Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Seitenläuferdynamo, wie ist der Rotor gelagert?


von Hans H. (wen_h)


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Hallo,

finde im Netz keinerlei Hinweise oder Bilder, was denn in dem schlanken 
und langen Hals drin ist. Hintergrund: Gestern Abend nach langer Zeit 
mal wieder das Reibrad an den Reifen angelegt. Die Achse ging ziemlich 
schwer, nach Kugellager sieht mir das nicht aus.

https://kiwithek.wien/index.php/Datei:Dynamo.png

Hat jemand mal solche Seitenläufer geöffnet und kann über die Lagerung 
des Rotors berichten?

Hans

von Dieter W. (dds5)


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Ich kenne nur Sinterbronze Gleitlager in solchen Dynamos.

von Walter T. (nicolas)


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Hans H. schrieb:
> Hat jemand mal solche Seitenläufer geöffnet und kann über die Lagerung
> des Rotors berichten?

Kunststoff-Gleitlager habe ich auch schon gesehen, wahrscheinlich Nylon.

von Mark S. (voltwide)


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Diese Dinger sind einfach nur Kacke.
Nabendynamo rules!

von Walter T. (nicolas)


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von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Nun  je nach Preis ein Sinterlager (eher selten) oder Kunststoff oder 
Messingbuchse und bei Billigheimern nur Stahlachse im Alukörper.

Old-Papa

von R. L. (roland123)


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Mark S. schrieb:
> Diese Dinger sind einfach nur Kacke.
> Nabendynamo rules!

wenn man sowieso immer ohne Licht fährt, sind sie besser als 
Nabendynamos.

von Roland E. (roland0815)


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R. L. schrieb:
> Mark S. schrieb:
>> Diese Dinger sind einfach nur Kacke.
>> Nabendynamo rules!
>
> wenn man sowieso immer ohne Licht fährt, sind sie besser als
> Nabendynamos.

Selbst mit Licht sind (sauber eingestellte) Seitenläufer den Nabenteilen 
weit überlegen. Laufen leichter, bei niedrigeren Geschwindigkeiten schon 
Licht und bei hohen brennt nix durch (betraf vor allem Halogener).

Die Dinger haben Gleitlager. Ab und an mal etwas Öl spediert wirkt 
Wunder.

von Walter T. (nicolas)


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Roland E. schrieb:
> (sauber eingestellte) Seitenläufer [sind] den Nabenteilen
> weit überlegen.


Reden wir hier von den gleichen Teilen?

Den einzigen Vorteil, den ich von den Seitenläufern kenne, ist dass die 
ganze Nachbarschaft weiss, wann Du morgens losgefahren bist und ob Dein 
Rad einen Seiten- oder Höhenschlag hat, und selbst das würden viele als 
Nachteil empfinden.

Edit: Meiner "B" Taste musste etwas Öl spendiert werden.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Walter T. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> (sauber eingestellte) Seitenläufer [sind] den Nabenteilen
>> weit überlegen.
>
>
> Reden wir hier von den gleichen Teilen?
>
> Den einzigen Vorteil, den ich von den Seitenläufern kenne, ist dass die
> ganze Nachbarschaft weiss, wann Du morgens losgefahren bist und ob Dein
> Rad einen Seiten- oder Höhenschlag hat, und selbst das würden viele als
> Nachteil empfinden.
> ...

Du hast gerade treffend den Punkt: 'Nicht sauber eingestellt.' 
beschrieben.

Räder kann man zentrieren. Auch einen Höhenschlag bekommt man in Minuten 
korrigiert. Mit fährt sich ja furchtbar, da vibriert ja die ganze Karre.

Ich habe seit Jahrzehnten einen Seitenläufer von AXA. Der bekommt alle 
drei, vier Jahre einen neuen Gummi und dann ist gut.

Der ist im Betrieb nicht lauter als ein (neues) EBike.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Laufen leichter

öhem, hatte gerade einen Schluck Tee im Mund, du bist jetzt für die 
Reinigung meines Monitors verantwortlich!

Das war wirklich der beste Joke, den ich über einen Seitenreib-Dynamo je 
gelesen habe. Ich bin froh, seit mehr als 20 Jahren nicht mehr damit 
geplagt zu sein (und fahre seitdem auch dauerhaft mit Licht, kost' ja 
nix).

Zur Lagerung selbst wurde ja schon alles geschrieben. Kugellager wurden 
da wohl noch keine gesichtet.

von Mairian (marianp)


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Das hängt vom Preis ab, die billigen haben nur Gleitlager drin, die 
guten, echte Kugellager.
Kann sein, dass deine Welle verrostet ist, dann einfach einen in der 
Nabe kaufen, sind sowieso besser
Oder Bremsschuhlampe nehmen
https://www.youtube.com/watch?v=oVPraR_Lof4

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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R. L. schrieb:
> wenn man sowieso immer ohne Licht fährt, sind sie besser als
> Nabendynamos.

Die angebliche "Belastung" durch einen Nabendynamo spüren nur 
Homöopathen.

von Tom H. (toemchen)


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Kann mir jemand sagen wie das mit der Bremsschuhlampe funktioniert?
Die Felge ist einfach nur Alu, oder muß man da Magnete einlegen?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Bremsschuh
Zeitgenössisch zum Seitenläuferdynamo nannte man das "Kackeschieber".

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Ich bin ja schon ein paar Tage länger auf der Welt, diese beschissenen 
(häufig sogar wortwörtlich) Seitenläufer haben mich immer geärgert. Du 
kannst einstellen was Du willst, erste Pfütze und dunkel wirds.

Seit ich Zugriff auf Nabendynamos habe (selber eingespeicht), ist Licht 
nie wieder ein Thema gewesen. Ok, im Schiebebetrieb flackert das, doch 
wer schiebt schon sein Rad?

Old-Papa

von Harald K. (kirnbichler)


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Tom H. schrieb:
> Kann mir jemand sagen wie das mit der Bremsschuhlampe funktioniert?
> Die Felge ist einfach nur Alu, oder muß man da Magnete einlegen?

Die Magnete im Rotor induzieren in der Felge Wirbelströme, und die 
wiederum erzeugen ein Gegenfeld, das ausreicht um den Rotor zu drehen.

Das scheint das Funktionsprinzip zu sein.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> wer schiebt schon sein Rad?
Wer sein Fahrrad liebt,
der schiebt!

von Roland E. (roland0815)


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Harald K. schrieb:
> R. L. schrieb:
>> wenn man sowieso immer ohne Licht fährt, sind sie besser als
>> Nabendynamos.
>
> Die angebliche "Belastung" durch einen Nabendynamo spüren nur
> Homöopathen.

Nein. Die bremsen (auch aus) durchaus merklich ab. Wie eine dauernd 
leicht schleifende Bremse.

Old P. schrieb:
> Ich bin ja schon ein paar Tage länger auf der Welt, diese beschissenen
> (häufig sogar wortwörtlich) Seitenläufer haben mich immer geärgert. Du
> kannst einstellen was Du willst, erste Pfütze und dunkel wirds.
> ...

Dann hast du es falsch eingestellt. Die genannten Probleme kenne ich 
nämlich nicht.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Roland E. schrieb:
> Nein. Die bremsen (auch aus) durchaus merklich ab. Wie eine dauernd
> leicht schleifende Bremse.

Dann ist der Nabendynamo, mit dem Du das erlebt haben willst, kaputt. 
Oder kurzgeschlossen.

Oder das Fahrrad, in das Du den eingebaut haben willst, ist anderweitig 
kaputt.

von Carypt C. (carypt)


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Da ist wie gesagt meist eine messingartige Buchse drin in der die 
Stahlachse dreht. Das Eisen rostet manchmal und es wird schwergängig. 
Wenn man es geölt kriegt geht es meist wieder, mit Benzin erstal den 
Rost ausspülen, oder WD40, ein geölter Dynamo rostet die nächsten Jahre 
nicht mehr. ich achte immer darauf solche Seitenläufer zu bekommen, wo 
man das Reibrad abschrauben kann. Das erleichtert die Ölung, aber 
eigentlich mache ich eine Getränkeverschlusskappe oä (5cm) drauf um 
einen größeren Durchmesser zu erhalten, weniger Kraft zum Drehen 
erforderlich, aber auch weniger Strom, reicht mir trotzdem bei LED, und 
geht immer. Es gibt auch eigentlich keine Seitenläufer mit stärkerem 
Magneten, denn der Strom würde mehr als die zulässigen 3W bringen und 
die Beleuchtung zerstören. Kannst ja mal einen aufmachen, mit einem 
Seitenschneider dosenöffnen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald K. schrieb:
> Oder kurzgeschlossen.

Es gibt welche, die kurzgeschlossen weniger Energie verbrauchen als 
leerlaufend. ;-)

von Roland E. (roland0815)


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Jörg W. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Oder kurzgeschlossen.
>
> Es gibt welche, die kurzgeschlossen weniger Energie verbrauchen als
> leerlaufend. ;-)

Ich habe noch keinen zerlegt, aber ich rätsel sowieso wie die 
Nabendynamos "auschalten", wenn der Schalter ja an der Lampe ist. Nach 
meinem Verständnis müsste der Dynamo also immer minimal Strom liefern, 
bis er eine Art Abschaltspannung erreicht. Da die Teile wohl eher nicht 
fremderregt sind, laufen die dann also ständig mit, gegen eine mögliche 
Überspannungssicherung und die internen Verluste.

Alle Räder, die ich bisher mit Nabendynamo in den Händen hatte, haben so 
gut wie keinen fühlbaren Unterschied zwischen "Licht an" und "Licht aus" 
gehabt. Die bremsen einfach immer. Teilweise sogar mit hörbarem 
Schnarren.

Da ich deutlich weiter/öfter bei Tageslicht als in der Dämmerung fahre, 
bleibt der Seitenläufer für mich das kleinere Übel. Und Händi muss ich 
am Fahrrad (noch) nicht laden. Praktisch wechsel ich auch lieber alle 
3..4Jahre eine Achse/Lager für nen Zehner, als einen kompletten Dynamo.

Eine kleine Gugelei sagt: Ein Nabendynamo braucht (immer mindestens) 
3,3W. Wenn er an ist, werdens für die besseren Modelle sogar 5W, die 
schlechteren mehr. Wenn man sieht, dass man mit 15W (angeblich) 10kmh 
schnell wird, kostet der also (mindestens) 2kmh. Egal ob an oder aus.

: Bearbeitet durch User
von Guido B. (guido-b)


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Roland E. schrieb:
> Egal ob an oder aus.

Das ist schon alles richtig. Während der Fahrt bringt man aber ca.
100 W und mehr auf die Pedale, die 3 W sind dagegen schon
vernachlässigbar. Im Rennbetrieb sieht das natürlich anders aus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Kann man nicht einfach das Speichen-Rad mit Felge als Unipolarmaschine 
verwenden? Oder wäre dabei die Drehzahl bzw. Spannung zu gering oder der 
nötige Magnet zu groß?

Geringe Leistungen müssten sich mit den Speichen alleine erreichen 
lassen, wenn man auf einer Seite einen Dauermagneten platziert und auf 
der anderen eine Spule. Die dazwischen laufenden Speichen müssten eine 
Veränderung im magnetischen Fluss bewirken, genau wie beim 
Alexanderson-Alternator.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Alle Räder, die ich bisher mit Nabendynamo in den Händen hatte, haben so
> gut wie keinen fühlbaren Unterschied zwischen "Licht an" und "Licht aus"
> gehabt.

Nee. Der Unterschied ist schon sehr deutlich. Lass einfach das 
Vorderrad mal frei drehen. Ohne Last merkst du natürlich die Pole des 
Dynamos: aber die Energie, die du zum Überwinden des „Bergs“ aufwänden 
musst, bekommst du auf dem Weg zum „Tal“ zurück. Dadurch ist es schon ab 
einer recht geringen Drehzahl ohne Last am Dynamo kaum noch spürbar.

Ansonsten, auch wenn das unlogisch erscheint: Kurzschluss heißt 0 
Spannung und irgendein Strom = 0 Leistung.  Leerlauf heißt 0 Strom und 
irgendeine Spannung = 0 Leistung.  Das erklärt, warum man zumindest bei 
einigen Dynamos (und in einem bestimmten Drehzahlbereich) tatsächlich im 
Kurzschluss weniger Verluste hat als im Leerlauf.

Ansonsten, s. o., mit einem Seitenläuferdynamo wäre sicher niemand auf 
die Idee gekommen, beim Fahrrad das Licht einfach grundsätzlich 
eingeschaltet zu lassen, wie es ja mittlerweile ansonsten ziemlich alle 
Fahrzeuge machen.  Mit dem Nabendynamo ist das gar kein Thema mehr, und 
die hiesigen Leihfahrräder beispielsweise haben gar keinen Schalter mehr 
fürs Licht überhaupt.  (Vermutlich nutzen sie die Energie natürlich 
auch, um ihren Akku fürs GNSS wieder aufzuladen.)

von Heinz R. (heijz)


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das ist ja echt voll der Freakthread hier :-)

Öl auf en Dynamo usw - nehmt ihr dann auch an Oldtimer-Fahrradausfahrten 
teil?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Guido B. schrieb:
> Das ist schon alles richtig. Während der Fahrt bringt man aber ca.
> 100 W und mehr auf die Pedale, die 3 W sind dagegen schon
> vernachlässigbar. Im Rennbetrieb sieht das natürlich anders aus.

Naja, ich fahre bewusst Fahrrad, um fit zu bleiben. Deswegen kein 
E-Bike, sondern reine Muskelkraft. Und da kommt es mir auf die 3 Watt 
für den Nabendynamo auch nicht an.

Habe aber nix gegen E-Biker. Im Gegenteil freue ich mich für sie - 
besonders für Senioren - wenn sie damit wieder in der Natur unterwegs 
sein können.

von Michael L. (nanu)


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Jörg W. schrieb:
> Es gibt welche, die kurzgeschlossen weniger Energie verbrauchen als
> leerlaufend. ;-)

Solltest Du Dich auf unten verlinkten Test beziehen: Da haben die beiden 
Kurzgeschlossenen immer noch deutlich mehr verbraucht als andere 
Nabendynamos im Leerlauf.

https://fahrradzukunft.de/1/labortest-nabendynamos#bersicht-ueber-die-getesteten-nabendynamos

Roland E. schrieb:
> Eine kleine Gugelei sagt: Ein Nabendynamo braucht (immer mindestens)
> 3,3W. Wenn er an ist, werdens für die besseren Modelle sogar 5W, die
> schlechteren mehr.

Google halt: Im oben verlinkten Test, derweil auch schon immerhin fast 
20 Jahre alt kannst Du sehen, daß Dir ein guter Nabendynamo im Leerlauf 
bei Tempo 20km/h weniger als 1W klaut. Auf dieser Seite ist auch noch 
mal eine Tabelle zu Verlusten:

https://fahrradbeleuchtung-info.de/wirkungsgrad-und-leerlaufverluste-von-nabendynamos

von Carypt C. (carypt)


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Wenn du dein Fahrrad (etc) reparierbar halten willst, mußt du jede 
Schraube fetten (aber nicht die Radmuttern beim Auto,..), sonst kriegst 
du Rost und die Schrauben nicht mehr runter. ich habe ein schwedisches 
Militärfahrrad M42, eine Gelegenheitsschenkung, das hat eine 
Lenkerfeststellung zum Strammstehen und tragen, auch einen Klappgriff.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Roland E. schrieb:

> Nein. Die bremsen (auch aus) durchaus merklich ab. Wie eine dauernd
> leicht schleifende Bremse.

Wenn Licht an ist, ja, wenn aus dann kaum. Die enthaltenen Magneten 
erzeugen ein merkliches Ruckeln, aber das hebt sich auf (erst bremsen 
die Magneten, nach dem Totpunkt schieben sie wieder)

> Dann hast du es falsch eingestellt. Die genannten Probleme kenne ich
> nämlich nicht.

Dann bist Du nur auf gefegten Stadtstraßen bei Trockenheit gefahren. Auf 
dem Dorf, auf Feld- und Waldwegen bei jedem Wetter hättest Du solche 
Sätze nicht geschrieben. Früher gab es sogar "Wunderköpfe" für die 
Seitenläufer, die angeblich besser funktionieren und sogar Gummikappen 
zum drüber ziehen, alles war letztlich Käse!

Old-Papa
(der bis zum Nabendynamo einige Dutzend Räder mit Seitendynamos in 
Benutzung hatte)

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hans H. schrieb:
> Die Achse ging ziemlich
> schwer, nach Kugellager sieht mir das nicht aus.

Alle, die mir bisher begegnet sind, liefen relativ schwer und hatten 
höchstwahrscheinlich diese Sinterlager drinnen. Ölen half bei stark 
gebrauchten Exemplaren immer gut, um sie wieder benutzbar zu machen. Nur 
wenige Fahrten im Regen reichen schon aus, um genügend Dreck hinein zu 
wirbeln, der sich innen dann verklebt, spätestens wenn wieder die Sonne 
drauf scheint.

Der größte Teil der Bremswirkung dieser Seitenläufer dürfte durch die 
Reibung zwischen Reifen und dem Rädchen sowie dem unzureichenden 
Gleitlager innen drin entstehen, als rein mechanischer Natur sein.

Mag sein, daß teuere Modelle leichter laufen, aber dann müßten sie 
wirksam gegen Eintrag von Wasser und Dreck geschützt sein mittels 
Wellendichtring.

Heutzutage sind die Seitenläufer nur noch tauglich, um sein 
Museumsfahrrad als "verkehrssicher" durch Kontrollen bringen zu können 
oder bei reinem schönwetter Sommernachtsbetrieb. Ganz ohne den kann es 
unangenehm und teuer werden, je nach GEgend.

Old P. schrieb:
> Auf
> dem Dorf, auf Feld- und Waldwegen bei jedem Wetter

Da reicht schon der geteerte oder betonierte Feld- und Fahrradweg auf 
dem LAnd, der immer leicht mit Erdenstaub oder nach dem Regen mit einem 
Erd-Film überzogen ist, der die Reifen gnügend Material mit hoch nehmen 
läßt.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (wen_h)


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Mark S. schrieb:
> Diese Dinger sind einfach nur Kacke.
> Nabendynamo rules!

Ist ein altes Rennrad mit "Straßenzulassung", also mit fest verbauter 
Beleuchtung. Da ich das Licht bei meinen Fahrten zu 99,9% nicht 
benötige, lohnt ein Umbau auf Nabendynamo nicht und passt auch nicht 
wirklich zu einem Rennrad.

Kugelgelagerte Seitenläufer scheint es keine mehr zu geben, das war 
früher mal. Der Dynamo hat eine Stahlachse und eine Stahlbüchse, das 
demontierbare Reibrad ist ebenfalls aus Stahl, siehe Bilder.

