Hallo Zusammen! Größtenteils habe ich die schaltungsteile vom Urei 1620 übernommen zum teil jedoch ein wenig umgestellt (Phono Vorverstärkung, Equalizer, Monitor- und Ausgangsverstärkung) zu meinen Fragen: Ich habe hier einen Baxandall Equalizer aus dem Urei 1620. Und ich möchte ihn gerne mit einer Mitten-Regulierung erweitern. Ich habe also versucht herauszufinden welcher widerstand und Kondensator was macht damit die Frequenzen von bass und Treble (50Hz und 10kHz) stimmen. und zwar habe ich das mit der Grenz Frequenz Formel gemacht f = 1/(2πRC). Ich habe jedoch keine schlaue Antwort gefunden... kannst du mir eventuell helfen die werte für die mittleren Frequenzen zu berechnen (R29 - R31, Poti MID_A und C16)? Ich plane, zwei analoge VU-Meter am Ausgang meines Mixers einzubauen. Die Instrumente stammen von Telefunken und beinhalten intern einen Brückengleichrichter zur Gleichrichtung des Audiosignals. Meine Frage ist, wie ich die korrekte Verstärkung für die VU-Meter anhand des Signalverlaufs bestimmen kann, damit die Tonsignale realistisch dargestellt werden.. Die Nadeln schlagen bei einer Spannung von 1.7 V vollständig aus. Ich hatte vor die Signale mittels nicht invertierenden Verstärkers abzugreifen (unendlicher Eingangswiderstand, Signal wird nicht beeinflusst?) und anschließend noch zu verstärken. Auf der Rückseite von meinen Metern waren bei jedem noch ein Trafo an + und – angehängt, Marke: Ke-Mo Verhältnis: 1:1.7, wie können mir diese Trafos helfen? Was muss ich beachten? Bei den Ton-Regelungen von jedem Kanal, macht es Sinn das Signal mittels OPV's zu verstärken oder reicht da auch einfach ein Spannungsteiler wie beim UREI 1620 aus? Was empfiehlst du mir? Ich komme beim Grounding noch nicht ganz draus... Muss ich die Schirmung der Eingangs Signale an das geerdete Gehäuse oder an das GND potenzial meiner Schaltungen legen? eventuell alle 3 zusammen? Ich hoffe ich habe euch nicht zu viel Zeit geraubt ;) Lieber Grüsse aus der Schweiz Flo
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Flo schrieb: > Ich komme beim Grounding noch nicht ganz draus... Muss ich die Schirmung > der Eingangs Signale an das geerdete Gehäuse oder an das GND potenzial > meiner Schaltungen legen? eventuell alle 3 zusammen? Es darf nur einen Erdungspunkt geben an dem Gehäuse und GND verbunden sind, tunlichst der Stecker vom Phonoeingang. Dein VU-Meter sollte mit einer STROMQUELLE gespeist werden, mit einem Strom der von der Spannung des Audiosignals vorgegeben wird (aka 0.1V macht 10uA, 1V macht 100uA). Dann spielt der Spannungsabfall an den Diode keine Rolle. Spannung-Strom konvertiert man einfach mit einem OpAmp. Dein Equalizer ist Murks, es beeinflussen sich die 3 Regler. Nimm eine andere Schaltung.
Flo schrieb: > ich möchte ihn gerne mit einer Mitten-Regulierung erweitern. Ich habe also > versucht herauszufinden welcher widerstand und Kondensator was macht > damit die Frequenzen von bass und Treble (50Hz und 10kHz) stimmen. und > zwar habe ich das mit der Grenz Frequenz Formel gemacht f = 1/(2πRC). > Ich habe jedoch keine schlaue Antwort gefunden... kannst du mir > eventuell helfen die werte für die mittleren Frequenzen zu berechnen > (R29 - R31, Poti MID_A und C16)? Für den Mittenregler hast du einfach die Schaltung des Höhenreglers kopiert. Die hat nur eine einzige Grenzfrequenz, ein Mittenregler braucht logischerweise(!) aber zwei. Deshalb kann deine Schaltung so niemals funktionieren, egal, welche Bauteilwerte du nimmst.
