Hallole, ich habe unter Beitrag "Audio-Verzägerung für synchronen Bluetooth-Ton" für die Synchonisierung mit Bluetooth-Ohrhörern ein einstellbares Audio-Delay bis etwa 75ms gesucht und wurde letztlich mit einem kleinen Lindy-Fertiggerät fündig. Dummerweise läßt sich dessen Delay aber nur in 50ms-Schritten einstellen. Im Rahmen der Recherchen bin ich auf das PT2399 gestoßen, das wohl früher insbesondere in Effektgeräten für Hall/Echo usw. gerne verwendet wurde und den relativ einfachen Aufbau eines Audio-Delays ermöglicht. Die gefundenen Schaltungen sind ausnahmslos aus diesem Bereich, in dem die jedenfalls bei längeren Delay-Zeiten geringe Qualität nicht stört bzw. mit Filter "behandelt" wird. Bei mir geht es aber um den Fernsehton und auch wenn bei mir keine CD-Qualität gefragt ist sondern nur, was herkömmliche TV-Geräte an ihre Lautsprecher liefern, habe ich doch Zweifel, ob das PT2399 das packt. Da sich, wie gesagt, die gefundenen Schaltpläne und Anleitungen/Projekte nur mit anderen Einsatzgebieten befassen möchte ich daher fragen, ob schon jemand mit diesem PT2399 ein Audio-Delay realisiert hat, dessen Ausgang nicht für Effekte verwendet sondern als "richtiges" Audio-Signal angehört wird bzw. etwas zu der bei kurzen Verzögerungszeiten erreichbaren Qualität sagen kann.
Danke, das hatte ich bereit gefunden und gelesen. Allerdings beschreibt auch dies die Verwendung in Effektgeräten bzw. zu Effektzwecken und gerade nicht als sehr kurzzeitiges Audio-Delay als solches. Das betrifft natürlich auch die vielfältigen Filter, die die entsprechenden Applikationen vorsehen. Mir fehlen die einschlägigen Kenntnisse und Erfahrungen, um aus dieser Analyses die Folgerungen zu ziehen, die sich Dir anscheinend aufdrängen. Vielleicht könntest Du mich erleuchten?
Mark K. schrieb: > gerade nicht als sehr kurzzeitiges Audio-Delay als solches. Weniger als 30 ms gehen gar nicht. Reicht dir das überhaupt? > Vielleicht könntest Du mich erleuchten? Punkt 5.3 Frequency Response: Ca. 30 dB Dämpfung bei 10 kHz. Da geht jede Brillianz im Klang flöten. ☺ Vielleicht lässt sich die Lindy-Box etwas aufpimpen um sie variabler zu machen. Wenn sie denn sonst passt.
Diese Teile sind Konsumerelektronik unterster Schublade, vorgesehen für Karaokedarbietungen mit irgendwelchen Ghettoblastern. Ich habe damit einige Projekte realisiert und bin zu dem Schluß gekommen, es lohnt wirklich nicht. Neben der wirklich bescheidenen Klangqualität - es handelt sich hier um ein 1-bit Deltadelay - ist auch der Delaybereich selbst ziemlich eingeschränkt. So richtig kurze delays sind garnicht möglich. Habe da noch so einiges von in der Kiste, kannstu gegen aufgerundetes Porto gerne haben. Wenn Du was vernünftiges suchst guxtu nach Spinsemi FV-1, bei Musikding gibt es einige Platinenmodule damit.
Cartman E. schrieb: > Mark K. schrieb: > >> gerade nicht als sehr kurzzeitiges Audio-Delay als solches. > Weniger als 30 ms gehen gar nicht. Reicht dir das überhaupt? Nach seiner Aussage im anderen Thread reicht das. >> Vielleicht könntest Du mich erleuchten? > Punkt 5.3 Frequency Response: Ca. 30 dB Dämpfung bei 10 kHz. > Da geht jede Brillianz im Klang flöten. ☺ Das wird bei seiner geplanten Konstruktion eh wurscht sein. Zudem kostet so ein Platinchen mit dem PT2399 ein paar Euro. > Vielleicht lässt sich die Lindy-Box etwas aufpimpen um > sie variabler zu machen. Wenn sie denn sonst passt. Die Lindy-Box kostet schlappe 80€. Und dann noch daran rumbasteln? Ich habe da eh meine Zweifel am Ergebnis, weil Video und Audio bei seinem Plan sowieso nicht mehr synchron sind und dafür soviel Geld rauswerfen. Bei Media Markt kostet der günstigste Funkkopfhörer zum Fernsehschauen 41€ und der würde alle seine Probleme lösen.