Da man den verbauten Seitenläufer nicht öffnen kann, wollte ich 
eigentlich einen neuen spendieren. Bei den üblichen Verdächtigen fand 
ich nur so ein Teil aus Vollplastik, Reibrad ebenfalls Plastik, nicht 
wechselbar. Da möchte ich nicht wissen, wie lange es dauert, bis der 
Reifen die Zahnung rund geledert hat und man den nächsten Dynamo kaufen 
kann. Da man mal wieder brauchbare Qualität durch schlechte Qualität 
ersetzen würde, habe ich einen Reparaturversuch gestartet.

Carypt C. schrieb:
> mit Benzin oder WD40 ausspülen ...

Dem Rat bin ich gefolgt, wenngleich dieses "Ausspülen" nicht ganz so 
einfach und recht zeitaufwendig ist. Man muss solange rumpanschen, bis 
keine schwarze Brühe mehr aus der Achslagerung kommt. Dann den Dynamo 
mit Heißluft etwas erwärmen und versuchen, Flüssigfett in die Lagerung 
einzubringen. Wäre alles bedeutend einfacher, wenn man den Rotor nach 
unten entnehmen könnte. Aber das Alugehäuse ist unten zu gebördelt :-(

Nach der Aktion schnurrt der Seitenläufer wieder wie am ersten Tag.
Es war wohl nur das Fett in der Lagerung verharzt oder verdreckt.

Habe mal zwei Durchmesser bestimmt und etwas gerechnet:
Bei 48 km/h dreht der Rotor schlappe 12.000 U/min.

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Michael L. schrieb:
> ...
>
> Google halt: Im oben verlinkten Test, derweil auch schon immerhin fast
> 20 Jahre alt kannst Du sehen, daß Dir ein guter Nabendynamo im Leerlauf
> bei Tempo 20km/h weniger als 1W klaut. Auf dieser Seite ist auch noch
> mal eine Tabelle zu Verlusten:
>
> 
https://fahrradbeleuchtung-info.de/wirkungsgrad-und-leerlaufverluste-von-nabendynamos

Die entnommene Leistung beim Nabendynamo im Leerlauf ist nicht 0. Der 
läuft dann gegen die interne Überspannungsbegrenzung und verheizt den 
Rest. Im worstcase sind das die 3W, auf die er ausgelegt ist.

Wenn elektrisch 3,3W (Halogen) rauskommen müssen, müssen mechanisch etwa 
5W+ rein. Da geben sich Naben- und Seitendynamo auch nichts.
Da ist es, zumindest nach den Gesetzen der Physik, auch egal wie schnell 
man fährt.
Nur merkt man bei Geschwindigkeiten über 25 oder 30 halt deutlicher, ob 
da 5W am Bein fehlen oder nicht.

Hans H. schrieb:
>
>
> Da man den verbauten Seitenläufer nicht öffnen kann, wollte ich
> eigentlich einen neuen spendieren. Bei den üblichen Verdächtigen fand
> ich nur so ein Teil aus Vollplastik, Reibrad ebenfalls Plastik, nicht
> wechselbar.

Wenns wirklich mal was Neues sein muss, schau dir den AXA HR Traction 
an. Relativ großes Laufrad und Wechselgummis wegen Verschleiß. Wobei er 
nur verschleißt, wenn er unsauber eingestellt ist.

> Da möchte ich nicht wissen, wie lange es dauert, bis der
> Reifen die Zahnung rund geledert hat und man den nächsten Dynamo kaufen
> kann. Da man mal wieder brauchbare Qualität durch schlechte Qualität
> ersetzen würde, habe ich einen Reparaturversuch gestartet.
>
> ..n Dann den Dynamo
> mit Heißluft etwas erwärmen und versuchen, Flüssigfett in die Lagerung
> einzubringen. ...

Ich tröpfel alle Jubel Jahre einen oder zwei Tropfen Ballistol ins 
Lager. Dazu muss ich das Rad aber Kopfüber in den Montageständer hängen, 
weil das ganze Rad nicht ab geht.

>
> Habe mal zwei Durchmesser bestimmt und etwas gerechnet:
> Bei 48 km/h dreht der Rotor schlappe 12.000 U/min.

Bei dem Tempo kann es sein, dass das Licht sogar wieder dunkler wird.
Über die Drehzahl 'regeln' die Seitenläufee auch die Spannung. Die 
Induktivität der Wicklung sorgt dann bei steigender Rotationsfrequenz 
für einen steigenden Blindwiderstand, so dass die Ausgangsspannung und 
-leistung nicht ins unermessliche steigt.

von Thomas S. (thommi)


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Ich kenne die Probleme des Seitenläuferdynamos eigentlich nur im Winter, 
als es noch Schnee gab. Da hat der regelmässig versagt, wenn er 
einseitig einen festgebackenen Schneebatzen am Rädchen hatte.

Was die Belastung durch einen Seitenläufer betrifft, das merkt man, wenn 
man das Rad anhebt, und die Felge von Hand mit Schwung anschiebt. Die 
dreht keine volle Umdrehung. Bei einem Nabendynamo reicht das für 
mehrere Umdrehungen, da weniger Reibung vorhanden ist, und auch die 
Belastung durch die Hebelwirkung der Speichen gegen Null geht.

Ich bin froh, dass mein neues Fahrrad die Nabenversion hat, auch wenn 
ich die Seitenläuferversion auch kaum gespürt habe. Zu wenig Druck im 
Reifen ist deutlich spürbarer.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Hans H.

Hans H. schrieb:

> finde im Netz keinerlei Hinweise oder Bilder, was denn in dem schlanken
> und langen Hals drin ist. Hintergrund: Gestern Abend nach langer Zeit
> mal wieder das Reibrad an den Reifen angelegt.

In dem Hals sind zwei Gleitlager, oben und unten. Früher Weissmetall 
oder Messing, heutzutage Kunststoff. Zwischen den Lagern eine Masse zum 
Abdichten, irgendein zähes Fett.

> Die Achse ging ziemlich
> schwer, nach Kugellager sieht mir das nicht aus.

Auch eine Stopfbuchse zum Abdichten würde bei den kleinen Teilen schon 
erhebliche zusätzliche Reibung machen.

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Roland E. (roland0815)


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Thomas S. schrieb:
> ...
> Was die Belastung durch einen Seitenläufer betrifft, das merkt man, wenn
> man das Rad anhebt, und die Felge von Hand mit Schwung anschiebt. Die
> dreht keine volle Umdrehung. ...

Dann ist deiner wirklich schlecht (gewesen). Oder die Achslager waren 
(zusätzlich) falsch eingestellt.

Wirklich länger dreht das Rad mit eingeschaltetem Nabendynamo bei einem 
Vergleichstest aber auch nicht.

Als Bastler könnte man ja versuchen, die Messing- oder POM-Lagerbuchse 
zu kürzen bzw auszubohren und zumindest oben ein Standard-Kugellager 
einzusetzen. Obs was bringt? Keine Ahnung.

von Rainer W. (rawi)


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Roland E. schrieb:
> Wenn man sieht, dass man mit 15W (angeblich) 10kmh schnell wird, kostet
> der also (mindestens) 2kmh.

Du könntest auf deiner Tastatur einmal die Sonderzeichen reparieren?

von Mairian (marianp)


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Bei guten Rädern rostet aber schon mal nichts, was da rostet kommt im 
Allgemeinen vom Werkzeug aus nicht rostfreiem Eisen, das bei Arbeiten 
benutzt wurde.
Als Rostschutz bei den anderen Fahrrädern nimmt man Loctite, das nicht 
nur vor lockern schützt sondern auch vor eindringen von Wasser


Carypt C. schrieb:
> Wenn du dein Fahrrad (etc) reparierbar halten willst, mußt du jede
> Schraube fetten (aber nicht die Radmuttern beim Auto,..), sonst kriegst
> du Rost und die Schrauben nicht mehr runter. ich habe ein schwedisches
> Militärfahrrad M42, eine Gelegenheitsschenkung, das hat eine
> Lenkerfeststellung zum Strammstehen und tragen, auch einen Klappgriff.

von Thomas S. (thommi)


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Roland E. schrieb:
> Dann ist deiner wirklich schlecht (gewesen). Oder die Achslager waren
> (zusätzlich) falsch eingestellt.
>
> Wirklich länger dreht das Rad mit eingeschaltetem Nabendynamo bei einem
> Vergleichstest aber auch nicht.
>
> Als Bastler könnte man ja versuchen, die Messing- oder POM-Lagerbuchse
> zu kürzen bzw auszubohren und zumindest oben ein Standard-Kugellager
> einzusetzen. Obs was bringt? Keine Ahnung.

Nee, das Rad wird an seinem äusseren Durchmesser gebremst. Ist wie 
Felgenbremse ggü Scheibenbremse. Die Bremsbacken an der Felge brauchen 
weniger Kraft, als die an der viel kleineren Bremsscheibe, und der 
Dynamo in der Nabe braucht weniger Kraft, als einer, der am vollen 
Radumfang Leistung abnimmt.

Oder anders: Ein grosses Zahnrad (Reifen) treibt ein kleines Zahnrad an 
(Dynamo), welches entsprechend schwer läuft. Kann auch eine grosse 
Riemenscheibe sein, die eine kleine antreibt. Kehrt man es um, dann ist 
die Belastung deutlich weniger spürbar, jedoch der Weg deutlich länger.

Daher bedarf es bei einem Nabendynamo mehrerer und stärkerer Magneten 
der Neodyn-Klasse, die LEDs brauchen aber auch weniger Strom, und können 
Autofahrer dennoch mehr blenden, als die 6 W Glühlampen.

Ich habe meine Fahradlampe auf ca sieben Meter auf den Boden leuchtend 
eingestellt, das reicht aus.

Viele Radler wissen gar nicht, wie stark eine LED-Radlampe Autofahrer 
blenden können, wenn sie zu hoch eingestellt ist.

von Walter T. (nicolas)


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Roland E. schrieb:
> Obs was bringt? Keine Ahnung.

Wahrscheinlich nicht. Das Hauptproblem beim Seitenläuferdynamo wird die 
Walkarbeit durch die Reibpaarung Gummi/Hartes "Zahnrad" sein. Zahnrad in 
Anführungszeichen, weil es keine echte Verzahnung ist, sondern nur 
Rippen, die die Reibung erhöhen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Die entnommene Leistung beim Nabendynamo im Leerlauf ist nicht 0. Der
> läuft dann gegen die interne Überspannungsbegrenzung und verheizt den
> Rest

Woher hast du denn diese Weisheit? Hast du mal gemessen, welche Spannung 
da so rauskommt?

von Roland E. (roland0815)


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Walter T. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Obs was bringt? Keine Ahnung.
>
> Wahrscheinlich nicht. Das Hauptproblem beim Seitenläuferdynamo wird die
> Walkarbeit durch die Reibpaarung Gummi/Hartes "Zahnrad" sein. Zahnrad in
> Anführungszeichen, weil es keine echte Verzahnung ist, sondern nur
> Rippen, die die Reibung erhöhen.

Die besseren Seitenläufer haben kein hartes Zahnrad, sondern Gummi, der 
weicher ist als der Reifen. Zumindest neu.
Die Walkarbeit ist ja das, was als Geräusch dann zu hören ist. Bis knapp 
unter 20 hört man nix, beim AXA. Darüber fängt er an zu singen, 
vermutlich weil er dann durch die inneren Widerstände gebremst wird und 
Schlupf entwickelt.

Und ja, ich habe auch seit Jahren auf LED umgestellt. Er ist damit wimre 
leiser geworden.

von Peter N. (alv)


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Jörg W. schrieb:
> Zur Lagerung selbst wurde ja schon alles geschrieben. Kugellager wurden
> da wohl noch keine gesichtet.

Ich meine, in wirklich alten Seitenläufer-Dynamos (50er/60er Jahre) 
gab es Kugellager (o.ä.).

Old P. schrieb:
> Du
> kannst einstellen was Du willst, erste Pfütze und dunkel wirds.

Da gibt es solche Gummiaufsteckkappen für das Dynamorad.

von Mi N. (msx)


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Jörg W. schrieb:
> Woher hast du denn diese Weisheit? Hast du mal gemessen, welche Spannung
> da so rauskommt?

Die Behauptung hat er erfunden! Grob gibt mein Nabendynamo etwa 1 Vs / 
km/h ab, bei normaler Fahrweise also 20 - 30 Vs. Diese ist schön 
sinusförmig und keineswegs durch irgendwelche Schutzschaltungen 
begrenzt.

Vor einigen Jahren habe ich mir einen günstigen Scheinwerfer mit 
Automatikfunktion angebaut, der bei Dämmerung/Dunkelheit aktiviert wird: 
für mich eine sehr gute Lösung, die ich nicht mehr missen möchte.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter N. schrieb:
> Ich meine, in wirklich alten Seitenläufer-Dynamos (50er/60er Jahre) gab
> es Kugellager (o.ä.).

Gut, solche alten Teile sind mir nicht übern Weg gelaufen. ;-)

Die DDR-Dynamos hatten Keramikrädchen, die hatten zumindest einen 
besseren Schluss am Reifen (und rubbelten sich nicht ab) als der spätere 
Plastikkram, aber bei Schnee war auch da Schicht im Schacht.

Mi N. schrieb:
> Grob gibt mein Nabendynamo etwa 1 Vss / km/h ab

Ungefähr sowas hatte ich auch im Hinterkopf, also bis zu 50 Vss bei 
hohen Geschwindigkeiten.  Begrenzer sind dann eher in den Leuchten 
verbaut, wobei alles mit Standlichtfunktion ja sowieso irgendwelche 
Regler verbaut hat.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Thomas S. schrieb:
> Ich habe meine Fahrradlampe auf ca. sieben Meter auf den Boden leuchtend
> eingestellt, das reicht aus.

> Viele Radler wissen gar nicht, wie stark eine LED-Radlampe Autofahrer
> blenden können, wenn sie zu hoch eingestellt ist.

Wenn ich meine - für den Straßenverkehr zugelassene - Fahrradlampe von 
Busch&Müller benutze, bin ich stets erstaunt, wie scharf die 
beleuchteten Flächen begrenzt sind. Da sollte nix blenden, wenn der 
Scheinwerfer auch nur leicht nach unten geneigt ist. Natürlich will ich 
das Nahfeld hell haben, so dass es bei mir auch nur etwa zehn Meter 
sind.

Walter T. schrieb:
> Wahrscheinlich nicht. Das Hauptproblem beim Seitenläuferdynamo wird die
> Walkarbeit durch die Reibpaarung Gummi/Hartes "Zahnrad" sein. Zahnrad in
> Anführungszeichen, weil es keine echte Verzahnung ist, sondern nur
> Rippen, die die Reibung erhöhen.

Sicher wahr. Allerdings habe ich bei allen Seitenläufern selbst ohne 
angeschlossenen Verbraucher eine gewisse Schwergängigkeit bzw. einen 
deutlichen Widerstand beim Drehen festgestellt, also wenn ich dieses 
"Zahnrad" mit der Hand drehte und es nicht am Reifen anlag. Dieser 
Widerstand ist beim Nabendynamo nicht vorhanden. Deshalb wollte ich nach 
meiner allerersten positiven Erfahrung mit einem Nabendynamo nie wieder 
einen Seitenläufer haben.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rainer Z.

Rainer Z. schrieb:

>> Ich habe meine Fahrradlampe auf ca. sieben Meter auf den Boden leuchtend
>> eingestellt, das reicht aus.
>
>> Viele Radler wissen gar nicht, wie stark eine LED-Radlampe Autofahrer
>> blenden können, wenn sie zu hoch eingestellt ist.
>
> Wenn ich meine - für den Straßenverkehr zugelassene - Fahrradlampe von
> Busch&Müller benutze, bin ich stets erstaunt, wie scharf die
> beleuchteten Flächen begrenzt sind. Da sollte nix blenden, wenn der
> Scheinwerfer auch nur leicht nach unten geneigt ist. Natürlich will ich
> das Nahfeld hell haben, so dass es bei mir auch nur etwa zehn Meter
> sind.

Wenn Du so hart an Grenzen herangehst, blendet das oft über Reflexionen 
an z.B. der nassen Fahrbahn. Gilt aber für Autos genauso.

Wenn Du als Fußgänger nachts an einer Landstrasse entlangläufst, blendet 
alles. Autos, Fahrräder, egal wie die eingestellt sind. Und Autofahrern 
kann man noch nicht einmals einen Vorwurf machen, wenn sie nicht 
abblenden. Die merken ja nicht, dass da einer rumläuft.

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von H. H. (hhinz)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn Du als Fußgänger nachts an einer Landstrasse entlangläufst, blendet
> alles. Autos, Fahrräder, egal wie die eingestellt sind. Und Autofahrern
> kann man noch nicht einmals einen Vorwurf machen, wenn sie nicht
> abblenden. Die merken ja nicht, dass da einer rumläuft.

Einer meiner Nachbarn trägt in solchen Fällen zwei Stirnbandlampen, eine 
nach vorne, und eine nach hinten. Und eine Warnweste trägt er noch dazu.

von Walter T. (nicolas)


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H. H. schrieb:
> Einer meiner Nachbarn trägt in solchen Fällen zwei Stirnbandlampen

Radfahrer mit Stirnlampen. Leuchten dem Gegenverkehr immer genau in die 
Augen. Dazu fällt mir immer wieder dieser Klassiker ein:

https://www.youtube.com/watch?v=OKImzgFvLA8&list=RDOKImzgFvLA8&start_radio=1

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Walter T. schrieb:
> Radfahrer mit Stirnlampen.

Es ging um Fußgänger …

von Walter T. (nicolas)


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Jörg W. schrieb:
> Es ging um Fußgänger …

Hoppla. Habe ich übersehen.

von Hans H. (wen_h)


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Bernd W. schrieb:
> In dem Hals sind zwei Gleitlager, oben und unten. Früher Weissmetall
> oder Messing, heutzutage Kunststoff.

Gibt wohl mehrere Ausführungen. Fand im Netz eine Art Außenläufer mit 
unterem Lager und eine Art Innenläufer ohne unteres Lager. Ich tippe bei 
meinem Dynamo auf letztere Ausführung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Seitenl%C3%A4uferdynamo
https://www.youtube.com/watch?v=6Pa3up4hoXI

Im Youtube-Video ist schön zu sehen, wie einfach eine Überholung wäre, 
wenn so ein Dynamo zerlegbar ist. So ist es ein reines Wegwerfteil, wenn 
der Rotor beginnt, schwergängig zu laufen.

Thomas S. schrieb:
> Ich kenne die Probleme des Seitenläuferdynamos eigentlich nur im Winter,
> als es noch Schnee gab. Da hat der regelmässig versagt, wenn er
> einseitig einen festgebackenen Schneebatzen am Rädchen hatte.