Elliots Sound Pages sind für Audio immer eine Fundgrube. Hier eine Klangregelung mit 2 parametrischen EQ für den Mittenbereich: https://sound-au.com/project28.htm
Jobst M. schrieb: > Portables Mischpult. Elektor 4+5/86 Elektor halt, von Laien für Laien, die Nachteile der Schaltung werden nicht beschrieben "aber sie sieht so schön einfach aus". Besser sound.au
Michael B. schrieb: > Elektor halt, von Laien für Laien, die Nachteile der Schaltung werden > nicht beschrieben "aber sie sieht so schön einfach aus". Das macht nix. Diese Schaltung ist in vielen Hifi-Geräten verbaut und erfüllt dort zufriedenstellend ihren Zweck. Das man das besser machen kann, ist mir durchaus bewusst. Dafür passt diese Schaltung genau in das Format, das sich der TO ausgesucht hat. Gruß Jobst
Hallo, ehrlich gesagt, ich traue keiner der Schaltungen. Gut, ich habe vor 20 Jahren auch so etwas gebaut. Es gibt schon seit einiger Zeit LTspice. Ich würde zunächst ersteinmal schauen wie linerar der neutrale Frequenzgang wäre. Da habe ich so meine Zweifel. Wenn man drei Filter hat, so ist es nicht ganz einfach die so zu dimensionieren das alle Filter parallel geschaltet dem Eingangsverlauf gleichen. Aber vielleicht kommt es ja gar nicht darauf an. Einen TL084 würde ich auch nicht einsetzen. Bei Rod Elliott (ESP) heißt es 1999:
1 | The simulated inductor opamps can be TL072 or similar, but the input and output opamps need to be fairly quiet. Use NE5532 or similar. |
Seit 1999 sind die NE5532 deutlich billiger geworden. Reichelt verkauft die für 42 Cent. Ein TL084 kostet 39 Cent. Der hat zwar 4 Verstärker integriert. Aber für 42 Cent bekommst Du 2 deutlich bessere OPVs. mfg Klaus
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Klaus R. schrieb: > Wenn man drei Filter hat, so ist es nicht ganz einfach die so zu > dimensionieren das alle Filter parallel geschaltet dem Eingangsverlauf > gleichen. Beim Kuhschwanzklangsteller handelt es sich um frequenzabhängige Spannungsteiler, die in Mittelstellung absolut symetrisch sind und damit frequenzunabhängig die halbe Eingangsspannung ausgeben. Ist also überhaupt gar kein Problem. Klaus R. schrieb: > Einen TL084 würde ich auch nicht einsetzen. Hier stimme ich Dir aber voll zu. Der TL07x ist die rauscharme Variante, die man schon mal gegenüber TL08x bevorzugen sollte. NE5532A ist eine bessere Wahl, wer es noch etwas besser (allerdings auch teurer) möchte, kann z.B. OPA1612 einsetzen. Den gibt es aber nicht in DIL, sondern nur als SO-8, ist dann allerdings, wie die meisten Dual-OPs, Pinkompatibel zum NE5532 (oder TL062/072/082). Gruß Jobst
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Ein Equalizer ist zwar toll anzusehen, aber das Signal wird meist mehr verschlimmbessert als, dass er bei mir nützlich war.
