Hallo,
ich versuche mich gerade daran, eine Art Millis Funktion, wie es auch
bei Arduino gibt für meine Projekte umzusetzen.
Leider komme ich irgendwie nicht weiter, bzw. habe ich eine Blockade.
Hat jemand für mich eventuell einen Tipp? Bin ich überhaupt auf dem
richtigen Weg?
Über den CTC Timer1 wird jede Sekunde die globale Variable millis
hochgezählt. Diese greife ich ab und vergleiche Sie mit dem gewünschten
Intervall und möchte dann damit die LED blinken lassen.
1. Warum wird millis nur jede Sekunde um 1 erhöht, und nicht jede
Millisekunde?
2. Der Zugriff auf millis in main() ist nicht atomar. Auf einem AVR sind
byteweise Zugriffe atomar, millis besteht aber aus 4 Bytes. Eine
mögliche Abhilfe wäre, vor der Zuweisung an currentTime die Interrupts
zu sperren, und sie nach der Zuweisung wieder freizugeben.
LG, Sebastian
Sebastian W. schrieb:> Eine> mögliche Abhilfe wäre, vor der Zuweisung an currentTime die Interrupts> zu sperren, und sie nach der Zuweisung wieder freizugeben.
Oder die Atomic Makros verwenden, dann kann man auch auf das volatile
verzichten.
Hallo,
wenn der Timer auf 1Hz konfiguriert ist und man den Sekundenzähler im
1000er Intervall abfragt, dann wartet man 1000 Sekunden. Konfiguriere
den Timer auf 1000Hz, dann macht auch der Variablenname millis wieder
Sinn. Nimm die Formel laut Manual für den CTC Mode, stelle nach TOP um
und rechne es aus. Berechne es mit allen Prescalern und nimm am Ende
einen womit ein Ganzzahl TOP Wert rauskommt.
Werner P. schrieb:> tick_sec = 0;
Jedes dieser tick_sec macht deine ISR fetter.
Werner P. schrieb:> Warum eigentlich so kompliziert mit currentTime und previousTime usw.
Weil es funktioniert!
Weil es einfach ist.
Es kann Intervalle bis 49,x Tage.
Bei deinem Tick muss du dafür Sorge tragen, dass diese Ticks in jedem
Programmteil ankommen.
Und Millis gibts überall.
Sicherlich gehen beide Wege.....
Also einen aussuchen und damit glücklich werden.
Mirko schrieb:> Leider komme ich irgendwie nicht weiter
Funktioniert es nicht? Beschreibe das Problem!
Die millis Variable muss volatile sein, sonst neigt der Compiler dazu,
ihren Wert in CPU Registern zu cachen und dann bekommt main() die
Änderungen durch die ISR nicht mit.
Du solltest auch dafür sorgen, dass der Lesezugriff auf die Variable
millis nicht durch die ISR gestört/unterbrochen wird, sonst liest main
sporadisch Quatsch:
Beispiel:
- millis ist gerade 255
- main liest das erste Byte als 255
- isr erhöht auf 256
- main liest das zweite Byte als 1
- main liest das dritte Byte als 0
- main liest das vierte Byte als 0
Am Ende sieht main den Wert 511, richtig wäre aber 256.
Nemopuk schrieb:> Die millis Variable muss volatile sein, sonst neigt der Compiler dazu,> ihren Wert in CPU Registern zu cachen und dann bekommt main() die> Änderungen durch die ISR nicht mit.>> Du solltest auch dafür sorgen, dass der Lesezugriff auf die Variable> millis nicht durch die ISR gestört/unterbrochen wird, sonst liest main> sporadisch Quatsch:
Auf volatile kann und sollte man hierfür verzichten.
a) Beitrag "Re: Versuch einer Millis Funktion für AVR"
b) Beitrag "Re: c volatile -> wann bracht mans wirklich?"
>> Bei jedem Durchlauf der ISR wird "tick" zweimal dekrementiert? Wozu?
Hallo,
wäre immer noch zu viel. Kann man kürzen auf ...
1
ISR(TIMER1_COMPA_vect)
2
{
3
staticinttick{1000};
4
5
tick--;
6
if(tick<1){
7
tick=1000;
8
tickSec=true;
9
}
10
}
11
12
oder
13
14
ISR(TIMER1_COMPA_vect)
15
{
16
staticunsignedinttick{0};
17
18
tick++;
19
if(tick>999){
20
tick=0;
21
tickSec=true;
22
}
23
}
Wäre mir jedoch der falsche Ansatz, wenn man einen ms Zähler haben
möchte. Die ISR soll einfach nur eine ms Variable hochzählen. Mehr muss
und sollte sie nicht machen. Mittels millis baut man sich dann
verschiedene unabhängige Timer. Das hat m.E. nichts in der ISR zu
suchen.
Veit D. schrieb:> Auf volatile kann und sollte man hierfür verzichten.
Kann und sollte man nicht.
Der verlinkte Beitrag b) ist zwar nicht verkehrt, aber wie alles von
Wilhelm ist das halt nur und ausschließlich auf aktuellstes C++
zutreffend.
Hier gehts um C.
Oliver
Veit D. schrieb:> Auf volatile kann und sollte man hierfür verzichten.>> b) Beitrag "Re: c volatile -> wann bracht mans wirklich?"
Da wird nur seitenweise doziert ohne zu zeigen wie es gehen könnte.
Mit avr-gcc gibe es weder _Atomic noch std::atomic. (Und auch keine
libatomic, und wenn würde die keiner verwenden weil extrem
resourcenfressend.)
Posix Threads gibt es auch nicht.
Und was soll "explizites Abschalten der Nebenläufigkeit" im hiesigen
Kontext anderes sein als das, was avr/atomic.h macht?
Also mal Butter bei die Fische und nach konkrete Codebeispiele.
Arduino F. schrieb:> Direkt über deinem Posting findest du ein funktionierendes Beispiel ohne> volatile.
Vor allem: Volatile würde hier auch nicht helfen.
Oliver S. schrieb:> Veit D. schrieb:>> Auf volatile kann und sollte man hierfür verzichten.>> Kann und sollte man nicht.
Volatile macht Sinn, und findet seinen Zweck wenn es sich um Hardware
Register handelt, welche sich Außerhalb des Programms ändern können.
Bei Werten aus einer ISR und ihrer späteren Verarbeitung ist das nicht
der Fall.
Interrupts abschalten und Memory Barrier setzen, beides macht das Atomic
Block Makro.
Natürlich sowohl in C als auch C++.
Zumindest für AVR.
Johann L. schrieb:> Veit D. schrieb:>> Auf volatile kann und sollte man hierfür verzichten.>>>> b) Beitrag "Re: c volatile -> wann bracht mans wirklich?">> Da wird nur seitenweise doziert ohne zu zeigen wie es gehen könnte.>> Mit avr-gcc gibe es weder _Atomic noch std::atomic. (Und auch keine> libatomic, und wenn würde die keiner verwenden weil extrem> resourcenfressend.)
Womit ist sie Resourcenfressend auffällig?
> Und was soll "explizites Abschalten der Nebenläufigkeit" im hiesigen> Kontext anderes sein als das, was avr/atomic.h macht?>> Also mal Butter bei die Fische und nach konkrete Codebeispiele.
Man muss ja nicht die std::atomic verwenden. Wie es ohne funktioniert
hat Arduino F. schon gezeigt. Wenn man allerdings std::atomic verwendet,
nimmt man einen atomic Datentyp und der ATOMIC BLOCK ist auch
Geschichte.
>> Bei jedem Durchlauf der ISR wird "tick" zweimal dekrementiert? Wozu?
ah. grober Fehler beim schnellen Tippen! tick++ vor "if" gehört
natürlich weg.
Danke für die Info
Veit D. schrieb:> Man muss ja nicht die std::atomic verwenden.
Kann man ja garnicht, weil die im AVR GCC nicht implementiert sind.
Oder hast du eine eigene Toolchain?
Ist dann so, als würdest du ein Auto in die Werkstatt bringen zum
reparieren und der Mechaniker so:
"Also mein Auto funktioniert."