Cartman E. schrieb: > Mark K. schrieb: >> gerade nicht als sehr kurzzeitiges Audio-Delay als solches. > Weniger als 30 ms gehen gar nicht. Reicht dir das überhaupt? Ich bräuchte Werte von 40ms bis etwa 70ms. Je nach BT-Gerät. Die 50ms sind für das eine Gerät einen Tick zu lang und für das andere Gerät spürbar/sichtbar zu kurz, 100ms dagegen zu lang. > >> Vielleicht könntest Du mich erleuchten? > Punkt 5.3 Frequency Response: Ca. 30 dB Dämpfung bei 10 kHz. > Da geht jede Brillianz im Klang flöten. ☺ Ja, schon, aber soweit ich es verstehe bezieht sich dies doch auf das Verhalten unter Verwendung der (empfohlenen) Tiefpaßfilter. Oder gilt diese Dämpfung auch ohne Filter bzw. solche mit deutlich höherer Grenzfrequenz? Daher frage ich ja nach praktischen Erfahrungen als reines und kurzes Audio-Delay und nicht als Effektgerät. > Vielleicht lässt sich die Lindy-Box etwas aufpimpen um > sie variabler zu machen. Wenn sie denn sonst passt. Das Lindy-Gerät verwendet (angeblich) den TPA5052, der hardwaremäßig einstellbar 32 Delay-Werte vorsieht, die bei 48kHz Takt/Audio bis 170ms gehen (https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tpa5052.pdf?ts=1756416527660). Lindy gibt eine Audio-Sample-Rate von 48kHz an. Danach wären Delay-Schritte von etwa 5ms möglich. Maximal einstellbar sind (angeblich) 300ms, was bedeutet, daß in dem Gerät zwei TPA5052 in Serie geschaltet sind. Der Delay-Einsteller des Geräts (vermutlich ein Drehcodierschalter, BCD-Encoder-Schalter oder wie immer man diese Teile bezeichnet) hat aber nur 8 Positionen und (angeblich) 50ms Schrittweite, also Einstellungen von 0 bzw. 50ms bis (angeblich) 300ms. Ich vermute daher, daß der Encoder nur 3 Bit encodiert, denn zwischen den 8 markierten Stellungen ist keine Rastung, was bei einem 4Bit-Schaltert der Fall wäre, also nur jede 4. Stufe adressiert wird, also die beiden unteren LSB der TPA5052 nicht adressiert werden. Theoretisch könnte ich den Encoder umverdrahten, daß die 8 Stellungen nur die 3 LSB adressiert, also von ca. 12s bis nur ca. 100ms reicht. Das wäre in Hinblick auf das Gerät, das etwa 40ms oder 35ms Delay benötigt, zwar nicht perfekt, aber schon eine Verbesserung. Oder ich überbrücke den 2. TPA5052 um so die Delay-Zeiten zu halbieren. Aber vielleicht ist das auch ganz anders realisiert, vielleicht adressiert der Drehschalter einen uC und der adressiert dann die beiden TPA5052 exakt so, daß die 50ms, 100ms, 150ms usw. leidlich exakt eingestellt werden. Aber wie es darin wiklich aussieht kann ich erst sehen, wenn ich das Gehäuse öffnen kann. Das Problem ist: Ich bekomme das Gehäuse nicht auf. Klingt blöd, aber das ist kein verschweißtes 50-Cent-Steckernetzteil, dessen Gehäuse ich ohne Bedenken aufsäge. Die Gehäuseteile sind nicht verschweißt. Die obere Platte ist nur aufgeklebt, aber darunter ist sozusagen das gespritzte Unterteil des Gehäuses. Dessen Deckel ist der eigentlich Boden, da ist auch eine Trennfuge und das ist auch nicht an den Rändern verschweißt oder verklebt, aber es geht nicht auseinander und da sind auch keine Schrauben. Vielleicht intern verclipst - keine Ahnung. Gewaltsam daran herumhebeln mag ich nicht ohne zu wissen, wie es innen aussieht - auf diese Weise bricht man z.B. bei den Kindle 4 die Haltenasen/-clips ab. Das ist alles nicht so einfach. Daher: Wenn es dagegen möglich wäre, mit dem PT2399 (o.ä.) ein stufenlos einstellbares Adio-Delay mit akzeptabler Audio-Qualität zu fruckeln würde ich dies vorziehen.
