Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Floppy Spindel-Motor


von Martin O. (ossi-2)


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Floppy Spindel-Motore sind üblicherweise BLDC Motore. Manche haben 
wenige flache (z.B. 6) Wicklungen. Siehe z.B.

https://martin-jones.com/wp-content/uploads/2014/04/img_6338.jpg

Kann mir jemand sagen wieviele Pole dann der Rotor hat ?

von Harald K. (kirnbichler)


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Der Rotor ist hier ein flacher Permanentmagnet. Wieviele Pole hat ein 
Permanentmagnet?

Ich würd' glatt sagen: Zwei.

von Wulf D. (holler)


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Harald K. schrieb:
> Ich würd' glatt sagen: Zwei.

Kann sein, muss aber nicht.

Hast du einen kleinen Magneten zur Hand?
Führe den mit einem Pol nahe am äußeren Radius der Magnetscheibe 
entlang. Einmal anziehen und abstoßen wären zwei.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Es gibt durchaus mehrpolige Magnete, einfach ein Papier oder Folie 
drauflegen und Eisenfeilspäne streuen, sie richten sich nach den 
Feldlinien aus.
Ich habe eine Folie im Scheckkartenformat, die ebenfalls Magnetfelder 
sichtbar machen kann.
Oder mit einem zweiten Magneten den Umfang "abtasten", dann spürt man 
die Pole deutlich.

von Martin O. (ossi-2)


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Die Frage ist eine eher theoretische. Ich habe keinen Floppy Motor im 
Zugriff.

von Torsten B. (butterbrotstern)


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Richi hat eine 3,5"-Floppy (Samsung SFD-321B) analysiert, allerdings 
kein Wort zum Rotor-Magneten.  https://www.richis-lab.de/floppy.htm
"Der Rotor des Diskettenantriebs ist unspektakulär aufgebaut. Er besteht 
aus einem ringförmigen Magneten."
Der Stator hat 3*6=18 Arme.

von Michael L. (nanu)


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Harald K. schrieb:
> Der Rotor ist hier ein flacher Permanentmagnet. Wieviele Pole hat
> ein
> Permanentmagnet?
>
> Ich würd' glatt sagen: Zwei.

Eher 6 oder 12.

von Wolf17 (wolf17)


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Scheint nicht eindeutig zu sein:
Beitrag "Brushless DC Motor: 12 Spulen / 14 Magente ?"
Da hilft nur die Polpaare am Ringmagneten mit einem Nagel abzufahren und 
zu zählen.

von Rainer W. (rawi)


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Harald K. schrieb:
> Ich würd' glatt sagen: Zwei.

Fast richtig - es gibt zwei Typen von Polen: Nord- und Südpole.
Wieviele davon der Rotor besitzt, hängt von seiner Magnetisierung ab.

Martin O. schrieb:
> Ich habe keinen Floppy Motor im Zugriff.
Genauso könntest du dann fragen, wieviel Kilowatt besitzt ein Automotor.

Wieviele Polpaare der Rotor besitzt, hängt davon ab, wie der Hersteller 
seinen Motor ausgelegt hat und was er bei seinem Zulieferer bestellt hat 
;-)

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Martin O. schrieb:
> Kann mir jemand sagen wieviele Pole dann der Rotor hat

Ein Floppymotor (vermutlich jeder, nutzen ja alle dieselben 
Ansteuerchips) hat 4 Polpaare, dabei werden die Magnetpole auf dem 
scheibenförmigen Permanentmagneten des Rotors gezählt, nicht die Spulen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Floppy Spindel-Motore sind üblicherweise BLDC Motore. Manche haben
> wenige flache (z.B. 6) Wicklungen.
> Kann mir jemand sagen wieviele Pole dann der Rotor hat ?

Typisch sind bei den Pfannkuchen-Motoren wohl acht Pole am Rotor:

Anhang aus http://www.vias.org/feee/c13_motors_07.html

Als Synonym für den Scheibenläufermotor werden auch die Begriffe 
"Pancake-Motor", "Printed-Motor", "Servodisc-Motor", "Flacher Motor", 
"Flachmotor" oder "Flat-Armature-Motor" verwendet.