Arduino F. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Geht's noch etwas ungenauer?> Auf den Link klicken kannst du nicht?
Du hattest keinen Code verlinkt.
Wenn du Code referenzierst, dann verlinke ihn einfach.
Johann L. schrieb:> Du hattest keinen Code verlinkt.>> Wenn du Code referenzierst, dann verlinke ihn einfach.
Ich habe einen Link auf einen Beitrag gesetzt, welcher den Code
beinhaltet!
Schade, dass dich das so hoffnungslos überfordert.
Johann L. schrieb:> Oder hast du eine eigene Toolchain?
Ja, haben wir!
AVR Gcc 12.2 mit der libstdc++
Diese libstdc++ ist (noch) nicht vollständig.
Die meisten grundlegenden Dinge sind allerdings da.
std::atomic ist da, aber funktioniert noch nicht, weil der Code für z.B.
__atomic_fetch_add_8 und `__atomic_load_8 noch fehlt.
Johann L. schrieb:> Hilft dem TO bestimmt weiter.Du hast danach gefragt und eine Antwort bekommen!
Also beschwere dich nicht.
Oder hast du heute deinen irrationalen Tag?
Der TO hat dagegen ein Beispiel mit ATOMIC_BLOCK bekommen.
Das kann ihm helfen.
Hallo Johann,
ganz ehrlich. Manchmal ist es mit dir wie im Kindergarten.
Du hattest nach einer Toolchain gefragt mit libstdc++.
Ja gibt es. https://github.com/modm-io/avr-libstdcpp
std::atomic ist wie schon geschrieben wurde noch nicht verwendbar.
Es war nur eine Nebenbemerkung von mir, bezüglich Wilhelms volatile
Erklärung und deinem Kommentar dazu. Tut nichts zu eigentlichen Sache,
außer volatile natürlich. Es ist allen klar, dass sie dem TO nicht
hilft.
Sie muss ihm auch nicht helfen, weil der TO sie hier für seinen Code
nicht benötigt. Hast du selbst schon klargestellt. ATOMICBLOCK und gut
ist.
Um mehr geht es doch hier gar nicht.
Um des Friedens Willen extra für Johann ganz privat der Link. ;-)
Beitrag "Re: Versuch einer Millis Funktion für AVR"
Veit D. schrieb:> https://github.com/modm-io/avr-libstdcpp
So wie ich die dortigen Maintainer verstehe, ist dieses Projekt auf
modm-io designed. Mann kann sich damit also nicht einfach eine avr-g++
Toolchain basteln. Siehe auch dortige Bugreports.
Dass der Code nicht zu GCC beigetragen wurde lässt auch tief blicken
(Wakely ist ja GCC Maintainer).
Arduino F. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Mann kann sich damit also nicht einfach eine avr-g++>> Toolchain basteln.>> Wie schon gesagt, das meiste funktioniert.
Es geht nicht um den Funktionsumfang, sondern das Zeugt überhaupt
nutzbar zu machen.
Arduino F. schrieb:> Oliver S. schrieb:>> Veit D. schrieb:>>> Auf volatile kann und sollte man hierfür verzichten.>>>> Kann und sollte man nicht.>> Volatile macht Sinn, und findet seinen Zweck wenn es sich um Hardware> Register handelt, welche sich Außerhalb des Programms ändern können.>> Bei Werten aus einer ISR und ihrer späteren Verarbeitung ist das nicht> der Fall.
Doch natürlich. Eine Variable, die in einer ISR verändert wird, ist für
den Compiler genauso wenig verhersehbar. Weder weiß der Compiler, ob der
Interrupt für die ISR überhaupt enabled ist, noch ob die (Hardware!)
Bedingung für das Auslösen des Interrupt gegeben ist. Für den Compiler
ist das eine Variable, die er nicht in einem Register cachen darf,
sondern immer direkt lesen oder schreiben muß.
> Interrupts abschalten und Memory Barrier setzen, beides macht das Atomic> Block Makro.> Natürlich sowohl in C als auch C++.> Zumindest für AVR.
Die Dokumentation auf
https://www.nongnu.org/avr-libc/user-manual/group__util__atomic.html
gibt das nicht her. Sie sagt lediglich aus, daß der Code innerhalb des
ATOMIC_BLOCK nicht unterbrochen werden kann. Von Memory Barrier steht da
nix und abgesehen davon würde sie auch nicht helfen. Ja mehr noch: das
Beispiel da geht genau auf den vorliegenden Fall ein. Und die Variable
ist selbstverständlich volatile definiert. Man braucht beides: das
volatile, damit der Compiler keine veraltete Kopie der Variable benutzt
und den ATOMIC_BLOCK, damit der Compiler Code generiert, der innerhalb
des Schreib- oder Lesezugriffs nicht unterbrochen wird.
Axel S. schrieb:> Arduino F. schrieb:>> Interrupts abschalten und Memory Barrier setzen, beides macht>> das Atomic Block Makro. Natürlich sowohl in C als auch C++.>> Zumindest für AVR.>> Die Dokumentation auf> https://www.nongnu.org/avr-libc/user-manual/group__util__atomic.html> gibt das nicht her. Sie sagt lediglich aus, daß der Code innerhalb des> ATOMIC_BLOCK nicht unterbrochen werden kann. Von Memory Barrier steht da> nix und abgesehen davon würde sie auch nicht helfen.
Naja eine Memory Barrier würde den kompletten Speicher invalidieren.
Das machen zum Beispiel auch cli() und sei(), zumindest in neueren
Versionen der AVR-LibC. Aber gerade bei den AVR Tools sind gerne mal
noch antike Versionen im Einsatz...
Bei ATOMIC_BLOCK fehlen teilweise Memory Barriers. Beispiel:
Johann L. schrieb:> Veit D. schrieb:>> https://github.com/modm-io/avr-libstdcpp>> So wie ich die dortigen Maintainer verstehe, ist dieses Projekt auf> modm-io designed. Mann kann sich damit also nicht einfach eine avr-g++> Toolchain basteln. Siehe auch dortige Bugreports.
Man kann sie inkludieren und verwenden.
Veit D. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Veit D. schrieb:>>> https://github.com/modm-io/avr-libstdcpp>>>> So wie ich die dortigen Maintainer verstehe, ist dieses Projekt auf>> modm-io designed. Mann kann sich damit also nicht einfach eine avr-g++>> Toolchain basteln. Siehe auch dortige Bugreports.>> Man kann sie inkludieren und verwenden.
Um das in GCC zu integrieren ist es unbrauchbar.
Axel S. schrieb:> Doch natürlich.> ...
Genauso hatte ich das bis vor einer Weile auch verteidigt. Bis mir die
Welt hier im Forum es komplett anders erklärt hat, mit Hunderten
Antworten und Threads. Ich kann es nicht mehr zählen. Es gab in all den
anderen Threads zum Thema keinen Widerspruch. Und jetzt beginnt genau
dieses Spiel von vorn. Muss man sich nicht wundern, wenn die Leute
pauschal volatile und ATOMIC BLOCK verwenden. Einfach weil sie wissen
das es damit funktioniert und damit sicher sind.
Johann L. schrieb:> Veit D. schrieb:>> Johann L. schrieb:>>> Veit D. schrieb:>>>> https://github.com/modm-io/avr-libstdcpp>>>>>> So wie ich die dortigen Maintainer verstehe, ist dieses Projekt auf>>> modm-io designed. Mann kann sich damit also nicht einfach eine avr-g++>>> Toolchain basteln. Siehe auch dortige Bugreports.>>>> Man kann sie inkludieren und verwenden.>> Um das in GCC zu integrieren ist es unbrauchbar.
Du sollst dir damit nicht eine Toolchain kompilieren. Du sollst sie
inkludieren mit include <>. Siehe Abschnitt "Using the library with
MICROCHIP's ATMEL Studio". Die Beschreibung ist gültig bis avr-gcc 14.x.
