten
Schärfe und dem verfügbaren Geld ab.

: Bearbeitet durch User
von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Vanye R. schrieb:

>> Zumindest ist das meine Erfahrung mit der Spiegelreflex
>> und dem alten Balgen, den ich noch habe.
>
> Da hat sich viel geaendert.

Naja... eine Frage der Sichtweise.


> Durch geringeren Abstand zum Sensor

Naja, vor allem sind DIE SENSOREN SELBST kleiner geworden.

Das bedeutet "kürzere Brennweite für denselben Bildwinkel",
und kürzere Brennweite bei identischer Blendenzahl bedeutet
größere Schärfentiefe (!).

Preis dafür ist das (potentiell) stärkere Rauschen wegen
der kleineren Pixel; das muss (und kann) man beim Mikroskop
durch entsprechend gute Beleuchtung ausgleichen.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich hab auch beidseitig neue Linsen wg. grauem Star bekommen. Diese 
gleichen auch meine vorher notwendige Brille aus. Ich darf jetzt ohne 
Brille Auto fahren. Mein Mikroskop verwende ich immer noch.
Zum einen gleicht es unterschiedliche Sehstärken linkes/rechtes Auge aus 
und zum anderen wird, wie schon gesagt, die Schärfe am Mikroskop 
eingestellt. Brille am Mikroskop nicht notwendig. Wenn du aber sehr 
schlecht siehst, ist es ein Problem dann ohne Brille die Bauteile 
nebendran zu sehen und zu greifen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Hippelhaxe schrieb:
> Naja, vor allem sind DIE SENSOREN SELBST kleiner geworden.

Nö, Kleinbildsensoren sind immer noch Kleinbildsensoren. Daran hat sich 
nichts geändert.
Kleiner geworden sind die Pixel auf den Sensoren, weil die Auflösung der 
Sensoren angestiegen ist. Vor 20 Jahren packte man ca. 6 Megapixel auf 
einen KB-Sensor, heute ist man beim zehnfachen angekommen.

Aber das spielt für die Betrachtungen in diesem Thread keine Rolle.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Harald K. schrieb:
> Hippelhaxe schrieb:
>> Naja, vor allem sind DIE SENSOREN SELBST kleiner geworden.
>
> Nö, Kleinbildsensoren sind immer noch Kleinbildsensoren.

Himmelherrgott.
Machst Du das absichtlich -- das Missverstehen, meine ich?

Die ALLERMEISTEN von privater Hand benutzten Kameras haben
heutzutage KEINEN Kleinbild-Sensor, sondern etwas DEUTLICH
kleineres.

Entsprechend haben sich auch die Erfahrungen und Erwartungen
der Nutzer verschoben, was Schärfentiefe und minimale Objekt-
weite angeht.
Für einen 6mm-Chip mit einem 6mm-Objektiv ist eine Gegenstands-
weite von 20cm noch LANGE keine Makro-Aufnahme -- für eine
Kleinbildkamera mit Normalobjektiv aber sehr wohl.


> Aber das spielt für die Betrachtungen in diesem Thread
> keine Rolle.

Doch... tut es sehr wohl. Ist aber auch egal.

Einmal mehr hat sich bestätigt: Sachkunde ist einer lebhaften
Diskussion nur abträglich.

Ich bin dann mal weg.

Beitrag #7929182 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7929186 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die ALLERMEISTEN von privater Hand benutzten Kameras haben
> heutzutage KEINEN Kleinbild-Sensor, sondern etwas DEUTLICH
> kleineres.

Du lebst in einer merkwuerdigen Welt. In meinem Freundekreis gibt es 
Leute die interessieren sich nicht fuer Fotografie und nutzen dann ihr 
Handy, oder es gibt Leute die "richtig" fotografieren und die haben, 
mich eingeschlossen, alle Vollformat.

> Entsprechend haben sich auch die Erfahrungen und Erwartungen
> der Nutzer verschoben, was Schärfentiefe und minimale Objekt-
> weite angeht.

Das ist so allgemein gesprochen auch Unsinn. Ich habe auch noch MFT 
und ich habe da auch 1.2er Objektive. Diese vergleichbare Freistellung 
kannst du natuerlich auch an Vollformat bekommen, sogar mehr, aber nicht 
mit der Standard Sigmalinse fuer 1000Euro die ich oft an den Knipsen 
sehe. Die meisten bekommen doch Schnappatmung wenn sie dann 2-3000Euro 
ausgeben sollen. .-)

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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Hippelhaxe schrieb:
> Die ALLERMEISTEN von privater Hand benutzten Kameras haben
> heutzutage KEINEN Kleinbild-Sensor, sondern etwas DEUTLICH
> kleineres.

