Hallo Experten, ich strebe eine RS485 Kommunikation mit mehreren Slaves (diverse Laborgeräte,3-4 an der Zahl) an - Master ist ein µC, Modbus ist das Protokoll. Hat jemand Erfahrung damit, ob Abschlusswiderstände nötig sind und wenn ja, wo und wie groß ? Was wäre sonst noch zu beachten gegenüber einer 1:1 Verbindung, die bislang problemlos läuft? Länge der Leitungen (A,B) zwischen den Slaves und dem Master max. 2-3 Meter, 3 Slaves werden angestrebt. Manche empfehlen 2 Widerstände zu je 120 Ohm am Ende der A/B Leitung zwischen A und B und am µC Anschluss. Wer hat Erfahrung und kann hierzu was sagen damit das Ganze möglichst unproblematisch von 1:1 auf 1:n erweitert werden kann?
David schrieb: > Hat jemand Erfahrung damit, ob Abschlusswiderstände nötig sind und wenn > ja, wo und wie groß ? Es gibt Datenblätter, Applikationsschriften und diverse Beschreibungen zum RS485-Bus. Wie kritisch das alles ist, hängt von der von dir verwendeten Übertragungsgeschwindigkeit ab.
David schrieb: > ob Abschlusswiderstände nötig > sind und wenn ja, wo und wie groß ? RS485 selbst (und seine Komponenten) sind hervorragend dokumentiert! Selbst Wikipedia liefert die allgemeinen Grundlagen zu deiner allgemeinen Frage.
Lies das: https://d1.amobbs.com/bbs_upload782111/files_48/ourdev_700533NAUWXP.pdf https://www.ti.com/lit/an/slla272d/slla272d.pdf und den offiziellen Standard: https://www.mikrocontroller.net/attachment/428561/eia485.pdf Und denke daran: RS485 ist ein Bus, eine Linie. Am Anfang muss ein Abschluss hin, um Reflektionen zu vermeiden, dann kommen die einzelnen Geräte ohne Stichleitungen und ohne Abzweigungen, und am Ende muss wieder ein Abschluss. Dazu irgendwo Failsafe-Widerstände, und dem Bus in Ruhe auf logisch 1 zu halten. fchk
Danke alle für die Antworten, RS485 ist noch Neuland für mich, gelesen hatte ich einiges darüber und auch eine 1:1 Verbinung/Kommunikation lauffähig ohne Probleme bekommen (9600 Baud) - aber die 1:1 Kommunikation war ohne jegliche Abschlusswiderstände. Insofern die Frage, ob man diese überhaupt braucht oder ob diese sogar u.U. eher "schädlich" sein können.
David schrieb: > und auch eine 1:1 Verbinung/Kommunikation lauffähig ohne Probleme > bekommen (9600 Baud) Vermutlich kurze Strecken. Dann ist es eine niedrige Datenrate, was auch unkritischer ist. Man kann Glück haben. Muss aber nicht. Wenn man es stabil haben will nimmt man paarweise Verdrillte Leitungen mit Schirm. Linien Topologie. Anfang und Ende mit Abschlusswiderstand. Aber das hat Frank ja auch schon alles erklärt.
David schrieb: > Insofern die > Frage, ob man diese überhaupt braucht oder ob diese sogar u.U. eher > "schädlich" sein können. Du willst es gar nicht wissen!
David schrieb: > RS485 ist noch Neuland für mich > ... > Insofern die Frage, ob man diese überhaupt braucht oder ob diese sogar > u.U. eher "schädlich" sein können. Mit RS485 speziell hat das wenig zu tun. Das sind Grundlagen der HF-Technik für die Ausbreitung von Signalen auf Leitungen. Impedanzstoßstellen erzeugen Signalreflektionen und die Reflektionen überlagern sich deinem Nutzsignal als Störung. Wie die sich auswirken hängt von der Signallaufzeit und damit vom Abstand ab.
Rainer W. schrieb: > Das sind Grundlagen der HF-Technik für die Ausbreitung von Signalen auf > Leitungen. Wenn man den Bus a) nicht allzulang macht (also eher nur ein paar Meter als ein paar hundert Meter) und b) sich bei der Baudrate zurückhält, dann kann man die HF-Technik eine ganze Zeit lang ignorieren. Modbus kann man auch mit 9600 Baud betreiben. Das ist dann sehr gutmütig, was Abweichungen vom Ideal angeht.
Harald K. schrieb: > Wenn ..., dann kann man die HF-Technik eine ganze Zeit lang ignorieren. Ach nee (1. Antwort). Rainer W. schrieb: > ... Wie kritisch ... Schädlich ist ein ordentlicher Aufbau aus technischer Sicht allerdings nie.
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Bearbeitet durch User
David schrieb: > Manche empfehlen 2 Widerstände zu je 120 Ohm am Ende der A/B Leitung > zwischen A und B und am µC Anschluss. > Wer hat Erfahrung und kann hierzu was sagen damit das Ganze möglichst > unproblematisch von 1:1 auf 1:n erweitert werden kann? Du nutzt EINE lange Leitung mit Terminierung an beiden Enden und hängst die Controller daran auf wie Bushaltestellen auf der Strecke, ohne weitere Widerstände. Baue KEINEN Stern. Achte auf ähnliches GND Potential, sonst funktioniert es nicht. Du musst also GND sämtlicher Busteilnehmer über eine dritte Ader verbinden können ohne dass es funkt (und wenn das geht, kann die dritte Ader wieder weg).
Rainer W. schrieb: > Schädlich ist ein ordentlicher Aufbau aus technischer Sicht allerdings > nie. Nein. Aber man muss sich auch nicht unnötig verkrampfen oder eine Wissenschaft draus machen. Man kann natürlich auch damit anfangen, dann aber sollte man sich auch mit Augendiagrammen beschäftigen.
Michael B. schrieb: > Achte auf ähnliches GND Potential, sonst funktioniert es nicht. Du musst > also GND sämtlicher Busteilnehmer über eine dritte Ader verbinden können > ohne dass es funkt (und wenn das geht, kann die dritte Ader wieder weg). Welchen GND meinst du - den vom Gehäuse der Slaves? Von den jeweiligen RS485 Slave Schnittstellen gibt es selber nur die A/B-Anschlüsse, keine expliziten Massenanschluss der RS485 Schnittstelle.
David schrieb: > Welchen GND meinst du - den vom Gehäuse der Slaves? Er meint den elektrischen GND aller Busteilnehmer, auf den sich die Signale A und B beziehen.
David schrieb: > Welchen GND meinst du - den vom Gehäuse der Slaves? Den GND Anschluss der Treiber-ICs. Ja, RS485 hat meist nur 2 Adern. Das funktioniert dank der Widerstände auch wenn alle Busteilnehmer galvanisch unabhängig sind oder auf gleichem Potential liegen. Doch manchmal ist das nicht der Fall und der Anwender wundert sich,,warum es nicht funktioniert. Zum Test eine Masseleitung zu verlegen zeigt, ob es ohne gehen würde oder nicht. Es knallt dann nämlich, wenn es nicht gehen würde.
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