: Bearbeitet durch User
von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ungleiche Zahl von Stator- und Läufer-Polen.

Bei gleichen wurde das zu stark rasten und nicht von selbst los laufen.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Ungleiche Zahl von Stator- und Läufer-Polen.
>
> Bei gleichen wurde das zu stark rasten und nicht von selbst los laufen.

Bei einem eisenlosen Stator?

Grüßle,
Volker

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Volker B. schrieb:
> .● Des|ntegrator ●. schrieb:
>> Ungleiche Zahl von Stator- und Läufer-Polen.
>>
>> Bei gleichen wurde das zu stark rasten und nicht von selbst los laufen.
>
> Bei einem eisenlosen Stator?
>
> Grüßle,
> Volker

Im Einschaltmoment?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:

> Im Einschaltmoment?

Wenn die Bestromung richtig ist, also Anker- und Erregerdurchflutung 
einen Winkel von 90° (el.) bilden, läuft der Motor mit eisenlosen Stator 
stets an -- wollen wir wetten?

Grüßle,
Volker

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Martin O. schrieb:
> Kann mir jemand sagen wieviele Pole dann der Rotor hat ?

12 Pole bzw. 6 Polpaare.

Den entscheidenden Hinweis liefern die Hall-Sensoren, die im Abstand von
jeweils 20° angeordnet sind.

Die gestrichelten weißen Linien entsprechen den auf der Platine
aufgedruckten Sektorlinien und haben einen Abstand von 50° zueinander
(Ausnahme: Der Abstand der Linien an der Lücke auf der linken Seite ist
60°). Der Abstand zwischen den Spulen ist damit ebenfalls 50° (an der
Lücke sind es 110°).

Der Abstand zwischen zwei Polen des Rotors ist der 1,5-fache
Hall-Sensorabstand, also 30°. 3 Spulenabstände (also bspw. der Abstand
zwischen U1 und U2) entsprechen somit exakt 5 Rotorpolabständen, nämlich
150°. Da 5 eine ungerade Zahl ist, müssen die Spulen [UVW]2 jeweils
entgegengesetzt zu [UVW]1 gepolt (d.h. andersherum angeschlossen) sein.

Anmerkung: Die weiß eingezeichneten Trapeze sind die Spulenpositionen
auf der Platinenebene. Durch den Parallaxeneffekt (das Originalbild
wurde aus einem schrägen Winkel aufgenommen) sind die erhöhten
Spulenoberflächen gegenüber den weißen Trapezen etwas verschoben.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Den entscheidenden Hinweis

... würde eine Identifizierung der Magnetfeldrichtung entlang des Rotors 
liefern, nicht irgendwelche Striche auf dem Stator.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bradward B. schrieb:
>> Den entscheidenden Hinweis
>
> ... würde eine Identifizierung der Magnetfeldrichtung entlang des Rotors
> liefern,

Natürlich würde es das. Schreib also nicht im Konjunktiv, sondern
schreite zur Tat: Besorge dir ein Chinon FZ-506, identifiziere die
Magnetfeldrichtung entlang des Rotors und bestätige damit meine obigen
Überlegungen.

Solche Laufwerke sind u.a. auf Ebay zu finden, teilweise umgelabelt als
Cumana (damals für den BBC Micro von Acorn). Beachte aber, dass es von
dem FZ-506 verschiedene Revisionen gibt, die sich intern von dem
Exemplar hier im Thread unterscheiden.

Wenn man kein entsprechendes Laufwerk zu Hand hat, hilft Nachdenken
weiter. Das vom TE verlinkte Bild liefert ausreichend Input dafür.

> nicht irgendwelche Striche auf dem Stator.

Die aufgedruckten Striche habe ich nur als Hilfsmittel zur Bestimmung
der Winkelpositionen der Spulen herangezogen, da dies auf direktem Weg
wegen der speziellen Form der Spulen und der perspektivischen Verzerrung
im Bild schwierig und ungenau ist. Dabei ging ich davon aus, dass die
Spulen mittig zwischen jeweils zwei Linien platziert sind und somit
denselben Winkelabstand zueinander haben wie die Linien.