Du bist aber auch irgendwie schwer von Begriff. Als ob das jemals anders 
gewesen wäre - die ersten Digitalkameras hatten schon Winzsensoren, und 
die sind seitdem nicht kleiner geworden. Auch die Sensoren in 
Smartphones sind nicht kleiner geworden.

Deine These von geschrumpften Sensoren ist Unfug, die waren am unteren 
Ende der Leistungsskala schon immer so klein, wie sie heute sind. Sie 
sind nur besser geworden, weil man durch Weiterentwicklung die Dinger 
deutlich rauschärmer bekommen hat.

von RS440 O. (rs440_o)


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Die physische Sensorengröße in meinem zukünftigen, neuen elektronischen 
Mikroskop, ist mir scheißegal.
Ebenso andere, bis zum Exzess hier diskutierte Details, weit weit weg 
vom eigentlichen Thema.

Meine Informationsdefizite sind längst ausgeräumt.

Im nächsten Leben werde ich Optik studieren bzw. mich für die 
entsprechenden Kurse einschreiben.

Im nächsten Leben!
In diesem ist mir jegliche Lust vergangen, tiefer in die Materie 
einzusteigen.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Vanye R. schrieb:

>> Die ALLERMEISTEN von privater Hand benutzten Kameras haben
>> heutzutage KEINEN Kleinbild-Sensor, sondern etwas DEUTLICH
>> kleineres.
>
> Du lebst in einer merkwuerdigen Welt.

Mag wohl sein.
Habe ich mir nicht ausgesucht.


> In meinem Freundekreis gibt es Leute die interessieren
> sich nicht fuer Fotografie und nutzen dann ihr Handy,
> oder es gibt Leute die "richtig" fotografieren und die
> haben, mich eingeschlossen, alle Vollformat.

So.
Und wieviele Smpartphone-Benutzer gibt es, und im Vergleich
dazu wieviele Benutzer von Vollformat-Digicams?

von J. S. (engineer) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Mit einem einzigen Mikroskop alleine kommt man meistens nicht aus. Für 
Platineninspektion oder ganz spezielle Sachen habe ich ein Trino von 
Bresser (x1000) und zum Löten ein Stereomikroskop von Eschenbach (x50). 
An das kann ein Adapter angeklemmt werden, um eine Kamera oder ein 
Smartpfone auf einem Zweig zu nutzen. Das macht schon eine hohe 
Auflösung und ein gutes Video im Vergleich zu den USB-Mikroskopen. Davon 
habe ich auch eines, nutze es aber kaum. Das Trino hat noch einen 
T2-Schacht für eine Kleinbildkamera. Da steckt bedarfsweise eine Canon 
drin, oder auch eine Lampe: Dann ist auch das ein Auflichtmikroskop.

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Harald K. schrieb:

> Hippelhaxe schrieb:
>> Die ALLERMEISTEN von privater Hand benutzten Kameras haben
>> heutzutage KEINEN Kleinbild-Sensor, sondern etwas DEUTLICH
>> kleineres.
>
> Du bist aber auch irgendwie schwer von Begriff.

Mag wohl sein.

Wetten auf den ersten Platz werden noch angenommen. Es
bleibt bis zum Schluss spannend...


> Als ob das jemals anders gewesen wäre

War es.

Die Photographie begann mit Glasplatten groß wie
Buchseiten, z.B. 13cm x 18cm oder noch größer. Das war
irgendwann um 1800 herum. Schärfentiefe entsprechend
gering.

Um 1900 begann das Format 6x9 seinen Aufstieg und wurde
von den Gegnern mit der Aussage verspottet, auf diesen
"Kleinbildern" könne man ja nicht mal einen Hund von
einem Kamel unterscheiden.

Nach dem zweiten Weltkrieg war das Kleinbildformat
24x36mm weltweit jahrzehntelang im Massenmarkt
dominierend -- und hat entsprechend die Sehgewohnheiten
und die Erfahrungen der Hobby-Photographen geprägt.

Wann die ersten kompakten Digi-Knipsen den Massenmarkt
erobert hatten, weiss ich nicht mehr genau; in meinem
familiären Umfeld hatten mehrere Leute eine angeschafft
und damit herumgespielt, dann aber nicht ernsthaft
damit photographiert. Durch die später aufgekommenen
Smartphones wurde dieses Marktsegment kannibalisiert.

Demgegenüber haben APS-C und Verwandte (bis hin zum
Vollformat) eine gewisse Marktdurchdringung erreicht;
dennoch werden sicherlich täglich weitaus mehr Smart-
phones benutzt als APS-C-Kameras.


