Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Virtuelle OP-Masse schwingt


von Bjoern E. (bjoern_e)



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Hallo,

vor kurzem habe ich die Schaltung im Anhang aufgebaut.

Die Schaltung funktioniert sehr gut bis auf ein gravierendes Problem:
Die virtuelle Masse, die mit dem zweiten System im Gehäuse (Pins 5, 6, 
7) erzeugt wird, rauscht und schwingt vor sich hin, mit ca. 80mVss. 
Ansonsten liefert sie aber (im Mittel) die halbe Betriebsspannung.

Habe testweise alles mögliche abgeblockt, der OP hat direkt von Pin 8 
nach Pin 4 einen 100nF-Kerko (also von +Ub nach -Ub), die 
Betriebsspannung ist mit Elkos und Kerkos abgeblockt.
Woran könnte es also liegen?

Wenn man beide Eingänge von System 1 über ihre Cs auf Null legt, hat das 
auch keinen Einfluss.


Ansonsten mehr zur Entstehung der Schaltung bei Interesse in diesem 
Beitrag:
Beitrag "Zwei Fragen zu Mikrofonverstärker mit OP als Differenzverstärker"

von Florian (flori_n)


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Der NE5532 ist offensichtlich schonmal stabil bei Verstärkung von 1.
Mit welcher Frequenz schwingt er?
Ist das Eingangssignal stabil?

Die Netzspannung koppelt gerne mal ein. Bei 100 kΩ könnte das schon 
sein. Das würde ich zwar wegen des großen Kondensators als eher 
unwahrscheinlich ansehen, aber man sollte es durch Messung ausschließen.

Ist an Ua noch irgendwas angeschlossen?

: Bearbeitet durch User
von Max H. (nilsp)


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Viele Operationsverstärker mögen es nicht, wenn man direkt vom Ausgang 
eine kapazitive Last treibt.

Schau mal, was bei deiner virtuellen Masse an Kondensatoren gegen Ground 
geschaltet sind und nehme sie zum Test mal raus.

Eventuell reicht es auch schon, zwischen dem Ausgang der virtuellen 
Masse und den Rest der Schaltung einen kleinen Widerstand, z.B. 22 Ohm 
einzubauen. Dann sieht der Opamp die Kapazität nicht mehr so stark, das 
es zum Schwingen kommt.

von Luca E. (derlucae98)


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Bjoern E. schrieb:
> Habe testweise alles mögliche abgeblockt, der OP hat direkt von Pin 8
> nach Pin 4 einen 100nF-Kerko (also von +Ub nach -Ub), die
> Betriebsspannung ist mit Elkos und Kerkos abgeblockt.
> Woran könnte es also liegen?

Am Ausgang des NE5532-2 hängt hoffentlich kein Kondensator. Der könnte 
das Schwingen erklären.

von H. H. (hhinz)


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Die Stützkondensatoren, die du nicht eingezeichnet hast, sind zu viel 
kapazitive Last für den 5532.

von F. P. (fail)


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Selbst der TLE2426, der genau hierfür konstruiert wurde, schwingt für 
manche Lastkapazitäten und -ströme.

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Der Sinn von symetrischer Übertragung ist ja,
es sollen Gleichtaktstörungen unterdrückt werden.
Dazu müssen die Eingangsimpedanzen der beiden Eingänge
aber auch gleich sein. Ist es hier aber nicht.
Der -Eingang hat 1 kOhm, und der +Eingang hat 23 kOhm.
Ich würde hinter den unteren 4,7µF Kondensator noch
ein Widerstand von 1,1 kOhm nach Masse schalten,
dann sind die Eingangsimpedanzen etwa gleich.
Oder vor beiden Eingängen einen nichtinvertierenden
Spannungfolger schalten.

von Mani W. (e-doc)


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Bjoern E. schrieb:
> vor kurzem habe ich die Schaltung im Anhang aufgebaut.

Es wäre gut, wenn Du bei Schaltplänen auch einen Punkt für
Verbindungen malst...

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