Wenn man alleine die Positionen der Hall-Sensoren betrachtet, könnte der
Rotor auch 12, 24, 30, 42, … (allgemein: 6·(3n+1) oder 6·(3n+2), n ∈ ℕ₀)
Polpaare haben. Dann wäre aber der Winkelabstand zwischen den Polen
kleiner als der halbe Winkelabstand zwischen den Spulen, was zu einem
deutlichen Drehmomentverlust führen würde, ohne an anderer Stelle
nennenswerte Vorteile zu bieten. Deswegen habe ich diese Möglichkeiten
ausgeschlossen.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Anbei der Grundlagenartikel zu BLDC aus einer alten make (2013/03). 
Dieser Artikel fokussiert auf Copter, also Motoren bei denen es mehr auf 
Kraft denn auf Positioniergenauigkeit ankommt.
Darin wird beschrieben, das man mit einem einzigen Hall-Sensor auskommt 
oder auch auf diesen verzichten kann. Deshalb kann man skeptisch sein, 
ob sich aus der Lage der/des (vermuteten) Hallsensors Rückschlüsse auf 
den weiteren mechanischen Aufbau ziehen lassen, insbesonders ohne die 
konkrete Schaltung/Regelungstechnik zu kennen.

Ja, der Motor dort (Außenläufer) unterscheidet sich im Aufbau von dem 
des TO (Danke für's Herausziehen des Bildes aus dem TO-Link). 
Insbesonders die Lücke in der Anordnung der Statorspulen ist im 
ursprünglichen Sinne bemerkenswert.

Da ein kurzer Artikel zu Hallsensoren im BLDC, muss man sich mal in Ruhe 
zur Brust nehmen: 
https://www.digikey.de/de/blog/using-bldc-hall-sensors-as-position-encoders-part-1?srsltid=AfmBOoqBldDxnf6c0MohcZtFbI9QqOp9qSrGD3ahLASSuq-Uy4ffRH4q

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bradward B. schrieb:
> Darin wird beschrieben, das man mit einem einzigen Hall-Sensor auskommt
> oder auch auf diesen verzichten kann.

Dass ein BLDC-Motor auch sensorlos betrieben werden kann, bedeutet
nicht, dass bei der Kommutierung mittels Hall-Sensoren deren Anordnung
beliebig ist.

Der in dem Laufwerk verbaute Motortreiber M51785 braucht jedenfalls drei
Hall-Sensoren für die Kommutierung, und diese müssen so positioniert
sein, dass sie drei um jeweils 120° phasenversetzte Signale liefern. Bei
ungenauer oder falscher Positionierung läuft der Motor unrund oder
überhaupt nicht.

Andere Motortreiber, wie bspw. der KA2822 kommen mit zwei Hall-Sensoren
aus und generieren aus den beiden Signalen das dritte synthetisch:

Torsten B. schrieb:
> Richi hat eine 3,5"-Floppy (Samsung SFD-321B) analysiert, allerdings
> kein Wort zum Rotor-Magneten.  https://www.richis-lab.de/floppy.htm

Das setzt allerdings voraus, dass die Sensorsignale halbwegs sinusförmig
sind. Die Verwendung von drei Sensoren hingegen ist völlig unkritisch.

Bei sensorlosem Betrieb wird meist die EMF des Motors zu Bestimmung der
Rotorposition heranzgezogen. Eine auswertbare EMF ensteht aber erst ab
einer gewissen Mindestdrehzahl. Unterhalb davon betreibt man den Motor
als Synchronmotor, womit aber nur ein bescheidenes Drehmoment erreicht
wird. Das ist beim Antrieb eines Luftpropellers kein Problem, da dessen
Anlaufmoment nahezu null ist.

Dasselbe gilt für rotierende Festplatten. Dass die rotierende Masse
wegen des begrenzten Drehmoments nur recht langsam beschleunigt werden
kann, ist hier kein großes Problem.

Bei einem Diskettenlaufwerk hingegen muss beim Anlaufen die Haftreibung
zwischen dem rotierenden Medium und der Diskettenhülle überwunden
werden. Ein mit Hall-Sensoren kommutierter Motor erzeugt das maximale
Drehmoment bereits ab Drehzahl 0 und ist daher für diese Anwendung
bestens geeignet. Hall-Sensoren sind auch nicht so wahnsinnig teuer,
dass man sie deswegen unbedingt einsparen müsste.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Hab mal dem Ursprungsartikel nachgegraben, findet sich dort:
https://martin-jones.com/page/5/

Sehr weit unten, unter der Überschrift: "Repairing a floppy disc drive".