Michael L. schrieb: >> Punkt 5.3 Frequency Response: Ca. 30 dB Dämpfung bei 10 kHz. >> Da geht jede Brillianz im Klang flöten. ☺ > Das wird bei seiner geplanten Konstruktion eh wurscht sein. Zudem kostet > so ein Platinchen mit dem PT2399 ein paar Euro. Das ist ja gerade die Frage: Ob bei Delay-Wertem von höchstens 75ms die Qualität für einfachen/normalen TV-Lautsprecher-Ton ausreicht. > > Die Lindy-Box kostet schlappe 80€. Und dann noch daran rumbasteln? Wenn es keine passende Lösung gibt ... > > Ich habe da eh meine Zweifel am Ergebnis, weil Video und Audio bei > seinem Plan sowieso nicht mehr synchron sind und dafür soviel Geld > rauswerfen. Bei Media Markt kostet der günstigste Funkkopfhörer zum > Fernsehschauen 41€ und der würde alle seine Probleme lösen. Es hat schon seinen Grund, warum ich mich mit BT abgebe. Ich HABE Funkkopfhörer, aber ich will weder Kopfhörer auf den Ohren noch im Ohr einen Stopfen (in-ear, die git es mit APTX-LL) und damit von den Mithörenden/-sehenden isloiert sein, sondern entweder Knochenschall oder over-ear, und die gibt es nun mal nut mit bT und nicht mit wirklich niedriger Latenz, selbst im Game-Mode, und die Mithörenden/-sehenden den normalen Fernsehton haben und ich ihn ebenfalls höre muß der so weit verzögert werden, daß er mit "meinem" BT-Ton synchron ist. Die Latenz im Game-Mode ist niedrig genug, daß Verzögerung optisch (Lippen) nicht stört, aber akustisch sind diese 40 ...70 ms natürlich deutlich zu viel.
Mark S. schrieb: > Neben der wirklich bescheidenen Klangqualität - es handelt sich hier um > ein 1-bit Deltadelay - ist auch der Delaybereich selbst ziemlich > eingeschränkt. So richtig kurze delays sind garnicht möglich. Habe da > noch so einiges von in der Kiste, kannstu gegen aufgerundetes Porto > gerne haben. Wie geschrieben genügt mir der minimale Bereich völlig. Aber wenn Du mit den Teilen schon gearbeitet hast: Wie ist denn die Qualität ohne Filter mit kürzestem Delay? > Wenn Du was vernünftiges suchst guxtu nach Spinsemi FV-1, bei Musikding > gibt es einige Platinenmodule damit. Aber das ist doch ein IC für Effekte und muß entsprechend "programmiert" werden - läßt sich das überhaupt als einfaches Delay ohne alles betreiben?
Mark K. schrieb: > sondern entweder Knochenschall oder > over-ear, und die gibt es nun mal nut mit bT Die sind angeblich over-ear und preislich günstig. Kann man sich, falls möglich, ja mal ansehen: https://www.philips.de/c-p/SHC5200_10/kabelloser-hifi-kopfhoerer Schon mal geschaut, ob Receiver oder TV das Videosignal verzögern können? Meiner hat die Möglichkeit. Das vereinfacht dann zumindest die Sache etwas.
Mark K. schrieb: > Aber das ist doch ein IC für Effekte und muß entsprechend "programmiert" > werden - läßt sich das überhaupt als einfaches Delay ohne alles > betreiben? Es gibt 8 Werkspresets, die man über 3 Adressleitungen auswählen kann. Einer davon ist delay, die Klangqualität ist schon wirklich ordentlich. Habe ich auch schon als analog einstellbares Delay verbaut.Das PT2399 wird auch ohne Filter nicht besser, und die kürzeste Verzögerung liegt nach meiner Erinnerung bei 100ms. Kannst Du getrost vergessen.
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PT2399 braucht in jedem Fall nen Filter am Ausgang. Der kann bei der kurzen Verzögerung natürlich mit höherer Grenzfrequenz gestaltet werden, bei den Effekten reden wir ja von Sekunden. Ich müsste noch ein paar von den Teilen in der Schublade haben. Wenn Du willst kann ich da mal was zusamnenklöppeln und den Frequenzgang durchmessen.
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