So einen Seitenläufer sollte man nicht bei Regen oder Schnee fahren, 
weil die Rotorachse oben nicht abgedichtet ist. Kein Simmerring, nichts. 
Wasser und Dreck laufen in das Lager und zerstören die Lagerung früher 
oder später. Mein Seitenläufer hat nur so lange überlebt, weil ich nie 
bei Dreckwetter unterwegs bin und weil der Dynamo in 99.9% der Fahrten 
nicht in Betrieb ist.

von Hans H. (wen_h)


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Der Vollständigkeit halber noch ein Foto von dem Teil:

https://fahrrad.news/journal/images/raendeldynamo-seitenlaeuferdynamo-union.jpg

von Udo S. (urschmitt)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn Du als Fußgänger nachts an einer Landstrasse entlangläufst, blendet
> alles. Autos, Fahrräder, egal wie die eingestellt sind. Und Autofahrern
> kann man noch nicht einmals einen Vorwurf machen, wenn sie nicht
> abblenden. Die merken ja nicht, dass da einer rumläuft.

Die haben vielleicht gar nicht aufgeblendet. Durch die asymmetrische 
Ausleuchtung wirst du auch vom Abblendlicht seitlich der Fahrbahn 
geblendet.

von Mi N. (msx)


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Hans H. schrieb:
> Der Vollständigkeit halber noch ein Foto von dem Teil:

Hast Du auch ein Foto, wo der Heuler in der Tonne liegt?
Dann könntest Du eine Powerbank als Spannungsquelle nutzen, die mit 
LED-Beleuchtung recht lange durchhält.
Oder, wenn es unbedingt sein muß: 
https://www.pollin.de/p/filmer-fahrrad-dynamo-rechts-862382

von Udo S. (urschmitt)


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Jörg W. schrieb:
> Es ging um Fußgänger …

Aber auch nicht so viel besser. Wenn der Fußgänger mit einer guten 
Stirnlampe zu dem Auto oder Fahrrad schaut, oder zu einem anderen 
Fußgänger, dann wird der ziemlich stark geblendet.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo H. H.

H. H. schrieb:

>> Wenn Du als Fußgänger nachts an einer Landstrasse entlangläufst, blendet
>> alles. Autos, Fahrräder, egal wie die eingestellt sind. Und Autofahrern
>> kann man noch nicht einmals einen Vorwurf machen, wenn sie nicht
>> abblenden. Die merken ja nicht, dass da einer rumläuft.
>
> Einer meiner Nachbarn trägt in solchen Fällen zwei Stirnbandlampen, eine
> nach vorne, und eine nach hinten. Und eine Warnweste trägt er noch dazu.

Auf der Boxteler Bahn blenden mich mehrere Kilometer weit entfernte 
Autofahrer, und wenn ich Kopflampe und Warnweste hast, und auf dem 
Fuß/Radweg 5 m von der Farbahn weg bist, sehen die mich erst aus 50-100 
Meter Entfernung.

So einfach ist das nicht. Dein Nachbar hat da vermutlich mehr Erfahrung 
als Du.
Wobei Warnwesten auch ihre Nachteile haben. Auch in den porösen Sorten 
schwitze ich furchtbar, und dann ist nach hinten ein Rucksack davor.
Ich selber habe reflektierende Ärmelstulpen, da schwitze ich nicht so, 
und sie sind schneller an- und abgelegt als Westen, und auch gut 
sichtbar.

Das Problem bei den Autos ist, dass die ja eigentlich die ganze 
Landschaft ausleuchten, und sich damit durch die Rückstreuung selber 
leicht blenden, weil die Augenadaption schon abregelt.

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Thomas S. (thommi)


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Hans H. schrieb:
> So einen Seitenläufer sollte man nicht bei Regen oder Schnee fahren,
> weil die Rotorachse oben nicht abgedichtet ist. Kein Simmerring, nichts.
> Wasser und Dreck laufen in das Lager und zerstören die Lagerung früher
> oder später. Mein Seitenläufer hat nur so lange überlebt, weil ich nie
> bei Dreckwetter unterwegs bin und weil der Dynamo in 99.9% der Fahrten
> nicht in Betrieb ist.

Im Prinzip hast du recht. Allerdings ragt das Reibrad oft über den 
Rüssel des Dynamos, was den Schmutzeintrag schon mal erschwert. Wenn es 
innen leicht konisch ist, dann wird der Schmutz bei den Drehzahlen eher 
wieder herausgeschleudert.

Vermeidbar ist der Schmutzeintrag dennoch nicht. Mir ist jedoch noch 
keiner gestorben. Den meisten Stress haben die Dynamos wohl im Winter, 
wenn Schüler noch bei Dunkelheit und salzhaltigem Schneematsch zur 
Schule fahren, und das sind mehr, als man denkt. Es gibt schon noch 
viele Eltern, die ihre Kinder nicht in einer Panzerkolonne direkt auf 
den Schulhof fährt.

@Bernd Wiebus
Reflektierende Ärmelstulpen sind eine sehr gute Sache, denn da sieht man 
wenigstens, wenn ein Radfahrer die Richtung anzeigt.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Udo S.

Udo S. schrieb:

>> Wenn Du als Fußgänger nachts an einer Landstrasse entlangläufst, blendet
>> alles. Autos, Fahrräder, egal wie die eingestellt sind. Und Autofahrern
>> kann man noch nicht einmals einen Vorwurf machen, wenn sie nicht
>> abblenden. Die merken ja nicht, dass da einer rumläuft.
>
> Die haben vielleicht gar nicht aufgeblendet. Durch die asymmetrische
> Ausleuchtung wirst du auch vom Abblendlicht seitlich der Fahrbahn
> geblendet.

Man merkt schon, dass sie Abblenden wenn sie Gegenverkehr haben. Aber 
Abblenden beseitigt das Problem auch nur halb.

Der Gesetzgeber sollte sich des Problems annehmen und für LED 
Scheinwerfer an Fahrzeugen, egal ob Auto oder Fahrrad, entsprechend der 
größeren Helligkeit eine Leistungsbeschränkung machen.

Hier im Bergischen habe ich das Problem jetzt nicht mehr, weil ich quer 
durch einen Wald laufe und bestenfalls Jogger als Gegenverkehr habe. 
Normalerweise langt das Streulicht aus der Siedlung um mit gut 
adaptierten Augen dort lang zu gehen, ohne eigenes Licht. Jogger mit 
Stirnlampe sehen mich dann erst aus 5m Entfernung, kriegen einen 
Schreck, springen in die Luft und schreien wie am Spieß. Und da sind 
auch die Ärmelstulpen gut für, dann wissen die auch schon deutlich 
früher, dass da einer lang kommt.

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Hans H.

Hans H. schrieb:

>> In dem Hals sind zwei Gleitlager, oben und unten. Früher Weissmetall
>> oder Messing, heutzutage Kunststoff.
>
> Gibt wohl mehrere Ausführungen. Fand im Netz eine Art Außenläufer mit
> unterem Lager und eine Art Innenläufer ohne unteres Lager. Ich tippe bei
> meinem Dynamo auf letztere Ausführung.

Ich sehe.

>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Seitenl%C3%A4uferdynamo
> https://www.youtube.com/watch?v=6Pa3up4hoXI
>
> Im Youtube-Video ist schön zu sehen, wie einfach eine Überholung wäre,
> wenn so ein Dynamo zerlegbar ist. So ist es ein reines Wegwerfteil, wenn
> der Rotor beginnt, schwergängig zu laufen.

Ich kenne welche, die liessen sich durch das Entfernen zweier Schrauben 
für den unteren Deckel/Lagerschild entfernen. Später waren dann statt 
der Schrauben zwei umgebogene Metallaschen. Die konnte man aufbiegen zum 
zerlegen, und anschliessend wieder zubiegen. Aber nur drei mal....

> Thomas S. schrieb:
>> Ich kenne die Probleme des Seitenläuferdynamos eigentlich nur im Winter,
>> als es noch Schnee gab. Da hat der regelmässig versagt, wenn er
>> einseitig einen festgebackenen Schneebatzen am Rädchen hatte.
>
> So einen Seitenläufer sollte man nicht bei Regen oder Schnee fahren,
> weil die Rotorachse oben nicht abgedichtet ist. Kein Simmerring, nichts.
> Wasser und Dreck laufen in das Lager und zerstören die Lagerung früher
> oder später. Mein Seitenläufer hat nur so lange überlebt, weil ich nie
> bei Dreckwetter unterwegs bin und weil der Dynamo in 99.9% der Fahrten
> nicht in Betrieb ist.

Ich war immer unterwegs, solange es kein Glatteis war oder der 
festgefrorene Schnee "Strassenbahnschienen" durch Fahrspuren von Autos 
hatte.
Allerdings habe ich alle Schrauben am Fahrrad beim Zusammenbau gut mit 
Vaseline gefettet, und den Dynamo oben ebenfalls mit einer Mischung aus 
Vaseline und Weissöl. Und ich habe den Seitenläufer grundsätzlich immer 
mitlaufen lassen, die in Grenzen wirksame Selbstreinigung durch die 
Zentrifugalkraft die den Dreck wegschleudert ist schon recht wirksamm, 
aber Stillstand ist dann der Tod.

Hinterher habe ich dann einen Nabendynamo geschenkt bekommen, wo die 
interne Spannungsbegrenzung defekt war. Ich habe mir halt eine externe 
gebastelt, und war dann auch das Problem los, dass die andere Birne auch 
durchbrannte, sobald auch nur eine kaputt war, oder auch nur die Leitung 
abgerissen war.

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich benutze schon seit vielen Jahren Nabendynamos. Früher mal hatte ich 
den "Nordlicht" Seitendynamo mit dem schmalen Gummireibrad. In einem 
tiefen Winter (wie sie heute unbekannt sind) vereiste das so sehr, dass 
es mir den Reifen seitlich aufschlitzte.

Erst gab es nur Nabendynamos mit nur 1 Watt statt der 
(vorgeschriebenen?) 3 W.
Ich habe mir mit einer schwächeren 5V-Glühbirne beholfen. Das ist heute 
alles Geschichte.

Ein LED-Scheinwerfertyp fällt mir bei Entgegenkommenden besonders 
negativ auf. Der lässt sich anscheinend in der Schrägstellung nicht 
justieren, sondern leuchtet schräg nach oben unangenehm in die Augen. 
Gerade diese Sonntagsfahrer müssen auch bei strahlendem Sonnenschein mit 
Licht fahren, weil sie nicht wissen, wie man den ausschaltet.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (thommi)


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Die "Strassenbahnschienen" sind schon übel, da nutze ich dann die 
Gehwege illegalerweise. Aber das interessiert keinen, wenn ich um 4:45 
Uhr den Kilometer zur Arbeit fahre. Da trifft man nur die (für mich) 
Helden, die bei jedem Wetter die Zeitungen austragen. Der Radweg, der 
eine grössere Strecke ausmacht, ist eh gebahnt, und Neuschnee ist noch 
weich.

Ist auf jeden Fall günstiger, als die Standheizung im Auto anzuwerfen, 
und mit dem zu fahren.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hier alte Literatur zur Fahrradbeleuchtung
Hans-Erhard Lessing "Das Fahrradbuch" ISBN 3499171783

https://www.amazon.de/Das-Fahrradbuch-5188-Hans-Erhard-Lessing/dp/3499171783

Mein erster Nabendynamo war der hier abgebildete Sturmey-Archer. Ich 
habe ihn damals bei Brügelmann in Frankfurt gekauft.

Die Beleuchtungs-Gesetze haben sich leider mit der europäischen 
"Harmonisierung" 2019 zum Schlechten verändert, Wischiwaschi-Geschwafel 
statt Maßeinheiten und Messvorschriften.
Die Formulierung "nach 5m halb so hoch" muss sich ein Beamter ausgedacht 
haben, "nach 10 m komplett auf dem Boden angekommen" hätte dasselbe 
ausgesagt.

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Die Formulierung "nach 5m halb so hoch" muss sich ein Beamter ausgedacht
> haben, "nach 10 m komplett auf dem Boden angekommen" hätte dasselbe
> ausgesagt.

Nö, "nach 5m halb so hoch" ist deutlich praxisnäher als "nach 10 m 
komplett auf dem Boden angekommen". Aber Du scheinst ja Theoretiker zu 
sein, dessen Kunst es ist, Google-Treffer aus dem Hut zu ziehen.

von Michael L. (nanu)


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Hans H. schrieb:
> So einen Seitenläufer sollte man nicht bei Regen oder Schnee fahren,
> weil die Rotorachse oben nicht abgedichtet ist. Kein Simmerring, nichts.
> Wasser und Dreck laufen in das Lager und zerstören die Lagerung früher
> oder später.

Da gibt's ne ganz einfache Lösung für: Fett an die Eintrittsstelle der 
Achse. War ja "früher" bei den Radachsen ebenso, da gab es auch keine 
Dichtung. Das sind halt typische Wartungsstellen, die man gelegentlich 
überprüft. So, wie man eine Kette ja auch ab und an schmiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die Beleuchtungs-Gesetze haben sich leider mit der europäischen
> "Harmonisierung" 2019 zum Schlechten verändert

Finde ich nicht. Der frühere Humbug mit "muss 6 V und 3 W haben" war 
seit den LED-Scheinwerfern völlig unzeitgemäß.

Man hätte stattdessen Mindest-Beleuchtungsstärken und 
-Ausleuchtungsfelder vorschreiben sollen. So ist jetzt alles auf die 
Bauartgenehmigungen abgewälzt worden.

> "nach 5m halb so hoch"

Das dürfte ein wenig in Analogie zu den Einstellvorschriften für 
Kfz-Scheinwerfer sein. Wobei, dort ist es meiner Erinnerung nach in 10 m 
Entfernung irgendeine Zentimeterzahl, um die der Strahl nach unten 
gegangen sein muss. Hätte man beim Fahrrad genauso definieren können, 
dann von mir aus halt mit 5 m Entfernung wegen der geringeren 
Geschwindigkeit.

Das größere Problem ist aber nicht diese Vorschrift, sondern dass viele 
den Scheinwerfer einfach „irgendwie“ da dran haben, und dass die 
besseren LED-Scheinwerfer eben dann auch heftig blenden können, wenn der 
als „Flak-Scheinwerfer“ die Flugzeuge beleuchtet.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

>> Radfahrer mit Stirnlampen.
>
> Es ging um Fußgänger …

Das macht keinen Unterschied. Stirnlampen sind keine 
"Fahrradbeleuchtung"
und müssen deshalb auch nicht zugelassen sein.

von Harald K. (kirnbichler)


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Jörg W. schrieb:
> Das größere Problem ist aber nicht diese Vorschrift, sondern dass viele
> den Scheinwerfer einfach „irgendwie“ da dran haben

O ja.

In Berlin sehe ich gelegentlich Radfahrer, die umliegende Hauswände bis 
in den 3. Stock hoch anleuchten. Entweder sind die vollkommen verblödet 
oder aber sie gehören zu der aggressiven Sorte Rad:fahr:end:er, die 
meinen, weil Autofahrer der Endfeind sind, müssen diese maximalmöglichst 
geblendet werden, da man sie (die Rad:fahr:end:en) ja sonst nicht sehen 
und ermorden würde. Wobei dafür deren Scheinwerfer zu hoch eingestellt 
sind. Vielleicht sind diese Exemplare dann doch eher einfach nur völlig 
verblödet.

Äußert man als Fußgänger die Idee, in der Innenstadt(!) mit einer 
Taschenlampe herumzulaufen und entgegenkommende Rad:fahr:en:de 
anzuleuchten, wenn deren Frontscheinwerfer einem in die Augen leuchtet 
(mithin also viel zu hoch eingestellt ist), dann ist die Reaktion 
entsprechend "interessant".

Ich betone hierbei die Innenstadt, also geht es nicht um das Radfahren 
im Wald oder auf irgendwelchen Feldwegen.

von Frank D. (Firma: LAPD) (frank_s634)


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Mit Karbidlampen hat man all diese Probleme nicht.

von Nemopuk (nemopuk)


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Ich habe mal eine alte Radfahrerin sarauf hingewiesen, dass ihr Licht 
blendet. Was hat die mich angekeift! Ich solle mich gefälligst um meinen 
eigenen Scheiß kümmern.

von Harald K. (kirnbichler)


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Dazu muss d{er|ie|as} Rad:fahr:en:de noch nicht mal alt sein, das ist in 
Berlin nach schierem Unverständnis die nächstverbreitete Reaktion.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Nemopuk schrieb:
> Was hat die mich angekeift!

Das kann einem aber mit jeder Sorte Verkehrsteilnehmerin passieren … ist 
aber hier nun völlig off-topic. Es ging immer noch um Dynamos.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Jörg W. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Die entnommene Leistung beim Nabendynamo im Leerlauf ist nicht 0. Der
>> läuft dann gegen die interne Überspannungsbegrenzung und verheizt den
>> Rest
>
> Woher hast du denn diese Weisheit? Hast du mal gemessen, welche Spannung
> da so rauskommt?

Einige Seitenläuferdynamos haben tatsächlich Überspannungsdioden
eingebaut, so auch der von Roland:

  https://axabikesecurity.com/de/product/axa-hr-traction-left/

Beim billigeren Produkt desselben Herstellers sind diese Dioden
optional:

  https://axabikesecurity.com/de/product/axa-duo-left/

Diese Begrenzer sind IMHO sinnvoll bei Glühbirnen. Wenn die eine Birne
kaputtgeht, verhindert die Spannungsbegrenzung, dass ihr die andere
gleich mit ins Jenseits folgt. Bei LED-Lampen würde ich erwarten, dass
diese sich selber schützen, da sie ja oft eine ganz spezielle
Spannungs-/Stromcharakteristik haben, von der der Dynamo nichts weiß. Da
inzwischen die Glühbirnen praktisch komplett von LEDs verdrängt wurden,
sind auch die Überspannungsdioden obsolet geworden.

Jörg W. schrieb:
> Es gibt welche [Nabendynamos], die kurzgeschlossen weniger Energie
> verbrauchen als leerlaufend. ;-)

Ich würde es umgekehrt formulieren: Es gibt welche, die leerlaufend noch
mehr Energie verbrauchen als kurzgeschlossen ;-)

Das könnte daran liegen, dass darin die erwähnten Überspannungsdioden
verbaut sind, die bei höheren Geschwindigkeiten ohne Last einiges an
Leistung verbraten. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass auf Grund einer
schlechten Konstruktion die Ummagnetisierungsverluste übermäßig hoch
sind.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Rainer Z. schrieb:
> Allerdings habe ich bei allen Seitenläufern selbst ohne
> angeschlossenen Verbraucher eine gewisse Schwergängigkeit bzw. einen
> deutlichen Widerstand beim Drehen festgestellt, also wenn ich dieses
> "Zahnrad" mit der Hand drehte und es nicht am Reifen anlag.