Jobst M. schrieb: > Beim Kuhschwanzklangsteller handelt es sich um frequenzabhängige > Spannungsteiler, die in Mittelstellung absolut symetrisch sind und damit > frequenzunabhängig die halbe Eingangsspannung ausgeben. Durch die Mittenstellung wird der Verstärkungsfakor auf 1 gesetzt. Aber das weitere ist echt verrückt. R30 und C15 bilden ein konstantes RC - Glied wobei die Poti-Mittenstellung noch den höchsten Widerstandwert mit dazu liefert. In jeder anderen Stellung ist er kleiner. Aber wenn jetzt kein Stromfluss möglich wäre, die beiden anderen Stellglieder nicht vorhanden wären, dann kann wegen dem sehr hochohmigen negativen Input des OPV es fast gar nicht zur gewünschten Frequenzabhängigkeit kommen. Also sind die anderen Stellglieder mit am Rückfluß beteiligt. Jede Änderung der Stellglieder wirkt sich auf jeweils alle anderen aus, mal stärker bei benachbarten Frequenzbereichen und weniger bei entfernteren Bereichen. Das möchte ich nicht zu Fuß berechnen. Im Mittenstellung sind alle Verstärkungen der Frequenzbereichen auf 1 gesetzt. Ob jetzt im Übernahmebereich zwischen zwei Bereichen auch der Verstärkungsfaktor 1 ist kann ich nicht einschätzen. Man stelle sich nur zwei Bereiche vor Bass und Höhen. Da gibt es in der Mitte garantiert einen Einbruch. Deswegen sind auch drei Bereiche ziemlich wenig. Ich denke, die Kuhschwänze müssen schon gut zueinander passen. Es kommt noch dazu, bei +/- 5 Prozent Toleranz von Kondensatoren würde das wohl nicht immer gut gelingen. Also kommt es hier wieder auf eine gewisse Präzision an. Wie ich schon sagte LTspice wäre hier ein guter Freund. mfg Klaus
Alle Deine Bedenken spielen eigentlich gar keine Rolle. Natürlich beeinflussen sich die Bänder gegenseitig. Aber nicht so kritisch, wie Du es ausmalst. Die Bereiche gehen ineinander über. Hätte ich die Schaltung hier, würde ich sie einmal kurz durchwobbeln. Aber Du kannst gerne auch mal LTSpice bemühen. Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > Hätte ich die Schaltung hier, würde ich sie einmal kurz durchwobbeln. > Aber Du kannst gerne auch mal LTSpice bemühen. Die Kuhschwanzklangregelung habe ich vor ein paar Jahren mal aufgebaut. Ich habe sie zwar nicht durchgewobbelt, aber sie klingt subjektiv genauso wie sie soll. Die beiden Vorstufentransistoren können getrost entfallen. Für Single supply Betrieb (12V) ist hier statt eines OPVs nur ein einziger Transistor eingesetzt worden.
Enrico E. schrieb: > Die Kuhschwanzklangregelung habe ich vor ein paar Jahren mal aufgebaut. > Ich habe sie zwar nicht durchgewobbelt, aber sie klingt subjektiv > genauso wie sie soll. Ja, habe ich auch schon vor gut 40 Jahren. Eine klassische Schaltung für die Anhebung von Hoch- und Tieftonbereiche. Das Problem, was ich sehe, ist den Mittelton vernüftig einzubinden. mfg KLaus
Jobst M. schrieb: > Natürlich beeinflussen sich die Bänder gegenseitig. Aber nicht so > kritisch, wie Du es ausmalst. Die Bereiche gehen ineinander über. > > Hätte ich die Schaltung hier, würde ich sie einmal kurz durchwobbeln. > Aber Du kannst gerne auch mal LTSpice bemühen. Ja, die Bänder beeinflussen sich gegenseitig. Das muß ja auch nichts negatives sein. Wenn man es richtig dimensioniert könnte es genial sein. Ich hatte vor langer Zeit schon mal davon gehört. Nur ich habe noch vor kurzem versucht im Frequenzbereich von 10 MHz bis 1 GHz mit drei oder vier Kondensatoren die Dämpfung zu verbessern um die Emissionen zu mindern. Das war echt schwierig und die beste Lösung war kein stetiger Verlauf. Gut, in diesen Frequenzbereichen muß man auf die Eigenresonanzen der Kondensatoren rechnen. Nach der Resonanz wirkt der Kondensator zunehmend induktiv. Ich würde Deine Schaltung gerne mal simulieren. Du hast ja auch anscheinend 3 oder mehr Bänder, die aber mit allen Parametern versehen sind. mfg Klaus
Jobst M. schrieb: > Natürlich beeinflussen sich die Bänder gegenseitig. Aber nicht so > kritisch, wie Du es ausmalst. Die Bereiche gehen ineinander über. Ganz grob betrachtet, ist es beim Entwurf des OP doch so: Der Höhenregler wirkt von 10 kHz bis unendlich, und der Mittenregler z. B. von 2 kHz bis unendlich. Der Mittenregler dominiert also den Höhenregler. Kann man so machen, aber dann ist es kein Mittenregler. Ein Mittenregler hat Bandpassverhalten, nix Kuhschwanz.