Nemopuk schrieb:> Es gibt dazu einen Artikel von Microchip.> https://developerhelp.microchip.com/xwiki/bin/view/products/mcu-mpu/8-bit-avr/peripherals/interrupts/special-considerations/>> Muss man einfach nur lesen und verstehen.>> Veit D. schrieb:>> Es gab in all den anderen Threads zum Thema keinen Widerspruch.>> Und jetzt beginnt genau dieses Spiel von vorn.>> Mich nervt es auch. Das ist wie die Diskussion, ob ein Glas halb voll> oder halb leer ist. Es geht den Diskutanten nur um Klugscheißerei.
Ich lehne mich jetzt auch nicht weiter aus dem Fenster. Wie verlinkt von
dir ist das der gemeinsame Nenner der immer und jederzeit funktioniert.
Unabhängig von irgendwas. Alles andere ist mir jetzt egal. Die
Zusammenhänge sind nicht einfach.
Ich habe mir in C++ einen plattformunabhängigen Timer gebaut, welcher
(theoretisch) in Mikrosekunden zählen kann und nach ca. 600.000 Jahren
(64bit in Mikrosekunden) überläuft.
Also das geht alles schon.
Ben S. schrieb:> Ich habe mir in C++ einen plattformunabhängigen Timer gebaut, welcher> (theoretisch) in Mikrosekunden zählen kann und nach ca. 600.000 Jahren> (64bit in Mikrosekunden) überläuft.
Die Frage ist: Was passiert danach?
Hast du das korrekte Überlaufverhalten in Echtzeit überprüft?
Nicht dass man sich da später ein Problem einfängt. 😎
Veit D. schrieb:> Axel S. schrieb:>>> Doch natürlich.>> ...>> Genauso hatte ich das bis vor einer Weile auch verteidigt. Bis mir die> Welt hier im Forum es komplett anders erklärt hat, mit Hunderten> Antworten und Threads.
Das ist an mir vorbeigegangen. Ist wohl auch besser so.
Jetzt lese ich allerdings gerade, daß die AVR-libc auch ein Makro
_MemoryBarrier() im Angebot hat
(https://www.nongnu.org/avr-libc/user-manual/group__avr__cpufunc.html)
Und der Text dazu liest sich, als würde das den Compiler dazu zwingen,
Variablen-Zugriffe temporär(?) so durchzuführen als wäre die Variable
volatile deklariert:
"instructs the compiler to not cache any memory data in registers beyond
the barrier. This can sometimes be more effective than ... volatile"
Mit dieser Dokumentation bin ich aus mehreren Gründen nicht glücklich.
"beyond the barrier" ... und wo endet diese Barriere? Sollte das nicht
eher lauten "to invalidate any register caches established before the
barrier"? Und davon mal abgesehen, ich will gar nicht alle Variablen,
die in irgendwelchen Registern gecached sind verwerfen, sondern nur die
eine, die sich asynchron ändern kann.
Deswegen halte ich immer noch volatile für die bessere Lösung. Zumal das
auch außerhalb eines ATOMIC_BLOCK funktioniert. Man stelle sich mal vor,
der Nutzer hat Interrupts abgeschaltet und glaubt nun er bräuchte keinen
ATOMIC_BLOCK mehr, um auf die Variable zuzugreifen (ist ja auch so).
Dummerweise implementiert ATOMIC_BLOCK aber auch das volatile und das
fehlt jetzt. Nein, das führt in Teufels Küche. Die Dinge sollten nur das
machen, was im Namen drinsteht. Und das Makro _MemoryBarrier() sollte
eher _DropCachedVariables() heißen. Sofern es das tut, was ich vermute.
Hallo,
es werden nicht alle Variablen die in irgendwelchen Registern stehen
verworfen. Die Funktion dient primär ccp_write_io() und behandelt nur
das angegebene Register + Wert. Wurde spätestens mit den neuen AVR
Controllern notwendig. Ich habe es jedenfalls vorher nicht benötigt.
ccp_write_io() meine ich.
> Dummerweise implementiert ATOMIC_BLOCK aber auch das volatile ...
?
Habe ich einen Test gemacht. :-)
Axel S. schrieb:> Jetzt lese ich allerdings gerade, daß die AVR-libc auch ein Makro> _MemoryBarrier() im Angebot hat> (https://www.nongnu.org/avr-libc/user-manual/group__avr__cpufunc.html)>> Und der Text dazu liest sich, als würde das den Compiler dazu zwingen,> Variablen-Zugriffe temporär(?) so durchzuführen als wäre die Variable> volatile deklariert:>> "instructs the compiler to not cache any memory data in registers beyond> the barrier. This can sometimes be more effective than ... volatile">> Mit dieser Dokumentation bin ich aus mehreren Gründen nicht glücklich.> "beyond the barrier" ... und wo endet diese Barriere?
Ich verstehe die Frage nicht.
Bei
1
intx,y;
2
3
intadd_x(inti)
4
{
5
y=x;
6
...Barrier
7
returnx+i;
8
}
muss x eben 2 mal gelesen werden: Einmal vor der Barriere, und einmal
danach. Weil die Barriere ein "Memory Clobber" macht muss der Wert von
x neu gelesen werden.
> Sollte das nicht eher lauten> "to invalidate any register caches established before the barrier"?
Nein. Registerinhalte überleben ja, etwa der Wert von i unabhängig
davon, ob i in einem Register lebt oder im Speicher (Frame).
> Und davon mal abgesehen, ich will gar nicht alle Variablen,
Dann brauchst du also echte _Atomic oder Äquivalente, oder anstelle von
sei(), cli(), ATOMIC_BLOCK, die komplette Memory Barriers
implementieren, eben was eigenes. Zum Beispiel:
1
__asm("":"+m"(x));
Arduino F. schrieb:> Axel S. schrieb:>> Dummerweise implementiert ATOMIC_BLOCK aber auch das volatile> Das tut es nicht!
Es implementiert immerhin eine volatile Barrier :-)
Johann L. schrieb:> Es implementiert immerhin eine volatile Barrier :-)
Wenn du das volatile im Inlineassembler meinst, das hat eine andere
Bedeutung/Zweck als das C volatile.
Arduino F. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Es implementiert immerhin eine volatile Barrier :-)>> Wenn du das volatile im Inlineassembler meinst, das hat eine andere> Bedeutung/Zweck als das C volatile.
Hat auch keiner behauptet.
Johann L. schrieb:> Hat auch keiner behauptet.
Hmmm....
Den Begriff "volatile Barrier" hatte ich noch nicht gehört.
Daraufhin danach gesucht...
Nicht gefunden.
Jetzt nach deine Antwort auf meine Frage, muss ich wohl davon ausgehen,
dass du dir den gerade aus den Fingern gesaugt hast.
Sebastian W. schrieb:> 1. Warum wird millis nur jede Sekunde um 1 erhöht, und nicht jede> Millisekunde?
Haha, ja ich glaube das war das, was ich eine Blockade genannt habe.
Wahrscheinlich war das auch mein größtes Problem. Danke für den Hinweis.
> 2. Der Zugriff auf millis in main() ist nicht atomar. Auf einem AVR sind> byteweise Zugriffe atomar, millis besteht aber aus 4 Bytes. Eine> mögliche Abhilfe wäre, vor der Zuweisung an currentTime die Interrupts> zu sperren, und sie nach der Zuweisung wieder freizugeben.
Herzlichen Dank, das werde ich gleich mal probieren!
Arduino F. schrieb:> Sicherlich gehen beide Wege.....> Also einen aussuchen und damit glücklich werden.
Auch dir herzlichen Dank, sogar für den angepassten Code!
Ich werde mir mal einen davon aussuchen, auch wenn mir die Frage auf der
Zunge brennt, welche optimaler bzw professioneller ist, aber ich glaube
mit dem "funktionieren" bin ich für's erste zufrieden.
Arduino F. schrieb:> Den Begriff "volatile Barrier" hatte ich noch nicht gehört.
Ein Compiler muss volatile Aktionen so ausführen wie in der Quelle, darf
die Reihenfolge also nicht ändern. Dabei ist es egal, ob es ein
"normales" volatile ist oder eines aus Inline Asm. Diesen Aspekt
betreffend gehören sie also in die gleiche Klasse.