Du meinst wahrscheinlich die Polfühligkeit. Diese kann typabhängig mehr
oder weniger stark ausgeprägt sein, stellt i.Allg. aber keinen Nachteil
dar, denn:

Jörg W. schrieb:
> Ohne Last merkst du natürlich die Pole des Dynamos: aber die Energie,
> die du zum Überwinden des „Bergs“ aufwänden musst, bekommst du auf dem
> Weg zum „Tal“ zurück. Dadurch ist es schon ab einer recht geringen
> Drehzahl ohne Last am Dynamo kaum noch spürbar.

Eine deutliche Polfühligkeit entsteht, wenn die Permanentmagnete des
Rotors sehr dicht an den Polklauen des Stators vorbeilaufen. Dies kann
(muss aber nicht unbedingt) auf eine höhere Präzision in der Fertigung
(ähnlich wie das Spaltmaß bei Autokarosserien) hindeuten und auch ein
Zeichen für einen höheren Wirkungsgrad sein.

Rainer Z. schrieb:
> Dieser Widerstand ist beim Nabendynamo nicht vorhanden.

Jörgs Kommentar bezog sich ebenfalls auf einen Nabendynamo. Vermutlich
hast du einen anderen erwischt :)

von Dieter W. (dds5)


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Yalu X. schrieb:
> Eine deutliche Polfühligkeit entsteht, wenn die Permanentmagnete des
> Rotors sehr dicht an den Polklauen des Stators vorbeilaufen. Dies kann
> (muss aber nicht unbedingt) auf eine höhere Präzision in der Fertigung
> (ähnlich wie das Spaltmaß bei Autokarosserien) hindeuten und auch ein
> Zeichen für einen höheren Wirkungsgrad sein.

Das mit dem kleinen Spaltmaß wird dann lustig, wenn die Klauen aus 
bandverzinktem Blech an den blanken Schnittflächen anfangen zu rosten 
und der aufblühende Rost dann an den Magneten schleift.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Yalu X. schrieb:
> Einige Seitenläuferdynamos haben tatsächlich Überspannungsdioden
> eingebaut, (...)
> Diese Begrenzer sind IMHO sinnvoll bei Glühbirnen. Wenn die eine Birne
> kaputtgeht, verhindert die Spannungsbegrenzung, dass ihr die andere
> gleich mit ins Jenseits folgt.

Ursprünglich wurden diese Begrenzer in den späten 70ern/frühen 80ern 
eingeführt, als Halogenbirnchen für Fahrradlampen aufkamen. Die waren 
für Überspannung besonders empfänglich, und deswegen wurden in 
"Halogenscheinwerfern" fürs Fahrrad Begrenzerdioden eingebaut. Damit war 
die Lichtausbeute natürlich gekappt, oberhalb einer gewissen 
Geschwindigkeit wurde es nicht heller, aber die Halogenbirnchen waren 
Anfangs so teuer, daß man um diesen Mechanismus froh war.

Nachdem ich diese Drecksseitenläufer leid war, fuhr ich eine Zeitlang 
mit einem Walzendynamo, aber auch der war von Schnee leicht außer Kraft 
zu setzen (obwohl sonst viel, viel besser als der Seitenquetscher).

Der Nabendynamo in meinem jetzigen (auch schon knapp 20jährigem) Fahrrad 
ist aber auch unter Last so leichtgängig, daß ich auch dauerhaft das 
(LED-) Licht eingeschaltet lasse.
Wer meint, hier einen Unterschied zu spüren, der ist vielleicht auf 
einem Pedelec besser aufgehoben, die Dinger wurden ja ursprünglich auch 
für Sanitätshauskunden eingeführt.

Und das LED-Licht (IQ Cyo von B+M) ist natürlich so eingestellt, daß es 
nicht blendet, womit ich mich in Berlin als Radfahrer (im Gegensatz zu 
den heute üblichen Rad:fahr:end:en) oute.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Roland E. schrieb:
> Ich habe noch keinen zerlegt, aber ich rätsel sowieso wie die
> Nabendynamos "auschalten", wenn der Schalter ja an der Lampe ist.

Es gibt/gab vereinzelt mechanisch abschaltbare Nabendynamos, wie bspw.
den Renak Enparlite 2, der als weitere Besonderheit ein Getriebe 
enthält.

In diesem (schon etwas älteren) Test

  https://fahrradzukunft.de/1/labortest-nabendynamos

schnitt der Renak im Vergleich zu seinen Konkurrenten bzgl. des
Wirkungsgrads zwar schlecht ab, hatte aber aber in der Kategorie
Leerlaufverluste die Nase ganz klar vorn:

  https://fahrradzukunft.de/bilder/01/labortest-nabendynamos/12.gross.png

Aber weder die Abschaltung noch das Getriebe haben sich durchgesetzt. Da
die paar wenigen Watt Leerlaufverluste offensichtlich unterhalb der
Wahrnehmungsschwelle der meisten Nutzer liegen, lohnt es sich der
Aufwand für eine mechanische Abschaltung wohl kaum.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Harald K. schrieb:
> Rad:fahr:end:en

Närrinen und Narrhallesen
Die Karnevalisten haben mit den Gendern angefangen. Wobei ich nicht weiß 
welchen Geschlechts Narrhallesen eigentlich sind.


Harald K. schrieb:
> Walzendynamo
Stimmt, so einen habe ich an meinem Moulton, bei Nässe und Schnee nicht 
gut.
Wenigstens wird der Reifen nicht durchgescheuert.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Yalu X. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Allerdings habe ich bei allen Seitenläufern selbst ohne
>> angeschlossenen Verbraucher eine gewisse Schwergängigkeit bzw. einen
>> deutlichen Widerstand beim Drehen festgestellt, also wenn ich dieses
>> "Zahnrad" mit der Hand drehte und es nicht am Reifen anlag.
>
> Du meinst wahrscheinlich die Polfühligkeit. Diese kann typabhängig mehr
> oder weniger stark ausgeprägt sein, stellt i.Allg. aber keinen Nachteil
> dar, denn:
>
> Jörg W. schrieb:
>> Ohne Last merkst du natürlich die Pole des Dynamos: aber die Energie,
>> die du zum Überwinden des „Bergs“ aufwänden musst, bekommst du auf dem
>> Weg zum „Tal“ zurück. Dadurch ist es schon ab einer recht geringen
>> Drehzahl ohne Last am Dynamo kaum noch spürbar.
>
> Eine deutliche Polfühligkeit entsteht, wenn die Permanentmagnete des
> Rotors sehr dicht an den Polklauen des Stators vorbeilaufen. Dies kann
> (muss aber nicht unbedingt) auf eine höhere Präzision in der Fertigung
> (ähnlich wie das Spaltmaß bei Autokarosserien) hindeuten und auch ein
> Zeichen für einen höheren Wirkungsgrad sein.

"Polfühligkeit" ist ein echt tolles Wort! Besser kann es nicht 
beschrieben werden.

Allerdings: "Ohne Last merkst du natürlich die Pole des Dynamos: aber 
die Energie, die du zum Überwinden des „Bergs“ aufwänden musst, bekommst 
du auf dem Weg zum „Tal“ zurück."

Also dass ich wieder etwas zurückbekommen habe, davon habe ich leider 
nicht so wirklich etwas gemerkt. :(

Nicht schlimm. Die Nabendynamos haben so wenig spürbaren Widerstand, 
dass ich oft versehentlich am Tag mit Licht fahre. Und es geht mir nicht 
alleine so, wie ich es beobachte.

Ist trotzdem interessant, hier von den guten alten Seitenläufern zu 
lesen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Die Nabendynamos haben so wenig spürbaren Widerstand, dass ich oft
> versehentlich am Tag mit Licht fahre.

Ich ganz und gar mit Absicht – seit ich den Nabendynamo habe. 
Schließlich wird man im Zweifelsfalle halt doch gelegentlich besser 
gesehen.

Zu Halogen-Glühobst-Zeiten kostete das ein Lämpchen pro Jahr, das fand 
ich jetzt auch nicht zu teuer.

von Michael L. (nanu)


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Jörg W. schrieb:
> Christoph db1uq K. schrieb:

>> "nach 5m halb so hoch"
>
> Das dürfte ein wenig in Analogie zu den Einstellvorschriften für
> Kfz-Scheinwerfer sein. Wobei, dort ist es meiner Erinnerung nach in 10 m
> Entfernung irgendeine Zentimeterzahl, um die der Strahl nach unten
> gegangen sein muss. Hätte man beim Fahrrad genauso definieren können,
> dann von mir aus halt mit 5 m Entfernung wegen der geringeren
> Geschwindigkeit.

Es ist halt ungünstig, den im spitzen Winkel auf die Fahrbahn 
auftreffenden Lichtkegel zu betrachten, da der Übergang von Hell zu 
Dunkel ja fast schon fließend ist. Außerdem ist eine Garage so zwischen 
5 und 6 Meter lang. Für meine Moppeds habe ich da Markierungen an der 
Wand. Beim Fahrrad macht das natürlich keiner, sondern da wird Pi mal 
Daumen eingestellt.

von Carypt C. (carypt)


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Wenn das Fahrradlicht in 10m enden soll, darf man wegen Anhalteweg ja 
höchstens ca 25km/h schnell fahren. Blöd wenn ein unbeleuchteter Läufer 
oder Fahrradfahrer entgegenkommt. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Bremsweg#Faustformeln

ich verstehe nicht wieso Fahrradlampen ohne Abblendfunktion üerhaupt so 
verkauft werden dürfen. Das ist doch so, wie wenn man Aufblendlicht nur 
ein bisschen nach unten richtet; blendet trotzdem.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carypt C. schrieb:
> ich verstehe nicht wieso Fahrradlampen ohne Abblendfunktion üerhaupt so
> verkauft werden dürfen.

Es gibt ja durchaus schon Zulassungsvorschriften, und die ordentlichen 
LED-Leuchten entsprechen auch dem, was ein Kfz-Abblendlicht macht, denn 
die haben eine scharfe Hell-Dunkel-Grenze.

Ein Fernlicht habe ich mir mal separat montiert, weil ich auf meinem 
Arbeitsweg ein paar stockfinstere Bereiche habe und es praktisch war, 
das dort dazu schalten zu können. Überall da, wo reguläre 
Straßenbeleuchtung existiert, braucht man das nicht; die ist dann 
sowieso heller.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Carypt C.

Carypt C. schrieb:
> Wenn das Fahrradlicht in 10m enden soll, darf man wegen Anhalteweg
> ja
> höchstens ca 25km/h schnell fahren. Blöd wenn ein unbeleuchteter Läufer
> oder Fahrradfahrer entgegenkommt.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Bremsweg#Faustformeln

Das gilt ja nicht nur für Personen, sondern auch für andere Hindernisse, 
wie zum Beispiel abgerissene Äste oder verlorene Ladung oder unterspülte 
Stellen auf der Fahrbahn.

Zusammen mit der Blendproblematik zeigt das, dass es auch nicht sinnvoll 
ist, so schnell zu fahren und man mit Sicherheitsspielraum besser bei 
15-20km/h bleibt, wie es vor Einführung von Pedelecs für 
Normalsterbliche die Treten müssen üblich war.

Wenn man etwas tun kann, ist es nicht zwangsläufig sinnvoll, es auch 
tatsächlich zu machen, und viele Leute überschätzen sich halt maßlos. 
Das geht zwar meistens gut, solange sie nicht in ungewöhnliche 
Situationen kommen, aber es ist nur eine Frage der Statistik, bis sie 
doch in eine solche Situation kommen.

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg.

Jörg W. schrieb:

> Das größere Problem ist aber nicht diese Vorschrift, sondern dass viele
> den Scheinwerfer einfach „irgendwie“ da dran haben, und dass die
> besseren LED-Scheinwerfer eben dann auch heftig blenden können, wenn der
> als „Flak-Scheinwerfer“ die Flugzeuge beleuchtet.

Was auch damit zusammenhängt, dass die meisten 
Fahrradscheinwerferbefestigungen nicht adäquat robust ausgelegt sind und 
sich bei der kleinsten Gelegenheit verstellen bzw. verbiegen.

Aber es soll ja alles leicht sein, weil ist ja Fahrrad......

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> bei 15-20km/h bleibt, wie es vor Einführung von Pedelecs für
> Normalsterbliche die Treten müssen üblich war

Naja, das ist kurzsichtig. Ich habe einige Stellen, wo ich sehr 
regelmäßig 30 km/h rein mit Muskelkraft fahre, und da reden wir noch 
nicht von der Steilstrecke, die ich mich morgens hinauf strampele, um 
nachmittags/abends mit 40 oder mehr herunter fahren zu können. ;-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Carypt C. schrieb:
> Wenn das Fahrradlicht in 10m enden soll, darf man wegen Anhalteweg ja
> höchstens ca 25km/h schnell fahren.

Wenn man in absoluter Dunkelheit unterwegs ist, was für doch recht viele 
Radfahrer nicht relevant ist. "Bio"-Radfahrer fahren dazu noch zu einem 
Großteil deutlich langsamer, insofern ist die Betrachtung insgesamt 
müßig bzw. an den schütteren Haaren einzelner anekdotischer Ausnahmen 
("Aber ich!! Ich fahre nachts immer mit 45 km/h durch den stockfinsteren 
Wald!!!") herbeigezerrt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg W und Harald K.

Jörg W. schrieb:

>> bei 15-20km/h bleibt, wie es vor Einführung von Pedelecs für
>> Normalsterbliche die Treten müssen üblich war
>
> Naja, das ist kurzsichtig. Ich habe einige Stellen, wo ich sehr
> regelmäßig 30 km/h rein mit Muskelkraft fahre, und da reden wir noch
> nicht von der Steilstrecke, die ich mich morgens hinauf strampele, um
> nachmittags/abends mit 40 oder mehr herunter fahren zu können. ;-)

Es ist jetzt nicht sinnvoll, diese paar Extremmeter als "üblich" 
anzusehen. ;O)

Harald K. schrieb:
>> Wenn das Fahrradlicht in 10m enden soll, darf man wegen Anhalteweg ja
>> höchstens ca 25km/h schnell fahren.
> "Bio"-Radfahrer fahren dazu noch zu einem
> Großteil deutlich langsamer,

Eben!

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> Es ist jetzt nicht sinnvoll, diese paar Extremmeter als "üblich"
> anzusehen. ;O)

Es ist aber auch nicht sinnvoll, eine gesetzliche Vorgabe für eine 
Beleuchtung zu machen, die nicht zur tatsächlichen Höchstgeschwindigkeit 
passt. Das führt doch einfach nur dazu, dass sich keiner an diese 
Vorgabe hält, und sie wird auch keiner kontrollieren. Im Allgemeinen 
freuen sich die Gesetzeshüter doch nach wie vor, wenn die Leute auf dem 
Fahrrad überhaupt irgendwie eine halbwegs brauchbare Beleuchtung haben …

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:

> Es ist aber auch nicht sinnvoll, eine gesetzliche Vorgabe für eine
> Beleuchtung zu machen, die nicht zur tatsächlichen Höchstgeschwindigkeit
> passt. Das führt doch einfach nur dazu, dass sich keiner an diese
> Vorgabe hält, und sie wird auch keiner kontrollieren.

Dann ist das Hauptproblem dort einen sinnvollen Kompromiss zu finden die 
hohe Geschwindigkeit mit der gefahren wird.

> Im Allgemeinen
> freuen sich die Gesetzeshüter doch nach wie vor, wenn die Leute auf dem
> Fahrrad überhaupt irgendwie eine halbwegs brauchbare Beleuchtung haben …

Leider ist das genau so.

Früher gab es dass Problem "kein Licht", und jetzt die Probleme "kein 
Licht" und "viel zu viel Licht".

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Roland E. (roland0815)


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Wer Radfahren nicht nur als Mittel zum Zweck betreibt, ist durchaus 
schneller als 30 unterwegs. Auch in der Ebene und über längere Strecken.
Und Touren führen durchaus auch Überland. Wobei es tatsächlich Gegenden 
gibt, die Radwege neben der Land-oder Bundesstraße haben. Und die sind 
abends/nachts üblicherweise nicht beleuchtet.

Ja, für Oma Erna und Ottonormal Ebikefahrer nicht relevant. Die kommen 
über Schrittempo nicht (wesentlich) hinaus.

von Udo S. (urschmitt)


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Roland E. schrieb:
> Wer Radfahren nicht nur als Mittel zum Zweck betreibt, ist durchaus
> schneller als 30 unterwegs. Auch in der Ebene und über längere Strecken.
> Und Touren führen durchaus auch Überland. Wobei es tatsächlich Gegenden
> gibt, die Radwege neben der Land-oder Bundesstraße haben. Und die sind
> abends/nachts üblicherweise nicht beleuchtet.

Und du willst erzählen, dass auch nur einer der Rennradfahrer die meinen 
auf öffentliche Straßen die Tour de France nachzufahren eine fest 
angebaute Beleuchtung an ihrem 5000 Euro Rennrad haben?
Never Ever!

Wahrscheinlich haben nicht mal einer von 5 auch nur eine Halterung für 
eine Ansteckbelechtung mit Akku.

von Peter N. (alv)


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Bernd W. schrieb:
> so schnell zu fahren und man mit Sicherheitsspielraum besser bei
> 15-20km/h bleibt,

Im "Bio-Modus" muß ich immer zwischen 20km/h und 25km/h fahren.
Dort liegen die brauchbaren Gänge meiner Gangschaltung.
Außerhalb dieses Bereiches muß ich entweder zu schwer oder zu schnell 
treten...

von Mi N. (msx)


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Roland E. schrieb:
> Wer Radfahren nicht nur als Mittel zum Zweck betreibt, ist durchaus
> schneller als 30 unterwegs.

Das sind diejenigen, die mir immer mit verkniffenem Gesicht 
entgegenkommen ;-) Mit Beleuchtung am Fahrrad haben die allerdings 
nichts zu tun und mit einem Dynamo irgendwelcher Art erst recht nichts!

von Ralf X. (ralf0815)


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Peter N. schrieb:
> Im "Bio-Modus" muß ich immer zwischen 20km/h und 25km/h fahren.
> Dort liegen die brauchbaren Gänge meiner Gangschaltung.
> Außerhalb dieses Bereiches muß ich entweder zu schwer oder zu schnell
> treten...

1-Gang Kettenautomatik?

von Roland E. (roland0815)


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Udo S. schrieb:
>...
> Und du willst erzählen, dass auch nur einer der Rennradfahrer die meinen
> auf öffentliche Straßen die Tour de France nachzufahren eine fest
> angebaute Beleuchtung an ihrem 5000 Euro Rennrad haben?
> Never Ever!
>
> ...

Ich fahre kein Rennrad. Das ist ne normale 28" Alltagslaube, die mich 
seit den späten 90ern begleitet. Zumindest Teile davon, was nicht wegen 
Verschleiß oder Defekt ersetzt wurde.

Die Hobbyarmstrongs fahren weder nachts, noch wenn es windig ist oder 
feucht. Da wird ja das tolle Renrad nass und man müsste uU gegen den 
Wind fahren. Geht gar nich.