Text dabei ist u.a.
"The motor is controlled by a Mitsubishi M51785P motor controller chip. 
The chip’s data sheet revealed that the motor has three phases, each of 
which has a coil to drive the rotor round and a hall effect sensor for 
feedback. This particular one is arranged with two coils per phase, but 
occupying 6/7 of a revolution, so the motor goes more slowly than the 
chip is driving it. ... Here’s a closeup of the circuit board. You can 
see the six coils, and the coloured wires I soldered on to measure 
things while the motor was running."

Bei der Anordnung der Hall-Sensoren irritiert das sie nicht im gleichen 
Abstabd zur Drehachse montiert ist. Wenn der Rotor als Anordnung von 
Stabmagneten auf einer einer Kreislinie verstanden wird, ist der Punkt 
der höchsten Feldstärke direkt unter dieser Kreislinie.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bradward B. schrieb:
> Bei der Anordnung der Hall-Sensoren irritiert das sie nicht im gleichen
> Abstabd zur Drehachse montiert ist.

Ich glaube, ±0,05 mm Toleranz sollte man dem Hersteller des Laufwerks
zugestehen (s. Anhang), zumal in diesem Fehler auch die Verzeichnung der
Kamera enthalten ist.

> Wenn der Rotor als Anordnung von Stabmagneten auf einer einer
> Kreislinie verstanden wird, ist der Punkt der höchsten Feldstärke
> direkt unter dieser Kreislinie.

Der Rotor enthält keine Stabmagnete, sondern einen einzelnen,
ringförmigen Magneten mit entsprechender Magnetisierung. Dieser ist
breit genug, um sowohl die Spulen als auch die Hall-Sensoren zu
überdecken:

  https://martin-jones.com/wp-content/uploads/2014/04/img_6340.jpg

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Bei der Anordnung der Hall-Sensoren irritiert das sie nicht im gleichen
>> Abstabd zur Drehachse montiert ist.


Optische Verzerrung ist hier ein starkes Argument, das aber eigentlich 
dazu führen würde, das man an einem solchen Bild (vorsichtshalber) 
garnichts misst, höchstens zählt.

> Der Rotor enthält keine Stabmagnete, sondern einen einzelnen,
> ringförmigen Magneten mit entsprechender Magnetisierung.

Ja, das ist bekannt, gemeint ist eher das Modell eines Stabmagneten, das 
erklärt das das Magnetfeld an den "Stirnseiten" (also auf der 
Kreislinie. resp Tangential dazu) am stärksten ist. Hier spricht man 
wohl eher von "Segmenten" und dann eben, das an der Stelle an der die 
"Segmente" "aneinanderstoßen" die magnetische Feldstärke am höchsten 
ist.

Da würde jetzt mal die Herstellung eines solchenen 
(Multipol)-Ringmagneten mit mehreren Segmenten interessieren.

https://www.dextermag.com/wp-content/uploads/2016/10/Multipole_Magnet_Ring.webp

Die Vermutung ist, die "Magnet-Segmente" werden zum Anschluss durch 
einen passend konstruierten, starken E-Magnet" "aufgeprägt".
Oder "klebt" man da tatsächlich (vormagnetisierte) Segmente zusammen ?!

: Bearbeitet durch User
von Soul E. (soul_eye)


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Bradward B. schrieb:
> Die Vermutung ist, die "Magnet-Segmente" werden zum Anschluss durch
> einen passend konstruierten, starken E-Magnet" "aufgeprägt".
> Oder "klebt" man da tatsächlich (vormagnetisierte) Segmente zusammen ?!

Man hat ein passend gebogenes Drahtgebilde. Eine Windung, ca 2 mm 
Drahtdurchmesser. Da jagt man einen Stromstoß von einigen 100 A aus 
einer Kondensatorbatterie durch. Das schreibt alle Pole auf einmal.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Bradward B. schrieb:

> Da würde jetzt mal die Herstellung eines solchenen
> (Multipol)-Ringmagneten mit mehreren Segmenten interessieren.