Mirko schrieb:> Ich werde mir mal einen davon aussuchen, auch wenn mir die Frage auf der> Zunge brennt, welche optimaler bzw professioneller ist
Situationsabhängig!
Wenn man direkt auf einen Tick reagieren muss, dann eben der eine Weg.
Was allerdings dazu führt, dass die ISR mit jeder Abhängigkeit fetter
wird.
Der Arduino Weg erlaubt es einem ohne viel Aufwand ein rudimentäres
kooperatives Multitasking zu bauen.
Mirko schrieb:> Muss das in deinem Code nicht.
Wieso?
Ich denke:
Nein, ich verwende dort den Teiler 1
Und die Magische Nummer 7999 kann man auch fein ersetzen.
OCR1A = F_CPU/1000 - 1;
Die Kommentare habe ich ohne Änderungen übernommen, die sind also eher
falsch.
Arduino F. schrieb:> Mirko schrieb:>> Muss das in deinem Code nicht.> Wieso?>> Ich denke:> Nein, ich verwende dort den Teiler 1> Und die Magische Nummer 7999 kann man auch fein ersetzen.> OCR1A = F_CPU/1000 - 1;>> Die Kommentare habe ich ohne Änderungen übernommen, die sind also eher> falsch.
Weil es unter dem Register
Timer/Counter1 Control Register B – TCCR1B
nur die Bits CS10, CS11 und CS12 gibt.
Bei Timer/Counter Control Register B – TCCR0B
die Bits CS00, CS01 und CS02.
Und genutzt wird TCCR1B!
Mirko schrieb:> nur die Bits CS10, CS11 und CS12 gibt.
Da hast du Wahr!
Und ich pures Glück, dass es dennoch funktioniert hat, da beide den Wert
Null haben.
Arduino F. schrieb:> Mirko schrieb:>> nur die Bits CS10, CS11 und CS12 gibt.> Da hast du Wahr!> Und ich pures Glück, dass es dennoch funktioniert hat
Interessanterweise, hat es das bei mir auch, als ich es blind übernommen
habe. Ist mir dann aber beim
Schritt-für-Schritt-Nachkontrolle-zum-Verständnis ins Auge gefallen.
Arduino F. schrieb:> Johann L. schrieb:>> ...>> Damit ist es klar, den Begriff hast du dir gerade ausgedacht.
Was ist die korrekte Bezeichnung für das Konzept?
Arduino F. schrieb:> Axel S. schrieb:>> Dummerweise implementiert ATOMIC_BLOCK aber auch das volatile> Das tut es nicht!
Nun, weiter oben hast du das Gegenteil behauptet:
Arduino F. schrieb:> Direkt über deinem Posting findest du ein funktionierendes Beispiel ohne> volatile.
Allerdings mit dem denkbar schlechtesten "Beweis" durch Zeigen eines
Codebeispiels, das funktioniert.
Das kann entweder Zufall sein oder eben dem Vorhandensein einer - nennen
wir es mal volatile barrier - geschuldet sein. Solange es nicht
dokumentiert ist, daß das genauso funktioniert, verwende ich lieber ein
explizites volatile. Auf die paar Zyklen kommt es mir dann auch nicht
an. Lieber habe ich nachvollziehbar korrekten Code.
Mirko schrieb:> Wahrscheinlich war das auch mein größtes Problem
In der Praxis Dein einziges. Der Rest des Codes ist sehr gut:
* Auslesen von millis einmal (statt beim Vergleich und beim "restart")
* zuerst die Subtraktion, dann der Vergleich (der umgekehrte Weg:
currentTime >= previousTime + 1000 funktioniert NICHT beim Überlauf)
Die fehlende Interrupt-Sperre wird Dir in der Praxis bei diesem Code nur
selten Probleme verursachen. Nur dann, wenn der 4-Byte-Zugriff nicht
atomar ist und das high-byte vor dem low-byte gelesen wird und dann
vermutlich "gutmütig".
(0muss natürlich trotzdem behoben werden! Dein Code erweitert sich und
es ist letztendlich unvorhersehbar)
Mirko schrieb:> welche optimaler bzw professioneller ist
Das war nur eine freundliche Floskel. Werners Ansatz solltest Du NICHT
in Erwägung ziehen. Es ist ein Hack für Programmier-Anfänger die mit
Deinem Ansatz noch überfordert sind. Es skaliert nicht und ist deshalb
auch nicht weiter hier rezipiert worden.
Dein Ansatz erlaubt hunderte oder tausende Timer, lokal und unabhängig.
Einzige Bedingung: garantierte Auswertung zwischen Ablauf und
Maximalzeit. Beispiel: Bei 16-Bit und 1ms Takt ist die Maximalzeit 65s.
Bei einer Timer-Zeit von 1 Minute musst Du nur sicherstellen, dass Du
nach spätestens 5s auswertest.
Bruno V. schrieb:> Mirko schrieb:>> welche optimaler bzw professioneller ist> Das war nur eine freundliche Floskel. Werners Ansatz solltest Du NICHT> in Erwägung ziehen.Arduino F. schrieb:> Situationsabhängig!
Das war von mir etwas ungünstig formuliert. Es bezog sich auf die
Variante von Sebastian W.
Sebastian W. (wangnick)
20.09.2025 22:09
Eine mögliche Abhilfe wäre, vor der Zuweisung an currentTime die
Interrupts zu sperren, und sie nach der Zuweisung wieder freizugeben.
Und von Arduino F., die Atomic Makros zu nutzen.
Bruno V. schrieb:> Mirko schrieb:>> welche optimaler bzw professioneller ist> Das war nur eine freundliche Floskel. Werners Ansatz solltest Du NICHT> in Erwägung ziehen.Arduino F. schrieb:> Situationsabhängig!
Das war von mir etwas ungünstig formuliert. Es bezog sich auf die
Variante von Sebastian W.
Sebastian W. schrieb:> mögliche Abhilfe wäre, vor der Zuweisung an currentTime die Interrupts> zu sperren, und sie nach der Zuweisung wieder freizugeben.
Und von Arduino F., die Atomic Makros zu nutzen.
>Mirko schrieb:>> Wahrscheinlich war das auch mein größtes Problem
Bruno V. (bruno_v)
22.09.2025 07:31
>In der Praxis Dein einziges. Der Rest des Codes ist sehr gut:> * Auslesen von millis einmal (statt beim Vergleich und beim "restart")> * zuerst die Subtraktion, dann der Vergleich (der umgekehrte Weg:> currentTime >= previousTime + 1000 funktioniert NICHT beim Überlauf)
Korrekt ist das hier:
Beitrag "Re: rollover save timer in c"
( Aufpassen mit kleiner und kleiner-gleich )
Mirko’s approach to implementing a Millis function on AVR is practical
and scalable. Using atomic macros or temporarily disabling interrupts
ensures safe access to the multi-byte millis variable. Avoiding hacks
like Werner’s tick method is recommended. For fun, even when coding, I
enjoy designing custom printed popcorn bags while testing
microcontrollers.
https://www.packagingunit.com/custom-popcorn-bags/
Schade, das c11 atomics für AVR noch nicht implementiert sind.
(Folgendes ist vermutlich keine gute Idee, war nur mal zum ausprobieren,
was passiert: https://godbolt.org/z/hh8jbfscj)
Mirko schrieb:> Sebastian W. schrieb:>> mögliche Abhilfe wäre, vor der Zuweisung an currentTime die Interrupts>> zu sperren, und sie nach der Zuweisung wieder freizugeben.>> Und von Arduino F., die Atomic Makros zu nutzen.
Ach so...
Das Atomic Makro, so wie ich es da verwende, macht genau das:
Interrupt für den Vorgang sperren und wieder lösen.
Zusätzlich setzt es die Memory Barriers.
Aber auch sei() und cli() alleine verwendet, setzen Memory Barriers.
Es ist also technisch egal!
Mir gefallen die Atomic Makros besser,
1. Weil man damit schön Anweisungsblöcke bauen kann, das macht es
übersichtlicher
2. Man kann das sei() und/oder cli() nicht vergessen/vertauschen, oder
sonstigen Mist damit versehentlich anstellen.