Zusammenfassend: Wer in der Lage ist, die Zeitungs-
meldung "Kriminalstatistik: Straftäter werden immer
jünger!" mit einem Schmunzeln zur Kenntnis zu nehmen,
der kann auch die Aussage "Die Sensoren sind im Laufe
der Zeit immer kleiner geworden" verstehen...

von Harald K. (kirnbichler)


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Hippelhaxe schrieb:
> War es.
>
> Die Photographie begann mit Glasplatten groß wie
> Buchseiten, z.B. 13cm x 18cm oder noch größer. Das war
> irgendwann um 1800 herum. Schärfentiefe entsprechend
> gering.

Es war von SENSOREN die Rede, nicht von analogem Film.

(Mit den Zeitangaben liegst Du auch recht grob daneben, aber das ist nun 
wirklich völlig wumpe)

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Harald K. schrieb:

> Hippelhaxe schrieb:
>> War es.
>>
>> Die Photographie begann mit Glasplatten groß wie
>> Buchseiten, z.B. 13cm x 18cm oder noch größer. Das war
>> irgendwann um 1800 herum. Schärfentiefe entsprechend
>> gering.
>
> Es war von SENSOREN die Rede,

Ja!
Und ein Film IST ein chemischer Sensor!


> nicht von analogem Film.

Es war nirgendwo von einem ELEKTRONISCHEN Sensor die
Rede!


DIE Abstraktionsleistung hatte ich vorausgesetzt...


> (Mit den Zeitangaben liegst Du auch recht grob daneben,

Dann korrigiere sie. Ich lerne dazu.

Beitrag #7929536 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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RS440 O. schrieb:

> Die physische Sensorengröße in meinem zukünftigen,
> neuen elektronischen Mikroskop, ist mir scheißegal.
> Ebenso andere, bis zum Exzess hier diskutierte
> Details, weit weit weg vom eigentlichen Thema.

???


> In diesem ist mir jegliche Lust vergangen, tiefer
> in die Materie einzusteigen.

???

Du stellst Fragen in einem Diskussionsforum , lieferst
keinerlei weitergehende Details, und beklast Dich dann,
dass die Diskussion in eine von Dir nicht gewünschte
Richtung läuft?


Vielleicht nimmst Du das nächste mal einfach ein paar
Tausend Euro in die Hand und beauftragst ein Ingenieur-
büro. Denen kannst Du dann auch das Wort verbieten, wenn
sie etwas Unerwünschtes sagen...

von Hippelhaxe (hippelhaxe)


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Harald K. schrieb im Beitrag #7929536:

> Hippelhaxe schrieb:
>> Es war nirgendwo von einem ELEKTRONISCHEN Sensor die
>> Rede!
>
> Das bildest Du [...] Dir ein.

KRUZITÜRKEN !!

In dem Teilfaden der Diskussion, der mit Jörgs Bemerkung
über "...SLR und einem alten Balgen..." begann, habe ich
mich niemals zum Funktionsprinzip der Sensoren geäußert ,
und Jörg übrigens auch nicht.


Das hat auch einen sehr guten Grund: Die Strahlenoptik ist
von der genauen Beschaffenheit des Sensors UNABHÄNGIG !

Mein Argument gilt auch beim Vergleich der Pentacon Six mit
einer Minox!

von Harald K. (kirnbichler)


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Hippelhaxe schrieb:
> Mein Argument gilt auch beim Vergleich der Pentacon Six mit
> einer Minox

Das bestreitet ja auch keiner. Nur kommt niemand, wirklich niemand, der 
auch nur vage eine Vorstellung davon hat, wie man "Vollbesitz geistiger 
Kräfte" schreibt, auf die Idee, analoges Filmmaterial als "Sensor" zu 
bezeichnen.

Hier Beitrag "Re: Mikroskop: Was brauche ich?" hast Du den 
Begriff "Sensor" verwendet -- und von "relativ großen Pixeln" 
geschrieben.

Damit ist ziemlich eindeutig, daß Du eben nicht von analogem Film 
geredet hast, denn der hat keine Pixel. Keine kleinen, keine großen, 
sondern gar keine. Filmkorn ist was anderes.

von J. T. (chaoskind)


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Harald K. schrieb:
> "Vollbesitz geistiger Kräfte" schreibt, auf die Idee, analoges
> Filmmaterial als "Sensor" zu bezeichnen.

Naja Lakmuspapier könnte man als "Single-Use pH-Sensor" bezeichnen. Und 
analog dazu analoges Filmmaterial als "Single-Use Lichtsensor". :D

Harald K. schrieb:
> Filmkorn ist was anderes.

So unendlich weit weg von Pixelgröße ist Korngröße jetzt auch nicht.

: Bearbeitet durch User
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