Wenn Du mit "Herstellung" die Magnetisierung meinst, dann kann Dir 
geholfen werden:
https://magnete.de/wissenswertes/magnetisierung-von-dauermagneten/
ganz unten, rechts.

Grüßle,
Volker

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bradward B. schrieb:
> Optische Verzerrung ist hier ein starkes Argument, das aber eigentlich
> dazu führen würde, das man an einem solchen Bild (vorsichtshalber)
> garnichts misst, höchstens zählt.

Verzerrung des Originalbilds

Sie entsteht dadurch, dass die Kamera die Platine nicht mittig von oben,
sondern leicht schräg von der Seite betrachtet. Dadurch erscheint die
Platine nicht als Rechteck, sondern als unregelmäßiges Viereck. Diese
(perspektivische) Verzerrung habe ich vor der weiteren Analyse
beseitigt, so dass alles, was in der Ebene der Platinenoberseite liegt
(insbesondere der Bestückungsdruck), maßstabsgetreu dargestellt wird.
Vergleiche dazu die beiden Bilder:

Original:
  https://martin-jones.com/wp-content/uploads/2014/04/img_6338.jpg

Nach Beseitigung der (perspektivischen) Verzerrung:
  https://www.mikrocontroller.net/attachment/678908/floppy-motor.jpeg

Verzeichnung

Sie entsteht durch das nicht ganz perfekte Kameraobjektiv und führt
dazu, dass die Platine auch nach der perspektivischen Entzerrung ganz
leicht bauchig erscheint (tonnenförmige Verzeichnung) und macht sich
vor allem an den Bildrändern bemerkbar. In der Bildmitte (da, wo ich die
Winkel- und Längenmessungen vorgenommen habe) ist sie vernachlässigbar.
Deswegen habe ich nicht versucht, sie zu beseitigen.


In dem maßstabsgetreuen Bild ist es legitim, Winkelmessungen vorzunehmen
und Abstände zwischen Objekten im Bild untereinander zu vergleichen.

Bei den absoluten Längenmessungen (Abstände der Hall-Sensoren von der
Motorachse in mm) spielt zusätzlich der genaue Maßstab (in mm/Pixel)
eine Rolle. Um diesen zu ermitteln, habe ich mich am IC (M51785P)
orientiert, das einen bekannten Pin-Abstand von 0,8 mm hat.

Natürlich sind die Längenmessungen auf diese Weise nicht auf 0,01 mm
genau, wie es mein letztes Bild vielleicht suggerieren mag. Ich habe die
zwei Nachkommastellen nur angegeben, um deutlich zu machen, dass die
Abstände der Hall-Sensoren von der Motorachse zwar etwas verschieden
sein mögen, der Unterschied aber so gering ist, dass er die Funktion des
Motors in keiner Weise beeinträchtigt.


Hier ist noch ein Artikel zum Unterschied zwischen Verzerrung und
Verzeichnung:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Verzeichnung^

: Bearbeitet durch Moderator
von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Optische Verzerrung ist hier ein starkes Argument, das aber eigentlich
>> dazu führen würde, das man an einem solchen Bild (vorsichtshalber)
>> garnichts misst, höchstens zählt.
>
> Verzerrung des Originalbilds

Ja genau, auch perspektivische Verzerrung genannt, das ist gemeint. 
Sieht man ganz gut an den Bohrungen, da ist links oben die Innenwand bei 
11 Uhr sichtbar, bei denen rechts unten eher nicht. OK der Schattenwurf 
ist sub-Optimal, ohne den Schatten sehen die Kreiser runder aus.

Ist halt eine Aufnahme aus der freien Hand und nicht an einem 
ausgerichteten Fotografierstand mit Stativ o.ä..

Andere Betrachtungsweise, wie korreliert die Segmentierung des Magneten 
mit der Segmentierung der Diskette. Es gab ja da in der Vergangenheit 
Floppies mit acht und manche mit neun - Unterscheiden sich diese 
Laufwerke auch in der Anordnung der Sensoren ?

https://thejpster.org.uk/blog/blog-2023-08-28/#a-comparison-table

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