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Rolf schrieb: > beim Entwurf des OP doch so: Der Höhenregler wirkt von 10 kHz bis > unendlich, und der Mittenregler z. B. von 2 kHz bis unendlich... > aber dann ist es kein Mittenregler. Ein Mittenregler hat > Bandpassverhalten, nix Kuhschwanz. Korrekt, diese Schaltung ist ja auch ungeeignet. Die Schaltung von Enrico E. ist im Kern eine Baxandall-Schaltung, vorbildlich im Gegenkopplungszweig eines Verstärkers. Peter Baxandall hat die Schaltung 1952 mit einer Röhre entwickelt (https://www.effectrode.com/wp-content/uploads/2018/09/negative_feedback_tone_baxandall.pdf), in Enricos Schaltung ist das ein Transistor (BC548C), das funktioniert auch gut. Die Schaltung von Elektor, die Jobst gezeigt hat, hat auch die Baxandall-Eigenschaften, aber zusätzlich eine Kombination beider Filter, die sich gegenseitig beschneiden und daher nur bei den Mitten wirken. Diese Schaltung wird auch funktionieren, die Steilheit der Übergänge ist allerdings nicht groß und stark überlappend. (Im Gegensatz zu den Equalizer-Filtern, bei denen die Steilheiten der einzelnen Filter durch entsprechende Bauteilauswahl gewählt werden kann.) Bernhard
In einem Livepult ist ein parametrischer EQ eigentlich immer eine feine Sache. Damit ist das Einfangen und Eliminieren von Rückkopplungen am besten zu machen. Das ist in einem DJ Pult eher untergeordnet, wenn der DJ keine Ansagen macht oder sonst irgendein Mikrofon offen hat. Allerdings kann man damit auch unangenehme Resonanzen in den Griff kriegen.
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Nach der Erstveröffentlichung 1952 hat Peter Baxandall die Schaltung noch etwas weiter entwickelt und weitere Schaltungen veröffentlicht. Douglas Self hat in seinem Buch "Small Signal Audio Design" einige Schaltungen zusammengetragen, darunter ist auch eine "Quasi-Baxandall-Schaltung" mit zusätzlich einer Einstellung für die mittleren Frequenzen. Das geht allerdings etwas zu Lasten des Stellbereichs: ± 12 dB gegenüber ± 20 dB bei der klassischen Baxandall-Schaltung. Zumindest in der 2. Auflage von 2015 zeigt "Small Signal Audio Design" einige schöne Schaltbeispiele von Peter Baxandall. Vielleicht hat jemand das Buch oder findet etwas im Internet. Bernhard
Hallo, ich habe die Elektor Schaltung von Jobst optimiert. Die originale Filterabstimmung war nicht ganz gelungen. Das Mitten-Band war etwas zu breit und das Filter war nicht in der Mitte von den Bass- und Höhen-Bändern. So kam es dazu das zwischen Bass und Mitte immer ein Unterschwingen erfolgte und zwischen Mitten- und Höhen-Band ein Überschwingen. Siehe dazu: Mixer Elektor 04_Originales Filter.png In der Simulation habe ich zunächst oben in der Schaltung die Potis so eingestellt das ein möglichst linearer Verlauf entstand. Um jetzt zu sehen was die Mitten bewirken habe ich unten das Filter gedoppelt. Bass und Höhen werden mit 50K zu 50K auf neutral gesetzt und die Mitten wie oben mit 20 zu 80 verstärkt. In Farbe Rot ist dieser Verlauf zu sehen. Siehe: Mixer Elektor 04_Optimiertes Filter mit Anzeige Mitten Referenz .png Statt 5,5 nF werden am Mitten-Poti jetzt 12,2 nF eingesetzt. Also 10 nF // 2,2 nF. Damit wird das Mitten-Filter etwas mehr Bass-Lastiger und greift weniger in das Höhen-Band ein. der 22 nF Kondensator wurde gegen 33 nF getauscht. Damit rutscht das Mitten-Filter noch etwas weiter in den Bass-Bereich. Das Mitten-Filter wird in der Simulation mit 18 zu 82 