Johann L. schrieb:> Dass der Code macht, was du erwartest, ist> notwendig dafür, dass der Code korrekt ist, aber nicht hinreichend.
Das Verwechseln von "notwendig" und "hinreichend" erlebt man sehr oft
bei Leuten, die mit "im Umkehrschluss ist also ..." argumentieren.
Allerdings stimmt oft mit der Erwartung etwas nicht, einfach deshalb,
weil man oft aus Blindheit nicht sämtliche möglichen
Bedingungen/Szenarien in die Erwartung einbezieht.
Im Extremfall lässt sich die Erwartung grundsätzlich nicht mit dem
Ergebnis vergleichen, z. B. wenn ein Code den Wert von Wurzel(2)
ziffernweise ausgeben soll, ohne jemals anzuhalten. ;-)
Daniel A. schrieb:> Schade, das c11 atomics für AVR noch nicht implementiert sind.> (Folgendes ist vermutlich keine gute Idee, war nur mal zum ausprobieren,> was passiert: https://godbolt.org/z/hh8jbfscj)
Die 64-Bit und 32-Bit Versionen sind falsch. Man kann einfach:
Christoph M. schrieb:> Korrekt ist das hier:> Beitrag "Re: rollover save timer in c"> ( Aufpassen mit kleiner und kleiner-gleich )
Ja, das ist identisch.
Erweitert um casts für Datentypen kleiner int (sonst geht das wegen
"integral promotion" schief, hat für den TO aber keine Relevanz)
Und mit "auf der Stelle warten", was nie, bzw. nur für wenige µs genutzt
werden sollte.
Frank S. schrieb:> mit 16 Bit Variablen
Auch 16 Bit Variablen müssen Atomar gelesen werden.
Frank S. schrieb:> OCR1A = 30; // 1 ms Intervall> TCCR1B |= (1 << CS12);
OCR1A = F_CPU/1000 -1; // 1 ms Intervall
TCCR1B |= (1 << CS10);
Arduino F. schrieb:> Frank S. schrieb:>> mit 16 Bit Variablen>> Auch 16 Bit Variablen müssen Atomar gelesen werden.>
Ich denke, hier geht es um einen AVR !? Beim AVR ist das Lesen von 16
Bit Variablen stets atomar! Deshalb der vereinfachte Vorschlag von 16
Bit Variablen wenn es nur um relativ kurze Intervalle ghet wie hier beim
Blinken der LED (1- Minute-Intervall sollte ausreichend sein)
Frank S. schrieb:> Beim AVR ist das Lesen von 16> Bit Variablen stets atomar!
Kannst du dafür einen glaubhaften Beleg bringen?
Bisher dachte ich immer, dass die kleinen AVR alle 8 Bit Prozessoren
sind....
Das Lesen von bestimmten 16 Bit Registern ist atomar. Bzw. wird ein
Registerpaar beim lesen des 1. Byte gelockt damit sicher das zugehörige
2. Byte gelesen werden kann.
Für normale 16 Bit Variablen gilt das natürlich nicht.
Arduino F. schrieb:> Frank S. schrieb:>> Beim AVR ist das Lesen von 16>> Bit Variablen stets atomar!>> Kannst du dafür einen glaubhaften Beleg bringen?>> Bisher dachte ich immer, dass die kleinen AVR alle 8 Bit Prozessoren> sind....
Bei der alten AVR Architektur hast du recht, da müssen 16Bit auch
atomar gelesen werden, mit der neuen Architektur (ab 2020?) meines
Wissens nicht mehr... ist mein letzter Stand
Frank S. schrieb:> Deshalb der vereinfachte Vorschlag von 16> Bit Variablen wenn es nur um relativ kurze Intervalle ghet wie hier beim> Blinken der LED (1- Minute-Intervall sollte ausreichend sein)
wichtig ist nur, dass int auch 16 bit ist. Sonst fehlt da ein Schritt.
Entweder ein Cast oder die Differenz braucht ein eigenes Statement.
Also
Cyblord -. schrieb:> Das Lesen von bestimmten 16 Bit Registern ist atomar. Bzw. wird ein> Registerpaar beim lesen des 1. Byte gelockt damit sicher das zugehörige> 2. Byte gelesen werden kann.
Ich glaube, das gilt allerdings nur für 16 Bit Register, nicht 16 Bit
Variablen (im RAM).
Cyblord -. schrieb:> Das Lesen von bestimmten 16 Bit Registern ist atomar. Bzw. wird ein> Registerpaar beim lesen des 1. Byte gelockt damit sicher das zugehörige> 2. Byte gelesen werden kann.
Bei Xmega werden beim Lesen / Schreiben des 1. Bytes eines 16-Bits SFRs
wie SP die IRQs für einige Takte deaktiviert, so dass der Zugriff
atomar ist. Dazu muss eine bestimmte Reihenfolge eingehalten
werden. Aus den avr-gcc Quellen:
1
| Xmega | non-Xmega
2
------+-----------------+----------------
3
load | read LSB first | read LSB first
4
store | write LSB first | write MSB first
Diese Reihenfolge muss nur bei volatile Zugriffen eingehalten werden und
ist der Grund, warum SP-Zugriffe im folgenden Code keine IRQ-Sperren
brauchen:
1
voidfun(int*);
2
3
voidbar(void)
4
{
5
intx[20];
6
fun(x);
7
}
1
bar:
2
pushr28
3
pushr29
4
inr28,__SP_L__
5
inr29,__SP_H__
6
sbiwr28,40
7
out__SP_L__,r28
8
out__SP_H__,r29
9
/* prologue: function */
10
movwr24,r28
11
adiwr24,1
12
callfun
13
/* epilogue start */
14
adiwr28,40
15
out__SP_L__,r28
16
out__SP_H__,r29
17
popr29
18
popr28
19
ret
> Für normale 16 Bit Variablen gilt das natürlich nicht.
Korrekt.
Johann L. schrieb:> Veit D. schrieb:>> Habe ich einen Test gemacht. :-)>> Komplett belanglos. Dass der Code macht, was du erwartest, ist> notwendig dafür, dass der Code korrekt ist, aber nicht hinreichend.
Wie testet man sowas richtig?
Veit D. schrieb:> Wie testet man sowas richtig?
Die Statistik gibt dir und mir recht, zumindest in meiner kleinen
Arduino AVR Welt habe ich eine Trefferrate von 100%.
Also ein voller Erfolg beim volatile Verzicht.
Wie oben schon angemeckert wurde, ist das alles nur Zufall.
Diese Behauptung ist ohne Nachweis geblieben. (heiße Luft)
Natürlich kann ein Zufallsgenerator 10 oder 100 mal den gleichen Wert
nacheinander liefern.
Aber sonderlich wahrscheinlich ist das nicht.
Dann wurde an anderer Stelle nach einer Doku gefragt, die die in Frage
stehende Funktionalität belegt. Eine solche habe ich verlinkt.
Diese wurde sofort pauschal als ungenügend/falsch abgeurteilt.
Wieder ohne Beleg. (auch wieder heiße Luft)
Veit D. schrieb:> Wie testet man sowas richtig?
Testen heißt: Ausprobieren.
So viele verschiedene Varianten, wie dir einfallen.
Aber die Sprachrohre, hier, die wirst du nimmer überzeugen.
Hallo,
solche Kurzantworten "ist falsch", "funktioniert so nicht" o,ä. stören
mich auch. Ich hätte dann schon eine nähere Erklärung die zum Nachdenken
anregt bzw. worüber man sich unterhalten kann.
Allgemein bin ich immer noch verdutzt darüber, dass dieser Thread der
Erste seiner Art ist, der alles bisher im Forum gesagte in Frage stellt.
Mich wundert das. Man hätte schon früher gegen Wilhelm u.a.
argumentieren können. Hat man nie getan. Irgendwas stimmt nicht. Ich
komme mir vor wie im falschen Film. Ich weiß nur nicht welche Filme
falsch waren/sind.
Ich werde den Test noch ausbauen, ggf. über Stunden, Tage, Wochen.
Man hört sich. Ich halte mich erstmal zurück.