Und ja, wenn ich die dann überhole, guggen die sehr verkniffen.

von Dieter W. (dds5)


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Roland E. schrieb:
> Wer Radfahren nicht nur als Mittel zum Zweck betreibt, ist durchaus
> schneller als 30 unterwegs. Auch in der Ebene und über längere Strecken.

Ich hatte einen Arbeitskollegen mit 23km Anfahrtsweg. Der ist wirklich 
bei jedem auch nur einigermaßen erträglichen Wetter gefahren aber 
längere Strecke schneller als 30 hat auch der mit (s)einem Tourenrad 
nicht geschafft.
Du scheinst also ein besonderes Exemplar von Mensch zu sein.

von R. L. (roland123)


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Mi N. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Wer Radfahren nicht nur als Mittel zum Zweck betreibt, ist durchaus
>> schneller als 30 unterwegs.
>
> Das sind diejenigen, die mir immer mit verkniffenem Gesicht
> entgegenkommen ;-)

in bergigen Gegenden sind bergab auch Radfahrer mit 50km/h und 
entspanntem Gesicht keine Seltenheit.
Hier gibt es sogar diese Schilderkombination gegen Fahrradraser:

https://www.google.com/maps/@48.7673065,9.1715419,3a,23.3y,328.96h,94.6t/data=!3m7!1e1!3m5!1siXhfeC619BX4lSJ9AgX-pw!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fcb_client%3Dmaps_sv.tactile%26w%3D900%26h%3D600%26pitch%3D-4.603654271567663%26panoid%3DiXhfeC619BX4lSJ9AgX-pw%26yaw%3D328.95860522603544!7i16384!8i8192?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI1MDgyNC4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jörg W. schrieb:
> Es gibt ja durchaus schon Zulassungsvorschriften, und die ordentlichen
> LED-Leuchten entsprechen auch dem, was ein Kfz-Abblendlicht macht, denn
> die haben eine scharfe Hell-Dunkel-Grenze.

So ist es, habe ich oben schon beschrieben. Für alle vom KBA 
zugelassenen Fahrradscheinwerfer sollte das gelten, erkennbar am 
angebrachten Wellenzeichen und K-Nummer.

> Ein Fernlicht habe ich mir mal separat montiert, weil ich auf meinem
> Arbeitsweg ein paar stockfinstere Bereiche habe und es praktisch war,
> das dort dazu schalten zu können. Überall da, wo reguläre
> Straßenbeleuchtung existiert, braucht man das nicht; die ist dann
> sowieso heller.

Auf dem stockfinsteren Waldweg mit Pfützen/Löchern, ggfls. 
heruntergefallenen Ästen, reicht mir das Abblendlicht aus dem 
Dynamo-Scheinwerfer auch nicht und es kommt eine helle Taschenlampe als 
Fernlicht hinzu. Auf dieser Strecke kommt mir nach Anbruch der 
Dunkelheit allerdings niemand entgegen. Und wenn es ausnahmsweise doch 
passieren sollte? Dann wird das blendende Licht eben kurz ausgeschaltet. 
Damit kann ich leben.

von Roland E. (roland0815)


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Rainer Z. schrieb:
> ...
> Auf dem stockfinsteren Waldweg mit Pfützen/Löchern, ggfls.
> heruntergefallenen Ästen, reicht mir das Abblendlicht aus dem
> Dynamo-Scheinwerfer auch nicht ...

Gerade bei der Kombi reicht der Seitenläufer mit LED Lampe völlig aus. 
Weil bereits bei Schrittempo flackerfrei volle Hellgkeit anliegt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Gerade bei der Kombi reicht der Seitenläufer mit LED Lampe völlig aus.

Völlig andere Baustelle: es ging um den Ausleuchtungsbereich, nicht um 
die Energiequelle.

Ja, hat sich vom Thema weg bewegt.

von Roland E. (roland0815)


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Jörg W. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Gerade bei der Kombi reicht der Seitenläufer mit LED Lampe völlig aus.
>
> Völlig andere Baustelle: es ging um den Ausleuchtungsbereich, nicht um
> die Energiequelle.
>
> Ja, hat sich vom Thema weg bewegt.

Die Lampe ist die Selbe (Bauform).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Die Lampe ist die Selbe (Bauform).

Ja, und die hat das Problem, dass sie halt offiziell nur 10 m 
Leuchtweite haben soll. Genau darum ging es ja – der Seitenläufer- oder 
Nabendynamo interessiert dabei gar nicht weiter.

von Roland E. (roland0815)


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Jörg W. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Die Lampe ist die Selbe (Bauform).
>
> Ja, und die hat das Problem, dass sie halt offiziell nur 10 m
> Leuchtweite haben soll. Genau darum ging es ja – der Seitenläufer- oder
> Nabendynamo interessiert dabei gar nicht weiter.

Jein. Die 10m resultieren ja aus der zu fahrenden/gefahrenen 
Geschwindigkeiten. Fahr' ich langsamer reichen 10m dicke, fahr' ich 
normal sind sie (zu) knapp.

Ob ich auf nem Feldweg auch tagsüber mehr als 15Sachen  fahre, sei mal 
dahin gestellt, aber der Nabendynamo erzwingt hier eine höhere 
Geschwindigkeit bis die Lampe voll und flackerfrei leuchtet als der 
Seitendynamo.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> aber der Nabendynamo erzwingt hier eine höhere Geschwindigkeit

Das ist mehr UL als Realität.

Ich kann mich nicht dran erinnern, wann mir das das letzte Mal zu einem 
tatsächlichen Problem geraten wäre. Davon abgesehen, gibt es genügend 
Funzeln inzwischen, die bei zu geringer Spannung auf Standlicht 
schalten. Falls man häufig auf Strecken unterwegs ist, wo das zum 
Problem werden kann, könnte man sich so eine raussuchen.

Die Diskussion weiter oben ging aber mehr darum, dass die geforderten 10 
m Leuchtweite eben durchaus auch zu knapp sein können.

von Peter N. (alv)


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Jörg W. schrieb:
> Die Diskussion weiter oben ging aber mehr darum, dass die geforderten 10
> m Leuchtweite eben durchaus auch zu knapp sein können.

Mir sind sie zu knapp, besonders, wenns eine scharfe Hell/Dunkel-Grenze 
gibt.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Roland E. schrieb:
> Wer Radfahren nicht nur als Mittel zum Zweck betreibt, ist durchaus
> schneller als 30 unterwegs.

Ja, ein paar Minuten mal, aber nicht auf Dauer. Zumindest nicht Otto 
Normalradler.

> Ja, für Oma Erna und Ottonormal Ebikefahrer nicht relevant. Die kommen
> über Schrittempo nicht (wesentlich) hinaus.

Vorurteile hast Du keine, das merkt man!

Old-Papa

von Hans H. (wen_h)


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Roland E. schrieb:
> Gerade bei der Kombi reicht der Seitenläufer mit LED Lampe völlig aus.

Man kann LED-Lampen direkt an einen Seitenläufer anschließen? Meine 
Halogenfunzel vorne taugt gerade, um bei Dunkelheit legal auf der Straße 
zu fahren. Richtig Licht ginge anders.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Hans H. schrieb:
> Man kann LED-Lampen direkt an einen Seitenläufer anschließen? Meine
> Halogenfunzel vorne taugt gerade, um bei Dunkelheit legal auf der Straße
> zu fahren. Richtig Licht ginge anders.

Weiß ich nicht, bin nie in die Verlegenheit gekommen, dies zu probieren. 
Bevor es LED-Lampen gab, gab's längst Nabendynamos.

Ja, Halogenfunzel ist von vorgestern. Kaum zu glauben, dass es davor 
noch 2,4-Watt-Birnchen *ohne" Halogen gab.

Egal welcher Dynamo - mit den heutigen leistungsfähigen Li-Ion-Akkus 
steht eine Alternative für Fahrradlampen ohne Speisung durch den Dynamo 
zur Verfügung - längst legalisiert durch den Gesetzgeber. Also auch 
richtig Licht ist heute legal - sofern die Funzel vom KBA zugelassen ist 
(Wellenzeichen und K-Nummer). Endlich ist Radfahren auch in der 
Dunkelheit legal möglich.

von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer Z. schrieb:
> mit den heutigen leistungsfähigen Li-Ion-Akkus
> steht eine Alternative für Fahrradlampen ohne Speisung durch den Dynamo
> zur Verfügung - längst legalisiert durch den Gesetzgeber

Das ist jedoch kritisch zu sehen, weil die --zumindest in Berlin zu 
beobachende-- Erfahrung zeigt, daß der Akku zu oft genau dann leer ist, 
wenn es drauf ankommt. In Berlin gibt es erschreckend viele 
Rad:fahr:en:de, bei denen, wenn sie mit "Stecklicht" fahren, dieses so 
"hell" ist, daß man einen Restlichtverstärker braucht, um erkennen zu 
können, daß da wirklich was leuchtet.

Die, die mit aufgeladenen Akkus arbeiten, sind aber auch nicht besser, 
da die "Stecklichter" durch das ständige An- und Abbauen alles andere 
als irgendwie sinnvoll ausgerichtet sind. Sehr viel mehr als grob 
irgendwie nach vorne kann man zur Ausrichtung nicht sagen, und gerne, 
wie schon weiter oben im Thread beschrieben, alle entgegenkommenden 
blenden.

Ich bin eher etwas größer, und bei mir befinden sich die Augen in etwa 
1.80m Höhe. Wenn mir ein Rad:fahr:end:es entgegenkommt und mit mit 
seinem "Stecklicht" oder was auch immer direkt in die Augen leuchtet, 
ist da ganz eindeutig was sehr grob falsch eingestellt. Den Weg direkt 
vor dem Fahrrad und die Reste des Wegbiers, an dem sich jemand nicht 
mehr festhalten konnte, die sehehn diese Leut:end:en dann nicht, aber es 
gibt ja pannensichere Fahrradreifen ...

von Roland E. (roland0815)


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Hans H. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Gerade bei der Kombi reicht der Seitenläufer mit LED Lampe völlig aus.
>
> Man kann LED-Lampen direkt an einen Seitenläufer anschließen? ...

Klar. Die sind auf die gleichen Eckdaten eingerichtet wie die Halogener. 
Haben aber meist noch einen Überspannungsschutz, weil sie deutlich 
weniger als die 2,6W ziehen.
Ganz am Anfang sahen sie sogar aus wie Halogener, waren nur deutlich 
heller

Prinzipiell geht jede Lampe am Seitenläufer, man kann den Schalter und 
den Ausgang fürs Rücklicht, den die Nabenexemplare haben halt 
ignorieren.

von Martin L. (makersting)



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Dass ich ich hier daran erinnert werde, meinen Seitenläufer mal wieder 
zu ölen!

von Guido B. (guido-b)


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Martin L. schrieb:
> Dass ich ich hier daran erinnert werde, meinen Seitenläufer mal wieder
> zu ölen!

Oh, da ist eventuell noch mehr zu ölen! ;-)

von H. H. (hhinz)


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Guido B. schrieb:
> Martin L. schrieb:
>> Dass ich ich hier daran erinnert werde, meinen Seitenläufer mal wieder
>> zu ölen!
>
> Oh, da ist eventuell noch mehr zu ölen! ;-)

Ist doch ein Ratbike.

von Martin L. (makersting)


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Jo. Und nix vorsätzlich gealtert, alles natürliche Patina. Alle machen 
Witzchen über mein Omafahrrad, dabei tritt es sich leichter als jedes 
Hollandrad, das ich besaß.

Durchrutschender Seitenläufer:
Das Durchrutschen bei Nässe tritt meiner Erfahrung nach erst bei 
Verschleiß des Antriebskopfes ein. Die Zähnchen sind nicht mehr spitz, 
sondern abgerundet. Die Zähnchen kann man mit einer Dreiecksfeile wieder 
"nachschärfen". Funktioniert erstaunlich gut.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7929751 wurde vom Autor gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Martin L. schrieb:
> Die Zähnchen kann man mit einer Dreiecksfeile wieder "nachschärfen".

Boah.  Ich wollte kein Baufahrzeug haben sondern eins zum Fahren. ;-)

von Wolle G. (wolleg)


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Rainer Z. schrieb:
> Bevor es LED-Lampen gab, gab's längst Nabendynamos.
>
> Ja, Halogenfunzel ist von vorgestern. Kaum zu glauben, dass es davor
> noch 2,4-Watt-Birnchen *ohne" Halogen gab

Mal ne kurze Frage:
Ist die Verwendung von Fahrradscheinwerfern mit den „2,4-Watt-Birnchen“ 
auch heute noch zulässig?

von Roland E. (roland0815)


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'türlich.

von Peter N. (alv)


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Wolle G. schrieb:
> Mal ne kurze Frage:
> Ist die Verwendung von Fahrradscheinwerfern mit den „2,4-Watt-Birnchen“
> auch heute noch zulässig?

Weniger ist immer erlaubt, aber selbst Schuld wenn du nichts siehst...

von Michael K. (aemkai)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die Beleuchtungs-Gesetze haben sich leider mit der europäischen
> "Harmonisierung" 2019 zum Schlechten verändert, Wischiwaschi-Geschwafel
> statt Maßeinheiten und Messvorschriften.
> Die Formulierung "nach 5m halb so hoch" muss sich ein Beamter ausgedacht
> haben, "nach 10 m komplett auf dem Boden angekommen" hätte dasselbe
> ausgesagt.

5 m ist die alte STvZO-Version! Mit der Änderung vom 01.06.2017 
(immerhin 8 Jahre!) gilt jetzt noch objektiver:
"Der Scheinwerfer muss so eingestellt sein, dass er andere 
Verkehrsteilnehmer nicht blendet."
(Man denke dabei nur an Diskussionen um die Blendwirkung von Xenon- oder 
LED-Licht.) Und dass Nachts im Wald schon eine Kerze als blendend 
empfunden(!) werden kann ...

Auf der anderen Seite finde ich es aber auch gut, dass nicht jede Lampe 
abgenommen werden muss - das würde den Heimschraubern den Tag vermiesen.
Denn -- auch wenn die 3-W-Grenze für Fahrräder ebenfalls entfallen ist 
-- das KFZ-Abblendlicht hat 55 W -- und davon sind zwei verbaut. Auf 
linksseitigen Radwegen ein Genuss! Da fährt man dann wirklich blind, 
v.a. wenn der Radweg wie tlw. üblich etwas tiefer liegt.
Also bitte nicht beschweren, wenn mal so eine 5W-LED-Radfunzel 
"blendet".

Dazu kommt der psychologische Faktor: Man schaut automatisch ins Licht. 
Wenn man am "Gegner" vorbeischaut, habe ich mit Fahrrädern eigentlich 
nie ein Problem - egal wohin der Scheinwerfer den Schein wirft.

Wolle G. schrieb:
> Ist die Verwendung von Fahrradscheinwerfern mit den „2,4-Watt-Birnchen“
> auch heute noch zulässig?
Es gibt aktuell keine Regelung zu Minimal-/Maximal-Leistung des 
Abblend(!)-Lichts.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg W.

Jörg W. schrieb:

>> Die Zähnchen kann man mit einer Dreiecksfeile wieder "nachschärfen".
>
> Boah.  Ich wollte kein Baufahrzeug haben sondern eins zum Fahren. ;-)

Ausserdem kann man die Rillen nur eine begrenzte Zeit nachfeilen, 
irgendwann sind sie weg.

Mach Dir das Leben einfach und zieh so einen Gummiüberzieher über das 
Dynamolaufrad. Die sind aus sehr weichem Gummi und greifen darum gut 
in die Unebenheiten des Reifens und machen gut Reibung und damit 
Traktion.

Weil sie so weich sind, nutzen sie auch schnell ab, dann nimmst Du halt 
ein neues. Das Überziehen geht aber einfacher und schneller als das 
"Nachfeilen"
und die Kosten auch nicht viel.

Bleibt der zusätzliche Eintrag von Mikroplastik in die Landschaft.

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Martin L.

Martin L. schrieb:
> Jo. Und nix vorsätzlich gealtert, alles natürliche Patina. Alle machen
> Witzchen über mein Omafahrrad, dabei tritt es sich leichter als jedes
> Hollandrad, das ich besaß.

Und Du vergisst, dass die "natürliche Patina" auch diebstahlabweisend 
ist. ;O)

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bernd W. schrieb:
> Mach Dir das Leben einfach und zieh so einen Gummiüberzieher über das
> Dynamolaufrad. Die sind aus sehr weichem Gummi und greifen darum gut
> in die Unebenheiten des Reifens und machen gut Reibung und damit
> Traktion.

Zu Zeiten, als ich den Strom für die Fahrradlampe noch mit Muskelkraft
erzeugte, verwendete ich ebenfalls solche Dinger. Die haben auch gröbere
Zähne als die üblichen Laufräder, was insbesondere bei Schmutz und
Schnee deutliche Vorteile bringt.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Peter N. schrieb:
> Wolle G. schrieb:
>> Mal ne kurze Frage:
>> Ist die Verwendung von Fahrradscheinwerfern mit den „2,4-Watt-Birnchen“
>> auch heute noch zulässig?
>
> Weniger ist immer erlaubt, aber selbst Schuld wenn du nichts siehst...

Ich hab' in Erinnerung eine Beleuchtungsstärke von mindestens 10 Lux auf 
einer 10 Meter entfernten weißen Fläche in Erinnerung. Wollte in § 67 
StVZO nachschauen, aber bei der Betrachtung der aktuellen Fassung falle 
ich vom Glauben ab...

Lest selbst:
https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__67.html

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Michael K. schrieb:
> Wolle G. schrieb:
>> Ist die Verwendung von Fahrradscheinwerfern mit den „2,4-Watt-Birnchen“
>> auch heute noch zulässig?
> Es gibt aktuell keine Regelung zu Minimal-/Maximal-Leistung des
> Abblend(!)-Lichts.

Ja, die elektrische Leistung ist egal, aber die Lichtstärke muss
mindestens 1kcd betragen. Um diesen Wert mit einer 2,4W-Birne zu
erreichen, muss das Licht ordentlich gebündelt werden, worunter die
Breite des Lichtkegels leidet.

PS: Rainer war schneller :)

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael K. (aemkai)


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Yalu X. schrieb:
> aber die Lichtstärke muss mindestens 1kcd betragen.

Verrätst du mir bitte noch, wo das vorgegeben ist?

Bernd W. schrieb:
> Mach Dir das Leben einfach und zieh so einen Gummiüberzieher über das
> Dynamolaufrad. Die sind aus sehr weichem Gummi und greifen darum gut
> in die Unebenheiten des Reifens und machen gut Reibung und damit
> Traktion.

Alles nicht alltagstauglich - spätestens im Winter. Der Gummi wird hart, 
Schnee und Eis - keine Chance.