verstärkt. In neutraler Stellung, 50 zu 50, wird das Mitten-Band bei 300 Hz bis auf 0 dB heruntergezogen. Die Absenkung wird mit 82 zu 18 erreicht und dann liegen die 300 Hz auf -6 dB. Das ist eigentlich schon ganz ordentlich. Der Elektor wurde früher oft belächelt. Er hatte auch den Spitznamen Defektor. Die Schaltung ist von 1984. Dem Entwickler stand vermutlich ein Wobbler zur Verfügung oder auch nicht. Und simulieren konnte man noch nicht. Als Billiglösung ist die Schaltung jetzt schon akzeptabel. Diese Filter haben nur 6 dB/Oktave. Das ist ziemlich flach. Wie man sieht kann man Im Bereich von 20 KHz nur drei Bänder einrichten. Filter mit 12 dB/Oktave waren früher auch LC-Filter und heute spendiert man dafür einen OPV. Bei 18 dB/Oktave werden es schon 2 OPV sein. Dann hat man schon ein kleines Klavier. Wer selber Simulieren möchte, der kopiert sich alle Dateien in ein Verzeichnis und startet die Simulation mit LTspice. Über die PLT Datei wird auch sofort meine Plotdarstellung angezeigt, aber Plot und Schaltung übereinander. Das finde ich hier nicht so gut. Im Menü geht man auf Window und Tile Vertically und schon sieht es besser aus. Viel Spaß damit! mfg Klaus
Das sieht doch gut aus, viel besser als der erste Entwurf. Die "Mittenverstellung" sollte hier in der geometrischen Mitte zwischen Tiefen- und Höhen-Einsatz liegen. Die geometrisch mittlere Frequenz des Hörbereichs liegt um 600 Hz (nicht 1 kHz, was man bei vielen Schaltungen sieht), bei deiner Schaltung sind's 300 Hz. Vielleicht macht es Sinn, die Einsatzfrequenz der Tiefen- oder der Höheneinstellung etwas anzuheben, damit 600 Hz in der Mitte liegt. Geometrische Mitte, je nach Betrachtungsweise für den gesamten Frequenzbereich: - √(16 Hz · 20 kHz) = 566 Hz - √(20 Hz · 20 kHz) = 632 Hz - √(20 Hz · 16 kHz) = 566 Hz - √(40 Hz · 15 kHz) = 775 Hz Diese RC-Filter haben stets 6 dB/Oktave. Für 1, 2 oder 3 Frequenzbereiche innerhalb drei Dekaden ist das aber völlig okay. LC-Filter wie bei Equalizern haben dann Bandpass-Eingenschaften und nicht mehr die "Kuhschwanz-Kurven", die auch weit unter- bzw. oberhalb die Verstärkung bzw. Abschwächung beibehalten. Dort kann man wählen: kleines "C" und großes "L" -> schmale Bandbreite, großes "C" und kleines "L" -> breite Bandbreite. Die Induktivität "L" macht man meistens mit einem "C" und einem Inverter (Negative Impedance Converter, NIC). Den kann man auch mit einem oder zwei Transistoren aufbauen. Elektor hat Schaltungen von sehr vielen Autoren veröffentlicht. Manche waren durchaus gut. Bernhard
Bernhard schrieb: > Das sieht doch gut aus, viel besser als der erste Entwurf. Ich wollte ja dem TO Flo nur eine brauchbare Variante zur Verfügung stellen und habe dann die von Jobst vorgestellte Elektorschaltung verbessern wollen. Deshalb habe ich die den Tief- und Hochbereich so belassen. Nur der Mittenbreich der passte nicht so gut dazu. Aber mich würde es selber interessieren ob man mit eine Mitte von 600 Hz noch bessere Eigenschaften erhält. Die Tief- unf Hoch-Bänder werde ich natürlich entsprechend verschieben. Ich denke der Bereich von 800 Hz bis 4000 Hz könnte dann auch besser geregelt werden. Der ist ja für das Klangbild schon wichtig. Mal sehen was ich machen kann. Danke für die Infos. mfg Klaus
Praktisch gesehen ist ein Filter immer die zweitbeste Lösung. Eure Entwürfe sind interessant. Ob sie dem Ohr gefallen und die Verstärkerleistung für die x-fache Anhebung ausreicht, wären die nächsten Fragen.