Veit D. schrieb:> solche Kurzantworten "ist falsch", "funktioniert so nicht" o,ä. stören> mich auch. Ich hätte dann schon eine nähere Erklärung die zum Nachdenken> anregt bzw. worüber man sich unterhalten kann.
Das ist doch ganz simpel: Das mögliche Problem bei der Abwesenheit von
volatile besteht darin, dass der Compiler Maschinencode schreibt, der
die RAM-Inhalte in (MCU-)Registern cached und mit diesen Kopien
arbeitet, obwohl sich die Inhalte im RAM mittlerweile geändert haben.
Das Problem ist: der Compiler cached nur unter bestimmten Bedingungen.
Also muss die erste Maßnahme sein, ihn dazu zu bringen, etwas falsch zu
machen, weil er es nicht besser weiß.
Also auf jeden Fall erst mal die Optimierung auf maximale
Geschwindigkeit trimmen, also mit O2 oder O3 übersetzen.
Außerdem einen Code verwenden, der den Compiler geradezu dazu einlädt,
seine Optimierungen anzuwenden. Also z.B. sowas in der mainloop
aufrufen:
void test(void) {
while (millies() == millies()) {
;
}
}
Wenn er daraus in Asm eine Endlosschleife baut, dann hat das Problem
zugeschlagen. Wenn nicht, wird irgendwo im Code von millies() dafür
gesorgt, dass es eben nicht zuschlägt.
Ob S. schrieb:> Das mögliche Problem bei der Abwesenheit von> volatile besteht darin, dass der Compiler Maschinencode schreibt, der> die RAM-Inhalte in (MCU-)Registern cached und mit diesen Kopien> arbeitet, obwohl sich die Inhalte im RAM mittlerweile geändert haben.
Dagegen gibts die Memory Barriers.
Die erledigen das, auch wenn das hier nicht jedem schmeckt.
Arduino F. schrieb:> Dagegen gibts die Memory Barriers.> Die erledigen das, auch wenn das hier nicht jedem schmeckt.
Das stellt ja auch niemand in Frage, wenns um aktuelles C++ geht.
Das wurde ja alles auch hier lang und breit vor längerer Zeit
diskutiert, als der C++ Standard volatile ganz rauswerfen wollte. Auf
modernen CPU-Architekturen mit Multi core, Pipelining, Cachlines etc,
ist volatile da völlig fehl am Platz.
Was in Frage gestellt wird, ist, ob diese memory barriers in C auf einem
AVR mit einer avrlibc vollumfänglich implementiert sind, und dazu auch
noch, warum die dort nachweislich funktionierende klassische Lösung
mit volatile nicht weiterhin funktioniert, wenn man den automic-Zugriff
beachtet oder wie bei einem uint8_t damit kein Problem hat.
Oliver
Ob S. schrieb:> Wenn nicht, wird irgendwo im Code von millies() dafür> gesorgt, dass es eben nicht zuschlägt.
Oder es ist Zufall :-)
Deadly Sin #6: To equate the unlikely with the impossible.
Mit einem Testfall kann man die Korrektheit eines Codes wiederlegen
(wenn er schiefgeht), aber nicht beweisen.
Du könntest deine millis() Funktion also so schreiben:
1
uint32_tmillis(void)
2
{
3
ATOMIC_BLOCK(ATOMIC_RESTORESTATE)
4
{
5
returnmilli;
6
}
7
}
Falls man das allgemeiner halten will, würde man eine Funktion machen,
die einen uint32_t liest:
1
staticinlineuint32_t
2
atomic_read_u32(constuint32_t*p)
3
{
4
ATOMIC_BLOCK(ATOMIC_RESTORESTATE)
5
{
6
return*p;
7
}
8
}
Damit das keine Diagnostic wirft falls man es mit einer volatlie
Variablen verwendet, würde es also so implementieren:
Oliver S. schrieb:> Was in Frage gestellt wird, ist, ob diese memory barriers in C auf einem> AVR mit einer avrlibc vollumfänglich implementiert sind,
Ist abhängig von der Version der LibC. Für den konkreten Code siehe
https://avrdudes.github.io/avr-libc/ Für älteren Code musst nach
Savannah gehen oder entspreachende GIT Tags direkt ansteuern.
> warum die dort nachweislich funktionierende klassische Lösung> mit volatile nicht weiterhin funktioniert, wenn man den> automic-Zugriff beachtet
Wo wurde denn gesagt dass das nicht (mehr) funktionieren soll?
Es wurde nur ein riesen Bohei darum gemacht, dass wenn man volatile
Variablen ungeschickt anwendet, es etwas Overhead gibt. Und dieses
absolute Drama lässt sich mit Memory Barriers umgehen.
Dazu muss am Ende und am Anfang von ATOMIC_BLOCK eine Memory Barrier
gesetzt werden. Und eine volatile Barrier, weil man nicht will, dass
ein volatile Asm in den Block oder aus dem Block verschoben werden darf.
Hallo,
a) volatile sollte nie komplett abgeschafft werden. Da wurde etwas
falsch verstanden.
b) Die avrLibC wird für C und C++ verwendet. Die avrLibCpp hat nicht
jeder und steht nicht Standardmäßig zur Verfügung. Also reden wir nur
von avrLibC.
c) Es geht darum, eine beliebige globale Variable muss nicht volatile
deklariert sein, nur weil sie bspw. in einer ISR verändert wird. Der
Mythos das sie ohne volatile Deklaration wegoptimiert wird ist falsch.
d) Das geschriebene von hier
Beitrag "Re: Versuch einer Millis Funktion für AVR" wurde in
Beitrag "Re: Versuch einer Millis Funktion für AVR" umgesetzt. Wo ist
der Widerspruch?
Veit D. schrieb:> c) Es geht darum, eine beliebige globale Variable muss nicht volatile> deklariert sein, nur weil sie bspw. in einer ISR verändert wird. Der> Mythos das sie ohne volatile Deklaration wegoptimiert wird ist falsch.
Nein, dass kann leicht passieren. Das Problem ist, dass Compiler sehr
lokal optimieren.
Wenn in der Hauptschleife überall nur lesend auf die Variable
zugegriffen wird, kommt der Compiler hier zu dem Schluß, dass jeglicher
Zugriff darauf nutzlos ist. Statt dessen wird der initiale Inhalt der
Variablen als Konstante benutzt.
Wenn in der ISR nur schreibend auf die Variable zugegriffen wird, dann
läuft das Spiel umgekehrt: der Compiler stellt fest, dass da völlig
sinnlos am Inhalt der Variablen rumgemurkelt wird, da sie nie gelesen
wird und somit ihr Inhalt völlig unwichtig sein muss. Also werden
konsequenterweise hier diese Schreibzugriffe wegoptimiert.
Noch existiert die Variable aber in irgendeinem Objectfile. Den
Todesstoß bekommt sie dann bei der LTO (link time optimization). Da
stößt der Linker auf den Sachverhalt, dass da eine Variable existiert,
auf die von nirgendwo aus zugegriffen wird. Was macht der jetzt wohl mit
dieser Variablen, drei Mal darfst du raten...
Im konkreten Fall, einer Implementierung von Millis, wird aber in der
ISR nicht nur geschrieben, sondern auch gelesen. Increment für mehr als
8Bit geht nicht anders beim AVR. Sprich: Die ISR-Zugriffe bleiben
erhalten. Dafür genügt die Tatsache, dass die Variable statisch ist,
also zwischen Aufrufen der ISR erhalten bleiben muss. Das wiederum
bewirkt, dass auch die LTO nicht greift. Dieser Seite der Sache
funktioniert also auch ohne volatile.
Nützt nur nix, weil in main an keiner Stelle von dem hochlaufenden
Zähler Notiz genommen wird...
Der Kernpunkt ist also nur, dass dem Compiler irgendwie verklickert
werden muss, dass die Variable außerhalb seines jeweiligen Scopes eine
Bedeutung besitzt.
Das Mittel dazu ist entweder, sie als volatile zu deklarieren oder halt
mit memory barriers.