Ich hatte eine Zeitlang einen Dynamo mit Wechselrollen: weiche für 
Sommer, Draht(!)-Rolle für den Winter -- das war eine echte Belastung 
für den Mantel. Aber so richtig alltagstauglich war es trotzdem nie. 
Nicht, wenn man sportlich fährt.

Bis 15 km/h ging es meist. Aber den Draht hat es mit Schnee zugesetzt, 
und auch die Gummirolle ist bei Feuchtigkeit und Dreck (gerad ei 
mFrühjahr, wenn dann genug Pollen etc. am Gummi klebten,) gerutscht.
Es war um Welten besser als die Stino-Dynamos, aber ohne Akkulicht als 
Backup bin ich trotzdem nicht raus.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Yalu X. schrieb:
> PS: Rainer war schneller :)

Aber nur ganz minimal...

A propos blenden: Interessanterweise sind Stirnlampen beim Radfahren 
nicht verboten. Obwohl man doch mit diesen Dingern fast instinktiv 
entgegenkommenden Fahrzeugen oder Fußgängern ins Gesicht schaut??

Bin darauf gestoßen, als ich nach Infos für die Fahrradbeleuchtung 
gesucht habe:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/zweirad/fahrrad-ebike-pedelec/kauf-ausruestung/fahrradbeleuchtung/

von Michael K. (aemkai)


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Stirnlampen sind auch nicht am Fahrzeug verbaut, fallen damit nicht 
unter die STVzO.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Michael K. schrieb:
> Stirnlampen sind auch nicht am Fahrzeug verbaut, fallen damit nicht
> unter die STVzO.

Korrekt. Genauso wird argumentiert. § 1 StVO (Rücksichtsnahmegebot) ist 
natürlich zu beachten.

Michael K. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> aber die Lichtstärke muss mindestens 1kcd betragen.
>
> Verrätst du mir bitte noch, wo das vorgegeben ist?

Ich hab jetzt doch mal nach den Vorgaben gesucht - weil dieses Thema 
mich selber sehr interessiert.

Gefunden in TA (Technische Anleitung) 23 zu § 22a StVZO:
http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/Beleuchtung/node403.html

von Michael K. (aemkai)


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Rainer Z. schrieb:
> § 1 StVO (Rücksichtsnahmegebot) ist natürlich zu beachten.
Das gilt immer, sogar für Fußgänger mit Tachenlampen.

> Gefunden in TA (Technische Anleitung) 23 zu § 22a StVZO:
> http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/Beleuchtung/node403.html
Danke. Von 2003 ...

Korrektur:
Die aktuelle Vesion findet sich hier:
https://technical-regulation-information-system.ec.europa.eu/lv/notification/26022/text/D/DE

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Michael K. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> § 1 StVO (Rücksichtsnahmegebot) ist natürlich zu beachten.
> Das gilt immer, sogar für Fußgänger mit Tachenlampen.

Logisch.

>> Gefunden in TA (Technische Anleitung) 23 zu § 22a StVZO:
>> http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/Beleuchtung/node403.html
> Danke. Von 2003 ... und nie aktualisiert -> passt damit (allein aufgrund
> der Verweise) überhaupt nicht mehr zur aktuellen StVZO. Und auch
> LED-Scheinwerer wären unzulässig, da Glühlmapen vorgeschrieben sind :-)

Ich bin mit dieser Quelle selber unzufrieden, schon weil ich einen Bezug 
zu § 22a oder § 67 StVZO nicht finde. Hatte aber nach der Mittagspause 
nicht mehr Zeit für eine gründliche Recherche.

von Michael K. (aemkai)


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Kam mir auch komisch vor. Ich hatte inzwischen das Aktuelle gefunden und 
oben korrigiert.
Die TA verweist auf die ISO 6742-1:2015, dort stehen dann unter 
4.5.1./Table 3 die 10 lx.
Bürokratie :-)

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (wen_h)


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Roland E. schrieb:
> Alle Räder, die ich bisher mit Nabendynamo in den Händen hatte, haben so
> gut wie keinen fühlbaren Unterschied zwischen "Licht an" und "Licht aus"
> gehabt.

Kann ich so nicht bestätigen.

Heute Nachmittag zufällig die Nachbarin erwischt, deren Bike einen 
solchen Nabendynamo hat (Shimano DH-3N71). Also mal vorne angehoben und 
mal das Rad in Drehung versetzt. Rad dreht sich ohne merklichen 
Widerstand ca. 20 Sekunden. Dann Licht an und ich staune nicht schlecht, 
denn das Rad steht nach 1 1/2 Umdrehungen. Das ist kaum besser als bei 
einem Seitenläufer.

Jörg W. schrieb:
> ... mit einem Seitenläuferdynamo wäre sicher niemand auf
> die Idee gekommen, beim Fahrrad das Licht einfach grundsätzlich
> eingeschaltet zu lassen. Mit dem Nabendynamo ist das gar kein Thema
> mehr ...

Der Glaube versetzt offensichtlich immer noch Berge.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans H. schrieb:
> Der Glaube versetzt offensichtlich immer noch Berge

Ich habe Erfahrungen mit beiden (auch mit vielen verschiedenen 
Seitenläufer-Dynamos), und wie ich schrieb, ich fahre seit mehr als 20 
Jahren mit dem Nabendynamo mit Dauerlicht. Na klar, merkt man die 
abgenommene Leistung bei einem einfach nur frei drehenden Rad, aber eben 
praktisch nicht mehr beim Fahren.

Was daran ist jetzt deiner Meinung nach „Glaube“?

: Bearbeitet durch Moderator
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Jörg W.

Jörg W. schrieb:

> Ich habe Erfahrungen mit beiden (auch mit vielen verschiedenen
> Seitenläufer-Dynamos), und wie ich schrieb, ich fahre seit mehr als 20
> Jahren mit dem Nabendynamo mit Dauerlicht. Na klar, merkt man die
> abgenommene Leistung bei einem einfach nur frei drehenden Rad, aber eben
> praktisch nicht mehr beim Fahren.

So empfinde ich das auch, sogar bei Seitenläufern, die mit Überzieher 
auch relativ zuverlässig funktionieren, wenn man den Anpressdruck 
ebenfalls schön groß macht.

Klar, Nabendynamos sind deutlich besser, aber eher in der 
Zuverlässigkeit und weniger ob man sie beim Treten spürt.

Leider kann ich bei meinem Lastenrad keinen Nabendynamo einbauen, weil 
es vorne eine Trommelbremse hat. Das komplette Vorderrad auf Nabendynamo 
und Scheibenbremse umzukonstruieren ist erheblicher Aufwand.....

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Hans H. (wen_h)


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Jörg W. schrieb:
> Was daran ist jetzt deiner Meinung nach „Glaube“?

Das hier:

Jörg W. schrieb:
> Na klar, merkt man die abgenommene Leistung bei einem einfach nur
> frei drehenden Rad, aber eben praktisch nicht mehr beim Fahren.

Also ich merke den anliegenden Seitenläufer beim Fahren deutlich. 
Deswegen kam ich auch nie auf die Idee, dauernd mit Licht zu fahren.

Nun soll man den Nabendymo kaum oder gar nicht merken, weshalb man damit 
dauernd mit Licht fahren kann. Und eben muss ich feststellen, dass es 
zwischen Nabendymo und Seitenläufer kaum einen Unterschied gibt. 
Irgendwas stimmt da ja nicht.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Hans H. schrieb:
>
> Kann ich so nicht bestätigen.
> Heute Nachmittag zufällig die Nachbarin erwischt, deren Bike einen
> solchen Nabendynamo hat (Shimano DH-3N71). Also mal vorne angehoben und
> mal das Rad in Drehung versetzt. Rad dreht sich ohne merklichen
> Widerstand ca. 20 Sekunden. Dann Licht an und ich staune nicht schlecht,
> denn das Rad steht nach 1 1/2 Umdrehungen. Das ist kaum besser als bei
> einem Seitenläufer.

Muss ja auch, denn nach dem Perpetuum Mobile wird noch gesucht.
Aaaaber!
Der Seitenläufer hat aufgrund der ganzen Konstruktion viel höhere 
Reibungsverluste, das kann niemand bestreiten.
Außerdem ist einem Nabendynamo Dreck und Schnee auf dem Weg völlig egal, 
solange sich das Vorderrad noch dreht.

Übrigens: Beim Seitenläufer wird Dein Rad auch ohne angeschaltetes Licht 
nach den 1,5 Umdrehungen schon stehen bleiben (Reibungsverluste)

Old-Papa

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans H. schrieb:
> Deswegen kam ich auch nie auf die Idee, dauernd mit Licht zu fahren.

Ich mit dem Seitenläufer auch nicht.

Beim Nabendynamo habe ich anfangs noch mit dem Schalter hin und her 
probiert, ob ich was davon spüre (das geht ja im Gegensatz zum 
Seitenläufer ganz einfach während der Fahrt): das einzige, was man dabei 
merkt, ist in manchen Drehzahlbereichen eine leichte Vibration am 
Lenker. Wohl irgendein Resonanzeffekt, der mechanisch durch das 
Überwinden der Pole entsteht.

Man kann also offenbar von „ich habe da mal (im Stand) am Rad gedreht 
und das ausprobiert“ nicht wirklich auf den tatsächlichen Einfluss 
während der Fahrt schließen.

Btw., die hiesigen Leihfahrräder haben gar keinen Lichtschalter mehr. 
;-) Ich vermute mal, dass sie auch einen Akku für ihre Ausleih-Mimik mit 
GNSS und Funk gleich mit aufladen möchten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hans H. schrieb:
> Heute Nachmittag zufällig die Nachbarin erwischt, deren Bike einen
> solchen Nabendynamo hat (Shimano DH-3N71). Also mal vorne angehoben und
> mal das Rad in Drehung versetzt. Rad dreht sich ohne merklichen
> Widerstand ca. 20 Sekunden. Dann Licht an und ich staune nicht schlecht,
> denn das Rad steht nach 1 1/2 Umdrehungen.

Wie groß der Unterschied in der Antriebsleistung bei aus- bzw.
eingeschaltetem Licht ist, hängt stark vom Typ des Nabendynamos ab. Hier
wurden verschiedene Modelle getestet:

  https://fahrradzukunft.de/14/neue-nabendynamos-im-test

Licht aus:
  https://fahrradzukunft.de/bilder/14/neue-nabendynamos-im-test/14.gross.png

Licht an:
  https://fahrradzukunft.de/bilder/14/neue-nabendynamos-im-test/16.gross.png

Vergleiche die Ergebnisse für den Shimano DH-3N80 (der in etwas dem von
dir erwähnten DH-3N71 entsprechen dürfte) mit denen des Sanyo H27. Beim
Shimano ist der Unterschied recht groß (bei den SON sogar noch größer),
beim Sanyo hingegen deutlich kleiner. Bei Geschwindigkeiten oberhalb von
30 km/h bremst der Sanyo bei eingeschaltetem Licht sogar weniger stark
als bei ausgeschaltetem.

Jörg W. schrieb:
> Na klar, merkt man die abgenommene Leistung bei einem einfach nur frei
> drehenden Rad, aber eben praktisch nicht mehr beim Fahren.

So sehe ich das auch. Bei 20 km/h werden für das reine Fahren (ohne
Dynamo) auf ebener Strecke bei Windstille in komfortabler Körperhaltung
etwas 70 W benötigt. Für den Nabendynamo mit eingeschaltetem Lichten
kommen noch einmal 5 bsi 6 W, also etwa 8% hinzu. Da spürt man überhaupt
keinen Unterschied in der Beinkraft. Das ist so, wie wenn man mit etwas
zeitlichem Abstand zwei Gewichte hochhebt, das eine mit 1 kg und das
andere mit 1,08 kg. Einen Unterschied kann man allenfalls dann spüren,
wenn der zeitliche Abstand sehr kurz ist.

Schon eine – visuell nicht wahrnehmbare – Steigung von 0,2" fordert dem
Fahre zusätzliche 16 W ab, also das dreifache des Dynamos mit
eingeschaltetem Licht. Soviel Reserve muss man einfach in den Beinen
haben ;-)

Ein billiger Seitenläufer für 5 € braucht natürlich deutlich mehr
mechanische Leistung. Das liegt aber nicht so sehr am Rollwiderstand
(dessen Anteil an der Gesamtleistung ist fast vernachlässigbar), sondern
vor allem am schlechten Wirkungsgrad des eigentlichen Generators, der
aus Kostengründen bspw. mit minderwertigen Magneten ausgestattet ist.

Hinzu kommt das von Roland bereits angesprochene Problem mit der
ungenauen Montage. Schon bei einem Schräglaufwinkel von 10° (der visuell
kaum auffällt, wenn man nicht speziell darauf achtet) erfordert das
axiale Schieben des Reibrads über den Reifen grob überschlagen 2,5 W
zusätzlich (wiederum bei 20 km/h). Außerdem entsteht dadurch Schlupf,
weil für die verfügbare Traktion nicht mehr der Haft-, sondern nur noch
der niedrigere Gleitreibungskoeffizient massgeblich ist. Dieser Schlupf
führt zu weiteren Leistungseinbußen.

Ein "Problem" (wenn auch kein reales) bei den Seitenläufern sind die
subjektiv wahrgenommenen Leistungsverluste auf Grund des lauten
Brummens, das bei höheren Geschwindigkeiten fast schon in ein Kreischen
übergeht. Das ist ein Ergebnis der bereits oben angesprochenen
Polfühligkeit in Verbindung mit der deutlich höheren Polwechselfrequenz
gegenüber einem Nabendynamo, hat aber für sich gesehen kaum negative
Auswirkungen auf die Leistungsbilanz.

Für mehr Geld bekommt man auch bei den Seitenläufern einen deutlich
höheren Wirkungsgrad.

Hier wurden mehrere Seitenläufer (für die Felge und zum Vergleich noch
drei für den Reifen) getestet:

  https://fahrradzukunft.de/18/labortest-felgenlaeuferdynamos

Hier brauchen ordentliche, aber dennoch einfache Reifendynamos (Dymotec
6 und Axa HR Traction) bei 20 km/h etwa 12 W, also das Doppelte eines
durchschnittlichen Nabendynamos, aber immer noch weniger als die
0,2°-Steigung. Es gibt aber auch einen (den Dynosys Lightspin), der mit
nur 5 W auskommt und damit sogar mit den sehr teuren SON-Nabendynamos
gleichzieht und Dank seiner elektronischen Leistungsbegrenzung bei
Geschwindigkeiten über 30 km/h selbst diese unterbietet:

  https://fahrradzukunft.de/bilder/18/labortest-felgenlaeuferdynamos/11.gross.png

Auch die Felgendynamos von Velogical schneiden sehr gut ab, sind zudem
sehr leicht und damit auch für Rennradler geeignet, für die Nabendynamos
definitiv keine Option sind. Sie machen vermutlich auch keinen Lärm,
weil sie intern anders aufgebaut sind als die meisten anderen Dynamos.
Allerdings müssen gerade im sportlichen Bereich die Dynamos mit
akkubetriebenen Anstecklampen konkurrieren und ziehen gegenüber diesen
meist den Kürzeren.

Auch wenn ich selber nicht der große Sportler bin, verwende auch ich
mittlerweile nur eine Akkulampe, da diese für mich trotz ihrer Nachteile
den besten Kompromiss im Vergleich zu Seitenläufer- und Nabendynamos
darstellt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Carypt C. (carypt)


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Ok, soll also nicht blenden. Aber das verweist eine Blendempfindung ja 
ins Reich des Subjektiven, ist also gar nicht anzeigbar, greifbar, 
feststellbar. Leute mit grauem Star sehen dies wegen Milchglaseffekt 
wahrscheinlich enger. Man muss also selbst zurückblenden um Verständnis 
für die Blendprolematik zu schaffen.? ich habe eine mir ansonsten 
verhasste Schirmmütze nur für Nachtfahrten mit dem Fahrrad immer dabei, 
aber vormals eigentlich nur für Blendautos.

Vormals war also im Abblendbereich max 2Lux erlaubt, jetzt ist, wenn ich 
das richtig verstanden habe, scheiß viel lesen:

Fahrradlicht ist nach stvzo§67 ((3) Fahrradlicht muss Abblendlicht sein 
!)(und soll nicht blenden) geregelt, diese verweist auf stvzo§22a 
(Bauartgenehmigungen), diese verweist wiederum auf stvzo§50 
(Scheinwerfer), welche dann leider Fahrräder nicht weiter definiert, 
allerdings ist anscheinend das Abblendlicht so definiert, daß in 25m 
Entfernung auf Scheinwerferhöhe und darüer die Lichtstärke unter 1Lux 
bleibt. Die Mindestlichtstärke für Abblendlicht ist anscheinend nicht 
gefordert.

Daß es Regelungen für Taglicht gibt, habe ich ja mitbekommen, aber das 
ist ja nun mal kein Abblendlicht, wo stehen die Lichtstärkenbestimmungen 
? 10Lux  in 10 metern ?

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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Die stvzo ist laut Wiki eigentlich abgelöst (, was Neues sehe ich aber 
nicht), aber ich finde auch keinen Verweis auf die Anlage zur den 
Technische Anforderungen an Fahrzeugteile bei der Bauartprüfung nach § 
22a StVZO. Diese zeigt unter TA nr.23 auf : es sind Scheinwerfer für 
Abblendlicht, es muss Hell-dunkel-grenzen geben um einstellar zu sein, 
(laut Verweis auf ISO-6742-1-2015 : über der Horizontalen maximal 2Lux 
(low beam) und maximale Lichtstärke scheinbar auch über 20Lux 
(wieviel?), das Minimum ist wegen Bezahlschranke nicht ersichtlich, ich 
vermute mal 10Lux ?) über Horizontal maximal 200cd, minimal vermutlich 
10Lux.

https://technical-regulation-information-system.ec.europa.eu/lv/notification/26022/text/D/DE 
(Technische Anforderungen an Fahrzeugteile bei der
Bauartprüfung nach § 22a StVZO)

https://cdn.standards.iteh.ai/samples/55231/e08f076e28d34369a730cfa636eedc46/ISO-6742-1-2015.pdf

von Michael L. (nanu)


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Yalu X. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Na klar, merkt man die abgenommene Leistung bei einem einfach nur frei
>> drehenden Rad, aber eben praktisch nicht mehr beim Fahren.
>
> So sehe ich das auch. Bei 20 km/h werden für das reine Fahren (ohne
> Dynamo) auf ebener Strecke bei Windstille in komfortabler Körperhaltung
> etwas 70 W benötigt. Für den Nabendynamo mit eingeschaltetem Lichten
> kommen noch einmal 5 bsi 6 W, also etwa 8% hinzu. Da spürt man überhaupt
> keinen Unterschied in der Beinkraft.