Eine Zeitlang hatte ja jeder HiFi-Turm einen Equalizer. Dann hatte ich einen mit Soundprozessor wo man mit 5 winzigen Tipptasten den Bereich auswählen und ändern konnte. Bedientechnisch war das der absolute Obergau. Lange Rede, kurzer Sinn, man spielt damit ne Weile rum und stellt dann fest, linear klingt doch am besten. Mein letzter Onkyo hat diese unnützen Spielereien wieder weggelassen und nur noch die üblichen 2 Potis, die auf Mitte stehen. Was ich an den alten Röhrenradios ganz sinnvoll empfand, war die gehörrichtige Lautstärkeeinstellung. Bei kleinen Lautstärken hatte man immer noch angenehme Bässe und Höhen. Aber das hat natürlich nur solange funktioniert, wie es auf der Senderseite noch Tontechniker gab, die alle Quellen richtig eingepegelt haben.
Peter D. schrieb: > Lange Rede, kurzer Sinn, man spielt damit ne Weile rum und stellt dann > fest, linear klingt doch am besten Oder man macht es richtig, legt ein Messmikro in den Raum und lässt den DSP die optimale EQ Filterkurve bestimmen und freut sich über die danach viel bessere Spracherständlichkeit und die viel geringere Basslastigkeit, aka das Wummern ist weg. Kann sowohl mein LG Fernseher als auch meine HiFi Anlage mit dBx driverack, und nein, die Kurve ist nicht linear, aber auch nur so +/-2dB, dafür halt in 32 Bändern.
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Lu schrieb: > Praktisch gesehen ist ein Filter immer die zweitbeste Lösung. Peter D. schrieb: > Lange Rede, kurzer Sinn, man spielt damit ne Weile rum und stellt dann > fest, linear klingt doch am besten. Michael B. schrieb: > Oder man macht es richtig, Ihr habt ja recht. Aber der TO Joh möchte gerne solch eine Klangregelung bauen. Es kann ja sein das diese einfache Regelung für ihn genau das Richtige ist. Ich denke, wir haben damals auch so auf diesem Niveau angefangen. War ja auch nicht verkehrt. Die Elektor - Schaltung ist für die Ansprüche schon vollkommen in Ordnung. Sie war damals 1984 eben noch nicht so optimiert. Oder vielleicht stand auch kein Wobbler zur Verfügung, oder, oder. Von Simulatoren, wie heute, ganz zu schweigen. Ich möchte den Vorschlag von Bernhard aufgreifen und die Mitten auf 600 Hz positionieren. Danach müssen Bass und Höhen so verlagert werden das die Übergänge passen. Mal schauen was da herauskommt. mfg Klaus
Klaus R. schrieb: > Die Elektor - Schaltung ist für die Ansprüche schon vollkommen in > Ordnung. Sie war damals 1984 eben noch nicht so optimiert. Nein. Damals, als ein Transistor 5 und ein OpAmp 20 Mark kostete, musste man sich vielleicht mit Transistorschaltungen und suboptimalen Verzerrungsnetzwerken zufrieden geben weil besseres ein Kostenfaktor wurde. Heute, wo ein Audio-OpAmp 19ct kostet, kann man sich die Schaltung von sound.au und ähnliche leisten und hat keinen Grund alten Schrott nachzubauen bloss weil man seit dem eine Lernblockade vorweisen kann.