Theoretisch ist es möglich, dass im Vergleich die memory barriers eine
höhere Performance des generierten Codes ermöglichen, weil an der einen
oder anderen Stelle vielleicht doch ein Caching möglich bleibt, die
Variable also nicht bei wirklich jedem Zugriff aus dem Speicher in die
Arbeitsregister gelesen werden muss, sondern zumindest gelegentlich eben
auch die Kopie ausreicht, die bereits in den Arbeitregistern ist. Das
ist eigentlich alles.
Ich wage zu behaupten, dass der Vorteil bei der einfachen Architektur
der AVRs minimal bis überhaupt nicht vorhanden ist.
Ob S. schrieb:> Nein, dass kann leicht passieren. Das Problem ist, dass Compiler sehr> lokal optimieren.
Da schießt deine Vorstellund davon, was ein Compiler optimiert, weit
über das hinaus, was ein Compiler wirklich macht bzw. überhaupt machen
darf.
> Wenn in der Hauptschleife überall nur lesend auf die Variable> zugegriffen wird, kommt der Compiler hier zu dem Schluß, dass jeglicher> Zugriff darauf nutzlos ist. Statt dessen wird der initiale Inhalt der> Variablen als Konstante benutzt.
Das würde LTO voraussetzen und dass die Variable nie geschrieben wird.
Ist aber nicht der Fall, weil sie (zumindest) in einer ISR geschrieben
wird.
Das Lesen der Variablen in der Haupschleife kann nur dann gegen andere
Lesezugriffe auf diese Variable optimiert werden, wenn der Compiler den
Wert kennt (bzw. dass er sich seit einem anderen Zugriff nicht geändert
hat). Diese Kenntnis wird dem Compiler aber durch die Memory Barriers
(eingeführt per sei(), cli() oder ATOMIC_BLOCK) genommen.
Daher muss der Compiler jedes Mal lesen — zumindest wenn der gelesene
Wert verwendet wird. Wenn der gelesene Wert nicht verwendet wird, kann
der Compiler den Lesezugriff tatsächlich weglasssen (falls nicht
volatile). Ist dann aber kein Problem, ausser dass man einen nutzlosen
ATOMIC_BLOCK hat — was aber kein wirklichen Problem darstellt.
> Wenn in der ISR nur schreibend auf die Variable zugegriffen wird, dann> läuft das Spiel umgekehrt: der Compiler stellt fest, dass da völlig> sinnlos am Inhalt der Variablen rumgemurkelt wird, da sie nie gelesen> wird und somit ihr Inhalt völlig unwichtig sein muss. Also werden> konsequenterweise hier diese Schreibzugriffe wegoptimiert.
Wenn die Variable nirgends gelesen wird, dann wäre das kein Problem.
Die Variable wird aber gelesen — zumindest wenn main Lesezugriffe hat,
die nicht tot oder ungenutzt sind.
> Noch existiert die Variable aber in irgendeinem Objectfile. Den> Todesstoß bekommt sie dann bei der LTO (link time optimization). Da> stößt der Linker auf den Sachverhalt, dass da eine Variable existiert,> auf die von nirgendwo aus zugegriffen wird. Was macht der jetzt wohl mit> dieser Variablen, drei Mal darfst du raten...
Komplett falsch abgebogen.
1) LTO wird nicht vom Linker durchgeführt, sondern vom Compiler. Und
zwar zur Linkzeit. Daher der Name. Der Linker macht nix anderes als
den LTO-Compiler auszurufen. Bei GCC also lto1.
2) Zu dem Szenario kommt es wie oben beschrieben erst garnicht. Es sei
denn main liest die Variable (effektiv) nicht.
> Nützt nur nix, weil in main an keiner Stelle von dem hochlaufenden> Zähler Notiz genommen wird...
Wie gesagt, irgendwo dreht dein Brain v0.9b Compiler durch. Nicht das,
was ein realer C/C++ Compiler macht :-)
Harald K. schrieb:> Volatile /reicht nicht/
Hat auch keiner behauptet.
Die in diesem Thread duskutierten Alternativen sind:
A) volatile + atomar
B) Memory-Barrier + atomar
Und ich habe schon gedacht, ich muß meinen ganzen alten Code
wegschmeißen.
Da ich in der ISR fast immer nur ein Flag (Typ uint8_t) setze, bin ich
ja mit volatile bestens bedient...
Daniel A. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Die in diesem Thread diskutierten Alternativen sind:>>>> A) volatile + atomar>>>> B) Memory-Barrier + atomar>> C) Einfach nur _Atomic.
Ist das bei avr-gcc implementiert? Um den geht es hier nämlich. Zum
Beispiel wird die Signatur von __atomic_load_4 etc erkannt liefert aber
undefined reference vom Linker. Eben weil avr-gcc das nicht
implementiert.
Harald K. schrieb:> Volatile reicht nicht
Volatile ist halt das einzig verfügbare C-Sprachmittel. Ohne
Plattform-/Compilerspezifische Methoden kann man das Auslesen mit
volatile und ein wenig Aufwand oft C-konform gestalten.
Z.B. beim tick, der in der ISR erhöht wird: 3 Mal nacheinander auslesen
und 2 benachbarte gleiche nehmen oder welche die genügend eng zusammen
sind.
(Wobei es wenige Plattform/Compiler-Kombinationen geben dürfte, wo eine
memory barrier notwendig und nicht verfügbar ist)
Bruno V. schrieb:> Z.B. beim tick, der in der ISR erhöht wird: 3 Mal nacheinander auslesen> und 2 benachbarte gleiche nehmen oder welche die genügend eng zusammen> sind.
Wow!
Sowas habe ich ja noch nie gesehen/gehört.
Das soll dein Ersatz sein?
Für was? Für eine Interrupt Sperre?
Arduino F. schrieb:> Wow!> Sowas habe ich ja noch nie gesehen/gehört.> Das soll dein Ersatz sein?> Für was? Für eine Interrupt Sperre?
Da gab's eine Menge Systeme die zB. bei
1
SEI
2
LDA <zp>
3
LDY <zp>
4
CLI
für 10µs Interrupts still legten. Beim Zugriff auf die anderen 255 Pages
sogar für 12µs. Das konnte/kann in vielen Fällen eine verdammt lange
Zeit sein und man konnte dies einfach durch diese Methode verhindern.
Arduino F. schrieb:> Norbert schrieb:>> Da gab's eine Menge Systeme>> Wir sind hier bei AVR!
Das stimmt. Beim AVR kann man natürlich die IRQs abschalten ohne dass
sie abgeschaltet sind. Magic everywhere.
Im Übrigen sah dein Einwand doch eher generell und nicht speziell aus.
Norbert schrieb:> Beim AVR kann man natürlich die IRQs abschalten ohne dass> sie abgeschaltet sind.
Jetzt wirds aber besonders logisch!
Oder?
Soweit mir bekannt, ist ein Interrupt eine Unterbrechung des
Hauptprogramms, um zwischendurch was anderes zu erledigen.
Diese Unterbrechung wird von cli() wirksam unterbunden.
Da kann die Hardware zucken wie sie will.
Arduino F. schrieb:> Norbert schrieb:>> Beim AVR kann man natürlich die IRQs abschalten ohne dass>> sie abgeschaltet sind.>> Jetzt wirds aber besonders logisch!> Oder?
Man könnte temporär die IRQs deaktivieren, die auf der / den fraglichen
Variablen rumnudeln, anstatt per CLI Interrupts global zu deaktivieren.
Johann L. schrieb:> Man könnte temporär die IRQs deaktivieren, die auf der / den fraglichen> Variablen rumnudeln, anstatt per CLI Interrupts global zu deaktivieren.
Was allerdings dazu führen würde, dass man u.U. Interrupts verliert.
Mir ist klar, dass man das tun kann, aber ob das Sinn macht?
Arduino F. schrieb:> Jetzt wirds aber besonders logisch!> Oder?
Möglicherweise würdest du erkennen was gemeint war wenn du korrekt
zitiert hättest:
> Beim AVR kann man natürlich die IRQs abschalten> ohne dass sie abgeschaltet sind. Magic everywhere.