Doch, merkt man. Entspricht bei meinem Alltagsrad etwa einer 
Schaltstufe, wobei ich die genaue Übersetzung jetzt nicht im Kopf habe. 
Ich fahre üblicherweise immer mit eingeschaltetem Licht und habe das in 
der Mittagspause bei einer Fahrt in die Stadt durch mehrmaliges An- und 
Abschalten getestet.

Insbesonder wattsensitive Menschen dürfte das stören.

Yalu X. schrieb:
> Auch die Felgendynamos von Velogical schneiden sehr gut ab, sind zudem
> sehr leicht und damit auch für Rennradler geeignet, für die Nabendynamos
> definitiv keine Option sind.

Sobald die Tage wieder kürzer werden (Zeitumstellung) tausche ich am 
Renner das Vorderrad gegen eines mit Nabendynamo aus. Stört mich nicht, 
da es sich in der dunklen Jahreszeit bedingt durch Wind und Kälte eh 
langsamer fährt und ich nicht das Risiko eingehen will, nach 3-4 Stunden 
ohne Licht dazustehen.

von Walter T. (nicolas)


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Yalu X. schrieb:
> Schon bei einem Schräglaufwinkel von 10° (der visuell
> kaum auffällt, wenn man nicht speziell darauf achtet) erfordert das
> axiale Schieben des Reibrads über den Reifen grob überschlagen 2,5 W
> zusätzlich (wiederum bei 20 km/h).

Woher kommen denn die Zahlen? Nicht daß es unplausibel wäre - aber mich 
interessiert, woher sie kommen.

von Harald A. (embedded)


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Yalu X. schrieb:
> Auch die Felgendynamos von Velogical schneiden sehr gut ab, sind zudem
> sehr leicht und damit auch für Rennradler geeignet, für die Nabendynamos
> definitiv keine Option sind.

Never ever. Man könnte ja schon froh sein, wenn die Jungs mal 15g in 
eine Fahrradklingel investieren würden. Aber das geht ja nicht wg. 
Aerodynamik, Gewicht und Coolness.

von Peter N. (alv)


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Harald A. schrieb:
> Man könnte ja schon froh sein, wenn die Jungs mal 15g in
> eine Fahrradklingel investieren würden.

Wozu? Auf eine Fahrradklingel reagiert ja niemand. :(

Wenn ich eine Schaltung für einen lauten Verstärker mit halbwegs Klang 
hätte, könnte ich mir eine Hupe fürs Fahrrad bauen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bei der Anpresskraft des Reibrads gegen den Reifen bin ich von 3,5 N
ausgegangen. Dieser Wert wird bspw. von Velogical empfohlen und
entspricht auch grob meiner Erinnerung aus früheren Zeiten, als ich noch
selber einen Dynamo am Fahrrad hatte.

Den Gleitreibungskoeffizienten zwischen Reibrad und Reifen habe ich
experimentell ermittelt, indem ich eine Silikonmatte (entspricht Reibrad
mit Überzieher) auf eine schiefe Ebene gelegt und geschaut habe, ab
welcher Steigung ein Stück Gummimatte (entspricht Reifen) mit einem
kleinen, darauf befestigten Gewicht zum Rutschen gebracht werden kann.
Dies war je nach Versuch bei 35° bis 40° der Fall.

Der Gleitreibungskoeffizient ist damit etwa tan 37° = 0,75 und die
Reibung in axialer Richtung 3,5 N · 0,75 = 2,6 N.

Deren Komponente in die Bewegungsrichtung des Reifens (in der die
Verlustleistung bestimmt werden soll) ist 2,6 N · sin 10° = 0,45 N.

Da das Reibrad die Radrotation fast am Umfang des Rads abgreift,
entspricht die Relativgeschwindigkeit zwischen Reifen und Reibrad etwa
der Fahrgeschwindigkeit, also 20 km/h oder 5,6 m/s.

Daraus ergibt sich die durch die Reibung verursachte Verlustleistung zu
0,45 N · 5,6 m/s = 2,5 W.

Wie gesagt, das ist nur eine grobe Schätzung, da sowohl die angenommene
Anpresskraft als auch der ermittelte Gleitreibungskoeffizient nur
ungefähr mit den Gegebenheiten an einem realen Fahrrad übereinstimmen
und auch dort die Werte je nach Materialbeschaffenheit von Reifen und
Reibrad, Verschmutzungsgrad usw. stark variieren können

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald A. schrieb:
> Man könnte ja schon froh sein, wenn die Jungs mal 15g in
> eine Fahrradklingel investieren würden. Aber das geht ja nicht wg.
> Aerodynamik, Gewicht und Coolness.

Wenn ich mich mit meinem uralten, tonnenschweren MTB von hinten einem
Rennradler nähere, der seinerseits gerade auf eine Gruppe Fußgänger
zufährt, übernehme ich die Aufgabe des Klingelns. Die Fußgänger wundern
sich dann zwar zunächst, dass sie den Klingelklang in 15 m Entfernung
hören, der Rennradler ihnen aber schon fast auf die Pelle rückt, aber
meistens klappt das auf diese Weise ganz gut. Als kleine Gegenleistung
nehme ich dann noch etwas Windschatten vom Rennradler mit ;-)

von Jobst Q. (joquis)


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Frank D. schrieb:
> Mit Karbidlampen hat man all diese Probleme nicht.

Mit Akku auch nicht. Vor ca 60 Jahren haben mich die Seitenläufer schon 
ständig genervt, Nabendynamos waren zu teuer. Eine Buchse in die Lampe 
als Anschluß für NiCD-Akku und keine Probleme mehr mit dem Licht.

Inzwischen mit LEDs und Li-Akku hält eine Ladung fast Monate.

von Roland E. (roland0815)


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Yalu X. schrieb:
> ...
> Daraus ergibt sich die durch die Reibung verursachte Verlustleistung zu
> 0,45 N · 5,6 m/s = 2,5 W.
> ...

Der Dynamo reibt aber nicht. Der rollt.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Roland E. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> ...
>> Daraus ergibt sich die durch die Reibung verursachte Verlustleistung zu
>> 0,45 N · 5,6 m/s = 2,5 W.
>> ...
>
> Der Dynamo reibt aber nicht. Der rollt.

Und reibt dabei! Genauso wie jedes andere Rad an einer Fläche auch.

Old-Papa

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Roland E. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> ...
>> Daraus ergibt sich die durch die Reibung verursachte Verlustleistung zu
>> 0,45 N · 5,6 m/s = 2,5 W.
>> ...
>
> Der Dynamo reibt aber nicht. Der rollt.

Wenn er leicht schief montiert ist rollt er (bzw. sein Rädchen) nicht
nur, sondern gleitet auch. Um die durch die Gleitreibung verursachte
Verlustleistung ging es.

Du selber warst es doch, der den Aspekt der sauberen bzw. unsauberen
Einstellung in die Diskussion einbrachte. Erinnerst du dich nicht mehr?

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Yalu X. schrieb:

> Wenn er leicht schief montiert ist rollt er (bzw. sein Rädchen) nicht
> nur, sondern gleitet auch. Um die durch die Gleitreibung verursachte
> Verlustleistung ging es.

Da ist immer Reibung, weil auch immer Schlupf ist. Die "Verzahnung" am 
Reifen passt nie zur Verzahnung am Reibrad. Darum ist es zwangsläufig, 
dass es schlupft bzw. eben reibt! Selbst bei einer echten passenden 
Verzahnung würden die Zahnflanken Reibung verursachen.

Old-Papa

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Außerdem hat natürlich jede Rolle eine Reibung, nur eben eine geringere 
als die Gleitreibung.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ob es eine Schnittmenge gibt zwischen denen, die zum Seitenläuferdynamo 
halten und denen, die NiCd-Akkus hinterhertrauern?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Harald.

Harald K. schrieb:
> Ob es eine Schnittmenge gibt zwischen denen, die zum
> Seitenläuferdynamo
> halten und denen, die NiCd-Akkus hinterhertrauern?

In meinem Falle nicht. Ich halte NiCd für nur unwesentlicher unzickiger 
als NiMHd.

Ich bin ein Freund von Blei-VRLA Akkus, wegen deren selbstbalanzierenden 
Eigenschaften und der Robustheit.

Aktuell sammle ich Erfahrungen mit LiFePol-Akkus. Mal sehen was 
rauskommt.

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Roland E. (roland0815)


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Yalu X. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> Yalu X. schrieb:
>>> ...
>>> Daraus ergibt sich die durch die Reibung verursachte Verlustleistung zu
>>> 0,45 N · 5,6 m/s = 2,5 W.
>>> ...
>>
>> Der Dynamo reibt aber nicht. Der rollt.
>
> Wenn er leicht schief montiert ist rollt er (bzw. sein Rädchen) nicht
> nur, sondern gleitet auch. Um die durch die Gleitreibung verursachte
> Verlustleistung ging es.
>

Dann ist die Rechnung aber trotzdem falsch. Denn nicht die komplette 
Energie geht in Reibung, wenn dann würde sich der Dynamo nicht mehr 
drehen.


Richtig ist: Zusätzlich zu der zum Nabendynamo vergleichbaren 
Kraftaufnahme für die Stromproduktion kommt die Reibung bei falscher 
Montage dazu. Die kann aber niemals die komplette Energie sein, dann 
dann bleibt der Dynamo stehen. Etwas Schlupf wird er immer haben. Das 
hört man auch. Um so lauter, desto mehr. Wenn man ihn bei normaler 
Fahrweise nicht hört, ist der Schlupf vernachlässigbar klein. Dann ist 
der Kraftaufwand beim Fahren mit Licht sehr vergleichbar zum 
Nabendynamo.

von Nemopuk (nemopuk)


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Martin L. schrieb:
> Die Zähnchen kann man mit einer Dreiecksfeile wieder
> "nachschärfen". Funktioniert erstaunlich gut.

Im Fahrradladen kann man Gummikappen kaufen, die man einfach drüber 
stülpt. Funktioniert auch gut und macht weniger Mühe.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Roland E.

Roland E. schrieb:

Ich bin auch ein Fan von Nabendynamos, wegen ihrer Zuverlässigkeit.

> Richtig ist: Zusätzlich zu der zum Nabendynamo vergleichbaren
> Kraftaufnahme für die Stromproduktion kommt die Reibung bei falscher
> Montage dazu.

Du vergisst aber, dass ein Nabendynamo wesentlich schwerer ist als ein 
Seitenläufer. Und das ganze Gewicht fährst Du mit Dir herum. Bei mir mit 
einem BMI zwischen 30 und 35 geht das allerdings unter. Die ganzen 
ultraleicht Rennrad Freaks wollen das aber garantiert nicht. Darum 
fahren die ja auch so gerne komplett ohne Licht.

> Etwas Schlupf wird er immer haben. Das
> hört man auch. Um so lauter, desto mehr.

Nein, nicht zwangsläufig. Was von den Verlusten als Wärme oder 
Schallenergie umgesetzt wird, hängt an wesentlich mehr Details.
Gerade wenn Du sehr weiche Überzieher hast, dann versumpft der Schall 
gut im dämpfenden Gummi und wird ebenfalls zu Wärme.
Weiche Überzieher verursachen übrigens nicht nur Reibungs, sondern auch 
Walkverluste.
Aber alles egal, auch den Unterschied merke ich nicht.

Mit freundlichem Gruß
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Harald K. (kirnbichler)


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Bernd W. schrieb:
> Du vergisst aber, dass ein Nabendynamo wesentlich schwerer ist als ein
> Seitenläufer. Und das ganze Gewicht fährst Du mit Dir herum.

Das ist natürlich schrecklich, wenn das Fahrrad dadurch ein paar hundert 
Gramm schwerer wird (man muss vom Gewicht des Namendynamos natürlich 
auch das Gewicht einer dynamolosen Vorderradnabe abziehen).

Es gibt ja auch Leute, die aus diesem Grund auf alle möglichen anderen 
Anbauteile verzichten, und spezielle bunt bedruckte Wurstpellenkleidung 
ohne Unterwäsche darunter tragen, wenn sie auf dem Rad unterwegs sind.

Sowas wirkt dann jenseits von Radsportveranstaltungen reichlich 
lächerlich.

Und, wer wirklich sportlich fahren will, sollte sich ein möglichst 
schweres Rad anschaffen - der Trainingseffekt ist damit deutlich größer 
als wenn ein ultraleichtes Rad verwendet wird.

Mein Fahrrad wiegt 17 kg, aber mich interessiert Fahrradsport nicht die 
Bohne. Dafür kann ich mit meinem Fahrrad auch Dinge transportieren und 
werde bei Regen nicht vollgesaut, denn es hat a) einen vernünftigen (!) 
Gepäckträger und Schutzbleche. Ich trage beim Fahren darauf aber auch 
keinen Arschspoiler.

von Nemopuk (nemopuk)


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Harald K. schrieb:
> Und, wer wirklich sportlich fahren will, sollte sich ein möglichst
> schweres Rad anschaffen - der Trainingseffekt ist damit deutlich größer

+1

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also Bleiakkus sind für mich nun wirklich gestorben. Solange ich noch 
einen davon im Auto habe okay, aber für was anderes brauche ich die 
Mistdinger nicht mehr. Überall macht die heutige Scheißqualität dieser 
Dinger Zicken, im Auto hält sowas drei Jahre, danach hat es keine Lust 
mehr auf einen 4L V8 Diesel, der vor allem beim Anlassen im Winter doch 
etwas mehr Bumms sehen will als ein 2L R4 Benziner. Und nein, der 
Generator ist es nicht, sonst würde es nicht ziemlich genau drei Jahre 
funktionieren wenn man 'ne neue Batterie einbaut. Bei USVs leben die 
fünf Jahre, danach sind sie fertig. Über sowas wie PV-Energiespeicher 
braucht man gar nicht erst nachzudenken, nicht mal fürs Kinder-Auto oder 
den Rentnerporsche ist der Dreck noch zeitgemäß zu gebrauchen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Roland E. schrieb:
> Dann ist die Rechnung aber trotzdem falsch. Denn nicht die komplette
> Energie geht in Reibung, wenn dann würde sich der Dynamo nicht mehr
> drehen.

Das ist natürlich berücksichtigt:

Yalu X. schrieb:
> Deren Komponente in die Bewegungsrichtung des Reifens (in der die
> Verlustleistung bestimmt werden soll) ist 2,6 N · sin 10° = 0,45 N.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ben B. schrieb:
> im Auto hält sowas drei Jahre, danach hat es keine Lust
> mehr auf einen 4L V8 Diesel, der vor allem beim Anlassen im Winter doch
> etwas mehr Bumms sehen will als ein 2L R4 Benziner

Der Bleiakku in meinem Auto, allerdings auch nur ein 2-Liter-Diesel, ist 
jetzt über 14 Jahre alt, nämlich genauso alt wie das Auto selbst. Keine 
Ahnung, was der Hersteller da falschgemacht hat, aber das Auto geht auch 
im Winter ohne größeres Georgel an, wenn es zwei oder drei Wochen 
unbenutzt rumgestanden hat. Und nein, ich mache nichts mit dem Akku, 
baue ihn nicht aus, hänge ihn nicht ans Ladegerät, und das Auto steht 
einfach auf der Straße herum ("Laternenparker"). Nun, die Winter werden 
weniger kalt, Schnee gab es im letzten fast gar keinen.

von Nemopuk (nemopuk)


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Ich hatte beim letzten Kauf den Fehler gemacht, "billige Baumarktware" 
zu nehmen. Dafür musste ich mir beim nächsten Werkstattbesuch direkt 
einen Rüffel abholen. Der Akku hat 12 Jahre gehalten, dann habe ich ihn 
vorbeugend (nicht wegen Problemen) erneuern lassen.

Mein Vater meinte dazu, dass die Qualität von Akkus schon immer mit viel 
Zufall verbunden war, egal welches Label drauf klebt.

von Martin L. (makersting)


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Nemopuk schrieb:
> Im Fahrradladen kann man Gummikappen kaufen, die man einfach drüber
> stülpt. Funktioniert auch gut und macht weniger Mühe.

Bei einem Dynamo mit Kunststoffrad würde ich es tun. Aber ich bau doch 
kein Metallrad in ein minderwertigereres Kunststoffrad um. Feilen muss 
man alle paar Jahre, die Gummiüberzieher laufen nur ein paar Fahrten 
gut, dann sind die Zähne abgerundet. Alles schon gehabt.

: Bearbeitet durch User
von Wolle G. (wolleg)


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Harald K. schrieb:
> und werde bei Regen nicht vollgesaut, denn es hat a) einen
> vernünftigen (!) Gepäckträger und Schutzbleche.

Vorteihaft ist es auch, am Schutzblech des Vorderrades einen 
Schmutzfänger anzubringen, damit beim Fahren auf nasser Strasse Schuhe 
und Tretlager usw. nicht unnötig verschmutzen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Wolle G. schrieb:
> Vorteihaft ist es auch, am Schutzblech des Vorderrades einen
> Schmutzfänger anzubringen

Wenn das Schutzblech zu kurz ist, hilft sowas.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Martin L. schrieb:
> Nemopuk schrieb:
>> Im Fahrradladen kann man Gummikappen kaufen, die man einfach drüber
>> stülpt. Funktioniert auch gut und macht weniger Mühe.
>
> Bei einem Dynamo mit Kunststoffrad würde ich es tun. Aber ich bau doch
> kein Metallrad in ein minderwertigereres Kunststoffrad um. Feilen muss
> man alle paar Jahre, die Gummiüberzieher laufen nur ein paar Fahrten
> gut, dann sind die Zähne abgerundet.

Ohne Gummikappe verschleißt dafür der Reifen schneller, und der ist
deutlich teurer als die Kappe. Früher war das kein großes Problem, aber
bei den neumodischen, auf geringes Gewicht optimierten Reifen ist die
Seitenwand oft so dünn, dass diese (vor allem mit den von dir
messerscharf gefeilten Zähnen des Dynamorads ;-)) recht bald durch sein
dürfte.

von Harald K. (kirnbichler)


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Das störrische Festhalten an einer erwiesen minderwertigen Technik ist 
schon irgendwie faszinierend. Ob ich auch so werde, wenn ich alt werde?

Oh, hoppla, ich bin ja auch schon "alt", auch wenn ich dem sein Alter 
hier im Forum wie ein Mantra vor sich hertragenden etwas weniger als ein 
Vierteljahrhundert hinterherhinke.

von Carypt C. (carypt)


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Es bleibt nun mal so, daß eine verläßliche einfache Lösung für Licht im 
Dunkeln gefragt ist, es hängen Menschleben dran, egal wie lächerlich Du 
Mantrafahrer das auch immer finden magst.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Harald K. schrieb:
> Das störrische Festhalten an einer erwiesen minderwertigen Technik ist
> schon irgendwie faszinierend.

Welche der Techniken minderwertig ist, hängt vom Einsatzbereich des
Fahrrads ab und definiert sich deswegen nicht für jeden Radler gleich.

Der eine mag den klassischen Seitenläufer nicht, bspw. wegen seines
Geräuschs und seinen Defiziten bei Schnee und Schmutz.