Michael B. schrieb: > Klaus R. schrieb: >> Die Elektor - Schaltung ist für die Ansprüche schon vollkommen in >> Ordnung. Sie war damals 1984 eben noch nicht so optimiert. > > Nein. > > Damals, als ein Transistor 5 und ein OpAmp 20 Mark kostete, musste man > sich vielleicht mit Transistorschaltungen und suboptimalen > Verzerrungsnetzwerken zufrieden geben weil besseres ein Kostenfaktor > wurde. > > Heute, wo ein Audio-OpAmp 19ct kostet, kann man sich die Schaltung von > sound.au und ähnliche leisten und hat keinen Grund alten Schrott > nachzubauen bloss weil man seit dem eine Lernblockade vorweisen kann. Sehe ich auch so. Aber der TO ist wohl noch nicht so weit. Ich habe in meiner Lehre das erste Mal mit einer Kippstufe zu tun gehabt. Es wurde die Schaltung genau besprochen, so dass auch jeder Bescheid wußte. Danach wurde die Platine angefertigt und alles auf DIN A4 montiert mit Steckbuchsen, so dass man ganze Zähler aufbauen konnte. Das hat uns damals geprägt. Selbiges kam in der Fachoberschule nochmals vor. Also hatte sich das schon bewährt. mfg Klaus
Michael B. schrieb: > und hat keinen Grund alten Schrott nachzubauen bloss weil man seit dem > eine Lernblockade vorweisen kann. Zumindest macht es aber Spaß an den Werten dran rumzuspielen, um direkt danach zu hören, wie sich der Klang verändert hat. Man kann natürlich auch einfach einen LM1035/1036 einsetzen, der kümmert sich automatisch um alles, man sieht nur nicht wie er es macht.
Enrico E. schrieb: > Man kann natürlich auch einfach einen LM1035/1036 einsetzen, Wird seit mehr als 10 Jahren nicht mehr hergestellt. > der kümmert > sich automatisch um alles, man sieht nur nicht wie er es macht. Steht im Datenblatt drin, auch das mäßige SNR.
Hallo, ich konnte den Mini Equalizer auf Basis einer Elektor Schaltung aus dem Jahr 1984 noch etwas weiter verbessern. Ich habe zunächst vorgehabt die Mittenfrequenz auf 600 Hz zu verlagern und das Bass- und Höhen-Band entsprechend höher auszulegen. Leider bleibt das Mitten-Band dann nicht konstant auf 600 Hz, sondern hängt von Einstellungen des Potis der den beiden Nachbarbändern ab. Das daß so deutlich sich darstellt, hatte ich zuvor nicht vermutet. Aber es ist trotzdem noch akzeptabel. Mixer Elektor 08_linearer Verlauf bei 6 dB 400mdB Welligkeit_570Hz .png Hier sind die Höhen mit Poti-Einstellung 8 zu 92 mit der höchsten Verstärkung beteiligt. Die Mitte ist mit 18 zu 82 dabei und der Bass mit 30 zu 70. Das ergibt einen linearen Verlauf bei +6 dB und ca. 0,4 dB Welligkeit. Das heißt, beim Bass und der Mitte gibt es noch Reserven noch oben. Den selben Rahmen hat man natürlich auf Seiten der Dämpfung. Also, man kann schon ganz schön etwas verbiegen. Nur bei den originalen Werten der Elektor-Schaltung hätte man keine linearen Verlauf einstellen können. Mixer Elektor 09_-20%_550Hz bei 4dB8 900mdB Steigung .png In dieser Variante sind alle Verstärkungen um 20% verringert worden. Das Bass - Band liegt jetzt bei 4,8 dB und die Höhen liegen um 0,9 dB höher. Das ist praktisch so gut wie linear. Aber man merkt schon etwas. Mixer Elektor 10_-40%_451Hz bei 3dB7 Steigung im Mittel 3dB .png Hier sind die Verstärkungen um insgesamt 40% gesenkt worden. Die Differenz zwischen Tief und Hoch liegt bei 3,7 dB, bei im Mittel 3 dB. Das kann man aber wieder korrigieren. Mixer Elektor 11 anpassen_-40%_480Hz 580mdB Schlenker im Mittel ca 3dB .png Der Bass wurde etwas gesenkt, die Mitte noch etwas weniger und die Höhen deutlich gesenkt. Der mittlere Verlauf liegt bei etwas unter 3 dB, der Schlenker bei 0,58 dB. Es ist klar warum Equalizer mit mehr als drei Bändern je Band ein autarkes Filter benötigen. Die Einstellung eines Bandes darf die Nachbarbänder nicht beeinflussen. Aber ich denke, mit diesem Filter läßt es sich schon arbeiten. Mfg Klaus
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