Arduino F. schrieb:> Johann L. schrieb:>> Man könnte temporär die IRQs deaktivieren, die auf der / den fraglichen>> Variablen rumnudeln, anstatt per CLI Interrupts global zu deaktivieren.>> Was allerdings dazu führen würde, dass man u.U. Interrupts verliert.
Das Problem hat man mit globaler Interruptsperre aber auch, nämlich wenn
während der Interuptspette die IRQ mindestens 2× triggert. Ein einzelner
Trigger ist kein Problem, weil das entsprechende IRQ-Flag gesetzt wird,
das den Interrupt nach Beendung der Sperre auslöst — es sei denn es ist
eine Level-getriggerte IRQ. Aber dann hast du das gleiche Problem mit
globale IRQ-Sperre.
> Mir ist klar, dass man das tun kann, aber ob das Sinn macht?
Ich hab's noch nie gebraucht; IRQ-Sperren sind ja nur kurz. Und wenn
sie lange sind und man zB ein printf atomar macht, dann ist das das
Problem.
Johann L. schrieb:> IRQ-Sperren sind ja nur kurz.
Ja, es macht Sinn diese kurz zu halten.
Johann L. schrieb:> zB ein printf atomar macht,
Das scheint mir nicht sonderlich klug zu sein.
Vergleichbar mit dem Arduino Serial.print() in einer ISR. Das geht
solange gut bis die FIFO voll ist, danach blockiert es.
Ist also auch keine kluge Idee.
An dummen Ideen gibt es keinen Mangel. Ist für jeden was dabei.
Arduino F. schrieb:> An dummen Ideen gibt es keinen Mangel. Ist für jeden was dabei.
Einzelne IRQs kurzzeitig zu deaktiviern gehört aber nicht dazu. Das
kann durchaus praktikabel sein.
In den meisten Fällen ist eine kurze, globale Interruptsperre gut genug,
und man macht sich nicht die Mühe, das nur mit der jeweiligen IRQ zu
machen.
Das macht letzteres aber nicht zu einer dummen Idee.
Johann L. schrieb:> Das macht letzteres aber nicht zu einer dummen Idee.
Habe ich auch nicht gesagt!
Aber mit dem printf....
Es gibt ja auch noch eine dritte Möglichkeit, die am Rande dessen wohnt.
Wiedereintrittsfähige ISR.
Bzw. die Kommunikation über ein Postfach mit der Außenwelt.
Ist aufwändig, aber kommt ganz ohne Interruptsperren aus, braucht nur
Memory Barrieres.
Arduino F. schrieb:> Es gibt ja auch noch eine dritte Möglichkeit, die am Rande dessen wohnt.> Wiedereintrittsfähige ISR.
Also dürfen ISR keinen globalen Status haben, konnen also keine globalen
Variablen verwenden sondern müssen auf Features wie TLS (Thread Local
Storage) zurückgreifen. Steht auf AVR nicht zur Verfügung, und würde
zudem ein dazu passendes Betriebssystem erfordern.
Johann L. schrieb:> Arduino F. schrieb:>> Es gibt ja auch noch eine dritte Möglichkeit, die am Rande dessen wohnt.>> Wiedereintrittsfähige ISR.>> Also dürfen ISR keinen globalen Status haben, konnen also keine globalen> Variablen verwenden sondern müssen auf Features wie TLS (Thread Local> Storage) zurückgreifen. Steht auf AVR nicht zur Verfügung, und würde> zudem ein dazu passendes Betriebssystem erfordern.
Ähem, ihr redet offensichtlich aneinander vorbei. Das, was Arduino F.
meinte, hat zunächst rein garnix mit irgendwelchen Variablen zu tun. Es
ist vielmehr nur die Fähigkeit einer ISR, durch eine weitere Instanz
ihrer selbst unterbrochen zu werden (und das dann sinnvoll zu handeln).
Das ist einerseits durchaus möglich, aber andererseits auch die hohe
Schule der Programmierung. Es läuft i.d.R. darauf hinaus, die ISR in
zwei Teile zu zerlegen. Einen kurzen Teil zu Anfang, der wirklich
exklusiv läuft. Und einen zweiten Teil, der unterbrechbar ist, also den
Rest seiner Laufzeit als eine Art hochpriorisierter Task eines
kooperativen MT-OS läuft. Das geht, OHNE wirklich ein MT-OS zu haben.
Das ist der eigentliche Witz an der Sache.
Und es ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits zeigt es
auf, das kooperative RTOS eigentlich völlig überflüssig sind. Man kann
alles, was die leisten können, mit diesem simplen Schema ebenfalls
erreichen. Und zwar sehr viel effizienter. Es zeigt andererseits aber
auch auf, dass es sehr guter Programmierer bedarf, sowas hinreichend
fehlerfrei umzusetzen. Insbesondere in Bezug auf das Problem der
endlichen Resourcen bzgl. Speicher und Rechenzeit.
Ob S. schrieb:> Ähem, ihr redet offensichtlich aneinander vorbei.
Ich denke schon, dass beide da auf gleichem Kurs sind.
> Das, was Arduino F. meinte, hat zunächst rein garnix mit> irgendwelchen Variablen zu tun.
Es ging hier explizit darum, Interruptsperren zu vermeiden. Da es
andererseits um das Incrementieren von millis geht, beißt sich die Katze
in den Schwanz. Millis ist die von Johann erwähnte globale Variable.
Einzelne Aufgaben eines RTOS mittels (priorisierter) Interrupts zu
realisieren, ist eher ein Hack (für zu kleine Plattformen) als eine
Alternative.
Bruno V. schrieb:> Aber nicht Johanns Replik.
Seinen Beitrag habe ich so verstanden, dass er Wiedereintrittsfähige
Interrupts auf AVR für unmöglich hält.
Arduino F. schrieb:> dass er Wiedereintrittsfähige> Interrupts auf AVR für unmöglich hält.
seine Aussage war:
Johann L. schrieb:> Also dürfen ISR keinen globalen Status haben,> können also keine globalen Variablen verwenden
Für "unmöglich" auf dem AVR hält er TLS, wozu ich aber nix sagen kann.
Johann L. schrieb:> sondern müssen auf Features wie TLS (Thread Local> Storage) zurückgreifen. Steht auf AVR nicht zur Verfügung, und würde> zudem ein dazu passendes Betriebssystem erfordern.
Zu wiedereinrittsfähigen Interrupts auf dem AVR finde ich keine
expliziten Aussagen in diesem Zusammenhang. Kann ich auch nix zu sagen.
Also nicht AVR, sonst ist mir das schon klar.
Bruno V. schrieb:> Zu wiedereinrittsfähigen Interrupts auf dem AVR finde ich keine> expliziten Aussagen in diesem Zusammenhang.
Die braucht man auch nicht.
Die Bedingungen sind recht klar.
z.B. Mit sti() und cli() kann man das "globale Interrupt enable Flag"
manipulieren.
Irgendwo muss ein Merker gehalten werden, damit in der ISR festgestellt
werden kann ob der Interrupt Request als Wiedereintritt erfolgt und
natürlich muss entsprechend gehandelt werden.
Die Probleme sind schon genannt worden!
Erhöhte Sorgfaltspflicht.
Kein OS welches das unterstützt.
Wenig Speicher, so dass mehrere solcher Reentranten Interrupts schwierig
werden, u.A. wegen dem Stackbedarf.
Es ist meines Erachtens nach ein Mittel welches nur im Notfall
eingesetzt werden sollte und keineswegs zum "heiligen Gral" erhoben
werden darf.
Zumindest nicht auf den AVR Zwergen.
Meist besser:
Weit oben wurde die Arduino übliche Methode mit der millis() Verwendung
als kompliziert bezeichnet. Und dennoch liefert sie eine recht einfache
Möglichkeit quasi Nebenläufigkeiten zu bauen, ohne kaskadierende
Stackframes. Das Prinzip weiter ausgeführt, landet man bei den
ProtoThreads.
Das wird jetzt immer mehr off topic, sowohl zum TO als auch zur
Interruptsperre. Und im Kreis drehen wir uns bei
Arduino F. schrieb:> Irgendwo muss ein Merker gehalten werden