Der nächste mag die Akkulampe nicht, weil der Akku immer dann leer ist,
wenn er ihn braucht.

Wieder ein anderer mag den Nabendynamo nicht, weil sein Fahrrad damit
nicht ausgestattet ist und der Umbau oder gar der Neukauf eines Fahrrads
sich nicht lohnt, wenn er das Fahrrad nur selten bei Dunkelheit nutzt.

Des Weiteren gibt es ja noch Felgendynamos (mit und ohne Kontakt zur
Felge) und Walzendynamos, die ebenfalls ihre Vor- und Nachteile haben.

Schließlich gibt es E-Bikes mit dem großen Vorteil, dass sie für die
Beleuchtung weder einen Dynamo noch einen dedizierten Akku brauchen. Sie
verlangen dem Pedaleur beim eingeschalteten Licht keine zusätzliche
Beineskraft ab, und es steht für die Beleuchtung immer ausreichend
Akkuenergie zur Verfügung, denn bei leeren Akku wird man gar nicht erst
losfahren.

Somit sind, was die Beleuchtung betrifft, E-Bikes die am wenigsten
minderwertige Lösung. Aber auch E-Bikes sind nicht frei von Nachteilen,
man denke insbesondere an den Kaufpreis und die Unterhaltskosten.

> Ob ich auch so werde, wenn ich alt werde?

Alt (im negativen Sinn) und störrisch ist derjenige, der sich nicht in
die Lage anderer versetzen kann und deswegen deren – möglicherweise vom
eigenen Standpunkt abweichende – Sicht der Dinge nicht akzeptiert.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Yalu X. schrieb:
...
> Schließlich gibt es E-Bikes mit dem großen Vorteil, dass sie für die
> Beleuchtung weder einen Dynamo noch einen dedizierten Akku brauchen.

Mein E-Bike (Pedelec) ist inzwischen gut 20 Jahre alt (Eigenbau und noch 
immer der Eigenbauakku!) und damals musste man noch extra Dynamo 
verbauen, selbst Akkulampen waren damals noch nicht gestattet (später 
dann nur "zugelassene") Inzwischen hat sich da wohl was getan.

Old-Papa

von Peter N. (alv)


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Old P. schrieb:
> und damals musste man noch extra Dynamo
> verbauen,

Ich habe eine Seitenläuferbeleuchtung an meinem Pedelec, die ich aber 
nur in absoluten Notfällen benutze, ansonsten leuchtet der Fahrakku, 
auch wenn der schon zu leer für den Motor ist.
Und wenn alle Stricke reißen, spielt der Motor Nabendynamo...

Beitrag #7931600 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Martin L. (makersting)


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Yalu X. schrieb:
> Ohne Gummikappe verschleißt dafür der Reifen schneller, und der ist
> deutlich teurer als die Kappe. [...] , aber
> bei den neumodischen [...] Reifen ist die
> Seitenwand oft so dünn, dass diese (vor allem mit den von dir
> messerscharf gefeilten Zähnen des Dynamorads ;-)) recht bald durch sein
> dürfte.

Sooo scharf sind die Zähne ja nicht, eher so, wie im Neuzustand des 
Dynamos. Ich konnte keinen erhöhten Verschleiß feststellen. Vermutlich 
weil der Antrieb nicht durchrutscht.

Harald K. schrieb:
> Das störrische Festhalten an einer erwiesen minderwertigen Technik ist
> schon irgendwie faszinierend.

Das Resultat meiner Kosten-Nutzen-Rechnung lässt mich beim Seitenläufer 
bleiben. Trotzdem wäre mir ein Nabendynamo natürlich viel lieber - keine 
Frage. Mit störrisch hat das nix zu tun.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Martin L. schrieb:
> Das Resultat meiner Kosten-Nutzen-Rechnung lässt mich beim Seitenläufer
> bleiben. Trotzdem wäre mir ein Nabendynamo natürlich viel lieber - keine
> Frage.

Eine Felge mitsamt eingespeichtem Nabendynamo bekommst Du zum Gegenwert 
von weniger als einer Tankfüllung für ein Auto.

Aber okay, jeder hat seine Prioritäten.

von Axel R. (axlr)


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Peter N. schrieb:
> Harald A. schrieb:
>> Man könnte ja schon froh sein, wenn die Jungs mal 15g in
>> eine Fahrradklingel investieren würden.
>
> Wozu? Auf eine Fahrradklingel reagiert ja niemand. :(
>
> Wenn ich eine Schaltung für einen lauten Verstärker mit halbwegs Klang
> hätte, könnte ich mir eine Hupe fürs Fahrrad bauen.

Hab ich ;) grins. Fetzt!

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Peter N. schrieb:
>
> Ich habe eine Seitenläuferbeleuchtung an meinem Pedelec, die ich aber
> nur in absoluten Notfällen benutze, ansonsten leuchtet der Fahrakku,
> auch wenn der schon zu leer für den Motor ist.
> Und wenn alle Stricke reißen, spielt der Motor Nabendynamo...

Wenn mein BMS den Akku zum Fahren abschaltet, dann wäre auch Licht 
duster!
 Aber Nabendynamo bringt noch Licht. Der war schon vor dem Umbau auf 
E-Motor drin und bleibt.

Old-Papa

von Peter N. (alv)


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Axel R. schrieb:
> Hab ich ;) grins. Fetzt!

Dann rück mal raus mit dem Schaltplan. :)

von Peter N. (alv)


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Old P. schrieb:
> Wenn mein BMS den Akku zum Fahren abschaltet, dann wäre auch Licht
> duster!

Bai mir hat kein BMS im Akku rumzupfuschen.

Old P. schrieb:
> Aber Nabendynamo bringt noch Licht. Der war schon vor dem Umbau auf
> E-Motor drin und bleibt.

Also Heckmotor mit Kettenschaltung...

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Peter N. schrieb:

> Bai mir hat kein BMS im Akku rumzupfuschen.

Selber Schuld...

> Also Heckmotor mit Kettenschaltung...

Ohne Kettenschaltung.

Old-Papa

von Michael L. (nanu)


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Rainer Z. schrieb:
> Martin L. schrieb:
>> Das Resultat meiner Kosten-Nutzen-Rechnung lässt mich beim Seitenläufer
>> bleiben. Trotzdem wäre mir ein Nabendynamo natürlich viel lieber - keine
>> Frage.
>
> Eine Felge mitsamt eingespeichtem Nabendynamo bekommst Du zum Gegenwert
> von weniger als einer Tankfüllung für ein Auto.

Ja, so je nach Felgengröße ab 40€-50€, gegen Ende der Saison auch 
durchaus mal günstiger.

von Peter N. (alv)


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Old P. schrieb:
> Ohne Kettenschaltung.

Ein Fahrrad ohne Schaltung? Damit kann an fahren?
M.w. gibt es nur einen Heckmotor mit eingebauter Nabenschaltung...

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Peter N. schrieb:

> M.w. gibt es nur einen Heckmotor mit eingebauter Nabenschaltung...

Dann weißt Du noch wenig...
Aber stimmt, hat doch eine Kettenschaltung, hatte ich verwechselt.
Benutze diese aber nur noch selten.

Old-papa

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Martin L. schrieb:
>> Das Resultat meiner Kosten-Nutzen-Rechnung lässt mich beim Seitenläufer
>> bleiben. Trotzdem wäre mir ein Nabendynamo natürlich viel lieber - keine
>> Frage.
>
> Eine Felge mitsamt eingespeichtem Nabendynamo bekommst Du zum Gegenwert
> von weniger als einer Tankfüllung für ein Auto.
>

Wenn weder die Felge, noch der Dynamo kaputt ist, warum sollte man dann 
ein komplettes Rad kaufen? Zumal man dann auch die Leitungen 
umlegen/verlängern muss, weil Seitenläufer oft am Hinterrad montiert 
sind.

> Aber okay, jeder hat seine Prioritäten.

Nö, die Meisten können (noch) rechnen.

Eine Tankfüllung für mein Auto kostet etwa 110 Euro. Dafür bekomme ich 
(über den Daumen) 3 Axa HR Tracktion dafür. Oder 44 Ersatzgummis.

Setze ich ein (gescheites) fertig eingespeichtes Vorderrad als 
Rechengrundlage, sind es immer noch 2 Dynamos und etwas über 30 
Ersatzgummis. Wenn ich jetzt sehe, dass so ein Gummi etwa 4 jahre hält, 
bekomme ich das Vorderrad "nie wieder reingefahren".

Für mich speziell wäre es außerdem noch blöder, weil ich für den Winter 
einen Satz einfache Kompletträder im Schuppen hängen habe, die ich bei 
"Wettermaleur" in 5 Minuten umschraube und dann Spikes drauf habe. Die 
sind so eingestellt/zentriert, dass sowohl Bremsen, Dynamo als auch 
Kettenschaltung passen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Roland E. schrieb:
> Wenn weder die Felge, noch der Dynamo kaputt ist, warum sollte man dann
> ein komplettes Rad kaufen?

Vielleicht, weil nicht jeder Lust darauf hat, ein Laufrad neu 
einzuspeichen.

Roland E. schrieb:
> kaufen? Zumal man dann auch die Leitungen
> umlegen/verlängern muss, weil Seitenläufer oft am Hinterrad montiert
> sind.

Jetzt wird mir klar, woher Deine Abneigung Nabendynamos gegenüber 
herkommt. Da muss man ja was neu verkabeln! Das geht ja gar nicht, das 
schöne Kabel habe ich doch erst 1969 so schön verlegt, das ist doch noch 
gut ...

Roland E. schrieb:
> sind es immer noch 2 Dynamos und etwas über 30 Ersatzgummis.

Jetz wirds endgültig bizarr.

von 900ss (900ss)


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Harald K. schrieb:
> Vielleicht, weil nicht jeder Lust darauf hat, ein Laufrad neu
> einzuspeichen.

Mir macht das Spaß und wenn es fertig ist, fühlt sich das gut an :)

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Harald K. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> kaufen? Zumal man dann auch die Leitungen
>> umlegen/verlängern muss, weil Seitenläufer oft am Hinterrad montiert
>> sind.
>
> Jetzt wird mir klar, woher Deine Abneigung Nabendynamos gegenüber
> herkommt. Da muss man ja was neu verkabeln! Das geht ja gar nicht, das
> schöne Kabel habe ich doch erst 1969 so schön verlegt, das ist doch noch
> gut ...

Die Techniker dieses Forums stellt das Verlegen von Kabeln vor eine 
unlösbare Aufgabe... :)

von Harald K. (kirnbichler)


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Rainer Z. schrieb:
> das Verlegen von Kabeln

Wenn man sich die Diskussionen auf heise.online zum Thema 
Glasfaserinstallation ansieht, dann scheint das etwas zu sein, was viele 
Leute noch mehr scheuen als eine Zahnwurzelbehandlung.

Das ist wohl generell üblich, da wird der WLAN-Router in einen Keller 
gestellt, und dann mit "Repeatern" versucht, das durch die 
Stahlbetondecke kaum noch durchkommende Signal irgendwie zu verstärken 
... weil man ja sonst ein Kabel, ein KABEL, ja, ein 𝔎𝔞𝔟𝔢𝔩, schlimmer 
noch, ein 𝕶𝖆𝖇𝖊𝖑 gar verlegen müsste - o Gott! o Gottogottogott!

von Henrik V. (henrik_v)


Angehängte Dateien:

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Ein Saitenbacher Äh Läufer hab ich noch... :)
Der war an meinem Schüler/Studentenrad

Von Bosch, lässt sich aufschrauben... und war bis zur Demontage viele 
Jahre im Einsatz... Mit den schon erwähnten Nachteilen...

von Roland E. (roland0815)


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Rainer Z. schrieb:
> Harald K. schrieb:
>> Roland E. schrieb:
>>> kaufen? Zumal man dann auch die Leitungen
>>> umlegen/verlängern muss, weil Seitenläufer oft am Hinterrad montiert
>>> sind.
>>
>> Jetzt wird mir klar, woher Deine Abneigung Nabendynamos gegenüber
>> herkommt. Da muss man ja was neu verkabeln! Das geht ja gar nicht, das
>> schöne Kabel habe ich doch erst 1969 so schön verlegt, das ist doch noch
>> gut ...
>
> Die Techniker dieses Forums stellt das Verlegen von Kabeln vor eine
> unlösbare Aufgabe... :)

Nö. Ich empfinde es halt als Resourcenverschwendung ein funktionierendes 
Vorderrad wegzuwerfen, nur um einen Dynamo ans Fahrrad zu bauen.

Mal ne Frage an die Nabendynamofahrer:
Wie viele Kilometer halten die Lager eigentlich? Erfahrungsgemäß muss 
ich (aktuell) alle 5tkm neue Lager auf die Achsen machen. Geht das bei 
den Nabendynamos auch, oder ist der Schrott wenn die Lager oval sind?

von 900ss (900ss)


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Roland E. schrieb:
> Wie viele Kilometer halten die Lager eigentlich?

Wenn du nicht die günstigsten Dynamos kaufst, sind deutlich mehr als 
5000km drin. Bei einem Schmids Nabendynamo eh, da der gute 
Industrielager hat. Die besseren Shimanos halten auch lange.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Roland E. schrieb:
> Mal ne Frage an die Nabendynamofahrer:
> Wie viele Kilometer halten die Lager eigentlich?

Also mein Fahrrad hat inzwischen 82 Mm auf dem Tacho.

Getauscht wurde das Vorderrad einmal, präventiv um zu verhindern, dass 
die Felge erst durchgebremst wird.  (Beim Hinterrad hatte ich das zuvor 
geschafft, da bog sich die Felge nach dem Aufpumpen des Reifens 
auseinander.)  Da bei dieser Gelegenheit auch ein Umbau des Vorderrads 
auf Scheibenbremse vorgenommen worden ist, kam auch ein neuer Dynamo 
rein.  Bei welcher Laufleistung das war, kann ich so nicht mehr sagen, 
aber du kannst davon ausgehen, dass der aktuelle Nabendynamo mindestens 
schon seine 40 Mm „runter“ hat.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Roland E. schrieb:
> Mal ne Frage an die Nabendynamofahrer:
> Wie viele Kilometer halten die Lager eigentlich? Erfahrungsgemäß muss
> ich (aktuell) alle 5tkm neue Lager auf die Achsen machen. Geht das bei
> den Nabendynamos auch, oder ist der Schrott wenn die Lager oval sind?

Bei mir war zuerst die Felge durchgebremst, Nabendynamo funktionierte 
noch.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Roland E. schrieb:
> Wie viele Kilometer halten die Lager eigentlich? Erfahrungsgemäß muss
> ich (aktuell) alle 5tkm neue Lager auf die Achsen machen.

Ich dachte immer, die Radlager beim Fahrrad halten ewig (oder zumindest
länger als der ganze Rest). Bei meinem MTB musste ich nach (grob
geschätzten) 30 bis 40 Mm das Tretlager entsorgen. Aber die Radlager
sind fast noch wie neu. Alle ca. 5 Mm (wo deine schon kaputt sind)
werden meine gereinigt und frisch gefettet. Dabei sehe ich dann auch, ob
die Kugellaufflächen schon irgendwelche Vertiefungen aufweisen. Das ist
aber bisher noch nicht einmal ansatzweise der Fall.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Bei meinem MTB musste ich nach (grob
> geschätzten) 30 bis 40 Mm das Tretlager entsorgen.

Hier auch nach ähnlicher Zeit, muss jetzt etwa 10 Jahre her sein.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Yalu X. schrieb:
> Bei meinem MTB musste ich nach (grob
> geschätzten) 30 bis 40 Mm das Tretlager entsorgen. Aber die Radlager
> sind fast noch wie neu.

Tretlager habe ich schon mehrfach gewechselt, ist aber kein großes 
Problem.

Bei Radlager fällt mir ein einziger Fall ein. Konnte ich aber auch 
wechseln. Musste ich aber im Internet bestellen, der Fahrradhändler 
hatte es nicht vorrätig und wollte mir eine komplette neue Felge 
verkaufen. Meist sind bei mir aber die Felgen durchgebremst, bevor das 
Radlager hinüber ist.

von Michael L. (nanu)


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Roland E. schrieb:
> Mal ne Frage an die Nabendynamofahrer:
> Wie viele Kilometer halten die Lager eigentlich?

Gefühlt ewig. Der hat jetzt geschätzt mindestens 40Tsd. km drauf. Bisher 
war keine Wartung notwendig. Allerdings schmiere ich die Seiten der Nabe 
mit zähem Fett ein, damit keine Feuchtigkeit und kein Staub eindringt, 
obwohl der Dynamo Gummidichtungen hat.

Das einzige, was beim Shimano Nabendynamo nervt, ist der popelige 
Stecker.

> Erfahrungsgemäß muss ich (aktuell) alle 5tkm neue Lager auf die Achsen
> machen.

Dann hast Du ein generelles Problem. Lager gehen kaputt, wenn 
Feuchtigkeit oder Dreck eindringt, wenn das Lagerspiel zu groß oder zu 
klein ist und zuletzt, wenn das Material minderwertig ist.

Seit etlichen Jahren sind aber Naben und Nabendynamos gedichtet, ab Werk 
spielfrei voreingestellt und von scheinbar guter Materialqualität, 
zumindest die von mir verwendeten von Shimano.

Nach Deiner Erfahrung müßte ich am Rennrad 1 bis 2 mal im Jahr die Lager 
wechseln. Tatsächlich war das in den letzten 25 Jahren, so lange fahre 
ich das Rad jetzt schon, kein eines mal notwendig. Und ich schone das 
Rennrad wirklich nicht, fahre damit bei Regen und auch über Feldwege. 
Speichen und 2 Hinderradfelgen habe ich tauschen müssen, Lager nie.

Wenn Du halt ein altes Rad mit unzureichend oder gar nicht gedichteten 
Naben hast, hilft, die Nabe von außen so zu fetten, daß weder 
Feuchtigkeit noch Dreck eindringen können.

> Geht das bei den Nabendynamos auch, oder ist der Schrott wenn die
> Lager oval sind?

Die Konen bekommt man bei meinem (DH-3N31), die gegenüber liegende 
Lagerschale IMHO nicht, was aber bei vielen Naben ebenso ist. Bei 30€ 
für den Dynamo aber nicht weiter tragisch.

Und was an den Lagern soll oval defekt sein? Konen haben im Gegensatz zu 
den Lagerschalen in der Nabe doch eh eine Form, die man durchaus als 
oval ansehen kann:

https://wikipedalia.com/index.php/Datei:Axle-set.jpg

Ich kann mich erinnern, daß in vernünfig eingestellte Lagern die Konen 
eine nicht mal ¼mm breite Laufspur hatten. Wenn ein Rad rauh gelaufen 
ist, dann war regelmäßig die Laufspur durch Pitting geschädigt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pitting

: Bearbeitet durch User
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